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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 84

1911 - Breslau : Hirt
84 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. unzweifelhaft eingewilligt haben, wenn ihn nicht Friedrich Ii. zu einem energischen Einspruch bestimmt htte. Joseph Ii. nahm an, da Preußen ihn ohne fremde Hilfe nicht angreifen werde. Darin aber tuschte er sich. Friedrich erklrte ihm sogleich in einem Briefe, es handle sich darum, ob ein Kaiser der die Lehen des Reiches nach Belieben ver-fgen knne. Bejahe man die Frage, so wrden dadurch die Lehen zu Gtern, verliehen auf Lebenszeit. Das widerspreche aber den Gesetzen und Gewohnheiten des Rmischen Reiches. Als Glied dieses Reiches fhle er sich unmittelbar verpflichtet, die Immunitt und die Rechte des Germanischen Krpers aufrechtzuhalten. Auf diese Erklrung folgte der Krieg, der im wesentlichen in Bhmen gefhrt wurde. Joseph er-lebte, da sein Feldherr, der hochbetagte Laudon, Friedrichs Einmarsch in seine Erblande nicht verhindern konnte. Zu einer Waffenentscheidung kam es nicht (Kartoffelkrieg). Im Frieden zu Teschen (in sterreichisch Schlesien) mute Joseph Ii. seine Ansprche aufgeben. Nur das Inn-viertel blieb ihm. Der Frstenbund. Bayern zu gewinnen gab Joseph trotz dieses Fehlschlages nicht auf. Er verfolgte vielmehr den Plan, ganz Bayern durch Tausch zu erwerben und den Kurfrsten durch die sterreichischen Niederlande zu entschdigen. Aber auch diesem Versuch trat Friedrich auf Wunsch Herzog Karls entgegen, indem er zunchst mit Hannover und Sachsen den Frstenbund zur Aufrechterhaltung der Reichs-Verfassung schlo. Dies war der letzte Erfolg feiner Politik. Auf seiner Kraft ruhend, war Friedrich der Polarstern, um den sich Deutsch-laud, ja Europa drehte" (Goethe). Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sanssouci. Ihm folgte sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii.

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 87

1911 - Breslau : Hirt
Die europischen Mchte beim Ausbruch der Franzsischen Revolution. 87 Ein brauchbares Reichskriegsheer gab es nicht; die Mobilmachung im Jahre 1757 und die klglichen Leistungen der Reichskontingente bei Robach brachten den ganzen Verfall der Kriegsverfassung ans Licht. Das Reichskammergericht konnte die eingegangenen Prozesachen schon lngst nicht mehr aufarbeiten, da die Zahl der Richter hierzu nicht ausreichte und es an Mitteln, die Richterstellen zu vermehren, fehlte; auch hatten sich in seine Rechtsprechung so schwere Mngel eingeschlichen, da Kaiser Joseph endlich eine Untersuchung darber einleitete; er stellte einige Mistnde ab, konnte aber eine Reorganisation des Gerichts, die den Bedrfnissen der Zeit entsprochen htte, nicht einfhren. Lebendiger Fortschritt zeigte sich nicht im Reichs ganzen, sondern nur in den Einzelstaaten. Viele Fürsten hatten ihre landesherrlichen Rechte im Geiste des herrschenden Absolutismus weitergebildet und sie zur Unterdrckung der Rechte ihrer Stnde gebraucht, auch ihre Untertanen nach Willkr be-handelt. Gegen Ende des Jahrhunderts wurden aber despotische Regie-ruugshandluugen, die etwa noch vorkamen, von der ffentlichen Meinung verurteilt, da sich der Geist der Aufklrung und Humanitt in allen Kreisen einbrgerte. Auch an den Hfen, geistlichen und weltlichen, regte er sich; man wollte Reformen einfhren und das Los der Unter-tanen verbessern. Aber nur selten fand sich zu dem Willen auch die Kraft, etwas Neues zu schassen. Unter den Freunden der aufblhenden Nationalliteratur und den Frderern der jungen Talente finden sich viele Mitglieder des Reichsfrsten- und Grafenstandes und der Ritterschaft. Im gesellschaftlichen Leben nahm der Adel eine bevorzugte Stellung ein, nur in seinen Kreisen fanden sich Männer und Frauen von einer freieren Weltbildnng. Im Brgerstande gab es wohl Männer von gediegenen Kenntnissen und groer Arbeitskraft, aber nur wenige hatten zu diesen tchtigen Eigenschaften auch eine leichtere und geflligere Lebens-art erworben. Unendlich aber war die Sehnsucht der jungen Dichter und Schriftsteller, die engen Schranken des Berufes und Herkommens zu durchbrechen und sich zu einem freieren Dasein zu erheben. sterreich und Preußen. 50, sterreich unter Joseph Ii. (17801790.) In sterreich hatte Maria Theresia mit Klugheit, Einsicht und fast mnnlicher Festigkeit regiert und, von aufrichtigem Wohlwollen gegen die Bewohner ihrer Staaten geleitet, sich bemht, die vorhandenen Schden abzustellen. Gleiche, ja noch weitergehende Bestrebungen zeigte ihr Sohn Joseph Ii. Dieser hatte einen aufgeweckten Geist, rasche Fassungsgabe und den grten Eifer, das, was er als gut und recht erkannt hatte, auch durch-zufhren. Er war davon durchdrungen, da der Fürst als Verwalter des Staates nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht habe, fr das

