Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 62

1911 - Magdeburg : Creutz
62 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Vom Bischof Burchard Ii. (Buko), der ein großer Kinderfreund gewesen sein muß, geht noch heute das Wiegenlied: Buko von Halberstadt, Bringt doch nsem Kinneken wat! Wat soll eck ehni den bringen? Rode Schau mit Ringen, Rode Schau mit Golle beschlan, Da soll use Kinniken tau Danze gahn. Von Quedlinburg aber sagt der Volksmund: Queddelborger Brennewien, Queddelborger Masteschwien. D. Geschichtliches. Die Vorfahren der jetzigen Bewohner waren Niederdeutsche, nämlich Sachsen und Thüringer. Vom 7. Jahrhundert ab siedelten sich aber auch slawische Völker an. Die von ihnen gegründeteu Ortschaften endigen heute zumeist auf: itz, a, au, die der Sachsen auf: Hausen, igen, heim, das sich aber oft in am und um ver- wandelt hat, die der Thüringer auf: leben, stedt, berg, dach. Die hier sehr häufige Endung leben soll Erbteil, Wohnstätte bedeuten. Die Vorfahren waren Heiden und verehrten an besonderen Opferstätten (Teuselsmauer, Regenstein, Höhe bei Gutens- wegen) ihre Götzen. Dnrch Karl d. Gr. wnrde das Christentum uuter unseren Vorfahren eingeführt. Nach ihm waren es besonders Mönche, die von ihren Klöstern die Religion und gesittetes Leben verbreiteten. Es entstanden bald das Erzstift Magdeburg und das Bistum Halberstadt. Die slawischen Völker, die immer weiter nach W. vordringen wollten, gerieten mit unsern Vorfahren in heftigen Streit. Durch die Kaiser Heinrich I-, Otto I. (Gero) und den Markgrafeil Albrecht den Bären und seine Nachfolger wurden sie vollständig besiegt und immer weiter uach O- gedrängt. Schon zu Dr. Martin Luthers Zeiten nahmen die Bewohner dieser Gegend die evangelische Lehre an. Ihres neuen Glaubens wegen hatten sie oft viel Drangsal zu erleiden; allein sie hielten daran fest mit aller Zähigkeit, selbst die Verheerungen des 30jährigen Krieges, der die ganze Gegend in eine Wüste verwandelte, konnten sie nicht vom evangelischen Glauben bringen. Bald nach dem 30 jährigen Kriege kam unser Gebiet an das Hohenzollernhaus, und bis heute hat es ihm bis aus eine kurze Unterbrechung (1806—13) getreulich angehört. Als am Anfange des vorigen Jahrhunderts der Kaiser Napoleon unser Vaterland besiegt und erobert hatte, warf er unser Gebiet zu dem neuen Königreiche Westfalen. So waren seine Bewohner französische Untertanen geworden. Französische Beamte regierten sie nach französischem Gesetze. Unerschwingliche Steuern mußten gezahlt und harte Behandlung mußte erduldet werden. Unter dem Beistande der Russen, Österreicher und Engländer gelang es, die Franzosen zu besiegen. Das Vaterland war wieder frei. Die treue Fürsorge der Hohenzollernsürsten und die großen Er- finduugeu der Neuzeit (Dampfmaschinen, Eisenbahn, Dampfpflng--) ließen bald die Wunden der Fremdherrschaft heilen. E. Sagen. 1. Marienliorn. Der fromme Hirt Conrad weidete einst in einem lieblichen Tale feine Herde- Da war es ihm, als käme eine Schar Jungfrauen mit Fackeln in den Händen daher. Sie zogen feierlich nach einem Quell oder Borne und beteten hier. Ein andermal sah er, daß sich ein Bildnis der heiligen Jungfrau aus den Wolken in den Born niederließ und daß dabei zwei Engel das heilige Kreuz darüber hielten. Nun stand es bei ihm fest, daß der Brunnen ein heiliger Ort fei; und er weilte oft und gern hier. Als er auf dem Sterbebett lag, erzählte er seinem Beichtvater, was er an dieser Quelle beobachtet hatte. Nun verbreitete sich bald die Mär von

