Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 10

1911 - Magdeburg : Creutz
10 Ii. Kreis: Wanderungen im Heimatorte. I. Die Obrigkeit. a) Die Verwaltung des Borfcs*). An der Spitze einer Dorfgemeinde stehen der Genieindevorsteher (früher Schulze genannt) nebst zwei Schöpften und die Geineindeoer- tretung. Der Gemeindevorsteher und die Schoppen bilden den Ge- meindevorstand. (Er entspricht dem Magistrat einer Stadt und die Gemeindevertretung den Stadtverordneten.) Der Gemeindevorstand ver- waltet das Eigentum der Gemeinde, z. B. Acker, Wiesen, Wälder, und sorgt dafür, daß es möglichst viel einbringt. Zu dem Zwecke verpachtet er z. B. Äcker, Wiesen, Weideplätze und Obstgärten. Er hat aber auch für die Schulen, für die Instandhaltung der Straßen und ihre Be- leuchtung zu sorgen. Ferner liegt ihm die Unterstützung der Armen und das Feuerlöschwesen ob. Er zieht die Steuern ein und deckt alle Aus- gaben der Gemeinde. Die Gemeindevertretung berät in Gemeinschaft mit dem Gemeindevorstand alle Angelegenheiten der Gemeinde. Bei vielen Sachen bedarf der Gemeindevorstand der Zustimmung der Gemeinde- Vertretung, z. B. bei allen Zahlungen. Jedes Dorf, auch das kleinste, besorgt und verwaltet im allgemeinen alle seine Angelegenheiten allein. Die Polizeigewalt wird von einem Amts vorsteh er ausgeübt. Er hat für Sicherheit und Ordnung im Dorfe zu sorgen. Bisweilen bilden mehrere Dörser einen Amtsbezirk unter einem Amtsvorsteher. b) Tic Verwaltung der Stadt*). An der Spitze der Stadt stehen der Magistrat und die Stadt- verordneten. Beide verwalten (regieren) die Stadt und vertreten alle ihre Angelegenheiten. Der Magistrat besteht aus dem Bürgermeister und den Stadträten. Große Städte haben außerdem einen Ober- bürgermeister. Die Stadtverordneten werden von den Bürgern gewählt. Sie sind Bürger. Der Magistrat wird von den Stadtverordneten gewählt. Der Magistrat behütet das Eigentum der Stadt (Häuser, Äcker, Wiesen, Geld usw.). Er wacht darüber, daß es nicht geschädigt wird, nicht nutzlos daliegt, sondern etwas einbringt. So verpachtet er z. B. Wiesen, Acker, Gebäude und die Marktstände. Er legt die Straßen an, hält sie im Stande und sorgt für ihre Beleuchtung. Ihm liegt die öffentliche Armenpflege ob, die Unterhaltung der Feuerwehr, die Sorge für die Gesundheit der Einwohner, die Erbauung und Erhaltung der Schuleu, die Anstellung der Lehrer und der Beamten. *) Aus Th, Henze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

