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1. Der schwarze Herzog - S. 149

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 149 — unter welchem die sterblichen Reste der Jungfrau gebettet waren, die ihm einst, als er schier verzweifeln wollte, den Glauben an die Menschheit zurückgab, die durch ihre Klugheit ihn aus der drohenden Gefahr errettete. Sechzehntes Kapitel: Treu bis ;um Tode. Wie ein Blitzstrahl ans heiterem Himmel fiel urplötzlich -mitten in die Beratungen des Wiener Kongresses die Nachricht: „Napoleon hat die Insel Elba verlassen und ist nach Frankreich zurückgekehrt!" Im ersten Augenblicke befiel ein lähmendes Entsetzen die Fürsten und die Völker. Sie sahen schon im Geiste den Eroberer wieder an der Spitze seiner siegreichen Heere Europa überfluten, sie fühlten die kaum wieder befestigten Throne wanken und die Kriegsfurie von neuem ihre Geißel schwingen über die Länder, die kaum angefangen hatten sich von den Leiden früherer Jahre zu erholen. Doch nur kurze Zeit währte dieses Entsetzen. Alle wußten, was jetzt auf dem Spiele stand, und alle waren jetzt einig in dem einen Gedanken: „Krieg gegen Napoleon, gegen Frankreich bis zur völligen, bedingungslosen Unterwerfung!" Am 1. März 1815 war Napoleon zu Cannes im südlichen Frankreich gelandet und hatte von dort ans einen Aufruf an seine ehemaligen Truppen gerichtet, sich wieder um ihn zu scharen. Das wankelmütige Volk jubelte ihm entgegen; wohin er kam, gingen die Truppen zu ihm über, und als er am 21. März in Paris einzog, bewillkommneten ihn die Einwohner dieser Stadt abermals als ihren Kaiser. Zwar erließ er von hier aus alsbald ein Rundschreiben an alle Mächte Europas, worin er versicherte, daß er von jetzt an nur den Frieden wolle; aber niemand glaubte feinen Worten. Man war durch die Erfahrung gewitzigt; man

2. Der schwarze Herzog - S. 34

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 34 — solchen ihm widerfahrenen Beleidigung nicht mehr im Dienste der preußischen Armee bleiben könne, um seine Entlassung. Diese wurde ihm nun zwar unter den ehrenvollsten Ausdrücken zuteil, aber die brennende Wunde der gekrankten Ehre konnte dadurch nicht geheilt werden. Von dem Augenblicke an faßte er eine Abneigung gegen Preußen, die noch vergrößert wurde, als im Frieden von Tilsit seitens der preußischen Regierung nichts geschah, ihm sein Herzogtum zurückzugeben. Er hatte alles, sein Vaterland, seinen Thron, ja, wie er wähnte, selbst seine Ehre für Preußen geopfert, und er glaubte dafür etwas Besseres verdient zu haben, als — vergessen zu werden. Besonders grollte er Blücher, der ihn ungerecht beschuldigt hatte, und diesen Troll nahm er mit ins Grab. Sein erster Weg nach der Kapitulation von Lübeck war nach Otteusen zu seinem verwundeten Vater. Er kam am 12. November dort an, aber schon war zu es spät; am 10. November hatte ein milder Tod den edlen Greis von seinen Schmerzen erlöst. Tief erschüttert stand Friedrich Wilhelm, jetzt rechtmäßiger Herzog von Braunschweig, am Totenbette seines Vaters, den thränenumflorten Blick auf das starre Antlitz der geliebten Leiche gerichtet. Wer vermöchte es zu sagen, welche Gedanken damals seine Seele bewegten? Daß es aber nicht Gedanken des Friedens waren, das sah man an seiner finsteren Siiene, an den Zornessalten auf seiner Stirn und an den krampfhaft zusammengepreßten Lippen. Ja, dort am Sarge seines edlen Vaters war es wohl. wo er es sich gelobte, nicht eher zu ruhen, bis er blutige Rache genommen an dem französischen Eroberer, an dem Räuber seines Landes! Unmittelbar an der Mauer der Kirche ;u Ottensen bereitete man am 24. November dem toten Welfen fein einsames Grab, fern von seinem Lande, fern von der gemeinsamen Gruft seiner Väter unter dem Dome zu Braunschweig. So hatte er es ausdrücklich vor seinem Tode bestimmt; lieber wollte er ruhen in fremder Erde als in seinem Vaterlande, so lange dieses unter der Fremdherrschaft seufzte.

3. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 64

1906 - Cöthen : Schulze
- 64 — hatten sie angesteckt, um die Franzosen in ihrem Siegeszuge aufzuhalten. 22 Jahre zuvor hatte sie Fürst Franz erst neu erbaut. Am 19. Oktober ritten die ersten Franzosen in die anhaltische Hauptstadt ein. Dumpfe Schwüle lastete auf der Bevölkerung. Mit banger Erwartung schaute man dem Eintreffen des gefürchteten Franzosenkaisers und damit schweren Bedrückungen entgegen. Von nun ab begann der Durchzug der „großen Armee" (über 100000 Mann) nach Osten zu. 180t) 2. Am 21. Oktober 1806 nachmittags 3 Uhr traf Napoleon in Dessau ein. Fürst Franz empfing ihn an der Schloßtreppe. Ein denkwürdiger Augenblick! Hier der korsische Welteroberer, klein und bleich mit stolzer, abstoßender Miene — dort der schlichte, milde Landesvater, ein hochgewachsener, schöner Mann in ungebeugter, würdevoller Haltung, geschmückt mit dem höchsten preußischen Orden vom Schwarzen Adler. Kurz und kalt die Fragen des übermütigen Siegers — mutig und besonnen die Antwort des edlen Fürsten. „Sie sind der Fürst dieses Landes?" — „Ja, Sire, seit 48 Jahren." — „Haben Sie ein Kontingent zur preußischen Armee gestellt?" — „Nein." — „Und warum nicht?" — „Weil keins von mir verlangt worden ist." — „Wenn man es aber verlangt hätte?" — „Dann würde ich es gestellt haben. Eure Majestät kennen ja das Recht des Stärkeren." Die letzteren Worte waren eine feine freimütige Anspielung auf die Rücksichtslosigkeit, mit der Napoleon Unterworfene behandelte. Dies offene, wahrhaft hoheitsvolle Wesen machte Eindruck auf den sonst so übermütigen Sieger. Er lud den Fürsten höflich ein, ihn nach der zerstörten Elbbrücke zu begleiten, verlangte, daß sie sofort wiederhergestellt würde, sicherte aber dem Lande Anhalt volle Neutralität zu. Als er am andern Morgen Dessau verließ, nahm er freundlichen Abschied und fragte sogar, ob er mit irgend etwas nützlich fein könne. Da antwortete der gute Fürst: „Ich für meine Person bedarf nichts. Aber um Schonung meiner armen Untertanen bitte ich, denn sie sind alle meine Kinder." Dieser von Herzen kommenden Fürbitte verschloß sich selbst ein Napoleon nicht. Alle bereits gestellten Forderungen wurden zurückgenommen und jede Gewalttat verboten. Die Schlösser, z. B. zu Dessau und Wörlitz, erhielten kaiserliche Schutzwachen. 3. Napoleon lud den Fürsten sogar ein, ihn in Paris zu besuchen. Dieser erklärte sich dazu bereit, wenn ihn der Kaiser als einen Privatmann empfangen wollte. Denn als deutscher Fürst zu kommen, verbiete ihm bei der unglücklichen Lage Deutschlands sein Gefühl. Fürwahr, nur ein so würdiger Herr wie Vater Franz durfte sich gegen den überaus empfindlichen Sieger eine solche freimütige Sprache erlauben. Als der Fürst 1807, um sich die mannigfach beherzigenswerten Einrichtungen des neuen Frankreich anzusehen, in Paris weilte, bereitete ihm Napoleon einen ausgezeichneten Empfang. War er doch eine der wenigen deutschen Fürstengestalten, die der Gewaltherrscher wahrhaft achtete. — Welcher Gegensatz zu dem verblendeten August Christian Friedrich von Anhalt-Eöthen! Für den war Napoleon gleichsam der Abgott. Er ahmte Einrichtungen des kaiserlichen Frankreich im Eöthenschen sklavisch nach, führte das napoleonische Rechtsbuch ein, teilte das Land in „Departements" mit „Maires" und „Präfekten" usw. Als der Fürst bei der Anwesenheit des Kaisers in Dessau „Napoleon dem Großen, dem heilbringenden Gesetzgeber der Welt" in
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