A. Die Straßen, B. Die Plätze. 5
Sie dienen und werden deshalb Dienstboten genannt. Für ihre Arbeit
zahlen ihnen die Eltern (Dienstherrschaft) Lohn.
Befehlende j Eltern f Kinder
oder > und Gehorchende: / und
Gebietende j Dienstherren: [ Dienstboten.
Gebote 1 Hausordnung.
Gesetze: | Gesindeordnung.
E. Die Straße ).
Unser Schulhaus liegt an der - -Straße. Sie zieht von — nach —.
An beiden Seiten wird die Straße von Häusern begrenzt. Auf ihr be-
wegen sich die Fußgänger und die Fuhrwerke. Für die Fußgänger be-
finden sich an beiden Seiten der Straße die Fußsteige, Bürgersteige,
Trottoire. Sie sind etwas erhöht. Zwischen ihnen liegt der Fahrdamm.
Er ist für die Fuhrwerke bestimmt und nimmt den größten Teil der Straße
ein. Der Fahrdamm ist meist mit harten, behauenen Steinen gepflastert.
In der Mitte ist er etwas höher als an den Seiten. Das Regenwasser
fließt daher nach den Seiten ab in die Rinnsteine (Gossen), die sich zwischen
dem Fahrdannne und den Fußsteigen hinziehen. (Die Rinnsteine führen
das Wasser in die Kanäle, die unter den Straßen angelegt sind.)
Schätze die Breite, die Länge der Straße nach Schritten (m) ab! Miß nach^
Bestimme die Richtung der Straße, an der unser Schulhaus liegt! Welche Straßen
durchivanderst du auf deiuem täglichen Schulwege? Zeichne einen Plan von c>er
nächsten Umgebung des Schulhauses!
Ii. Kreis: Waildminm im Heimatorte.
A. Die Straßen.
Nenne Straßen, die von unserer Schulstraße ausgehen! Bestimme ihre Nich-
tnng! Wie heißt die Hauptstraße unseres Ortes? Weshalb ist sie die wichtigste
Straße? Wie gelangt man dahin? Womit sind unsere meisten Straßen geschmückt?
Welche Straßennamen kannst du erklären? Beobachte: Stand der Sonne, Schatten-,
Sonnenseite, Wärmeunterschied, Windrichtung (Wetterfahne), Wolken, Wetter
(Wetterseite).
L. Die Plätze.
Wie heißt der größte Platz unseres Heimatortes? Welche Straßen führen
dahin? Nach welcher Himmelsgegend liegt er vom Schulhause aus? Erkläre seinen
*) Aus Th. Heuze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
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Extrahierte Personennamen: Martini Ferdinand_Hirt Ferdinand
— 62 —
waren ganz vom Erdboden verschwunden und sind zum Teil nicht wieder ausgebaut worden. In den menschenleeren Gegenden streiften hungrige Wölfe umher, und verwilderte Hunde machten die Landstraße unsicher. Weil es zur Wiederausnahme des Ackerbaues an Menschen und Vieh fehlte, wuchs auf den Feldern, welche früher reiche Saaten getragen hatten Gestrüpp und Gehölz empor. Am besten war es noch den Städten Rostock und Wismar ergangen, doch lag auch hier Handel und Wandel völlig danieder.
2. Sittenverderbnis des Kolkes. — Fast schlimmer noch war das sittliche Verderben, welches der Krieg im Gesolge hatte. Der Unterricht der Jugend war gänzlich ins Stocken geraten, und ein verwildertes und zuchtloses Geschlecht während der Kriegszeit ausgewachsen. Trotz des erlittenen Elends ergab man sich in Schwelgerei und Üppigkeit einem sünd-lrchen Genußleben, ahmte ferner fremdländisches Wesen in Kleidung und Sprache nach. Jegliche Gottesfurcht war aus den Herzen entschwunden, dagegen toller Aberglaube in dieselben eingeführt Die Hexenprozesse nahmen einen erschreckenden Umsang an. In jeder Stadt, ja sogar aus Dörfern loderten die Scheiterhaufen. Die letzte Hexe ward 1697 zu Hastors bei Doberan verbrannt.
