Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
54
3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Magdeburg ist der Sitz grvßartigerfabriktätigkeit: Eisenindustrie
(Krupp-Grusonwerk), Zucker, Zichorien, Schokolade, Bier, Öl, Seife.
Die Festung Magdeburg ist Wasseuplatz und Garnisonstadt.
Magdeburg ist als Hauptstadt der Provinz Sachsen der Sitz der
höchsten Behörden: Oberpräsidium, Konsistorium, Medizinal-und Provinzial-
Schulkollegium, Generalkommando des 4. Armeekorps.
Schönebeck lag als Dorf an einem schönen Bache und hieß „Skone-
beke." Bei einer Überschwemmung bahnte sich die Elbe den jetzigen
Laus. Nun lag das Dors am Elbstrome, auf dem die Waren verfrachtet
werden konnten. Viele Bewohner fanden als Schiffer Beschäftigung.
Schönebeck wurde eine Salzstadt, als die in Eimen gewonnene Sole
Fähre bei Schönebeck a. d. Elbe.
in Röhren nach Schönebeck geleitet und hier gesotten wurde (Saline)-
Viele Einwohner fanden als Salzsied er Beschäftigung; Schönebeck nahm
infolgedessen an Einwohnern zu. Zur Freude der Schönebecker entdeckte
man im Jahre 1888 in der Nähe der Saline Steinsalz. Der Moltke-
schacht, in dem das Salz gewonnen wird, ist 450 m tief. Wenn man
den Magdeburger Dom viermal auseinandersetzte, würde er noch nicht ans
dem Schachte hervorsehen. So sand wieder ein Teil der Bevölkerung
Schönebecks lohnende Beschäftigung. Aus den Salzen stellt man in einer
großen chemischen Fabrik, in der durchschnittlich 400 Leute beschäftigt
werden, Säuren her.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
16
Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
3. Bodeubeschaffeuheit, Erzeugnisse und Erwerbsquellen (Verkehrsstraßen).
Die Provinz Brandenburg enthält alle Bodenarten von dein gänzlich
unfruchtbaren Saude bis zu dem ertragreichsten Acker- und Wiesenlande.
Ein Drittel des Bodens ist mit Wald bestanden, in dem die Nadelbäume
viel zahlreicher vertreten sind als die Laubbäume. Beinahe die Hälfte ist
Ackerboden, auf dem Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln,
Futterkräuter (besonders Klee und Luzerne) und Zuckerrüben angebaut werden.
Der Rest wird von Wiesen eingenommen, die sich vorzugsweise iu den Niede-
rungen befinden.
Ein großer Teil der Bevölkerung erwirbt daher sein Brot durch Forst-
Wirtschaft, Ackerbau und Viehzucht. Die gezüchteten Tiere sind Pferde,
Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel. Der größte Teil der Bewohner
ist aber im Groß- und Kleingewerbe, im Handel und Berkehr tätig.
Neune die wichtigsten Jndustriegegenden und die daselbst gepflegten In-
dustriezweige! Nenne die Arten der Verkehrsstraßen! Nenne Eisenbahn-
knotenpnnkte! Nenne die wichtigsten Wasserstraßen! Die aar meisten
auf diesen Verkehrsstraßen beförderten Güter sind Kohle, Mauersteine, Dach-
ziegel, Getreide, Holz.
4. Bewohner und Verwaltung.
Die Bewohner der Provinz sind iu der Hauptsache Deutsche; doch gibt
es im südlichen Teile, besonders im Spreewalde, noch Wenäen. Der größte
Teil der Einwohner bekennt sich zur evangelischen Lehre; der Rest sind
Katholiken und Juden.
An der Spitze nnsrer Provinz steht der Oberpräsident, der seinen Sitz
in Potsdam hat. Er sorgt dafür, daß die Gesetze ausgeführt werden und die
öffentlichen Einrichtungen (Straßen, Wohltätigkeitsanstalten, Krankenhäuser)
erhalten bleiben.
Da die Provinz aber zu groß ist, als daß der Oberpräsident die Verwaltung
allein ausüben könnte, so hat man sie in zwei Regierungsbezirke und die
Stadt Berlin geteilt. Die beiden Regierungsbezirke werden nach den Städten
Potsdam und Frankfurt benannt. Verfolge ihre Grenze auf der Karte! Jeder
Regierungsbezirk wird durch eine Regierung verwaltet. Sie besteht aus dem
Regierungspräsidenten und einer Anzahl von Regierungsräten. Der Bezirk
Berlin wird von den städtischen Behörden verwaltet.
