Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen. 17
Namen später mit einbegriffenen kleineren Stämme den Norden einnahmen, das
Land südlich vom Harz und der Unstrut hingegen die Thüringer. Alle an-
dern kleineren Stämme gingen später in diese beiden großen auf. Wenn es
auch bei Magdeburg noch den Nordthüringgau, im Mansseldischen den Schwaben-
gau, das Friesenfeld, an der Helme und Unstrut den Hessengau gab. so konnten
die Bewohner derselben gegenüber der großen Mehrheit der Sachsen sich doch nicht
in ihren Eigentümlichkeiten behaupten. Im Mittelalter giebt es an Deutschen aus
unserem Gebiete nur Sachsen und Thüringer, aber im N. und O. auch Slaven,
welche bis zur Saale und Elbe, im N. (Altmark) sogar über diese Grenze
vordrangen. Noch heute erinnern zahlreiche flavifche Ortsnamen von Dörfern,
namentlich solche auf -au und -itz, an die Herrschaft jenes Volkes. In der Mitte
des 12. Jahrhunderts wurde die deutsche Herrschaft weit nach Osten vorgeschoben,
die slavische Bevölkerung teils vernichtet, teils von der deutschen aufgesogen.
Gegenwärtig fiudeu wir rein slavische Bevölkerung nur noch in einigen Dörfern
des Kreises Salzwedel. Die Sachsen zerfielen später in Ober- und Nieder-
sachsen, welche besonders in ihrer Sprache verschieden sind. Die Scheidelinie
zwischen den beiden bildet ungefähr die Grenze des früheren Kurfürstentums
Sachsen, so daß also auch die Thüringer unter dem Namen „Obersachsen"
einbegriffen wurden.
Die Einführung des Christentums begann in Thüringen im 8.Jahr-
hundert durch Bonifatius, während die Sachsen erst durch Karl d. Gr. unter-
worfen und zu Christen gemacht wurden (Bistum Halberstadt nach 780). Die
kirchliche Gliederung wurde erst im 10. Jahrhundert durch Otto d. Gr. durch-
geführt, der das Erzbistum Magdeburg gründete (968) und ihm die andern
sächsischen und slavischen Bistümer (Brandenburg, Havelberg, Merseburg,
Naumburg-Zeitz, Meißen) unterordnete, während Halberstadt unter Mainz blieb.
Die Reformation fand in unserer Provinz am schnellsten Eingang, die Bis-
tnmer konnten die Bewegung nicht hemmen, nur das Mainzer Stift hielt schließ-
lich auf dem Eichsfelde den katholischen Glauben aufrecht. Daher kommt es,
daß dieses Gebiet atiein in der Provinz noch überwiegend katholische Bevölke-
ruug hat. Anhalt ist zu 97^, Sachsen zu Stand der religiösen Bekenntnisse ist gegenwärtig so Evangel. Kathol. Y?>% protestantisch. Der Sender: Iffin | 2"den
1. R.-B. Magdeburg 2 „ Merseburg 3. Erfurt 942 499 1003 560 312 387 40 365 21 261 96 317 2 806 790 800 4023 1510 1810
I. Provinz Sachsen Ii. Herzogtum Anhalt 2258 446 240 983 157 943 5 492 4 396 89 7 343 1601
3. Nahrungsquellen, Erzeugnisse, Handel und Verkehr.
Bon alters her ist der Ackerbau die Hauptbeschäftigung der Bewohner
unseres Gebietes gewesen und hat in den fruchtbaren Strichen (Wifche in der
Altmark zwischen Uchte und Elbe, der Börde westlich von Magdeburg, dem
Saalkreise und der goldenen Ane) stets ans das reichlichste gelohnt. Dafür
zengt fchon äußerlich das Aussehen der Dörser, welche in den genannten
strichen an Einwohnerzahl viele Städte übertreffen. 49 Landgemeinden in der
Provinz Sachsen, 5 in Anhalt haben über 2000 Einwohner.
