Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
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Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
— 111 —
nehm fühlbar gemacht; ein eisiger Wind jagt ihnen scharfe Eisnadeln
ins Gesicht und läßt ihre Glieder erstarren. Mancher möchte mutlos
werden; die Führer vertrösten sie aus die nahe Schutz Hütte, die sie
auch bald erreichen. Sie ist leer und kann nicht Speise und Trank
bieten, aber doch Schutz gegeu den eisigen Wind. So gut es gehen will,
suchen sich die Frierenden zu erwärmen; sie hüllen sich in die mitge-
brachten Decken, trinken Rotwein oder Schnaps, machen Arm- und Fuß-
beweguugen u. s. f.
Zusammenfassung: Wanderung über den Gletscher — Eisen-
klammern — Drahtseil — Kälte — Schutzhütte. —
Die Hütte liegt unmittelbar an einem der 2 Berggipfel, den die
Bergsteiger, nachdem sie sich erwärmt und gestärkt, betreten, um uach den
Mühfalen der Wanderung nun die herrliche Aussicht zu genießen. Zum
auderu Gipfel führt ein zackiger Kamm, den auch geübte Bergsteiger nicht
zu überschreiten vermöchten, wenn nicht ein doppeltes Drahtseil an-
gebracht wäre.
Auch der Abstieg bietet feine Schwierigkeiten, fast noch mehr als
der Aufstieg. Das Hiuabklettern an einer steilen Wand mit Hilfe von
Eisenklammern ist z. B. anstrengender und gefährlicher als das Hinauf-
klettern. Der Abstieg ermüdet überhaupt mehr als der Aufstieg. So
ist wohl jedermauu aus der Reisegesellschaft froh, wenn man ohne Un-
glücksfall wieder un sichern Thal angelangt ist."
Zusammenfassung: Zackiger Kamm mit doppeltem Drahtseil —-
Abstieg. —
Wir srageu unsern freundlichen Gewährsmann noch, ob man auch
die höchsten Alpengipfel besteigen könne. Er antwortet uns:
„Gar manchen Berg hat bis jetzt noch kein Mensch bestiegen; aber
den höchsten Alpengipsel, der noch 2000 m höher ist, als die Zugspitze,
kann man besteigen. Freilich ist das eine sehr anstrengende, gefährliche
und auch teuere Geschichte. Diese Bergbesteigung kommt aus 7—800 Jb.
Wer sie ausführen will, muß 4 Führer mitnehmen; das ist Vorschrift.
Dann braucht er uoch 5 Träger für die Lebensmittel und andere Sachen.
Man muß ja auf dem Schnee über Nacht bleiben, hat also viele Decken
nötig. Auch Leitern und Seile muß man mitnehmen zum Hinausziehen
und Hinablassen. Ost ist ein so schmaler Grat zu überschreiteu, daß
man reitend darüber rutschen muß. Kommen Nebel oder Unwetter, so
muß die Gesellschaft umkehren, oft nicht weit vom Ziel.
Da ist es doch weislich eingerichtet, daß man auch vou uiedrigeru
und bequem zu ersteigenden Bergen aus die Schönheiten der Alpenwelt
schauen und genießen kann." —
Zusammenfassung: Besteigung des höchsten Alpengipsels.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
24
ähnlich. Der Hals rst walzenrund, die Brust breit und der
Rumpf nach hinten etwas dünner. Der Schwanz ist aufwärts
gebogen; die Beine sind bei einigen hoch und dünn, bei andern
dick, stark und kurz oder mittelmäßig lang. Die Füße des Hun-
des sind rundlich, die vorder» haben fünf, die hintern vier
Zehen mit ziemlich langen, etwas stumpfen Klauen. Es gibt ver-
schiedene Hunde: Spitzhunde, Pudel, Doggen, Windspiele,
Wachtelhunde, Mopse, Schäfer- und Jagdhunde. Die Spitz-
hunde haben eine spitze Schnauze, aufrecht stehende, spitzige Ohren
und einen spiralförmig aufgekrümmten Schwanz. Der Pudel hat
eine kurze, kegelförmige Schnauze, einen rundlichen Kopf und große
herabhängende Ohren. Er ist mit krausen Haaren bekleidet. Der
Jagdhund hat eine lange, starke Schnauze, herabhängende Ohren,
nicht sehr hohe Beine und einen sehr scharfen Geruch. Der Mops
ist klein, hat eine sehr stumpfe Schnauze und ist dümmer, als die
andern Hunde. (Beschreibt den Windhund, Dachs-, Schäfer- und Metzgerhund I)
Der Hund bewacht das Haus seines Herrn. Diesem ist er treu
und folgt ihm auf den ersten Ruf oder Pfiff. Freundlich springt
er an ihm hinan, bellt vor Freude, leckt ihm die Hand und läuft vor
ihm her. Wenn er noch jung ist, läßt er sich leicht zur Jagd, zu
Arbeiten und Künsten abrichten. Der Hund ist treu, folgsam
und gelehrig. Er ist sehr gefährlich, wenn er toll oder wasserscheu ist.
