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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 100

1911 - Magdeburg : Creutz
100 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufcnland. Viehzucht, namentlich die Schweinezucht, beschäftigt eine große Zahl der Bewohner. Die Schweine werden hier in großen Herden auf die Weide getrieben. Aber trotz aller dieser Erwerbsquellen müssen viele Eichsfelder Jahr für Jahr in die Fremde ziehen und in den gesegneten Gegenden des Baterlandes als Fabrikarbeiter, Handwerker, Dienstboten und Musikanten Verdienst fachen. Am häufigsten trifft man die Hausierer, die gesponnene, gewebte, gepflochtene und geschnitzte Waren (Klammern, Quirle, Löffel) in Dorf und Stadt feilbieten. Im Unteren Eichsfelde sind die Bewohner meist Ackerbauer und Gewerbetreibende. An vielen Orten hat man Zigarrenfabriken errichtet. Auch gibt hier der Wald großen Verdienst. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner im Gebirge und in der Ebene gab dem launigen Volksmunde häufig Veranlassung zu Beinamen. So werden die Bewohner der beiden Gebradörser wegen des Obstbaues „Hotzelfäcke" genannt, die Northeimer wegen der früheren Töpfereien „Pottheimer", die Heldrunger „Zwiebel- könige", die Wülfingerode „Ziegenböcke", die Krombacher „Gänse", die Banteröder „Kaninchen"; Büttstedt heißt „Ochfenbufchd", Kölleda „Kuh- källn", Sömmerda „Zägensämmern" und die durch die mit Arznei- kräutern bestandenen Felder führende Eisenbahn die „Pfeffermünzbahn". „Jngergräber hebsch und blank, Aebbergräber Sauebank, Mehlengan ist äne Bättel-(d. h. kleine)stadt, Uff Lohre han se nich Wasser satt/' Treffen diese alten Behauptungen nach in der Gegenwart zu? d) Im Thüringer Stusenlaude. Im Thüringer Stufenlande steht die Bewirtschaftung des Bodens oben an. Acker, Wiese und Gartenland wechseln mit einander ab und geben reiche Erträge. Der Gartenbau liefert besonders Herr- liches Gemüse (Groß-Gottern, Langensalza), Blumen aller Art (Erfurt), saftiges Obst und schmackhaften Wein. Von den Höhen gewinnt man brauchbare Bau- und P f l a st e r st e i u e (Gotha) und Bauholz. Aber auch unterirdisch ist eine große Zahl der Thüringer tätig, um hier Braunkohlen, dort Stein- und Düngesalze zutage zu fördern. In den Städten sind neben dem Ackerbau die Fabrik- t ä t i g k e i t, das G e w e r b e und der H a n d e l Nährzweige. Weit und breit sind bekannt die Thüringer W o l l w a r e n (Apolda, Mühl- hausen) und die Sömmerdaer Eisenwaren. Welche Eisenbahnlinien imi) Heerstraßen durchschneiden das Gebiet? E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner. Die Bewohner zwischen dem Thüringer Walde, der Uuftrut und der Werra heißen seit nahezu 2000 Jahren Thüringer. Ihre Sprache ist die obersächsische, die als thüringische Mundart gesprochen wird. Auffallend sprechen die Bewohner der Voigtei südlich von Mühlhausen (Ober- und

