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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 35

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen, 35 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland foll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm, Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter: und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Rolaud war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- figur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes, Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So er- innert der Roland an die frühere Größe und Selbst- ständigkeit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Ring im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken, Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- 3*

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 49

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen. 49 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland soll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm. Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter; und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Roland war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- sigur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes. Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene, rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So erinnert der Roland an die frühere Größe und Selbstständig- keit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Mug im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken. Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 4

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 56

1914 - München : Oldenbourg
— 56 — 11. Zenlgericht. „So ein Missetäter zu Würzburg gefangen lag, dem ein peinlicher Gerichtstag ernannt und gesagt war, so ging's vor alters so zu, wie folgt: Der Arme so wird der verurteilte Missetäter genannt — empfängt drei Tage zuvor das Abendmahl. Am angesetzten Tage werden nebst deni Zentgrafen und den Schöppen aus der Stadt alle übrigen dazu gehörigen Schöppen gefordert. Zur hiesigen Zent gehören zwei von Aell in der Gasse Mittelzell —, zwei von Büttelbrunn, einer von Höchberg und einer von Randersacker. Dazu läßt der Oberschultheiß etlichen Bürgern gebieten in Harnisch dabei zu sein, um das Gericht zu beschützen. Noch ehe Schultheiß, Zentgraf und die Schöppen auf dem Saal erscheinen, was schon früh um 6 Uhr geschieht, tut man den Armen aus dem Gefängnisse, der Nachrichter bindet und setzet ihn in den Stock auswendig des Rathauses. — Sind die Schöppen versammelt, so fragt der Schultheiß, ob es an rechter Lagzeit und ob das Gericht zu peinlichen Rechten genugsam be-setzt sei, wie vor alters herkommen? Auf die Antwort „ja" hegt der Schultheiß das Gericht mit folgender Formel: „So lege und halte ich heut das Gericht anstatt und von wegen des Hochwürdigen Fürsten und ßerrn und von wegen seiner Gnaden Beamten, Zentgrafen, der Schöppen, Kläger und aller derer, die das Gericht besitzen, und von Rechts wegen hieher oder daran kommen ohne Gefehrde. 3ch verbiete heut euch Schöppen, aufzustehen oder niederzusitzen ohne Erlaub, auch sein Wort zu reden, er habe es dann mit Erlaub. )ch verbiete auch alle unziemliche, freventliche Zporte hinter und vor dem Gerichte '7 wo solche aehört werden, soll darum geschehen, was recht sein wird. 3ch verbiete auch alles Un-ziemliche, so ich von Rechts wegen zu verbieten habe. Ich erlaube auch alles, so ich von Rechts wegen zu erlauben habe ohne Gefehrde. 3ch gib heut allen denen Fried und Geleit, so dies Gericht besuchen, beschützen und beschirmen, auch die Recht darzu begehren. Allein die mit Urtel und Recht überwunden sein oder werden, die sollen hin Gehör haben, sie habend dann mit willen des Richters und wissen des Klägers. Ich hege und halte heut das Gericht mit aller Obrigkeit, Freiheit und Gerechtigkeit, wie es vor alters Herkommens ist, ohne alle Gefehrde." Darauf gibt der Schultheiß allen denen Fried’ und Geleit, so zu diesem Gericht kommen, die es anders geleitlich hatten: „doch sei gänzlich ausgenommen der Arme, von deswegen das Gericht gehegt ist, dem ich, soviel Recht ist, gönne, auch alle die, so in Acht, Bann oder öffentlicher Fehde und Geleitfriedbrecher fein, gänzlich ausgeschlossen." Sobald auf die Frage des Schultheißen das Gericht als genug gehegt erkannt worden, gibt der Schultheiß dem Zentgrafen den Stab. Der soll sitzen am Gericht in seinem Harnisch und Wappen, Handschuhe an-