Der Hund frißt Brod, Fleisch, Gemüse u. s. w. Er nimmt
Nahrung zu sich und kann sich von einem Orte zum andern
bewegen. Wenn man ihn schlägt, so fühlt oder empfindet er
Schmerz. Der Hund ist ein Thier und wird — weil er von den
Menschen im Hause gehalten wird — ein Hausthier genannt. Er
hat im Innern seines Körpers viele gegliederte Knochen oder ein
Knochengerüst und rothes, warmes Blut. (Ev. Lue. iñ, 21.)
2. Die Kuh.
Das Horn, die Hörner; das Kinn, die Kinne; die Knorpelleiste, die
Knorpelletften; die Wamme, die Wammen; der Huf, die Hufe; die Milch;
die Butter; der Käse, die Käse; das Fleisch; das Fell, die Felle.
Das Kuhhorn, die Kuhhörner u. s. w. _
Das Horn der Kuh, die Hörner der Kühe u. s. w.
Ein Kinn, zwei Hörner u. s. w.
Die Kuh ist, wie der Hund, mit Haaren bedeckt. Sie hat die-
selben Theile, die auch der Hund hat. Außerdem hat sie an ihrem
Kopfe zwei Hörner. Die Hörner sind gebogen und rund. Mit den
Hörnern kann sie stoßen. Die Kuh hat keine Schnauze, sondern ein
Maul. Das Maul ist breit, und in der obern Kinnlade hat sie
keine Vorderzähne, sondern eine Knorpelleiste. Unter dem Kinn be-
ginnt ein hangendes Fell, welches bis zwischen die Vorderbeine geht und
die Wamme heißt. Die Füße der Kuh heißen Hufe. Diese Hufe sind
nicht, wie beim Pferde, ganz, sondern in zwei Theile gespalten. —
Die Kuh lebt, nimmt Nahrung zu sich und kann sich von einem
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
128
7. Einladung»
Mein lieber Theodor!
Nächsten Samstag Nachmittag wird unser Teich abgelassen. Das
wird eine Freude werden! Deshalb Litte ich Dich: Komme doch Sam-
stag gegen Ein Uhr zu mir, damit Du dem Fischen beiwohnen kannst!
Ein größeres Vergnügen hast Du gewiß noch nie gehabt. Jst's nicht
zu kalt, so gehen wir auch mit in den Teich. Alte Kleider für Dich
will ich schon besorgen.
Es freut sich recht sehr auf Deine Ankunft
N., den 20. August 1856.
Dein
Heinrich Müller.
8. Antwort auf den vorigen Brief.
Bester Heinrich!
Ueber Deinen Brief habe ich mich sehr gefreut. Meine Eltern haben
mir auch gerne Erlaubniß gegeben, dem Fischen beiwohnen zu dürfen.
Ich werde also am Samstag Nachmittag zeitig bei Dir eintreffen.
Wenn nur das Wetter recht schön bleibt! Cs dankt Dir recht herzlich
für Deine freundliche Einladung und grüßt Dich
N., den 21. August 1856.
Dein
Theodor Acker.
8. Schwimmlust.
Könnt tch schwimmen, wie's Fischlein klein, schwimmen wollt' ich
ins Master hinein, schwimmen auf den tiefsten Grund, machen die
Wunder der Tiefe kund. (Ps. 104,24.25. — Sirach43,26—37.)
10. Das beste Getränk.
Der beste Wein für Kinder, der weiße ist's fürwahr, der aus der
Felsenquelle so lustig fließt und klar. Er stießt durch grüne Auen,
ihn trinken Hirsch und Reh und Lerch' und Nachtigallen, er macht den
Kopf nicht weh. Und ist er gut für Kinder, der klare, weiße Wein,
mich dünkt, er muß nicht minder auch gut für Große sein.
