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11. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 76

1911 - Breslau : Hirt
76 Aus der Geschichte des Mittelalters. und Abte aufnehmen und verpflegen. Die Erträge des Reichsgutes, die Abgaben der Kirche, die Gewinne aus Bergwerken, der Schlagschatz, die Tribute der unterworfenen Völker bilden seine Einkünfte, die Aufgebote der Bischöfe und Fürsten neben seinen eigenen Mannen sein Heer. An den hohen Kirchenfesten trägt er die Krone, versammelt die Großen zu Reichstagen, berät mit ihnen, gibt Lehen, macht Schenkungen, verleiht Urkunden, empfängt Gesandte. Große Strecken des ungeheuren Urwaldes, der Deutschlaud bedeckt, werden vergeben mit der Verpflichtung des Empfängers, Rodungen vorzunehmen und Dorfschaften anzusiedeln. Um die Macht der Herzöge zu schwächen, hat schon Otto in seinen letzten Lebensjahren damit begonnen, die großen Herzogtümer zu teilen. So wurde nach Brunos Tode Lothringen in Ober- und Niederlothringen zerlegt; unter späteren Kaisern wurden von Bayern Kärnten, Österreich, Steiermark abgezweigt. § 43. Die auswärtige Politik. 1. An der Ostgrenze. Otto setzte die von seinem Vater begonnenen Eroberungen im Osten fort. Hermann Billuug gründete, etwa im heutigen Mecklenburg, die nach ihm benannte Billnngsche Mark; Markgraf Gero schuf zwischen Elbe und Oder eine Mark, die später in die Mark Lausitz und die Nordmark geteilt wurde, und bewog auch die Polen unter Herzog Miesko zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit (Bistum Posen). Der Christianisierung der Wenden dienten die von Otto gegründeten Bistümer Oldenburg (in Wagrieu), Havelberg, Brandenburg, Meißen, Merseburg, Zeitz (später nach Naumburg verlegt), die er zuletzt alle unter das Erzbistum Magdeburg stellte. (Bedeutung des Magdeburger Stadtrechts.) In Prag, wo sich Wenzels Bruder Boleslaw dem Reiche unterwarf, wurde ebenfalls ein Bistum gegründet. Ottos Tätigkeit kann die seines Bruders Heinrich verglichen werden. Nach der Schlacht auf dem Lechfelde unternahm Heinrich einen siegreichen Feldzug nach Ungarn und begann das Land donanabwärts, aus dem die deutschen Ansiedler durch die Ungarn vertrieben worden waren, durch Burganlagen zu sichern und durch bayrische Kolonisten wieder zu germanisieren. Nach seinem frühen Tode wurde das Werk von seinen Nachfolgern fortgesetzt, und so wurden die Mark Österreich und die östlichen Alpenlande wiedergewonnen. Die Schlacht auf dem Lechfelde bildet also in der Geschichte des Deutschtums in den Ostmarken einen wichtigen Abschnitt. 2. Die italienische Politik. In der Mitte des 10. Jahrhunderts wurde das Mittelmeer von Oströmern und Arabern beherrscht; jene behaupteten das Ägäische Meer und, da sie Apulien hielten, auch das Adriatische, am Tyrrhenischen Kalabrien und Neapel; diese Hattert im 9. Jahrhundert Kreta, Sizilien, Sardinien und die Balearen erobert, ja sich zuletzt in der Provence und am Garigliano festgesetzt. Unter ihren Plünderungen litten die Mittelmeerküsten furchtbar.

12. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 8

1910 - Hannover : Helwing
Der Bewohner des Harzes ist kräftig, mutig und tapfer, gesund und frifch wie die Natur feiner Heimat. Sein gewöhnlicher Gruß ist: „Glück auf!" Der beständige Kampf, den er mit der ihn umgehenden Natur führt, schärft seine Sinne und gibt ihm Geistesgegenwart und Entschlossenheit. Die reine, stärkende Bergluft kräftigt seine Brust, so daß er, der gleich allen Bergbewohnern Musik und Gesang liebt, sich dieser Neiguug uach Herzenslust hingeben kann. Die Fröh- lichkeit und Ausgelassenheit, deren der Harzer fähig ist, zeigt sich, wenn er an Sonn- und Festtagen, den Staub und die Last der Wochenarbeit abschüttelnd, zu seineu Festen eilt. Unermüdlichere und übermütigere Tänzer als auf den Festen im Harze sucht man vergebens. Stählt die Arbeit des Berg- und Hüttenmanns auf der einen Seite den Körper, so untergräbt sie ans der anderen Seite nicht selten die Gesundheit. Die Bergleute leiden infolge langjähriger Einatmung der sauerstoffarmen Luft der Gruben an der Bergsucht, die sich besonders in Atmnngs- beschwerden zeigt; die Silberhüttenleute werden oft von der sogen. Hüttenkatze (Bleikrankheit) geqnält, einer eigentümlichen Krankheit, die den Körper durch Ab- zehrung oder Lähmung zu Grunde richtet. Dieses und die fast täglichen Gefahren, die den Bergmann umgeben, vermischen jene Fröhlichkeit mit einem ernsten, religiösen Sinn. Au deu Harzhöheu hat sich eine recht bunte Bevölkerung zusammen- gefunden. Niedersachsen, Thüringer, auch Franken, selbst slavische Volksreste sind noch in den Bewohnern der Randtäler kenntlich. Dazu sind dann zu Luthers Zeiteu die bergbaukundigen Obersachsen gekommen, die noch heute die harzische Bergbanbevölkerung ausmachen. Ihre ober- sächsische Mundart haben sie treu bewahrt; wie folgendes Gedicht beweist: Schlechter Mai. Nun aber, Mosjö Mai, so schlecht Kommt er uicht ebeu vielen recht. Er nimmt den Winter schön anss Korn! Er treibt's ja ärger als der Horuung. Die armen Blümlein, ganz erschreckt, Die halten sich im Gras versteckt. Warum? das laß er sich nur sagen: Er kommt ja wie der Wauwau an. Man soll ihn loben? Den Teufel auch! Die Berge weiß, der Himmel gran, Eine Kälte, ein Wetter, lästerlich, — Ist das eine Ordnung? schäm' er sich! Ja schämen! Scheltet ihn, schimpft ihn aus; Er macht sich eben so viel draus! Er macht's nicht, wie man sich's bestellt. Man muß ihu nehmen, wie er fällt. Städte. Seit dem frühen Mittelalter führte der Kaiserweg durch das Gebirge, zu dem man von Goslar und vou Harzburg in den Harz stieg. Er zog über die Hochebene von Klansthal, an der Südseite des Brockens vorbei aus die Psalz Elbingerode zu und von dort weiter nach Schlachter Mä. Na oder, Mufche Mä, fu fchlacht Kimm! har net ahm vielen rächt. Har nimmt im Winter fchieu ofs Korn'! Har treibts ju ärger wie dr Horn. Die arm Bliemla, ganz verschreckt, Die halten sich in Gros verschteckt. Worim? dos losser er sich mant saan: Har kummt jn wie dr Wauwau ahn. Mersollne lohm? Dan Teisel ah! De Barge weiß, dr Himmel gra, Ne Kelt, ä Watter, lasterlich, — Ist dos ne Ordnung? schamer sich! Ja schama! Schalttne, ehrtne aus; Har macht sich ahm su viel draus! Har machts net, wiemer sichs beschtellt, Mermußne uamme, wiere seilt.

13. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 171

1864 - Hannover : Hahn
Erstes Capilel. Witticres Haus tüneburg und mittleres Haus Sraunfchweil in seinen verschiedenen Verzweigungen bis zur hildesheimischeir Stistsfehde und den Anfängen der Deformation in Sraunschweig- Mneburg. tz. 2t. Mittleres Haus Braunschweig bis 1495. Heinrich der Milde, seit 1409 zuerst Regent in Lüneburg, 's 1416. Wilhelm I. d. Acltere, -j- 1482, Heinrich I.,Pacificus, f 1473, ol^nc (Srbcriv gründen nach der Thcilung von 1428 das mittlere Haus Draunschweig. Wilhelm Ii., Friedrich der Jüngere, -j-7. Juli 1503. -j- 5. März 1495. Heinrich der Aeltere, Stifter Erich der Aeltcre, Stifter v. des Herzogthums Braun- Calenberg - Güttingen, schweig-Wolfenbüttel, aus der Theilung von 1495. Der Friede unter den Brüdern Wilhelm llnd Heinrich dauerte aber auch nach der großen Theilung von 1428 nicht lange. Der jüngere, Heinrich, mochte wohl mit Angst an das von ihrem Vater besprochene Primogenitnrgesetz denkeil, was seinem Bruder alles bis jetzt noch gemeiilschaftllch Besessene alisschließlich, ihm selbst nur eine Abstndullg znwendeu milßte. Er benutzte daher das unruhige Temperament seines Bruders, was diesen stets in die Ferile zog, namentlich eine im Jahre 1431 zu dessen Schwager, dem Herzog Friedrich von Oesterreich, angetretene Reise, vertrieb die Familie desselben vom Schlosse zu Wolfenbüttel, und setzte sich, obwohl zum Sänitz derselben nild Statthalter des Laildes vom eigenen Bruder ernannt, selbst in den ausschließlichen Besitz jener Burg. Obgleich

