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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 54

1911 - Magdeburg : Creutz
54 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz, Blick weilerschweifen und sehen in den Felsen eine Menge Höhlen. Diese Hohlräume waren anfangs natürliche Höhlen und sind im Lause der Zeit von den Burgbewohnern vergrößert worden. (Worum war die Vergrößerung der Höhlen leicht möglich?) So war der Regenstein in den ältesten Zeilen ein begehrter Ort, da seine Abhänge steil waren und er eine Brenge Höhlen enthielt, die zu größeren Räumen ausgemeißelt werden konnten. Die Burg hatte hier eine sehr geschützte Lage. Wir besichtigen die wichtigsten in den Felsen eingehauenen Räume, die mit Nummern oersehen sind. In dem unteren Teile des Regensteins sinden Negeusteiu, wir eine• Anzahl Kammern, die oon den Diemtleuten der Burg als Wohnungen und Arbeits räume benutzt wurden; in anderen Räumen standen die Pserde. Selbst die Krippen waren in die Steinmassen ein- gehauen. Auf einer in den Felsen eingehauenen Treppe steigen wir ans die obere Fläche des Regensteins. Eine in den Fels eingehauene Kammer wird als Wachtstube bezeichnet. An der Rückenwand sehen wir die Umrisse eines Knappen mit einer Waffe. Jedenfalls wohnte in diesem Räume ein Wächter der Burg. Ein anderer kleiner Raum wird Fräulein- zimmer genannt. Aus einem Durchgänge gelangen wir in die Burg- kapelle. Dieser Raum ist am höchsten und sorgfältigsten herausgearbeitet.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 60

1911 - Magdeburg : Creutz
60 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. gefüllte Waschbecken. In kurzer Zeit hat sich das Stück Löß wie ein Schwamm vollgesogen; aus der Oberfläche des Wassers schwimmen kleine verfaulte Wurzelreste. Wir gießen das Wasser ab, und erst uach längerer Zeit wird das Stück Löß auch im Innern wieder trocken. (Erkläre den Vorgang!) Diese eigentümliche Beschaffenheit des Löß ist für das Gedeihen des Getreides und der Hackfrüchte von der größten Bedeutung. Die langen Wurzeln der Zichorien und Zuckerrüben dringen ties in die Humus- schicht hinein. Zur Zeit der Dürre gibt die Lößschicht immer noch Feuch- tigkeit an die Faserwurzeln der Pflanzen ab; zur Zeit des anhaltenden Regens saugt sie das durch den lockeren Humus hindurchsickernde viele Wasser aus. Zeiten der Dürre und des übermäßigen Regens sind deshalb für das Wachstum der Pflanzen in der Börde nicht so schädlich wie in anderen Gegenden. Unter der Lößschicht finden wir die dritte Schicht aus Saud und Geröll bestehend. Wie mag dieser Löß entstanden sein? Löß besteht aus kleinen Staubteilchen, die durch Verwitterung gebildet worden sind. Zur Zeit einer langen Dürre, so sagen die Gelehrten, wurden diese Verwitterungsstosse von starken Winden in die Höhe gehoben, nach bestimmten Richtungen geweht und an gewissen Stellen abgelagert. Da der Alvenslebener Höhenzug dem Winde Einhalt gebot, so lagerten sich diese dicken Staubmassen in fast gleichmäßiger Stärke in der Bördegegend ab. Die Ablagerung reichte über die Bode hinweg bis an den Harz und im Süden über die Saale fort bis in die Gegend von Halle. Die Oberfläche der Lößschicht bedeckte sich im Lause der Zeit mit Gras und Gestrüpp; daraus erklären sich die Röhren und Löcher iin Löß, in denen versanlte Wurzelreste noch heute zu finden sind. b) Die Bodenschätze im Innern der Erde. Besonders im Süden der Börde birgt das Erdinnere wertvolle Schätze an Steinsalzen. Kalisalzen und Braunkohlen. Vor 60 Jahren wurden in Staßsurt und Leopoldshall erfolgreiche Bohr- versuche auf Steinsalz gemacht. Als man bald darauf den großen Wert der über den Steinsalzschichten lagernden Kalisalze für die Land- Wirtschaft erkannte, wurde die Gewinnung des Steinsalzen zur Nebensache. Die Staßfurter Kalisalze wurden nicht mehr als Abraum (erkläre den Namen) behandelt, fondern in großen Masfen zutage gefördert und an die Landwirte als Düngemittel verkauft. Eisenbahnen und Schiffe befördern heute die Kalifalze nach allen europäischen Ländern, selbst nach Amerika. Staßsurt, ein Städtchen von 17000 Einwohnern, ist heute in der ganzen Welt bekannt. Dnrch die reiche Verwendung der Staßsurter Kalisalze als Düngemittel wurde es deu Bewohnern der Börde erst möglich, dem ertragreichen Boden die herrlichsten Getreidesorten, Hack-