3. Wirtschaftliche Folgen. — Eine traurige Zeit begann für den durch den Krieg verarmten und stark verminderten Bauernstand. Man sing an, die Bauern „zu legen", d. h. man sprach ihnen das Erbrecht an ihren Husen ab und ichlug letztere zum Hosacker. Dieser wurde noch durch die herrenlos brach liegenden Strecken Landes vergrößert. So entstanden Güter von ausgedehnter Größe. Weiter suchten die Grundherren die Arbeitskraft der Bauern zu threirt Vorteil auszunutzen; sie machten die Bauern zu Tagelöhnern und erklärten sie an die Scholle gebunden. Aus diese Weise fiel, während der Ritterstand an Macht und Ansehen zunahm, der Bauernstand der Leibeigenschaft anheim. Die Leibeigenen waren zu „ungemessenen" Diensten verpflichtet und konnten dazu durch körperliche Züchtigung gezwungen werden.
4. Staatliche Folgen. — Der Westfälische Friede, welcher die landesherrliche Gewalt der deutschen Fürsten bedeutend vergrößerte, war auch für die staatlichen Verhältnisse unseres Landes von wichtigen Folgen begleitet. Die Herzöge trachteten danach, ihre Machtvollkommenheit zu erweitern.
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86
empor. Oft mute er sich an )uden ober reiche Kaufleute mit der Bitte menbert, ihm Gelb zu leihen, oft auch einen walb, ein Gut ober ein greres Gebiet verpfnben. Gewaltig Zog er auch die Steuerschraube an. Die armen Bauern muten sich schinben und plagen, um nur die hohen Abgaben zu erschwingen. Als aber alles nichts half und der Sckel des Lwen noch nicht orbentlich gefllt wrbe, verlangte er auch von bert Priestern und Geistlichen Steuern. Das bekam ihm freilich schlecht, fhrte aber auch zur Grnbung des Klosters Ribnitz.
Gab das einen Aufstanb, als Fürst Heinrich von den Geistlichen eine auerordentliche Steuer verlangte! Die priester kamen zusammen und besprachen die Anmaung des Lwen. Als der Lbower bei feinem Nachbar, dem Mecklenburger, eintraf, fanb er biefen ganz auer sich. Der rief ihm schon entgegen: Was sagst bu nun, ba bein Gelbbeutel zur Aber gelassen werben soll?" Na", erwiberte der Lintretenbe, nicht eben viel, nur, ba ich nicht zahlen werbe!" Sehr gut", entgegnete erfreut der Mecklenburger, so benke auch ich, so benkt auch der Beibenborfer, benkt auch der Hornstorfer. Ist es nicht gerabezu fchnblich von dem Fürsten, ba wir Boten, die mir den Frieden verknbigen, durch unser Gelb helfen sollen, bamit der Lwe Raub und Branb verbreiten kann? Nein, ich steure nicht! Nur wei ich noch nicht, was werben soll, wenn der Fürst mit Zwang gegen uns vorgeht." Sei ohne Sorge", fiel der Lbower ein, dann halten wir uns die Ritter in der Nhe zu Freunben, und wenn alle Strnge reien, wirb auch unser hochwrbiger Herr, der Bischof zu Ratzeburg, ein krftiges Wrtlein reben."
Wie sie noch so sprachen, trat pltzlich ein Mnch mit einer Pergamentrolle ein, begrte die Brber und hielt ihnen dann schweigenb das papier hin. Jesus und Maria", rief der Lbower, Bann der Heinrich und Interbikt der fein Land !" Na, das wirb schon ziehen", sagte erfreut der Mecklenburger, nun haben wir Ferien."
Und so war es. Keine Glocke lutete mehr im Mecklenburger Land, kein Kind wrbe mehr getauft, keine Ehe und Leiche eingesegnet. Ieber Priester trat zum Altar, lschte das Licht aus; und Grabesstille herrschte nun in den geweihten Rumen.