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 95

1914 - München : Oldenbourg
95 — 10. Plünderung und Mißhandlung der Bewohner im Dreißigjährigen Kriege. „Die Soldaten. stellten ihre Pferde ein und schlachteten alle Hühner und Schafe nacheinander ab. hernach hatte jeglicher feine sonderbare Arbeit zu verrichten, deren jede lauter Untergang und Derderbert anzeigte. Dann obzwar etliche anfingen zu sieden und zu braten, daß es aussah, als sollte ein Festmahl gehalten werden, so waren hingegen andere, die burchstürtnten das Baus unten und oben; andere machten von Tuch, Kleidungen und allerlei Hausrat große palete zusammen, als ob sie irgend einen Krempelmarft einrichten wollten. Was sie aber nicht mitzunehmen gedachten, ward zerschlagen und zu Grunde gerichtet. (Etliche durchstachen Heu und Stroh mit ihren Degen; etliche schütteten die Federn aus den Betten und füllten hingegen Speck, dürres Fleisch und Gerät hinein, als ob alsdann besser darauf zu fchlafen wäre. Andere schlugen Ofen und Fenster ein, gleichsam als hätten sie einen ewigen Sommer zu versündigen. Kupfer- und Zinngeschirr schlugen sie zusammen und packten die verbogenen und verderbten Stücke ein. Bettboden, Tische und Stühle verbrannten sie. Unsere lllagd war dermaßen mißhandelt, daß sie nicht mehr gehen konnte. Den Knecht legten sie gebunden auf die (Erde, steckten ihm ein Sperrholz in den Mund und schütteten ihm einen Kübel voll garstigen Mistlachenwassers in den Leib. Das nannten sie einen schwedischen Trunk, wodurch sie ihn zwangen, eine partei anderwärts zu führen, wo sie Menschen und Dieh hinwegnahmen und in unsern Hof brachten. Da fing man erst an, die Steine von den Pistolen und an deren Statt des Bauern Daumen auszuschrauben und die armen Schelme so zu foltern, als wenn man hätte Hexen brennen wollen, wie sie denn auch einen von den gefangenen Bauern bereits in den Backofen steckten und mit Feuer hinter ihm her waren, ungeachtet er noch nichts bekannt hatte. (Einem andern machten sie ein Seil um den Kopf und zogen es so zusammen, daß ihm das Blut zu Mund, Nase und Ohren heraussprang. In Summa: es hatte jeder seine eigene (Erfindung, die Bauern zu peinigen, und also auch jeder Bauer seine besondere Marter. Allein mein Vater war meinem damaligen Bedünken nach der glückseligste, weil er mit lachendem Munde bekannte, was andere mit Schmerzen und jämmerlicher Wehklage sagen mußten. Die Soldaten setzten ihn nämlich zu einem Feuer, banden ihn, daß er weder Hände noch Füße regen konnte, und rieben seine Fußsohlen mit angefeuchtetem Salze, welches ihm unsere alte Geiß wieder ab lecken und ihn also kitzeln mußte, daß er vor Lachen hätte zerbersten mögen. Das klang so spaßhaft, daß ich, weil ich es nicht besser verstand, von Herzen mitlachen mußte. In solchem Gelächter bekannte er, was man von ihm verlangte, und öffnete den verborgenen Schatz, welcher an Gold, perlen und Kleinodien viel reicher war, als man hinter Bauern hätte suchen mögen."

