Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 169

1911 - Breslau : Hirt
Die Angriffskriege der Slawen gegen die Deutschen. 169 Aber in Timurlenk, dem Tatarenfrsten, der von Samarkand aus sein Reich bis Moskau, Indien, Damaskus ausdehnte, erstand ihnen ein Gegner, der sie von Europa abzog. Bei Angora erlitten sie eine furchtbare Niederlage. Da aber mit Timurlenks Tode (1405) auch fein Reich zerfiel und sich mehrere Prtendenten befehdeten, glichen die Trken ihre Verluste in Asien bald wieder aus und wandten sich nach Europa. Die Ungarn unter Johann Hunyadi, untersttzt von den Polen, sind damals die Vorkmpfer der Christenheit. Aber der furchtbaren Nieder-lge des Polenknigs bei Warna folgte 1448 die Niederlage Huuyadis auf dem Amselfelde. 1453 eroberte Sultan Mohammed Ii. Konstantinopel; der letzte griechische Kaiser Konstantin Palologus fand den Tod im Straenkampfe. 87. Albrecht Ii. (14381439) von sterreich, der Schwieger-fohlt 'Siegmunds und Erbe von Bhmen und Ungarn, ist während seiner kurzen Regierungszeit nicht in das Reich gekommen. Mit ihm beginnt die ununterbrochene Reihe deutscher Kaiser und Könige aus dem Habsburgischen Hause (14381740). Sein Vetter Friedrich Iii. (14401493), Herzog (oder Erzherzogs wie er sich nannte) von Steiermark, folgte ihm, eine phlegmatische, keines starken Entschlusses fhige Natur, zh an dem, was er hatte, festhaltend, von fast fatalistischem Glauben an die groe Zukunft des Hauses Habsburg erfllt. 88. Zustand des Reiches. Dem Namen nach gilt die Macht des Kaisers noch immer als die oberste weltliche Macht der Christenheit, tatschlich ist sie sehr gering. Es gibt kein Reichsheer, das unmittelbar-unter dem Befehle des Kaisers steht, keine Reichsverwaltung. Der Kaiser gebietet so weit, als seine Hausmacht reicht. Wenn er nicht selbst eine groe Hausmacht besitzt, kann er das Reich weder gegen uere Feinde schtzen noch Ordnung, Ruhe und Frieden innerhalb seiner Grenzen auf-rechterhalten. Da er als deutscher König keine Einnahmen aus Reichsgut oder Reichssteuern hat, und die Verpflichtung der Stnde, seinen Hof bei vorbergehendem Aufenthalt zu unterhalten, erloschen ist, kann er im Reiche nur dann lngere Zeit verweilen, wenn er selbst bedeutendes Haus-gut besitzt und dieses nicht auerhalb des Reiches liegt. Friedrich, der zu den rmeren Fürsten zu rechnen ist, ist darum 27 Jahre lang nicht ins Reich gekommen. Die ausschlaggebende Macht haben die Fürsten, besonders die Kur-frsten, neben denen damals in Sddeutschland Bayern unter Herzog Albrecht Iv. und Wrttemberg unter dem Grafen Eberhard im Barte, der 1495 den Herzogstitel erwarb, hervortraten. Grere Macht als der Kaiser hat auch in Reichsangelegenheiten der Papst, seit Friedrich im Wiener Konkordat die Forderungen der Nation hat fallen lassen. Er bezieht in der Form von Annaten, Palliengeldern und anderen Gefllen ein vielleicht hundertmal greres Einkommen aus dem Reiche als jener und kann bei der engen Verbindung weltlicher und geistlicher Frstentmer in die meisten Angelegenheiten eingreifen.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 135

1911 - Breslau : Hirt
