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1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 38

1912 - Leipzig : Otto Maier
— 38 — Sitz reicher Fabriktätigkeit, besonders von Beleuchtungsgegenständen für Eisenbahnen. (Fabrik von Pintsch.) — Müllrose hat eine sehr bedeu- tende Mühle mit einem gewaltigen, turmhohen Getreidespeicher (Silo). 3. Das Land Barnim steigt aus dem Oderbruch steil an, am schnellsten in der Gegend von Freienwalde, roo es sehr bald seinen höchsten Punkt im Semmelberge (158 m) erlangt. Infolge 16. Aas Zzrunnentat öei Areienwal'de a. H. des großen Höhenunterschiedes ist der Ostrand überaus stark durch Schluchten (Kehlen) und Täler zerrissen und in einzelne Hügel und Hügelketten aufgelöst. Höhen und Tiefen bedeckt Buchen- und Kieferwald, und so entstehen schöne Landschaftsbilder, wie man sie in solcher Fülle nirgends wieder in der Mark antrifft. Freienwalde ist daher das Ziel vieler Ausflügler, zumal sonntäglich eine ganze Anzahl von Sonderzügen aus Berlin dorthin abgelassen werden. Die Stadt ist Badeort. Im Bruch gewinnt man heilkräftiges Moor, und im Brunnental sprudeln eisenhaltige Quellen hervor, deren Wasser von Kranken getrunken und zu Bädern benutzt wird. Schon der Große Kurfürst erfuhr hier Linderung seiner gichtischen Schmerzen. Zur Unterhaltung der Badegäste finden in dem in einem Bergkessel vor Winden geschützten Kurpark täglich Freikonzerte statt. Wer die Einsamkeit liebt, den laden gut gepflegte Fußwege zu erquickender Wanderung ein hinab in stille Täler oder hinaus auf die Höhen, von denen sich dem überraschten Blick die

2. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 64

1912 - Leipzig : Otto Maier
— 64 — landwirtschaftlichen Vereinen und Förderung von landw. Genossenschaften, durch Unterstützung zwecks Veredelung der Vieh- und Pferderassen, durch Veranstaltung von Düngungs- und Anbauversuchen, sowie durch Gründung und Unterhaltung von Nnterrichtsanstalten. Hierzu gehören die landwirtfchaftl, Winter- schulen zu Dahme, Wittstock, Königsberg, Schwiebus und Oranienburg, wo Bauernsöhne während der Wintermonate unterrichtet werden, ferner die Obst- und Gartenbauschule zu Wittstock, mit der ein 3ha großer Provinzialgarten ver- bunden ist, sowie die Wein- und Obstbauschule zu Krossen und endlich das milchwirtschaftliche Institut zu Prenzlau, Dieses führt unentgeltlich an eingesandten Milchproben alle das Gebiet des Molkereiwesens umfassenden Unter- suchungen aus, erteilt ratsuchenden Landwirten brieflich Auskunft und Belehrung und bildet junge' Leute zu tüchtigen Meiern aus. In einer Molkerei- und Haushaltungsschule zu Krossen erhalten junge Mädchen Belehrung und Ge- legenheit, sich in allen Verrichtungen einer ländlichen Wirtschafterin zu üben. 6. Der märkische Wald. Überall, wo der sandige Boden die Mühe des Landmanns nicht mehr lohnt, versucht man die genügsame tiefer zu ziehen, jedoch nicht immer mit Erfolg. Stellenweise ist die Unfruchtbarkeit so vollkommen, daß selbst sie nicht mehr genügende Nahrung findet. Hier stehen die verkümmerten Bäumchen sehr vereinzelt und strecken ihre verkrüppelten Äste weit nach allen Seiten aus. Die freien Zwischenräume am Boden deckt anspruchsloses Heidekraut oder über- ziehen graue Flechten; an den ödesten Stellen treibt der Wind sein Spiel mit dem losen Sande. Wo dagegen der Boden nur etwas besser ist und Feuchtigkeit hält, bekommen die Kiefern ein kraft- volleres Aussehen. Die Stämme stehen dichter, werden schlanker und liefern gutes Bauholz. Zwischen sie mischen sich an den Weg- rändern weitzstämmige Birken und im Innern des Waldes stachlige Wachcholdersträucher. Den Boden überkleidet weiches Moos oder das kleine Gebüsch der Blaubeeren, der Brombeeren, der Preißel- und Himbeeren. Die Kiefernwälder sind reich an Pilzen die aus der Lausitz in großen Massen verschickt werden. — Solche Kiefernwaldungen ziehen sich in breiten Bändern und kleineren Be- ständen über Höhen und Niederungen durch alle sandigen Teile der Mark. Umfangreiche Waldgebiete (Karte 4.) sind: Zechliner, Massiner, Carziger und Tauersche Heide, „der" Blumental, Schorf-, Brandt- und Hammerheide und die Waldowsche Forst. Aus fruchtbarem Boden ist der Wald seltener, er fehlt deshalb im Oderbruch und in der nördlichen Uckermark fast ganz. Anderwärts beschränkt er sich auf solchem Boden nur auf die Stellen, die sich wegen ihrer Zerrissenheit nicht zur Beackerung

3. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 76

1912 - Leipzig : Otto Maier
— 76 — Großen Kurfürsten dauerte der Zuzug von Fremden fort. Besonders drang Friedrich Wilhelm I. in seiner Weise mit allem Nachdruck darauf, daß auch die Gutsbesitzer die verödeten Hofstellen wieder mit Bauern besetzten. Er selbst gab den Einwanderern Saatgetreide, Vieh u. a„ baute zerstörte Orte auf eigene Kosten wieder auf (Krossen, Wittstock) und vergrößerte Berlin und Potsdam. Besonders lag es ihm daran, Wollspinner, -Färber und -Weber aus den Nieder- landen, Böhmen (Rixdorf) und der Schweiz herbeizuziehen. Auch Friedrich d. Gr. strebte danach, Volkszahl und Volkswohlstand der Mark zu heben. Als ihm nach der Entwässerung des Oderbruches vorgeschlagen wurde, aus dem Lande Domänen (Königliche Güter) zu machen, sah er den Sprecher mit seinem scharfen, durchdringenden Blicke an und sagte: „Wäre ich ein Edelmann wie Er, so würde ich auch so denken; da ich aber ein König bin, muß ich Untertanen haben". So besetzte er nicht nur die durch ihn entwässerten Niederungen (Siehe Seite 5 u. 7) mit Ackersleuten, sondern nahm auch Handwerker ins Land auf. Er siedelte an: Leinweber in Friedrichshagen, in Burg (Spreewald) und in Nowawes (bei Potsdam), Plüschweber in Zinna und Messerschmiede aus der Ruhla in Ebers- walde. Auch den sandigen Gegenden wandte er seine Fürsorge zu, indem er die Bauern anhielt, durch Anbau von Lupinen den Boden für den Körner- bau zu verbessern. Erst seinen Bemühungen gelang es, die Kartoffel, die uns heute unentbehrlich scheint, zum Segen des Volkes in der Mark Einzubürgern. Ein bedeutungsvolles Besiedlungswerk für Brandenburg vollführt seit 1910 die Landgesellschast „Eigene Scholle". In ihr haben Staats- und Provinzial- Verwaltung, sowie eine Anzahl von Kreisen und Städten gemeinsam ein größeres Kapital zusammengebracht, um Minderbemittelte auf dem Lande anzu- siedeln und ihnen die Freude am eigenen Besitz zu bereiten. Die „Eigene Scholle" kauft größere Ländereien an, teilt sie in kleinere Stücke auf, wie sie dem Bedarf einer Familie genügen, bebaut sie mit schmucken Einfamilienhäuschen und ver- kauft sie unter günstigen Bedingungen an Kleinbauern und Arbeiter. In den beiden ersten Jahren ihres Bestehens hat sie auf diese Weise bereits 344 Familien hauptsächlich im Frankfurter Bezirk zum eigenen Heim verholfen. 10. Die Bewohner Brandenburgs. Zahl. Die Provinz zählt gegenwärtig (ohne Berlin) 4 093 007, Berlin über 2 070 695 Einwohner. (Siehe auch Seite 83.) Beruf. Es nährten sich nach der letzten Berufszählung 1907 in der Provinz durch Land- und Forstwirtschaft 534, durch Industrie und Bergbau 692 Tausend Erwachsene. Die Jndustriebevölkerung überwiegt also bei weitem. Ganz besonders gilt dies vom Pots- damer Bezirk, in dem sich der Einfluß Berlins bemerkbar macht. Die entsprechenden Zahlen für ihn sind L. 256 und 1.491 Tausend. Im Frankfurter Bezirk ist das Verhältnis umgekehrt, nämlich L. 278 und I. 201 Tausend. In den meisten Landkreisen bildet die landwirt-

4. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 63

1912 - Leipzig : Otto Maier
- 63 — Teil aber wird zu Wein gepreßt. Bemerkenswert sind die Versuche in Gransee, Luckau und Beelitz, die Reben nach belgischem Vor- bilde unter Glas zu ziehen. Man erzielt damit vorzügliche Tafel- trauben, die gern gekauft werden. Der märkische Weinbau lieferte in günstigen Iahren etwa 4700 Kl Wein, der besser als sein Ruf ist, und vielfach unter französischem Namen verkauft wird. Die Rebe wurde durch rheinlandische Einwanderer auf den märkischen Boden ver- pflanzt und bedeckte früher ungleich größere Flächen als heute. An diese weitere Verbreitung erinnert noch die häufig vorkommende Be- Zeichnung einer Anhöhe als „Weinberg", obgleich auf ihr kein Wein mehr gebaut wird. Anlaß zum Zurückgehen des Rebenbaues war der geringe Ertrag und das Fehlschlagen vieler Ernten in nassen und kalten Iahren. Sie brachten den märkischen Wein so in Verruf, daß man von ihm spottend behauptete, er ginge durch die Kehle wie eine Säge. Dazu kam, daß die Fürsten nach dem dreißig- jährigen Kriege ihre Sorge andern Zweigen des Garten- und Feld- baues zuwandten. Der Große Kurfürst begünstigte den Obstbau, und Friedrich d. Gr. bemühte sich, vor allem die Kartoffel in Branden- bürg einzubürgern. — An die Stelle des Weinstocks sind Obst- bäume getreten, deren Ertrag nicht in gleich hohem Maße vom Wetter abhängig ist. Den ausgedehntesten Obstbau treiben Werder a. H. (S. Seite 46) und Guben. Bei letzterem Orte erstreckt sich der Obstbau nicht bloß auf Kirschen, sondern auch auf Birnen und Äpfel, von denen ein großer Teil verschickt wird. Sehr viel Äpfel werden zum Pressen von Apfelwein verwandt. Dieser kommt zum Versand und erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit und Verbreitung. Der märkische Obstbau deckt bei weitem nicht den Bedarf und müßte noch in viel größerem Umfange betrieben werden, da er sehr lohnend ist und die Obstbäume keine zu hohen Anforderungen an Boden und Pflege stellen. Dorfgemeinden, welche die Gemeinde- wege mit Obstbäumen bepflanzen wollen, gewährt die Königliche Regierung zwei Drittel der Anlagekosten. — Erwähnt sei die 150 ha umfassende Späthsche Baumschule südlich von Berlin, die größte Europas. Verdienste um den Obstbau in der Mark erwarb sich der Große Kurfürst. Er legte selbst einen Obstgarten an und pflegte die Bäume in seinen Mußestunden mit eigener Hand; auch bestimmte er, daß keiner seiner Untertanen heiraten durfte, der nicht 6 Obst- bäume gepflanzt hatte. Im Dienste der Landwirtschaft steht die Landwirtschaftskammer der Provinz mit dem Sitze in Berlin. Sie fördert die Landwirte in ihrem Berufe durch be- lehrende Vorträge über Feld- und Gartenbau, durch Anregung zur Bildung von
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