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

7. Die Heimat - S. 6

1899 - Leipzig : Degener
wohnlich Roteisenstein, in seinem reinstem Zustande aber Eisenglanz heißt.— Fand bei Bildung von kohlensaurem Eisenoxydul ein Ausbruch von heißflüssigen Massen aus dem Erdiunern statt, so wurde die Temperatur des Meerwassers in der ganzen Umgebung bedeutend gesteigert, wodurch die Kohlensäure gewalt- sam ausgetrieben wurde. Das Eisenoxydul, so der Kohlensäure beraubt, mußte sich in reinem Zustande niederschlagen. Unter dem Wasser konnte es nur lang- sam Sauerstoff aufnehmen, so daß es allmählich in Eisenoxyduloxyd überging, welches wir jetzt unter dem Namen Magneteisenstein kennen. Die zunehmende Abkühlung der Erde bewirkte eine Zusammenziehung der Erdkruste, wodurch Spalten und Risse in derselben entstanden. Durch dieselben drang das feuerflüssige Erdinnere, bedeckte obere Teile der Erdrinde und füllte die Spalten aus. Bei weiter zunehmender Abkühlung mußte eilte zweite Kngel- hülle erkalten. Durch die Zusammenziehung derselben trat eine zweifache Bewegung in der oberen Kugelhülle ein. Da die Massen beider Kngelhüllen fest zusammen- hingen, wurden die oberen Schichten notwendig mit fortgezogen, was aber nur dadurch möglich war, daß die Teile der letzteren sich zusammenschoben, gepreßt, gebogen und zerbrochen wurden. Mächtige Erdschollen wurden auf diese Weise aus ihrer ursprünglich wagrechten Lage in mehr oder weniger geneigte Stellungen gebracht. So entstanden Gebirgsketten, wie wir es deutlich am Thüringer Walde sehen. Außer der horizontalen Bewegung war auch eiue vertikale die uuausbleib- liche Folge der sortschreiteudeu Erkaltung der Erdoberfläche. In tieferen Schichten mußten sich Hohlräume bilden, über welchen die Gewölbe, von den oberen Erd- schichten gebildet, wegen ihrer Schwere sich langsam senkten oder plötzlich einbrechen mußten (cf. oberrheinische Tiefebene, nördliches Vorland des Harzes, gegenwärtige Erdbewegungen in Eisleben, wo die Entstehung der Hohlräume vou audereu Ur- sacheu abhängig ist, :c.)- In der Zeit des geologischen Altertums entstanden auf die angedeutete Weise schroffe Höhen neben tiefen Einschnitten und kesselartigen Abgründen, von denen wir uns heute keine Vorstellung machen können. Das Wasser hat die gewaltigen Höhenunterschiede ausgeglichen. In jener Zeit fand infolge der merklich höheren Temperatur ein reichlicheres Aufsteigen von Wasserdämpfen in die warme At- mosphäre statt. Ungeheure Regengüsse, wie wir sie heute glücklicherweise nicht mehr kennen, waren die Folge. Gewaltige Wasserströme trugen das verwitterte Gestein der Gebirge in die Thäler und Abgründe. In nächster Nähe der Ge- birge entstanden die Ablagerungen der Gerölle, die mit der Zeit vielfach in festes Konglomeratgestein übergingen, mehr entfernt vom Gebirge bildeten sich Sand- flächen und in noch größerer Entfernung setzten sich endlich die Massen von feinem Thon nieder. (Nachweis dafür am Nordrande des Harzes!) Gleichzeitig mit der mechanischen Wirkung des fließenden Wassers nahm die chemische Thätigkeit im ruhigeren Wasser der Seen und Meere ihren Fortgang. Davon zeugen in erster Linie die mächtigen Niederschläge von Kalk, dessen Aus- scheidung aus dem Meerwasser von zwei Ursachen abhängig war. Fanden plnto- nische Ausbrüche statt, so wurde das Meerwasser in solchen Gegenden beträchtlich

