Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
122
8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
3. Im Westend liegt der Palmengarten. Er heißt so, weil
hier in hohen Glashallen wunderbare Palmen gepflegt werden.
Auch die herrlichsten Blumen findet man darin. Besonders im
Winter sind die Blumenhallen so prächtig wie ein Garten in einem
Wunderland.
1. Wer kann Blumen nennen, die er im Palmengarten ge-
sehen hat?
3. Nennt Plätze und Straßen im Westend!
3. Gebt an, nach welcher Himmelsrichtung von unsrer Schule
aus die Bockenheimer Warte liegt!
4. Gebt auf der Karte den kürzesten Weg von unsrer Schule
nach dem Palmengarten an!
5. Welche Straßen im Westend setzen sich außerhalb der
Stadt fort?
70. Gutleuthof und Grindbrunnen.
or alten Zeiten kam einmal ein Boot auf dem Main an-
gefahren. Mehrere kranke Leute saßen darin. Ihre Haut
war über und über mit einem bösen Ausschlag, mit Grind, bedeckt.
Niemand wollte die kranken und schwachen Leute, die sast nicht
mehr weiter konnten, in der Nacht bei sich behalten. Alle hatten
Angst, angesteckt zu werden.
Vor der Stadt aber wohnten gute Leute auf eiuem Hofe.
Diese behielten die armen Fremden bei sich und pflegten sie. Das
Wasser tranken die Kranken aus einer nahen Quelle. Und siehe
da, in kurzer Zeit wurde ihre Haut wieder schön und glatt! Sie
sahen wieder gesund aus wie andre Leute. Da merkte man, daß
die Quelle den Grind heilen konnte. Man nannte sie deshalb den
Grindbrunnen. Die Häuser aber, in denen die guten Leute wohnten,
welche die Fremden aufgenommen hatten, nannte man Gutleuthof.
71. Die Hohenzollernanlagen.
ie die alten Anlagen die innere Stadt einschließen, so wird
bald eine größere Anlage die äußere Stadt umziehen. Der
Ansang dazu ist schon gemacht. Es ist die Hohenzollernanlage.
2. Laßt uns diesem schönen Plätzchen einen Besuch abstatten!
Hier haben unsre Stadtgärtner mitten in die Großstadt hinein so
etwas wie eine Waldwiese gezaubert, wie wir sie sonst nur weit
von Frankfurt weg, vielleicht im Taunus oder Spessart finden.
Iii
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Westend Westend Westend Gutleuthof Main Gutleuthof Frankfurt Taunus
58. Aus dem Leben Kaiser Wilhelms I.
1. Kaiser Wilhelms Lieblingsblume. Kaiser Wilhelm
liebte die blaue Kornblume über alles. Darum wurde sie auch
Kaiserblume genannt. Als der Kaiser einmal gefragt wurde, warum
er das einfache Blümchen so gern habe, erzählte er: „Als ich
noch klein war und meine liebe Mutter, die Königin Luise, noch
lebte, mußten wir einmal in dem Kriege, den mein Vater, König
Friedrich Wilhelm Iii., gegen den Kaiser Napoleon führte, fliehen. Die
Mutter war sehr traurig und weinte oft. Da brach plötzlich
auf einem Feldweg, mitten zwischen Kornfeldern, ein Rad des
Wagens. Wir mußten einige Stunden warten, bis der Schmied
das Rad geflickt hatte. Inzwischen suchte ich mit meinen Ge-
schwistern Kornblumen, um uns die Zeit zu vertreiben. Die
Mutter band einen hübschen Strauß daraus, aber dabei liefen ihr
die Tränen über die Wangen. Das schnitt mir tief ins Herz,
und den Augenblick kann ich nie vergessen. Wenn ich nun eine
Kornblume sehe, so denke ich an mein gutes Mütterchen. Darum
habe ich die Kornblumen so lieb."
