Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
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Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
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TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
- 47 -
Sinnbild der Macht Heinrichs des Löwen, zugleich eins der be-
deutendsten Werke mittelalterlicher Gießkunst; rechts den herrlichen Dom;
links das Gildehaus, ein Juwel der Baukunst, ein Prachtstück von
Dekoration.
Die ehemalige Burg, die älteste Niederlassung der Stadt, soll
von Dankward (vielleicht um 861 ?) errichtet sein. Ein Graben schützte
dieses zunächst strohbedeckte Herrenhaus, das durch drei Tore mit
Burg Dankroarderode in Braunschweig.
der Stadt verbunden war. Heinrich der Löwe führte einen dem
Kaiserhause in Goslar ähnlichen Neubau auf, der unten Zimmer für
die Dienerschaft hatte, oben aber einen großen Festsaal mit Wohn-
und Schlafzimmern - Kemenaten genannt, weil sie durch Kamine ge-
heizt wurden. Heinrich der Löwe starb hier 1195. Mehrmals wurde
die Burg ein Naub der Flammen. Später diente sie der Schulbuch-
Handlung Campes als Geschäftshaus' bald daraus wurde sie Kaserne.
Der Regent Albrecht ließ sie wieder schön erstehen.
Erinnert das Denkmal des Löwen auf der Westseite der Burg
an den bedeutendsten Welfenherzog, so führt uns das Neiterdenkmal
auf der Ostseite den letzten Fürsten aus der älteren Welfenlinie vor,
Herzog Wilhelm. (Wo sind die Neiterdenkmäler seines Vaters und
Großvaters?) Auf hohem Sockel von rötlichem polierten Granit er-
hebt sich ein leicht schreitendes Pferd, welches der Herzog in Uniform
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Heinrich_der_Löwe Heinrich Heinrich Albrecht Wilhelm
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
- 39 -
Kaum waren dieselben aber fertig, so brannten sie wieder ab (1546). Die
Dienstboten retteten sich, indem sie aus den Fenstern und von den Dächern
sprangen; die kranke Gräfin Magdalene aber, die Gemahlin des Grafen
Ulrich, kam in den Flammen um. Graf Ulrich selbst wurde von einem
Zimmermann gerettet, der ihn aus dem brennenden Schlosse trug; aber seine
Haare und Kleider waren versengt, und sein Körper war mit Brandwunden
bedeckt, so daß er oftmals sagte: „Ich armer Hiob, ich kann nicht sehen,
gehen und steheu, Gott erbarme sich meiner!" Erstarb erst nach fünfjährigem
Krankenlager. Zum Dauke für die Hülfe, welche die Blankenburger ihrem
Grafeu bei dieser Feuersbrunst geleistet hatten, soll dieser ihnen erlaubt
haben, ihre Ziegen aus einem Berge in der Nähe der Stadt zu weideu, der'
seitdem der Ziegenkopf genannt wird. Jmjahre 1707 erhob Kaiserjosephi.die
Graffchaft Blankenburg zu einem Fürstentume, weil sein Bruder, König Karl Iii-
von Spanien (der spätere Kaiser Karl Vi.) die Tochter des Herzogs Ludwig Rudolf
von Brannschweig-Blankenburg heiratete. Das Schloß Blankenburg, in welchem
sich 200 Zimmer befinden, bildet ein großes Viereck, welches den Schloßhof
einschließt. In dem Schlosse befindet sich anch ein Theater, in welchem Vor-
stellungen stattfinden, wenn der Kaiser und andere Fürstlichkeiten bei nnserm
Regenten im Herbste zu den großen Jagden zu Gaste sind. Da, wo
der Kapellmeister im Theater steht, tritt der nackte Felsen hervor, auf welchem