8. Die Heimat - S. 2

1899 - Leipzig : Degener
— 2 — Durch Ausstrahlung der Wärme in den Weltenraum hinaus müssen die Körper erkalten, und zwar um so schneller, je kleiner sie sind. So haben die Monde und Asteroiden nahezu den Zustand völliger Erstarrung erreicht, während unsere Erde au ihrer Oberfläche erkaltet, im Innern aber wahrscheinlich noch glühend ist. Die Urzeit. (Archäische Periode.) Der Erdkörper war anfangs ein im glühenden Schmelze befindlicher Ball, welcher ohne Aufhören Gase ausstieß, so daß sich, ähnlich wie bei der Sonne, eine leuchtende Gashülle bildete, welche sich mit dein Erdballe drehte. Bei dem Laufe durch den Weltenraum strahlte Wärme aus, so daß sich die Gase zu einer düsteren, mit Mineralbildungsstoffen erfüllten Duusthülle verdichteten; letztere aber entzog wieder dem Erdkörper von seiner Oberfläche soviel Wärme, daß diese all- mählich erstarrte und eine feste Schlackenschicht über der tieferen noch flüssigen Glasmasse entstand. Aber noch lange Zeit blieb diese feste Rinde so heiß, daß sämtliches Wasser über ihr Dampfgestalt behalten mußte. Nach weiterer Ab- kühluug trat endlich ein Zeitpunkt ein, wo das erste tropfbar flüssige Wasser sich bilden und auf der Erdoberfläche erscheinen konnte. Aber dieses erste Wasser mußte selbst noch eine sehr hohe Temperatur haben. Es nahm nur sehr all- mählich aus der Atmosphäre einige andere Gase in sich ans, vornehmlich Chlor- wasserstoffgas, mit welchem es sofort begann, die eben erstarrte Erdrinde auf chemischem Wege heftig anzugreifen. Es lösten sich in dem heißen Wasser alle Stoffe auf, aus denen die Erdrinde damals bestand, z. B. Kieselsäure, Phosphor- säure, Thonerde, Kalkerde, Bittererde, Kali, Natron, Eisenoxydul, überhaupt alle Substanzen, aus denen unsere jetzige Erdrinde besteht. Als der Sättigungsgrad des Wassers überstiegen war, mußte es die Stoffe nach und nach ausscheiden. Zuerst war es die Kieselsäure, welche aus dem immer noch sehr heißen Wasser als breiartige Masse ausschied, die man als „Magma" zu bezeichnen pflegt. Hieraus entstand bei vollständiger Ausscheidung des Wassers brachte er auf vorsichtige Weise mittelst einer Pipette einen Tropfen dieser letztgenannten Substanz. Der Öltropfen nahm sofort die Kugelgestalt an, und jeder ferner eingeführte Tropfen vereinigte sich mit dem ersten zu einer größeren Kugel. Nun versetzte er mittelst einer kleinen, an einer drehbaren Achse befestigten Scheibe, welche in die Mitte der Ölkugel zu liegen kam, diese letztere in drehende Bewegung. Wurde nun die Drehgeschwindigkeit langsam vergrößert, so erfolgte eine Abplattung der Kugel an ihren Polen, und wenn die Rotation noch mehr beschleunigt wurde, so löste sich ein Olring ab, welcher sich genau im Sinne des Ölsphäroides bewegte. Bei noch- maliger Verstärkung der Umdrehungsgeschwindigkeit teilte sich diese durch die Flüssigkeit dem £)l= ring mit, derselbe zerriß, um einzelne Kugeln entstehen zu lassen, welche die Hauptkugel uun genau in derselben Weise umkreisten, wie vorher der Olring, sich gleichzeitig aber auch in derselben Richtung wie erstere um ihre Achse drehten. Beim Plateanschen Experiment sind teilweise andere Kräfte mit thätig, wie z. B. die eigentümlichen Spannungen an der Oberfläche von Flüssigkeiten, während bei der Entstehung des Sonnensystems die Schwerkraft fast einzig und allein als centralisierende Macht austrat. Aber Hier wie dort bleibt die Wirkung der Centrifugalkraft die gleiche." (Haas, Sturm- und Drangperiode der Erde, I. B.)

