100
7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufcnland.
Viehzucht, namentlich die Schweinezucht, beschäftigt eine große Zahl
der Bewohner. Die Schweine werden hier in großen Herden auf die
Weide getrieben. Aber trotz aller dieser Erwerbsquellen müssen viele
Eichsfelder Jahr für Jahr in die Fremde ziehen und in den gesegneten
Gegenden des Baterlandes als Fabrikarbeiter, Handwerker, Dienstboten
und Musikanten Verdienst fachen. Am häufigsten trifft man die Hausierer,
die gesponnene, gewebte, gepflochtene und geschnitzte Waren (Klammern,
Quirle, Löffel) in Dorf und Stadt feilbieten. Im Unteren Eichsfelde
sind die Bewohner meist Ackerbauer und Gewerbetreibende.
An vielen Orten hat man Zigarrenfabriken errichtet. Auch gibt
hier der Wald großen Verdienst. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner
im Gebirge und in der Ebene gab dem launigen Volksmunde häufig
Veranlassung zu Beinamen. So werden die Bewohner der beiden
Gebradörser wegen des Obstbaues „Hotzelfäcke" genannt, die Northeimer
wegen der früheren Töpfereien „Pottheimer", die Heldrunger „Zwiebel-
könige", die Wülfingerode „Ziegenböcke", die Krombacher „Gänse", die
Banteröder „Kaninchen"; Büttstedt heißt „Ochfenbufchd", Kölleda „Kuh-
källn", Sömmerda „Zägensämmern" und die durch die mit Arznei-
kräutern bestandenen Felder führende Eisenbahn die „Pfeffermünzbahn".
„Jngergräber hebsch und blank,
Aebbergräber Sauebank,
Mehlengan ist äne Bättel-(d. h. kleine)stadt,
Uff Lohre han se nich Wasser satt/'
Treffen diese alten Behauptungen nach in der Gegenwart zu?
d) Im Thüringer Stusenlaude.
Im Thüringer Stufenlande steht die Bewirtschaftung des
Bodens oben an. Acker, Wiese und Gartenland wechseln mit einander
ab und geben reiche Erträge. Der Gartenbau liefert besonders Herr-
liches Gemüse (Groß-Gottern, Langensalza), Blumen aller Art (Erfurt),
saftiges Obst und schmackhaften Wein. Von den Höhen gewinnt man
brauchbare Bau- und P f l a st e r st e i u e (Gotha) und Bauholz.
Aber auch unterirdisch ist eine große Zahl der Thüringer tätig, um hier
Braunkohlen, dort Stein- und Düngesalze zutage zu
fördern. In den Städten sind neben dem Ackerbau die Fabrik-
t ä t i g k e i t, das G e w e r b e und der H a n d e l Nährzweige. Weit
und breit sind bekannt die Thüringer W o l l w a r e n (Apolda, Mühl-
hausen) und die Sömmerdaer Eisenwaren. Welche Eisenbahnlinien
imi) Heerstraßen durchschneiden das Gebiet?
E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner.
Die Bewohner zwischen dem Thüringer Walde, der Uuftrut und der
Werra heißen seit nahezu 2000 Jahren Thüringer. Ihre Sprache ist die
obersächsische, die als thüringische Mundart gesprochen wird. Auffallend
sprechen die Bewohner der Voigtei südlich von Mühlhausen (Ober- und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
80 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrnt und Saale.
In der Rühe liegt das Dorf Molmersweude, wo der Dichter Bürger
geboren wurde. (Lied vom braven Mann.)
Güilthersberge.
C) Am Süd- und Südwestrande. Stoibers (2). Stol, Stahl, d. h. Ansiedelung.
Bergbau auf Eisen und Kupfer. Schwerspat. Baudeukmäler: Schloß.
Neustadt unterm Honstein. Große und schöne Burgruine.
^Ilfeld (2). Berühmte Schule. Fabriken: Papier, Parkettfußboden, Holzwaren.
Bergbau.
Ellrich (5). Ackerbau, Gerberei, Wollzeugweberei. Ju der Nähe sind Gipsbrüche.
Sachsa (3). Beliebter Badeort, von dem schöne Punkte des Südharzes leicht
zu erreichen sind. In der Nähe liegt ein hoher, weißer Gipsfelsen, der Sachsenstein.