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 80

1911 - Magdeburg : Creutz
80 5. Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrnt und Saale. In der Rühe liegt das Dorf Molmersweude, wo der Dichter Bürger geboren wurde. (Lied vom braven Mann.) Güilthersberge. C) Am Süd- und Südwestrande. Stoibers (2). Stol, Stahl, d. h. Ansiedelung. Bergbau auf Eisen und Kupfer. Schwerspat. Baudeukmäler: Schloß. Neustadt unterm Honstein. Große und schöne Burgruine. ^Ilfeld (2). Berühmte Schule. Fabriken: Papier, Parkettfußboden, Holzwaren. Bergbau. Ellrich (5). Ackerbau, Gerberei, Wollzeugweberei. Ju der Nähe sind Gipsbrüche. Sachsa (3). Beliebter Badeort, von dem schöne Punkte des Südharzes leicht zu erreichen sind. In der Nähe liegt ein hoher, weißer Gipsfelsen, der Sachsenstein. Herzbcr^(-i). Fabriken: Holz- und Pappwaren, Tuch-, Woll-, Baumwoll- und Leinenzeug. Schloß. In der Nähe die Burgruiue Scharzfeld auf hohem Felsen. Das nahe Dorf Pöhlde war schou zu Kaiser Heinrich 1. und Otto I. Zeit erwähnt. Beide Kaiser wie auch andere hielten sich hier gern auf. — Der Erdfall „Jürs" bei H. ist nach dem Oderteiche die größte Wasseransammlung im und am Harze. *£ftevodc (8). Fabriken: Decken, Flanelle, Woll- undhatbwollzeuge, Buckskins. Tuche, Tabak, Liköre, Holzmaren. Lohgerberei- In den nahen Gipsbrüchen wird viel Gips gebrochen. Schloß. Etwa 2 Stunden nördlich von Osterode liegt das uralte Dorf Gittelde. Kaiser Otto I. foll hier eine Müuze errichtet haben. ^Seesen, d. h. Seehansen, denn S. lag ehemals au einein See (5). Das Wappeu (Seerosenblatt) erinnert noch an diese Lage. Gartenbau. Fabriken: Tabak, Zigarren, Zucker. _ Die Städte dieses Gebietes gehören deu Kreiseu Wernigerode, Aschers- leben und Ballenstedt an. Aber auch die Provinz Hannover (Orte mit *) und das Herzogtum Brauuschweig (Orte mit *) haben Anteil am Harze. 5. Das Land Wischen Har^ Kyffhäuser^ Anstrut und Zaale. A. Bodenformclt. Aufgabe: Umgrenze diese Landschaft und schließe vom Kartenbilde auf die Bodenformen und die Bewäfferuug. I. Die Höhen. In diesem Gebiete finden wir die letzten Ausläufer des Unterharzes (Ufer der Harzwipper). Ähnlich, wie die Teufelsmauer den Harz im N. einsaßt, so umsäumt ihn im S. ein Rücken von Kalkstein und Gips. (Osterode bis Sangerhausen.) Der Höhenzug ist sehr reich an größeren und kleineren Höhlen. Die schönsten sind: Die Einhornhöhle und Steinkirche bei Scharzfeld, die Jettenhöhle bei Herzberg, die Heim- kehle bei Uftrungen, die Kelle bei Ellrich, das Weingartenloch bei Tettenborn. Noch zahlreicher sind in diesem Gebiete große Erdlöcher, die durch den Einsturz unterirdischer Höhlen entstanden sind. Die merk- würdigste Erdsenke ist der Bauerngraben zwischen Breitungen und

