Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 40

1911 - Magdeburg : Creutz
40 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Blick weiterschweifen und sehen in den Felsen eine Menge Höhlen. Diese Hohlräume waren anfangs natürliche Höhlen und sind im Laufe der Zeit von den Burgbewohnern vergrößert worden. (Warum war die Vergrößerung der Höhlen leicht möglich?) So war der Regenstein in den ältesten Zeiten ein begehrter Ort, da seine Abhänge steil waren und er eine Menge Höhlen enthielt, die zu größereu Räumen ausgemeißelt werden konnten. Die Burg hatte hier eine sehr geschützte Lage. Wir besichtigen die wichtigsten in den Felsen eingehauenen Räume, die mit Nummern versehen sind. In dem unteren Teile des Regensteins sinden Negenstein. wir eine Anzahl Kammern, die von den Dienstleuten der Burg als Wohnungen und Arbeits räume benutzt wurden; in anderen Räumen standen die Pferde. Selbst die Krippen waren in die Steinmassen ein- gehauen. Auf einer in den Felsen eingehauenen Treppe steigen wir auf die obere Fläche des Regensteins. Eine in den Fels eingehauene Kammer wird als Wachtstube bezeichnet. An der Rückenwand sehen wir die Umrisse eines Knappen mit einer Waffe. Jedenfalls wohnte in diesem Räume ein Wächter der Burg. Ein anderer kleiner Raum wird Fräulein- zimmer genannt. Ans einem Durchgange gelangen wir in die Burg- kapelle. Dieser Raum ist am höchsten und sorgfältigsten herausgearbeitet.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 14

1911 - Breslau : Hirt
14 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. Es gelang ihm ohne groe Mhe, die von verschiedenartigen Jnter-essen geleiteten Mchte der Tripelallianz zu trennen und England wie Schweden zu sich herberzuziehen. Kaiser Leopold I. schlo, geleitet von dem bestechlichen Minister Lobkowitz, einen Geheimvertrag der die Teilung der spanischen Monarchie fr den Fall des kinderlosen Ablebens Karls Ii. von Spanien und versprach neutral zu bleiben, wenn der Krieg sich spanischem oder deutschem Reichsgebiete fernhielte. Durch Bndnisse mit den nieder-rheinischen Fürsten wurde den franzsischen Truppen der Vormarsch auf den Straen rheinabwrts geffnet. Der Kurfürst von Cln, zugleich Bischof von Mnster, und der Herzog von Hannover waren zu ttiger Teilnahme bereit. Durch diese umsichtige diplomatische Vorbereitung des Krieges waren die Niederlande vollstndig isoliert worden, nur Friedrich Wilhelm von Brandenburg stand, mit Rcksicht auf seine rheinischen Besitzungen, auf ihrer Seite. Im Jahre 1672 fhrte der König sein Heer durch Lothringen, das bereits fr ihn in Besitz genommen worden war, an den Niederrhein, berschritt ihn und rckte geradeswegs auf Amsterdam, während der Bischof von Mnster in Friesland einfiel und Tureune gegen den heranrckenden Kurfrsten den Rcken deckte. Holland war vllig unvorbereitet. Conde riet, sogleich Amsterdam zu nehmen, aber auf Louvois' Vorschlag hin wurden zuerst die Festungen belagert. Das Land war in rgster Not. Hier hatte während der Minderjhrigkeit Wilhelms von Oranien die aristokratisch-repnblikanische Partei die Leitung des Staates in den Hnden. Ihre Fhrer, die Brder de Witt, hatten die Seemacht gehoben und den Seehandel begnstigt, aber die Landmacht vernachlssigt, in der die oranische Partei ihre strkste Sttze besa. Nach einem glck-lichen Seekriege mit England hatten sie die Tripelallianz gegen Frankreich ver-anlat, mit dem das Land bisher vortreffliche Beziehungen unterhalten hatte. Nun schob die oranische Partei die Schuld an dem Unglck den Gebrdern de Witt zu; als das feindliche Heer nur wenige Meilen von Amsterdam entfernt war, wurden die Brder bei einem Pbelaufstande im Haag erschlagen. Der Oranier trat als Statthalter an die Spitze und rettete Holland durch seine tatkrftige Kriegfhrung. Die Deiche wurden durchstochen, ein Landheer gesammelt, die Festungen behauptet, die franzsische Flotte von dem Admiral de Rnyter zurckgeschlagen, Luxemburgs khner Marsch auf Amsterdam der das Eis der Stauuugs-Wasser mute wegen pltzlich eintretenden Tauwetters aufgegeben werden. Inzwischen hatte Friedrich Wilhelm von Brandenburg vor Tnrenne bis zur Weser zurckweichen mssen und schlo nun den Frieden zu Vossem (bei Lttich), behielt sich jedoch freie Entschlieung vor fr den Fall, da das Reich angegriffen wrde. Daher fchlo er sich, als die Franzosen ins Elsa einfielen und Kaiser und Reich sowie Spanien ihnen den Krieg erklrten, diesen mit