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 104

1911 - Breslau : Hirt
104 Airs der Geschichte des Mittelalters ihm aber Heinrich im Jahre 1176 seine Unterstützung versagt hatte, trat der Rückschlag ein. Der Kaiser ließ die Klagen über ihn als oppressor imperii zu und beraumte zur Verhandlung darüber einen Gerichtstag an. Als Heinrich auf dreimalige Ladung nicht erschien, wurde die Acht über ihn ausgesprochen. Der Kaiser zog selbst ins Feld, um die Acht zu vollstrecken. Hatte hundert Jahre früher der Norden geschlossen Heinrich Iv. Widerstand geleistet, so fand Friedrich jetzt hier seine eifrigsten Verbündeten. Er kam bis Lübeck und machte die Stadt reichsnnmittelbar (1226 wird sie Freie Reichsstadt). Heinrich mußte sich schließlich unterwerfen und, obwohl die Acht aufgehoben wurde, außer Landes gehen. Auf dem Reichstage zu Gelnhausen war 1180 folgende Teilung der Länder des Geächteten erfolgt: Bayern ohne das zum Herzogtum erhobene Steiermark erhielt Otto von Wittelsbach, der Stammvater des jetzigen bayrischen Königshauses; Sachsen wurde zerrissen, der Osten, das Land an der mittleren Elbe mit Wittenberg, das von nun an den Namen „Herzogtum Sachsen" trügt, kam an den zweiten Sohn Albrechts des Bären, Bernhard; der Westen, das neue Herzogtum Westfalen, fiel dem Erzbischof von Cöln zu; nur die Mitte, das alte Allodialgnt der Snpplinbnrger, die fruchtbaren Gebiete um Braunschweig und Lüneburg (von Friedrich Ii. später zum Herzogtum erhoben) blieben den Welfen. Mochte es für das Ansehen und die Macht des deutschen Königs notwendig sein, einen Fürsten, dessen Macht der seinigen gleichkam, nicht neben sich zu duldeu, so erwies sich die Neuordnung, die darauf in Norddeutschland geschaffen wurde, nicht als glücklich. Sobald in den von Feinden gefährdeten Grenzgebieten an Stelle des einen, mächtigen Fürsteil mehrere kleinere, oft untereinander verfeindete Fürsten getreten waren, konnte das neu erworbene Land nicht behauptet werden. Die Dänenkönige machten ihr Übergewicht geltend und drängten den deutschen Einfluß zurück; es begauu „die dänische Zeit" der Ostseeküste, die erst durch die Schlacht bei Boruhöved 1227 beendet wurde. Eine weitere Folge der Zertrümmerung des Welsenreiches war die Bildung des jüngeren Reichsfürstenstandes. Der bisherige fürstliche Adel schied sich seitdem in zwei Klassen. Zur oberen gehörten etwa 50 geistliche und 16 Laienfürsten, die ihr Lehen unmittelbar vom Kaiser empfingen, zur unteren Klasse der größte Teil des weltlichen Adels, der sein Land von Fürsten zu Lehen nahm. In diesem niedrigen Adel, schlechthin als Ritterstand bezeichnet, sind auch die kriegerischen Dienstmannen, die Ministerialen, aufgegangen, die von Friedrich I. zu Trägern der Reichsverwaltung gemacht werden. 2. Friedrichs Ansehen in der ganzen Welt jener Tage war groß. In Mainz, wo seine Söhne Heinrich und Friedrich die Schwertleite empfingen, wurde 1184 eilt großes „Reichsfriedensfest" gefeiert. Bald darauf gelang ihm in seiner italienischen Politik ein scheinbar großer