Herzbcr^(-i). Fabriken: Holz- und Pappwaren, Tuch-, Woll-, Baumwoll- und
Leinenzeug. Schloß.
In der Nähe die Burgruiue Scharzfeld auf hohem Felsen. Das nahe Dorf
Pöhlde war schou zu Kaiser Heinrich 1. und Otto I. Zeit erwähnt. Beide Kaiser
wie auch andere hielten sich hier gern auf. — Der Erdfall „Jürs" bei H. ist nach
dem Oderteiche die größte Wasseransammlung im und am Harze.
*£ftevodc (8). Fabriken: Decken, Flanelle, Woll- undhatbwollzeuge, Buckskins.
Tuche, Tabak, Liköre, Holzmaren. Lohgerberei- In den nahen Gipsbrüchen wird
viel Gips gebrochen. Schloß.
Etwa 2 Stunden nördlich von Osterode liegt das uralte Dorf Gittelde.
Kaiser Otto I. foll hier eine Müuze errichtet haben.
^Seesen, d. h. Seehansen, denn S. lag ehemals au einein See (5). Das Wappeu
(Seerosenblatt) erinnert noch an diese Lage. Gartenbau. Fabriken: Tabak,
Zigarren, Zucker. _
Die Städte dieses Gebietes gehören deu Kreiseu Wernigerode, Aschers-
leben und Ballenstedt an. Aber auch die Provinz Hannover (Orte mit *)
und das Herzogtum Brauuschweig (Orte mit *) haben Anteil am Harze.
5. Das Land Wischen Har^ Kyffhäuser^ Anstrut und Zaale.
A. Bodenformclt.
Aufgabe: Umgrenze diese Landschaft und schließe vom Kartenbilde auf die
Bodenformen und die Bewäfferuug.
I. Die Höhen.
In diesem Gebiete finden wir die letzten Ausläufer des Unterharzes
(Ufer der Harzwipper). Ähnlich, wie die Teufelsmauer den Harz im N.
einsaßt, so umsäumt ihn im S. ein Rücken von Kalkstein und Gips.
(Osterode bis Sangerhausen.) Der Höhenzug ist sehr reich an größeren
und kleineren Höhlen. Die schönsten sind: Die Einhornhöhle und
Steinkirche bei Scharzfeld, die Jettenhöhle bei Herzberg, die Heim-
kehle bei Uftrungen, die Kelle bei Ellrich, das Weingartenloch bei
Tettenborn. Noch zahlreicher sind in diesem Gebiete große Erdlöcher,
die durch den Einsturz unterirdischer Höhlen entstanden sind. Die merk-
würdigste Erdsenke ist der Bauerngraben zwischen Breitungen und
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Baudeukmäler Heinrich Heinrich Otto_I. Otto_I.
84 -r). Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale^
Höhnstedt, Langenbogen), Gips (Gerbslädt, Niedersachswerfen). Höhn-
stedter Sandstein diente zum Vau des Neuen Palais in Potsdam, und
mit dem von Salzmünde und Räther baule man Schloß Sanssouci. Aus
Mansselder Kupfer wurde das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. auf
dem Kyfshäuserdenkmal hergestellt.
I). Ubersicht über die Beschäftigung der Bewohner.
Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist hier Bergbau, erst in
zweiter Linie solgt der Ackerbau. Die Lehm- und Lößschicht liefert
reichlich Halm- und Hackfrüchte, weshalb man hier Zuckerfabriken, Bren-
nereien, Brauereien allenthalben findet. Besondere Pflege wenden die Be-
wohner dem Anbau des Weines und des Obstes zu. An den sonnigen Berg-
abhängen der zahlreichen Täler haben Riesensleiß und Geduld ein wahres
Paradies geschaffen. Indem man den tonschiesrigen Boden des Abhanges tief
rigolte und oon großen Steinen befreite, gewann man Fruchtland, aus
dem schmackhaftes Obst und guter Wein in großer Üppigkeit gedeihen.