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 50

1911 - Breslau : Hirt
50 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. Auch Friedrich Wilhelm I. von Preußen besetzte 1713 nach einem Vertrage mit Rußland Stettin. Da verlie Karl Xii. die Trkei und gelangte auf seinem berhmten Ritt durch Ungarn und Deutschland der Wien, Nrnberg, Braunschweig nach Stralsund. Als aber die preuischen Truppen unter Leopold von Anhalt-Dessau Rgen erobert hatten, mute Karl diesen letzten Platz in Pommern ausgeben. Der Krieg zog sich noch mehrere Jahre hin. Nachdem Karl 1718 seinen Tod in den Laufgrben vor Frederikshall in Norwegen gefunden hatte, schlo sein Nachfolger Friedrich, aus dem Hause Hessen-Kassel, den Frieden von Stockholm. Schweden trat Bremen und Verden an Hannover ab, Vorpommern mit Stettin und den Inseln Usedom und Wollin an Preußen und 1721 im Frieden zu Nystad Livland, Estland, Jngermanland und Karelien mit den Inseln sel und Dago an Rußland ab, es erhielt Finnland zurck. Schweden hatte die Ostseeherrschaft verloren, von auswrtigen Be-sitzungeu blieben ihm nur der nrdliche Teil Vorpommerns mit Rgen und Wismar. D. Mitteleuropa 1720-1740. Auf die strmischen ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts folgen zwei, die eine gewisse allgemeine Ermattung zeigen; es ist die Zeit des Gleichgewichts der europischen Mchte. 30. sterreich unter Karl Tl. (17111740) und Frankreich unter Ludwig Xv. (17151774). Zwei Jahre nach dem Rastatter Frieden griff sterreich in den Krieg Venedigs gegen die Trkei ein. Prinz Eugen erfocht den Sieg bei Peterwardein und eroberte Belgrad. Im Frieden zu Passarowitz (an der Mndung der Morawa) erhielt sterreich das Temesvarer Bauat, Nordserbien mit Belgrad und die kleine Walachei westlich der Aluta. Venedig verlor Morea, behielt aber die Pltze an der dalmatinischen Kste. Indessen hatte Spanien die Hoffnung auf den Wiedergewinn seiner Besitzungen in Italien noch nicht aufgegeben. Der spanische Minister, Kardinal Alberoni, lie durch eine Flotte Sardinien und Sizilien be-setzen, aber der Quadrupelallianz der Mchte Frankreich, Osterreich, Grobritannien und Niederlande gegenber mute der Krieg aufgegeben werden. Spanien erklrte feinen Verzicht auf die italienischen Besitzungen, Karl Vi. erkannte die Bonrbonen als Könige von Spanien an und vertauschte Sizilien gegen Sardinien, das an Savoyen kam; seitdem (1720) nannten sich die Herzge Könige von Sardinien. Da Karl Vi. keine Shne hatte, ordnete er die Erbfolge in den Habs-burgischen Landen durch die Pragmatische Sanktion in der Weise,

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 35

1911 - Breslau : Hirt
Tanova, Thorwaldsen, Rauch. bergang zum Realismus: Schadow, Rauch. 35 65. Christian Rauch, Grabmal der Knigin Luise. Mausoleum, Charlottenburg. 66. Christian Rauch, Blcher. 67. Gottfried Schadow, Jieten. Wie die Zeit des Groen Kurfrsten in Schlter, so fanden die Heldenzeitalter des groen Knigs und der Befreiungskriege ihre plastischen Verherrlicher in Gottfried Schadow und Christian Rauch. Beide wuten den klassischen Idealismus, von dem sie ausgegangen waren, mit den realistischen Forderungen der Zeit zu vershnen. Schadow, der Schpfer der ganz antikisierenden Viktoria auf dem Brandenburger Tor, schuf auch eine so dem Leben abgelauschte Figur wie die des alten Zieten, der, auf seinen Pallasch gesttzt, das Kinn in die rechte Hand geschmiegt, nur den Augenblick zu ersphen scheint, um wieder aus dem Busch hervorzubrechen. Rauch gelang ein Werk von so hohem Seelen-adel wie die auf einem Ruhebette mit verklrten Zgen gleichsam schlafende Knigin Luise: die klassische Ruhe und Einfachheit der Auffassung hebt die Gestalt aus der Wirklich-keit in das Reich des Ideals empor. Realistisch ist sein Blcher, den Stellung und ge-zckter Pallasch als Marschall Vorwrts kennzeichnen- der Mantel ist Notbehelf. 3*

