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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. In neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfc der Prooinz Sachten oon Cduard öaebler. Mohttab 1 : 175000. — format-Gröije 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen M. 12.—; aufgezogen auf Heinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der Name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, so hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. Ein buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Farben läßt jedes wissenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten Ccke läßt auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Lehrmittel-Ausstellung die in Frage kommenden Karten der Prooinz .Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unserer Gaebler'khen Karte ist geradezu in di? Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, lind von ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'sche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Prooinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewiß und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Abfatj der ersten Auflage redet mehr als jede weitere (Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon Cduard öaebler. 5ormat-Grö§e 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mit Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Für die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'ichen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war. vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes- lieh nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

7. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 42

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
Fünfte Keile: Tie Nordsee mit ihren Inseln und Meerbusen und Ostsriesland. Siehe Karte 2. Erster Tag: Die Inseln. Die Nordsee heißt int Sprichworte auch Mordsee, weil ihr in Sturmeszeiten leider zahlreiche Schiffe zum Opfer sallen. In der Nordsee liegen die Inseln Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Waugeroog. Vou diesen gehören die ersten sechs zu unserer Provinz Hannover, aber Wangeroog zu Oldenburg. Die sandigen, weit in das Meer hineinragenden Riffe kann man die Kirchhöfe der Schiffe nennen, und unter ihnen ist das Borkumer Riff das gefährlichste. Um uns ein richtiges Bild von den Inseln machen zu können, wollen wir die Insel Borkum eingehender beschreiben. Sie hat drei Stunden iu der Länge und zwei Stunden in der Breite. Das Ost- land ist durch das Meer vom Westlande nach und nach bis auf einen schmalen, mit einem starken Deich versehenen Landstreifen getrennt worden. Auf den: Ostlaude liegen vier Bauernhöfe, und hier befindet sich auch die merkwürdige Vogelkolonie, in welcher etwa 30000 Möwen und Seeschwalben ihre Nester haben. Im Frühlinge werden die schmackhaften Eier gesammelt und verkauft; hernach aber läßt man in jedem Neste drei Eier zum Ausbrüten liegen. Auf dem Westlande wohnen die Badegäste in dem Dorfe Borkum (1000 Einwohner) und dem Bauernhofe Upholm. Die großen Wiefen und vielen Äcker der Insel gestatten den Bewohnern, sich etwa 100 Pferde und 200 Kühe halten zu können, ein Vorzug vor den übrigen Inseln, welcher be-

8. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 319

1862 - Hannover : Meyer
319 lichen Rußland, ist die Birke fast der einzige Waldbaum, welcher Laub trägt. Dort ist auch die eigentliche Heimat dieses Baumes. Im Winter und im Sommer bietet er den Bewohnern jener Gegen- den seine Wohlthaten. Die Dächer der Häuser sind mit Birken- rinde gedeckt. In den niedrigen Stuben steht ein großer Ösen, mn welchen ringsherum eine Bank geht. Hier saß den langen Winter hindurch der Großvater und die Großmutter; sie wärmten sich an dem mit Birkenholz geheizten Ofen. Wenn aber das Enkel- chen schrie, dann erfaßte das gebückte Mütterchen einen Strick, der von der Decke der Stube herabhing und einen von Birkenreisern geflochtenen Wiegenkorb trug. Das obere Ende des Strickes umschlang die Spitze eines jungen Birkenstammes, der in wagerechter Richtung an der "Decke befestigt war. Zog nun das Mütterchen den Strick abwärts, dann bewegte sich der Korb mit dem Kinde zwischen Decke und Fußboden auf und nieder. So wiegt die Birke bei diesen Völ- kern sogar die Kinder groß. Ist der Vater ein Tischler oder Drechsler, so weiß er aus dem Holze der Birke, das fester und elastischer ist, als das der Fich- ten, Linden und Weiden, — Tische, Stühle, Dosen und dergleichen Sachen zu fertigen. Während er arbeitet, sitzt sein kleinster Sohn am Boden der Werkstatt und spielt mit den gekräuselten Birken- spänen, aber die älteren flechten aus dem zähen, lederartigcn Bast Schuhe, Taschen und Decken. Hat die fleißige Familie ihr Tage- werk vollbracht und von den birkenen Tellern mit birkenen Löffeln das Abendessen eingenommen, so legen sie sich zur Ruhe; aber ihre Betten sind nicht mit Federn gestopft, sondern mit getrockneten Bir- kenblättern, welche die Kinder im Herbste aus dem Walde holten. Hat die fleißige Familie der Sachen viele angefertigt, so zieht die Mutter mit dem Vorrathe in das benachbarte Städtchen zu Markte, im Winter mit einem Schlitten von Birkenholz, im Sommer mit einem Wagen von demselben Stoffe. Zu Hause aber zählen die Kinder Tage und Stunden, bis die Mutter wiederkommt. Das eine freut sich auf das gelbe Halstuch, das andre auf die rotb- brauncn Handschuhe, welche die Mutter mitzubringen versprach. Das wollene Tuch hat der Färber mit einer Abkochung von Birken- blüttern und Alaun gelb gefärbt; die Handschuhe aber bekommen ihre Farbe durch Alaun und die Rinde des Baumes. Erkrankt einmal einer aus der Familie an Gicht und Gliederreißen, so thut man die im Frühjahr gesammelten Knospen'der Birke in heißes Wasser und bereitet so dem Kranken ein Bad, das ihm die Schmer- zen lindert und gewöhnlich auch Heilung verschafft. War aber die Krankheit zum Tode, so wird dem Geliebten eine Birke aufs Grab gepflanzt. — 4. In den Wäldern sucht auch das Thier diesen Baum auf. Das Reh und das Elen lagern sich in seinem Schatten, wenn sie Mit- tagsruhe halten. Das prächtige Birkhuhn baut sein Nest unter das schützende Dach seiner Zweige, die den scheuen Vogel mit Nahrung bewirten, er mag kommen, wann er will. Im Winter reicht der

9. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 322

1862 - Hannover : Meyer
322 vier derselben, die man gewöhnlich vor einen Schlitten spannt, drei erwachsene Menschen nebst anderthalb Pud (60 Pfund) Gepäck mit Leichtigkeit fortziehen. Die gewöhnliche Ladung aus vier Hunde be- trägt fünf bis sechs Pud, und damit legen sie bei schlechtem Wetter 30 bis 40, bei gutem aber 80 bis 100 Werste täglich zurück, deren 7 eine deutsche Meile machen. Die Liebhaberei für Hunde ist dort so groß, wie anderswo für Pferde, und nicht selten wendet man beträchtliche Summen auf den Ankauf derselben und auf die Schön- heit ihres Geschirres. Außer dem Vortheil, daß man mit ihnen in den unwegsamsten Gegenden und über den tiefsten Schnee fortkom- men kann, sind sie auch treffliche Wegweiser, die in der größten Dunkelheit und bei dem fürchterlichsten "Schneegestöber das Ziel der Fahrt zu finden wissen. Wird der Sturm so heftig, daß man liegen bleiben muß, wie dies nicht selten geschieht, so legen sich die Hunde neben ihren Herrn und schützen ihn durch ihre Körperwärme gegen das Erfrieren. Auch geben sie sichere Anzeige von bevorstehenden Stürmen, indem sie Höhlen in den Schnee graben und sich darin zu verbergen suchen. 3. Bon den vielen Krankheiten, welchen der Hund unterworfen ist, ist die Tollwuth die gefährlichste. Sie entsteht besonders dadurch, daß man ihn zu lange dursten läßt, oder daß man ihn einem schnel- len Wechsel von Hitze und Kälte aussetzt. Ein Hund, der von der Tollwuth befallen ist, sucht die Einsamkeit, sieht traurig aus, bellt nur sehr abgebrochen, fast heulend, scheut alles Glänzende, besonders das Wasser, läßt Schwanz und Ohren hangen und streckt die blei- farbene Zunge weit heraus. Er kennt seinen Herrn nicht mehr, schnappt wohl gar nach ihm, läuft bald schnell, bald langsam und taumelnd und wird von allen Hunden gemieden. Ein von seinem Biß verletzter Mensch ist verloren, wenn nicht schnell Hülfe geschafft wird. Bis der Arzt kommt, reinige man die Wunde und sorge da- für, daß die Blutung sortdaure. Um die Wunde zu reinigen, thue man Salz in warmes Wasser, oder nehme Essig, und wasche damit die Wunde fleißig aus; will das Bluten aufhören, so mache man, wenn es möglich ist, kleine Einschnitte in die Wunde, oder lasse Schröpfköpfe oder Blutegel auf dieselbe setzen. 4. Hinsichtlich der Größe, Gestalt und Farbe der Hunde herrscht die größte Verschiedenheit. Der gelehrigste und gutmüthigste unter allen ist der Pudel mit den breiten, hangenden Ohren und den krau- sen, fast wolligen Haaren. Auch der Spitz kann zu mancherlei Kün- sten abgerichtet werden; wegen seiner Wachsamkeit und Treue haben ihn oft die Fuhrleute auf ihren Wagen. Der Dachshund oder Teckel mit seinen kurzen, krummen Beinen und langen, hangenden Ohren geht in den Bau der Füchse und Dachse, um dieselben her- auszutreiben. Der niagere Windhund mit langer, spitzer Schnauze, kleinen Ohren, schlankem, kurzhaarigem Körper aus dünnen, hohen Beinen ist eins der schnellsten Thiere. Der Jagd- und der Hühner- hund sind die treuen Begleiter des Jägers. Der neufundländische Hund ist groß und stark, hat lange, seidenartige, graue und schwarze

10. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 325

1862 - Hannover : Meyer
325 16. Der Elefant. 1. Äer Elefant lebt in den heißen Ländern Asiens und Afrikas. Er ist das größte Landthier; der asiatische wird 14 bis 15 Fuß hoch. Um einen so schweren Körper zu tragen, bedarf es starker Beine. Der Hals ist kurz und steif, und das Maul liegt so tief im untern Theile des Kopfes, daß es ein Theil der Brust zu sein scheint. Da würde er sich vergebens anstrengen, sein Futter zu ergreifen, wenn ihm nicht der Rüssel zu Hülfe käme. Dieser ist 6 bis 7 Fuß lang und kann bis auf 2 Fuß eingezogen werden; er erscheint wie eine Verlängerung der Nase. Mit dem Rüssel nimmt er seine Speise zu sich, saugt Wasser auf und spritzt es ins Maul. Er besitzt in diesem Gliede eine solche Stärke, daß er mit einem Schlage des- selben den stärksten Tiger zu Boden legt, und daneben kann er mit demselben Geld vom Boden aufheben, Knoten lösen, Gefäße tragen u. dgl. m. Zu beiden Seiten des Rüssels stehen zwei große Zähne hervor; sie geben das schöne Elfenbein. Jeder ist bis 9 Fuß lang und wiegt an 150 Pfund. Ist er gereizt, so gebraucht er sie als Waffe. Zum Aufenthaltsorte nimmt der Elefant der Wildniß am lieb- sten schattige Thäler, feuchte Gegenden und die Nachbarschaft von Seen und Flüssen; denn große Hitze ist ihm eben so beschwerlich wie große Kälte, und Feuchtigkeit ist ihm nöthig, um seine trockne Haut zu netzen, die sonst leicht rissig wird. Daher begießt er sich auch gern mit seinem Rüssel. Er lebt in großen Herden in den Wäl- dern, und verläßt diese nur, um die Reisfelder abzuweiden. Außer Reis frißt er auch Datteln, Gras und Laub. Sein großer Magen faßt wohl 100 Pfund Reis auf einmal. 2. Gezähmt leistet er dem Menschen allerlei Dienste. Wegen seiner hohen Beine kommt er ungeachtet seiner Schwere rasch vor- wärts, und sein gewöhnlicher Gang gleicht dem Trabe des Pferdes; daher wird er zum Reiten gebraucht. Er trägt mit Leichtigkeit 28 Menschen auf einem Tragsessel, den man ihm auf den Rücken legt. Auch als Zugthier wird er gebraucht; einen Vierundzwanzigpfünder, den 6 Pferde kaum fortbringen, zieht er ohne Mühe. Er trägt Lasten und hilft sie sich selber mit seinem Rüssel aufladen. Tonnen. Säcke und Ballen trägt er nicht bloß auf dem Rücken, sondern auch mit den Hauern und selbst mit den Zähnen. Dabei ist er so be- hutsam, daß er nie beschädigt, was man ihm anvertraut hat. Sind viele Sachen aufeinander zu legen, so untersucht er mit dem Rüssel die unten liegenden, ob sie auch fest liegen. Vom Ufer schafft er große Tasten ins Boot, ohne sie naß werden zu lassen, und legt sie sanft und ordentlich nieder. Auch bei Jagden auf wilde Thiere gebraucht man ihn; die Jäger setzen sich auf seinen Rücken. Ehemals wurde er in Kriegen gebraucht; dann setzten sich Soldaten in einen Kasten, den er auf dem Rücken trug. — Seinem Wärter ist er gehorsam und liebkost ihn. Neckereien kann er aber nicht ertragen; sie bringen ihn in Wuth, und dann ist er
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