Jeder Regierungsbezirk gliedert sich in Kreise. Diese sind entweder Land-
kreise, die ein größeres Gebiet mit kleinen Städten und Dörfern umfassen, oder
Stadtkreise, die von den Städten mit mindestens 25000 Einwohnern gebildet
werden. Die Verwaltung des Landkreises leitet der Landrat, die des Stadt-
kreises der Bürgermeister. Neune die Land- und Stadtkreise deiner Heimat-
lichen Landschaft! Wiederhole, was du von der Verwaltung der Kreise,
Städte und Dörfer gelernt hast!
Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Breitkopf_&_Härtel
Extrahierte Ortsnamen: Niede- Groß- Potsdam Berlin Potsdam Frankfurt Berlin Leipzig
Ergänzung für die Oberstufe.
11
Taubstummenanstalten (Berlin, Wriezen, Guben), einer Blindenanstalt (Steglitz),
einer Krüppelanstalt (Nowawes), in Waisenhäusern (Rummelsburg) und Ret-
tungshäusern.
Die Rechtspflege wird geübt vou den Schiedsmänner::, 104 Amtsgerichten
(1 Richter und 2 Schöffen; leichte Straffälle), 9 Landgerichten (3 oder 5 Richter;
schwerere Straffälle), 9 Schwurgerichten (3 Richter und 12 Geschworene;
die schwersten Vergehen), die alljährlich mehreremal bei den Landgerichten
zusammentreten, und dem Oberlandesgericht („Kammergericht" in Berlin;
5 Richter; Berufungen gegen Urteile der Landgerichte). Die öffentliche Anklage
wird bei den Amtsgerichten durch die Amtsanwälte, im übrigen durch die Staats-
auwälte erhoben. Streitigkeiten zwischen Angestellten und Arbeitgebern schlich-
ten die Gewerbe- und Handelsgerichte. In Gefängnissen und Zuchthäusern
(Moabit, Plötzensee, Sonnenburg, Luckau, Kottbus) bemüht man sich, die Ver-
urteilten einem geordneten Leben zurückzugewinnen.
Die in der Mark stehenden Heeresteile waren von jeher der erprobte Kern
des preußischen Heeres; sie bilden das Gardekorps und das 3. Armeekorps. Das
erstere besteht aus den stattlichsten Mannschaften aller Provinzen und ist zum
größten Teil in Berlin und Potsdam untergebracht; das letztere setzt sich aus
Söhnen der Mark zusammen und liegt in 19 Garnisonen. Die Landesfestuugeu
siud Küstriu und Spandau (Juliusturm). An Einrichtungen zur Ausbildung
der Offiziere und Soldaten sind vorhanden eine Kriegsakademie (Berlin),
Kadetteuaustalteu (Groß-Lichterfelde, Potsdam), eine Kriegsschule, eiue Unter-
offizierschule, ein Militärwaisenhaus (Potsdam), Schießplätze (Jüterbog, Kum-
mersdors, Tegel), Truppenübungsplätze (Tempelhofer Feld, Döberitz) und ein
Übungsplatz für die Luftschisserabteiluug (Tegel).
9. Siedlungen.
Die heutigen Siedlungen der Mark gehen in ihrem Ursprünge meist auf alte
wendische Dörfer zurück. Die Kolonisten, die bei der Eroberung des Landes
durch die Deutscheu sich in ihm niederließen, erhielten sie samt ihrer Feldmark
zugeteilt. Zuweilen mußten sie aber auch ueue Dörfer gründen; man erkennt
diese an ihren deutschen Namen. Für das erblich überwiesene Land hatten sie
einen Erbzins (Schult) an den Landesherrn durch den „Schultheißen" (Schulzen)
zu entrichten; dieser erhielt ein größeres Gut, war frei vom Erbzins und hatte
die polizeiliche Aufsicht und niedere Gerichtsbarkeit auszuüben.
Den Rittern, die bei der Eroberung des Landes geholfen hatten, wurden oft
neben den Dörfern größere Güter zugewiesen; es sind die heutigen Ritter-
güter.
Auch Klöster wurden bei der Eroberung der Mark gegründet. Die meisten
gehörten dem Mönchsorden der Zisterzienser aus Südfrankreich. (Marienwalde,
Chorin, Neuzelle, Dobrilugk, Zinna, Lehnin.) Nach der Einführung der Refor-
matiou wurden sie allmählich aufgehoben; die Gebäude siud zuweilen noch erhalten.