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 174

1914 - München : Oldenbourg
— m — Frühlingskleide prangende Landschaft fort, passierten das bierberühmte Oberfarnbach, das hopfenreiche Langenzenn, das freundliche Neustadt im gesegneten Aischgrund und weilten bald auf dem fruchtbarsten Teil des glücklichen Frankens, zu welchem der schöne Landstrich von Dossenheim nach Iphofen, Einersheim, Mainbernheim, Kitzingexi gezählt werden muß. Am 3. Iurii gegen 5 Uhr morgens trafen wir in Würzburg ein. Die Sonne stieg mit entzückender Pracht aus ihrem Schattenschleier hervor und vergoldete mit ihren Strahlen die malerische Gegend, die im reizenden Frühlingskleide ausgebreitet vor uns lag, als wir unter Post* Hornklang den Galgenberg hinunterfuhren. Ich will nicht eine Beschreibung der Schönheiten Würzburgs liefern und bemerke nur nebenher, daß der Fremde ja nicht versäumen soll, das überaus prächtige Residenzschloß Sr. Kgl. Roheit unseres Kronprinzen, die Bergfeste, die Domkirche, die öffentlichen Denkmäler, das Iuliusspital mit botanischem Garten usw. genau zu betrachten. Wertvolle Zeit raubte mir die paßvisitation im Begierungsgebäude. Gegen \ \ Uhr mittags kehrte ich in den Gasthof zum Kronprinzen von Bayern zurück, aß mit mehreren Reisegefährten zu Zttittag und zahlte die Zeche, die ich billig fand. Am 3. Juni, mittags um \2 Uhr, setzten wir uns auf die Diligence und fuhren über Roßbrunn, Esselbach, Aschaffenburg und Seligenstadt nach Frankfurt ab. Ein eleganter £?crr war in Nürnberg einige Stunden vor uns mit Extrapost abgefahren und hatte für seine drei Reisewagen \2 Pferde und ein Pferd für den aus jeder Station vorauseilenden Kurier nötig, weshalb wir auf allen Unter-wegsstationen keine ausgeruhten, sondern nur immer dieselben ermüdeten Pferde fanden. Infolgedessen kam er immer rasch voran und konnte übernachten, während wir die ganze Nacht fahren mußten. So langten wir auch erst am nächsten Morgen um 7 Uhr nach \9 stiindigem Unterwegsein in Frankfurt an. Don Würzburg bis Esselbach war die Straße zwar sehr gut, um so schlimmer aber war man mit den vielen Bergen daran, da man immer Schritt fahren mußte und daher von der lieben Langeweile wahrhaft gepeinigt wurde. Bei Lengfurt wird der Postwagen über den Main geschifft. Die am jenseitigen Ufer auf einem hohen Berge liegende säkularisierte propstei Triefenstein ist eine Zierde der ganzen Gegend. hinter Esselbach passierten wir den einst wegen seiner Unsicherheit so gefürchteten Spessart, der eine Breite von 3—- Meilen hat. Eine gute Straßen- und öffentliche Sicherheitspolizei und eine tätige Forstverwaltung sind die Ursache, daß sich kein schlechtes Gesindel mehr darin ansiedeln kann. Der Postwagen, der gerade um Mitternacht diesen Wald passieren muß, wird nur von einem einzigen Gendarmen zu Pferde bis Aschaffenburg begleitet, wie jeder Postwagen in Bayern zur Nachtzeit. Durch Aschaffenburg fuhren wir während dernacht und erreichten nach mehreren Stunden über (Dffenbach und Sachsenhausen die Stadt Frankfurt-

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 197

1914 - München : Oldenbourg
- *9? — ein paar Würste, Brot und Bier. Hier am Feuer ging es mitunter lustig her, die Treiber bildeten einen Kreis und schmetterten aus rauhen Kehlen das meidfröhliche Spessartlied in den hallenden Wald. Nach der Rückkehr in das Zagdschlößchen, wenn die Abendschatten sanken, hörte der Regent den Portrag seines Generaladjutanten und erledigte die laufenden Regierungsgeschäfte, worauf um 7 Uhr abends die Hauptmahlzeit mit Münchener Bier eingenommen wurde. Die anschließende Unterhaltung, durch Leibjäger Skell mit köstlichen Zithervorträgen gewürzt, denen der Regent oft bis zu einer Stunde zuhörte, hatte echt jägermäßiges Gepräge. An den Sonntagen fuhr der Regent mit kleiner Begleitung zum Gottesdienst nach weibersbrunn. während er im Hochgebirge, umklungen vom Glockenton aus tiefem Tal, vor dem Feldaltar der Messe beiwohnte, beugte er hier im schlichten Spessartkirchlein das Knie vor dem Allerhöchsten. Für die Bevölkerung war solch eine Sonntagmorgenfahrt ein festliches (Ereignis, sie bildete Spalier das Dorf entlang und namentlich die Kinder kannten keine Schranken in ihrem )ubel. Da lächelte gütig der Regent und sonnige Freude über die Anhänglichkeit der )ugend, die die Zukunft des Vaterlandes in Händen hält, erhellte seine milden Züge. Und manche Gabe an Arme und Gemeinden zeugte von seinem väterlich sorgenden Sinn. Bekannt ist die Luitpoldstiftung, aus deren Zinsen alljährlich den Kindern von Waldarbeitern in Altenbuch, Bischbrunn, Schoiibrunn und weibersbrunn 50 Mark in Gestalt eines Sparkassenbuches überreicht werden.