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

6. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 17

1890 - Breslau : Hirt
Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen. 17 Namen später mit einbegriffenen kleineren Stämme den Norden einnahmen, das Land südlich vom Harz und der Unstrut hingegen die Thüringer. Alle an- dern kleineren Stämme gingen später in diese beiden großen auf. Wenn es auch bei Magdeburg noch den Nordthüringgau, im Mansseldischen den Schwaben- gau, das Friesenfeld, an der Helme und Unstrut den Hessengau gab. so konnten die Bewohner derselben gegenüber der großen Mehrheit der Sachsen sich doch nicht in ihren Eigentümlichkeiten behaupten. Im Mittelalter giebt es an Deutschen aus unserem Gebiete nur Sachsen und Thüringer, aber im N. und O. auch Slaven, welche bis zur Saale und Elbe, im N. (Altmark) sogar über diese Grenze vordrangen. Noch heute erinnern zahlreiche flavifche Ortsnamen von Dörfern, namentlich solche auf -au und -itz, an die Herrschaft jenes Volkes. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde die deutsche Herrschaft weit nach Osten vorgeschoben, die slavische Bevölkerung teils vernichtet, teils von der deutschen aufgesogen. Gegenwärtig fiudeu wir rein slavische Bevölkerung nur noch in einigen Dörfern des Kreises Salzwedel. Die Sachsen zerfielen später in Ober- und Nieder- sachsen, welche besonders in ihrer Sprache verschieden sind. Die Scheidelinie zwischen den beiden bildet ungefähr die Grenze des früheren Kurfürstentums Sachsen, so daß also auch die Thüringer unter dem Namen „Obersachsen" einbegriffen wurden. Die Einführung des Christentums begann in Thüringen im 8.Jahr- hundert durch Bonifatius, während die Sachsen erst durch Karl d. Gr. unter- worfen und zu Christen gemacht wurden (Bistum Halberstadt nach 780). Die kirchliche Gliederung wurde erst im 10. Jahrhundert durch Otto d. Gr. durch- geführt, der das Erzbistum Magdeburg gründete (968) und ihm die andern sächsischen und slavischen Bistümer (Brandenburg, Havelberg, Merseburg, Naumburg-Zeitz, Meißen) unterordnete, während Halberstadt unter Mainz blieb. Die Reformation fand in unserer Provinz am schnellsten Eingang, die Bis- tnmer konnten die Bewegung nicht hemmen, nur das Mainzer Stift hielt schließ- lich auf dem Eichsfelde den katholischen Glauben aufrecht. Daher kommt es, daß dieses Gebiet atiein in der Provinz noch überwiegend katholische Bevölke- ruug hat. Anhalt ist zu 97^, Sachsen zu Stand der religiösen Bekenntnisse ist gegenwärtig so Evangel. Kathol. Y?>% protestantisch. Der Sender: Iffin | 2"den 1. R.-B. Magdeburg 2 „ Merseburg 3. Erfurt 942 499 1003 560 312 387 40 365 21 261 96 317 2 806 790 800 4023 1510 1810 I. Provinz Sachsen Ii. Herzogtum Anhalt 2258 446 240 983 157 943 5 492 4 396 89 7 343 1601 3. Nahrungsquellen, Erzeugnisse, Handel und Verkehr. Bon alters her ist der Ackerbau die Hauptbeschäftigung der Bewohner unseres Gebietes gewesen und hat in den fruchtbaren Strichen (Wifche in der Altmark zwischen Uchte und Elbe, der Börde westlich von Magdeburg, dem Saalkreise und der goldenen Ane) stets ans das reichlichste gelohnt. Dafür zengt fchon äußerlich das Aussehen der Dörser, welche in den genannten strichen an Einwohnerzahl viele Städte übertreffen. 49 Landgemeinden in der Provinz Sachsen, 5 in Anhalt haben über 2000 Einwohner. Hertel, Landeskunde der Provinz Sachsen. %