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 81

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 81 In der sozialen Entwicklung des deutschen Volkes darf man von einer Hebung der unteren Stände reden. Den kleinen Vasallen wird Erblichkeit der Lehen gewährt; die Ministerialen erlangen wichtige Stellungen am königlichen und den fürstlichen Höfen; es sind Städte entstanden, deren Bürger in den öffentlichen Kampf eingreifen. Im Interesse der unteren Schichten der Bevölkerung versuchen die fränkischen Könige das Fehdeunwesen durch Landfriedensgesetze einzuschränken. § 45. Konrad Ii. und Heinrich Iii. Konrad Ii. (1024—1039). Nach dem Aussterben des Sächsischen Hauses wurde 1024 in der Rheinebene bei Oppenheim von den Großen aus allen deutschen Stämmen Konrad von Franken — in engerer Wahl mit seinem Vetter Konrad von Kärnten — zum Könige gewählt. Konrad Ii. ist einer der bedeutendsten Könige des Mittelalters, auf Mehrung der Königsmacht bedacht, kräftig eingreifend, gewandt und ausdauernd im Unterhandeln, berühmt als glücklicher Krieger. Er verfügte wie die Ottonen über Bistümer und Reichsabteien, erhob auch von dem neu ernannten Bischof eine Abgabe (Simonie). Den Besitz der Kirche vermehrte er dagegen nicht, suchte sogar davon, wenn möglich, zurückzugewinnen; das Reichsgut nahm er in eigene Verwaltung, die er seinen Ministerialen, abhängigen, zum Teil unfreien Leuten, die zu Hof- und Kriegsdienst verpflichtet waren, anvertraute. Die Herzogswürde in Schwaben und Bayern übertrug er seinem Sohne Heinrich. Unter ihm und seinem Nachfolger erscheint die Reichseinheit mehr denn je verwirklicht. Er schützte die unteren Stände, indem er für die Erblichkeit auch der kleineren Lehen eintrat (in Italien hat er sie sogar durch Gesetz eingeführt), und begünstigte die aufblühenden Städte. Beide vergalten seine Fürsorge durch ihre Anhänglichkeit; eine große Fürstenverschwörung gegen ihn scheiterte, da die Aftervasallen zum Könige hielten. Konrad hat zwei Züge nach Italien unternommen. Auf dem ersten gelang es ihm erst nach harten Kämpfen, das deutsche Ansehen wiederherzustellen. Auf dem zweiten belehnte er einen Führer normannischer Ritter (Rainulf) mit der Grafschaft Aversa (bei Neapel). Dagegen löste sich Boleslav Chrobry, der sich selbst zum Könige der Polen krönte, tatsächlich vom Reiche los. Erst seinen Sohn und Nachfolger unterwarf Konrad und nahm ihm auch die Lausitzen wieder ab. Dafür gab er die Mark Schleswig an Knut den Großen von Dänemark und England, um seine Verbindung mit Polen zu hintertreiben. Nach dem Tode des letzten Königs von Burgund fiel dieses an das Reich; dem widersetzte sich aber sein Stiefsohn Ernst von Schwaben, der nähere Ansprüche zu haben glaubte. Er empörte sich wiederholt, fiel aber endlich im Schwarzwalde. Konrad starb 1039 und liegt im Dome zu Speyer, inmitten der Güter seines Hauses, begraben. Pfeifer, Geschichte V. (K.) 6

