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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 98

1918 - Breslau : Hirt
98 Das Zeitalter der Hohenstaufen. Zugleich entstehen die Anfänge einer neuen, weltlichen Bildung und Gesittung. Das während der Kreuzzüge ausgestaltete Ideal des Rittertums, in dem sich geistliche und weltliche Elemente verschmelzen, beherrscht Leben, Sitten und Weltanschauung aller höfischen Kreise in Europa. Ist dieses Ideal ebenso wie die idealen Vertreter des Standes (Artus' Tafelrunde, Gralritter) dem Abendlande gemeinsam, so ruft es doch unter den einzelnen Kulturvölkern die ersten Erzeugnisse nationaler Literatur ins Leben. Das Lateinische hört auf, die alleinige Literatursprache im Abendlande zu sein. § 53. Lothar und Konrad Iii Die sächsischen und fränkischen Könige haben ihre Macht auf Kosten der Fürsten auszudehnen und die Kirche von sich abhängig zu machen versucht. Beide Ziele sind nicht erreicht worden. Der König behält zwar seine Mitwirkung bei der Besetzung der deutschen Bistümer, übt aber keinen Einfluß mehr auf die Besetzung des Römischen Stuhles aus. Schon wird in kirchlichen Kreisen davon gesprochen, daß die Kaiserkrone ein Sehen des Papstes sei. Die Fürsten haben weitgehenden Anteil an der Regierung erhalten und sichern sich die gewonnene Stellung dadurch, daß sie das Königtum mehr als bisher zum Wahlkönigtum mnzuwanbeln suchen. Damit wächst erstens die Bebeutung der großen Familien; jahrzehntelang bilbet der Streit zweier Häuser, der Staufen und Welfen, den Inhalt der deutschen Geschichte; es wächst zweitens auch für den König die Bedeutung der Hausmacht, aus der sein Ansehen fortan vor allem beruht. Die religiöse Begeisterung erreicht zur Zeit des Abtes Bernhard von Clairvaux, der dem neu gegründeten Zisterzienserorden angehörte, ihren Höhepunkt; aber das vollständige Scheitern des von ihm ins Werk gesetzten zweiten Kreuzzuges ruft religiöse Zweifel wach. — Der Islam erobert verlorene Gebiete zurück. Lothar (1125-1137). Im Jahre 1125 wurde nicht der nächste Verwandte Heinrichs V., sondern der mächtigste unter seinen Gegnern zum Könige gewählt. Lothar von Supplinburg, Herzog von Sachsen, hatte seit Der Niederlage eines kaiserlichen Heeres am Welfesholze in Norddeutschlanb fast unumschränkt regiert, eigenmächtig die Marken an der mittleren Elbe vergeben und war der bebeutenbste Vertreter des neu aufgekommenen Fürstentums. „ . Eine ähnliche Stellung hatten im Sübwesten des Reiches die Bruder Friedrich und Konrab von Hohenstaufen inite; ihr Vater hatte von Heinrich Iv. das Herzogtum Schwaben und die Hcinb feiner Tochter erhalten. Obwohl in ihren Hoffnungen auf die Nachfolge im Reiche

