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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 112

1914 - München : Oldenbourg
— U2 — bo war es überall im Frankenlande, so war es in ganz Deutschland. Nur langsam schwand das Elend, nur allmählich hob sich die Bevölkerungsziffer. Aber auch der Friede mußte nochmals teuer erkauft werden durch hohe Friedensgelder. Karlstadt hatte z. B. 2*00 Reichstaler zu entrichten. Erst zwei Jahre nach dem Friedensschlüsse zogen die letzten Schweden aus Franken ab. Ihr schmachvolles Gedenken aber hat sich bis in unsere Tage erhalten und heute noch schreckt Großmütterlein die Enkelkinder mit dem Spruche: „Bet, Kindlein, bet! Bet, sonst kommt der Schwed, Bet, sonst kommt der Ochsenstern, Wirt) die Kindlein beten lehr'n!" 24. Der Pflugzug zu Hollstadl. Gelobte Wallfahrten erinnern uns vielerorts an die schreckensvollen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges, da der schwarze Tod Städte und Dörfer entvölkerte und wilde Söldnerscharen die wenigen Überlebenden quälten und mordeten. Aber auch weltliche Bräuche haben das Gedenken an jene Zammertage erhalten. )n der Gemeinde Hollstadt bei Neustadt begeht man das Gedächtnis der furchtbaren Leiden, welche die Schweden über das Dorf gebracht hatten, durch den eigenartigen Pflugzug. Zwei lanzentragende Kriegsfnechte marschieren an der Spitze des Zuges; ihnen folgt ein schwarzer Heiter als Sinnbild des langen Krieges. Pfeifer, Trommler, ein Schwedenhauptmann, Offiziere, Heiter und Fußvolk stellen die erste größere Gruppe und rufen Bilder von Verwüstung und Not vor den rückschauenden Blick. Eine einzige Kuh war von dem ganzen Viehstand übriggeblieben, im tiefen Keller hatte man sie versteckt gehalten und heimlich gefüttert. Darum geht im Zuge eine geschmückte Kuh mit. Abgehärmtes, elendes Landvolk, von junger und Mißhandlungen entkräftet, geleitet sie. vier Feldgeschworene deuten an, daß die verwüsteten Felder nach dem Kriege wieder neu abgegrenzt werden mußten. Sechs festlich gekleidete Mädchen ziehen den pflüg, wie sich die Bevölkerung aus Mangel an Zugvieh nach dem Schwedeneinfalle vor die Feldgeräte spannte. Auf einem Hade werden zwei Burschen einhergezogen zur Erinnerung daran, daß viele Einwohner von den grausamen Fremdlingen geschleift, gerädert oder in den Weinkeltern langsam zerschmettert wurden. Ein Bärenführer, der den Zufluchtsort der ^oll-städter an die Schweden verraten wollte, erscheint ebenfalls im Zuge, ferner ein schwedischer Soldat, der die Leute fortwährend neckt und beunruhigt. puppen, die an Birkenstämmchen hängen, versinnbildlichen uns jene schreckliche Todesart, welche die Schweden vielen Dörflern durch Auf-

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 193

1914 - München : Oldenbourg
— ^93 — sein 6. Infanterieregiment vor dem Regenten vorbei. Nun naht die Reiterei, deren Parademarsch im Trab erfolgt. Diesmal setzt sich der Kaiser an die Spitze der Kaiserinnen. Artillerie und Train schließen die Parade ab. 35000 Mann und 8300 Pferde haben an dem glänzenden Schauspiel teilgenommen. )n langer Reihe fahren die Wagen der Fürstlichkeiten zur Stadt zurück. Zum Empfang der hohen Gäste war am Eingang der Ludwigstraße eine mächtige Ehrenpforte errichtet worden, vor welcher der Magistrat, das Gemeindekollegium und der Festausschuß Aufstellung, genommen hatten. Die Schweinfurter- und Ludwigstraße bildeten eine herrlich geschmückte Via triumphalis, die rechts und links Hinter dem Spalier der Schüler und vereine eine vieltausendköpfige Menge besetzt Hielt. Jubelnde Hochrufe verkünden gegen \ Uhr die nahenden Gäste. Bürgermeister von Steidle entbietet dem Kaiser, der mit dem Prinzregenten als erster eintrifft, den herzlichen Willkomm der Frankenstadt undjungfrauen kredenzen ihm denehren-trunk. Mit den Worten: ,,)ch leere mein Glas auf das Wohl der Stadt Würzburg" nimmt ihn der Kaiser entgegen. Auch den übrigen Fürsten werden Wein, Trauben und Blumen überreicht. Bierauf wird der Einzug in die Stadt unter fortwährenden Zurufen des begeistertenvolkes fortgesetzt. Als Wilhelm Ii. in die Residenz eintrat, ging die Kaiserstandarte in die £)öhe. Ilm 3 Uhr unternahm der Kaiser mit dem Prinzregenten eine Rundfahrt durch die Straßen. Abends nach 9 Uhr rückten 2 \ Regimentskapellen auf den weiten Residenzplatz zum Zapfenstreich. Das Kaiserpaar mit den übrigen Fürsten trat auf den mittleren Balkon heraus. Während die Weisen der Musik ertönten, erglänzten plötzlich aus dunklem Hintergründe Festung und Käppele in rotem Feuerschein, ein herrlicher Anblick, der den Kaiser zu Ausrufen der Bewunderung hinriß. Auf deut Main hatte unterdessen ein prächtiges Wasserfest begonnen. 3m hellen Lichterglanze strahlten die Ufer und die Nachbarhäuser, auf dem Flusse aber zogen Bilder aus Frankens Vergangenheit in schönster Beleuchtung vorüber. Zuvorderst nahte St. Kilian mit feinen Gefährten, der Apostel der Franken, der Stadt, wo er nach heilsamem Wirken seine Ruhestätte finden sollte. Dann folgte Karl der Große mit seinen Paladinen. Fröhliche Kaiserhochzeit zeigte das nächste Bild: Barbarossas Brautzug mit Beatrix von Burgund. Eine Kreuzfahrergruppe schloß die Reihe der geschichtlichen Erinnerungen. — Die Lichter erloschen — im Dunkel verschwanden die Großen einer fernen Zeit. Vorbei die Vergangenheit. )m Fürstenschlosse Würzburgs weilte der Kaiser des jungen Reiches, standen die Feldzeichen der wackeren Truppen, die vor 27 )ahren auf blutigen Gefilden im heißen Kampfe für ein geeintes Deutschland vorangeweht. Die Väter waren es, die unter Führung eines neuen Barbarossa die eilte Kaiserherrlichkeit wieder erstritten. Heute folgten die Söhne den Fahnen, bereit, mit Herz und £?anö einzustehen für das Erbe, für das einige deutsche ~L ,Qeorg-Eckert-Instm Qria^elsbacfyer, Silber aus Frankens Vergangenheit. für internationale deutsche Vaterland, wenn ert-Institut ' lationale Schulbuchforschung Braunschweig Bchufouchbibliothek
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