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 75

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 75 viele sächsische Große ihnen an, die Bayern vertrieben Heinrich. Erst nach mehrjährigem Ringen, und ohne durch Waffengewalt bezwungen zu sein, unterwarfen sie sich dem Könige, wurden begnadigt, aber ihrer Herzogtümer entsetzt. Der Sieg auf dem Lechfelde über die Ungarn, den Otto unmittelbar danach (im Jahre 955) an der Spitze der Bayern, Schwaben, Franken, Lothringer und Böhmen erfocht, war der glänzendste Ausdruck der neu gegründeten und befestigten Königsgewalt. In dieser Schlacht fiel Konrad. Wir finden hier die Anfänge des ungarischen und des späteren österreichischen Staates. § 42. Die Verfassung des Reiches. Nach der Unterdrückung, des Aufstandes der Söhne erhielt das Reich eine Verfassung, die das Übergewicht des Königs über die Sondergewalten befestigte. Otto schuf sich in den Bischöfen Beamte, die ihm unbedingt gehorchten; er mehrte ihre Einkünfte und verlieh ihnen Grafenrechte, aber er verlangte dafür von ihnen, daß sie zum Unterhalt des Hofes beitrugen, auf den Reichstagen erschienen, Gepanzerte zu seinem Heere stellten, und duldete nicht, daß sich ein Bischof auf seine geistlichen Pflichten zurückzog, sondern forderte unweigerlich ihre Verwaltungstätigkeit. Ähnlich werden die Reichsabteien gestellt. Er verfügte über die Leistungen der Reichs» teile, die er den Bischöfen unterstellt hat, unumschränkt. Erledigte Bistümer besetzte er nach seinem Ermessen, wenn auch den Domkapiteln der Schein der kanonischen Wahl gewahrt blieb. Aus der Zahl der Bischöfe ernannte er seinen Kanzler, der im Rat die vornehmste Stelle innehat; dieser leitete die Kanzlei, die den König immer begleitete, besorgte die Ausfertigung der Urkunden und Akten, leistete die Gegenzeichnung. In der Kanzlei und der Hofkapelle lernte der König die Geistlichen kennen, denen er später wichtige Ämter anvertraute, und erzog sie zu seinem Dienste. Der König, umgeben von den Bischöfen, regierte das Reich. Der erste Bischof, der eine hervorragende Stelle innehatte, war Bruno, der Erzbischof von Cöln, Ottos Bruder. Nach dem Aufstande der Söhne wurde ihm das Herzogtum Lothringen übertragen; Wilhelm, Ottos Sohn, wurde Erzbischof von Mainz. Da Otto den Bischöfen diese bevorzugte Stellung einräumte, ergab es sich von selbst, daß er, wie Karl, für die Pflege der Wissenschaften in Klöstern und Schulen sorgte. Die von Karl begründeten Studien, die in den ungünstigen Zeiten unter seinen Nachfolgern im Ostfrankenreiche fast erstorben waren, lebten wieder auf. Der deutsche König empfängt von nun an bei der Krönung die Huldigung der anwesenden Fürsten, besucht dann aus dem Königsumritt die wichtigsten Plätze in den deutschen Gauen, läßt sich Treue schwören und verleiht Lehen. Er reist mit seinem Hofe von Pfalz zu Pfalz, wo für ihn Vorräte aufzuspeichern sind; fehlen Pfalzen, so müssen ihn Bischöfe

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 140

1911 - Breslau : Hirt
140 Aus der Geschichte des Mittelalters. Mainz, Trier und Cölu, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Der Kurfürst von Mainz hat innerhalb eines Vierteljahres die Wähler nach Frankfurt zu berufen, Stimmenmehrheit soll entscheiden, die Krönung in Aachen erfolgen. Den Kurfürsten wurde die Unteilbarkeit ihrer Länder zugesagt. M. G Stemkopf, L eip zig:. 13. Die Hausmacht Karls Iv. Die Länder der vier weltlichen sollten sich nach dem Rechte der Erstgeburt vererben. Mit ihnen sind die vier Erzämter verbunden. Durch die „Goldene Bulle" wurde ihre bevorzugte Stellung reichsgesetzlich bestätigt. Sie hatten das Bergwerks-, Münz- und Zollregal und erhielten das privilegium de non evocando und de non appellando, d. H. fast völlig unbeschränkte Gerichtsbarkeit. Sein Erbland Böhmen hob Karl in jeder Weise. Er diente der deutschen Kolonisation dadurch, daß er deutsche Ansiedler ins Land
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