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Sitz reicher Fabriktätigkeit, besonders von Beleuchtungsgegenständen für
Eisenbahnen. (Fabrik von Pintsch.) — Müllrose hat eine sehr bedeu-
tende Mühle mit einem gewaltigen, turmhohen Getreidespeicher (Silo).
3. Das Land Barnim steigt aus dem Oderbruch steil an,
am schnellsten in der Gegend von Freienwalde, roo es sehr bald
seinen höchsten Punkt im Semmelberge (158 m) erlangt. Infolge
16. Aas Zzrunnentat öei Areienwal'de a. H.
des großen Höhenunterschiedes ist der Ostrand überaus stark durch
Schluchten (Kehlen) und Täler zerrissen und in einzelne Hügel und
Hügelketten aufgelöst. Höhen und Tiefen bedeckt Buchen- und
Kieferwald, und so entstehen schöne Landschaftsbilder, wie man sie
in solcher Fülle nirgends wieder in der Mark antrifft. Freienwalde
ist daher das Ziel vieler Ausflügler, zumal sonntäglich eine ganze
Anzahl von Sonderzügen aus Berlin dorthin abgelassen werden.
Die Stadt ist Badeort. Im Bruch gewinnt man heilkräftiges
Moor, und im Brunnental sprudeln eisenhaltige Quellen hervor,
deren Wasser von Kranken getrunken und zu Bädern benutzt
wird. Schon der Große Kurfürst erfuhr hier Linderung seiner
gichtischen Schmerzen. Zur Unterhaltung der Badegäste finden in
dem in einem Bergkessel vor Winden geschützten Kurpark täglich
Freikonzerte statt. Wer die Einsamkeit liebt, den laden gut gepflegte
Fußwege zu erquickender Wanderung ein hinab in stille Täler oder
hinaus auf die Höhen, von denen sich dem überraschten Blick die
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Ortsnamen: Barnim Freienwalde Kieferwald Berlin
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landwirtschaftlichen Vereinen und Förderung von landw. Genossenschaften, durch
Unterstützung zwecks Veredelung der Vieh- und Pferderassen, durch Veranstaltung
von Düngungs- und Anbauversuchen, sowie durch Gründung und Unterhaltung
von Nnterrichtsanstalten. Hierzu gehören die landwirtfchaftl, Winter-
schulen zu Dahme, Wittstock, Königsberg, Schwiebus und Oranienburg, wo
Bauernsöhne während der Wintermonate unterrichtet werden, ferner die Obst-
und Gartenbauschule zu Wittstock, mit der ein 3ha großer Provinzialgarten ver-
bunden ist, sowie die Wein- und Obstbauschule zu Krossen und endlich das
milchwirtschaftliche Institut zu Prenzlau, Dieses führt unentgeltlich an
eingesandten Milchproben alle das Gebiet des Molkereiwesens umfassenden Unter-
suchungen aus, erteilt ratsuchenden Landwirten brieflich Auskunft und Belehrung
und bildet junge' Leute zu tüchtigen Meiern aus. In einer Molkerei- und
Haushaltungsschule zu Krossen erhalten junge Mädchen Belehrung und Ge-
legenheit, sich in allen Verrichtungen einer ländlichen Wirtschafterin zu üben.
6. Der märkische Wald.
Überall, wo der sandige Boden die Mühe des Landmanns
nicht mehr lohnt, versucht man die genügsame tiefer zu ziehen,
jedoch nicht immer mit Erfolg. Stellenweise ist die Unfruchtbarkeit
so vollkommen, daß selbst sie nicht mehr genügende Nahrung findet.