das schloß erbant ist. Am Fuße des Schloßberges liegt die Stadt Blanken-
bürg. In der St. Bartholomäuskirche daselbst sind die alten Grafen von
Blankenburg begraben, Die 5 Kanonenkugeln am Rathaufe erinnern noch
daran, daß die Stadt im Dreißigjährigen Kriege (1627) von den Kaiserlichen
belagert und erobert wurde. Damals brannte fast die ganze Stadt ab, so
Schloß zu Blankenburg.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Ulrich Ulrich Zimmermann Kaiserjosephi Karl_Iii-
von_Spanien Karl Karl_Vi Karl Ludwig_Rudolf
von_Brannschweig-Blankenburg Ludwig Rudolf
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 97 —
3. Im Felde. In den Kriegen gegen Österreich und Frankreich errang der damalige Kronprinz als Führer einer Armee Sieg auf Sieg und erwarb sich den Titel „Feldmarschall". Die Soldaten hingen mit Liebe und Verehrung an ihm. Hatte er doch für jeden ein freundliches Wort, wenn er mit der Soldatenmütze und der kurzen Pfeife im Munde durch die Reihen seiner Krieger dahinschritt. Und wie glänzten die Augen der Verwundeten vor Freude, wenn der Kronprinz ihnen freundlich die Hand reichte, sich nach ihren Wunden erkundigte und ihnen tröstende Worte sagte! Sie waren stolz ans ihren „Fritz", und er hielt es für eine Ehre, so brave Truppen zu kommandieren. Nach Jahren noch erkannte der Kronprinz Soldaten wieder, mit denen er im Felde persönlich in Berührung gekommen war.
Einmal ging er in Berlin im sogenannten Kastanienwäldchen spazieren. Da begegnete ihm ein schlichter, mit der Kriegsdenkmünze von 1870—71 geschmückter Bürgersmann. Dieser zog den Hut und rief ihm einen freundlichen „Guten Morgen" entgegen- „Kennen Sie mich denn, lieber Mann?" fragte der Kronprinz den Fremden. Erfreut trat dieser näher und sagte: „Gewiß, Kaiserliche Hoheit! Wer sollte „unsern Fritz" nicht kennen!" Der Kronprinz sah ihn scharf an und fuhr fort: „Ich kenne Sie auch. Haben Sie mir nicht bei Wörth, dort unter den drei Linden, in der Nähe eines kleines Bauernhäuschens, eine Pfeife Tabak geschenkt?" „Das stimmt", sagte der Angeredete etwas verlegen. Der Kronprinz holte ein Goldstück hervor, überreichte es dem ehemaligen Soldaten und sagte: „Das ist für den Tabak!" (Deutsche Jugend 3, S. 131: Der Kronprinz und der Fähnrich.)
4. Erkrankung. Von jeher war Friedrich der Liebling des deutschen Volkes. Doch aus Erden ist kein Glück vollkommen. Schon zu Anfang des Jahres 1887 stellte sich ein Halsleiden bei ihm ein, das sich besonders in andauernder Heiserkeit äußerte. Infolgedessen begab er sich nach dem Süden und suchte Heilung in der milden Lust Italiens. Aber die Geschwulst im Halse nahm leider derartig zu, daß der Luftröhreuschuitt vorgenommen und eine silberne Röhre zum Atmen eingesetzt werden mußte. Wie aber der Kronprinz sich als ein Held auf dem Schlachtfelde gezeigt hatte, so war er auch ein Held auf dem Krankenbette. Nie klagte er, stets schaute er hoffnungsvoll zu dem Helfer in aller Not empor.
5. Thronbesteigung. Am 9. März traf ihn die erschütternde Nachricht vom Tode seines Vaters. Nun hielt es ihn nicht länger vom Vaterlande fern. Er entschloß sich sofort zur Heimkehr. Den Ärzten, die ihn dringend baten, die Reise noch aufzuschieben, sagte er: „Und wenn ich unterwegs sterben müßte, ich kehre doch zurück."