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 131

1918 - Breslau : Hirt
Die Fürsten. 131 Die Stände. Die inneren Verhältnisse des Deutschen Reiches im 13. Jahrhundert werden durch das Erstarken der fürstlichen Selbständigkeit und das kräftige Aufblühen des Städtewesens gekennzeichnet. § 70. Die Fürsten. Auf dem Mainzer Tage von 1235 hatte Friedrich Ii. die Fürsten als Landesherren anerkannt. Die Landeshoheit der Fürsten entstand aus Amts-, Grafen-, Vogtei-, Regal-, Gerichtsrechten, die ihnen vom Kaiser übertragen, aber durch das Lehnsrecht allmählich erblich geworden waren. Friedrich erkannte jetzt an, daß sie diese Rechte nicht mehr als Amts rechte, d. H. aus kaiserlicher Übertragung und an Stelle des Kaisers, sondern als Hoheitsrechte kraft eigenen Rechtes ausübten. Zugleich verzichtete das Reich in den fürstlichen Landen auf einige Hoheitsrechte, die es sich bisher vorbehalten hatte, z. B. das Befestigungsrecht. Es blieb danach dem Könige nur noch eine beschränkte Zahl von Hoheitsrechten übrig. — Alles aber, was dem einzelnen Fürsten überhaupt an Rechten zusteht, sowie sein Allodial- und sein Lehnsbesitz schmolz jetzt zu dem Begriffe des Territoriums zusammen. Die Hoheitsrechte des Landesherrn sind nach zwei Seiten hin beschränkt, erstens nach oben, denn obwohl sich der Reichsverband gelockert hat, so besteht er doch weiter und mit ihm ein Reichsrecht; zweitens nach unten durch die auf eigenem —d. h. nicht von dem Fürsten verliehenen — Rechte beruhende Stellung der Land stände: der Vertreter der Geistlichkeit, des im Lande angesessenen Adels und der Städte. Das wichtigste darunter ist das Recht der Geldbewilligung. Der Fürst hat regelmäßige Einkünfte aus Domänen, Zöllen, Gerichtsgefällen u. a. und ist in seinem Haushalte auf diese Einnahmen angewiesen, er hat aber nicht das Besteuerungsrecht. Bei einem Geld-bedürfnis, das er aus diesen regelmäßigen Mitteln nicht befriedigen kann, muß er sich mit einer Bede (Bitte um eine Geldbewilligung) an die Stände wenden, die Geld regelmäßig nur gegen das Zugeständnis neuer Rechte bewilligen. § 71. Die Städte. Städte im eigentlichen Sinne kannte das frühere Mittelalter nicht. Sie erscheinen als politische Mächte — zuerst am Rhein — im 11. Jahrhundert, im 12. mehrt sich ihre Zahl, im 13. erfolgen zahlreiche Gründungen. Mehr als dreihundert sind damals in Norddeutschland allein angelegt worden. Noch in demselben Zeitraume bilden sich die charakteristischen Merkmale der Städte aus. Eine Stadt muß eine Befestigung haben („Bürger und Bauer scheidet nur die Mauer“) und einen Markt, sie ist ein gesonderter Gerichtsbezirk, genießt größere Unabhängigkeit in der Ordnung ihrer Gemeindeangelegenheiten als Die Land- 9*

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 134

1918 - Breslau : Hirt
134 Die Zeit des Interregnums. Die Politik der Städte aber, die darauf ausging, sich mit dem umliegenden Lande zu einem geschlossenen Wirtschaftsgebiete abzuschließen und ihren Mitgliedern eine gewisse Lebenshaltung zu sichern, war der Bildung des Großbetriebes, des Großhandels und der Ansammlung großer Vermögen nicht günstig. Sie bewirkte aber auch, daß sich die Einwohnerschaft der Stadt innerhalb einer gewissen Kopfzahl hielt. Sie liegt in den meisten mittelalterlichen Städten noch unter zehntausend, bei wenigen zwischen zehn- und zwanzigtausend, und vielleicht stand Nürnberg, das fünfundzwanzigtausend Einwohner erreichte, unter allen allein. Etwas anders lagen die Verhältnisse in den flandrischen Städten, in denen die Tuchweberei schon seit gallisch-römischen Zeiten in hoher Blüte stand. Sie arbeiteten für die Ausfuhr und beherrschten mit ihren Waren die Märkte von Westeuropa, knüpften früh Beziehungen im Orient an, wo ihre Fürsten zur Zeit der Kreuzzüge hervorragende Stellungen einnahmen. Auch in den Hansastädten, in denen die Kaufmannsgilden die Führung behielten, waren die Verhältnisse etwas anders. Die Verfassung der Städte. Ursprünglich ist der Herr des Grund und Bodens, auf dem die Stadt steht, auch Stadtherr und nimmt seine Rechte durch den Stadtvogt wahr. Allmählich aberbringt der Rat, sei es durch Gewalt oder durch Kauf oder Tausch, die Rechte des Stadtherrn an sich, bis bei den ehemaligen Königs- und manchen Bischofsstädten jede Verpflichtung schwindet, bei vielen landesherrlichen nur noch eine jährliche Abgabe und eine beschränkte Hilfeleistung im Kriege übrigbleibt. Seitdem liegt die Verwaltung der Stadt in den Händen des Rates, der für den Bau und die Unterhaltung der Stadtmauern, für die Kriegstüchtigkeit des nach Zünften geordneten Heeres zu sorgen, Recht und Gericht wahrzunehmen hat. Um ihre Geldbedürfnisse zu befriedigen, führten die Städte schon früh neben direkten Stenern das Ungeld, die Akzise, ein und gingen damit den Fürsten voraus. Den Glanz und Reichtum unserer alten Städte bringen noch heute ihre stolzen Bauten, Kirchen, Rathäuser, Zunfthäuser, Brunnen und Denkmäler zum Ausdruck, so u. a. am Rhein die Rathäuser zu Aachen und Cöln, das Kauf- und Tanzhaus Gürzenich zu Cöln. In der Mitte des 14. Jahrhunderts erstarkten die Zünfte und forderten einen Anteil an den Ratsstellen für sich. In der Regel warfen sie den Patriziern Unterdrückung der Armen und ungerechte Verwaltung des Stadtsäckels vor. Ganz Deutschland ergriff damals diese Bewegung, die in verschiedener Weise durchgekämpft wurde — hier gelang eine Einigung ohne Blutvergießen, dort wurden in den Straßen schwere Schlachten ausgekochten, und der Sieger nahm grausame Rache an dem Besiegten —, aber auch sehr verschiedene Ergebnisse hatte: bald wurden die Geschlechter ganz verdrängt, bald behaupteten sie sich, am häufigsten aber wurde den Zünften irgendein Anteil an der Verwaltung der Stadt

