Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 35

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen, 35 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland foll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm, Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter: und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Rolaud war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- figur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes, Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So er- innert der Roland an die frühere Größe und Selbst- ständigkeit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Ring im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken, Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- 3*

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 54

1911 - Magdeburg : Creutz
54 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. Magdeburg ist der Sitz grvßartigerfabriktätigkeit: Eisenindustrie (Krupp-Grusonwerk), Zucker, Zichorien, Schokolade, Bier, Öl, Seife. Die Festung Magdeburg ist Wasseuplatz und Garnisonstadt. Magdeburg ist als Hauptstadt der Provinz Sachsen der Sitz der höchsten Behörden: Oberpräsidium, Konsistorium, Medizinal-und Provinzial- Schulkollegium, Generalkommando des 4. Armeekorps. Schönebeck lag als Dorf an einem schönen Bache und hieß „Skone- beke." Bei einer Überschwemmung bahnte sich die Elbe den jetzigen Laus. Nun lag das Dors am Elbstrome, auf dem die Waren verfrachtet werden konnten. Viele Bewohner fanden als Schiffer Beschäftigung. Schönebeck wurde eine Salzstadt, als die in Eimen gewonnene Sole Fähre bei Schönebeck a. d. Elbe. in Röhren nach Schönebeck geleitet und hier gesotten wurde (Saline)- Viele Einwohner fanden als Salzsied er Beschäftigung; Schönebeck nahm infolgedessen an Einwohnern zu. Zur Freude der Schönebecker entdeckte man im Jahre 1888 in der Nähe der Saline Steinsalz. Der Moltke- schacht, in dem das Salz gewonnen wird, ist 450 m tief. Wenn man den Magdeburger Dom viermal auseinandersetzte, würde er noch nicht ans dem Schachte hervorsehen. So sand wieder ein Teil der Bevölkerung Schönebecks lohnende Beschäftigung. Aus den Salzen stellt man in einer großen chemischen Fabrik, in der durchschnittlich 400 Leute beschäftigt werden, Säuren her.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 49

1911 - Magdeburg : Creutz
Sagen. 49 einem Male der wüste Lärm in schallendes Gelächter, denn ein Ratsherr hatte auf eine Tafel in großen Lettern geschrieben: „Der Roland soll stehen bleiben, wir wollen ihn nur nicht länger haben, weil er uns schon lang genug ist!" Damit war das Mißverständnis aufgeklärt. Die guten Bürger sahen, daß sie von dem ver- meintlichen Künstler arg genasführt waren. Kein Wunder also, daß sich ihr Unmut gegen ihn wandte. Als sie den Schalk griffen, steckten sie ihn zur Strafe in den Wendenturm. Im Nu aber entwich er mit einem Hohngelächter; und jeder wußte nun, daß der vermeintliche Künstler der leibhaftige Teufel gewesen war. Der Roland war in der früheren Zeit für die Stadt Stendal das Zeichen der eigenen Gerichtsbarkeit. Die im Jahre 1525 am Rat- hause errichtete Stein- sigur gehört zu den größten, die wir besitzen. Der gewaltige Körper ruht auf starken Beinen, dessen Waden stärker sind als der Brustumfang eines kräftigen Mannes. Durch den schweren Pan- zer wird der Körper ge- schützt. Die erhobene, rechte Hand hält das 4 m lange Schwert, das Werkzeug des strafenden Rechts; die linke Hand umfaßt den Schild mit dem brandenburgischen Adler, das Sinnbild des Schutzes. So erinnert der Roland an die frühere Größe und Selbstständig- keit der Stadt Stendal. Der Roland am Rathaus in Stendal. 2. Der wunderbare Mug im Schlosse zu Calbe a. M. In einer Nacht erschien der Schloßherrin eine Frauengestalt mit einem Lichte und flehte sie an um Hilfe und Beistand bei einer Kranken. Als die Edelfrau ein- willigte, bat die Erscheinung, von der Kranken weder Essen noch Trinken noch irgend ein Geschenk anzunehmen, da sonst Unglück über das Schloß und die Familie kommen würde. Die Herrin tat nach dem Gebote, und die Kranke wurde wieder gesund. Da kam eines Tages der Mann der Kranken und überreichte der Schloßherrin eine Schüssel mit gemünztem Golde. Doch die Herrin dachte an das Gebot der Er- Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe A. 4