6. Tod. Doch nur wenige Tage noch waren dem edlen Kaiser beschießen. Die Krankheit wurde so bösartig, daß alle Hoffnung auf Besserung schwand. Aber mit größter Geduld ertrug er alle Leiden. Seinem Sohne, unserem Kaiser, schrieb er auf einen Zettel: „Lerne leiden, ohne zu klagen, das ist das beste, was ich dich lehren kann." Am Tage vor feinem Tode hatte die zweitjüngste Tochter des Kaisers ihren Geburtstag. Als sie zu ihm kam, um sich den Glückwunsch des geliebten Vaters zu holen, schrieb er ihr ins Stammbuch : „Bleibe fromm und gut, wie du bisher warst; das ist der letzte Wunsch deines sterbenden Vaters." Die Kräfte des Kaisers sanken von Stunde zu Stunde, und am Vormittage des 15. Juni fand der königliche Dulder endlich Erlösung von seinem furchtbaren Leiden. (Deutsche Jugend 4, S. 175: Die Wasserrosen des Kaisers, und 5, Anhang S. 334: Aus dem Leben des Kaisers Friedrich.)
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 41 —
der Regierung folgen sollte. — Besonders wurde auch der Bergbau durch ihn mächtig gefördert.
In einer Verordnung von 1532 gewährte er den Bergleuten die „Bergfreiheit", wodurch ihnen freie Straße und Wohnung, freies Geleit, Backen, Brauen und Schlachten (S. 55), Befreiung von Zoll und Steuer, sowie die Abhaltung von Wochenmärkten zugesichert wurde. Auch sollten sie von allen Hofdiensten frei sein, und das Holz sollte ihnen ohne Zins zu den Gruben geliefert werden. Von allen Seiten strömten Bergleute nach dem Oberharze. In Gittelde wurde das Eisen verarbeitet und eine Faktorei angelegt, die den Namen „Eisenkanzlei" erhielt. (Über die ferneren Schicksale Heinrichs siehe folgendes Kapitel!)
56. Herzog Julius I. (1568—1589) und die Einführung der Deformation in unseren: Herzogtum.
1. Jugend. Herzog Julius, der Sohn Heinrichs d. I., war einer der besten Fürsten, die je über Brauuschweig geherrscht haben. In seiner frühesten Kindheit hatte ihn seine Amme aus Unbedachtsamkeit vom Tisch fallen lassen, wodurch er verkrüppelte Beine erhielt. Sein Vater, Heinrich der Jüngere, bestimmte ihn deshalb für den geistlichen Stand und schickte ihn auf die Hochschule zu Cöln und Löwen. In Löwen wurde er durch die Hand eines geschickten Arztes von dieser Verkrüppelung so ziemlich geheilt, doch blieb ein Schaden am Schenkel zurück, weshalb er sich als Herzog öffentlich gewöhnlich nur zu Pferde zeigte.
2. Verstoßung und Flucht. Durch Verkehr mit lutherisch gesinnten Männern hatte Julius auch Luthers Lehre kennen gelernt, und bald war er ihr von Herzen zugetan. Sein Vater aber geriet darüber in furchtbaren Zorn.
Als Julius sich einst in Gandersheim weigerte, das Abendmahl in katholischer Weise zu nehmen, drohte ihm sein Vater auf Anraten eines bösen Ratgebers sogar, ihn einmauern zu lassen. Schon war das Gewölbe vollendet. Da besann sich jedoch der Vater und ließ ab von der furchtbaren Strafe, aber sein Zorn dauerte fort. Um den Prinzen zum Gehorsam zu zwingen, gab er ihm oft nicht einmal satt zu essen; seine mitleidigen Schwestern aber versorgten ihn dann heimlich in ihren Gemächern mit Speise. Auch anständige Kleidung versagte ihm der Vater; der Prinz mußte sogar seine Kleider selbst „plätten und flicken." So kam es, daß „Buben und Ritter" oft ihren Spott mit ihm trieben. Ihm aber stand der Glaube höher als Prunk und Wohlleben, ja, höher selbst als die Liebe des Vaters.
r Wirtes Morgens stand der Prinz am Kamin und schaute trübselig in die Asche. Da schrieb ein treuer Diener mit der Feuerzange in die Asche: „Fleuch! fleuch! ^ Julius verstand diese Worte und floh nach Küstrin zu dem lutherischen Markgrafen Johann von Brandenburg, der sich mit der Schwester von Julius vermählt hatte.