14. Hannoverscher Kinderfreund - S. 151

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
151 an feie von feen verblendeten Franzosen bei dieser Revolu- tion verübten schaufeervollen Thaten. Sie mordeten ihren König, Ludwig Xvi. (1793); ließen viele tausende von unschuldigen Menschen ihr Leben auf dem Blutgerüste en- den. Jahrelang dauerte der Gräuel der Verwüstung fort. Endlich erhob sich ein Mann unter ihnen, Napo- leon, der es durch Lift und Gewalt dahin zu bringen wußte, daß er französischer Kaiser ward. Er wußte Deutschland seiner Gewaltherrschaft unterthänig zu machen, und auf den Nacken des braven deutschen Volks ein schmäh- liches Joch zu wälzen; aber das deutsche Volk ertrug die Schmach nicht lange, und bcfreiete sich, unter Gottes Beistände von der ungerechten Herrschaft. Bei dem Streben Napoleons, alle Fürsten Europas dahin zu bringen, sich seinem Willen zu fügen, griff er im Sommer 1812 mit einem Heere von mehr als einer halben Mil- lion Soldaten Rußland an und eroberte Moskau, die Hauptstadt desselben. Hier gedachte er den Winter hin- durch sich mit seinem Heere auszuruhen, und im nächsten Frühlinge die Eroberung des Reichs zu vollenden. Doch, der Mensch denkt's, Gott lenkt's! Bald nach seinem Ein- züge in Moskau sing hier ein Haus an zu brennen, und dort eins; und bald stand die große, prächtige Stadt in Flammen. Die Russen selbst sollen dies Opfer gebracht haben, um den Feind zu vertreiben Der Himmel stand ihnen bei. Früher als sonst brach ein grausender Wiir- ter herein. Die Franzosen mußten zurück. Sie hatten keinen Schutz gegen die Kälte; ihre Kleider waren zer- rissen; ihre nackten Füße erstarrten auf den unabsehbaren Sämecfeldern. Dörfer und Städte auf ihrem Wege wa- ren zerstört; nirgend ein Obdach gegen den schneidenden Wind; kein Bissen Brots, den schrecklichen Hunger zu stillen. Gleich den Geiern stürzten die ausgehungerten Menschen über jedes gefallene Pferd her, rissen mit Nä- geln und Zähnen Stücke des rohen Fleisches herab und schlangen sie herunter. Sank ein Mensch danieder, so vielen Andere, oft noch während seines Todeskampfes über ihn her, um sich mit seinen Lumpen etwas mehr zu bedecken. /

15. Hannoverscher Kinderfreund - S. 71

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
71 Schutz gesucht hatte; entseelt fand er ihn auf dem Boden liegen; alle seine Bemühungen, ihn in's Leben zurückzu- rufen, waren vergebens. Eine fürchterliche Angst er- griff ihn, nur mit Mühe erhielt er sich aufrecht. ' In diesem Augenblick vernahm er eine rufende Stim- me. Er hörte deutlich die Worte: Conrad! Wilhelm! und erkannte daran sogleich die Stimme seines Vaters, der, um seine Kinder besorgt, nicht unterlassen konnte, ihnen entgegen zu gehen. Nach einigen Augenblicken war der rufende Vater nicht mehr weit von der Eiche. Wilhelm erblickte ihn, raffte sich auf, und lief ihm weinend entgegen. Gott! so sind ich euch noch am Leben! rief der Vater ihm ent- gegen. Ich habe die schrecklichste Angst um euch ausge- standen. Aber du weinst ja, Wilhelm! Was ist dir be- gegnet? Wo ist Conrad? Wilhelm stürzte dem Vater an's Herz, jammerte laut: O mein Bruder! mein Bruder! und mußte mehrmals um die Ursache seines Weinens gefragt werden, bis er zitternd die Worte stammelte: Er ist todt! — der Blitz — hat ihn getroffen! Bei diesen Worten erbebte das Herz des Vaters. Erschrocken wankte er mit dem Sohne an die Eiche, erharrt sah er auf die Leiche des getödteten Sohnes. Mein Sohn! rief er aus, und Thränen stürzten aus seinen Augen. Der Schmerz, den er über Eonrad's Verlust empfand, war unbeschreiblich. — Der unglückliche Knabe wäre nicht vom Blitz erschlagen, hätte er den Rath seines Bruders befolgt. Bald war es in der ganzen Stadt, in welcher der Vater wohnte, bekannt, daß Eonrad vom Blitze getödtet worden sei. Alles strömte herbei, um ihn zu sehen. Alles weinte um ihn, denn man hatte ihn wegen seiner Artig- keit im ganzen Orte lieb gehabt. Der todte Körper wurde nach der Stadt gebracht, und zwei Tage darauf feierlich begraben. Mehrere hundert Menschen folgten dem Sarge, der mit Blumenkränzen ganz umhangen war. Traurig ging die ganze Schuljugend voran; zwei Freunde Eonrad's gingen dicht am Sarge. Sie trugen einen Korb mit