Was das alles zu bebeuten hatte, sollte der Lwe nur zu balb erfahren. Ein paar gute Freunbe, die er sich zu Gaste gelaben hatte, erschienen nicht. Line Anzahl von Knechten war pltzlich spurlos verschwunben. Die Mgbe taten ihren Dienst so lssig und unlustig, ba man die frher so hurtigen und schnellen Dienerinnen gar nicht wiebererfannte. )a, als eine Magb ihn erblickte, zuckte sie unwillkrlich zurck und bekreuzte sich.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
48
Gtern und Gaben belehnte, so wollte er es auch machen mit den Geistlichen, mit Akten und Bischfen. Lange hatte man ihm dies letzte Recht bestritten, doch endlich setzte er die Investitur der Bischfe durch. Lr durfte nun die geistlichen Groen mit dem Zepter belehnen, durste allenthalben, wo er wollte, einen Bischof hinsetzen, mute ihn dann aber freilich mit Drfern und Gtern so ausstatten, wie es sich fr einen hohen Geistlichen gebhrte.
Diese Bischfe versuchten es nun auf jede weise, die wenden von ihrem heidnischen Leben und Treiben abzubringen. So der Bischof Gerold, der in der Gegend von Lbeck wirkte. Lines Tages berief er das Volk nach diesem Orte und sprach zu den versammelten: 3hr lieben Leute, nehmt das Christen-tum an? Lat doch von eurem heidnischen Wesen, lat doch das ewige Plndern und Rauben!" Da trat ein alter, an-gesehener wende mit Namen Pribislav hervor und rief: Gut gesagt, aber wie knnen wir das, die wir soviel zu leiden haben? Unsere Fürsten sind streng, und die Abgaben nehmen kein Ende. Deshalb wnschen sich manche unter uns lieber den Tod als das Leben. Allein in diesem )ahre haben wir in unserm kleinen Winkel dem Herzoge ^ooo Mark bezahlt, dem Grafen noo, und noch werden wir tglich gepret, wie knnen wir noch mehr tun? wie knnen wir Kirchen bauen und uns taufen lassen, wenn stete Flucht uns bevorsteht? Und htten wir noch einen Ort, wohin wir fliehen knnten! Gehen wir der die Trave, so ist's schlimm; gehen wir der die Peene, so will man uns mit Haut und Haaren verschlingen, was bleibt uns? Nur das Meer, auf dem wir nach Herzenslust rauben knnen. Und wenn wir dies nun tun, ja, wen trifft die Schuld, uns, die wir nicht anders knnen, oder die-jenigen, die uns zu solchem Leben treiben?" Darauf erwiderte Gerold: wenn die deutschen Fürsten euch mihandeln, so glauben sie wohl, da sie mit Gtzendienern so verfahren mten. Lat doch von euren Gtzen, lat doch euren Goderac, euren Radegast und Svantevit von hinnen fahren! Leben nicht die Sachsen ruhig und zufrieden? )hr Heiden lebt anders und lat euch plndern!" Der pribislat) aber gab nicht nach, sondern entgegnete: wenn der Herzog so gerne will, da wir euren Glauben annehmen sollen, so mag er uns auch mit den Sachsen die gleichen Rechte geben, die gleichen Rechte in Bezug auf die Gter, die gleichen Rechte bezglich der Steuern. Dann wollen wir gerne Christen werden, Kirchen bauen und den Zehnten zahlen!"
Mit dir ist nicht zu reden!" rief Gerold und verschwand aus der Versammlung, pribislav aber sprach zu den Umstehenden: Seht ihr wohl, da geht er hin, das mag er nicht hren. )a, wer erbarmt sich unserer Not?"
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 72 —
Menschen erschuf, gab er ihm Gewalt über alle Tiere, über die Vögel in der Luft und die Fische im Wasser.
5. Zum fünften haben sich unsere Herrschaften die Hölzer allein zugeeignet und der arme Mann muß sich sein £70x3 teuer erkaufen. Unsere Meinung ist, daß alle Wälder, die nicht gekauft wurden, der Gemeinde zufallen sollen. Brenn- und Bauholz soll dann jeder nach Bedarf von der Gemeinde umsonst erhalten.