3. brückkehr ins Vaterhaus. Während der Prinz in Küstrin weilte, verlor der Vater seine beiden älteren Söhne in der Schlacht bei Sievershausen (in emern^ Kriege mit dem Markgrasen Albrecht von Brandenburg). Nun war Julius der Thronerbe. _ Aber noch immer nicht konnte sich der Vater entschließen, den '^ohn zurückzurufen. Endlich aber wurde er, gebeugt von Alter und gebemütigt durch den Tod seiner geliebten Söhne, milder gestimmt und ließ den Prinzen zurückkommen. „Nun wohlan," sagte Julius, „ich will nach Wolfenbüttel ziehen, aber bei Gott und seinem reinen Evangelium will ich trotz Teufel und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs Julius Heinrichs Heinrichs Heinrich_der_Jüngere Heinrich Julius Julius Julius Johann_von_Brandenburg Johann Julius Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Julius Julius Gott
319
lichen Rußland, ist die Birke fast der einzige Waldbaum, welcher
Laub trägt. Dort ist auch die eigentliche Heimat dieses Baumes.
Im Winter und im Sommer bietet er den Bewohnern jener Gegen-
den seine Wohlthaten. Die Dächer der Häuser sind mit Birken-
rinde gedeckt. In den niedrigen Stuben steht ein großer Ösen,
mn welchen ringsherum eine Bank geht. Hier saß den langen
Winter hindurch der Großvater und die Großmutter; sie wärmten
sich an dem mit Birkenholz geheizten Ofen. Wenn aber das Enkel-
chen schrie, dann erfaßte das gebückte Mütterchen einen Strick, der
von der Decke der Stube herabhing und einen von Birkenreisern
geflochtenen Wiegenkorb trug. Das obere Ende des Strickes umschlang
die Spitze eines jungen Birkenstammes, der in wagerechter Richtung
an der "Decke befestigt war. Zog nun das Mütterchen den Strick
abwärts, dann bewegte sich der Korb mit dem Kinde zwischen Decke
und Fußboden auf und nieder. So wiegt die Birke bei diesen Völ-
kern sogar die Kinder groß.
Ist der Vater ein Tischler oder Drechsler, so weiß er aus dem
Holze der Birke, das fester und elastischer ist, als das der Fich-
ten, Linden und Weiden, — Tische, Stühle, Dosen und dergleichen
Sachen zu fertigen. Während er arbeitet, sitzt sein kleinster Sohn
am Boden der Werkstatt und spielt mit den gekräuselten Birken-
spänen, aber die älteren flechten aus dem zähen, lederartigcn Bast
Schuhe, Taschen und Decken. Hat die fleißige Familie ihr Tage-
werk vollbracht und von den birkenen Tellern mit birkenen Löffeln
das Abendessen eingenommen, so legen sie sich zur Ruhe; aber ihre
Betten sind nicht mit Federn gestopft, sondern mit getrockneten Bir-
kenblättern, welche die Kinder im Herbste aus dem Walde holten.
Hat die fleißige Familie der Sachen viele angefertigt, so zieht die
Mutter mit dem Vorrathe in das benachbarte Städtchen zu Markte,
im Winter mit einem Schlitten von Birkenholz, im Sommer mit
einem Wagen von demselben Stoffe. Zu Hause aber zählen die
Kinder Tage und Stunden, bis die Mutter wiederkommt. Das
eine freut sich auf das gelbe Halstuch, das andre auf die rotb-
brauncn Handschuhe, welche die Mutter mitzubringen versprach.