7. Bd. 1 - S. 124

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 124 — 8. Kirchliche Fastnachts- und Osterspiele. Um 1450. »Ju der Marterwochen wurden alle Tage mancherley Aufzüge / und Gauckel-spiel / die gantze Historien vom bittern Leiden und Sterben unsers Herrn und Heylandes Jesu Christi / den Leuten vor Augen zu stellen / gehalten und getrieben. Am Palm Sontag / pflegten die Priester / Pfaffen und Mönche / einen auff Räder gepfleckten höltzern Esel / mit einem geschnitzten Mannsbilde / welcher in einem langen Rocke / auff dem Esel saß / aus der Thomaser Kirchen / mit Gesang und Gepränge / auf den Marckt zuführen / allda ihn das in grosser Menge versamlete Sßolcf / Jung und Alt / mit frolocken und Jubelgeschrey / annahmen / und durch alle Gassen / welche mit aufgeschlagenen Zweigen von Weiden bestreuet / und die Häuser mit Steppichten behängen / und aufs schöneste gezieret waren / wiederum!) in die Kirche / do er denn öffentlich aufgestellet wurde / begleiteten. In der Kirchen hatte der sümembste Priester ein Indianisches Rohr / und schlug damit auf die andern Priester zu / welche zerstreuet davon liessen / und hinter einen darzu aufgespanneten Vorhang / sich verbargen." «Am Himmelfarthstage / wurde ein geschnitzter Götze / welcher dem Herrn Christo folte nachgebildet seyn / in die Kirchen / nicht ferne von dem innersten ©hör I da man oben in den Gewölben / die grossen runden Löcher noch sehen sann / gefetzet / nach gehaltenem Gottes Dienst an Seilen mit grosser Behändigkeit ausgezogen / und dargegen eine menge Oblaten / Kuchen / Rosinen / Mandeln und dergleichen herab / unter das Volck geworffen / welches sich denn darumb dränge und risse / auch bißweilen rauffte und schlüge / daß die Pfaffen und Mönche / daran ihre Lust zusehen / und genug zu lachen hatten." (Zach. Schneider, Cron. Lips. S. 160 ff.) Ausführlicher berichtet Weber in feinem „Evangelischen Leipzia" S. 9 ff. über diese Fastnachts- und Osterspiele: „Allemahl am Palmen-Sonntage pflegete man eine Machine1), in der Gestalt eines Esels (welchen sie auch den Palm-Esel nenneten) und darauff reitenden Menschen aus Hottz gebildet, aus der Thomas-Kirchen aus den öffentlichen Marckt zu führen, babey denn Jung und Alt Haussen weife zulieff, und die Pfaffen solchen Bilde mit Zuwerffung vieler Zweige von Weiden-Bäumen, gleich als bey den Juden das Volck den Herrn Christo, Ehre bezeigeten. Hiernechst wurde die Erfüllung jener Weissagung aus den Propheten Zacharia 13, 7 : Schlage den Hirten, so wird sich die Heerde zerstreuen, solcher Gestalt sürgestellet: Der Vornehmste unter den Meß Pfaffen nahm ein Rohr und schlug damit unter die andern, welche sich denn hinter einen zu dem Ende aufgezogenen Fürhang verborgen und gleichsam unsichtbar wurden. Wann dieser sinnreiche Auffzug auch vorbey war, so wurde das gantze Leiden Christi nach allen Actibus von Anfang biß zu Ende fürgeftellet, und diese Tragödie wohl zwey oder drey Tage wiederholet, biß man letzlich in denen Kirchen ein Trauer-Gerüste für den todten Leichnam ausrichtete und ihn darein begrub, da denn zeitwehrender solcher Leich-Begängniß alle Seiger und Glocken in der gantzen Stadt stille schweigen, hingegen die Sänger Tag und Nacht Davidische Psalmen als Sterbe-Lieder um das Grab herum absingen musten. Des folgenden Tages, ehe der Himmel grauete, kamen die Jungen aus allen Häusern herfür, hatten Klappern und Schellen, durchstrichen alle Kirchen und Gaffen und schrien mit vollen Hälfen x) Maschine.