16. Hannoverscher Kinderfreund - S. 79

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
79 Verbrechen? Geht die Gesundheit, durch Unmäßigkeit im Genusse hitziger Getränke, nicht unwiederbringlich ver- loren ? Sieh den Trunkenbold, wie schwach ist sein Körper, wie zittert er! Seine Hände sind zu schwach, Nahrung zum Munde zu führen; seine Beine versagen ihre Dienste zum Gehen! Sein Auge wird dunkel und trübe, und sein Gehör schwach! Alles Ehrgefühl gebt bei ihm verloren! Man kann sich nicht auf ihn verlas- sen und ihm nichts anvertrauen! — Du frägst, mein Sohn, warum er sich nicht bessert? Ach, sein Geist hat schon alle Herrschaft über seinen Körper verloren, er ist Sclav seiner Sinnlichkeit. Er ist zu schwach, die guten Vorsätze, welche er zu seiner Besserung faßt, auszuführen; die Gewohnheit beherrscht ihn. Unglückbringende Ge- wohnheit! Auch Andere, die mit dem Trunkenbolde in Verbindung stehen, werden durch ihn in mannigfaches Lei- den gestürzt. Wie traurig sieht es im Hause eines Brann- teweintrinkers aus! Da ist nichts als Zank und Streit; da ist nichts als Noth und Elend! — Freude! Liebe! ja, die kehrt nicht ein in ein solches Haus. Mann und Frau, Ältern und Kinder, Brüder und Schwestern, sie führen alle, wo ein Trunkenbold im Hause ist, ein unglückli- ches Leben. Gram und Unzufriedenheit sprechen laut aus Aller Mienen und sind Zeugen ihres Unglücks! Ruhe und Friede ist dahin, wie-im Hause, so auch mit den Nach- baren. — Eine sichere Gefährtin der Unmäßigkeit ist die Armuth. Zerlumpt gehen gewöhnlich die Kinder eines Trunkenbolds umher, und betteln ums Brod; roh wach- sen sie auf, und das schlechte Beispiel macht oft auch sie zu schlechten Menschen. Alles opfert der Trunkenbold auf, um nur seinen unheilbringenden Hang zum Trinken befriedigen zu können. Haus und Hof, Bette und Kleid, werden des Trinkens wegen von ihm verpfändet und ver- kauft. Er achtet nicht die Religion, und meldet das Gotteshaus. Ungebessert, unbetrauert, sinkt er gewöhnlich in ein frühes, für ihn furchtbares Grab. — Viele Tau- sende raffte der Krieg schon dahin, noch mehr aber töd- tete der Branntwein. Furchtbares, scheußliches Laster! sagte der Knabe. Wol