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 11

1914 - München : Oldenbourg
— u — hinab in die düstere Gruft im Neuen Münster. Port wo der graue Stein* -sarg steht, wo das Ailiansbrünnlein sprudelt, wo die herrlichen Brustbilder von Riemenschneiders Meisterhand den Altar krönen, schallt dann aus frommen Kehlen der uralte Lob- und Bittgesang: Wir rufen an den teuern Mann, 5t. Kilian! 5t. Kolonat und 5t. Cotnart! . . . 5ehr hat geliebt fein Frankenland 5t. Kilian; Gibt Leib und Blut zum Unterpfand. 5o lobe dann, du edler Frank 5t. Kilian! 5ag auch fein G'sellen Lob und Dank! Dich loben, dir danken Dein Kinder in Franken, 5t. Kilian! Draußen aber am weiten Kaiserplatze und von der alten Main-brücke schauen die gewaltigen 5tandbilder des Apostels der Franken segnend hinein in das blühende Gemeinwesen, in dem turmgeschmückte Gotteshäuser Zeugnis ablegen von der reichen Frucht, die aus seinem werk entsprossen. Und an seinem Tage klingen im ganzen Frankenlande Glockenklang und Liedersang und festlicher Orgelton zu seiner und der Gefährten Ehre. 2. Die Jeier des Kilianslages in aller Zeit (1484). Am 8. 3uli früh um $ Uhr sammelten sich 200 wohlgeschmückte Weppner am Grünbaum (Rathaus), welchen zwei Hauptmänner beigegeben waren. Letztere waren hübsch und zierlich mit Harnischen angetan und jedem von ihnen trug ein Knabe den Eisenhut und die Wehre nach. Diese Hauptmänner ordneten die Weppner, je zwei und zwei nacheinander, den Marktplatz (Domgasse) hinauf, zuerst die Büchsenschützen, dann die Armbrustschützen, Hellebarden- und 5pie§träger. Die Aufstellung der Mannschaft ging vom Dom bis zu dem Hofe des Domdechants von der Ker. Dort war ein (Sangs (Staffelgerüft) aufgeschlagen und mit schönen Teppichen behängt, worauf das Heiligtum 5t. Kilians und feiner Gefährten vorgezeigt wurde; umher standen elf Abte mit köstlichen Inseln und 5täben, auch der Weihbischof, der Dompropst und Domdechant. Herr )oh. Heller, Chorherr zum Neumünster, rief das Heiligtum aus, ein 5tück nach dem andern. Der 5paliere waren zwei und dazwischen trug man das Heiligtum aus der Domkirche, damit kein Gedränge auf dasselbe