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 76

1911 - Breslau : Hirt
76 Aus der Geschichte des Mittelalters. und Abte aufnehmen und verpflegen. Die Erträge des Reichsgutes, die Abgaben der Kirche, die Gewinne aus Bergwerken, der Schlagschatz, die Tribute der unterworfenen Völker bilden seine Einkünfte, die Aufgebote der Bischöfe und Fürsten neben seinen eigenen Mannen sein Heer. An den hohen Kirchenfesten trägt er die Krone, versammelt die Großen zu Reichstagen, berät mit ihnen, gibt Lehen, macht Schenkungen, verleiht Urkunden, empfängt Gesandte. Große Strecken des ungeheuren Urwaldes, der Deutschlaud bedeckt, werden vergeben mit der Verpflichtung des Empfängers, Rodungen vorzunehmen und Dorfschaften anzusiedeln. Um die Macht der Herzöge zu schwächen, hat schon Otto in seinen letzten Lebensjahren damit begonnen, die großen Herzogtümer zu teilen. So wurde nach Brunos Tode Lothringen in Ober- und Niederlothringen zerlegt; unter späteren Kaisern wurden von Bayern Kärnten, Österreich, Steiermark abgezweigt. § 43. Die auswärtige Politik. 1. An der Ostgrenze. Otto setzte die von seinem Vater begonnenen Eroberungen im Osten fort. Hermann Billuug gründete, etwa im heutigen Mecklenburg, die nach ihm benannte Billnngsche Mark; Markgraf Gero schuf zwischen Elbe und Oder eine Mark, die später in die Mark Lausitz und die Nordmark geteilt wurde, und bewog auch die Polen unter Herzog Miesko zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit (Bistum Posen). Der Christianisierung der Wenden dienten die von Otto gegründeten Bistümer Oldenburg (in Wagrieu), Havelberg, Brandenburg, Meißen, Merseburg, Zeitz (später nach Naumburg verlegt), die er zuletzt alle unter das Erzbistum Magdeburg stellte. (Bedeutung des Magdeburger Stadtrechts.) In Prag, wo sich Wenzels Bruder Boleslaw dem Reiche unterwarf, wurde ebenfalls ein Bistum gegründet. Ottos Tätigkeit kann die seines Bruders Heinrich verglichen werden. Nach der Schlacht auf dem Lechfelde unternahm Heinrich einen siegreichen Feldzug nach Ungarn und begann das Land donanabwärts, aus dem die deutschen Ansiedler durch die Ungarn vertrieben worden waren, durch Burganlagen zu sichern und durch bayrische Kolonisten wieder zu germanisieren. Nach seinem frühen Tode wurde das Werk von seinen Nachfolgern fortgesetzt, und so wurden die Mark Österreich und die östlichen Alpenlande wiedergewonnen. Die Schlacht auf dem Lechfelde bildet also in der Geschichte des Deutschtums in den Ostmarken einen wichtigen Abschnitt. 2. Die italienische Politik. In der Mitte des 10. Jahrhunderts wurde das Mittelmeer von Oströmern und Arabern beherrscht; jene behaupteten das Ägäische Meer und, da sie Apulien hielten, auch das Adriatische, am Tyrrhenischen Kalabrien und Neapel; diese Hattert im 9. Jahrhundert Kreta, Sizilien, Sardinien und die Balearen erobert, ja sich zuletzt in der Provence und am Garigliano festgesetzt. Unter ihren Plünderungen litten die Mittelmeerküsten furchtbar.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 73