6. Bodenständiger Unterricht - S. 79

1913 - Leipzig : Dürr
— 79 — Rädern usw. und ferner die mannigfachen Verleitungen zu Unvor- sichtigkeiten und zur Unaufmerksamkeit. Die allzugroße Verantwortung kann dabei kein Lehrer über- nehmen. Und aus diesen und andern wichtigen Gründen wird auch wohl von seiten der Fabrik- und Geschäftsleitungen die Erlaubnis zu solchen Besuchen nicht erteilt werden können. Jedenfalls ließen sich derartige Besuche nur mit ganz kleinen Abteilungen, nur mit wenigen ausgesuchten Schülern, nicht mit ganzen Klassen machen. Wie kann man da nun einen Ausweg finden? Zunächst wäre es wohl zweckmäßig, wenn sich wenigstens die Gesuche der Lehrer selbst durch Besuche in den heimischen Fabriken, Geschäften, I^iken^ Lagerstätten usw. über das heimische Fabrikwesen, den heimischen usw. Handel usw. unterrichteten. Wiederholt habe ich solche Besuche ausgeführt und gesehen, wie- viel man dort lernen kann, was auch jetzt schon im Unterricht zu verwerten ist. ^ Der Unterricht gewinnt sofort eine heimatliche, man möchte sagen, persönliche Färbung für die Schüler, wenn man die Verbindung mit dem Schulort herstellt, so z. B. bei der Behandlung des Mains er- zählt, daß die Spessart-Eiche auch in unsern Möbelfabriken Ver- wendung findet, welche Holzarten hier gebraucht und verarbeitet werden, woher und wie sie nach hier kommen usw. Was gibt es in dieser Beziehung nicht Wissenswertes in jedem einzelnen Geschäft! Wie zahlreich sind die Verbindungen Herfords mit andern Orten, Ländern und Erdteilen, die man nicht aus Büchern, wohl aber aus dem Leben und der Wirklichkeit kennen lernen kann! So bietet jeder Besuch Neues und Lehrreiches. Die mannigfachen Maschinen, deutsche und fremde Arbeit, die Rohstoffe, der Gang ihrer Verarbeitung bis zum fertigen Erzeugnis, die Verwertung der Abfälle, der Versand, die Absatzgebiete, Zahl der Arbeiter, Arbeitslöhne, Abgaben für Alters-, Kranken- und Unfall- Versicherung, Zölle, Steuern, Verbrauch und Bezug von Kohle, Gas und Elektrizität, Wohlfahrtseinrichtungen usw. usw. — sind das nicht alles Stoffe, mit denen die Schüler in unserer Zeit des sich immer mehr entwickelnden Welthandels und Weltverkehrs und der gesellschaftlichen Kämpfe bekannt gemacht werden müßten?

7. Bodenständiger Unterricht - S. 81

1913 - Leipzig : Dürr
— 81 — Wir kämen so vielleicht zu einem heimatkundlichen Lesebuche, das neben andern Seiten auch über unsere heimische Fabrikarbeit, Lesestücke, die volkswirtschaftlichen und ähnlichen Verhältnisse unserer engsten Heimat lehrreiche Aufschlüsse gäbe. Wenigstens aber könnte in unfern Lesebüchern eine große Heimat- kundliche Abteilung geschaffen werden, die u. a. Lesestücke enthielte wie: In einer Herforder Zuckerwaren-, Zigarren-, Möbel-, Maschinen- sabrik usw.; Ein Besuch in einem Herforder Leinen-, Kolonialwaren-. Etz- waren-, Eisenwaren-, Bettfederngeschäft usw.; Das Schuhmacher-, Schneiderhandwerk in Herford usw.; Unser heimisches Müller- und Bäckergewerbe; Herforder Kleiderfabriken; Innungen in Herford; Unsere Gasanstalt; Unser Wasserwerk; Elektrizität in Herford; Straßen im Stadt- und Landkreis Herford; Entwässerungsanlagen in Herford; Gesundheitspflege in Herford; Unsere Krankenhäuser; Unsere Gewerbeinspektion; Kohlenverbrauch in Herford; Zollwesen in Herford; Unser Steuerwesen; Sparkassen in Herford; Geld- und Bankwesen in Herford usw. usw. Wie diese Lesestücke beschaffen sein könnten, ist wohl am klarsten an Beispielen zu erkennen. Ich hoffe, bald davon einige Proben vorlegen zu können. Ein heimatkundliches Lesebuch kann nur das Ergebnis längerer sorgfältiger Untersuchungen der zahlreichen heimischen Verhältnisse unter Mithilfe vieler Fachleute, der Handwerks- und Handels- kammer, der Gewerbeinspektion usw. sein. Zu seinen besten Vorarbeiten und Quellen wären natürlich die oben gewünschten Einzelhefte über die verschiedenen heimatkundlichen Stoffe (Heimatbücher) zu rechnen. Daß die Lesestücke auch die dazu gehörigen geschichtlichen Nach- richten und andere ergänzende Mitteilungen (Anschlußstoffe) ent- halten müßten, versteht sich von selbst. Nolte, Bodenständiger Unterricht. 6