17. Hannoverscher Kinderfreund - S. 168

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
168 solchen Otter ist nicht so gefährlich, wie der Biß von an- dern Schlangen, dennoch aber folgt schnelle Entzündung. Wird nicht sogleich ein sachverständiger Arzt zu Hülfe ge- rufen, so entsteht der Brand, und der Tod erfolgt in kur- zer Zeit. Die Kröte, in der gemeinen Sprache auch wol Lork genannt, ist nicht so giftig, als man sonst glaubte; aber dennoch ist es rathsam, die Berührung derselben zu vermeiden. Der Giftstoff, den die Kröten enthalten, befindet sich in den Warzen ihres Körpers. Er besteht in einem ätzenden Safte, den das Thier von sich spritzt, wenn es berührt oder ge- reizt wird. Obgleich keine tödtliche Zufälle darauf erfol- gen, so entzündet sich doch die Stelle, die es trifft, und erregt Schmerzen. Die Eidechse, hat, wie die Kröte, einen nackten Körper, ist geschwänzt und mit vier Füßen versehen. Daß Gift der Eidechsen besteht ebenfalls- in einem Saft, den sie, wenn sie gereizt werden, von sich geben, und welcher dann gewöhnlich Ent- zündung erregende Zufälle verursacht. Die spanische Fliege wird deßhalb so genannt, weil man sie früher aus Spa- nien zu uns brachte; man findet sie aber auch in Deutsch- land und vielen andern Ländern. Sie ist ein glänzendes, einen halben bis dreiviertel Zoll langes, goldiges Insekt, mit grün gestreiften Fliigeldecken, und hat am Kopfe zwei schwarze Fühlhörner von der Länge des halben Körpers Der Geruch dieses Käfers ist stark, ekelhaft, etwas betäu- bend; aber bei den getrockneten weit weniger, als bei den frischen oder lebendigen. Der Geschmack ist anfangs harzig, hernach scharf und brennend. Man findet dieses Insekt bei uns auf Pappeln, Ahorn, Hollunder, u. s. w. Schon manchen Kranken ist durch ein vom Arzte verord- netes aus diesem Insekte bereitetes Pstaster Leben und Ge- sundheit erhalten worden. Man legt dies Pflaster auf die Haut, wo es Blasen zieht. Genießt man das Insekt,

18. Hannoverscher Kinderfreund - S. 170

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
170 Eins der entsetzlichsten Übel, das dem Menschen wi- derfahren kann, ist: von solch einem wuthkranken Hunde gebissen zu werden. Die Wuthkrankheit wird durch den Biß in seinen Körper übergetragen, und schrecklich sind die Leiden, welche er bis zum nahen Tode zu ertragen hat. Sollte ein Mensch so unglücklich sein, von einem tollen Hunde gebissen zu werden, so muß alles Streben darauf gerichtet sein, den Ausbruch der Wuthkrankheit zu verhü- ten. Diese Verhütung ist nicht anders zu bewirken, als durch schnelle Zerstörung des Giftes, ehe es sich mit dem Blute vermischt, und unter die Säfte des Körpers aufge- nommen wird. Diese Zerstörung des Giftes kann aber zuweilen geschehen durch ein glühendes Eisen, mit welchem man die Wunde ausbrennt; durch Ätzung mit Höllen- stein, u. s. w. Daß in möglichster Schnelligkeit ein ge- schickter Arzt herbei gerufen werden muß, versteht sich wol von selbst. Wie wichtig und nothwendig es ist, sich vor tollen Hunden zu hüten, zeigt das Vorhergehende deutlich. Man gehe deshalb mit jedem Hunde vorsichtig um; gehe jedem begegnenden Hunde aus dem Wege; und locke keinen umherlaufenden Hund an sich; der tolle Hund kommt oft freundlich heran, beißt aber hinterher. Im Jahre 1835 gesellte sich ein schöner Hund zu einer Frau auf dem Wege von M. nach L., als sie eben ihr Frühstück verzehrte. Nichts Arges ahnend, meinte sie es gut mir dem sie begleitenden Thiere, und theilte ihm ein Stück Brot von ihrem Frühstück mit, welches er aus ih- rer Hand fraß. Als die Frau nach Hause kam, wollte er ihr sogar in ihre Wohnung folgen, ward aber zurückgewiesen. Kaum hatte er sich einige Schritte entfernt, als er ein am Wege ste- hendes Schwein und einen Hund biß, welche bald toll wurden. Am Ende des Dorfes traf er ein Mädchen von 8 Jahren. Das Mädchen streichelte ihn. Er begleitete es freundlich mehrere Schritte, dann sprang er auf ein- mal an ihm empor, und biß es ins Gesicht. Wenige Tage nachher brach die Wasserscheu aus, und das arme Kind starb bald an der schrecklichsten aller Krankheiten.