Hertel, Landeskunde der Provinz Sachsen. %
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Extrahierte Personennamen: Karl_d Karl Otto Hertel
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 62 —
Abgeordneten der Stadt bleich und zitternd zu Füßen und flehten um Nachlaß. (Er aber erwiderte, wie solche Bitten und Fußfall ganz unnötig seien, das Geld sollten sie erlegen, und wo dies nicht bis den 8. des Abends 7 Uhr geschehen sei oder Geisel hiefür und zwar vier Personen von der Geistlichkeit und dem Adel, vier vom Rate und vier von der Gemeinde gestellt werden, wurde er alsbald das Schloß, die Stadt und alle umliegenden Flecken in lichte Flammen stellen."
Ungeachtet der von der Stadt und dem Stifte, das viele silberne Kir-cheugefäße nach Frankfurt verkaufen mußte, aufgebrachten und gezahlten Brandschatzung wurde dennoch das Residenzschloß abgebrannt und in den Häusern der Stiftsgeistlichen übel gehaust.
15, Ein Kaiser in Würzbnrg (1658).
Seitdem die Krönung der deutschen Könige zu Frankfurt üblich geworden war, zogen die von den Kurfürsten erwählten Habsburger auf der alten Heeresstraße, die von Wien über Regensburg, Nürnberg und Würzburg führte, zum Krönungsfeste. Infolgedessen erhielt die alte Bischofsstadt am Maine öfter kaiserliche Besuche, die uns von den Chronisten ausführlich geschildert werden.
Am ](v August ^658 kam Kaiser Leopold I. auf dem Rückwege von Frankfurt unter dem Donner der Geschütze in Würz bürg an. Bis an die Zeller Steige waren 5000 Mann vom Landesausschusse und einige hundert geworbene Soldaten in Parade aufgestellt. Die gesamte Geistlichkeit war dem Kaiser bis ans Zellertor entgegengegangen und begleitete den von da unter einem Himmel Reitenden in den Dom. Pom Tore an bis zum Dome waren die Bürger und die Garnison mit Musik und Fahnen zu beiden Seiten aufgestellt, die Straßen mit Blumen bestreut, die Häuser mit grünen Zweigen und Bäumen verziert. Als der Kaiser nach abgehaltenem Tedeum mit dem (Erzherzoge und dem Kurfürsten auf das Schloß fuhr, wurde ihm an der Greden von 20 Jungfrauen ein Kranz überreicht. Am folgenden Tage nach der Tafel besuchte der Kaiser eine theatralische Aufführung in der akademischen Aula, wo er bei seiner Ankunft von dem damaligen Domprediger mit einer lateinischen Rede empfangen wurde. Nach Beendigung der Vorstellung besah Leopold die neuerbaute Mainmühle diesseits und das neue Kinderhaus und die Schneid- und Papiermühle jenseits des Maines. Am ^3., nachmittags um 3 Uhr, verließ er Würzburg unter denselben (Ehrenbezeugungen wie beim (Einzuge und reiste noch bis Kitzingen.
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Extrahierte Personennamen: August Leopold_I. Zeller Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Würzbnrg Frankfurt Wien Regensburg Nürnberg Maine Frankfurt Maines Würzburg Kitzingen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— m —
Frühlingskleide prangende Landschaft fort, passierten das bierberühmte Oberfarnbach, das hopfenreiche Langenzenn, das freundliche Neustadt im gesegneten Aischgrund und weilten bald auf dem fruchtbarsten Teil des glücklichen Frankens, zu welchem der schöne Landstrich von Dossenheim nach Iphofen, Einersheim, Mainbernheim, Kitzingexi gezählt werden muß. Am 3. Iurii gegen 5 Uhr morgens trafen wir in Würzburg ein. Die Sonne stieg mit entzückender Pracht aus ihrem Schattenschleier hervor und vergoldete mit ihren Strahlen die malerische Gegend, die im reizenden Frühlingskleide ausgebreitet vor uns lag, als wir unter Post* Hornklang den Galgenberg hinunterfuhren. Ich will nicht eine Beschreibung der Schönheiten Würzburgs liefern und bemerke nur nebenher, daß der Fremde ja nicht versäumen soll, das überaus prächtige Residenzschloß Sr. Kgl. Roheit unseres Kronprinzen, die Bergfeste, die Domkirche, die öffentlichen Denkmäler, das Iuliusspital mit botanischem Garten usw. genau zu betrachten. Wertvolle Zeit raubte mir die paßvisitation im Begierungsgebäude. Gegen \ \ Uhr mittags kehrte ich in den Gasthof zum Kronprinzen von Bayern zurück, aß mit mehreren Reisegefährten zu Zttittag und zahlte die Zeche, die ich billig fand. Am 3. Juni, mittags um \2 Uhr, setzten wir uns auf die Diligence und fuhren über Roßbrunn, Esselbach, Aschaffenburg und Seligenstadt nach Frankfurt ab. Ein eleganter £?crr war in Nürnberg einige Stunden vor uns mit Extrapost abgefahren und hatte für seine drei Reisewagen \2 Pferde und ein Pferd für den aus jeder Station vorauseilenden Kurier nötig, weshalb wir auf allen Unter-wegsstationen keine ausgeruhten, sondern nur immer dieselben ermüdeten Pferde fanden. Infolgedessen kam er immer rasch voran und konnte übernachten, während wir die ganze Nacht fahren mußten. So langten wir auch erst am nächsten Morgen um 7 Uhr nach \9 stiindigem Unterwegsein in Frankfurt an.
