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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 54

1911 - Magdeburg : Creutz
54 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Magdeburg ist der Sitz grvßartigerfabriktätigkeit: Eisenindustrie (Krupp-Grusonwerk), Zucker, Zichorien, Schokolade, Bier, Öl, Seife. Die Festung Magdeburg ist Wasseuplatz und Garnisonstadt. Magdeburg ist als Hauptstadt der Provinz Sachsen der Sitz der höchsten Behörden: Oberpräsidium, Konsistorium, Medizinal-und Provinzial- Schulkollegium, Generalkommando des 4. Armeekorps. Schönebeck lag als Dorf an einem schönen Bache und hieß „Skone- beke." Bei einer Überschwemmung bahnte sich die Elbe den jetzigen Laus. Nun lag das Dors am Elbstrome, auf dem die Waren verfrachtet werden konnten. Viele Bewohner fanden als Schiffer Beschäftigung. Schönebeck wurde eine Salzstadt, als die in Eimen gewonnene Sole Fähre bei Schönebeck a. d. Elbe. in Röhren nach Schönebeck geleitet und hier gesotten wurde (Saline)- Viele Einwohner fanden als Salzsied er Beschäftigung; Schönebeck nahm infolgedessen an Einwohnern zu. Zur Freude der Schönebecker entdeckte man im Jahre 1888 in der Nähe der Saline Steinsalz. Der Moltke- schacht, in dem das Salz gewonnen wird, ist 450 m tief. Wenn man den Magdeburger Dom viermal auseinandersetzte, würde er noch nicht ans dem Schachte hervorsehen. So sand wieder ein Teil der Bevölkerung Schönebecks lohnende Beschäftigung. Aus den Salzen stellt man in einer großen chemischen Fabrik, in der durchschnittlich 400 Leute beschäftigt werden, Säuren her.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 126

1911 - Magdeburg : Creutz
1l6 Das Norddeutsche Flachland. Preußische Bucht mit dem Frischen und dein Kurischen Hass, die Pommers che Bucht mit dem Pommer) che» Haf f und die Lübecker Bucht. — Die große Flut von 1304 trennte die Insel Rügen vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den Kampf mit dem Meere nicht aus. Er türmte Erdwälle oder Deiche aus, baute Steinwälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm auch der Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen, zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die Höhe der Dünen schwankt zwischen 10 und 40 m (Kurische Nehrung) bei einer Breite von 1 — 4 km. Oft bilden sich mehrere Dünenreihen bald dicht, bald weiter nebeneinander. Nicht immer sind die Dünen kahl oder bloß mit niedrigen Pflanzen bewachsen; oft, befonders in Holland, sind sie an der Landseite prächtig bewaldet. Von den Niedern Pflanzen, die den flüchtigen Sand (Flugsand, Wanderdüne auf der Kurischen Nehrung) festhalten, sind zu nennen: Sanddorn, Sandhafer, Sandhalm, Renntierflechte, Stiefmütterchen, Ginster, die Kieser, die Krüppelkiefer und mancherlei Farnkräuter. Von den Insekten trifft man zahllose Bienen, Schmetterlinge, Käser, Libellen, von den Säugetieren das schäd- liche Kaninchen, den scheuen Hasen, von den Vögeln die Wildente, die Krähe, der die See bei der Ebbe den Tisch reichlich deckt. Die Meeres- küste hat für die Bewohner des ganzen Vaterlandes große Bedeutung. Die namhaften Handelsplätze vermitteln den Warenverkehr mit dem Welt- markte. Die Erzengnisse des Binnenlandes werden von hier in die Ferne geschafft, die Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkte werden dem Vaterlande zugeführt. Die wichtigsten Hafenplätze sind: Bremen, B r e m e r h a v e n, H a m b u r g-K u x h a v e u, L ü b e ck, S t e t t i n- S w i n e m ü n d e, Danzig und Königsberg. Seit einem Jahrhundert haben sich auch kleine Fischerorte in vielbesuchte, stattliche Badeorte verwandelt, wo jährlich Tausende von Kurgästen weilen, um im Meerwasser und iu der reinen Lust der schönen Küstenwälder Stärkung, Erfrischung und Heilung zu suchen. Die Ostseebäder liegen größtenteils an der Küste (Kranz bei Königsberg, Kolberg, Misdroy, Heringsdorf, Heiligendamm), die Nordsee- bäder meist aus den Inseln (Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkunt). Andere Orte sollen das Vaterland gegen feindliche Angriffe schützen; es sind See- und Strandfestungen. z. B. Königsberg-Pillau, Danzig, Swinemünde, 'Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Wilhelmshaven. Der Fisch- reichtum (Heringe, Schellfische, Schollen, Dorsche, Sprotten), die Austern- und Bernsteinsischerei, die Schiffahrt, der Lotsendienst, die Hafen- arbeit, die Bäder gewähren dem Küstenbewohner Erwerbstätigkeit. Längs der Küste beider Meere zieht sich eine Inselkette hin. Die Inseln an der Nordseeküste bezeichnet man als Ostfriesische (Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog,. Neu werk) und als Nordfnestjche Inseln (Helgoland, die Halligen^ Nordstrand, Föhr und Sylt).