19. Hannoverscher Kinderfreund - S. 176

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
176 Die Hundspetersilie wird auch wol der kleine Schierling genannt, und wachst in Gärten und auf Feldern. Sie ist der Gartenpetersilie und dem Kerbel sehr ähnlich, worunter sie auch häufig wächst und öfters damit verwechselt wird. Die Kennzeichen sind eine dunkelgrüne, glänzende Far- be, ein dem Knoblauch ähnlicher Geruch. Sie wächst hö- her, und bringt schneller Saamen, als die Garten-Peter- silie. Die Wurzel ist, wie bei der Garten-Petersilie, dünn, lang und weiß; die Blätter sind kurz, gespitzt. Beide Theile, sowohl die Wurzel, als auch das Kraut, sind gif- tig, und ihr Genuß bringt Beängstigung, Schwindel, Leib- schmerzen, Aufschwellen und den Tod hervor. Einst wurde ein Knabe und ein Mädchen von den Äl- tern in den Garten geschickt, um Unkraut auszureißen. Un- ter diesen fanden sie auch die Wurzel der Hundspetersilie. Sie glaubten, es seien die Wurzel der Petersilie, und aßen davon. Kaum waren sie nach Hause zurückgekehrt, so wurden beide krank. Der ganze Körper ward schwarz- blau, ihr Athem ging sehr ängstlich, und schon um Mit- ternacht starb das Mädchen. Der Knabe, der etwas we- niger genossen hatte, lebte vier Stunden länger. Das Bilsenkraut wächst gewöhnlich auf Schutthaufen, Kirchhöfen und an Zäunen. Die Stängel werden oft gegen drei Fuß hoch, gerade und zottig. Die Pflanze hat ziemlich große stiel- lose, wollige, klebrige, eiförmige Blätter, und einen widri- gen Geruch, der leicht Kopfschmerz erregt. Sie bringt im Julius und August blaßgelbe, mit rothen Äderchen durchzogene, trichterförmige Blumen hervor. Das Saa- menbehältniß ist fast einem Krug ähnlich; besteht aus zpei mit einem Deckel versehenen Fächern, in welchem sich viele kleine, graubräunliche, nierenförmige Saamenkörner befinden. Der Genuß der Körner und Wurzeln dieser Giftpflanze hat für Menschen, Lähmung, Gicht, Rasen und Tod zur Folge. Vom Sturmhut, auch Ei sen Hut genannt, zählt man mehrere Arten. Er Jt

20. Hannoverscher Kinderfreund - S. 178

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
178 Die Zweige dieser Pflanze sind mit vielen eirunden, glatt- rändigen Blättern besetzt, die oben eine dunkelgrüne Far- be haben, und fünf bis sechs Zoll lang sind. Die Blü- then haben eine glockenförmige Gestalt, sind groß, gestreift, - inwendig purpurroth, am Grunde gelb und von außen grünlichroth und behaart. Alle Theile dieser Pflanze wirken gefährlich, und ein einziges zerquetschtes Bella- donnablatt erregt, wenn man es äußerlich auf die Haut legt, leicht Entzündung. Aber der giftigste Theil ist die Frucht, welche im Herbste zur Reife gelangt. Schon der Geruch derselben macht schläfrig, dumm, ja sogar wahn- sinnig; der Genuß verursacht Schwindel, Schmerzen im Unterleibe, Kopfschmerz, zuweilen eine fürchterliche Wuth und zuletzt einen schrecklichen Tod. Ein achtjähriger Knabe war ohne Wissen seiner Ältern in einen nahen Wald gegangen, und aß daselbst, nach sei- ner Meinung, eine große Menge Kirschen. Doch es war die Tollkirsche, die er genoß. Kaum bei seinen Ältern angekommen, empfand er die furchtbarsten Schmerzen, und schon nach zwölf qualvollen Stunden mußte er sterben. Die Wolfs milch wächst bei uns an trockenen, sonnigen Plätzen, und treibt einen oben ästigen, aufrecht stehenden, einen halben Fuß hohen Stängel. Die schmalen Blätterchen stehen dicht an einander. Sie fängt bald nach Eintritt des Frühlings an zu blühen, und verblüht erst im Iunius. Die kleine Blume ist von gelblicher Farbe. Zn allen Theilen der Pflanze ist ein ätzender, fressender, milchartiger, weißer Saft enthalten. Wer denselben genießt, zieht sich Bren- nen im Munde, Ohnmacht, Aufschwellen des Unterleibes und wol gar den Tod zu. Außer den genannten Giftpflanzen giebt es noch meh- rere, vor deren Genuß man sich hüten muß. Z. B. Zaun- winde, gefleckter Aron, Gottesgnadenkraut, Taxusbaum, Lolch, Niesewurz, Kellerhals, u. a. m. Auch das Mut- terkorn, ein krankhafter Getreidekern, welcher häufiger im Roggen, als in andern Getreidearten gefunden wird, ist der Gesundheit sehr nachtheilig. Giebt es in einem Jahre
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