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 73 Die Ottonen machen Eroberungen in den Slawenländern und in Italien. Ihre italische Politik verflicht sie in Kämpfe mit den Oströmern und Arabern, deren Schwankungen auf die nordischen Verhältnisse zurückwirken. 8 40 Heinrich I. (919—936). Im Jahre 919 herrschte im Ostfrankenreiche folgender Zustand: König Konrad I. hatte außerhalb fernes Stammlandes kaum irgendwelche Macht; Lothringen hatte steh an das Westfrankenreich angeschlossen, der König von Niederburgund wurde nur durch die Schwaben an der Ausdehnung seiner Macht gehindert, der Herzog von Bayern war mit den Magyaren verbündet, die Deutschland bis zum Bodensee, dem Mittelrhein und der Mosel, ja bis zur Wesermündung plündernd durchstreiften. Im Jahre 919 wurde Heinrich, Herzog von Sachsen, der Sohn Ottos des Erlauchten, bisher der stärkste Gegner des Königtums, von Franken und Sachsen zu Fritzlar zum Könige gewählt. Die Salbung lehnte er ab. Nicht durch Waffengewalt, sondern durch Unterhandlung gewann er die Anerkennung der Herzöge von Schwaben und Bayern, endlich auch des Lothringers, und gab der Krone das verlorene Ansehen wieder. Die Macht der Herzöge beschränkte er nicht, auf die inneren Angelegenheiten der Stämme übte er keinen Einfluß; für eine große auswärtige Politik fehlten ihm die Mittel. Seine Arbeit kam fast nur seinem Stammlande zugute. Den Ungarn versprach er, neun Jahre lang Tribut zu zahlen, wenn sie Sachsen verschonten. Inzwischen gewöhnte er die Sachsen an den Kriegsdienst zu Roß und legte Burgen an der slawischen Ostgrenze an. An der Saale und Elbe wurde eine Kette von Burgen geschaffen, die den sächsisch-thüringischen Gauen denselben Schutz gewährten wie einst der Limes den römischen Grenzbewohnern. Sie boten der umwohnenden Bevölkerung sichere Zuflucht in Gefahr, sie wurden deshalb fchon in Friedenszeiten mit Vorräten versehen und erhielten eine stehende Besatzung.— In Sachsen wird oft, wie vorher der Bischofssitz, die Burg der Kern, an den sich später die Stadt anschließt (z. B. Goslar). Heinrich begann eine planmäßige Eroberung des Wendenlandes, er nahm in einem harten Winter die Stadt der Heveller, Brennabor, schob die Grenze des Reiches bis zur mittleren Elbe vor und legte hier Meißen an, von wo aus er Böhmen und Lausitzer im Zügel hielt. Sächsische Große machten Eroberungen im Lande der Obotriten (Mecklenburg). Im Jahre 933 besiegte er die Ungarn bei Riade (Rietefiurg) an der Unstrut und befreite Norddeutschland für immer von ihren Angriffen. Heinrich starb 936 zu Memleben in der Goldenen Aue, nachdem er seinem Sohne Otto die Nachfolge im Reiche gesichert hatte; er war ein ungelehrter Mann, tapfer, voll praktischer Klugheit. Zu Quedlinburg ist er beigesetzt.

9. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 6

1906 - Cöthen : Schulze
festliche Teil °°n Anhalt. In die von G-rman-n m- dn fmmfo* «»li • H- tu^!e S°r°ujchlos und ohne Kamps allmählich ein fremdes Volk em, die Slaven. Wie sie auch das östliche Anbalt licken ' ro!rj.pät£ Aörin* dem germanisch gebliebenen west- V.7 I .^grnnt die Geschichte des Ballem'tedter Fürstengeschlechtes die Geschichte des Hauses und des Landes Anhalt. B w ^ ' Ii. Die Geschichte Westanhatts bis auf Süntg Heinrich I, § 5. Der Schwabengau. 1. Die mächtige Herrschaft der Thüringer im mittleren Germanien n^Oo ^ ^ Er. Zu der Zeit, da der Frankenkönig Chlodovech U ? rjem ?etd) ße0mnbet und auch die Alamannen am Oberrheine dem fränkischen Zepter unterworfen hatte, herrschten über das thüringische Reich drei Bruder. Statt sich gegen die Gefahr, die ihnen von dem aus- zusammenzuschließen, befehdeten sie S” ?r* a-(»tigern Bruderkriege. Einer rief gegen den anderen den 1 etnen Sohn Chlodovechs, zur Hilfe herbei. Da aber nach dem Siege dem Frankenkönige der versprochene Lohn vorenthalten üüü sn> u 5rn)t9et! den Franken und den Thüringern bittere Feindschaft ? r~ ler 1§ siegten die Franken über die Thüringer, zuletzt mit Hilfe der Sachsen, denen der Frankenkönig einen Teil des Thüringer Landes zugesichert hatte. Der letzte Thüringerkönig wurde in die Flucht geschlagen und bald darauf heimtückisch ermordet. Nun nahmen die Franken sein Land von der Donau bis zur Unstrut in Besitz. a2',;9?Jorbtlürinv0en^aber. öon der Unstrut bis zur Bode, also auch Westanhalt, gaben die Franken zum Danke für die Hilfe an die sächsischen Krieger. Diese sollten es unter fränkischer Oberhoheit bebauen. Das gefiel M/u rndes nicht. Sie waren gewohnt, freie Herren im Lande zu sein. .?onlg Alboin 568 seine Langobarden nach Italien führte, schlossen sich ihm .6000 nordthüringische Sachsen an. In die von ihnen verlassenen Sitze ruckten nun mit Erlaubnis des Frankenkönigs andere Stämme-Friesen und Hessen, vor allem aber Sueben. Woher letztere gekommen sind, ist nicht bekannt. Diese Sueben oder Schwaben, im Gegensatze zu ihren suddeutschen Namensbrüdern Nordschwaben genannt, bekamen das -and zwischen Bode, Wipper, Schlenze und Saale. Es hieß fortan der Schwab eng au und ist die Wiege des heutigen Anhalt. Von hier aus wurde nicht bloß Ostanhalt, fonbern auch der größte Teil Ostdeutschlanbs Den (blaven nneber abgerungen (Fig. 7). Die ausgewanberten Sachsen fanden tn der Ferne die erhoffte Freiheit nicht. Sie kehrten zurück, um bte Fremdlinge mit Waffengewalt zu vertreiben, wurden jedoch besiegt und mutzten froh sein, friedlich neben den Schwaben wohnen zu dürfen. 3. Nun machten die Schwaben, indem sie die Wälder ausrodeten, ihren Gau immer mehr bet menschlichen Ansieblung bienstbar. Sie waren dazu viel besser geeignet als die Sachsen. Diese wohnten nach attgermanischer

10. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 9

1906 - Cöthen : Schulze
— 9 — den hammerschwingenden Donar erinnert besonders der böse Geist, der in den Teusel-stein bei Zerbst seine Axt geschlagen haben soll. Die Saqe von der Teufelsmühle auf dem dmmberge weist auf den bösen Loki, der dem Wotan mit Hilfe von Riesen eine Burg baute, um die Götter ins Verderben zu stürzen. An die Riesen erinnert die Riesenjungsrau, die den xeufclstein bei Wulfen aus ihrem Pantoffel geschüttelt haben soll. L ie Zwerge erscheinen auf dem Harze den Bergleuten als schatzverkündende Heckel-männchen > Bergmännchen» oder im Butterdamme bei Zerbst als Erdmännchen. Märchen von heimtückischen Nixen und Nickerten finden sich an Flüssen und Weihern, so über dem Matthiastumpel zwischen Dessau und Jonitz, dem Kölschauer Mühlenteiche bei gerbst, dem Nixensumpfe bet Großkühnau. Zu Wirsch leben an der Saale wurde noch vor gar nicht langer Zeit jedes Frühjahr zu Ehren des Saalenickerts, der am Prinzenwerder bei Bernburg wohnen soll, getanzt und gesungen. 4. Karl der Große hat die germanischen Stämme auf deutschem Boden nicht nur geeint, sondern ihnen auch das Christentum gebracht. Die Geist, llchen lasen neben der Bibel fleißig die Werke der Alten, besonders der Römer (Fig. 3), und pflegten christliche Bildung und Sitte. Seinem Reiche gab Karl der Große eine geordnete Verwaltung. Er zerlegte es in kleinere Bezirke, Grafschaften, denen als kaiserliche Beamte die Grasen vorstanden. Der Schwabengau zerfiel fortan in zwei Grafschaften, eine an der Bode, die andere an der Wipper. Längs der Reichsgrenzen wurden zum Schutze die Marken geschaffen, welche unter Markgrafen standen, so längs der Ost-grenze links der Saale und der mittleren Elbe die Sorbenmark. Damals entstanden an der Saale und der Elbe auch zwei Grenzsesten, die eine da, wo jetzt Halle liegt, die andere Magdeburg gegenüber, vielleicht an der Stelle des jetzigen Lttes Dornburg. Durch die beiden Festungen war der Schwabengau von 8 und N her gedeckt. Sie sind den Pfeilern eines Ausfalltores zu vergleichen, zwischen denen hindurch die deutschen Eroberer und die christlichen Glaubensboten gegen den slavischen Osten vordringen konnten. § Die Zeit König Heinrichs I., des Burgen-Erbaners. 1. Die wichtigsten Beamten im karolingischen Reiche waren die Grafen, w *.m Manien des Königs Recht, leiteten die Gauversammlungen und führten die Gaumannschaften im Kriege an. Mit der Zeit wurde das Grafenamt erblich, und je mehr die Königsmacht verfiel, desto mehr stieg das Ansehen der Grafen. Nach und nach treten Grafengeschlechter unter bestimmten Namen hervor. Einzelne von ihnen erscheinen im Besitze der Herzogsgewalt. Sie verfügen über die Streitmacht ihrer Stämme und fuhren dieselbe gegen die andrängenden Feinde