Innere Zustnde in Deutschland. 135 zu Worms hatte Friedrichs Sohn Heinrich (Vii.) die Fürsten als Landes-Herren bezeichnet. Die Landeshoheit der Fürsten entstand aus Amts-rechten, Grafen-, Vogtei-, Gerichtsrechten, die ihnen vom Kaiser bertragen, aber durch das Lehnsrecht allmhlich erblich geworden waren. Friedrich er-kannte an, da sie diese Rechte nicht mehr als Amts rechte, d. h. aus kaiser-licher bertragung und an Stelle des Kaisers, sondern als Hoheitsrechte kraft eigenen Rechtes ausbten. Zugleich verzichtete das Reich in den frstlichen Landen auf einige Hoheitsrechte, die es sich bisher vorbehalten hatte, z. B. das Befestigungsrecht. Es blieb danach dem Könige nur noch eine beschrnkte Zahl von Hoheitsrechten brig. Die Hoheitsrechte des Landesherrn sind nach zwei Seiten hin be-schrnkt, erstens nach oben, denn obwohl sich der Reichsverband auf-gelockert hat, so besteht er doch weiter und mit ihm ein Reichs recht; zweitens nach unten durch die auf eigenem d. h. nicht von dem Fürsten verliehenen Rechte beruhenden Rechte der Landstnde, d. h. der Ver-treter der Geistlichkeit, des im Lande angesessenen Adels und der Städte. Das wichtigste darunter ist das Recht der Geldbewilligung. Der Fürst hat regelmige Einknfte aus Domnen, Zllen, Gerichtsgefllen n. a. und ist in seinem Haushalt auf diese Einnahmen angewiesen, er hat aber nicht das Besteuerungsrecht. Bei einem Geldbedrfnis, das er aus diefen regelmigen Mitteln nicht befriedigen kann, mu er sich mit einer Bede (Bitte um eine Geldbewilligung) an die Stnde wenden. Es ist die Regel, da diese Geld nur gegen das Zugestndnis neuer Rechte bewilligen. 73. Die Städte. Allgemeine Grnde sr die Entstehung der Städte. Der Ger-maite brachte von vornherein dem Leben in der Stadt keine Vorliebe entgegen. Die rmischen Städte in der Rhein- und Donaugegend waren vielfach noch während der Vlkerwanderung verfallen. Zwar blieben Reste ihrer mchtigen Mauern nnzerstrt, aber die Ansiedler, die sich dahinter nieder-lieen, fhrten das Leben von Dorfbewohnern. Eine Stadt mute einen Markt und eine Befestigung haben (Brger und Bauer scheidet nur die Mauer"), sie war ein gesonderter Gerichts-bezirk, geno grere Unabhngigkeit in der Ordnung ihrer Ge-meindeangelegenheiten als die Landgemeinde, wurde von einem eigenen Stadtrat verwaltet und von dem Landesherrn bevorzugt, hatte nur wenig Abgaben zu zahlen und war nur in beschrnktem Umfange zum Kriegs-dienst verpflichtet. Fr ihr nur auf Eigenwirtschaft gegrndetes Dasein gengten die Mrkte, die an einem Hauptplatz des Gaues abgehalten wurden. Es darf als ein Zeichen des wachsenden Wohlstandes betrachtet werden, da sich die Zahl der Marktpltze und -tage allmhlich mehrte. Das Recht, einen Markt abhalten zu lasten, stand allein dem Könige zu, der es an Bischfe und Fürsten verlieh. Das Marktkreuz mit dem Schwert, dem Symbol der kniglichen Gerichtsgewalt, wurde aufgerichtet und im Namen des Knigs fr den Marktfrieden gesorgt. Die ersten Städte hatten sich aus rmischen Standquartieren entwickelt, wie Straburg, Speyer, Worms, Mainz und Cln, wie Augsburg und Regens-brg. Sie waren nachher zugleich die berufensten Pltze sr den Sitz von Bischfen. Meist ging die Entwicklung des Stdtewesens Hand in Hand mit

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 137

1911 - Breslau : Hirt
Innere Zustnde in Deutschland. 137 strebten, sich abzuschlieen. Sie brachten das Recht an sich, da die Rats-stellen nur mit ihren Mitgliedern besetzt wurden. Nach ihrer Berufsttigkeit waren die Brger der Stadt in Gilden und Znfte gegliedert, festgeschlossene Krperschaften, die ihre Mitglieder ebenso krftig schtzten, wie sie dieselben strengen Satzungen unterwarfen. Der Grund dieser Einrichtung ist im wirtschaftlichen Leben der Städte zu suchen. Jede Stadt strebte danach, mit ihrem Gebiete wie in Recht und Verwaltung, so auch wirtschaftlich ein abgeschlossenes Ganzes zu bilden (Stadtwirtfchaft). Es muten darum alle Produktionszweige so weit vertreten sein, da den vorhandenen