8. Bodenständiger Unterricht - S. 83

1913 - Leipzig : Dürr
— 83 — Ließe sich der Schulgarten nicht auch in den Dienst der Heimat- künde stellen, indem man unsere wichtigsten und vor allem unsere selteneren und die hier früher angebauten Pflanzen*) zöge? Diese Mittel: 1. Unterrichtliche Spaziergänge, 2. Besuche der heimischen Fabriken usw. durch die Lehrer, 3. ein — vielleicht aus gemeinsamer Arbeit von Lehrern und Fachleuten entstandenes — heimatkundliches Lesebuch mit guten Abbildungen, 4. Besuche der Fabriken usw. durch wenige ausgesuchte Schüler, 5. eine bei jeder Schule vorhandene Sammlung heimatkundlicher Dinge, 6. das städtische Museum, 7. heimatkundliche Ortsvereine, 8. Schulgärten können dem bodenständigen Unterricht schon ausgezeichnete Dienste leisten. Dazu aber kommen noch zwei andere Hilfsmittel in Betracht, die in Zukunft sicher im Schulunterricht eine große Rolle spielen werden: das Lichtbild und die lebende Photographie. Schon jetzt werden sie in einigen Orten, z. B. Frankfurt am Main, zur Veranschaulichung beim Unterricht gebraucht. Sicher kommen wir mit der Zeit dahin, daß die meisten Schulen ihre eigene Einrichtung zur Vorführung von Lichtbildern haben, um den Unterricht fruchtbarer zu machen. Es ist unglaublich, welch starken Zulauf in allen Städten die Lichtbildvorführungen haben. Diese Anziehungskraft sollten wir für den Volksunterricht und die Volkserziehung ausnutzen. In welcher Weise? Hier ein Vorschlag. Man richte ungefähr in der Mitte der Stadt einen Lichtbild- Vortragssaal ein, so daß nach einem festgesetzten Plan die einzelnen Schulen dort an bestimmten Tagen Lichtbildvorträge halten oder Unterricht mit Lichtbildern geben könnten. *) An dieser Stelle möchte ich auf zwei Gärten hinweisen, die wir für unsere Herforder Schulen viel mehr ausnutzen könnten. Das ist 1. der Versuchsgarten der Landwirtschafts- und Realschule und 2. der Provinzial-Obstmuttergarten am Stukenberge. 6*