9. Die Heimat - S. 5

1899 - Leipzig : Degener
— 5 — Um in wasserreichen Zeiten die vielfach engen Thäler vor Überschwemmungen zu sichern und in wasserarmen Zeiten den Bächen und Flüssen möglichst gleich- mäßige Wassermeugeu zu erhalten, sind durch sogenannte Thalsperren ( = feste Dämme) Regnliernngsbecken für das Gebirgswasser eingerichtet, die man Gebirgs- teiche oder Gebirgsseen nennt. Das Altertum. (Paläozoische Periode.) Nach Bildung des Urgebirges waren auch Lust und Wasser selbständige Stoffe, welche nun auf das Urgebirge wirkten. Es folgt nun neben den gebirgsbildenden Eruptionen aus dem Innern der Erde eine Zerstörung vorhandener Gesteinsmassen und eine Umbildung derselben zu neuen Gesteiueu durch Ablagerung aus dem Wasser. Mit der zunehmenden Abkühlung unserer Erde wurde die chemische Kraft der Kieselsäure immer schwächer. Dagegen erschien ein anderes Bildungselement, dessen chemische Wirksamkeit mit abnehmender Temperatur fortwährend zunahm. Es war die Kohlensäure, welche während der hohen Temperatur die Erde in Gasform umhüllte. Bei zunehmender Erkaltung des Wassers nahm dasselbe mehr und mehr kohlensaures Gas in sich auf, so daß eiu immer stärker kohlensaures Wasser entstand. Dasselbe griff nun die kristallinischen Schiefer an und entzog ihnen Kalkerde, Bittererde, Eisenoxydul je., und es blieb nur die Kieselerde und Thonerde als Quarzsand, Gerolle und Thouschlamm am Boden des Urmeeres zurück. Es trat nunmehr eine Überladung der Kohlensäure mit jenen Grundstoffen ein; das saure Wasser schied einen Teil des Gelösten in fester Form aus. So entstanden die ersten kristallinischen Niederschläge von kohlensaurer Kalkerde (Ur- kalk oder Marmor), kohlensaurer Bittererde, kohlensaurem Eisenoxydul :c., während die zurückgelassenen kieseligen und thonigen Trümmer wieder erhärteten und mit Beihilfe des ausgeschiedenen Kalkes Konglomerate, alte Sandsteine und Schiefer- thon bildeten, welche als die ältesten Trümmergesteine den Namen Grauwacke führen. Die oben erwähnten Ausscheidungen von kohlensaurer Kalkerde gingen zu- nächst langsam vor sich, wodurch körniger Kalkstein, Urkalk oder Marmor ent- stand; später giugen diese Ausscheidungen schneller vor sich, die Kristallisation wurde immer undeutlicher, und so ging der körnige Sandstein über in den gemeinen oder dichten Kalkstein. Das ausgeschiedene kohlensaure Eisenoxydul bildete in seinem Niederschlag den Spateisenstein, welcher sich als solcher erhielt, solange er unter Wasser oder tief unter der Erdoberfläche blieb. Wurde aber ein solches Eisensteinlager durch innere Kräfte der Erde emporgehoben, so mnßte die schwach gebundene Kohlensäure in die Atmosphäre entweichen, und unter Aufnahme von Sauerstoff verwandelte sich das Eisenoxydul allmählich in Eisenoxyd, welches als Eisenerz ge-

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 35

1911 - Breslau : Hirt
Tanova, Thorwaldsen, Rauch. bergang zum Realismus: Schadow, Rauch. 35 65. Christian Rauch, Grabmal der Knigin Luise. Mausoleum, Charlottenburg. 66. Christian Rauch, Blcher. 67. Gottfried Schadow, Jieten. Wie die Zeit des Groen Kurfrsten in Schlter, so fanden die Heldenzeitalter des groen Knigs und der Befreiungskriege ihre plastischen Verherrlicher in Gottfried Schadow und Christian Rauch. Beide wuten den klassischen Idealismus, von dem sie ausgegangen waren, mit den realistischen Forderungen der Zeit zu vershnen. Schadow, der Schpfer der ganz antikisierenden Viktoria auf dem Brandenburger Tor, schuf auch eine so dem Leben abgelauschte Figur wie die des alten Zieten, der, auf seinen Pallasch gesttzt, das Kinn in die rechte Hand geschmiegt, nur den Augenblick zu ersphen scheint, um wieder aus dem Busch hervorzubrechen. Rauch gelang ein Werk von so hohem Seelen-adel wie die auf einem Ruhebette mit verklrten Zgen gleichsam schlafende Knigin Luise: die klassische Ruhe und Einfachheit der Auffassung hebt die Gestalt aus der Wirklich-keit in das Reich des Ideals empor. Realistisch ist sein Blcher, den Stellung und ge-zckter Pallasch als Marschall Vorwrts kennzeichnen- der Mantel ist Notbehelf. 3*
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