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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

5. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 14

1890 - Breslau : Hirt
14 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. Ballenstädt* 4850 Ew., mit Schloß und herrlicher Umgebung. Hoym.3033 Ew., mit Schloß. Gernrode, durch seine vom Markgrafen Gero 960 gestiftete schöne Kirche in romani- schem Baustil bekannt, liegt am Fuße des Stufenberges. Harzgerode 3250 Ew. Alexis- badundbictorshöhe sind vielbesuchte Orte, ebenso der M ä g d e s p r u n g; hier Eisenhütte und Gießerei. V. Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen. \. Abriß der Geschichte. Eine Geschichte der Provinz Sachsen giebt es erst seit 1815, denn in diesem Jahre ist sie aus alten preußischen und den neu erworbenen sächsischen Gebieten gebildet worden. Nach diesen hat die Provinz ihren Namen „Sachsen" erhalten. Der R.-B. Magdeburg enthält den ältesten Bestandteil des preußischen Staates, die Altmark (Albrecht d. Bär). Das Herzogtum Magdeburg und das Fürstentum Halberstadt, beide vorher geistliche Gebiete, erwarb der Große Kurfürst beim westfälischen Friedensschluß 1048, doch konnte er in Magdeburg erst 1680 die Regierung antreten. Das Erzbistum Magdeburg ist von Otto I. 968, das Bistum Halberstadt schou von Karl d. Gr. gestiftet. Die Grafschaft Wernigerode wurde schon 1449, die Abtei Quedlinburg 1892 durch den Reichs- deputations-Hauptschluß, die Grafschaft Barby mit Gommern erst 1815 er- worben. Die übrigen von den letztgenannten Gebieten verlor Preußen zeitweilig durch den Tilsiter Frieden bis auf die beiden rechtselbischen Jerichowschen Kreise. Der R.-B. Merseburg umfaßt größtenteils früher kursächsisches Gebiet, darunter den alten Kurkreis mit der Hauptstadt Wittenberg. Merseburg und Naumburg-Zeitz waren früher Bistümer, später nebst Weißenfels Residenzen selbständiger sächsischer Herzöge, deren Linien aber alle im vorigen Jahrhundert ausstarben, worauf ihre Länder an Kurfachsen zurückfielen. Der Saalkreis mit Halle gehörte früher zum Erzstift Magdeburg, die Graf- schaft Mansfeld nur zum Teil zu Sachsen. — Von Kriegen ist diese Ge- gend am meisten heimgesucht worden, und namentlich die Ebene zwischen Merse- bürg und Leipzig könnte man einen „Tanzplatz des Kriegsgottes" nennen. Von den ältesten Zeiten bis in die neusten sind hier entscheidende Schlachten geliefert worden! Keuschberg, Homburg, Lützen, Roßbach, Groß-Görfchen. Der R.-B. Erfurt ist zum größten Teil infolge des Reichsdeputatious- Hauptschlusses 1892 erworben worden (Nordhausen, Mühlhausen, Erfurt und Eichsfeld). Erfurt, früher Universität und Festung, gehörte kurze Zeit zum Kaiserreich Frankreich. Die Grafschaft Hohenstein, früher halberstädtisch, ist der älteste preußische Besitz in diesem R.-B. 1815 kamen einige sächsische Ge- biete hinzu, darunter auch die Kreise Ziegenrück und Schleusingen (Grafschaft Henneberg). Besondere Bedeutung hat die Provinz dadurch, daß aus ihren jetzigen Grenzen die Reformation ausging. Als Lutherstädte sind zu nennen: Eis leben, Mansfeld, Magde- bürg, Erfurt, Wittenberg und Torgau. Die großen Religionskriege sind hier hauptsächlich ausgefochten worden, und mehr als einmal ist Magdeburg der Mittelpunkt der europäi- scheu Politik gewesen (1551. 1631). Der siebenjährige Krieg berührte nur den früher sächsischen Süden, während die napoleonischen Kriege auch den Norden hart mit-