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 129

1911 - Magdeburg : Creutz
Gewässer. 129 4. Rügen. Rügen, nach dem Volksstamme der Rugier benannt, ist unsere größte <10 000 qkm) und schönste Insel. Sie besteht aus Kreidegestein, das an einzelnen Stellen das Meer um 125 in überragt. Die Kreide bildete sich aus mikroskopisch kleinen Gehäusen sehr kleiner Muscheltiere, Schnecken. Als das Urmeer verschwand, starben sie ab und hinterließen die mächtigen Kreideschichten, die jetzt abgebaut werden und die Schreib- und Schlemm-- kreide, sowie verschiedene Sorten für die Papier- und Porzellanfabrikation liefern. Die wellige Oberfläche der Insel besteht aus sehr fruchtbarem Boden (Ackerbau), der zum Teil von herrlichem Buchen- und Eichen- Wälde bedeckt ist. Überschaut man von der höchsten Erhebung, dem Rugard (E. M. Arndt-Turm), die Insel, so erkennt man ihre zerrissene Gestalt, die einer Spinne mit ausgespreizten Beinen nicht unähnlich ist. Wegen der Naturschönheiten wird Rügen von Fremden zur Erholung und zu Badezwecken sehr viel besucht. Die waldreiche Halbinsel Jas- mund mit ihrer 133 m hohen blendendweißen Kreide-Steilküste (Stubben- kammer, Königsstuhl), umspült von dem milchig gefärbten Wasser, ist am schönsten. Im Waldesdickicht liegen der sagenhafte Herthasee und die Opfersteine und einige Stunden südlicher die sehr besuchten Badeorte Saßnitz und Binz. Die Nordspitze der Insel heißt Arkona (55m). Hier verehrten einst die Wenden den nichtigen, vierköpsigen Swantewit. Jetzt steht hier ein Leuchtturm. Der Hauptort der Insel ist Bergen. Von Stralsund an der pommerschen Küste sührt eine Fähre die Eisen- bahnzüge nach Rügen. •>) Die Flüsse. Das Flachland wird von 6 großen, schiffbaren Flüssen, die als Handels- und Verkehrsstraßen dienen, durchzogen. Die Senkung der ganzen Ebene nach Nw. bestimmte die Hauptrichtung der Flußläufe. (Nw.) Das östliche Tiefland ist reicher bewässert als das westliche. Hier fließen der Rhein (Unterlauf), die Ems und die Weser (Unterlauf) mit ihren Nebenflüssen zur Nordsee. Im O. gehören die Flüsse fast mit ihrem ganzen Laufe dem Tieflande an (Elbe, Oder), die Weichsel nur im Unterlaufe. Sie durchschneiden dasselbe merkwürdigerweise in 3 Haupt- richtungen. Nach N. fließen die Oder mit Bober und Görlitzer Neiße, sowie die Spree. Nach W. eilen: Warthe, Netze, Pregel, Memel, nach S. viele Abflüsse des nördlichen Höhenzuges, so die Havel und die Brahe. Zu diesen Flüssen gesellen sich im O. viele künstliche Wasserstraßen, Kanäle, so vor allem der Oberländer- (teils Schleusen-, teils Eisen- bahnstrecke), der Bromberg er-, der Friedrich-Wilhelm-, der Finow-, der Planer-, der Elbe-Trave-Kanal, im W. der Rhein-Ems-Kanal, im N. der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Auch an Seen übertrifft der O. den Westen bedeutend, der nur zwei nennens- werte, das Steinhuder Meer und den Dümmersee, zählt. Die großen Flußtäler bestehen durchweg aus sehr fruchtbarem Schwemm- Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgäbet. 9