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 84

1911 - Magdeburg : Creutz
84 -r). Das Land zwischen Harz, Kyffhäuser, Unstrut und Saale^ Höhnstedt, Langenbogen), Gips (Gerbslädt, Niedersachswerfen). Höhn- stedter Sandstein diente zum Vau des Neuen Palais in Potsdam, und mit dem von Salzmünde und Räther baule man Schloß Sanssouci. Aus Mansselder Kupfer wurde das Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. auf dem Kyfshäuserdenkmal hergestellt. I). Ubersicht über die Beschäftigung der Bewohner. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist hier Bergbau, erst in zweiter Linie solgt der Ackerbau. Die Lehm- und Lößschicht liefert reichlich Halm- und Hackfrüchte, weshalb man hier Zuckerfabriken, Bren- nereien, Brauereien allenthalben findet. Besondere Pflege wenden die Be- wohner dem Anbau des Weines und des Obstes zu. An den sonnigen Berg- abhängen der zahlreichen Täler haben Riesensleiß und Geduld ein wahres Paradies geschaffen. Indem man den tonschiesrigen Boden des Abhanges tief rigolte und oon großen Steinen befreite, gewann man Fruchtland, aus dem schmackhaftes Obst und guter Wein in großer Üppigkeit gedeihen. Frühe Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, alle Sorten Wein und Beerenobst bringt man von hier in großer Brenge nach Halle, Leipzig, ja nach Berlin und Hamburg in den Handel. Eine der ergiebigsten Talmulden dieser Art zieht von Eisleben am Süßen See entlang. Die großen Dörser See- bürg, Höhnstedt und Langenbogen sind hier die wichtigsten Ausfuhrorte. Welche Eisenbahnlinien durch?chneiden bao Gebiet? E. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner. Die ältesten Bewohner waren die Thüringer. Um das Jahr 500 drangen jedoch die Sachsen und Franken in das Land und verjagten die Thüringer. Diese gewannen ihr Land aber bald wieder zurück. An jene Zeit erinnert noch heute der Sachsengraben (Sangerhansen—wallhausen). Er bildete die Grenze zwischen den Thüringern und Sachsen. Die aus „lebeu" und „stedt" oder „städt" endigenden Ortschaften sind wohl meist Gründungen der Thüringer. Auch heidnische Sorben drangen ein und wurden seßhaft. Die von ihnen benannten Ortschaften endigen heute meist auf „witz, bitz, litz, in". Eigentümlich sind dieser Gegend oiele Orte mit der Endnng „rode". Dnrch sie wird angedeutet, daß die Vorfahren den Wald mit der Axt fällten und rodeten, um Platz für Wohnstätte und Acker zu gewiunen. Wo der Wald durch Feuer beseitigt wurde, hieß man den Ort „schwende". — Das Christentum fand früh Eingang. Die christliche Gemahlin des Thüringerkönigs Hermanfried und ihre Priester werden die ersten Verkünder des göttlichen Wortes gewesen sein. Der eigentliche Apostel der Thüringer heißt jedoch Wigbert, der Freund und Schüler des Bonifazins. Zu Luthers Zeit nahmen die Bewohner den evangelischen Glauben an und hielten au ihm trotz des schlimmen 30jährigen Krieges fest. Die herrschende Sprache ist die niederdeutsche, die am Harze als südharzische, weiter nach O. als mansfeldifche und an der Helme und

