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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 35

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen, 35 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland foll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm, Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter: und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Rolaud war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- figur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes, Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So er- innert der Roland an die frühere Größe und Selbst- ständigkeit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Ring im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken, Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- 3*

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 42

1911 - Magdeburg : Creutz
42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei- stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui und der Hakelwald. Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu) Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 128

1911 - Magdeburg : Creutz
128 Das Norddeutsche Flachland. so daß Helgoland wie der Nand eines buntblätterigen Buches erscheint. In der Nähe sieht man, wie zerrissen die Felswände sind, namentlich aus der Westseite. Felsspalten, Vorsprünge, Torbogen, bereits abgetrennte Steinsäulen schaut hier das Auge von dein zerklüfteten Steilufer. Auf der Plattform liegt die eigentliche Stadt (Oberstadt), während der andere Teil, die Unterstadt, auf einer vorgelagerten großen Düneninsel erbaut ist. Beide Teile sind durch eine Treppe vou etwa ^00 Stufen und durch einen Aufzug verbunden. Die Lage der Insel weist die Bewohner Haupt- sächlich auf die Wasserarbeit hin. Wohl ist die Oberfläche der Insel mit einem Grasboden für Schafweide bedeckt, aber für erfolgreichen Ackerbau ist weder Platz, noch geeignetes Land da. Fischerei und Lotsenarbeit sind die Hauptbeschäftigung. Was würde aber die Insel ohne ihr Bad sein? Der gewaltige Fremdenverkehr (10 000 Personen jährlich) bringt viel Geld auf die Insel und gibt den meisten Bewohnern eine lohnende Neben- beschästigung. Das Bad liegt auf einer kleinen Düne neben der Insel. Fast die ganze Unterstadt besteht nur aus Hotels für die Badegäste und die Fremden. Die Jnfel ist trotz ihres geringen Umsanges sehr wichtig. Ihr Leuchtturm macht die Fahrzeuge rechtzeitig auf die Gefahren des Wattenmeeres und der Flachküste aufmerksam und zeigt den rechten Weg zu den Flußmündungen und dem Kanäle. Da die Insel stark befestigt ist, so wird sie im Kriege ein Schutz gegen feindliche Schiffe sein. Für unsere Flotte ist Helgoland insbesondere eine Kohlenstation. Seit 1890 ist es von England an Deutschland abgetreten. Nach den Hauptfarben der Insel führt der Helgoländer eine grün-rot-weiße Flagge und einen bezüglichen Wahlspruch: Grön is das Land (Oberfläche), rot is de Kant (die steile Felswand), witt is de Sand (die Düne), datt is de Flaqq vun 't hillige Land. 3. Die Halligen. Die kleinsten der Nordfriesischen Inseln sind die Halligen, d. h. hochgelegenes Land. Sie bestehen meist aus fruchtbaren? Marfchboden, liegen aber so niedrig, daß sie bei Sturmfluten unter Wasser gesetzt werden. Und doch sind sie bewohnt. Einige Halligen sind bereits voin Meere ver- schlangen. Oft lebt, nur eine Familie auf der Insel. Sie achtet nicht der Gefahr, in der sie täglich schwebt. Selbst wenn die Flut das kleiue Bretter- lmttchen von der znsammengekarrten Erhöhung (Warft) wegspült, baut sie sich doch wieder an derselben Stelle aus. Der Halligbewohner liebt seine Jnselheimat über alles. Bei der Flut slüchtet er auf den Boden seines Hauses und blickt angstvoll aus die tosenden Wasser, die in sein Heim dringen und Möbel und Hausgerär sortspülen. Ach, wie oft wird die ganze Hütte zertrümmert! Einen Balken, ein Brett fest umklammernd, treiben die Armen ins offene Meer; und rettet sie kein Kahn, so verschlingt sie die Flut. Für die Küste sind die Halligen sehr wichtig, da sie die Gewalt der Wellen brechen.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 49

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen. 49 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland soll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm. Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter; und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Roland war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- sigur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes. Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene, rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So erinnert der Roland an die frühere Größe und Selbstständig- keit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Mug im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken. Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 4