9. Bodenständiger Unterricht - S. 110

1913 - Leipzig : Dürr
( — 110 — Punkt des Verlegers aus angesehen, richtet sich nach der Zahl der Abnehmer und damit nach dem Umfange des Verbreitungsgebietes. Die Brauchbarkeit eines Schulbuches aber, vom Standpunkt eines wirklich bodenständigen Unterrichts aus betrachtet, ist um so größer, je besser es für die Schulen eines Ortes eingerichtet ist. Damit ist die Größe des Absatzgebietes und die Zahl der Käufer ganz bedenk- lich eingeschränkt. Es fragt sich, welcher Gesichtspunkt bestimmend sein soll. Nach meiner Ansicht darf nicht der Überschuß des Verlegers, sondern allein die Rücksicht auf die beste Art des Unterrichts den Ausschlag geben. Wenn da nun nicht anders zu helfen ist, so muß jeder Ort auch für die Herausgabe seiner bodenständigen Unterrichtsbücher sorgen, ebenso wie er heute schon für die Schulhäuser, Lehrergehälter, Unterrichtsmittel usw. aufzukommen hat. Wenn manche Stadtverwaltungen zum Besten der Bevölkerung Theatern und Musikkapellen zum Teil hohe Zuschüsse leisten und dafür beträchtliche Aufwendungen machen — in Hinsicht auf Aus- breitung der Bildung und Schaffung der Möglichkeit edler und ver- edelnder Genüsse gewiß eine gute Sache! —, so kann doch auch ein solcher Wunsch nach Beschaffung der denkbar besten Unterrichtsbücher nicht als unberechtigt angesehen werden, zumal die Schulgemeinde nur die Herausgabe der Schulbücher übernimmt oder möglich macht und diese nötigenfalls zum Selbstkostenpreise abgeben kann. Wie die Städte Verwaltungsberichte veröffentlichen, deren Druck- legung und Herausgabe doch auch einige Kosten verursachen, so hätten die Schulgemeinden, was den Geldpunkt anlangt, die Schaffung bodenständiger Unterrichtsbücher zu gewährleisten. Aber auch noch eine andere Folge wirklich bodenständiger Unterrichtsbücher wird sich unangenehm bemerkbar machen, und zwar bei dem Verziehen der Eltern nach einem andern Orte. Denn die Schüler können dann ihre bisherigen Bücher nicht mehr benutzen und müssen neue haben. Das ist freilich auch heute schon so, allerdings in viel geringerem Maße, da die Schulverwaltungen sich bemühen, in derselben Gegend oder Provinz möglichst dieselben Bücher gebrauchen zu lassen. Für die höheren Schulen in Westfalen wird z. B. außerdem die Ein- führung eines neuen Lehrbuches nur dann genehmigt, wenn mindestens drei Schulen das Buch einführen wollen. Wenn dabei auch noch andere Gründe mitsprechen, z. B. die Sicherheit für die Güte des Buches, die nicht nur bei einigen Lehrern, sondern bei mehreren Schulen den begründeten Wunsch nach Beseitigung des bisherigen