6. Hamburg - S. 95

1899 - Hamburg : Kloß
— 95 — und Kleider wohl gänzlich verdorben. Ein Glück ist es, daß solche Überschwemmungen jetzt nur noch sehr selten stattfinden können. Auf dem Schaarmarkt steht eine Volksbadeanstalt für Wannenbäder und Schwimmbäder. Sie ist eine wahre Wohl- that für diese Gegend. In großen, teuren Wohnungen pflegt man jetzt überall ein Badezimmer einzurichten. Wohlhabende Leute bedürfen daher der öffentlichen Badeanstalten nicht. Die Umgegend des Schaarmarktes aber hat kleinere Wohnungen, welche von ärmeren Leuten gemietet werden. Eine Etage mit einem Badezimmer gehört dort noch zu den Seltenheiten. Ein billiges Bad in der öffentlichen Anstalt muß daher jedem Anwohner des Schaarmarktes eine sehr erwünschte Erquickung sein. 28. Die Wasserleitung und die Sielleitung. Alltäglich werden in Hamburg ungeheure Mengen von Wasser als Trinkwasser, Kochwasser, Wasch-, Scheuer-, Bade- Wasser u. s. w. verbraucht. Mit Wasser pflegen wir nicht zu sparen; denn es kostet uns, wie es scheint, weder Geld noch Mühe. Wir brauchen nur den Brunnen in der Küche auf- zudrehen und Glas, Becher oder Eimer darunter zu halten; das Wasser läuft von selbst hinein, und es hört wieder auf zu laufen, sobald wir den Brunnen zudrehen. Das ist sehr bequem und angenehm. Wir haben es darin viel besser als die Bewohner von kleinen Städten und Dörfern, die das Wasser mühsam aus der Erde heraufpumpen und in Eimern zur Küche tragen müssen. Ebenso werden wir das gebrauchte, unreine Wasser auf die leichteste Art los. Gießen wir es in den Handstein, so läuft es von selbst weg, ohne daß wir noch irgend welche Mühe da- mit hätten. Jedes Hamburger Kind weiß, daß das Wasser des Brunnens in der Küche aus der Wasserleitung kommt, und daß das schmutzige Wasser aus dem Handstein in das Siel abfließt; wie aber Wasserleitung und Siel eingerichtet sind, das wissen viele Kinder nicht. In Rothenburgsort steht ein großer Turm, welcher dreimal

7. Hamburg - S. 110

1899 - Hamburg : Kloß
— 110 — vor 1200 Jahren im Morgenlande einen schrecklichen Drachen getötet, welcher eine geraubte Jungfrau verschlingen wollte. Sein Bild führten darum die Kreuzfahrer in ihren Fahnen, als sie nach Jerusalem zogen, um die heilige Stadt von den ungläubigen Türken zu befreien. Der Kampf des Ritters mit dem Drachen ist in der Fahne des St. Georger Kirchturms dargestellt. Nun machte in dem Heere des Kaisers Friedrich Barbarossa auch der Gras Adolf Iii. vou Schauenburg, der Herr über Holstein und Hamburg, einen Kreuzzug mit. Dem Kreuzheere erging es aber sehr schlecht. Mehr als die Hälfte der Kämpfer war schon umgekommen durch Hunger, Durst, Krankheiten und das Schwert der Türken, und noch täglich fanden Scharen von gewöhnlichen Kriegern, aber auch Ritter, Grafen und Herzoge den Tod. Da ertrank der große Kaiser Barbarossa in einem Flusse. In dieser furchtbaren Not betete Graf Adolf zum heiligen Georg: „Wenn du mich behüten willst vor Krankheit und Tod und mich wieder zurückbringen wirst in mein Land und zu den Meinen, so will ich dir in Hamburg ein Gottes- haus errichten, welches deinen Namen tragen soll." Kaum war Gras Adolf zurückgekehrt, als er eiu Kranken- oder Siechenhaus und neben demselben die St. Georgskapelle erbaute, an deren Stelle später die St. Georgskirche getreten ist. Der Graf hatte auf seinem Kreuzzuge die schrecklichste von allen Krankheiten kennen gelernt, den unheilbaren Aussatz, von welchem in der Bibel erzählt wird. Eine Reihe von Kriegern in den Kreuzheeren war von dieser gräßlichen Plage befallen worden und steckte nach der Rückkehr zur Heimat andere Leute an. Der Aussätzige, welcher des Erbarmens und der Hilfe so sehr bedurfte, wurde vou jedermann voll Abscheu ge- mieden; denn wer mit ihm in Berührung kam, der war eben- falls dem qualvollsten Tode verfallen. Wo sollten denn aber diese unglücklichen Menschen bleiben? In vielen Ländern, in Frankreich, in Italien, in Spanien baute man einsam gelegene Häuser für sie. Auch in Deutschland war es nötig. Solche Hänser hießen Siechenhäufer oder Spitäler. Haus und Garten waren von einer Mauer- umgeben. Torr war der Kranke bis zu