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 163

1918 - Breslau : Hirt
Das Reich von 1450—1517. 163 2. Das Reich von 1450—1517. §89. Die Könige. Albrecht Ii. (1438-1439) von Österreich, der Schwiegersohn Siegmunbs und Erbe von Böhmen und Ungarn, war toährenb seiner kurzen Regierungszeit mit der Abwehr der Türken beschäftigt. Ihm folgte sein Vetter Friedrich Iii. (1440—1493), Herzog (ober „Erzherzog", wie er sich nannte) von Steiermark, eine geistig lässige, keines starken Entschlusses fähige Natur, zäh an dem, was er hatte, festhaltenb, von dem Glauben an die große Zukunft des Hauses Habsburg erfüllt. Zustaub des Reiches. Theoretisch gilt die Macht des Kaisers noch immer als die oberste weltliche Macht der Christenheit, tatsächlich ist sie sehr gering. Es gibt kein Reichsheer, über das der Kaiser zu verfügen hätte, keine Reichsfinanzen, keine Reichsverwaltung. Der Kaiser gebietet so weit, als seine Hausmacht reicht. Da er als beutscher König keine Einnahmen aus Reichsgut ober Reichssteuern hat und die Verpflichtung der Stäube, seinen Hof bei vorubergehenbem Aufenthalt zu unterhalten, erloschen ist, kann er im Reiche nur baun längere Zeit verweilen, wenn er selbst bebeutenbes Hausgut besitzt und btefes nicht außerhalb des Reiches liegt. Friedrich, der zu den armen Fürsten zu rechnen ist, ist barum 27 Jahre lang nicht ins Reich gekommen. Die ansschlaggebenbe Macht haben die Fürsten, besonbers die Kurfürsten. Größere Macht als der Kaiser hat auch in Reichsangelegenheiten der Papst, seit Friedrich im Wiener Konforbat (1448) die Forberungen der Nation hat fallen lassen. Er bezieht in der Form von Annalen, Palliengelbern und onberen Gefällen ein ungleich höheres Einkommen aus dem Reiche als jener und kann bei der engen Verltinbung weltlicher und geistlicher Fürstentümer in die meisten Angelegenheiten eingreifen. Friedrich ist der letzte in Rom gekrönte Kaiser. Wirren und Kämpfe im Innern und Verluste an den Grenzen waren die Folgen bieses Zustanbes. In Mailanb herrschte nach den Diskonti Franz Sforza auch ohne kaiserliche Belehnung; baburch, daß König Christian von Dänemark zum Herzoge von Holstein gewählt würde, kam bieses an Dänemark; im zweiten Thorner Frieden (1466) riß Polen Westpreußen an sich und machte bos übrigbleibenbe Orbenslonb lehnsabhängig. In Böhmen entstaub unter Georg von Pobiebrab und in Ungarn unter Matthias Corvinus ein nationales Königreich, das Schlesien, die Lausitz und Mähren in Kämpfe stürzte. Die größte Gefahr aber brohte im Westen durch die burgunbische Macht. Maximilian I. (1493—1519). Der lebhafte, unternehmete, immer mit großen Plänen beschäftigte, nicht immer sie mit Ausbauer üerfolgenbe Sohn Friebrichs Iii. war ein tapferer, ritterlicher Herr, des Kriegswesens u*