8. Bd. 1 - S. 214

1911 - Leipzig : Wiegandt
- 214 — mit der Lutherischen Lehre, denn der gemeine Mann hinge gar an Fröschel. Da mochte sich Herzog Georg sobald auf nach Leipzig und blieben Einen Tag zu Leipzig, ehe er mich greifen ließ. Und dieselbige Nacht über wurden etliche Leute ermordet und erwürget im Kohlgarten vor Leipzig, da hatte man befohlen, den Tag alle Thore zuzuhalten, nicht um der Täter willen, denn man erfuhr solche Tat nicht eher, denn bis die Stadttore geöffnet wurden, sondern um M. Fröschels willen. Denn sobald M. Fröschel gegriffen und gefangen wurde in der Schule zu S. Nielas, bei dem Schulmeister M. Cunrado Burchamer 18) von Nürnberg, da machte man die Stadttore alle wieder auf. Also Hora 9 Vormittag wurde M. Fröschel in aller Herrlichkeit mit vier Stadtknechten, so gerüstet waren, auf das Rathaus geführt, da ihm eine gute, herrliche Mahlzeit von den Herren des Rats bestellet war in des Richters Stuben aus dem Rathause und ihm angezeigt, was er trinken wollte von Wein und Bier, das sollte er in des Rats Keller holen lassen . . . Also waren ein ganzer Tisch voll meine Gaste, der Herren Diener, die Stadtknechte, denen befohlen war, mir Gesellschaft zu leisten; denn ihre Herren aßen zu Mittag auf des Stadtrichters Hochzeit, die denjenigen Tag war. Als ich nun keine Lust hatte, weder zu essen noch zu trinken und meine Gäste stets anhielten, ich sollte essen und trinken und also mit ihren Herren des Raths und mit ihnen vorgut nehmen, da fragte ich sie, sie wollten mir doch sagen, warum ich also gefangen wäre: Da hub der Stockmeister, oder der Lochhüter, an und sprach zu mir: Lieber Magister, verleugnet euern Herrn Christum nicht, sondern bekennt ihn frei öffentlich, er wird euch auch nicht verlassen, das werdet ihr erfahren! Also hub ich an zu essen und zu trinken und war getrost, dieweil ich erfahren hatte die Ursache meines Gefängnisses. Darnach, wie es Zeit war, daß sie auf ihre Herren warten sollten, da gesegneten sie mich alle und befahlen mich dem Herrn Christo. Also nahm ich die Epistolas Pauli, die ich in meinem Busen hatte, vor mich, . . . damit ich mich tröstete. Nachmittag ... da kam der ganze sitzende Rat zu mir auf das Rathaus, und der regierende Bürgermeister zeigte mir an, wie sie von ihrem Landesfürsten, Herzog Georgen, Befehl hätten bekommen, daß sie nach mir sollten schicken und mich mit ihnen zu ihrer F. G. aufs Schloß bringen; darum bäten sie mich, ich wollte mich des nicht beschweren und mit ihnen, neben dem Stadtschreiber, aufs Schloß zu ihrem Landesfürsten kommen. Also gingen alle drei Bürgermeister vorne an im ersten Glied, und hernach die andern Herren des Rates alles, und zuletzt alle Stadtdiener; mit solcher großer Herrlichkeit und Pracht werde ich auf das Schloß geführt und beleitet. Als wir aber auf das Schloß kamen, wurden wir vor Herzog Georg selig eingelassen in sein Gemach, allda seiner F. G- Räte, und der Rector Uniuersitatis, M. Hegendorsinus mit seinen Herren . . . waren darinnen bei Herzog Georgen in seinem Gemach. Allda fing Herzog Georg an, selber persönlich mit mir zu reden, . . . und hub an und zeigte mir an Ursache, warum mich ihre F. G. mit der weltlichen Hand hätte lassen angreifen und also zu ihrer F- G. bringen, denn man hätte mich angegeben, daß ich mich nicht hielte als eine geistliche Person, hätte auch nicht einen langen Priesterrock an, sondern einen kurzen Rock, wie die gemeinen Bürger, so in kurzen Kleidern einher gehen, hätte auch und trüge ausgeschnittene und zerschnittene Schuhe an, nicht als eine geistliche Person. Zum andern zeigte mir ihre F. G. auch an die Ursache, warum mich ihre F. G. hätte lassen greifen und Vorbescheiden, nämlich, wie ich erstlich in seiner Universität zu Leipzig wäre gewesen und daselbst promoviert in Baccalarium und 18) Konrad Pirkheimer.