Hier stehen die verkümmerten Bäumchen sehr vereinzelt und strecken
ihre verkrüppelten Äste weit nach allen Seiten aus. Die freien
Zwischenräume am Boden deckt anspruchsloses Heidekraut oder über-
ziehen graue Flechten; an den ödesten Stellen treibt der Wind sein
Spiel mit dem losen Sande. Wo dagegen der Boden nur etwas
besser ist und Feuchtigkeit hält, bekommen die Kiefern ein kraft-
volleres Aussehen. Die Stämme stehen dichter, werden schlanker
und liefern gutes Bauholz. Zwischen sie mischen sich an den Weg-
rändern weitzstämmige Birken und im Innern des Waldes stachlige
Wachcholdersträucher. Den Boden überkleidet weiches Moos
oder das kleine Gebüsch der Blaubeeren, der Brombeeren, der
Preißel- und Himbeeren. Die Kiefernwälder sind reich an Pilzen
die aus der Lausitz in großen Massen verschickt werden. — Solche
Kiefernwaldungen ziehen sich in breiten Bändern und kleineren Be-
ständen über Höhen und Niederungen durch alle sandigen Teile der
Mark. Umfangreiche Waldgebiete (Karte 4.) sind: Zechliner, Massiner,
Carziger und Tauersche Heide, „der" Blumental, Schorf-, Brandt- und
Hammerheide und die Waldowsche Forst. Aus fruchtbarem Boden ist
der Wald seltener, er fehlt deshalb im Oderbruch und in der nördlichen
Uckermark fast ganz. Anderwärts beschränkt er sich auf solchem Boden
nur auf die Stellen, die sich wegen ihrer Zerrissenheit nicht zur Beackerung
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
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Großen Kurfürsten dauerte der Zuzug von Fremden fort. Besonders drang
Friedrich Wilhelm I. in seiner Weise mit allem Nachdruck darauf, daß auch
die Gutsbesitzer die verödeten Hofstellen wieder mit Bauern besetzten. Er selbst
gab den Einwanderern Saatgetreide, Vieh u. a„ baute zerstörte Orte auf eigene
Kosten wieder auf (Krossen, Wittstock) und vergrößerte Berlin und Potsdam.
Besonders lag es ihm daran, Wollspinner, -Färber und -Weber aus den Nieder-
landen, Böhmen (Rixdorf) und der Schweiz herbeizuziehen. Auch Friedrich d. Gr.
strebte danach, Volkszahl und Volkswohlstand der Mark zu heben. Als ihm
nach der Entwässerung des Oderbruches vorgeschlagen wurde, aus dem Lande
Domänen (Königliche Güter) zu machen, sah er den Sprecher mit seinem scharfen,
durchdringenden Blicke an und sagte: „Wäre ich ein Edelmann wie Er, so würde
ich auch so denken; da ich aber ein König bin, muß ich Untertanen haben". So
besetzte er nicht nur die durch ihn entwässerten Niederungen (Siehe Seite 5 u. 7)
mit Ackersleuten, sondern nahm auch Handwerker ins Land auf. Er siedelte an:
Leinweber in Friedrichshagen, in Burg (Spreewald) und in Nowawes (bei
Potsdam), Plüschweber in Zinna und Messerschmiede aus der Ruhla in Ebers-
walde. Auch den sandigen Gegenden wandte er seine Fürsorge zu, indem
er die Bauern anhielt, durch Anbau von Lupinen den Boden für den Körner-
bau zu verbessern. Erst seinen Bemühungen gelang es, die Kartoffel, die uns
heute unentbehrlich scheint, zum Segen des Volkes in der Mark Einzubürgern.
Ein bedeutungsvolles Besiedlungswerk für Brandenburg vollführt seit 1910
die Landgesellschast „Eigene Scholle". In ihr haben Staats- und Provinzial-
Verwaltung, sowie eine Anzahl von Kreisen und Städten gemeinsam ein
größeres Kapital zusammengebracht, um Minderbemittelte auf dem Lande anzu-
siedeln und ihnen die Freude am eigenen Besitz zu bereiten. Die „Eigene Scholle"
kauft größere Ländereien an, teilt sie in kleinere Stücke auf, wie sie dem Bedarf
einer Familie genügen, bebaut sie mit schmucken Einfamilienhäuschen und ver-
kauft sie unter günstigen Bedingungen an Kleinbauern und Arbeiter. In den
beiden ersten Jahren ihres Bestehens hat sie auf diese Weise bereits 344 Familien
hauptsächlich im Frankfurter Bezirk zum eigenen Heim verholfen.
10. Die Bewohner Brandenburgs.
Zahl. Die Provinz zählt gegenwärtig (ohne Berlin) 4 093 007,
Berlin über 2 070 695 Einwohner. (Siehe auch Seite 83.)