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 140

1911 - Magdeburg : Creutz
140 Das Norddeutsche Flachland. Preußische Bucht mit dem Frischen und dem Kurischen Hass, die Pommers che Bucht mit dem Pommerschen Haff und die Lübecker Bucht. — Die große Flut von 1304 trennte die Insel Rügen vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den Kampf mit dem Meere nicht auf. Er türmte Erdwälle oder Deiche aus, baute Steinwälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm auch der Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen, zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die Höhe der Dünen schwankt zwischen 10 und 40 m (Kurische Nehrung) bei einer Breite von 1—4 km. Oft bilden sich mehrere Dünenreihen bald dicht, bald weiter nebeneinander. Nicht immer sind die Dünen kahl oder bloß mit niedrigen Pflanzen bewachsen; oft, besonders in Holland, sind sie an der Landseite prächtig bewaldet. Von den Niedern Pflanzen, die den flüchtigen Sand (Flugfand, Wanderdüne auf der Kurischen Nehrung) festhalten, find zu nennen: Sanddorn, Sandhafer, Sandhalm, Renntierflechte, Stiefmütterchen, Ginster, die Kiefer, die Krüppelkiefer und mancherlei Farnkräuter. Von den Insekten trifft man zahllose Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Libellen, von den Säugetieren das schäd- liche Kaninchen, den scheuen Hasen, von den Vögeln die Wildente, die Krähe, der die See bei der Ebbe den Tisch reichlich deckt. .Dk Meeres- küste hat für die Bewohner des ganzen Vaterlandes große Bedeutung. Die namhaften Handelsplätze vermitteln den Warenverkehr mit dem Welt- markte. Die Erzeugnisse des Binnenlandes werden von hier in die Ferne geschafft, die Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkte werden dem Vaterlande zugeführt. Die wichtigsten Hafenplätze sind: Bremen, Bremerhaven, Hamburg-Kuxhaven,Lübeck,Stettin-Swinemünde, Danzig und Königsberg. Seit einem Jahrhundert haben sich auch kleine Fischerorte in vielbesuchte, stattliche Badeorte verwandelt, wo jährlich Tausende von Kurgästen weilen, um im Meerwasser und in der reinen Luft der schönen Küstenwälder Stärkung, Erfrischung und Heilung zu suchen. Die Oftseebäder liegen größtenteils an der Küste (Kranz bei Königsberg, Kolberg, Misdroy, Heringsdorf, Heiligendamm), die Nordsee- bäder meist auf den Inseln (Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkum). Andere Orte sollen das Vaterland gegen feindliche Angriffe schützen; es sind See- und Strandfestungen. z. B. Königsberg-Pillau, Danzig, Swinemünde, Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Wilhelmshaven. Der Fisch- reichtnm (Heringe, Schellfische, Schollen, Dorsche, Sprotten), die Austern- und Bernsteinfischerei, die Schiffahrt, der Lotsendienst, die Hasen- arbeit, die Bäder gewähren dem Küstenbewohner Erwerbstätigkeit. Längs der Küste beider Meere zieht sich eine Inselkette hin. Die Inseln an der Nordseeküste bezeichnet man als Ostfriesische (Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog, Nenwerk) und als Nordfriesische Inseln (Helgoland, die Halligen, Nordstrand, Föhr und Sylt).

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 143

1911 - Magdeburg : Creutz
Gewässer. 143 4. Rügen. Rügen, nach dem Volksstamme der Rugier benannt, ist unsere größte (10 000 qkrn) und schönste Insel. Sie besteht aus Kreidegestein, das an einzelnen Stellen das Meer um 125 in überragt. Die Kreide bildete sich aus mikroskopisch kleinen Gehäusen sehr kleiner Muscheltiere, Schnecken.. Als das Urmeer verschwand, starben sie ab und hinterließen die mächtigen. Kreideschichten, die jetzt abgebaut werden und die Schreib- und Schlemm-- kreide, sowie verschiedene Sorten für die Papier- und Porzellanfabrikation^ liefern. Die wellige Oberfläche der Insel besteht aus sehr fruchtbarem Boden (Ackerbau), der zum Teil von herrlichem Buchen- und Eichen- Walde bedeckt ist. Überschaut man von der höchsten Erhebung, dem Rugard (E. M. Arndt-Turin), die Insel, so erkennt man ihre zerrissene Gestalt, die einer Spinne mit ausgespreizten Beinen nicht unähnlich ist. Wegen der Naturschönheiten wird Rügen von Fremden zur Erholung und. zu Badezwecken sehr viel besucht. Die waldreiche Halbinsel Jas-, mun d mit ihrer 133 in hohen blendendweißen Kreide-Steilküste (Stubben-» kammer, Königsstuhl), umspült von dem milchig gefärbten Wasser, ist am schönsten. Im Waldesdickicht liegen der sagenhafte Herthasee und die Opfersteine und einige Stunden südlicher die sehr besuchten Badeorte Saßnitz und Binz. Die Nordspitze der Insel heißt Arkona (55 m)._ Hier verehrten einst die Wenden den mächtigen, vierköpsigen Swantewit. Jetzt steht hier ein Leuchtturm. Der Hauptort der Insel ist Bergen. Von Stralsund an der pommerschen Küste führt eine Fähre die Gfen- bahnzüge nach Rügen. d) Die Flüsse. Das Flachland wird von 6 großen, schiffbaren Flüssen, die als Handels- und Verkehrsstraßen dienen, durchzogen. Die Senkung der ganzen Ebene nach Nw. bestimmte die Hauptrichtung der Flußläufe. (Nw.) Das östliche Tiefland ist reicher bewäffert als das westliche. Hier fließen der Rhein (Unterlauf), die Ems und die Weser (Unterlauf) mit ihren Nebenflüssen zur Nordsee. Im O. gehören die Flüsse fast mit ihrem ganzen Laufe dem Tieflande an (Elbe, Oder), die Weichsel nur im Unterlaufe. Sie durchschneiden dasselbe merkwürdigerweise in 3 Haupt- richtungen. Nach N. fließen die Oder mit Bober und Görlitzer Neiße, sowie die Spree. Nach W. eilen: Warthe, Netze, Pregel, Memel, nach S. viele Abflüsse des nördlichen Höhenzuges, so die Havel und die Brahe. Zu diesen Flüssen gesellen sich im O. viele künstliche Wasserstraßen, Kanäle, so vor allem der Oberländer- (teils Schleusen-, teils Eisen- bahnftrecke), der Bromberger-, der Friedrich-Wilhelm-, der Finow-, der Planer-, der Elbe-Trave-Kanal, im W. der Rhein-Ems-Kanal, im N. der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Auch au Seen übertrifft der O. den Westen bedeutend, der nur zwei nennens- werte, das Stein huder Meer und den Dümmersee, zählt. Die großen Flußtäler bestehen durchweg aus sehr fruchtbarem Schwemm-

10. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Heimatkunde der Provinz Brandenburg. 3. Bodeubeschaffeuheit, Erzeugnisse und Erwerbsquellen (Verkehrsstraßen). Die Provinz Brandenburg enthält alle Bodenarten von dein gänzlich unfruchtbaren Saude bis zu dem ertragreichsten Acker- und Wiesenlande. Ein Drittel des Bodens ist mit Wald bestanden, in dem die Nadelbäume viel zahlreicher vertreten sind als die Laubbäume. Beinahe die Hälfte ist Ackerboden, auf dem Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln, Futterkräuter (besonders Klee und Luzerne) und Zuckerrüben angebaut werden. Der Rest wird von Wiesen eingenommen, die sich vorzugsweise iu den Niede- rungen befinden. Ein großer Teil der Bevölkerung erwirbt daher sein Brot durch Forst- Wirtschaft, Ackerbau und Viehzucht. Die gezüchteten Tiere sind Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel. Der größte Teil der Bewohner ist aber im Groß- und Kleingewerbe, im Handel und Berkehr tätig. Neune die wichtigsten Jndustriegegenden und die daselbst gepflegten In- dustriezweige! Nenne die Arten der Verkehrsstraßen! Nenne Eisenbahn- knotenpnnkte! Nenne die wichtigsten Wasserstraßen! Die aar meisten auf diesen Verkehrsstraßen beförderten Güter sind Kohle, Mauersteine, Dach- ziegel, Getreide, Holz. 4. Bewohner und Verwaltung. Die Bewohner der Provinz sind iu der Hauptsache Deutsche; doch gibt es im südlichen Teile, besonders im Spreewalde, noch Wenäen. Der größte Teil der Einwohner bekennt sich zur evangelischen Lehre; der Rest sind Katholiken und Juden. An der Spitze nnsrer Provinz steht der Oberpräsident, der seinen Sitz in Potsdam hat. Er sorgt dafür, daß die Gesetze ausgeführt werden und die öffentlichen Einrichtungen (Straßen, Wohltätigkeitsanstalten, Krankenhäuser) erhalten bleiben. Da die Provinz aber zu groß ist, als daß der Oberpräsident die Verwaltung allein ausüben könnte, so hat man sie in zwei Regierungsbezirke und die Stadt Berlin geteilt. Die beiden Regierungsbezirke werden nach den Städten Potsdam und Frankfurt benannt. Verfolge ihre Grenze auf der Karte! Jeder Regierungsbezirk wird durch eine Regierung verwaltet. Sie besteht aus dem Regierungspräsidenten und einer Anzahl von Regierungsräten. Der Bezirk Berlin wird von den städtischen Behörden verwaltet. Jeder Regierungsbezirk gliedert sich in Kreise. Diese sind entweder Land- kreise, die ein größeres Gebiet mit kleinen Städten und Dörfern umfassen, oder Stadtkreise, die von den Städten mit mindestens 25000 Einwohnern gebildet werden. Die Verwaltung des Landkreises leitet der Landrat, die des Stadt- kreises der Bürgermeister. Neune die Land- und Stadtkreise deiner Heimat- lichen Landschaft! Wiederhole, was du von der Verwaltung der Kreise, Städte und Dörfer gelernt hast! Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
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