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

8. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 27

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 27 — goß den Inhalt aus. Einige Tropfen, die auf des Pferdes Rücken fielen, hatten sogleich das Haar versengt. Die Jungfrau verlangte das Horn zurück. Der erschrockene Otto gab seinem Pferde die Sporen und eilte davon. Er nahm das Horn mit nach Oldenburg, wo es lange aufbewahrt wurde. Jetzt befindet sich dasselbe in der Kunstkammer zu Kopenhagen. Nach Hamelmanns Oldenb. Chronik. Eine getreue Nachbildung des Wunderhorns ist in der Altertümer- sammlung zu Oldenburg ausgestellt. 11. Die Sage vom Kistenberge. Wenn man einen Schatz heben will, darf man nicht sprechen. Zwei Bauern aus Streek wollten in den Osenbergen Schätze heben. Wo sie einen Schatz vermuteten, fingen sie an zu graben. Endlich stießen sie mit dem Spaten auf eine Kiste. Sie schoben ein Tau unter der Kiste durch und zogen sie in die Höhe. Als die Kiste bis an den Rand der Grube gekommen war, wackelte eine Gans daher. Da rief der eine Bauer voll Verwunderung: „Heda, wo kommt die Gans her!" In demselben Augenblicke riß das Tau; die Kiste rollte in die Tiefe und die Wände der Grube stürzten ein. Nach L. Strackerjan. Il. Don den Iwergen in den Osenbergen. In alten Zeiten braute ein Wirt zu Streek so gutes Bier, daß sogar die Zwerge aus den Osenbergen oft einen Krug voll holten. Das Geld, welches sie dafür bezahlten, war in der Gegend nicht gebräuchlich; weil es aber aus gutem Silber war, wies der Wirt es nicht zurück. An einem heißen Mittag kam auch ein Zwerg, ein eisgraues Männlein, mit seinem Kruge und ging nach seiner Gewohnheit ohne weiteres in den Keller, um sich Bier zu zapfen. Wahrscheinlich hatte das Männlein erst selbst einen tüchtigen Trunk gethan; denn es war bei dem Fasse eingeschlafen. Erst gegen Abend kam das Männlein aus dem Keller und heulte und schrie: „Nun wird mein Großvater mich prügeln, weil ich mich verspätet habe!" Er vergaß in der Eile, seinen Krug mit- zunehmen, lief aus dem Hause und kam nie wieder. Der Krug wurde noch viele Jahre in dem Wirtshause aufbewahrt, und so lange er im Hause war, hatte der Wirt gute Kundschaft und verdiente viel Geld. Eine unachtsame Magd aber zerbrach den Krug, als sie das Zimmer ausfegte. Von der Zeit an war kein Glück mehr im Hause. Nach Winkelmann. 13. Graf Friedrichs Löwenkampf. Huuo war ein Graf des Ammergaues und wohnte zu Rastede. Er und seine ganze Familie führten ein gottseliges Leben. Zu der Zeit wollte der deutsche Kaiser Heinrich Iv. zu Goslar einen Reichstag halten und lud alle Fürsten und Grafen Deutschlands dazu ein. Weil Graf

9. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 45

1904 - Oldenburg : Nonne
— 45 — 47. Marie Antoinette in Straßburg bei ihrer Reise nach Paris. Mai 1770. - Gerhard Anton von Halem, Selbstbiographie. Oldenburg 1840, S. 46. — Am 5. Mai 1770 kam ich in Straßburg an. Der Gasthof zum Geist war besetzt, mit Mühe erhielt ich ein Stübchen im Gasthofe zur Blume. Ich wandte mich bald an den Professor Stöber, einen Philologen, der sich unter andern durch eine neue Ausgabe des Manilius in der gelehrten Welt bekannt gemacht hatte. Mein Vater hatte ihn auf einer Reise nach Holland in Oldenburg kennen gelernt und Gelegenheit gehabt, ihm Gefälligkeiten zu erzeigen. Diese erwiderte er mir in reichem Maße. Ich mußte' gleich den Gafthof verlassen und in sein Haus ziehen. Er verschaffte mir die schönsten Gelegenheiten, die Merkwürdigkeiten beim Einzug der Dauphine zu sehen; er führte mich zu Schöpflin; er begleitete mich auf einer Reife in die Gegenden von Straßburg. (Stöber, geb. 1719 starb 1778.) Die fünfzehnjährige Dauphine hatte auf der Rheininsel von Straß-burg, wo sie dem französischen Ambassadeur Grafen von Romlies überliefert wurde, bittere Tränen vergossen, als ob sie das schreckliche schicksirl, das ihrer in Frankreich harrte, geahnt hätte. Wie mußte sie nach dieser Trennuugsszene das Gepränge und das Lärmen, womit sic empfangen wurde, ermüden! Sie wohnte im bischöflichen Palaste an der Jll. Die Feierlichkeit, womit ihr nach der Mittagstafel der Ehrenmein dargebracht wurde, soll ihr gefallen haben. Der Opferer Bacchus fuhr auf euren prächtigen antiken Wagen, mit 6 getigerten Pferden bespannt. Ihm folgten mehrere Wagen mit Tonnen von verschiedener Form und ein Süen auf seinem Esel, von Kindern umgeben, die mit Spiel und Tanz ihn umringten. Überraschend war auch ein Schauspiel, das nach der Abendtafel auf dem Jllfluß, der nahe vor dem bischöflichen Palaste vorbeifließt, gegeben wurde. Auf dem Wasser erschien plötzlich ein erleuchtetes Gartenparterre, geschmückt mit mannigfaltigen Gesträuchen und Bäumen. Zwischen diesen ergoß sich wechselnd Feuer und Wasser; es brannten Namen und Wappen, es erscholl ein großes Musikchor; und, welches das anmutigste war, Haufen von festlich geschmückten Böttichern erschienen mit niedlichen Mädchen in Straßburger Tracht aus dem Parterre und tanzten ihre Allemanden. Daß die ganze Stadt, besonders der Broglie-platz, schön illuminiert war, kann man sich denken. Aber den majestätischsten Anblick gewährte die erhabene Feuersäule des bis zur spitze erleuchteten Münsterturmes. 48. Christian Yii. von Dänemark tritt die Grafschaften an den Großfürsten Paul von Rußland ab. 1773 Ang. 27. — Oldenburgische wöchentliche Anzeigen 1773 Dez. 13. — Wir Christian der Siebente, von Gottes Gnaden, König zu Dänemark, Norwegen, der Wenden und Gothen, Herzog zu Schleswig, Hol-

10. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 62

1904 - Oldenburg : Nonne
Es kann nicht fehlen, daß ein solches Benehmen ihn bei den Russen achtnngswert machen muß. Unser Hof kehrte bald nach diesem Empfange nach Twer zurück, und seit dem 6. d. M. sind nun auch der Herzog und der Erbprinz hier eingetroffen. Für mich kann dieser Zuwachs unserer Hofhaltung, die zugleich die Vergrößerung des Zirkels alter Freunde und Landslente zur Folge hat, nur angenehm sein 2c. Twer, den 27. Mai 1811. Teuerste Mutter! Die letzten Nachrichten von Ihnen erhielt ich durch den Herrn Sekretär Z. ic. — Bei uns hat sich im wesentlichen nichts verändert. Der Herzog und Prinz August befinden sich fortdauernd hier, und unsere -Hoheiten suchen durch Liebe und Teilnahme ihr Schicksal zu erleichtern. Daß ihnen ihre edle Absicht vollkommen gelungen ist, zeigt die Heiterkeit und Zufriedenheit der hohen Gäste. Auch unsere Landsleute finden den Aufenthalt in Twer erträglich, und wir haben manchen frohen Tag zusammen; uns wird die Freude oft durch den Gedanken an die Veranlassung ihres Hierseins getrübt. — — — Der Prinz und die Großfürstin schenken mir fortdauernd ihr Vertrauen und ihre Gnade. Auch der Herzog behandelt mich hier mit der nämlichen herablassenden Güte wie zuvor. Sie können nicht glauben, wie groß die Achtung ist, die sich der edle Fürst hier bei allen, die ihn kennen, erworben hat. Von seiner Abreise und fernerem Lebensplan ist noch nichts bekannt. Die Familie aber ist sehr tätig. Adieu, liebe Mutter! 61. Zwangsarbeit an Batterien und Straßen. 1811. — Pleitner, Oldenburg im 19.Jahrhundert. Oldenburg 1899, Bd. 1 187. — Wenn zu der Batterie-Arbeit auf den Oberahnischen Feldern aus der Herrschaft Varel täglich 74 Mann gestellt werden müssen, so wird solches hierdurch bekannt gemacht, und können Liebhaber sich am gedachten Tage nachmittags 3 Uhr vor der Amtsstube einfinden. Varel, aus der Einquartierungs-Kommission, den 13. April 1811. C. F. Strackerjan. M. U. Strackerjan. Zu den Arbeiten an der großen Straße von Hamburg nach Wesel (und Paris), wozu das Amt Cloppenburg wöchentlich 701 Mann stellen muß, und wozu das Kirchspiel Molbergen zu den bereits gestellten Mann-schäften am 13. d. Mts. noch 50 Mann liefert, müssen die Stadt Cloppenburg und Wigbold Crapendorf 125 Mann, Kirchspiel Altenoythe 130 Mann, Kirchspiel Barßel 126 Mann und Saterland 170 Mann so stellen, daß diese des abends 9 Uhr an Ort und Stelle zu St. Hülfe, mit einem Spaten versehen, sich einfinden und die ganze Woche dort arbeiten. — — Uebrigens werden auch Weiber, Mädchen und Knaben über 12 Jahreu dabei angenommen. — — Da auf die Beendigung der
   bis 10 von 23 weiter»  »»
23 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 23 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 2
4 0
5 13
6 0
7 1
8 4
9 0
10 1
11 0
12 0
13 5
14 0
15 0
16 5
17 0
18 0
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 0
32 0
33 2
34 1
35 0
36 8
37 5
38 3
39 4
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 6
4 11
5 5
6 7
7 1
8 1
9 5
10 23
11 0
12 7
13 5
14 0
15 1
16 15
17 22
18 4
19 22
20 2
21 9
22 0
23 18
24 4
25 0
26 0
27 0
28 12
29 1
30 0
31 0
32 7
33 0
34 4
35 1
36 4
37 4
38 4
39 9
40 8
41 2
42 6
43 3
44 1
45 7
46 3
47 0
48 8
49 8
50 0
51 3
52 0
53 0
54 33
55 0
56 0
57 21
58 3
59 5
60 0
61 2
62 7
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 4
69 2
70 17
71 4
72 3
73 12
74 1
75 4
76 26
77 18
78 2
79 3
80 1
81 1
82 11
83 1
84 6
85 1
86 2
87 15
88 1
89 0
90 2
91 12
92 9
93 0
94 33
95 1
96 1
97 0
98 2
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 1
2 2
3 3
4 3
5 28
6 0
7 19
8 0
9 3
10 2
11 2
12 8
13 6
14 0
15 0
16 1
17 13
18 6
19 5
20 0
21 1
22 1
23 0
24 2
25 14
26 4
27 0
28 1
29 4
30 5
31 3
32 1
33 12
34 1
35 6
36 0
37 0
38 26
39 27
40 4
41 2
42 2
43 11
44 9
45 0
46 0
47 5
48 0
49 4
50 14
51 11
52 19
53 0
54 15
55 3
56 0
57 3
58 1
59 9
60 7
61 15
62 10
63 0
64 0
65 11
66 1
67 1
68 0
69 1
70 6
71 3
72 13
73 1
74 1
75 1
76 0
77 2
78 5
79 0
80 8
81 31
82 9
83 0
84 0
85 0
86 1
87 0
88 3
89 3
90 1
91 6
92 0
93 9
94 4
95 1
96 2
97 16
98 6
99 48
100 9
101 0
102 18
103 2
104 0
105 1
106 7
107 3
108 0
109 1
110 6
111 8
112 3
113 1
114 17
115 0
116 0
117 1
118 0
119 3
120 1
121 6
122 3
123 7
124 7
125 8
126 2
127 5
128 2
129 4
130 19
131 3
132 2
133 5
134 0
135 0
136 5
137 4
138 0
139 1
140 6
141 0
142 15
143 10
144 6
145 32
146 1
147 0
148 3
149 0
150 2
151 9
152 8
153 0
154 6
155 8
156 3
157 12
158 2
159 1
160 0
161 2
162 1
163 0
164 0
165 7
166 4
167 7
168 2
169 7
170 1
171 2
172 4
173 7
174 14
175 3
176 3
177 8
178 0
179 6
180 0
181 1
182 3
183 17
184 0
185 0
186 0
187 1
188 12
189 0
190 2
191 1
192 3
193 0
194 3
195 1
196 26
197 0
198 1
199 6