Beruf. Es nährten sich nach der letzten Berufszählung 1907
in der Provinz durch Land- und Forstwirtschaft 534, durch Industrie
und Bergbau 692 Tausend Erwachsene. Die Jndustriebevölkerung
überwiegt also bei weitem. Ganz besonders gilt dies vom Pots-
damer Bezirk, in dem sich der Einfluß Berlins bemerkbar macht.
Die entsprechenden Zahlen für ihn sind L. 256 und 1.491 Tausend. Im
Frankfurter Bezirk ist das Verhältnis umgekehrt, nämlich L. 278 und
I. 201 Tausend. In den meisten Landkreisen bildet die landwirt-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_d Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Wittstock Berlin Potsdam Nieder- Rixdorf Friedrichshagen Nowawes Potsdam Zinna Ruhla Ebers- Brandenburg Brandenburgs Berlin Berlin Berlins
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Teil aber wird zu Wein gepreßt. Bemerkenswert sind die Versuche in
Gransee, Luckau und Beelitz, die Reben nach belgischem Vor-
bilde unter Glas zu ziehen. Man erzielt damit vorzügliche Tafel-
trauben, die gern gekauft werden. Der märkische Weinbau lieferte
in günstigen Iahren etwa 4700 Kl Wein, der besser als sein Ruf
ist, und vielfach unter französischem Namen verkauft wird. Die Rebe
wurde durch rheinlandische Einwanderer auf den märkischen Boden ver-
pflanzt und bedeckte früher ungleich größere Flächen als heute. An
diese weitere Verbreitung erinnert noch die häufig vorkommende Be-
Zeichnung einer Anhöhe als „Weinberg", obgleich auf ihr kein Wein
mehr gebaut wird. Anlaß zum Zurückgehen des Rebenbaues war
der geringe Ertrag und das Fehlschlagen vieler Ernten in nassen
und kalten Iahren. Sie brachten den märkischen Wein so in Verruf,
daß man von ihm spottend behauptete, er ginge durch die Kehle
wie eine Säge. Dazu kam, daß die Fürsten nach dem dreißig-
jährigen Kriege ihre Sorge andern Zweigen des Garten- und Feld-
baues zuwandten. Der Große Kurfürst begünstigte den Obstbau,
und Friedrich d. Gr. bemühte sich, vor allem die Kartoffel in Branden-
bürg einzubürgern. — An die Stelle des Weinstocks sind Obst-
bäume getreten, deren Ertrag nicht in gleich hohem Maße vom Wetter
abhängig ist. Den ausgedehntesten Obstbau treiben Werder a. H.
(S. Seite 46) und Guben. Bei letzterem Orte erstreckt sich der Obstbau
nicht bloß auf Kirschen, sondern auch auf Birnen und Äpfel,
von denen ein großer Teil verschickt wird. Sehr viel Äpfel werden
zum Pressen von Apfelwein verwandt. Dieser kommt zum Versand
und erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit und Verbreitung.
Der märkische Obstbau deckt bei weitem nicht den Bedarf und
müßte noch in viel größerem Umfange betrieben werden, da er sehr
lohnend ist und die Obstbäume keine zu hohen Anforderungen an
Boden und Pflege stellen. Dorfgemeinden, welche die Gemeinde-
wege mit Obstbäumen bepflanzen wollen, gewährt die Königliche
Regierung zwei Drittel der Anlagekosten. — Erwähnt sei die 150 ha
umfassende Späthsche Baumschule südlich von Berlin, die größte
Europas. Verdienste um den Obstbau in der Mark erwarb sich der
Große Kurfürst. Er legte selbst einen Obstgarten an und pflegte
die Bäume in seinen Mußestunden mit eigener Hand; auch bestimmte
er, daß keiner seiner Untertanen heiraten durfte, der nicht 6 Obst-
bäume gepflanzt hatte.
Im Dienste der Landwirtschaft steht die Landwirtschaftskammer der Provinz
mit dem Sitze in Berlin. Sie fördert die Landwirte in ihrem Berufe durch be-
lehrende Vorträge über Feld- und Gartenbau, durch Anregung zur Bildung von
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_d Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Gransee Luckau Beelitz Guben Berlin Europas Berlin