2. Einfachheit des Kaisers. Nach einer blutigen Schlacht
im Kriege gegen Frankreich war ringsum alles mit Toten und
Verwundeten gefüllt. Mit Mühe hatte man für den König eine
Stube in einem halb zerschossenen Hause gefunden. Nur ein
einziges Bett, ein Stuhl und ein Tisch standen noch darin. Als
der König hereintrat, fragte er gleich: „Wo bleiben denn Moltke
und Bismarck?" Der Adjutant sagte: „Bis jetzt sind sie noch
nirgends zu sehen." „Wenn sie kommen, dann laden Sie sie ein,
hier mit mir zu übernachten," sagte der Kaiser weiter, „das Bett
können Sie aber ruhig wegnehmen, das können die Verwundeten
viel besser gebrauchen! Dafür lassen Sie einfach Stroh bringen
und ein paar Decken, das wird wohl für uns drei ausreichen!"
So wurde es auch gemacht. Der König, der damals schon 73 Jahre
alt war, brachte die Nacht mit Moltke und Bismarck auf der
Streu zu.
3. Kaiser Wilhelm beim Dombrande in Frankfurt.
Am 15. Juni im Jahre 1867 war in der Nähe des Domes ein
Brand ausgebrochen, der schnell um sich griff. Auch das Dach des
Domes fing Feuer, und nicht lange dauerte es, da brannte das
herrliche Gebäude bis hinauf zur Turmspitze. Mit tiefem Schmerze
94
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Wilhelms Wilhelm Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Napoleon Wilhelm
5. So bequem wir das Wasser den Röhren entnehmen, so
bequem werden wir es auch wieder los, wenn wir es nicht mehr
gebrauchen, z. B. dcis Spülwasser. Wir gießen es in den Küchen-
stein. Von da stießt es in eine Straßenröhre. In diese Straßen-
röhren läuft auch alles Regen- und Schneewasser. Das verdorbene
und gesundheitsschädliche Abwasser wird bei Niederrad in den
Main geleitet. Doch wird es vorher gereinigt (geklärt). Durch
einige Straßen führen ganz große Kanäle (Hanptkanäle), die die
kleinen von allen Seiten ausnehmen. Die erste Wasserleitung
wurde vor 53 Jahren gebaut.
6. früher wurde das Spülwasser aus die Straße geschüttet,
dort blieb es oft stehen. Anch die Kehrichteimer entleerte man
ans die Straße. Dadurch wurde die Lust mit schlechten Dünsten
erfüllt. Die Folge davon waren ansteckende Krankheiten aller Art.
7. Die Straßen sind jetzt gepflastert oder asphaltiert. Da-
durch wird der Verkehr rascher und beqnemer, und die Straßen
bleiben sauberer. Die Fußgänger holen sich keine nassen Füße, und
die Wagen bleiben nicht im Schmutze stecken. In den Gossen oder
Rinnen stießt das Regeuwasser ab.
1. Beobachtet die Niederschläge (Nebel, Tau, Regen, Schnee,
Hagel, Graupeln)!
2. Erzählt die Lebensgeschichte eines Wassertropfens!
m Rande der Straßen stehen Straßenlaternen. Sie werden
abends angezündet, um die Straßen in der Dunkelheit zu
erhellen. Das besorgt der Laternenanzünder. Erträgt einen langen
Stock, darauf brennt eine kleine Flamme. Nasch eilt er von einem
Laternenpfahl zum andren. Flugs ist das Türchen zur Laterne
aufgehoben, der Hahn aufgedreht und das Licht angezündet. Schnell
eilt er weiter/ denn er hat keine Zeit zu verlieren. Um Mitter-
nacht muß er wiederkommen und einige Lichter ausdrehen. Manch-
mal kommt er auch aui Tage, um die Glasscheibe» zu putzen.