6. Zum sechsten fordern wir, daß man mit den Diensten, die täglich zunehmen, Einhalt tuen möge und uns gnädig behandle, wie unsere Eltern gedient haben nach dem Worte Gottes.
7. Zum siebten wollen wir uns von einer Herrschaft nicht weiter beschweren lassen als zu der Zeit, da das Gut verliehen wurde, wenn der £?err neue Dienste nötig hat, soll der Bauer ihm gehorsam sein, aber zu einer Zeit, da es ihm nicht zum Nachteil ist, und um einen annehmbaren Lohn.
8. Zum achten wollen wir, daß Güter, welche die Gült nicht tragen, von ehrbaren Leuten nach Billigkeit geschätzt werden, damit der Bauer nicht umsonst seine Arbeit tue, denn jeder Taglöhner ist seines Lohnes wert.
9. Zum neunten beschweren wir uns dagegen, daß man straft nach Neid und Gunst und nicht nach geschriebener Strafe und nach Gestalt der Sache.
10. Die Acker und wiesen, die der Gemeinde gehören und die sich jemand angeeignet hat, werden wir wieder der Gemeinde zu fanden geben.
\ V Den Todesfall wollen wir abgeschafft haben.
\2. wenn einer der Artikel dem Worte Gottes nicht gemäß ist, so wollen wir davon abstehen, wenn uns dies aus der Schrift nachgewiesen wird. Der Friede Ehristi sei mit uns allen. Amen.
f) Das Lager von Bildhausen.
Am palmtag versammelten sich etliche Bauern von Burglauer und Umgegend in einem Schenkhaus zu Münnerstadt und machten mit einigen aus der Stadt einen Pakt, das Kloster Bildhausen einzunehmen. Am folgenden Mittwoch zogen bis zu zoo Mann mit wehren, Trommeln und pfeifen vor das Kloster und forderten Einlaß. Als sie eingelassen waren, haben sich £)ans Schnabel von Münnerstadt, ein Schreiner, und fjans Scharr von Burglauer zu f^auptleuten unter ihnen aufgeworfen. Der Abt und der größte Teil des Konvents flohen gegen Königshofen im Grabfeld. Die £}auptleute nahmen die Verwaltung des ganzen Klosters Zu ihren fanden, bestellten die wache, da sie einen Überfall befürchteten, und hielten Straßen, Wege, Führten und Schläge bei Tag und Nacht in guter Acht. Auf ein Ausschreiben liefen ihnen viele Bauern aus der Umgegend zu; auch die von Neustadt schlossen sich ihnen an. Als der
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— m —
bis auf wenige Familien gestorben oder verdorben. Ohne Unterricht, ohne Gottesdienst war das junge Volk aufgewachsen in Roheit und Sittenlosigkeit; von den Soldknechten der Heere hatte es Gewalttätigkeit und Verbrechen aller Art gelernt.
Über den ehemaligen Acker war Wald gewachsen; angebaut wurde nur so viel Feld, als 3um (Ertrage der nötigen Nahrung erforderlich war. Der wert der Grundstücke war ungemein gesunken. Ost weigerten sich Nachbarn, anstoßende herrenlose Acker schenkungsweise anzunehmen, um die darauf lastenden Bodenabgaben nicht zahlen zu müssen.
Die Ortsgeschichten belegen diese 2lngaben mit (Einzelbeispielen. So schreibt die dhronif von Gerolzhofen:
„(Ein jammervolles Bild boten Stadt und Markung von Gerolzhofen nach den Drangsalen des Krieges. Die Mittel des Stadthaushaltes waren völlig erschöpft, Stadt- und Landgemeinden an den Bettelstab gebracht. Greulichen Anblick bot das Gebiet der Stadtmarhmg, der Umgebung, dessen ausgebrannte, totenstille Dörfer Lindelach, Rügsbofen, Stockheim, Alitzheim, Mittelmühle in Trümmern lagen. Rügshofen erlangte feinen früheren Umfang nicht wieder, Lindelach erhob sich überhaupt nicht mehr. Auren und wiesen waren nach langem Verwildern ertraglos, Acker und Weingärten von wildem Buschwerk überwuchert. Auch der sittliche Zustand der gelichteten Bevölkerung hatte begreiflicherweise sehr stark gelitten unter den (Eindrücken endloser blutiger Greuel, unbeschreiblicher Ausschreitungen, jammervoller Seuchen, He$enverfolgungen und Kriegsläufe. Zahlreiche Güter waren herrenlos und fanden tatsächlich keinen Herrn."