Don Würzburg bis Esselbach war die Straße zwar sehr gut, um so schlimmer aber war man mit den vielen Bergen daran, da man immer Schritt fahren mußte und daher von der lieben Langeweile wahrhaft gepeinigt wurde.
Bei Lengfurt wird der Postwagen über den Main geschifft. Die am jenseitigen Ufer auf einem hohen Berge liegende säkularisierte propstei Triefenstein ist eine Zierde der ganzen Gegend.
hinter Esselbach passierten wir den einst wegen seiner Unsicherheit so gefürchteten Spessart, der eine Breite von 3—- Meilen hat. Eine gute Straßen- und öffentliche Sicherheitspolizei und eine tätige Forstverwaltung sind die Ursache, daß sich kein schlechtes Gesindel mehr darin ansiedeln kann. Der Postwagen, der gerade um Mitternacht diesen Wald passieren muß, wird nur von einem einzigen Gendarmen zu Pferde bis Aschaffenburg begleitet, wie jeder Postwagen in Bayern zur Nachtzeit.
Durch Aschaffenburg fuhren wir während dernacht und erreichten nach mehreren Stunden über (Dffenbach und Sachsenhausen die Stadt Frankfurt-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 73 —
Bause nun so stark gewachsen mar, daß die Bauern im Kloster keine Unterkunft mehr fanden, schlugen sie das Lager neben dem Kloster, brachten hinein aus den umliegenden Städten Geschütz, Gezelt, Pulver und Blei, besetzten auch die Ämter mit ihren Trabanten, waibeln, Fähnrichen, Profossen, Kurieren, Pfennig- und Wachtmeistern.
Am Samstag, den 6. Mai, erschienen die £?auptleute aus bett Lagern von Bilbhausen und Aura, auch die Gesanbten von Zhiinnerftabt, Meiningen, Königshofen, Mellrichstabt, Lbern, Seßlach, Stabtlauringen, Flabungen und Bischofsheim in Neustabt und kamen ba mit dem Rate, den Bürger- und Viertelmeistern auf dem Rathaus zusammen. Sie beschlossen auf Würzburg zu ziehen und rüsteten sich noch am selben Tag. Da sie aber vor dem Landgrafen von Bessen Sorge trugen, der in das Stift Fulda aufgebrochen war um nach Thüringen zu ziehen, würden sie von dem Vorhaben tvieber wenbig und blieben im Lager. Auf einen Brief der Bauern vor Würzburg hin brachen sie am \5. Mai boch auf und zogen gegen Schweinfurt, wo sie vor der Stadt ein Lager schlugen. Die Z^auptleute brachten alle Kelche, Monstranzen, Kreuze und was sie sonst noch zu Bilbhausen entwenbet hatten, mit nach Schweinfurt.
Die Bauern von Baßfurt und (Scrolzhofen waren mittlerweile vor das Schloß Zabelstein gerückt, das ihnen übergeben warb. Sie baten bett Bilbhausener Bausen vor Schweinfurt, ihnen Unterstützung gegen die Walburg bei Eltmann und anbere Schlösser zukommen zu lassen. Da fjoffnung auf große Beute war, zogen die Bilbhausener vor die Walburg, gewannen sie, nahmen dann auch Henttveinsborf ein, plünberten es und machten merkliche Beute.