8. Hamburg - S. 66

1899 - Hamburg : Kloß
— 66 die guten Bardowiekerinnen mit der Frage: Was macht der Bulle von Bardowiek? Da müssen nun die Bardowiekerinnen jedesmal an die vergangene Herrlichkeit ihrer Heimat denken. Bardowiek war eine große und prächtige Stadt, als Ham- bürg noch klein war. Neun Kirchen erhoben sich in derselben. Hinter hohen und festen Mauern fühlten sich die Bürger sicher. Die Stadt gehörte zum Herzogtum Heinrichs des Löwen, welcher vor 700 Jahren mit dem Kaiser Friedrich Barbarossa und dem Grafen Adolf Iii. von Schauenburg zugleich lebte. Ter Kaiser hatte den Herzog nach England verbannt, weil er sich gegen ihn aufgelehnt hatte. Als nun der Kaiser ins heilige Land gezogen war, kehrte Heinrich zurück. Die Bardowieker aber verschlossen ihm ihre Thore. Da ergrimmte der Löwe sehr, sammelte ein großes Kriegsheer und belagerte Bardowiek. Die Bürger spotteten seiner; denn die Stadt war uneinnehmbar, weil sie gut bewacht und rings von tiesem Wasser umgeben war. Da wurde, so erzählt man, ein Bardowieker, der keine böse Absicht hatte, zum Verräter. Es war der Stier oder Bulle. Derselbe hatte die Stadt verlassen, um frisches Gras zu suchen, war durch den breiten Stadtgraben gegangen, verirrte sich dann und wurde gesangen genommen. Man verurteilte ihn, geschlachtet und gegessen zu werden, als der Herzog hinzukam. Er gab ihn frei, sandte ihm aber einige seiner Leute nach, um auszukund- schaften, wo und wie der Bulle in die Stadt käme. Auf diese Weise erfuhr er von der Furt, d. h. der seichten Stelle im Wasser, wo man dasselbe durchwaten konnte. Nuu ließ er Sturm blasen, drang an jener Stelle in die Stadt ein und eroberte sie uach hartem Kampfe. Furchtbar wütete der Löwe in der besiegten Stadt. Die Einwohner wurden erschlagen, die Wohnhäuser und Kirchen ver- brannt, die Stadtmauern und Wälle niedergerissen, die Stadt- grüben zugeschüttet. Der Dom war das einzige Überbleibsel von der schönen und reichen Stadt. An denselben ließ der Herzog auf lateinisch die Worte schreiben: Das sind die Spnren des Löwen. An der Stelle des alten Bardowiek steht heute ein Flecken. Statt des Großhandels treiben die Bardowieker Ge-

9. Hamburg - S. 139

1899 - Hamburg : Kloß
— 139 — Für die neuen, großen Schnelldampfer ist der alte Hafen zur Ebbezeit nicht tief genug; deshalb ist ein Stück oberhalb der alten Liebe ein neuer, großer Hafen erbaut worden, in den die schwersten Schiffe auch bei niedrigstem Wasserstande einfahren können. Der Hafen ist 1895 fertig geworden. Er führt den Namen „Tidehafen", was in hochdeutscher Sprache Gezeiten- Hafen bedeutet, weil er sowohl zur Ebbezeit als zur Flutzeit aufgesucht werden kann. — Auch einen neuen Fischerhafen, der vor fünf Jahren fertig wurde, hat Cuxhaven bekommen. Dahin follen die Seefischer, deren es besonders viele in Fmkenwärder giebt, bei anbrechendem Sturm und in sonstiger Gefahr mit ihren Fahrzeugen flüchten. Dort legen die Fischer auch an, um einen großen Teil der frischgefangenen Seefische in die bereit- stehenden Eiswagen der Eisenbahn zu verladen. Die Fische sollen nach Berlin und anderen Städten des Binnenlandes verschickt werden, während die für Hamburg und Altona bestimmte Ware in den Fifchewern und Fischdampfern stromaufwärts geht. Auf dem Altonaer und auf dem St. Pauli-Fischmarkt wird sie in den ersten Morgenstunden an die Fischhändler und die Fisch- srauen verkauft. In Cuxhaven, dem rechten Seestädtchen, giebt es noch allerlei andere Einrichtungen, welche auf die Seeschiffahrt Be- zug haben. Da ist ein Krankenhaus für Schiffskranke, sowie eine Quarantäne-Station. Das ist ein ringsum von Gräben umgebener Platz mit Landungsbrücke, Krankenhaus, Leichenhaus, ein paar leicht gebauten Wohnhäuschen und einem Wärterhaus. Wenn aus einem aus der See kommenden Schiffe eine an- steckende Krankheit, z. B. die Cholera, die Pocken oder das gelbe Fieber ausgebrochen ist, so darf das Schiff nicht nach Hamburg sahren, sondern muß vorläufig bei Cuxhaven bleiben. Die er- krankten Leute des Schiffes werden in der Station unter- gebracht und müssen dort in einem Schuppen ihre Kleider des- infizieren, d. h. in einer solchen Weise reinigen lassen, daß alle Krankheitskeime getötet werden. Das Schiff darf nicht weiter reisen, ehe nicht die Ärzte erklären, daß keine Gefahr der An- steckung mehr vorhanden sei.