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 141

1918 - Breslau : Hirt
Karl Iv. (Stimmenmehrheit soll entscheiden, die Krönung in Aachen erfolgen. Den Kurfürsten wurde die Unteilbarkeit ihrer Länder zugesagt. Die Länder der vier weltlichen sollten sich nach dem Rechte der Erstgeburt vererben. Mtt ihnen sind die vier Erzämter verbunden. Durch die „Goldene Bulle" wurde ihre bevorzugte Stellung reichsgesetzlich bestätigt. Sie hatten das Bergwerks-, Münz- und Zollregal und erhielten das privilegium de non evocando und de non appellando, d. h- fast völlig unbeschränkte Gerichtsbarkeit. V/Z/////A Mutsmachttüirlslv 13. Die Hausmacht Karls Iv. Sein Erbland Böhmen hob Karl in jeder Weise. Er diente der deutschen Kolonisation dadurch, daß er deutsche Ansiedler ins Land zog, ohne daß von einer Spannung der Nationalitäten etwas zu merken war. Er gründete die erste deutsche Universität in Prag nach dem Muster der Pariser Sorbonne (Universitas ursprünglich — Vereinigung der studentischen Genossenschaften). Wenige Jahrzehnte später folgten die Universitäten zu Heidelberg, Cöln, Wien usw. Acker- und Bergbau,

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 83

1912 - Breslau : Hirt
48. Der Bayrische Erbfolgekrieg und der Frstenbund. 83 zogen. Preußen erhielt die ehemals deutschen Gebiete, Westpreuen nebst Ermelaud und Knlnterlcmd, freilich ohne Danzig und Thorn, und den Netzedistrikt, sterreich Galizien und Lodomirien, Rußland die Gebiete stlich von Dna imd Dnjepr. 48. Der Bayrische Erbfolgekrieg (17781779) und der Frstenbund (1785). Als der Kurfürst Maximilian Joseph von Bayern 1777 gestorben war, ging das Land an Karl Theodor von der Pfalz der. Dieser lie sich im folgenden Jahre durch Joseph Ii. bestimmen, auf den grten Teil Bayerns zu verzichten, der sogleich von kaiserlichen Truppen besetzt wurde. Dieser Besitzwechsel wrde sich ohne Strung vollzogen haben, wenn nicht der Herzog Karl Ii. von Pfalz-Zweibrcken gleich-falls erbberechtigt gewesen wre und wenigstens zu dem Handel seine Zu-stimmuug htte geben mssen, damit er rechtsgltig wurde. Karl wrde unzweifelhaft eingewilligt haben, wenn ihn nicht Friedrich Ii. zu nach-drcklichem Einsprche bestimmt htte. Joseph Ii. nahm an, da Preußen ihn ohne fremde Hilfe nicht angreifen werde. Darin aber tuschte er sich. Friedrich erklrte ihm sogleich in einem Briefe, es handle sich darum, ob ein Kaiser der die Lehen des Reiches nach Belieben ver-fgen knne. Bejahe man die Frage, so wrden dadurch die Lehen zu Gtern, verliehen auf Lebenszeit. Das widerspreche aber den Gesetzen und Gewohnheiten des Rmischen Reiches. Als Glied dieses Reiches fhle er sich unmittelbar verpflichtet, die Immunitt und die Rechte des Germanischen Krpers aufrechtzuhalten. Auf diese Erklrung folgte der Krieg, der im wesentlichen in Bhmen gefhrt wurde. Joseph er-lebte, da sein Feldherr, der hochbetagte Laudon, Friedrichs Einmarsch in seine Erblande nicht verhindern konnte. Zu einer Waffenentscheidung kam es nicht. Im Frieden zu Teschen (in sterreichisch-Schlesien) mute Joseph Ii. seine Ansprche aufgeben. Nur das Jnnviertel blieb ihm. Der Frstenbund. Bayern zu gewinnen gab Joseph trotz dieses Fehlschlages nicht auf. Er verfolgte vielmehr den Plan, ganz Bayern durch Tausch zu erwerben und den Kurfrsten durch die sterreichischen Niederlande zu entschdigen. Aber auch diesem Versuch trat Friedrich entgegen, indem er mit einer Anzahl deutscher Fürsten den Frstenbund zur Aufrechterhaltung der Reichsverfassung schlo. Dies war der letzte Erfolg seiner Politik. Auf seiner Kraft ruhend, war Friedrich der Polarstern, um den sich Deutschland, ja Europa drehte" (Goethe). Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sanssouci. Ihm folgte sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. 6*
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