In der Zeit der Eroberung der Mark durch die Deutscheu entstanden auch
die meisten Städte. Viele entwickelten sich aus wendischen Dörfern (Köpenick),
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Wriezen Guben Steglitz Nowawes Rummelsburg Berlin Moabit Sonnenburg Luckau Berlin Potsdam Spandau Berlin Kadetteuaustalteu Potsdam Potsdam Tegel Tegel Chorin Neuzelle Dobrilugk Zinna Lehnin
14
Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
Zur Förderung der Erwerbsverhältnisse dienen die sog. Kammern
(Bereinigungen von gewählten Vertretern) für Landwirtschaft, Gewerbe und
Handel, die landwirtschaftlichen Winterschulen (Dahme, Königsberg, Friede-
berg), die Obst- und Gartenbanschulen (Wittstock, Krossen), die Bangewerk-,
Gewerbe- und Handelsschulen, die kaufmännischen, gewerblichen und ländlichen
Fortbildungsschulen, die Sparkassen, Banken und Vorschußvereine, die Feuer-
und Hagelversicherungen.
11. Geschichtliche Entwicklung.
1134 Albrecht der Bär wird durch Kaiser Lothar erblicher Markgraf der Nord-
mark (Altmark); er erobert die Stadt Brandenburg und benennt sein Ge-
biet nach ihr. Er erwirbt später die Prignitz, die Zanche, das Havelland,
den Teltow.
1225 Seine Nachfolger Johann I. und Otto Iii. kaufen den Barnim, erwerben
die Uckermark, kaufen das Land Lebus und Sternberg, erobern die Neu-
mark.
1356 Die Mark wird ein Kurfürstentum.
1445 Friedrich Ii. kauft Kottbus.
1482 Albrecht Achilles erwirbt Züllichau, Krossen, Sommerfeld.
1490 Johann Cicero kauft Zossen.
1524 Joachim I. erwirbt die Grafschaft Rnppin.
1535 -71 Die Mark ist in die Kurmark (Joachim Ii.) und in die Neumark (Jo-
Hann von Küstrin; heutige Neumark, Land Sternberg, Kottbus) geteilt.
1648 Der Große Kurfürst erwirbt jetzt und später kleine Gebietsteile.
1815 Die Niederlausitz wird erworben und Brandenburg angegliedert, die Alt-
mark kommt zur Provinz Sachsen. Die Provinz erhält also ihre heutige
Gestalt und wird in Regierungsbezirke und Kreise geteilt.
Das Wappen der Provinz ist der rote Adler mit goldenem Schnabel und
goldenen Klauen im silbernen Felde. Ihre Farben sind Rot (oben) und Weiß.
An der Gesetzgebung nimmt die Mark teil durch Entsendung von 35 Mit-
gliedern des Herrenhauses, 45 Mitgliedern des Abgeordnetenhauses, 26 Reichs-
tagsabgeordneten.
12. Verwaltung.
An der Spitze der Provinz steht der Oberpräsident, der seinen Sitz in
Potsdam hat. Er übt die Oberaufsicht über die Regierungen aus und wacht
darüber, daß die Gesetze ausgeführt werden. Sodann leitet er alle öffent-
lichen Angelegenheiten, die sich auf die gauze Provinz erstrecken. So sorgt
er für Erhaltung der Straßen, Wohltätigkeitsanstalten, Krankenhäuser, Taub-
stummenanstalten usw.; so überwacht er die Arbeiten des Provinzial-
schulkollegiums, unter dem die höheren Lehranstalten stehen, des Medi-
zinalkolleginms, welches das Gesundheitswesen unter sich hat, und des
Konsistoriums, das die Angelegenheitender evangelischen Kirche ordnet (diese
3 Behörden befinden sich in Berlin); so beaufsichtigt er die Provinzial-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Lothar Johann_I. Johann_I. Otto Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_Achilles Albrecht Sommerfeld Johann_Cicero Johann Joachim_Ii Neumark
— 64 —
wie wir sahen, fest auf dem Boden, wenn sie sah, daß alles im Schick war, so war sie doch wie das Wetter herunter, wo etwas außer Schick kam. Lange reden und zurechtweisen liebte sie nicht, und wo sie meinte, daß einer schwer hörte, da hielt sie auch die paar Worte noch für zuviel. Noch wußte der verdrossene Knecht nicht eigentlich, wie es gekommen; aber jetzt hörte er vortrefflich und verstand alles und rieb nur ein klein wenig das Ohr oder die Schulter. Eine so rührige Frau war die Frau von Bredow. Loben tat sie nicht viel, sie hielt's für Überfluß; denn daß jeder täte, wie er tun muß, hielt sie für Lohns genug; aber wem sie mal auf die Schulter klopfte, wenn sie durch die Reihen ging, dem war es wie ein Tropfen starken Weines, der nach langer Mattigkeit und Bangigkeit durch die Adern rinnt und die Glieder wieder stärkt.