9. Bd. 2 - S. 58

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 58 — der überstolz geworbene Preuße geschlagen hatte. Durch den politischen Frieden konnte der Friebe zwischen den Gemütern nicht sogleich hergestellt werben. Dieses aber sollte gebachtes Schauspiel im Bilbe bewirken. Die Anmut und Liebenswürbigkeit der Sächsinnen überwinbet den Wert, die Würbe, den Starrsinn der Preußen, und sowohl an den Hauptpersonen als den Subalternen wirb eine glückliche Vereinigung bizarrer und wiberstrebenber Elemente kunstgemäß bargestellt . . . Die weitschweifige Periobe, in welche meine Jugeub gefallen war, hatte ich treufleißig in Gesellschaft so vieler würbigen Männer burchgearbeitet. . . Nun lernte ich bnrch Unterrebung überhaupt, durch Lehre, durch so manche wiberstreitenbe Meinung, besonbers aber durch meinen Tischgenossen, den Hofrat Pfeil, das Bebeutenbe des Stoffs und das Konzife der Behanblung mehr und mehr schätzen, ohne mir jeboch klar machen zu können, wo jenes zu suchen und wie bieses zu erreichen sei Denn bei der großen Beschränktheit meines Zustanbes, bei der Gleichgültigkeit der Gesellen, dem Zurückhalten der Lehrer, der Abgesonbertheit gebilbeter Einwohner, bei ganz unbebeutenben Naturgegenstänben war ich genötigt, alles in mir selbst zu suchen. Verlangte ich nun zu meinen Gebichten eine wahre Unterlage, Empfinbung ober Reflexion, so mußte ich in meinen Busen greifen; forberte ich zu poetischer Darstellung eine unmittelbare Anschauung des Gegenstanbes, der Begebenheit, so bürste ich nicht aus dem Kreise heraustreten, der mich zu berühren, mir ein Interesse einzuflößen geeignet war. In biefem Sinne schrieb ich zuerst gewisse kleine Gebichte in Lieberform ober freierem Silbenmaß; sie entspringen ans Reflexion, hanbeln vom Vergangenen und nehmen meist eine epigrammatische Wenbung. Und so begann biejenige Richtung, von der ich mein ganzes Leben über nicht abweichen konnte, nämlich basjenige, was mich erfreute ober quälte ober sonst beschäftigte , in ein Bilb, ein Gebicht zu verwanbeln und barüber mit mir selbst abzuschließen , um sowohl meine Begriffe von den äußern Dingen zu berichtigen, als mich im Innern beshalb zu beruhigen. . . Meine frühere Neigung zu Gretchen hatte ich nun auf ein Aennchen4) übergetragen, von der ich nicht mehr zu sagen wüßte, als daß sie jung, hübsch, munter, liebevoll und so angenehm war, daß sie wohl tierbiente, in dem Schrein des Herzens eine Zeitlang als eine kleine Heilige ausgestellt zu werben, um ihr jebe Verehrung Zu wibmen, welche zu erteilen oft mehr Behagen erregt als zu empfangen. Ich sah sie täglich ohne Hinberniffe, sie hals die Speisen bereiten, die ich genoß, sie brachte mir wenigstens abenbs bcn Wein, den ich trank und schon unsere mittägige abgeschlossene Tischgesellschaft war Bürge, daß das kleine, von wenig Gästen außer der Messe besuchte Haus seinen guten Ruf wohl tierbiente. Es fanb sich zu mancherlei Unterhaltung Gelegenheit und Lust. Da sie sich aber aus dem Hause wenig ent- fernen konnte noch bürste, so würde benn boch der Zeitvertreib etwas mager. Wir sangen die Lieber von Zachariä, spielten den „Herzog Michel" von Krüger, wobei ein zusammengeknüpftes Schnupftuch die Stelle der Nachtigall vertreten mußte, und so ging es eine Zeitlang noch ganz leiblich. Weil aber bergleichen Verhältnisse, je unschulbiger sie sinb, befto weniger Mannigfaltigkeit auf die Dauer gewähren, so luarb ich von jener bösen Sucht befallen, die uns verleitet, aus der Quälerei der Geliebten eine Unterhaltung zu schaffen und die Ergebenheit eines Mäbchens mit willkürlichen und tyrannischen Grillen zu beherrschen. Die böse Laune über das Mißlingen meiner poetischen Versuche, über die anscheinenbe Unmöglichkeit, hierüber ins klare zu kommen, und über alles, was mich hie und ba sonst kneipen mochte, glaubte ich an ihr auslassen zu bürsen, weil sie mich wirklich von Herzen liebte *) Käthchen Schönkopf, von G. Aennchen genannt.