In der Ortsgeschichte von Untererthal ist zu lesen:
„Zwischen \652 und \650 verschwanden Nachbarn mit Familienangehörigen. Gegen (Ende der Kriegstvirren waren an die 50 Hofstätten verödet. Von 25 dem Frhrn. von (Erthal zustehenden Häusern standen 20 leer. Die unbewohnten Häuser waren teilweise abgebrannt oder verfallen. Steine und Holz verwendeten die den Krieg überlebenden Nachbarn zum Ausbessern ihrer baufälligen Heimstätten. Felder, wiesen und Weinberge lagen größtenteils brach; sie waren vielfach mit Hecken und Stauden verwachsen. Auf Hetzloser Markung waren \658 von 295 Morgen (Erthaljcher Acker nur ungefähr 40 Morgen bebaut, „das übrige mit Hecken und Holz verwachsen". Von \03 Morgen wiesen konnten nur 35 Morgen genutzt werden, die übrigen waren verwachsen und verwildert. Noch um 1?oo lagen \56 Morgen Feld bei Hetzlos wüst und das Dorf zählte noch ^6 öde Hofstätten.
Hier wie überall wurde die Markung neu vermessen, da sie „mit Holz, Hecken und Sträuchern dergestalt verwachsen, daß sich darinnen schwerlich mehr zu finden".
Die Stadt Karlstadt hatte ^670 {7? leere Häuser. Infolge der großen Verarmung der (Einwohnerschaft wurde der Gemeindewald verteilt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
A. Die Straßen. B. Die Plätze. 5
dienen und werden deshalb Dienstboten genannt. Für ihre Arbeit zahlen
ihnen die Eltern (Dienstherrschaft) Lohn.
Befehlende | Eltern j Kinder
oder | und Gehorchende: und
Gebietende: ] Dienstherren. J Dienstboten.
Gebote )
oder Hausordnung.
Gesetze:! Gesindeordnung.
E. Die Straße.*)
Unser Schulhaus liegt an der — -Straße. Sie zieht von — nach —.
An beiden Seiten wird die Straße von Häusern begrenzt. Auf ihr bewegen
sich die Fußgänger und die Fuhrwerke. Für die Fußgänger befinden sich
an beiden Seiten der Straße die Fußsteige, Bürgersteige, Trottoire. Sie
sind etwas erhöht. Zwischen ihnen liegt der Fahrdamm. Er ist für die
Fuhrwerke bestimmt und nimmt den größten Teil der Straße ein. Der
Fahrdamm ist meist mit harten, behauenen Steinen gepflastert. In der
Mitte ist er etwas höher als an den Seiten. Das Regenwasser fließt
daher nach den Seiten ab in die Rinnsteine (Gossen), die sich zwischen
dem Fahrdamme und den Fußsteigen hinziehen. (Die Rinnsteine führen
das Wasfer in die Kanäle, die unter den Straßen angelegt sind.)
Schätze die Breite, die Länge der Straße nach Schritten (m) ab! Miß nach!
Bestimme die Richtung der Straße, an der unser Schulhaus liegt! Welche Straße»
durchwanderst du auf demem täglichen Schulwege? Zeichne einen Plan von der
nächsten Umgebung des Schulhauses!
Ii. Kreis: Wandmingen im Hmimtsltk.