Frühe Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, alle Sorten Wein und Beerenobst
bringt man von hier in großer Brenge nach Halle, Leipzig, ja nach Berlin
und Hamburg in den Handel. Eine der ergiebigsten Talmulden dieser
Art zieht von Eisleben am Süßen See entlang. Die großen Dörser See-
bürg, Höhnstedt und Langenbogen sind hier die wichtigsten Ausfuhrorte.
Welche Eisenbahnlinien durch?chneiden bao Gebiet?
E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner.
Die ältesten Bewohner waren die Thüringer. Um das Jahr 500
drangen jedoch die Sachsen und Franken in das Land und verjagten die
Thüringer. Diese gewannen ihr Land aber bald wieder zurück. An jene
Zeit erinnert noch heute der Sachsengraben (Sangerhansen—wallhausen).
Er bildete die Grenze zwischen den Thüringern und Sachsen. Die aus
„lebeu" und „stedt" oder „städt" endigenden Ortschaften sind wohl meist
Gründungen der Thüringer. Auch heidnische Sorben drangen ein und
wurden seßhaft. Die von ihnen benannten Ortschaften endigen heute
meist auf „witz, bitz, litz, in". Eigentümlich sind dieser Gegend oiele Orte
mit der Endnng „rode". Dnrch sie wird angedeutet, daß die Vorfahren
den Wald mit der Axt fällten und rodeten, um Platz für Wohnstätte und
Acker zu gewiunen. Wo der Wald durch Feuer beseitigt wurde, hieß
man den Ort „schwende". — Das Christentum fand früh Eingang. Die
christliche Gemahlin des Thüringerkönigs Hermanfried und ihre Priester
werden die ersten Verkünder des göttlichen Wortes gewesen sein. Der
eigentliche Apostel der Thüringer heißt jedoch Wigbert, der Freund und
Schüler des Bonifazins. Zu Luthers Zeit nahmen die Bewohner den
evangelischen Glauben an und hielten au ihm trotz des schlimmen 30jährigen
Krieges fest. Die herrschende Sprache ist die niederdeutsche, die am Harze
als südharzische, weiter nach O. als mansfeldifche und an der Helme und
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
86 5. Das Land zwischen Harz. Kyffhänser, Unstrut und Saale.
und Silbersachen liegen und auch des Bischoss Ring. Als der Bischof von dem
Funde erfuhr, ergriff ihn bittere Reue, weil er den alten Kammerdiener nun doch
hatte unschuldig hinrichten lassen. Um künftig nicht wieder in blindem Eifer zu
handeln, änderte der Bischof sein Wappen. Er ließ darin das Bild eines Naben
mit einem Ringe im Schnabel anbringen, damit er immer an sein Unrecht erinnert
und zu steter Buße gemahnt würde. Znm ewigen Andenken an diese Begebenheit
wird noch heute ein Rabe in einem Käfig ans dem Schloßhofe gehalten. Das Wappen
und über demselben das Bild des flehenden Kammerdieners ohne Kopf ist am Grab-
male des Bischofs, das iin Doine zu Merseburg steht, angebracht.
Gr. Ortskuude.
a) An kr Almmder. Wippra (1). In der Nähe liegt das Dorf Fries-
dors. Durch den Pfarrer Eh-. Lepsins ist hier Smyrna-Teppich-Fabrikation ein-
geführt.
Mansfeld (2). Bergbau auf Silber, Kupfer. — Holzhandel. Prächtiges
Schloß. _ M. war früher dnrch seine Grasen ein berühmter Ort.
Leimbach (3). Berg- und Hüttenbau.
Henstedt. Bergwerke: Kupfer. In der Nähe das große Dorf Groß-örner
mit Silber- und Amalgamierwerken.
Sandersleben (3). Garteubau. Fabriken: Zucker, Maschinen.
b) An der iuicbn. Walkenried (1). Gipsfabrik. Klosterruine.
c) An der Jorge. Nordhauscn (33), d. h. im N. an der alten Heerstraße ge-
legene Burg im Gegensatz zu Sondershausen, d. b. Südburg. Ackerbau: Getreide,
Zichorien, Obst. Fabriken: Kautabak, Zigarren, Essig, Öl, Hefe, Tapeten, Maschinen.