10. Bd. 2 - S. 25

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 25 — 4. Eine Reise von Jena nach Leipzig mit der Postkutsche. 1743. „Meine Reisegefährten im Postwagen waren Mr. Rüllmann, Mr. Verpoorten, ein Sohn des Doct. Verpoorten aus Danzig, ferner ein Lederhändler aus Augsburg , der ein schwerreicher Mann fein und eine weitläufige Korrespondenz nach Venedig, Konstantinopel und anderen entlegenen Orten haben sollte, und eine schon bejahrte, ehrbare Frau. Kaum mochten wir ein paar Meilen langsam gefahren fein, als der Fuhrmann vor den Wagen kam und bat, ob wir jungen Herrn nicht absteigen und ein bißchen zu Fuß gehen wollten, weil fein Wagen zur Senke ge- • fahren fei und erst wieder herausgewunden werden müsse. Sein Weg ginge übers Gebirge, wir könnten hier unten seitwärts zur Linken auf einem bequemen Fußsteige einen Richtweg gehen und ihm entgegenkommen. Wir stiegen also aus, der Lederhändler aber, der feiner außerordentlichen Dicke wegen den Wagen weit mehr als wir drei belästigte, blieb sitzen. Wir hatten einen trockenen Weg, ob er gleich der kleinen scharfen Steinchen wegen mir etwas beschwerlich war, da ich solche immer durch die dünnen Sohlen meiner Schuhe fühlen konnte. Das Wetter war unvergleichlich, der Himmel heiter, die Sonne schien allen umliegenden Gegenden, auch den sonst rauhesten, mit ihren wiederkehrenden und vergnügten Strahlen ein neues und angenehmes Ansehen zu geben, um durch die mancherlei abwechselnden Farben unsern Augen neue Reizungen darzubieten. Wäre die Witterung so geblieben, würde uns dieser Gang, so lange er dauerte, erträglich gewesen sein; allein der Himmel überzog sich endlich ganz und gar, die Lust wurde trübe, und es kam ein so starkes Schneetreiben, daß in einem Augenblick die ganze Erde weiß überzogen, unser Fußsteig verborgen wurde und uns die Augen so voll Schnee waren, daß wir nicht wußten, wohin wir gingen, auch nicht einander vor uns sehen konnten. In diesem Zustande irrten wir lange umher, es fing schon an dunkel zu werden, und wir würden die Nacht über unter freiem Himmel haben bleiben und unser betrübliches Schicksal haben abwarten müssen, wenn wir nicht eine sichtbar zugeschickte Hilfe erhalten hätten. Zu unserer Rechten kam unvermutet ein Bauernjunge zu Pferde, den wir beinahe nicht bemerkten, als bis wir fast von ihm beschädigt worden wären. Dieser Junge hätte nur ein paar Schritte vor oder hinter uns reiten dürfen, so würden wir ihn weder gesehen noch gehört haben. Er wollte nämlich quer über unfern Weg reiten und Pferde aus dem Felde holen. Wir fragten ihn nach dem Dorfe, wo die Kutscher einkehrten, und er wies uns an, dahin zu gehen, wo er hergekommen fei. Wir beobachteten also sorgfältig den uns bezeichneten Weg und langten endlich, da schon die Dunkelheit eingebrochen, in dem rechten Wirtshaufe an; wenn ich nicht irre, hieß dies Dorf Nen-Flemming. Unser Landkutscher war schon seit ein paar Stunden da und hatte aus uns gewartet, war aber eben im Begriff, abzureisen, weil er an unserer Ankunft verzweifelt, doch ließ er sich bewegen, noch etwas zu bleiben, da wir ihm fein Geld, das er unterdessen bei der dasigen Musik tiertanzt, und noch etwas mehr zur Zeche und ferneren Lustbarkeit gaben. Als wir unterwegs von dem Wagen gestiegen waren, hatte ich meinen Roquelaurx) umgenommen, der aus dickem Laken und durch und durch gefüttert war. Er tat mir im Anfange sehr gut bei dem Winde, nachher aber wurde er von dem Schneewaffer so schwer, daß ich genug daran zu tragen hatte. Ich hatte zu Jena meine Stiefel verschenkt; denn ich glaubte, daß ich die paar Meilen nach 0 Art Mantel.
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