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 86

1911 - Magdeburg : Creutz
86 5. Das Land zwischen Harz. Kyffhänser, Unstrut und Saale. und Silbersachen liegen und auch des Bischoss Ring. Als der Bischof von dem Funde erfuhr, ergriff ihn bittere Reue, weil er den alten Kammerdiener nun doch hatte unschuldig hinrichten lassen. Um künftig nicht wieder in blindem Eifer zu handeln, änderte der Bischof sein Wappen. Er ließ darin das Bild eines Naben mit einem Ringe im Schnabel anbringen, damit er immer an sein Unrecht erinnert und zu steter Buße gemahnt würde. Znm ewigen Andenken an diese Begebenheit wird noch heute ein Rabe in einem Käfig ans dem Schloßhofe gehalten. Das Wappen und über demselben das Bild des flehenden Kammerdieners ohne Kopf ist am Grab- male des Bischofs, das iin Doine zu Merseburg steht, angebracht. Gr. Ortskuude. a) An kr Almmder. Wippra (1). In der Nähe liegt das Dorf Fries- dors. Durch den Pfarrer Eh-. Lepsins ist hier Smyrna-Teppich-Fabrikation ein- geführt. Mansfeld (2). Bergbau auf Silber, Kupfer. — Holzhandel. Prächtiges Schloß. _ M. war früher dnrch seine Grasen ein berühmter Ort. Leimbach (3). Berg- und Hüttenbau. Henstedt. Bergwerke: Kupfer. In der Nähe das große Dorf Groß-örner mit Silber- und Amalgamierwerken. Sandersleben (3). Garteubau. Fabriken: Zucker, Maschinen. b) An der iuicbn. Walkenried (1). Gipsfabrik. Klosterruine. c) An der Jorge. Nordhauscn (33), d. h. im N. an der alten Heerstraße ge- legene Burg im Gegensatz zu Sondershausen, d. b. Südburg. Ackerbau: Getreide, Zichorien, Obst. Fabriken: Kautabak, Zigarren, Essig, Öl, Hefe, Tapeten, Maschinen. Baumwollwebereien. Brennereien: 70 Branntweinbrennereien. Bier. Nord- hansen ist die wichtigste und größte Handelsstadt Nordthüringens. Nordhansen ist wahrscheinlich von Heinrich 1- um 94ü gegründet. Baudenkmäler: Rathaus, Luther- denkmal, Rolandsäule und der Dom (katholisch). — Früher freie Reichsstadt. — Die Nordhäuser Mundart kommt in „Rinne und Biller" recht deutlich zum Aus- druck. — Bei N. liegt das Seelocb, der tiefste Wassertrichter des Harzes. N. ist der Ausgangspunkt der Harzquerbahn Nordhausen-Wernigerode. d) An der Keime. Heringen (2). Kellirn (2). Obstbau. Bierbrauerei. Sandsteinbrüche. In der Nähe liegt der Kufshäuser mit Ruine und Kaiser Wilhelm-Denkmal und die Rotenburg. Der Ort Tilleda war einst eine Kaiserpfalz. Rotzla (2), d. h. Flußried. Große Zuckerfabrik und Mühle. Obsthandel. Sitz des Fürsten von Stolberg-Roßla, Hauptort der Grafschaft. Wichtiger Eisenbahn- Haltepunkt für die Besucher des Kyffhänfers. Brucken. Wnllliausen war einst eine Kaiserpfalz. Bedeutender Obstbau. 6) An der untern Unstrut. Altern (6). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Zucker, Öl, Papier, Gips. Saline: Speisesalz. Solbad. Bergwerke: Steinsalze und Kohle. In der Nähe liegt Ri11 a 6 it r g. Hier soll Heinrich I. die Ungarn ge- schlagen haben. Nebra (2). Sandsteiubrüche. Herrliche Umgebung: Vikeuburg. Sage von der Steinklöbe. Laucha (2), d. h. Wiesenbrüche. Getreide- und Weinbau. Fabriken: Glocken. Frcyburg (3). Ackerban: Getreide, Wein, Obst. Fabrik: Schaumwein, Zement. Breuuerei: Ziegel. — Burg Ludwig des Springers, Landgraf Ludwig der Eiserue; Edelacker. Turnvater Jahns Haus.^ f) Zwilchen llnllrnt und Hlmlvipper. Sailgerhailseil, d. h. Getreidegegend (12). Ackerbau: Getreide, Zuckerrüben. Fabriken: Maschinen, Eisengießereien, Malz, Schuhe. Brauerei: Bier. Brennerei: Branntwein. Ziegel-, Mauersteine. Berg-