Baumwollwebereien. Brennereien: 70 Branntweinbrennereien. Bier. Nord-
hansen ist die wichtigste und größte Handelsstadt Nordthüringens. Nordhansen ist
wahrscheinlich von Heinrich 1- um 94ü gegründet. Baudenkmäler: Rathaus, Luther-
denkmal, Rolandsäule und der Dom (katholisch). — Früher freie Reichsstadt. —
Die Nordhäuser Mundart kommt in „Rinne und Biller" recht deutlich zum Aus-
druck. — Bei N. liegt das Seelocb, der tiefste Wassertrichter des Harzes. N. ist
der Ausgangspunkt der Harzquerbahn Nordhausen-Wernigerode.
d) An der Keime. Heringen (2).
Kellirn (2). Obstbau. Bierbrauerei. Sandsteinbrüche. In der Nähe liegt der
Kufshäuser mit Ruine und Kaiser Wilhelm-Denkmal und die Rotenburg. Der Ort
Tilleda war einst eine Kaiserpfalz.
Rotzla (2), d. h. Flußried. Große Zuckerfabrik und Mühle. Obsthandel. Sitz
des Fürsten von Stolberg-Roßla, Hauptort der Grafschaft. Wichtiger Eisenbahn-
Haltepunkt für die Besucher des Kyffhänfers.
Brucken.
Wnllliausen war einst eine Kaiserpfalz. Bedeutender Obstbau.
6) An der untern Unstrut. Altern (6). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben.
Fabriken: Zucker, Öl, Papier, Gips. Saline: Speisesalz. Solbad. Bergwerke:
Steinsalze und Kohle.
In der Nähe liegt Ri11 a 6 it r g. Hier soll Heinrich I. die Ungarn ge-
schlagen haben.
Nebra (2). Sandsteiubrüche. Herrliche Umgebung: Vikeuburg. Sage von der
Steinklöbe.
Laucha (2), d. h. Wiesenbrüche. Getreide- und Weinbau. Fabriken: Glocken.
Frcyburg (3). Ackerban: Getreide, Wein, Obst. Fabrik: Schaumwein, Zement.
Breuuerei: Ziegel. — Burg Ludwig des Springers, Landgraf Ludwig der Eiserue;
Edelacker. Turnvater Jahns Haus.^
f) Zwilchen llnllrnt und Hlmlvipper. Sailgerhailseil, d. h. Getreidegegend (12).
Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Maschinen, Eisengießereien, Malz,
Schuhe. Brauerei: Bier. Brennerei: Branntwein. Ziegel-, Mauersteine. Berg-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Wippra Leimbach Jorge Heinrich Heinrich Baudenkmäler Rotzla Heinrich_I. Heinrich_I. Nebra Laucha Ackerban Breuuerei Ludwig Ludwig Ludwig_der_Eiserue Ludwig Jahns
Höhen. 91
7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland.
A. Dodenformen.
Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformeu und die Be-
Wässerung des Gebietes!
I. Höhen.
1. Das Eichsfeld.
An den Nordwestrand des Thüringer Waldes lehnt sich eine Hochebene.
Diese wird im W. von der Werra und im N. vom Harze begrenzt, während
sie nach O. in einzelne Höhenzüge ausstrahlt. Diese Hochebene heißt dos
Eichsfeld (sprich Eiksfeld); denn ehemals stand hier der Eichbaum in den
großen Wäldern. Jetzt herrscht mehr die Buche vor. Der höhere südliche
Teil (zwischen Thüringer Wald, Werra und Leine) heißt das Obere und der
nördliche (zwischen Leine und Helme) das Untere Eichsfeld. Das Obere
Eichsfeld hat kurze, steile Bergzüge, die schroff zur Werra und Leine
absallen. Die weißen, kahlen Kalkabhänge sind weithin sichtbar. Für
den Ackerbau ist das Obere Eichsfeld wenig günstig, da der Boden zu
steinig, kalt und wasserarm ist Nur in den Talkesseln und an den
geschützten Abhängen kann man Ackerbau treiben. Auch an inneren
Schätzen ist das Gebirge arm. Der Volksmuud sagt: „Eichsfeld —
Hungerfeld". Im No. ist dem Oberen Eichsfelde der Dün vorgelagert.