So war es mit der Herbstwäsche am Lieper Fließ bestellt. Eine gute Stunde abwärts von der Burg war das Lager, und ein dichter Wald und ein tiefer, weiter Morast lagen dazwischen. Also mußte im Lager nicht allein gewaschen und gebleicht, sondern auch gekocht und gebettet, gesungen und gebetet und gewacht werden: alle Verrichtungen, wie es einer Stadt Art und Sitte ist. Das Gebet verrichtete am Morgen der Dechant für alle, wenn die Schelle über der Hütte der Edelfrau läutete. Das Waschen und Kochen geschah einen Tag wie den andern. Das Singen und Spielen machte sich von selbst, und für das Wachen sorgte die Frau von Bredow. Kein Zigeunerbub' hätte einen Strumpf von der Leine, kein Fuchs aus dem Korbe eilt Huhn stehlen dürfen.
Eine Woche weniger denn einen Tag dauerte schon die Wäsche. Vor dem Klopfen und Klatschen waren die Fische aus dem Fließ auf eine Meile entflohen. Von den hohen Kiefernstämmen, wo sie nisteten, hatten zu Ansang die Fischreiher mit ihren langen, gelben Schnäbeln neugierig herabgeschaut. Da gab es Jagd und Kurzweil für die jungen Burschen. Vor den Bolzen und Pfeilen, die durch ihre luftigen Burgen sausten, hielten die zähen Tiere aus. Selbst wenn der Pfeil einem den Flügel durchbohrte, wenn fein Herzblut hinabträufte, er gab in banger Todesangst nicht nach. Er krallte sich an dem Aste fest, bis die Bolzen wie der Hagel kamen und endlich Holz, Leib und Gefieder miteinander hinab stäubten und splitterten. Aber des
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
— 23 —
In der Frühe schon sind wir aufgebrochen von der alten Burg zu Köpenick. Jetzt haben wir die jungen Schwesterstädte erreicht. Denn noch Ms nicht lange her, daß diese Lande überhaupt der deutschen Herrschaft einverleibt wurden: der Barnim, an dessen Grenze Berlin gelegen ist, wurde erst um das Jahr 1232 von dem edlen Wenden Barwin den hochgemuten Markgrafen Johann und Otto für ein gut Stück Geldes verkauft. Der Slawe sah wohl ein, daß jede Hoffnung, seinen Besitz sich mit den Waffen zu erhalten, nunmehr eine eitle wäre. Dann waren schnell die Mauern der beiden Städte aufgetürmt worden. Die alten Fischerkirchen zu St. Nikolaus und St. Peter hüben und drüben waren erneut und verschönt worden, und zu den christlichen Slawen, die allbereits in beiden Niederlassungen am Spreeufer saßen, kam der deutsche Kaufmann, kam der deutsche Handwerker, ja auch der deutsche Grundbesitzer mit dem deutschen Recht, um allein die vollberechtigte Bürgerschaft zu bilden.
Hier am Wege nach Köpenick — wo nach Jahrhunderten sich die Häuser „Wall- und Roßstraßen-Ecke" erheben sollten — stand damals unter vereinzelten Ulmen und Rüstern eine Fischerhütte. Auf dem Stück Wiesenland sehen wir die Netze und Boll-jacken ausgespannt. Die Wendin, mit schneeiger Schürze geschmückt gleich ihren Landsleuten im Spreewald, ist vor die niedere Tür des Lehmkatens getreten und blickt neugierig auf den glänzend gerüsteten, lanzenbewehrten Reiter hin, der auf dem Wege hält, weil ihn ein wendischer Bettler, ein Vogelsteller mit seinem Korbe auf dem Rücken, angesprochen und ihn um milde Gabe gebeten hat. Wir kennen den Ritter, — es ist der Vogt zu Köpenick, ein Rnthnigk! Vor Vögten aber haben die Landfahrer um 1250 noch keine Scheu. Ist es doch ein verdienstlich und sündentilgend Werk, Almosen zu geben, ein verdienstlich Werk also auch, zu solcher Tat Gelegenheit zu geben! Kurzen Gruß, und nun vorbei!
Soeben sprengen die reisigen Begleiter des Ritters Rnthnigk zu dem äußeren Gebäude des Köpenicker Tores heraus, gleich ihrem Herrn die Hahnenfedern keck auf den Helmen tragend. Wir gehen an ihnen wie an dem Torfchließer vorbei. Dieser aber, mit untergestemmten Armen am Wachthause lehnend, läßt uns keineswegs also passieren. Wir müssen ihm über unsre Person und all die Geschäfte genaue Auskunft erteilen, die uns nach der Stadt Kölln geführt haben. Dann erst dürfen wir, durch die
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Johann Johann Otto Nikolaus Nikolaus Peter