Bedrfnissen gengt wurde; man wnschte aber nicht, da auf irgendeinem Gebiete die Gesamtproduktion in der Hand eines einzelnen Unter-nehmers lag, fondern es follten sich so viele Meister in diese teilen, als eine gesicherte Lebenshaltung dadurch haben konnten. Die Einwohner waren ver-pflichtet, bei ihnen zu kaufen; aber sie wurden auch durch feste Preistaxen und eine Gewhrleistung der ganzen Zunft fr die Gte der Arbeit ge-schtzt. Die verwickelten Verhltnisse, die sich bei dem Versuch einer Regelung von Produktion und Konsumtion ergaben, lieen sich nur durch die Znfte ordnen, deshalb mute jeder Meister einer Zunft angehren und sich ihren Satzungen und Ordnungen unterwerfen, die in alle Verhltnisse seines Lebens eingriffen. Aber er nahm auch an ihren Ehren und Festen teil und geno in allen vorkommenden Fllen ihres mchtigen Schutzes. Es ist ein glnzendes Zeugnis fr die in Znften organisierten Ge-werbe, da sich das Handwerk damals zum Kunsthandwerk veredelte, dessen Schpfungen sich noch heute der hchsten Schtzung erfreuen. Die Politik der Städte aber, die darauf hinausging, sich mit dem um-liegenden Lande zu einem geschlossenen Wirtschaftsgebiet abzuschlieen und ihren Mitgliedern eine gewisse Lebenshaltung zu sichern, war der Bildung des Grobetriebes, des Grohandels und der Ansammlung groer Vermgen nicht gnstig. Sie bewirkte aber auch, da sich die Ein-Wohnerschaft der Stadt innerhalb einer gewissen Kopfzahl hielt. Sie liegt in den meisten mittelalterlichen Stdten noch unter zehntausend, bei wenigen zwischen zehn- und zwanzigtausend, und vielleicht stand Nrnberg, das fnsnndzwanzigtausend Einwohner erreichte, unter allen allein. Etwas anders lagen die Verhltnisse in den flandrischen Stdten, in denen die Tuchweberei seit alten Zeiten in hoher Blte stand. Sie arbeiteten fr den Export und beherrschten mit ihren Waren die Mrkte von West-europa; frh knpften sie Beziehungen im Orient an, wo ihre Fürsten zur Zeit der Kreuzzge hervorragende Stellungen einnahmen. Auch in den Hansestdten, in denen die Kaufmannsgilden die Fhrung behielten, lagen die Verhltnisse etwas anders. Die Verfassung der Städte. Ursprnglich ist der Herr des Grund und Bodens, auf dem die Stadt steht, auch Stadtherr und nimmt seine Rechte durch den Stadtschultheien wahr. Allmhlich aber brachte der Rat, sei es durch Gewalt oder durch Kauf oder Tausch, die Rechte des Stadtherrn an sich, bis bei den ehemaligen Knigs- und manchen Bischofs-stdten jede Verpflichtung schwand und sie zu Freistdten oder, wie man spter sagte, zu Freien Reichsstdten wurden. So wurde die Reichs-freiheit Straburgs 1205 durch einen Freibrief des Knigs Philipp begrndet und 1262 durch den Sieg der Brger der ihren Bischof befestigt. Von

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 172

1911 - Breslau : Hirt
172 Deutsche Geschichte im Mittelalter. Wirren und Kmpfe im Innern und Verluste an den Grenzen waren die Folgen dieses Znstandes. Whrend der Hussitenkriege waren die inneren Parteinngen hinter den Leiden durch uere Kriege zurckgetreten. Damals versuchte Siegmund der-gebens, die Parteien zu vershnen und die Reichsverfassung zu reformieren. In der Mitte des 15. Jahrhunderts brach eine zweite Krisis aus. Auch damals waren die Schweizer beteiligt. Der Kaiser Friedrich Iii., mit Zrich verbndet, erbat sich vom König von Frankreich eine Sldnerschar, die Armagnacs", um die Rechte seines Hauses in der Schweiz wahr-zunehmen. Der Dauphin fhrte sie. Bei St. Jakob an der Birs (bei Basel) kam es zur Schlacht. Obwohl siegreich, zogen sich die ruberischen Horden doch