Don ba aus zogen sie auf Bitten der oberlänbifchen Städte wieber nach Königshofen zurück um den Stäbten gegen die abeligen Feinde beizustehen.
Inzwischen waren Berzog Bans von Sachsen und Graf Wilhelm von Benneberg in Koburg zusammengekommen, und als die Bilbhausener Bauern, die am 3. Juni zu Mellrichstabt aufgebrochen waren um betten von Meiningen zu f?ilfe zu kommen, nicht fern von Meiningen ankamen, würden sie überfallen, bei Ho erstochen, etliche gefangen und mußten in die Stadt flüchten. Z?ier ergaben sie sich an Herzog i?ans.
g) Der Sturm auf das Schloß.
2lm Sonntag, den Mai, um - Uhr früh fingen die Bauern aus einer am Glesberg errichteten Schanze an in das Schloß zu schießen, fügten aber nur an Dächern und Ziegeln einigen Schaben zu. Als bies der oberste Bauptmann des Frauenberges inne ward, berief er seine Kriegsräte und beschloß mit ihnen, zur Gegenwehr zu schreiten und den Feind
nicht mehr zu schonen. Sodann befahl er den Büchsenmeistern, die Büchsen zu laden und zuzurichten und auf ein Zeichen vom mittleren hohen Turme aus alle in die Stadt abzuschießen. Das ist also geschehen und um die sechste
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Extrahierte Personennamen: Graf_Wilhelm_von_Benneberg Wilhelm
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— \12 —
Eine Hauptverbindungsstraße wurde mit der Zeit die durch den Spessart führende Würzburger Straße von Würzburg über Roßbrunn, Lengfurt, Esselbach, Rohrbrunn, Hessenthal nach Aschaffenburg. Auf ihr reisten die Habsburger zur Kaiserkrönung nach Frankfurt. In Seligenstadt hatten Augsburger und Nürnberger Kaufleute je eine Herberge im „Riesen" und in der „Krone“.
mit Napoleon I. begann das Zeitalter der Chausseen. wurde
die Straße von Lohr über Rechtenbach nach Rothenbuch angelegt, die bei Hessenthal in die Würzburger Straße einmündet, von da an wurde das Straßennetz immer weiter ausgebaut.
Am 22. Juni 1(85) wurde die erste Bahn durch den Spessart mit den Stationen Laufach, Heigenbrücken, partenstein und Lohr eröffnet. Inzwischen sind weitere Eisenbahnlinien, wie überall im ganzen Lande, auch im Spessart gebaut worden, so daß sie ihn im Viereck umschließen und in den Tälern (Elsava, Kahl) in sein Inneres führen.
6. Die Postflation Esselbach (1675).
„Als noch bei Mannsgedenken zu Esselbach keine post gehalten, sondern die Reisenden noch von den Bauern mit Kleppern durch den Spessart geführt wurden, hat sich Konrad Doidt, des verstorbenen Post-halters Ahnherr, welcher ein Beckenknecht gewesen, auch um einen Klepper beworben, mit welchem er die Reifenden nach Aschaffenburg reiten lassen, er aber zu Fuß mitgelaufen so lange, bis er so viel Geld erübrigt, daß er zwei Klepper kaufen und mitreiten konnte.
Er ist endlich zu solchen Mitteln gekommen, daß er ein reicher Mann worden und der erste gewesen ist, wie ich jederzeit von den Esselbachern berichtet worden, dem die post zu halten und zu besorgen anvertraut worden. Nach dessen Absterben ist die posthalteret auf seinen Sohn und auf dessen Nachkommen übergegangen.
Der erste, Eonz Doidt, hat zu Esselbach, desgleichen auch fein Sohn anfangs zu Esselbach gewohnt; als er aber hernach die Schenke zum Goldenen Lamm zu Kredenbach, welches den Grafen zu Wertheim zuständig, kaufte, daselbst die Wirtschaft trieb, auch die Post, obwohl die Pferde zu Esselbach standen, in selbigem Haus abfertigte, habe ich nicht nachgelassen, bis gedachter Jörg Doidt gleich von der Schenkstatt herüber auf dem Würzburger Grund zu Esselbach ein neues Haus erbaut und allda die post gehalten."