Er scheidet es hier vom Unteren Eichsfelde. Dieses ist durchweg freund-
licher als das Obere Eichsfeld. Die kurzen, niederen Bergzüge sind schön
bewaldet und meist bestellbar bis zur Höhe. Der Boden ist lehmig-tonig
und zum Teil sehr fruchtbar. Außer Getreide baut man sogar Tabak.
Der fruchtbarste Teil liegt bei dem Städtchen Duderstadt und heißt „Die
Goldene Mark". Die bedeutendsten Höhenrücken des Unteren Eichsfeldes
sind das schön bewaldete Ohmgebirge und die Bleicheröder Berge
Mit dem Eichsfelder Tore, durch das die Uustrutwipper fließt.
2. Das Thüringer Stufenland.
Vom Eichsfelde strahlen nach So. vier größere Höhenzüge aus, die
sich nach allen Unterbrechungen an der Ilm zum Teil wieder zu einer
niederen Hochebene, der Ilm-Hochebene, vereinigen. Vom unteren Eichs-
feld streichen nach So. bis zur Unstrnt zwei Höhenzüge: a) Der nördliche an
der Unstrutwipper heißt die Windleite. Sie eudigt mit dem Kysshäuser.
b) Der südliche an der Helbe wird die Hainleite genannt. Jenseit der
Unstrut setzt sie sich fort als Schmücke und Finne Vom Oberen Eichs-
feld gehen aus: e) die Hörselberge, deren Fortsetzung der Seeberg bei
Gotha und die Drei Gleichen sind und ä) der Hainich, dessen Fortsetzung
die Hardtberge, die Fahnerschen Höhen und der Steiger bilden. Als
Einzelberg erhebt sich der Ettersberg. Der nördliche und der südliche
Rücken sind am bedeutendsten, so daß das Land nach der Mitte zu, etwa
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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92 7. Das Elchsfeld und das Thüringer Stufenland.
an der Geramündung, am niedrigsten ist. Bon hier aus, dem großen
Thüringer Becken, steigt das Land nach N. und nach S. treppen- oder
stufenartig. Deshalb nennt man auch das Land zwischen Thüringer Wald,
Eichsseld und Unstrut das Thüringer Stufenland. Zwischen den Höhen-
zügen dehnen sich weite Talmulden mit welliger Oberfläche aus, die durch-
weg fruchtbaren Acker haben und reichen Ertrag an Feld- und Garten
früchten liefern.
a) Die Windleite, d. h. windiger Bergrücken.
Als waldiger Rücken zieht die Wind leite an dem nördlichen Ufer
der Unstrutwipper entlang und nähert sich immer mehr der Helme. Der
Kyffhäuferdeukmal.
östliche Endpfeiler heißt Kyffhäuser. Dieser ist nach der darauf liegenden
Burg Kysshausen, die vor alters Kusese hieß, benannt. Für sich allein ist
der Kyffhäuser ein Massengebirge von 75 qkm Fläche und 466 m Höhe.
Nach N. fällt er steil zur Goldenen Aue ab, so daß die beiden Ruinen,
Kyffhausen und Rotenburg, weithin sichtbar sind.
Die Burg Kyffhausen wurde wahrscheinlich zum Schutze der in der Ebene
liegenden Kaiserpfalzen Tilleda, Wallhausen und Allstedt erbaut. Aber auch den
reisenden Kaufleuten wird sie eine sichere Stätte vor den Raubrittern gewesen sein.
In den Berg denkt sich das deutsche Volk den Kaiser Barbarossa verzaubert. Von
seiner Herzensgüte weiß die Sage gar viel zu erzählen. Hier belohnt er die Be-
scheidenheit und die Zufriedenheit, dort die Armut, oder er straft die Unzufriedenheit
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Die Höhen. 39
sie in zwei einzelnen Höhen, den Gegensteinen. Die Bode und die Selke
durchbrechen die Teufelsmauer. Von den Gegensteinen erzählt die Soge:
Ein Bauer fuhr einst sein Getreide zum Verkauf nach Quedlinburg. Während
er in der Schoßkelle schlief, kamen die Pferde vom rechten Wege ab; und als er
erwachte, hielt der Wagen vor einer großen Höhle im dichten Walde. Nachdem
das Bäuerlein sich vom ersten Schreck erholt hatte, ging es in die Höhle, um sich
darin umzuschauen. Hier sah es zu seinem Erstaunen einen Kessel von blinkendem
Golde und daneben eine Peitsche. Diese nahm der Bauer zuerst, dann wollte er
die Taschen voll Gold füllen. Allein ein großer Hund mit glühenden Augen
bewachte den Kessel. Als aber der Bauer sah, daß das Tier ruhig blieb, griff er
dreist zu. Doch jetzt erwachte in ihm der Geiz. Zum ersten Male, zum zweiten Male
füllte er die Taschen und leerte sie draußen auf seinem Gefährt; als er aber zum
dritten Male kam, erhob der Hund ein fürchterliches Geheul und fletschte die Zähne.