zurck und verwsteten das obere Elsa. Im Frieden verlor das Haus Habsburg feine letzten Besitzungen in der Schweiz (1444). Im Reiche brachen gleichzeitig an mehreren Stellen Fehden zwischen Fürsten und Stdten aus. Der Erzbischof von Cln suchte Soest, der Markgraf Albrecht Achilles Nrnberg zu unterwerfen, aber nur Friedrich Ii. von Brandenburg hatte Erfolg; er zwang Berlin-Klln zum Gehorsam. Alle andern angegriffenen Städte behaupteten ihre Freiheit; aber die Zeit der grten Macht war doch fr die Städte vorber. Doch fingen auch die Fürsten an, unter den nderungen im wirtschaftlichen Leben der Nation zu leiden. Die Geld Wirtschaft brach sich Bahn, es entstanden in den Stdten groe Vermgen. Die Fürsten aber hatten nur zum Teil feste Geldeinknste. Schon den standesgemen Aufwand auf Reichstagen zu be-streiten, fiel manchen von ihnen schwer; aber am empfindlichsten wurde ihnen dieser Mangel durch das vernderte Kriegswesen Das Aufgebot der Lehus-leute verfiel, weil es militrisch untauglich wurde, und das Sldnerheer forderte groe, stfsige Kapitalien. Geldbewilligungen der Landstnde waren nur gegen Einbuen an landesherrlichem Besitz oder Rechten, geliehenes Geld nur gegen Verpfndungen zu haben. So fhlte sich auch die frstliche Macht eingeschrnkt, und Fürsten und Städte fingen an, sich miteinander auszushnen. Gleichzeitig verwstete der Schsische Bruderkrieg zwischen den Ernestinen und Albertinern Mitteldeutschland, der Pflzer Krieg das Land rechts und links des Rheins von Straburg bis Mainz. Whrend des letzteren hofften Markgraf Karl von Baden und sein Bruder, der Bischof Georg von Metz, mit Ulrich von Wrttemberg bei Abwesen-heit des Pfalzgrafen und Kurfrsten Friedrich I. Heidelberg leichthin zu nehmen, als dieser bei Seckenheim 1462 die Gegner berraschte, in schnellem Angriff entscheidend niederwarf und die fhrenden Fürsten ge-fangen nach Heidelberg fhrte, wodurch Friedrich der Siegreiche" un-verhofft schnell den Krieg zu glorreichem Ende brachte. Christian I. von Dnemark wurde Herzog von Holstein; im zweiten Thorner Frieden mute der Deutsche Orden das Weichselland an Polen abtreten. In Bhmen wurde Georg Podiebrad, in Ungarn Matthias Corvinus als König anerkannt, der seine Herrschaft der Schlesien, Mhren und die Lausitz ausdehnte und zuletzt den Kaiser aus Wien vertrieb. Die grte Gefahr aber drohte im Westen durch die burgundische Macht.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

9. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 47

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Alexander der Große. 336—323. 47 § 48, Die Eroberung des Perserreiches. 334—330. Das Heer, das Alexander mit sich führte, zählte nur 30000 Mann zu Fuß und 5000 Reiter; es waren teils Makedonier, teils Griechen, teils auch Illyrer und Thraker. Das Perserreich war in starkem Verfall. Im Königshause $er®“§eid). waren Mord und Revolution häufig; die Satrapen handelten teilweise wie unabhängige Fürsten, die sich sogar gegenseitig bekriegten. Der bamalige König Dareios Kobomännos war ein schwacher, kraftloser Monarch. Nachdem Alexander im Jahre 334 den Hellespont überschritten und im Angesicht der Höhe von Jlios am Grabhügel des Achill diesem ein Totenopfer dargebracht hatte, traf er hinter dem Flusse Granikus auf Samtf>t ein von persischen Satrapen befehligtes Heer. Gegen den Rat seines ®mmfll§-Feldherrn Parminion griff er an. Er selbst führte mit Ungestüm die makedonische Reiterei über den Fluß zum wuchtigen Angriff und trug nach heißem Kampfe, in dem er selbst in Lebensgefahr geriet und nur durch