Sieh nur, wie hell sie strahlen, eine wie die andre, die ganze *
Straße entlang! Nun findet man in der Nacht seinen Weg sast
so gut wie bei Tage.
2. Was in den Straßenlaternen brennt, ist Gas. Es wird
in der Gasanstalt aus Steinkohlen hergestellt. Durch große, eiserne
93. Die Beleuchtung
154
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
einen stechenden Schmerz im Gesicht oder aus der Hand. Sie ganz
auszurotten, wäre eine Wohltat sür Stadt und Land.
X. Zeichne einen Fisch!
2. Wo lebt der Laubfrosch? Erkläre seinen Namen!
30. Im Mainbad.
1. „Platsch!" und das Wasser spritzte nach allen Seiten hin
hoch aus. Hermann war Freischwimmer. Er hatte einen Sprung
vom Sprungbrett ins Wasser gewagt. „Hu!" schrie der kleine
Wilhelm, als ihm die kalten Tropfen ins Gesicht flogen. Eben
kam Hermann wieder zum Vorschein/ er schüttelte das Wasser aus
den Haaren und dem Gesicht und schwamm vergnügt weiter.
2. Die audren Jungen bewunderten Hermann. Sie wollten
auch schwimmen lernen und bald in die Abteilung sür Schwimmer aus-
genommen werden. Jetzt kommt Anton an die Leine. Der Schwimm-
lehrer bindet ihm den breiten Schwimmgurt um und läßt ihn ins
Wasser hinab. Er ist noch ängstlich. Doch es Hilst nichts. Bald
ist die Furcht überwunden. „Eins — zwei, drei!" zählt der
Schwimmlehrer und läßt ihn Arm- und Beinbewegungen machen.
Als Anton fertig ist, geht er zu den übrigen Nichtschwimmern. Jetzt
kommt Fritz an die Reihe. Er soll heute freischwimmen. Es glückt
ihm. Als mutiger und steißiger Junge hat er gute Fortschritte
gemacht. Bald wird er vom Brette springen und tauchen lernen
wie der junge Mann, der soeben ein Geldstück vom Grunde geholt
hat. Doch nun ist es Zeit zum Ankleiden. Wie wohl doch ein
erfrischendes Bad tut, besouders, wenn das Thermometer 25 Grad
im Schatten zeigt!
1. Warum ist es gefährlich, im offenen Main zu baden?
2. Warum ist das Baden gesund?
31. Eine Fahrt auf dem Dampfboot.
s ist ein schöner Sommernachmittag. Um dem Staub und der
Schwüle der Stadt zu entgehen, wollen wir heute eine Dampser-
sahrt aus dein Main machen. Unser Ziel ist die Gerbermühle. Wir
eilen zum Fahrtor. Schou von weitem hören wir die kurzen
Schläge der Schiffsglocke. Es ist das Zeichen zur Abfahrt. Wir
beschleunigen unfre Schritte und begeben uns rasch aus das Schiff.
45
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Hermann Wilhelm Hermann Hermann Anton Anton Fritz
4. Und horch! Was war das? „Bum-bum bum -bum!"
Dumpf hallten die Kanonenschüsse unsrer Artillerie von der Ginn-
heilner-Höhe herüber. Dort feuerten die Geschütze zur Feier von
Kaisers Geburtstag die 101 Schüsse ab.
5. Jetzt kamen die Kriegervereine, darunter Männer, die
schon im Kriege gewesen waren/ es waren die Veteranen. Viele
trugen Orden auf der Brnst.
6. Die Soldaten zogen wieder ab. Die Schutzleute gaben
den Platz frei. Nun flutete die Menge durcheinander. Ein freu-
diges Lächeln lag anf allen Gesichtern. Besonders glücklich schienen
einige kleine Jungen zu sein. Sie trugen schon eiuen Helm,
hatten einen Säbel umgeschnallt und schulterten ein kleines Gewehr.