A. Die Straßen.
Nenne Straßen, die von unserer Schulstraße ausgehen! Bestinnne ihre
Richtung! Wie heißt die Hauptstraße unseres Ortes? Weshalb ist sie die wichtigste
Straße?^Wie gelangt man dahin? Womit sind unsere meisten Straßen geschmückt?
Welche Straßennamen kannst du erklären? Beobachte: Stand der Sonne, Schatten-
Sonnenseite, Wärmeunterschied, Windrichtung (Wetterfahne), Wolken, Wetter
(Wetterseite).
B. Die Mähe.
Wie heißt der größte Platz unseres Heimatortes? Welche Straßen führen
dahin? Nach welcher Himmelsgegend liegt er vom Schulhause aus? Erkläre seinen
Namen! Schätze die Länge und Breite nach Schritten (in) ab! Schreite seine Länge
und Breite ab! Bestimme die Gestalt! Wodurch wird der Platz begrenzt? Vergleiche
seine Oberfläche mit der des ^chnlhoses! Wozu wird er benutzt? Womit ist er
geschmückt? Zeichne den Plan des -- Platzes! Nennt andere Plätze in unserm
Heimatorte! Beantwortet von jeden! einzelnen vorstehende Fragen?
Aus Th. Heuze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Martini Ferdinand_Hirt Ferdinand
Iii. Rundschau iu der Umgegend. Der Kreis. 13
Art von einem Orte zuin anderen befördern. Die ersten Eisenbahnen wurden
vor etwa 60 Jahren gebaut. Man benutzt bei ihnen die Kraft des
Dampfes, um die Wageu fortzubewegen (Dampfmaschine, Lokomotive). An
den Orten, wo der C'isenbahnzug anhält, ist ein Bahnhof. Hier steigen
die Leute in den Zug hinein und ans ihm heraus. Auch werden hier die
Güter verladen (Güterbahnhof).
Welche Chausseeen, Eisenbahnen durchschneiden die Umgebung? Gib ihre
Richtung und ihre nächsten Ausgangs- und Endpunkte an. (Entfernung nach
Km, nach Stunden.)
f. Rundschau in der Umgegend.
Zähle Orte (a. Dörfer, I>. Städte) der nächsten Umgebung auf! Gib ihre
Lage zum Heimatorte an! Schätze ihre Entfernung vom Heimatorte nach Minuten
ab! Welche Verkehrswege verbinden sie mit dein Heimatorte? Zeige diese Orte
auf der Karte! Reise zu Wasser vom Heimatorte nach — , und sage, welche Orte
bit berührst! Wandere zu Fuß auf dem kürzesten Weg nach — ! Welche Sehens-
Würdigkeiten sind in den Nachbarorten? Welche geschichtlichen Vorkommnisse
knüpfen sich an die Nachbarorte? Von welchen heimatlichen Sagen wissen die
Bewohner der Umgegend zu erzählen? Erkläre den Namen des Nachbarortes!
Welche Zeugen der Vergangenheit finden sich in der Umgegend? (Steine, Kreuze,
Wege, Grabhügel, Denkmäler.) Welche Stellung nehmen die Nachbarorte im
Vaterlande etit? Entwirf ein Kartenbild von der Umgebung!
g. Der Kreist)
Viele Dörfer und kleine Städte bilden zusammen einen Kreis und
haben darin eine gemeinsame Verwaltung. An der Spitze eines Kreises
steht der Landrat. Er ist der oberste Beamte desselben und wohnt gewöhnlich
in der Kreisstadt. Der Laudrat vertritt die Angelegenheiten des ganzen
Kreises in Gemeinschaft mit dem Kreisausschusse und dem Kreistage.
Die Mitglieder des Kreistages werden von den Kreisbewohnern, den Kreis-
eingesessenen, gewählt, und diese wählen aus ihrer Mitte wieder die Mit-
glieder des Kreisausschusses.
Wie heißt dein Heimatkreis? Wodurch ist die Kreisgrenze bezeichnet? Wo
hast du sie schon gesehen? Wie heißt der Nachbarkreis?
*) Aus Th. Henze und E- Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Martini Ferdinand_Hirt Ferdinand