bte Dazwischenkunft des Kleitos gerettet würde, über die persischen Reiter den Sieg bavon; auch die griechischen Sölbner, die in persischen Diensten standen, konnten nicht wiberstehen und würden teils niebergemacht, teils gefangen genommen. Nun zog der Sieger an der Westküste Kleinasiens sübwärts und eroberte sie; erst von der Sübwestecke marschierte er in das Innere des Landes und nahm in berlanbfchaft Phrygien Winterquartiere. Damals zeigte man ihm in Görbion den berühmten gordischen Knoten, der an dem Wagen des sagenhaften, alten phrygifchen Königs Mibas Deichsel und Joch verbanb und an den sich die Weissagung knüpfte, daß, wer ihn löse, Asien beherrschen werbe; er zerhieb ihn mit dem Schwert. Im nächsten Jahre führte er sein Heer nach Südosten und gelangte 333. nach Kilikien. Als er in der Stadt Tarsos weilte, badete er in erhitztem Zustande in dem kaltem Gebirgsflusse Cydnus und verfiel in schwere Krankheit. Als er im Fieber lag, erhielt er einen Brief Parmenions, in welchem dieser ihn vor seinem Arzte Philippos warnte, der vom Perserkönig bestochen sei. Trotzdem nahm er von dem Arzte die Arznei, während er ihm zugleich den Brief zum Lesen gab. Den Blick auf ihn gerichtet, trank er den Becher leer, und sein Vertrauen hatte ihn nicht getäuscht; er verfiel in starken Schweiß und wurde gesund. Bald darauf konnte er sein Heer an der Küste entlang in der Richtung nach Syrien weiterführen. Indessen hatte Darins aus den verschiedensten ^Stämmen seines Reiches ein großes Heer zusammengebracht, auch griechische Söldner folgten ihm. Damit überschritt er im Rücken des makedonischen Heeres das Gebirge und nahm bei Jssus Aufstellung, so daß Alexander Kehrt machen

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 84

1911 - Breslau : Hirt
84 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. unzweifelhaft eingewilligt haben, wenn ihn nicht Friedrich Ii. zu einem energischen Einspruch bestimmt htte. Joseph Ii. nahm an, da Preußen ihn ohne fremde Hilfe nicht angreifen werde. Darin aber tuschte er sich. Friedrich erklrte ihm sogleich in einem Briefe, es handle sich darum, ob ein Kaiser der die Lehen des Reiches nach Belieben ver-fgen knne. Bejahe man die Frage, so wrden dadurch die Lehen zu Gtern, verliehen auf Lebenszeit. Das widerspreche aber den Gesetzen und Gewohnheiten des Rmischen Reiches. Als Glied dieses Reiches fhle er sich unmittelbar verpflichtet, die Immunitt und die Rechte des Germanischen Krpers aufrechtzuhalten. Auf diese Erklrung folgte der Krieg, der im wesentlichen in Bhmen gefhrt wurde. Joseph er-lebte, da sein Feldherr, der hochbetagte Laudon, Friedrichs Einmarsch in seine Erblande nicht verhindern konnte. Zu einer Waffenentscheidung kam es nicht (Kartoffelkrieg). Im Frieden zu Teschen (in sterreichisch Schlesien) mute Joseph Ii. seine Ansprche aufgeben. Nur das Inn-viertel blieb ihm. Der Frstenbund. Bayern zu gewinnen gab Joseph trotz dieses Fehlschlages nicht auf. Er verfolgte vielmehr den Plan, ganz Bayern durch Tausch zu erwerben und den Kurfrsten durch die sterreichischen Niederlande zu entschdigen. Aber auch diesem Versuch trat Friedrich auf Wunsch Herzog Karls entgegen, indem er zunchst mit Hannover und Sachsen den Frstenbund zur Aufrechterhaltung der Reichs-Verfassung schlo. Dies war der letzte Erfolg feiner Politik. Auf seiner Kraft ruhend, war Friedrich der Polarstern, um den sich Deutsch-laud, ja Europa drehte" (Goethe). Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sanssouci. Ihm folgte sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii.