Dadurch wurde die Post, die die Grafen von wertheim gerne auf ihr Gebiet nach Kredenbach verlegt hätten, für Esselbach erhalten. Der Posthalter war dem Kaiser!. Postmeister zu Nürnberg untergeben und wurde von diesem bestellt.
Kaiser und Könige stiegen aus der Reise von Würzburg nach Frankfurt auf der bedeutenden Poststation Esselbach ab. Die Einführung der Eisenbahnen war Ursache, daß ihre Bedeutung sank. Längst war der
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon_I. Kahl Konrad_Doidt Konrad Klepper Eonz_Doidt Jörg_Doidt
62 Das Land zwischen Harz, Kiffhäufer, Unstrut und Saale^
das Kloster Walkenried. Das Helmetal zeichnet sich durch große Frucht-
barkeit aus und führt deshalb mit Recht seinen Nameu „Goldene Aue".
Getreide — besonders Weizen und Gerste — und Zuckerrüben sind die
Hanptsrüchte. Hier und da dehnen sich auch große Wiesenflächen aus.
Aber auch schmackhaftes Obst gedeiht reichlich (Wallhausen).
Die Höhen zwingen die Helme, eine südliche Richtung einzuschlagen,
und so wird sie zu einem linken Nebenflusse der Unstrut.
c) Der Sii&e See und die Smt.
In der Senke, die die beiden Hochebenen umgrenzen, lagen bis vor
kurzem zwei Seeen, der Süße und der Salzige See, die Mansfelder
Augen. Als der Salzige See plötzlich in der Tiefe zu verschwinden an-
fing, bedrohten seine Wasser die Bergwerke. Deshalb leitete man das
rückständige Wasser zur Saale. Der Seegruud erwies sich als eine
gewaltige Fläche (1148 ha) fruchtbaren Ackerlandes. Wo vorher sich Fische
tummelten, Rohrdommeln und Haubentaucher sich aufhielten, stehen
jetzt Fruchtfelder und Obstbäume. So blieb nur noch der Süße See
(383 ha) übrig. Auf dem Sandsteinrücken, der die beiden Seeen trennt,
liegt die alte Burg S e e b u r g. (Siehe Sage S. 59.) Um sämtliche
Quellwasser, Zuflüsse und Rückstände des (Salzigen) Seegrundes, wie auch
den Abfluß des Süßen Seees, auszunehmen, hat man einen Ringkanal
und viele Abflußgräben gezogen. Alle geben ihr Waffer an die Salzke
ab, die es zur Saale bei der Stadt Salz(ke)münde führt. Auf dem trocken
gelegten Seegrunde hat man große Kalilager erbohrt (Salzbergwerk).
d) Die ilnllrut.
Die Unstrut gehört dem Gebiete nur in ihrem Unterlause an. Wes-
halb ändert sie ihre Richtung? — S. S. 76.
C. Schätze in der Tiefe.
Das ganze Gebiet, besonders das Mansfelder Bergland, ist außer-
ordentlich reich an Silber und Kupfer, das man aus dem unterirdischen
Gestein, dem Schiefer, gewinnt. Eisleben ist der Hauptort des Bergbaus.
Das gewonnene Silber wird an die Königliche Münze abgeliefert. Früher
wurden daraus Taler geprägt. Ihre Umschrift lautet: „Segen des Mans-
felder Bergbaues". In noch größerer Menge holt man aus der Tiefe
Braunkohlen und Kalisalze. Bei Artern gewinnt man ohne Gradierwerk
aus der starken Sole Salz, und im No. des Gebietes bei Wettin baute
man bis vor kurzem sogar Steinkohle ab. An vielen Orten findet sich
treffliche Tonerde, die gute Mauer- und Ziegelsteine liefert. Bei den
Dörfern Dölau, Morl, Sennewitz, Lieskau (Halle) gräbt man aus-
gezeichnete Porzellanerde, die zum Teil in den Porzellanfabriken von Berlin
und Stettin zu feinstem Geschirr verarbeitet wird. Ebenso bricht man
wertvolle Steine, z. B. Kalk- (Schraplau), Sandstein (Kelbra, Höhnstedt,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: C._Schätze Kelbra
Extrahierte Ortsnamen: Eisleben Artern Wettin Sennewitz Berlin Stettin