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 91

1911 - Magdeburg : Creutz
Höhen. 91 7. Das Eichsfeld und das Thüringer Stufenland. A. Dodenformen. Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf die Bodenformeu und die Be- Wässerung des Gebietes! I. Höhen. 1. Das Eichsfeld. An den Nordwestrand des Thüringer Waldes lehnt sich eine Hochebene. Diese wird im W. von der Werra und im N. vom Harze begrenzt, während sie nach O. in einzelne Höhenzüge ausstrahlt. Diese Hochebene heißt dos Eichsfeld (sprich Eiksfeld); denn ehemals stand hier der Eichbaum in den großen Wäldern. Jetzt herrscht mehr die Buche vor. Der höhere südliche Teil (zwischen Thüringer Wald, Werra und Leine) heißt das Obere und der nördliche (zwischen Leine und Helme) das Untere Eichsfeld. Das Obere Eichsfeld hat kurze, steile Bergzüge, die schroff zur Werra und Leine absallen. Die weißen, kahlen Kalkabhänge sind weithin sichtbar. Für den Ackerbau ist das Obere Eichsfeld wenig günstig, da der Boden zu steinig, kalt und wasserarm ist Nur in den Talkesseln und an den geschützten Abhängen kann man Ackerbau treiben. Auch an inneren Schätzen ist das Gebirge arm. Der Volksmuud sagt: „Eichsfeld — Hungerfeld". Im No. ist dem Oberen Eichsfelde der Dün vorgelagert. Er scheidet es hier vom Unteren Eichsfelde. Dieses ist durchweg freund- licher als das Obere Eichsfeld. Die kurzen, niederen Bergzüge sind schön bewaldet und meist bestellbar bis zur Höhe. Der Boden ist lehmig-tonig und zum Teil sehr fruchtbar. Außer Getreide baut man sogar Tabak. Der fruchtbarste Teil liegt bei dem Städtchen Duderstadt und heißt „Die Goldene Mark". Die bedeutendsten Höhenrücken des Unteren Eichsfeldes sind das schön bewaldete Ohmgebirge und die Bleicheröder Berge Mit dem Eichsfelder Tore, durch das die Uustrutwipper fließt. 2. Das Thüringer Stufenland. Vom Eichsfelde strahlen nach So. vier größere Höhenzüge aus, die sich nach allen Unterbrechungen an der Ilm zum Teil wieder zu einer niederen Hochebene, der Ilm-Hochebene, vereinigen. Vom unteren Eichs- feld streichen nach So. bis zur Unstrnt zwei Höhenzüge: a) Der nördliche an der Unstrutwipper heißt die Windleite. Sie eudigt mit dem Kysshäuser. b) Der südliche an der Helbe wird die Hainleite genannt. Jenseit der Unstrut setzt sie sich fort als Schmücke und Finne Vom Oberen Eichs- feld gehen aus: e) die Hörselberge, deren Fortsetzung der Seeberg bei Gotha und die Drei Gleichen sind und ä) der Hainich, dessen Fortsetzung die Hardtberge, die Fahnerschen Höhen und der Steiger bilden. Als Einzelberg erhebt sich der Ettersberg. Der nördliche und der südliche Rücken sind am bedeutendsten, so daß das Land nach der Mitte zu, etwa

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 92

1911 - Magdeburg : Creutz
92 7. Das Elchsfeld und das Thüringer Stufenland. an der Geramündung, am niedrigsten ist. Bon hier aus, dem großen Thüringer Becken, steigt das Land nach N. und nach S. treppen- oder stufenartig. Deshalb nennt man auch das Land zwischen Thüringer Wald, Eichsseld und Unstrut das Thüringer Stufenland. Zwischen den Höhen- zügen dehnen sich weite Talmulden mit welliger Oberfläche aus, die durch- weg fruchtbaren Acker haben und reichen Ertrag an Feld- und Garten früchten liefern. a) Die Windleite, d. h. windiger Bergrücken. Als waldiger Rücken zieht die Wind leite an dem nördlichen Ufer der Unstrutwipper entlang und nähert sich immer mehr der Helme. Der Kyffhäuferdeukmal. östliche Endpfeiler heißt Kyffhäuser. Dieser ist nach der darauf liegenden Burg Kysshausen, die vor alters Kusese hieß, benannt. Für sich allein ist der Kyffhäuser ein Massengebirge von 75 qkm Fläche und 466 m Höhe. Nach N. fällt er steil zur Goldenen Aue ab, so daß die beiden Ruinen, Kyffhausen und Rotenburg, weithin sichtbar sind. Die Burg Kyffhausen wurde wahrscheinlich zum Schutze der in der Ebene liegenden Kaiserpfalzen Tilleda, Wallhausen und Allstedt erbaut. Aber auch den reisenden Kaufleuten wird sie eine sichere Stätte vor den Raubrittern gewesen sein. In den Berg denkt sich das deutsche Volk den Kaiser Barbarossa verzaubert. Von seiner Herzensgüte weiß die Sage gar viel zu erzählen. Hier belohnt er die Be- scheidenheit und die Zufriedenheit, dort die Armut, oder er straft die Unzufriedenheit