Das wollene Tuch hat der Färber mit einer Abkochung von Birken-
blüttern und Alaun gelb gefärbt; die Handschuhe aber bekommen
ihre Farbe durch Alaun und die Rinde des Baumes. Erkrankt
einmal einer aus der Familie an Gicht und Gliederreißen, so thut
man die im Frühjahr gesammelten Knospen'der Birke in heißes
Wasser und bereitet so dem Kranken ein Bad, das ihm die Schmer-
zen lindert und gewöhnlich auch Heilung verschafft. War aber die
Krankheit zum Tode, so wird dem Geliebten eine Birke aufs Grab
gepflanzt. —
4. In den Wäldern sucht auch das Thier diesen Baum auf. Das
Reh und das Elen lagern sich in seinem Schatten, wenn sie Mit-
tagsruhe halten. Das prächtige Birkhuhn baut sein Nest unter das
schützende Dach seiner Zweige, die den scheuen Vogel mit Nahrung
bewirten, er mag kommen, wann er will. Im Winter reicht der
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
322
vier derselben, die man gewöhnlich vor einen Schlitten spannt, drei
erwachsene Menschen nebst anderthalb Pud (60 Pfund) Gepäck mit
Leichtigkeit fortziehen. Die gewöhnliche Ladung aus vier Hunde be-
trägt fünf bis sechs Pud, und damit legen sie bei schlechtem Wetter
30 bis 40, bei gutem aber 80 bis 100 Werste täglich zurück, deren
7 eine deutsche Meile machen. Die Liebhaberei für Hunde ist dort
so groß, wie anderswo für Pferde, und nicht selten wendet man
beträchtliche Summen auf den Ankauf derselben und auf die Schön-
heit ihres Geschirres. Außer dem Vortheil, daß man mit ihnen in
den unwegsamsten Gegenden und über den tiefsten Schnee fortkom-
men kann, sind sie auch treffliche Wegweiser, die in der größten
Dunkelheit und bei dem fürchterlichsten "Schneegestöber das Ziel der
Fahrt zu finden wissen. Wird der Sturm so heftig, daß man liegen
bleiben muß, wie dies nicht selten geschieht, so legen sich die Hunde
neben ihren Herrn und schützen ihn durch ihre Körperwärme gegen
das Erfrieren. Auch geben sie sichere Anzeige von bevorstehenden
Stürmen, indem sie Höhlen in den Schnee graben und sich darin zu
verbergen suchen.
3. Bon den vielen Krankheiten, welchen der Hund unterworfen
ist, ist die Tollwuth die gefährlichste. Sie entsteht besonders dadurch,
daß man ihn zu lange dursten läßt, oder daß man ihn einem schnel-
len Wechsel von Hitze und Kälte aussetzt. Ein Hund, der von der
Tollwuth befallen ist, sucht die Einsamkeit, sieht traurig aus, bellt
nur sehr abgebrochen, fast heulend, scheut alles Glänzende, besonders
das Wasser, läßt Schwanz und Ohren hangen und streckt die blei-
farbene Zunge weit heraus. Er kennt seinen Herrn nicht mehr,
schnappt wohl gar nach ihm, läuft bald schnell, bald langsam und
taumelnd und wird von allen Hunden gemieden. Ein von seinem
Biß verletzter Mensch ist verloren, wenn nicht schnell Hülfe geschafft
wird. Bis der Arzt kommt, reinige man die Wunde und sorge da-
für, daß die Blutung sortdaure. Um die Wunde zu reinigen, thue
man Salz in warmes Wasser, oder nehme Essig, und wasche damit
die Wunde fleißig aus; will das Bluten aufhören, so mache man,
wenn es möglich ist, kleine Einschnitte in die Wunde, oder lasse
Schröpfköpfe oder Blutegel auf dieselbe setzen.
4. Hinsichtlich der Größe, Gestalt und Farbe der Hunde herrscht
die größte Verschiedenheit. Der gelehrigste und gutmüthigste unter
allen ist der Pudel mit den breiten, hangenden Ohren und den krau-
sen, fast wolligen Haaren. Auch der Spitz kann zu mancherlei Kün-
sten abgerichtet werden; wegen seiner Wachsamkeit und Treue haben
ihn oft die Fuhrleute auf ihren Wagen. Der Dachshund oder
Teckel mit seinen kurzen, krummen Beinen und langen, hangenden
Ohren geht in den Bau der Füchse und Dachse, um dieselben her-
auszutreiben. Der niagere Windhund mit langer, spitzer Schnauze,
kleinen Ohren, schlankem, kurzhaarigem Körper aus dünnen, hohen
Beinen ist eins der schnellsten Thiere. Der Jagd- und der Hühner-
hund sind die treuen Begleiter des Jägers. Der neufundländische
Hund ist groß und stark, hat lange, seidenartige, graue und schwarze
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