ins Feld. So kam im Schwabengaue das Haus der Ballenstedter empor und im Sachsenlande das Geschlecht der Ludolfinger. Dem letzteren entstammt der Herzog Heinrich, der tm Jahre 919 zum deutschen Könige gewählt wurde. Zeit der letzten Karolinger verheerten die räuberischen Ungarn häufig das Land. Um ihnen im Kampfe siegreich widerstehen zu rönnen, übte der König Heinrich seine Krieger im Reiterdienste. Er schuf dadurch die Anfänge des deutschen Rittertums. Zum Schutze der Bevölkerung gegen die feindlichen Einfälle legte er Befestigungen an. Er schützte meist schon vorhandene Ansiedlungen durch Gräben und Wälle, durch Schanzen und Mauern, ließ auch wohl an geeigneten Stellen Tore anlegen und Türme erbauen. Man nannte solche Befestigungen Burgen.
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 0
8 1
9 0
10 1
11 0
12 0
13 6
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 2
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 2
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 7
47 0
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 6
4 9
5 7
6 2
7 0
8 0
9 7
10 9
11 2
12 2
13 4
14 0
15 0
16 4
17 10
18 4
19 2
20 1
21 4
22 0
23 5
24 2
25 1
26 1
27 0
28 6
29 0
30 0
31 0
32 2
33 0
34 1
35 2
36 1
37 8
38 1
39 2
40 2
41 2
42 4
43 22
44 7
45 4
46 1
47 0
48 7
49 3
50 0
51 0
52 0
53 0
54 3
55 0
56 4
57 15
58 5
59 1
60 0
61 0
62 7
63 0
64 0
65 20
66 0
67 0
68 3
69 0
70 14
71 3
72 1
73 5
74 1
75 4
76 8
77 8
78 5
79 1
80 1
81 0
82 6
83 22
84 5
85 0
86 0
87 4
88 0
89 5
90 1
91 3
92 8
93 0
94 3
95 17
96 1
97 0
98 2
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 3
2 0
3 1
4 1
5 1
6 1
7 4
8 0
9 2
10 8
11 0
12 3
13 2
14 3
15 0
16 1
17 1
18 45
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 7
26 1
27 0
28 0
29 0
30 6
31 2
32 0
33 8
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 8
40 12
41 1
42 0
43 0
44 8
45 0
46 1
47 2
48 0
49 0
50 3
51 5
52 1
53 0
54 6
55 18
56 0
57 3
58 2
59 5
60 2
61 7
62 5
63 0
64 2
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 2
71 0
72 12
73 0
74 0
75 0
76 0
77 4
78 0
79 0
80 11
81 12
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 1
89 2
90 0
91 6
92 0
93 2
94 3
95 2
96 8
97 22
98 0
99 4
100 7
101 0
102 3
103 0
104 0
105 3
106 3
107 4
108 0
109 0
110 1
111 3
112 2
113 0
114 3
115 0
116 0
117 1
118 1
119 2
120 0
121 4
122 0
123 2
124 4
125 0
126 0
127 4
128 0
129 0
130 34
131 6
132 1
133 5
134 0
135 0
136 2
137 1
138 0
139 0
140 2
141 0
142 10
143 5
144 8
145 7
146 0
147 2
148 4
149 0
150 0
151 5
152 4
153 0
154 4
155 6
156 1
157 4
158 4
159 1
160 1
161 5
162 0
163 0
164 0
165 2
166 3
167 0
168 1
169 4
170 1
171 17
172 0
173 5
174 2
175 1
176 1
177 2
178 0
179 1
180 0
181 0
182 3
183 8
184 0
185 0
186 0
187 1
188 7
189 0
190 0
191 5
192 1
193 0
194 3
195 0
196 2
197 2
198 0
199 6