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21. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 73

1914 - München : Oldenbourg
— 73 — Bause nun so stark gewachsen mar, daß die Bauern im Kloster keine Unterkunft mehr fanden, schlugen sie das Lager neben dem Kloster, brachten hinein aus den umliegenden Städten Geschütz, Gezelt, Pulver und Blei, besetzten auch die Ämter mit ihren Trabanten, waibeln, Fähnrichen, Profossen, Kurieren, Pfennig- und Wachtmeistern. Am Samstag, den 6. Mai, erschienen die £?auptleute aus bett Lagern von Bilbhausen und Aura, auch die Gesanbten von Zhiinnerftabt, Meiningen, Königshofen, Mellrichstabt, Lbern, Seßlach, Stabtlauringen, Flabungen und Bischofsheim in Neustabt und kamen ba mit dem Rate, den Bürger- und Viertelmeistern auf dem Rathaus zusammen. Sie beschlossen auf Würzburg zu ziehen und rüsteten sich noch am selben Tag. Da sie aber vor dem Landgrafen von Bessen Sorge trugen, der in das Stift Fulda aufgebrochen war um nach Thüringen zu ziehen, würden sie von dem Vorhaben tvieber wenbig und blieben im Lager. Auf einen Brief der Bauern vor Würzburg hin brachen sie am \5. Mai boch auf und zogen gegen Schweinfurt, wo sie vor der Stadt ein Lager schlugen. Die Z^auptleute brachten alle Kelche, Monstranzen, Kreuze und was sie sonst noch zu Bilbhausen entwenbet hatten, mit nach Schweinfurt. Die Bauern von Baßfurt und (Scrolzhofen waren mittlerweile vor das Schloß Zabelstein gerückt, das ihnen übergeben warb. Sie baten bett Bilbhausener Bausen vor Schweinfurt, ihnen Unterstützung gegen die Walburg bei Eltmann und anbere Schlösser zukommen zu lassen. Da fjoffnung auf große Beute war, zogen die Bilbhausener vor die Walburg, gewannen sie, nahmen dann auch Henttveinsborf ein, plünberten es und machten merkliche Beute. Don ba aus zogen sie auf Bitten der oberlänbifchen Städte wieber nach Königshofen zurück um den Stäbten gegen die abeligen Feinde beizustehen. Inzwischen waren Berzog Bans von Sachsen und Graf Wilhelm von Benneberg in Koburg zusammengekommen, und als die Bilbhausener Bauern, die am 3. Juni zu Mellrichstabt aufgebrochen waren um betten von Meiningen zu f?ilfe zu kommen, nicht fern von Meiningen ankamen, würden sie überfallen, bei Ho erstochen, etliche gefangen und mußten in die Stadt flüchten. Z?ier ergaben sie sich an Herzog i?ans. g) Der Sturm auf das Schloß. 2lm Sonntag, den Mai, um - Uhr früh fingen die Bauern aus einer am Glesberg errichteten Schanze an in das Schloß zu schießen, fügten aber nur an Dächern und Ziegeln einigen Schaben zu. Als bies der oberste Bauptmann des Frauenberges inne ward, berief er seine Kriegsräte und beschloß mit ihnen, zur Gegenwehr zu schreiten und den Feind nicht mehr zu schonen. Sodann befahl er den Büchsenmeistern, die Büchsen zu laden und zuzurichten und auf ein Zeichen vom mittleren hohen Turme aus alle in die Stadt abzuschießen. Das ist also geschehen und um die sechste

22. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 76

1914 - München : Oldenbourg
— 76 — konnte. Die im Schlosse wehrten sich mannhaftig, warfen die Leitern um und hieben und stachen drein, leider umsonst. Mit einem Male kam ein großes Geschrei von der Hinteren Seite des Schlosses. Dort waren einige aus dem Kaufen, nachdem sie sich schein-lich durch das X70i3 um den See herumgemacht und ungesehen herüber-gewatet, durch den Abtritt hintangestiegen, während die Schloßleute auf der vorderen Seite sich wehrten, und waren glücklich ins Schloß gekommen. Als der Baron und die Reisige solches merkten, rotteten sie sich eilends zusammen um den Turm an der Brücke zu gewinnen, so ein sehr festes Gemäuer war, welches ihnen auch gelang, mit Ausnahme des Reisigen Balthes Schilling, welchen die Bauern fingen, grausam durchstachen und in den See warfen. Die Bauern stiegen sämtlich hinan, steckten ihre Fahne, worauf ein Bundschuh und kreuzweis eine Sense und ein Dreschflegel abgebildet war, auf der Mauer aus und setzten sich im Schlosse fest. Sie liefen durch die Herrenzimmer und Keller, schlugen Kisten und Kästen auf, nahmen alles Geld und Geldeswert, dessen sie habhaft werden konnten; andere schlugen die Fässer auf und soffen, bis sie umfielen. Dadurch geschah es, daß der ßerr Baron und seine Leute aus dem Turme glücklich entrinnen konnten. Noch am selben Abend kam £?ans von Rieneck mit reisigen Knechten nach Eschau und gedachte das Schloß zu befreien. — Die Nacht blieb ruhig. (Ein großer Bauernhaufen sammelte sich bei Tagesanbruch im Sommerauer Kirchhof, plötzlich sah man Flammen aus dem Schlosse steigen. ■—- Die Bauern hatten Feuer daran gelegt. Bald darauf zogen die Fechenbachischen aus dem Schloß heraus, und als sie den Torweg zurückgelegt und aus dem Rauchdampf an die Miese gekommen waren, wo die Straße herüber gegen Eschau zieht, wandten sie sich rechts auf den Bach los. Die Bauern machten sich bereit mit großem Geschrei und reckten ihnen ihre Schweinsspieße entgegen. Einen Steinwurf von ihnen machten die Fechenbachischen Balt, setzten die Lanzen ein und rannten in vollem Pferdslauf auf die Bauern los. Es entstand ein großer Staub und Getümmel der Streitenden. Als der Trompeter auf dem Kirchturme solches sah, machte er mit feiner Trompete ein lautes Geschmetter, auf welches Zeichen das obere Tor auffuhr und der Rienecfer mit den Reisigen hinaussprengte, voran jagte ^err L^anns, dann folgten die Reisigen, je zwei und zwei, jeder geharnischt von Kopf bis zu Fuß. Im Nu waren sie dem Bauernhaufen, so am Bach den Weg verlegt, im Rücken und laut schreiend: „Rieneck! — Rieneck!" fuhren sie einher mitten durch den Bausen und waren bei den Fechenbachischen. Die Bauern waren auseinandergejagt, wie eine Berbe Gänse, wenn sie von ein paar L^unben angefallen werben, etliche rannten den Bach hinauf, die andern in die Krautgärten, wieberum anbere warfen die

23. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 89

1914 - München : Oldenbourg
Pfarrkirchen, Klöster und Julius- und Bürgerspital. Bier hausten die Schweden als wahre Leinde. Gegen Uhr vormittags erschien ein schwedischer Trompeter bei dem Bollwerke an der Kapuzinergasse und begehrte unter vielen Drohungen die schleunige Öffnung der Stadttore. )n einer halben Stunde ritt der schwedische Oberststallmeister mit zwei Reisigen durch die Semmelsgasse herein und unterredete sich am Spitaltore mit dem Stadtkommandanten. Nach längerer Verhandlung und Beratung der Stadträte im Kleebaum wurde die Übergabe der Stadt für den nächsten Morgen zugesagt. Am Mittwoch, den \5. Oktober, früh gegen 9 Uhr rückten schwedische Regimenter zu Fuß und zu Roß in Würzburg ein. Der König hielt auf einem grauen Pferde in der Nähe des Spitaltores in Gesellschaft des Herzogs Bernhard von Weimar und hoher Offiziere. Dr. Faltermeier, fürstlicher Hat, geleitete nach einer langen Unterredung Gustav Adolf in die Stadt. Bei dem Kleebaum stieg der König vom Pferde, ließ seine Truppen vollends vorbeiziehen und begab sich dann durch die Kanzlei auf den Alten Fischmarkt (Domgasse) um dort vom Brückentore aus die Lage und Beschaffenheit des Schlosses zu betrachten, hierauf ritt der König nach dem Domplatze in den Bös des verstorbenen Fürstbischofs Philipp Adolf. Das schwere Geschütz der Schweden samt der Wagenburg wurde auf dem Bauernmarkte bei der Liebfrauenkapelle aufgeführt. Die Bürgerschaft mußte sofort die Waffen abgeben und nachmittags im Iuliusspitale dem König huldigen. Gustav Adolf forderte noch am gleichen Tage eine „schleunige ^ilfe" (Kriegssteuer) von joo 000 Talern, wenn die Frist von Tagen nicht eingehalten wurde, sollte die Stadt geplündert werden. 6. Erstürmung des Schlosses Marienberg durch die Schweden. Am Morgen des \6. Oktober drangen die Schweden unter Anführung ihres Königs teils über die Brücke teils über das Wasser und bemächtigten sich des Mainviertels. Der König ließ hierauf die Besatzung zur Übergabe auffordern und bot ihr freien Abzug und sicheres Geleit an. Der Befehlshaber des Schlosses erteilte eine abschlägige Antwort. Daraufhin besetzten die Schweden trotz des dichtesten Kugelregens das Telltor und das dabei gelegene runde Türlein, den Deutschhausgarten und das Zellertor. f?art neben Gustav Adolf schlug eine Kugel ein. Am folgenden Tage wurde das verlangen der Übergabe wiederholt, aber vergebens. Nun folgte ein heftiges Feuer auf das Schloß. Alle im Schlosse befindlichen Soldaten vom Landausschusse ergriffen bis auf zehn heimlich die Flucht, so daß die Besatzung in der Hauptsache nur aus vierhundert kaiserlichen Soldaten bestand, die aus Königshofen, Schweinfurt und Kitzingen entlaufen waren. Trotz der geringen Zahl waren schon

24. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 91

1914 - München : Oldenbourg
— 91 — klosters nach Schweden abgeführt und der hoben Schule'zu Upsala geschenkt. So gingen sie Deutschland für immer verloren. Die auf allen wegen, Gängen und Zimmern des erstürmten Schlosses zerstreut liegenden Leichname, deren Zahl 700 betrug, wurden von ^ 50 Bürgern fronweise in einem Massengrabe außerhalb des Schlosses bestattet. Die Priester beerdigte man in der Stadt. 7. Die Schweden in Karlsiadt. Der Rarlstadter Bürger und Stadtschreiber Johann Satz schildert den (Einfall der Schweden in Karlftadt in ausführlichen Darlegungen, aus denen einige Tatsachen im Auszuge wiedergegeben werden sollen. Am \5. Oktober \63*, eine Stunde nach (Einbruch der Nacht, kam Graf Thurn mit J200 Mann Fußvolk an das untere Tor, verlangte bei Vermeidung von Gewalttätigkeiten Einlaß und ließ schon mit dem (Einhauen der Schranken beginnen. (Es gingen darauf der Schultheiß, die beiden Bürgermeister und einige Ratsherrn bis zum äußeren Tor, welches der Torschließer aufgeschlossen. Der Graf fuhr sie hart an, wofür sie ihn hielten und warum sie ihn aufhielten. Die Abgesandten entschuldigten sich und boten einen Akkord an. Der Graf schrie seinen Soldaten zu, ob sie ein Stück Geld haben wollten, was solche bejahten. Daraufhin wurden H500 Reichstaler bezahlt. Dann lagerten sich die Soldaten auf dem Markte, wohin man wein und Brot schaffte. Der Gras und die Seinigen mit Pferden übernachteten in der Iudenschule, wofür dem Wirte 50 Taler Zehrung bezahlt werden mußte. Am Mittwoch, den J5., früh 8 Uhr zogen sie ab, nachdem ihnen auf dem Markt eine predigt gehalten worden war. Gegen Mittag kamen zwei Regimenter Fußvolk unter den ©bersten Rain und Wildenstein vor das untere Tor. Nach einer Zahlung von \600 Talern zogen sie ohne Schaden über den Anger nach Würzburg. Kaum waren diese vorüber, so meldeten etliche Quartiermeister, daß sechs Regimenter in der Stadt quartieren wollten, doch könnte ein Akkord dahin getroffen werden, daß nur die Obersten und vornehmsten Offiziere in die Stadt kämen und zooo Reichstaler erlegt werden sollten. Dann blieben die Soldaten außer der Stadt. Die Bürgerschaft war erschöpft und mittellos, erbot sich aber doch, \ooo Taler zu geben. Man sammelte Geld, silberne Becher, Löffel, Patengeschenke, was man zusammenbringen konnte, allein dieses wurde von den Soldaten für nichts geachtet, zurückgewiesen und die (Einquartierung fand statt. Beim (Einmarsch tat der Rat vor den ©bristen einen Fußfall und bat um Schonung des Lebens, Beschützung vor Feuersbrunst und Plünderung. Die ©bristen sagten dieses zu. Aber wie wurde das Versprechen gehalten? Die wilde L^orde lag zwei Nächte und einen halben Tag im kleinen Städtchen; während dieser Zeit wurden alle Däuser und Räume aus-

25. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 121

1914 - München : Oldenbourg
— \2\ — 2lm 8. kam uns gegen 8 Uhr abends das französische, Tag und Nacht währende Pttm purn pum aus den Ohren. Die Garnison zog aus und sprengte hinter sich unsere steinerne Brücke über den Main, welche willigisius, der erste Kurfürst, erbaut und welche in das 8. Jahrhundert vor so vielen Feinden sicher gestanden und auch Gustav Adolf von Schweden verschont hatte. Zwei Bogen wurden völlig darniedergeschlagen, ohne Not und Gefahr, daß ein Feind den Franzosen auf den Rücken käme; aus lauter französischer Dankbarkeit für Erhaltung und Verpflegung ihrer ermatteten Truppen in kurmainzischen neutralen Landen. Lin gleiches Schicksal war dem Residenzschloß und einigen Stadttoren bestimmt, auch sollten sämtliche Bäume um die Stadt umgehauen werden. Wegen des geschwinden Abzuges unterblieb die Ausführung dieser piäne . . . während der Anwesenheit der Franzosen hatte das Fronen, Arbeiten und Fahren Tag und Nacht gewährt, Sonn- und Feiertage. Die Garnison im Schlosse war mit Betten, Bettladen, Stühlen, Tischen, Zinn- und Erdengeschirr, Weißzeug, Pulver, Blei, Lunten, Holz, Mehl, Salz, Schmalz, Dürrfleisch, Mchsen, Hämmein, wein, Bier, Hauen, Schippen und was ihnen in der Nacht einfiel, stets in aller Geschwindigkeit versehen worden." 4. Die Schlacht bei Dettingen (1743). Der österreichische Herrscher und deutsche Kaiser Karl Vi. hatte die Erbfolge in seinen Ländern seiner einzigen Tochter Maria Theresia zugesprochen. Der Vertrag, Pragmatische Sanktion genannt, war von den meisten europäischen Höfen gebilligt worden, aber nach Karls Vi. Tode erhob Karl Albrecht, Kurfürst von Bayern, Ansprüche auf die österreichischen Länder. Friedrich der Große von preußen und der König von Frankreich unterstützten die auf eheliche Verbindungen gegründeten Forderungen des bayerischen Kurfürsten, der nach mehreren Siegen am \2. Februar in Frankfurt zum deutschen Kaiser gekrönt wurde. aber hatte Maria Theresia ihre Länder wieder zurückgewonnen und sogar Bayern erobert. Englands König Georg Ii. führte ein Hilfsheer nach Deutschland. 3n ö^m englischen Heere waren auch hessen-kasseler, braunschweigische und Hannoveranische (Gruppen. Jur Unterstützung Karl Albrechts marschierte eine französische Armee unter dem Herzog Noailles über den Rhein. König Georg war auf dem rechten Mainufer mainaufwärts bis Aschaffenburg gekommen, das französische Heer stand auf dem linken Ufer von Großostheim bis Seligenstadt und war so imstande, den Engländern jede Zufuhr von rückwärts abzuschneiden. Dom \7. bis 26. )uni V43 lagerten die Engländer bei Aschaffenburg. Der Mangel an Lebensmitteln veranlaßte sie, am 27. früh sich wieder gegen Hanau in Marsch

26. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 187

1914 - München : Oldenbourg
— ^87 Tot . . Verwundet 8 Offiziere, 4 Unter off 3., 32 Mann 8 „ 27 „ 279 „ Vermißt........................— Gestorben an Rrankbeiteri — Vergeht der teuren Toten nicht! 18. Weihnachten vor Paris. portt=2lmony, 25. Dezember. Gestern abend haben wir festlich und vergnügt Weihnachten gefeiert, wir kamen um 728 Uhr von Vorposten hierher; ich hatte schon feit einigen Tagen Blumen und Zieraten für den Christbaumschmuck gesammelt und einen Baum besorgen lassen, den wir dann nach der Heimkunft gemeinschaftlich herrichteten. B. hatte viel Zuckerzeug und Figuren geschickt bekommen, Apfel waren von den Marketendern gekauft, die Lichter lieferte mein Wachsstock und so gelang ■es uns, den Baum so reich und ftrahlenb auszustatten, als nur zu Hause einer aussehen mag. Leutnant F., ein Freunb unseres Hauptmanns, hatte Arak und Zucker nebst einem Schinken geliefert und so machten wir nach einem solennen Nachtmahl einen famosen Punsch aus Rotwein, Tee und Arak. Lin aus Bourg la reine mitgenommener roter Vorhang als Tischbecke, golbgeränberte Teller und feine Tassen zum Punsch gaben nebst sehr vielen Lichtern auf dem Tische ein äußerst feierliches Aussehen. Unsere erste Tasse würde im Strahl des Christbaumes auf unsere Familien und Freunbe in der Heimat geleert. Ls war vielleicht die merkwürdigste Weihnachten meines Lebens. Seit brei Tagen haben wir strenge Kälte und auch in unseren Wohnungen bavon zu leiben. Die Kantine erwärmen die Zimmer fast nicht und wir fitzen gegenwärtig alle vier in den Mänteln und die Mützen auf dem Kopf um den an den Kamin gerückten Tisch, so auf der einen Seite bratend, auf der anderen frierend. Gegenwärtig eine Nacht in den Laufgräben — brrr! Die Franzosen fahren fort, ihre unschädlichen Granaten zu werfen, auch nach Bourg la reine, und auch heute hört man von Zeit zu Zeit das dumpfe Dröhnen. Gestern schickten sie auch eine in den Garten des Hauses, in welchem mein Zug und ich lagen, wo sie einige unvorsichtig sich zeigende Soldaten bemerkt hatten, aber ohne (Erfolg. Das )ahr 70 geht zu Lnde und die darin errungenen Lorbeeren der deutschen Heere müssen, wie es scheint, noch durch neue Blutströme befestigt werden. Das neue )ahr aber steigt aus biefen ftrahlenb und groß für das Deutsche Reich empor, wir Soldaten freuen uns mit dem üatertanb über den herrlichen Umschwung der Dinge, würbig der großen Dpfer! 2tntony, \2. Januar. Am 6. nachmittags machten wir, mit dem Tubus bewaffnet, einen Spaziergang; auf jedem Aussicht gewährenden Punkte standen Massen von Soldaten und freuten sich der Beschießung. Am 7. zogen wir in ziemlichem Schmutz auf äußerste Vorposten in unsere so sehr beliebten Gärten; ich kam mit meinem Zug über Nacht hinunter in den Laufgraben an der Bievre. Die Mannschaft ist dabei die ganze Nacht im Freien. )mmer drei bis vier Mann stehen beisammen, von der nächsten Gruppe \o— 5 Schritte entfernt; davor steht eine Mache, 19, Vor Paris (1871).

27. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 190

1914 - München : Oldenbourg
- 190 Barrens ein endloser Jubel, als der Reichskanzler, vom Kurgebrauche in Bad Kiffingen kommend, um \ Uhr im hiesigen Bahnhöfe eintraf. Zcimmer enden mollende Hurrarufe begleiteten den großen Staatsmann vom Wagen zum Königssalon und von diesem wieder zu seinem Absteigquartier im Hotel Kronprinz. Der Reichskanzler, sichtlich erfreut über diesen (Empfang durch unsere Einwohnerschaft, begrüßte die jubelnde Menge nach allen Seiten Hin in freundlicher Weise. Im Bahnhof wurde er von den Spitzen der Behörden, dem Regierungspräsidenten Grafen von Luxburg, der Generalität und den Bürgermeistern empfangen. Kurz nach 2 Uhr lief der Sonderzug des Kaisers in den Bahnhof ein. Unter schallenden, begeisterten Hochrufen vieler Tausende bestieg der Herrscher seinen Wagen, nachdem er vorher die Fahne des Deut]eben Kriegerbundes begrüßt hatte. Der kaiserliche Herr stieg mit seinem Gefolge ebenfalls im Hotel Kronprinz ab. Bald nach der Ankunft fand die Besprechung zwischen Kaiser Wilhelm und dem Fürsten Bismarck statt, die den Zweck der Zusammenkunft bildete; sie dauerte nahezu eine Stunde. Der Reichskanzler kehrte um 5 Uhr nach Kiffingen zurück. Vor der Abreise unterhielt er sich in leutseligster Weise mit groß und klein, hoch und nieder. Um 8 Uhr abends begab sich Seine Majestät in die Wohnung des Regierungspräsidenten und nahm von hier aus eine Huldigung unserer (Einwohnerschaft freundlichst entgegen. (Ein großer Fackelzug, an dem sich viele Bürger, die sämtlichen akademischen Gesellschaften und andere Vereine beteiligten, bewegte sich vom Markt nach dem Hofplatze, wo dem Kaiser von den vereinigten hiesigen Sängern eine Serenade veranstaltet wurde. (Tausendstimmige Hochs begrüßten den Kaiser, so oft er sich am Fenster zeigte. Tags darauf besichtigte der Kaiser vormittags um Uhr die Residenz, um \ \ Uhr den Dom, fuhr dann durch die reichbeflaggte Stadt, besuchte das Iuliusspital und die Festung und reiste um 1 Uhr nach Baden-Baden ab. Die Volksmenge bereitete ihm einen herzlichen Abschied. Durch den Bürgermeister ließ Kaiser Wilhelm der (Einwohnerschaft Würz» burgs für die begeisterte Aufnahme wärmsten Dank aussprechen. 22. Die Würzburger Moltke Totenfeier. Würzburg, 30. April \89\. Unter großer Anteilnahme des Publikums zogen gestern abend die Kriegervereine der Stadt und näheren Umgebung mit ihren mit Trauerflor verhüllten Fahnen abends 5 Uhr in zwei Abteilungen auf die Höhe des sogenannten „Steinmantels". Die eine Abteilung mit der Musik des Kgl. 9. Infanterieregiments bewegte sich über die Rotkreuzstraße und Ständerbühlstraße an den Villen längs der (Eisenbahn vorbei, dann auf dem untern Steinbergswege bis zum Festplatze; die andere Abteilung mit der Kapelle des 2. Artillerieregiments marschierte über die
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