Der eine wollte Artillerist werden. Der andre sagte: „Ich werde
ein Ulan/ dann bekomme ich anch eine lauge Lanze!" Der dritte
mit den weißen Schnüren anf dem roten Leibchen meinte: „Der
Husar ist doch der schönste Soldat!" „Na, nun schau doch einer
einmal die kleinen Baterlaudsverteidiger an!" rief ein alter Krieger
den Jungen zu. „Bis ihr so weit kommt, wird noch viel Wasser
den Main hinunterfließen! Uud dann ist das Soldateulebeu uicht
so leicht, wie ihr es euch denkt! Die Parade ist nicht die Haupt-
sache. Viel wichtiger ist es für einen Soldaten, wenn er genau
zielen lernt, und wenn er im Gefecht feine Sachen versteht. Darum
geht es auch oft hinaus auf den Scheibenstand und zur Feld-
159
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
gepäck in Einpfang. Die beiden großen Räume waren mit Gepäckstücken
aller Art gefüllt. Auch an den Schaltern der Bahnpost ging es lebhaft
zu. Hier kaufte jemand Postkarten und Freimarken. Dort gab ein
Herr eine Depesche auf. Eine Frau neben ihm schrieb eine Postkarte.
An dem andren Schalter nahm ein Mädchen Briefe in Empfang.
„Kommt, wir wollen durch den Wartesaal 3. und 4. Klasse
gehen!" sagte der Vater. Als wir eintraten, hörten wir ein lautes
Schellen. In der Mitte stand ein Mann in Uniform, der rief
langsam und laut: „Einsteigen in der Richtung nach Hanau, Bebra,
Berlin.. . Bahnsteig 3." Viele Leute oerließen den Wartesaal. Wir
folgten ihnen. Draußen aus dem Querbahnsteig herrschte ein un-
beschveibliches Gedränge. In der mittleren Halle war eben ein
Zug angekommen. Wie die Lokomotive keuchte und dampfte, gerade
als ob sie müde geworden wäre von der langen Reise! Viele
Reisende strömten aus dem Zuge. Bekannte und Verwandte standen
an der Schranke, um die Ankommenden abzuholen. Das war ein
fröhliches Winken, Lachen und Grüßen!
Wir aber wandten uns zu dem Bahnsteig, wo unsre Mutter
ankommen mußte. Oft hatten wir Mühe, durch die Menge hindurch-
zukommen. Und überall fremde Menschen! Die meisten hatten Eile.
Nur wenige schlenderten so gemütlich wie wir, dort ein Schutzmann
mit seinem blinkenden Helm, hier zwei Frauen mit roten Schleifen
auf der Schulter und weiter dahinten einige Soldaten!
Als der Vater sich eine Zeitnng kauseu wollte, sagte meine
Schwester leise zu mir: „Sieh einmal, was ist denn das für ein
Automat!" „Ei, du Naschkätzchen," rief ich lachend, „du denkst wohl,
darin wären Bonbons und Schokolade! Da werden Bahnsteigkarten
gelöst!" Als der Vater kam, gab er uns 30 Pfennig, und wir
holten drei Karten.
An dem Sndende des Bahnsteiges konnten wir erst so recht
die Länge des innern Bahnhofes und das Gewirr der Schienen
und Geleise in den 3 mächtigen Hallen übersehen. „Ja," sagte mein
Vater, „ans den 18 Geleisen fahren täglich etwa 660 Züge ein und
ans. Und hier," fuhr er fort, indem er nach links deutete, „sind die
Diensträume der Eisenbahnbeamten und der Bahnhofspolizei."
Jetzt hing der Schaffner den Kasten für die Fahrkarten um
und öffnete die Schranke«. Wir traten in den Bahnsteig 1 ein.
Auf der einen Seite stand ein Zug zur Abfahrt bereit. Die Türen
der einzelnen Wagenabteile waren offen. Lente stiegen ein und
139
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]