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 39

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 39 sie in zwei einzelnen Höhen, den Gegensteinen. Die Bode und die Selke durchbrechen die Teufelsmauer. Von den Gegensteinen erzählt die Soge: Ein Bauer fuhr einst sein Getreide zum Verkauf nach Quedlinburg. Während er in der Schoßkelle schlief, kamen die Pferde vom rechten Wege ab; und als er erwachte, hielt der Wagen vor einer großen Höhle im dichten Walde. Nachdem das Bäuerlein sich vom ersten Schreck erholt hatte, ging es in die Höhle, um sich darin umzuschauen. Hier sah es zu seinem Erstaunen einen Kessel von blinkendem Golde und daneben eine Peitsche. Diese nahm der Bauer zuerst, dann wollte er die Taschen voll Gold füllen. Allein ein großer Hund mit glühenden Augen bewachte den Kessel. Als aber der Bauer sah, daß das Tier ruhig blieb, griff er dreist zu. Doch jetzt erwachte in ihm der Geiz. Zum ersten Male, zum zweiten Male füllte er die Taschen und leerte sie draußen auf seinem Gefährt; als er aber zum dritten Male kam, erhob der Hund ein fürchterliches Geheul und fletschte die Zähne. Der Geizhals ließ vor Schreck die Hand voll Gold fallen und stürzte aus der Höhle. Hier sank er ohnmächtig zu Boden. Unterdessen tat sich die Erde aus, Feuer sprühte hervor, und aus der Tiefe wuchsen zwei mächtige Felsen, „die Gegensteine". Als das Bäuerlein erwachte, sah es, wie der große Hund in Teufelsgestalt in den einen Felsen kroch. Hier foll er noch heute sitzeu und die Vorübergeheuden äffen und ver- spotten, indem er ihnen ihre Worte als Echo nachruft. Als das Bäuerlein nach feinem Golde auf dem Wagen sah, fand es nur Kieselsteine; und betrübt fuhr es weiter. 2. Der Regenstein, a) Name. Wer Sinn für Naturschönheiten und Verständnis für geschichtliche Merkwürdigkeiten besitzt, versäumt nicht, aus einer Harzreise den Regenstein zu besuchen. Wir schauen von dem Berge, auf dem das Schloß Blanken- bürg liegt, über die am Abhänge liegende Stadt hinweg. Dort im N. erhebt sich stolz 295 rn über dem Meeresspiegel der Regenstein. Er liegt nördlich vom Harz allein, noch ein Stück von der Teuselsmauer entfernt, wodurch er jedem Harzbesucher gleichsam in die Augen fällt. Sein Name Regenstein kommt her von dem altdeutschen Wort ragin = hochragend; und frei erhebt er sich 100 m (so hoch wie der Magdeburger Dom) über die Ebene. Ein Regenstein ist er mit Recht, denn hoch übereinander- geschichtete Sandsteinblöcke bilden einen 2 km langen Felskamm, der besonders auf der Nordfeite so schroff in die Höhe steigt, „daß nicht eine Katze hinaufklettern kann". Der erste Bewohner soll auch Graf von Regen- stein geheißen haben. b) Was erinnert uns noch an die alte Ritterburg und die Festung? In einer guten halben Stunde wandern wir von Blankenburg hinauf nach dem Regenstein, der nur von dieser Seite allmählich ansteigt. Nachdem wir uns auf dem herrlichen Platze vor dein Gasthaufe aus- geruht und gestärkt haben, folgen wir dem Führer. Wir sehen auf dem Bilde sofort, daß die Burg aus einem tiefer und einem höher gelegenen Teile besteht. Auf dem höheren Teile lagen in früherer Zeit noch die Gebäude des Burgbewohners. Im Vordergrunde sehen wir den Bergfried. Er ist nur uoch 6 m hoch; früher war er höher. Wir lassen unsern

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 42

1911 - Magdeburg : Creutz
42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor. An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei- stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken- berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe (300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete Landschaft und den Harz. 4. Der Hui und der Hakelwald. Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu) Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster- berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg. Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs- buchen" steht ein Stein mit der Inschrift: Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut; Denn unter'm Dome dieser Buchen Hat, Schatten so wie du zu suchen, Held Gustav Adolf einst geruht. Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle. Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt. 5. Der Alvenslebener Höhenzug. Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd- und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert. Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau- wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen- zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
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