   bis 10 von 51 weiter»  »»
51 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 51 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 3
4 16
5 3
6 0
7 0
8 6
9 0
10 0
11 2
12 1
13 5
14 2
15 1
16 3
17 0
18 0
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 10
26 27
27 0
28 1
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 6
37 1
38 3
39 11
40 0
41 0
42 2
43 0
44 0
45 1
46 8
47 5
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 10
2 1
3 16
4 20
5 7
6 8
7 48
8 7
9 71
10 29
11 7
12 6
13 11
14 2
15 2
16 23
17 41
18 17
19 19
20 12
21 9
22 0
23 22
24 4
25 5
26 0
27 1
28 6
29 4
30 2
31 0
32 11
33 4
34 8
35 6
36 24
37 76
38 10
39 4
40 6
41 73
42 12
43 32
44 28
45 17
46 11
47 0
48 8
49 9
50 1
51 4
52 4
53 3
54 36
55 5
56 35
57 9
58 13
59 16
60 32
61 2
62 7
63 2
64 0
65 9
66 10
67 7
68 64
69 18
70 16
71 13
72 40
73 68
74 5
75 7
76 26
77 17
78 5
79 3
80 4
81 1
82 14
83 21
84 6
85 11
86 31
87 16
88 1
89 4
90 11
91 11
92 42
93 0
94 27
95 2
96 14
97 2
98 11
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 1
2 1
3 7
4 6
5 67
6 2
7 42
8 2
9 4
10 6
11 1
12 5
13 6
14 2
15 2
16 2
17 3
18 28
19 24
20 0
21 1
22 18
23 2
24 6
25 10
26 2
27 7
28 0
29 9
30 9
31 5
32 1
33 5
34 2
35 13
36 1
37 3
38 1
39 80
40 8
41 0
42 0
43 8
44 12
45 0
46 0
47 8
48 0
49 4
50 6
51 4
52 54
53 0
54 87
55 22
56 4
57 5
58 3
59 2
60 25
61 5
62 45
63 3
64 5
65 3
66 23
67 6
68 3
69 2
70 3
71 8
72 6
73 6
74 3
75 6
76 0
77 1
78 7
79 2
80 34
81 10
82 5
83 2
84 0
85 3
86 0
87 2
88 5
89 4
90 1
91 27
92 2
93 12
94 81
95 3
96 18
97 11
98 41
99 126
100 1
101 2
102 2
103 3
104 0
105 16
106 20
107 6
108 3
109 1
110 4
111 4
112 2
113 2
114 13
115 3
116 0
117 0
118 6
119 8
120 1
121 3
122 7
123 1
124 11
125 4
126 4
127 11
128 2
129 4
130 71
131 7
132 4
133 25
134 0
135 0
136 15
137 5
138 3
139 2
140 3
141 1
142 27
143 4
144 15
145 139
146 2
147 0
148 15
149 0
150 1
151 5
152 12
153 0
154 21
155 7
156 5
157 11
158 4
159 2
160 0
161 6
162 15
163 3
164 0
165 20
166 9
167 1
168 0
169 0
170 3
171 9
172 9
173 10
174 8
175 6
176 2
177 10
178 0
179 9
180 2
181 12
182 7
183 33
184 0
185 4
186 0
187 4
188 21
189 1
190 0
191 4
192 6
193 1
194 7
195 0
196 6
197 5
198 2
199 24