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 62

1914 - München : Oldenbourg
— 62 — Abgeordneten der Stadt bleich und zitternd zu Füßen und flehten um Nachlaß. (Er aber erwiderte, wie solche Bitten und Fußfall ganz unnötig seien, das Geld sollten sie erlegen, und wo dies nicht bis den 8. des Abends 7 Uhr geschehen sei oder Geisel hiefür und zwar vier Personen von der Geistlichkeit und dem Adel, vier vom Rate und vier von der Gemeinde gestellt werden, wurde er alsbald das Schloß, die Stadt und alle umliegenden Flecken in lichte Flammen stellen." Ungeachtet der von der Stadt und dem Stifte, das viele silberne Kir-cheugefäße nach Frankfurt verkaufen mußte, aufgebrachten und gezahlten Brandschatzung wurde dennoch das Residenzschloß abgebrannt und in den Häusern der Stiftsgeistlichen übel gehaust. 15, Ein Kaiser in Würzbnrg (1658). Seitdem die Krönung der deutschen Könige zu Frankfurt üblich geworden war, zogen die von den Kurfürsten erwählten Habsburger auf der alten Heeresstraße, die von Wien über Regensburg, Nürnberg und Würzburg führte, zum Krönungsfeste. Infolgedessen erhielt die alte Bischofsstadt am Maine öfter kaiserliche Besuche, die uns von den Chronisten ausführlich geschildert werden. Am ](v August ^658 kam Kaiser Leopold I. auf dem Rückwege von Frankfurt unter dem Donner der Geschütze in Würz bürg an. Bis an die Zeller Steige waren 5000 Mann vom Landesausschusse und einige hundert geworbene Soldaten in Parade aufgestellt. Die gesamte Geistlichkeit war dem Kaiser bis ans Zellertor entgegengegangen und begleitete den von da unter einem Himmel Reitenden in den Dom. Pom Tore an bis zum Dome waren die Bürger und die Garnison mit Musik und Fahnen zu beiden Seiten aufgestellt, die Straßen mit Blumen bestreut, die Häuser mit grünen Zweigen und Bäumen verziert. Als der Kaiser nach abgehaltenem Tedeum mit dem (Erzherzoge und dem Kurfürsten auf das Schloß fuhr, wurde ihm an der Greden von 20 Jungfrauen ein Kranz überreicht. Am folgenden Tage nach der Tafel besuchte der Kaiser eine theatralische Aufführung in der akademischen Aula, wo er bei seiner Ankunft von dem damaligen Domprediger mit einer lateinischen Rede empfangen wurde. Nach Beendigung der Vorstellung besah Leopold die neuerbaute Mainmühle diesseits und das neue Kinderhaus und die Schneid- und Papiermühle jenseits des Maines. Am ^3., nachmittags um 3 Uhr, verließ er Würzburg unter denselben (Ehrenbezeugungen wie beim (Einzuge und reiste noch bis Kitzingen.
   bis 10 von 59 weiter»  »»
59 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 59 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 4
3 2
4 0
5 20
6 0
7 5
8 5
9 1
10 1
11 0
12 3
13 4
14 0
15 0
16 5
17 0
18 1
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 32
29 0
30 0
31 1
32 0
33 2
34 3
35 0
36 29
37 8
38 2
39 4
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 12
2 0
3 7
4 5
5 3
6 5
7 2
8 0
9 10
10 19
11 0
12 6
13 11
14 0
15 0
16 17
17 37
18 4
19 52
20 1
21 9
22 1
23 35
24 5
25 0
26 3
27 0
28 8
29 4
30 0
31 0
32 8
33 0
34 2
35 3
36 6
37 14
38 3
39 10
40 7
41 3
42 5
43 2
44 2
45 10
46 3
47 0
48 8
49 8
50 0
51 14
52 1
53 0
54 38
55 1
56 3
57 9
58 5
59 13
60 0
61 1
62 6
63 0
64 0
65 2
66 1
67 2
68 7
69 7
70 14
71 5
72 3
73 31
74 2
75 8
76 26
77 22
78 1
79 5
80 1
81 1
82 15
83 3
84 7
85 6
86 4
87 17
88 0
89 0
90 3
91 16
92 14
93 0
94 29
95 2
96 2
97 0
98 4
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 3
3 2
4 1
5 1
6 0
7 6
8 0
9 12
10 0
11 0
12 5
13 2
14 1
15 0
16 6
17 36
18 1
19 2
20 0
21 8
22 0
23 0
24 2
25 7
26 2
27 0
28 0
29 0
30 9
31 1
32 0
33 3
34 0
35 8
36 0
37 0
38 0
39 6
40 4
41 0
42 1
43 4
44 5
45 1
46 1
47 0
48 0
49 2
50 15
51 5
52 1
53 0
54 11
55 5
56 0
57 0
58 0
59 3
60 28
61 6
62 0
63 0
64 1
65 7
66 0
67 3
68 0
69 0
70 13
71 2
72 3
73 6
74 0
75 2
76 4
77 0
78 0
79 5
80 2
81 15
82 3
83 0
84 0
85 0
86 1
87 1
88 9
89 4
90 0
91 5
92 0
93 16
94 1
95 1
96 3
97 6
98 3
99 4
100 3
101 0
102 17
103 27
104 1
105 0
106 0
107 2
108 0
109 0
110 8
111 2
112 0
113 0
114 3
115 0
116 0
117 0
118 0
119 2
120 0
121 42
122 0
123 3
124 6
125 2
126 1
127 1
128 0
129 3
130 8
131 12
132 1
133 3
134 1
135 0
136 6
137 1
138 0
139 1
140 30
141 2
142 16
143 15
144 7
145 1
146 0
147 2
148 6
149 0
150 6
151 5
152 6
153 0
154 1
155 7
156 13
157 0
158 2
159 0
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 2
167 2
168 0
169 1
170 4
171 0
172 2
173 2
174 5
175 0
176 25
177 1
178 1
179 2
180 0
181 0
182 3
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 2
189 0
190 0
191 2
192 0
193 0
194 0
195 0
196 9
197 4
198 5
199 8