Der Geizhals ließ vor Schreck die Hand voll Gold fallen und stürzte aus der Höhle.
Hier sank er ohnmächtig zu Boden. Unterdessen tat sich die Erde aus, Feuer sprühte
hervor, und aus der Tiefe wuchsen zwei mächtige Felsen, „die Gegensteine". Als
das Bäuerlein erwachte, sah es, wie der große Hund in Teufelsgestalt in den einen
Felsen kroch. Hier foll er noch heute sitzeu und die Vorübergeheuden äffen und ver-
spotten, indem er ihnen ihre Worte als Echo nachruft. Als das Bäuerlein nach
feinem Golde auf dem Wagen sah, fand es nur Kieselsteine; und betrübt fuhr es
weiter.
2. Der Regenstein,
a) Name.
Wer Sinn für Naturschönheiten und Verständnis für geschichtliche
Merkwürdigkeiten besitzt, versäumt nicht, aus einer Harzreise den Regenstein
zu besuchen. Wir schauen von dem Berge, auf dem das Schloß Blanken-
bürg liegt, über die am Abhänge liegende Stadt hinweg. Dort im N.
erhebt sich stolz 295 rn über dem Meeresspiegel der Regenstein. Er liegt
nördlich vom Harz allein, noch ein Stück von der Teuselsmauer entfernt,
wodurch er jedem Harzbesucher gleichsam in die Augen fällt. Sein Name
Regenstein kommt her von dem altdeutschen Wort ragin = hochragend;
und frei erhebt er sich 100 m (so hoch wie der Magdeburger Dom) über
die Ebene. Ein Regenstein ist er mit Recht, denn hoch übereinander-
geschichtete Sandsteinblöcke bilden einen 2 km langen Felskamm, der
besonders auf der Nordfeite so schroff in die Höhe steigt, „daß nicht eine
Katze hinaufklettern kann". Der erste Bewohner soll auch Graf von Regen-
stein geheißen haben.
b) Was erinnert uns noch an die alte Ritterburg und die Festung?
In einer guten halben Stunde wandern wir von Blankenburg
hinauf nach dem Regenstein, der nur von dieser Seite allmählich ansteigt.
Nachdem wir uns auf dem herrlichen Platze vor dein Gasthaufe aus-
geruht und gestärkt haben, folgen wir dem Führer. Wir sehen auf dem
Bilde sofort, daß die Burg aus einem tiefer und einem höher gelegenen
Teile besteht. Auf dem höheren Teile lagen in früherer Zeit noch die
Gebäude des Burgbewohners. Im Vordergrunde sehen wir den Bergfried.
Er ist nur uoch 6 m hoch; früher war er höher. Wir lassen unsern
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42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter
Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern
bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen
Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und
der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken
Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor.
An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei-
stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken-
berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt
liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen
gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe
(300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete
Landschaft und den Harz.
4. Der Hui und der Hakelwald.
Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu)
Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten
Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster-
berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber
hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg.
Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs-
buchen" steht ein Stein mit der Inschrift:
Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut;
Denn unter'm Dome dieser Buchen
Hat, Schatten so wie du zu suchen,
Held Gustav Adolf einst geruht.
Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige
Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle.
Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs
liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber
nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen
Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem
Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine
Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt.
5. Der Alvenslebener Höhenzug.
Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich
quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche
Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem
Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd-
und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert.
Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das
Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile
birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau-
wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen-
zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Hans_Hakelbergs Alvenslebener_Höhenzug