11. Die Quelle und der Wanderer.
An einem heißen Sommertage ging der kleine Wilhelm über Feld. Seine
Wangen glühten vor Hitze, und er lechzte vor Durst. Da kam er zu einer
Quelle, die im grünen Schatten einer Eiche, hell wie Silber, aus einem Felsen
hervorbrach. Wilhelm trank sogleich von dem eiskalten Master, — und sank fast
ohnmächtig zur Erde. Er kam krank nach Hause und verfiel in ein gefährliches
Fieber. „Ach," seufzte er auf seinein Krankenbette, „wer hätte es jener Quelle
angesehen, daß sie ein so schädliches Gift enthalte I"
Allein Wilhelm's Vater sprach: „Die reine Quelle ist an deiner Krankheit
nicht Schuld, sondern deine Unvorsichtigkeit und Unmäßigkeitl" —
„Mein Kind, prüfe, was deinem Leibe gesund ist, und was ibm unge-
sund ist, das gib ihm nicht!“ (Siracb 37, 30.)
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: August Heinrich_Müller Heinrich Heinrich August Theodor_Acker Wilhelm Wilhelm Wilhelm
193
das bekannte rothe Tüchlein, aus dem Schnee noch ein wenig hervor-
stehen, und die Leute denken gleich, daß die kleinen Mädchen selber
nicht weit davon sein können, und rufen und schreien. Die aber
drinnen in ihrer dunklen Kammer hören das Rufen und antworten
darauf, versuchen auch zugleich, sich mit den Händen heraus zu arbeiten.
Das wäre aber unmöglich gewesen, wenn nicht die Männer draußen,
welche die Stimme der Kinder gehört hatten, mit Schaufeln den großen
Schneehaufen, der um die Mädchen her lag, hinweg gearbeitet hätten;
denn der ganze Hohlweg war in der Nacht zugeschneit und zugeweht,
und es war nur gut, daß die kleinen Tannenbäumlein das schwere Dach
von Schnee so getragen hatten, sonst wären die armen Kinder erstickt.
„Ihre Engel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.m (Matth. 18, 10.)
13. Wie Gott einen Menschen durch Hunde vom
Tode errettete.
Ein Landmann ging mit seinen beiden Handen in den Wald und bestieg
eine sehr hohe Buche. Er glitt aus, stürzte, blieb aber mit dem Fusse
zwischen zwei gabelförmig stehenden Aasten, mit dem Kopfe abwärts, hangen.
So schwebte er zwischen Himmel und Erde, ohne sich helfen zu können.
Seine Hunde winselten, liefen hin und her und gaben auf alle Weise ihre
Angst und ihren Schmerz um ihren Herrn zu verstehen. Endlich lief der
eine von denselben nach Haus, erhub vor den Angehörigen seines Herrn ein
klägliches Geheul, geberdete sich äusserst unruhig, lief fort, kam wieder, lief
wieder weg und gab auf alle Weise zu verstehen, dass man ihm folgen solle.
Zuletzt ging man ihm nach; da rannte der Hund nach dem Walde zurück,
wo sein Herr hing, lief wieder rückwärts, wenn die begleitenden Leute nicht
schnell genug gingen. So brachte er sie zu rechter Zeit noch zu dem Baume,
auf welchem sein Herr hing, und der Verunglückte ward gerettet. — Der
andre Hund war indessen bei seinem Herrn geblieben, und erhub seine
Stimme, so stark er konnte, um durch sein Bellen andre Leute aufmerksam
zu machen und zur Hülfe zu veranlassen.
144* Was -er Mensch weiß und nicht weiß.
Od ich lauge leben werde? Ob ich Mg sterben werde?
Ob ich oft mich freuen werde? Ob ich öfter weinen werde?
Von dem Allen weiß ich nichts. Aber daß ich, weil ich lebe,
unter deinem Schütze lebe! dies ich weiß, und fürchte nichts.
„Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln." (Fs. 23, 1.)
13 Die stebeu Kindlein.
Am frühen Morgen, als es ansing zu dämmern, erhob sich ein
frommer Hausvater mit seinem Weibe von dem nächtlichen Lager, und
sie dankten Gott für den neuen Tag und die Stärkung des Schlum-
mers. Das Morgenroth aber strahlte in das Kämmerlein, und ihre
sieben Kindlein lagen in ihren Betten und schliefen.