10. Bodenständiger Unterricht - S. 70

1913 - Leipzig : Dürr
— 70 — Jede Einzelfrage müßte gründlich, aber gemeinverständlich in einem besondern Hefte behandelt werden. So erhielten wir vielleicht, um die wichtigsten Teile einer wirk- lichen Heimatkunde zu nennen, etwa folgende Heimatbücher:*) 1. Erdkundliche Stoffe für Herford. 2. Sage und Geschichte von Herford. (Naturgemäß sind wir in dieser Beziehung schon durch manche gute Arbeit**) versorgt, aber das, was wir hier wünschen müssen, fehlt uns noch.) 3. Naturkundliche Stoffe für Herford: Pflanzen- und Tierwelt, Gesteinskunde. 4. Bürgerkundliche Stoffe für Herford: Gefellfchafts- und Ver- waltungskunde. 5. Volkswirtschaftliche Stoffe für Herford: Landwirtschaft, Fabrik- wefen, Handel, Gewerbe, Verkehr (Bahn, Post, Straßen, Geld- und Bankwesen,Zölle, Anpreisungsanzeigen, Reisende,Fremden- verkehr in Herford), Steuern. 6. Gerichts-, Polizei- und Gefängniswesen in Herford. 7. Bildungswesen in Herford: Schulen, Kirchen, Vereine. 8. Gesundheits- und Wohlfahrtspflege in Herford: Krankenhäuser und -kassen, staatliche und sonstige Versicherungen, Armen-, Waisen- und Jugendpflege, Fürsorgeerziehung, Erholungs- Heime, Heilstätten usw. 9. Volkskundliche Stoffe: Namen (Vor-, Familien-, Platz-, Straßen-, Orts- und andere Namen in und bei Herford), bemerkenswerte Häufer und Kirchen, Inschriften, Museum, Kleidung, Beschäftigung, Sitten, Gebräuche, Volksfeste, Aber- glaube, Sprache, Redensarten, Kinderreime, Lied, Gesang, Religion u. a. der Bewohner. Es muß natürlich den einzelnen Verfassern überlassen bleiben, welche Fragen sie behandeln wollen und in welchem Umfange. Wahrscheinlich würde manche Einzelarbeit so eingehend und groß werden, daß sie allein ein Hest füllte, z. B. über die Vogelwelt, die Pilze, die Tiere und Pflanzen in unfern Teichen, Gräben und Flüssen, *) Derartige Heimatbücher sind natürlich für jeden Ort notwendig, wo man bodenständigen Unterricht geben will. **) Vgl. I. Normann, Herforder Chronik (siehe dort die Literatur, S. Ix—xii).
   bis 10 von 34 weiter»  »»
34 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 34 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 3
4 1
5 3
6 0
7 0
8 1
9 0
10 0
11 0
12 0
13 5
14 0
15 1
16 2
17 0
18 0
19 2
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 2
26 10
27 0
28 1
29 2
30 0
31 0
32 0
33 1
34 1
35 0
36 5
37 1
38 4
39 17
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 14
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 8
2 0
3 50
4 18
5 2
6 10
7 1
8 2
9 11
10 19
11 4
12 12
13 15
14 1
15 1
16 17
17 36
18 4
19 16
20 4
21 17
22 0
23 15
24 10
25 8
26 4
27 6
28 9
29 2
30 0
31 0
32 8
33 0
34 3
35 7
36 7
37 12
38 9
39 17
40 14
41 16
42 7
43 19
44 9
45 161
46 17
47 0
48 19
49 14
50 2
51 3
52 5
53 1
54 46
55 0
56 6
57 19
58 6
59 15
60 6
61 3
62 6
63 0
64 1
65 6
66 20
67 0
68 17
69 9
70 26
71 11
72 27
73 23
74 2
75 7
76 33
77 17
78 1
79 4
80 2
81 1
82 11
83 8
84 9
85 2
86 5
87 17
88 2
89 1
90 5
91 16
92 105
93 3
94 29
95 3
96 3
97 0
98 6
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 3
4 2
5 14
6 0
7 12
8 0
9 1
10 1
11 1
12 3
13 4
14 0
15 0
16 1
17 2
18 5
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 2
25 5
26 2
27 0
28 0
29 3
30 4
31 0
32 0
33 3
34 0
35 3
36 0
37 0
38 0
39 19
40 2
41 0
42 0
43 4
44 8
45 0
46 0
47 5
48 0
49 0
50 3
51 3
52 17
53 0
54 13
55 3
56 0
57 3
58 0
59 0
60 4
61 2
62 5
63 0
64 0
65 1
66 4
67 0
68 0
69 0
70 3
71 2
72 2
73 1
74 1
75 0
76 0
77 0
78 2
79 0
80 5
81 4
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 3
90 1
91 5
92 0
93 5
94 1
95 1
96 2
97 2
98 2
99 36
100 1
101 0
102 2
103 1
104 0
105 1
106 0
107 2
108 0
109 1
110 2
111 2
112 0
113 1
114 6
115 0
116 0
117 0
118 0
119 5
120 0
121 1
122 1
123 1
124 7
125 0
126 2
127 6
128 2
129 1
130 18
131 2
132 2
133 4
134 0
135 0
136 3
137 3
138 0
139 0
140 3
141 0
142 7
143 3
144 2
145 23
146 0
147 0
148 3
149 0
150 1
151 2
152 4
153 0
154 2
155 5
156 3
157 5
158 2
159 0
160 0
161 1
162 0
163 0
164 0
165 3
166 1
167 0
168 0
169 0
170 1
171 1
172 2
173 2
174 2
175 0
176 1
177 2
178 0
179 3
180 0
181 1
182 1
183 16
184 0
185 0
186 0
187 1
188 10
189 0
190 0
191 0
192 3
193 0
194 2
195 0
196 1
197 0
198 1
199 3