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 31

1902 - Magdeburg : Creutz
Gr. Sagen. 31 und seinen Nachfolgern wurde die Macht der Wenden gebrochen. Die zurück- bleibenden Wenden wurden Christen und vermischten sich mit den Deutsche!:. Unter Albrecht dem Bären, aber auch später, wanderten Holländer, Flamländer und Franken (Pfälzer) ein. Diese trugen viel zur Urbarmachung öder Gegenden (Wische) bei, hoben den Ackerbau und die Fabriktätigkeit. Im Jahre 1415 kam Friedrich I-, der erste Kurfürst aus dem Hause Hohenzollern, in den Besitz der Altmark, und den Hohenzolleru gehört sie heute noch. Die Altmark ist das Stammland oder die Wiege Preußens." Salzwedel, Stendal, Gardelegen, Tangermünde waren die Hauptstädte. Während des schrecklichen 30 jährigen Krieges (1618—48) hatte die Altmark von den Kaiserlichen und den Schweden arg zu leiden, so daß nach dem Kriege die meisten Orte verödet dalagen. Unter der segensreichen Regierung der Hohenzollern- sürsten, besonders Friedrichs des Großen, erholte sich die Altmark wieder. Aber am Anfange unseres Jahrhunderts kam ein neues Unglück über die Mark. Der Franzosenkaiser Napoleon I. hatte unser Vaterland erobert und bildete aus den Ländern links vou der Elbe, wozu also auch J>ie Altmark gehörte, ein neues fran- zösisches Reich, das Königreich Westfalen. So waren die Altmärker französische Untertanen geworden. Allein schon im Jahre J 814 gelang es, die Franzosen zu vertreiben. Die Altmark war wieder srei und gehört seitdem in alter Liebe und Treue zum Hohenzollernhause. G. Sagen. 1. Der Kobold }\\ Mterfelde. Vor kaum einem Menschenalter lebte in Lichterfelde (Wische) der steinalte Schäfer Hindenburg. Der wußte gar lustige und grausige Geschichten zu erzählen von Hexen, Kobolden und Zwergen, die hier und dort ihr Wesen trieben- „Einst", so Hub er au, „fand ein Wischebauer einen Kober, wie ihn die Knechte und Bauern zur Aufbewahrung ihres Mundvorrates haben, fein säuberlich zugeschnürt und versiegelt auf der Straße. Flugs hob das Bäuerlein den Kober auf und nahm ihn mit nach Hanfe. Hier öffnete er das Behältnis sogleich, obwohl es schon stark dämmerte; denn er hoffte einen guten Fund gemacht zu haben. Doch vergeblich war alles Suchen, das Behältnis schien leer und doch hörte er darin ein merk- würdiges Rasseln. Als er noch ganz enttäuscht dastand, sah er zu seinem Schrecken ein Geisterwesen aus dein Kober schlüpfen. „Es ist ein Kobold," dacbte er, „aber was für einer?" Nun, das sollte er bald erfahren. Als der Bauer ein Licht an- zündete, warf es der Kobold sogleich um, kehrte'tische, Stühle und Bänke um und machte ein Höllenlärm. So trieb er es Abend für Abend. Einmal warf er sogar die Fischgabel so heftig gegen die Thür, daß die Knechte des Bailern sie mit knapper Not herausziehen konnten. Der Bauer versuchte alle Mittel, den Kobold wieder einzusaugen und los werden, es wollte nichts helfen. Selbst die List, den Geist durch feine Näschereien in den Kober zu locken, mißlang. Auch durch Zaubermittel war er uicht zu vertreiben. Unterdeß hatte sich das Gerücht von dem bösen Kobolde über die ganze Wische verbreitet. Da kam eines Tages zu unserem geplagten Bäuerlein ein anderer Bauer zu Besuch. Schon an' der Hofpforte rief er dem Bauer zit: „Gevatter, was macht dein Teufel?" Der Kobold hatte diese Worte gehört, denn er saß gerade vor der Tür, und wie besessen sprang er auf den ohnehin wilden Hengst des Besuchers und ueckte und zwickte ihn, daß er sich bäumte und wild davonlief. Das Bäuerleiu mußte bald die Erde küssen. Als das Pferd dahin raste, lief es unter einem fchiefstehenden Weidenbaume durch, daß es sich fast den Rücken abschund. Dabei streifte es den Kobold ab, der nun hier sein Wefeu bis zum heutigen Tage treibt und am Abend den Vorübergehenden arg mitspielt-"
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