Da sahen die Eltern die Kindlein an nach der Reihe, und die
Mutter sprach: „Es sind ihrer sieben an der Zah'l! Ach, es
wird uns hart fallen, sie zu ernähren!" Denn es war eine
Theurung im Lande. Der Vater aber sprach: „Siehe! schlummern
nicht alle sieben in voller Gesundheit? Und fließt nicht von neuem
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
175
man niest, so hält man die Hand vor die Nase, und wendet das
Gesicht von den Leuten ab, vor denen man steht. Die Nase soll man
immer hübsch rein halten. Daher muß jedes Kind mit einem Taschen-
tüchelchen versehen sein; denn mit den bloßen Fingern vor andern
Leuten die Nase schneuzen, ist sehr unanständig. Erbsen, Bohnen
u. s. w. in die Nase zu stecken, ist sehr gefährlich. Warum? —
3. Vergleichung der Augen mit der Nase.
Die Augen befinden sich im Angesichte, die Nase auch. Die Augen
sind mir sehr nützlich, indem ich ohne sie viele Arbeiten gar nicht ver-
richten und über manches Schöne mich nicht freuen könnte. Die Nase
ist mir auch nützlich, indem ich durch sie athme, den angenehmen Duft
der Blumen rieche, und auf viele Dinge aufmerksam gemacht werde,
die meiner Gesundheit schädlich werden können, z. B.? —
Ich habe zwei Augen, aber nur eine Nase. Mit den Augen
kann ich sehen, aber mit der Nase kann ich riechen. Das reine Master
kann ich sehen, aber nicht riechen. Die Nelke kann ich riechen, auch
wenn ich sie nicht sehe. Die verdorbene Luft in einem Zimmer kann
ich riechen; ich kann sie aber nicht sehen. Die Augen sind das Werk-
zeug des Gesichtssinnes; aber die Nase ist das Werkzeug des Geruchs-
sinnes. Mit dem Gesichtssinn kann ich Dinge wahrnehmen, die ich
mit dem Geruchssinn nicht wahrnehmen kann; dagegen kann ich mit
dem Geruchssinn Dinge wahrnehmen, die ich mit dem Gesichtssinn
nicht wahrnehmen kann. Statt des Gesichtssinnes sagt man auch kurz:
das Gesicht, und statt des Geruchssinnes: der Geruch.
Wie viele Sinne kennt ihr nun? — Wie heißen sie? — Nennt Dinge, die
ihr mit dem Gesuchte wahrnehmen konnt (sichtbare Dinge)! — Nun nennt
Dinge, die ihr mit dem Geruch wahrnehmen könnt (riechbare Dinge)! — Nun
solche, die ihr mit dem Gesicht und dem Geruch wahrnehmen könnt! —
Nennt jetzt sichtbare Eigenschaften und Thätigkeiten! — Jetzt
riechbare Eigenschaften und Thätigkeiten!
4. Der Mund.
. Die Lippen, die Kinnladen, die Zähne: die Schneidezähne, die Augen-
zähne, die Backenzähne, die Mundhöhle, der Gaumen, die Zunge,
(die Zungenwurzel, der Zungenrücken und die Zungenspitze), der Zapfen,
der Schlund.
Sprechen, reden, leise reden, laut reden, sanft, roh, hart reden, gern,
ungern reden, verabreden, ausreden, bereden, sich unterreden, jemanden zu-
reden, wahr reden, unwahr reden oder lügen, jemanden um etwas ansprechen,
einem etwas vorsprechen, etwas nachsprechen, etwas sagen, einem etwas
untersagen, plaudern, etwas ausplaudern, schwätzen, singen, pfeifen, lachen,
lächeln, speien oder spucken, rufen, schreien, effen, sich satt essen, zu viel
essen, geschwind, langsam essen, ordentlich, unordentlich essen, laut essen
oder schmatzen, schnalzen, blasen, hauchen, saugen, schlürfen, schlucken.
Das Sprechen, die Sprache, das Gespräch, der Sprecher u. s. w. —
Ich spreche zu Hause, auf der Straße und in der Schule. Du redest
die Wabrheit, wenn du etwas so sagst, wie du es weißt. Er (sie, es)
redet leise, wenn die Mutter krank ist. Wir müssen in der Schule laut
reden, damit es Alle verstehen können. Ihr müßt sanft mit den Eltern und
Lehrern reden. Sie (die unartigen Kinder) reden oft roh miteinander. U. s.w.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]