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 142

1911 - Magdeburg : Creutz
142 Das Norddeutsche Flachland. so daß Helgoland wie der Rand eines buntblätterigen Buches erscheint. In der Nähe sieht man, wie zerrissen die Felswände sind, namentlich aus der Westseite. Felsspalten, Vorsprünge, Torbogen, bereits abgetrennte Steinsäulen schaut hier das Auge von dem zerklüfteten Steiluser. Auf der Plattform liegt die eigentliche Stadt (Oberstadt), während der andere Teil, die Unterstadt, auf einer vorgelagerten großen Düneninfel erbaut ist. Beide Teile sind durch eine Treppe von etwa 200 Stufen und durch einen Aufzug verbunden. Die Lage der Insel weist die Bewohner Haupt- sächlich auf die Wasserarbeit hin. Wohl ist die Oberfläche der Insel mit einem Grasboden für Schafweide bedeckt, aber für erfolgreichen Ackerbau ist weder Platz, noch geeignetes Land da. Fischerei und Lotsenarbeit sind die Hauptbeschäftigung. Was würde aber die Insel ohne ihr Bad sein? Der gewaltige Fremdenverkehr (10 000 Personen jährlich) bringt viel Geld auf die Jnfel und gibt den meisten Bewohnern eine lohnende Neben- beschästigung. Das Bad liegt auf einer kleinen Düne neben der Insel. Fast die ganze Unterstadt besteht nur aus Hotels sür die Badegäste und die Fremden. Die Insel ist trotz ihres geringen Umsanges sehr wichtig. Ihr Leuchtturm macht die Fahrzeuge rechtzeitig auf die Gefahren des Wattenmeeres und der Flachküste aufmerksam und zeigt den rechten Weg zu den Flußmündungen und dem Kanäle. Da die Insel stark befestigt ist, fo wird sie im Kriege ein Schutz gegen feindliche Schiffe sein. Für unsere Flotte ist Helgoland insbesondere eine Kohlenstation. Seit 1890 ist es von England an Deutschland abgetreten. Nach den Hauptfarben der Insel sührt der Helgoländer eine grün-rot-weiße Flagge und einen, bezüglichen Wahlspruch: Grön is das Land (Oberfläche), rot is de Kant (die steile Felswand), witt is de Sand (die Düne), datt is de Flagg vun 't hillige Land. 3. Die Halligen. Die kleinsten der Nordfriesischen Inseln sind die Halligen, d. h'. hochgelegenes Land. Sie bestehen meist aus fruchtbarem Marschboden, liegen aber so niedrig, daß sie bei Sturmfluten unter Wasser gesetzt werden. Und doch sind sie bewohnt. Einige Halligen sind bereits vom Meere ver- schlungen. Oft lebt nur eine Familie auf der Insel. Sie achtet nicht der Gefahr, in der sie täglich schwebt. Selbst wenn die Flut das kleiue Bretter- hüttchen von der zusammengekarrten Erhöhung (Warft) wegfpült, baut sie sich doch wieder an derselben Stelle aus. Der Halligbewohner liebt seine Jnselheimat über alles. Bei der Flut flüchtet er auf den Boden seines Hauses und blickt angstvoll aus die tosenden Wasser, die in sein Heim dringen und Möbel und Hausgerät fortspülen. Ach, wie oft wird die ganze Hütte zertrümmert! Einen Balken, ein Brett sest umklammernd, treiben die Armen ins offene Meer; und rettet sie kein Kahn, so verschlingt sie die Flut. Für die Küste sind die Halligen sehr wichtig, da sie die Gewalt der Wellen brechen.

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 55

1911 - Breslau : Hirt
Rodin, Hildebrand, Lederer, Meunier, Klinger, Stuck. 55 102. Max Klinger, Athlet. (Phot. E. A. Seemann.) 103. Fr. Stuck, Athlet. Statuette. (Phot Hanfstaengl.) 3n der Plastik des modernen Frankreich und des verwandten Belgien stellen Rodin und Meunier gewissermaen zwei Pole dar. Constantin Meunier entdeckte, nachdem Millet den Landarbeiter in die Malerei eingefhrt hatte, seinerseits im belgischen Kohlengebiet zuerst den Bergarbeiter fr die Plastik und gab dann auch andere Menschen der schweren krperlichen Arbeit samt all den Spuren, die sie ihnen leiblich und geistig auf-prgt, mit packendem Realismus wieder. Seine Statuette Der Mher" (101) ist in der Er-fassung des fruchtbaren Moments" und in der Fhrung der Umrisse nur mit Myrons Diskobol (Iv 57) vergleichbar. Auguste Rodin verbindet mit der Kraft psychologischer Auffassung die Kunst, den ganzen Leib des Menschen bis in die Finger- und Fuspitzen, ja bis in die Oberflche der Haut hinein seine Seele aussprechen zu lassen (98). Es ist, als ob dieser komme des premiers temps", bisher im Traumleben befangen, eben er-wachte und sich auf die ungeheure Lebensaufgabe besnne, die der ersten Menschheit auferlegt ist. So wird er zum Sinnbild dieses Zeitalters selbst. Unter den Deutschen nimmt Adolf Hildebrand das Problem wieder auf, an dem einst die griechische Kunst groß wurde (99). (Er verzichtet bewut auf jedes Motiv, um zunchst nur die einfache, ruhige Erscheinungsform des Typus Mensch zu geben, und zwar die, welche die besondere stoffliche und statische Natur des Marmors erfordert. Er stellt ihn einmal in seiner ganzen Schwere auf den Erdboden, zweitens holt er ihn wieder, mit eigner Hand den Meiel fhrend, aus dem Block heraus: nur so, im Marmor selbst empfunden, erhlt die Oberflche die weiche, durchsichtige Modellierung. Realistischer wirkt Hugo Lederers Fechter (100), der vor der Mensur seine Klinge prft, meisterhaft auch durch die kraftvolle Silhouette. Den mnnlichen Krper in hchster Kraftanspannung zeigt Franz Stucks, des Niederbayern, Athlet (103), der eine schwere Kugel stemmt. Ein Universalgenie ersten Ranges, Radierer, Maler und Bildhauer zugleich, ist der Leipziger Max Klinger (102). Fr den athletischen Krper in der Ruhe fand er ein ebenso natrliches wie knstlerisch wirksames Motiv: sein Athlet legt die Hnde ineinandergefaltet auf den Hinterkopf und entlastet so die noch heftig arbeitenden inneren Organe.
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