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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 147

1914 - München : Oldenbourg
— w — Endlich nach 4 Uhr verkündete ein Kanonenschuß aus der Festung die Ankunft unseres Regenten. Durch die Reihen und Glieder tönte der Ruf: Er kommt, der längst Erwartete. Seine Königliche Roheit hielt unter dem Donner der Kanonen und dem feierlichen Geläute aller Glocken Ihren Einzug durch das Neue Tor. Bier hatte sich der Derivaltungsrat versammelt. Oberbürgermeister Brock überreichte hier auf einem rotfammeten, mit goldenen Borten besetzten Polster die Schlüssel der Stadt, in deren vergoldetem Griffe das Wappen der Stadt, die Lahne, angebracht war, und begrüßte im Namen des Volkes den neuen Herrscher. Der Zug ging dann unter Begleitung der Bürgerkavallerie, der Kitzinger und Dettelbacher Schützen und der Kaufmannschaft bei endlosem Iubelrufen der unübersehbaren Menge den Graben herauf zur Residenz. An der fjauptstiege standen der hohe Adel, die Geistlichkeit und die Beamten. Sie geleiteten Seine Königliche Roheit in den Saal. Kurfürst Ferdinand trat sogleich auf den Balkon und wurde mit brausenden Hochrufen begrüßt, hierauf marschierten sämtliche Korps an dem Landesherrn vorüber. Freitags, den 2. 211 ai, früh ^0 Uhr zogen kleine Schäferinnen unter Führung der Kaufmannschaft von der peterschule zur Residenz, wo sie dem Kurfürsten unter passenden Anreden Geschenke, bestehend in Blumen und einem Lamme, überreichten. Seine Königliche Sohcit nahm die Kleinen mit großer Freude auf. 3m Schauspielhause wurde die Ankunft des Regenten durch eine Festvorstellung feierlich begangen. 21m 4. Mai, früh 9 Uhr, hielt der Weihbischof Zirkel in der Domkirche ein Hochamt, welchem alle hohen Beamten und der Adel anwohnten. Nach demselben wurde unter dem Geläute aller Glocken und dem Donner von joo Kanonen das „fjerr Gott, dich loben wir!" abgesungen. Um V2i2 Uhr war große Parade aller bürgerlichen Infanterie- und Kavalleriekorps auf dem ßofplatze. Seine Königliche fjoheit, der Kurprinz und die Erzherzoginnen sahen vom Balkon des Schlosses herab zu. Abends wurde die ganze Stadt feenhaft beleuchtet. Nach 9 Uhr machte der Herrscher mit seiner Familie unter endlosem Pivat des Volkes eine Rundfahrt durch die Straßen. „Für unsern Ferdinand“ war die Losung des Tages. 14. Jeter des Regierungsantrittes auf dem Lande. „Zu Kissingen wurde, wie überall im Lande, der Regierungsantritt unseres neuen Landesherrn festlich gefeiert. Am zweiten Pfingsttage, früh um 5 Uhr, verkündete der feierliche Klang aller Glocken, der Knall der außerhalb der Stadt gelösten Kanonen, clrommelschlag und Q,rompetenfchail von den Türmen den festlichen Tag. \o*

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 112

1914 - München : Oldenbourg
— U2 — bo war es überall im Frankenlande, so war es in ganz Deutschland. Nur langsam schwand das Elend, nur allmählich hob sich die Bevölkerungsziffer. Aber auch der Friede mußte nochmals teuer erkauft werden durch hohe Friedensgelder. Karlstadt hatte z. B. 2*00 Reichstaler zu entrichten. Erst zwei Jahre nach dem Friedensschlüsse zogen die letzten Schweden aus Franken ab. Ihr schmachvolles Gedenken aber hat sich bis in unsere Tage erhalten und heute noch schreckt Großmütterlein die Enkelkinder mit dem Spruche: „Bet, Kindlein, bet! Bet, sonst kommt der Schwed, Bet, sonst kommt der Ochsenstern, Wirt) die Kindlein beten lehr'n!" 24. Der Pflugzug zu Hollstadl. Gelobte Wallfahrten erinnern uns vielerorts an die schreckensvollen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges, da der schwarze Tod Städte und Dörfer entvölkerte und wilde Söldnerscharen die wenigen Überlebenden quälten und mordeten. Aber auch weltliche Bräuche haben das Gedenken an jene Zammertage erhalten. )n der Gemeinde Hollstadt bei Neustadt begeht man das Gedächtnis der furchtbaren Leiden, welche die Schweden über das Dorf gebracht hatten, durch den eigenartigen Pflugzug. Zwei lanzentragende Kriegsfnechte marschieren an der Spitze des Zuges; ihnen folgt ein schwarzer Heiter als Sinnbild des langen Krieges. Pfeifer, Trommler, ein Schwedenhauptmann, Offiziere, Heiter und Fußvolk stellen die erste größere Gruppe und rufen Bilder von Verwüstung und Not vor den rückschauenden Blick. Eine einzige Kuh war von dem ganzen Viehstand übriggeblieben, im tiefen Keller hatte man sie versteckt gehalten und heimlich gefüttert. Darum geht im Zuge eine geschmückte Kuh mit. Abgehärmtes, elendes Landvolk, von junger und Mißhandlungen entkräftet, geleitet sie. vier Feldgeschworene deuten an, daß die verwüsteten Felder nach dem Kriege wieder neu abgegrenzt werden mußten. Sechs festlich gekleidete Mädchen ziehen den pflüg, wie sich die Bevölkerung aus Mangel an Zugvieh nach dem Schwedeneinfalle vor die Feldgeräte spannte. Auf einem Hade werden zwei Burschen einhergezogen zur Erinnerung daran, daß viele Einwohner von den grausamen Fremdlingen geschleift, gerädert oder in den Weinkeltern langsam zerschmettert wurden. Ein Bärenführer, der den Zufluchtsort der ^oll-städter an die Schweden verraten wollte, erscheint ebenfalls im Zuge, ferner ein schwedischer Soldat, der die Leute fortwährend neckt und beunruhigt. puppen, die an Birkenstämmchen hängen, versinnbildlichen uns jene schreckliche Todesart, welche die Schweden vielen Dörflern durch Auf-

3. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 53

1906 - Cöthen : Schulze
— 53 — die sächsische Armee auf den Höhen von Kesselsdorf verschanzt. Es war am 15. Dezember 1745. Schnee und Eis überzogen die Abhänge. Dennoch 1745 ordnete Leopold unter den Klängen des Dessauer Marsches seine Grenadiere Zum Sturme. Dann ritt er vor die Front, entblößte das Haupt und betete laut, die Augen gen Himmel gewandt: „Lieber Gott, steh mir heute gnädig bei! Oder willst du mir diesmal nicht freistehen, so hilf doch wenigstens den Feinden nicht, sondern sieh zu, wie's kommt!" Hierauf gab er den Befehl: „In Gottes Namen! Marsch!" und mit geschultertem Gewehre marschierten die Preußen dem Fürsten nach, festen Trittes ins feindliche Feuer hinein. Mit unsäglichen Anstrengungen und Verlusten wurden die steilen, eisglatten Anhöhen genommen, während Moritz, Leopolds jüngster Sohn, den Feind in der linken Flanke faßte. Einige Tage nachher kam Friedrich der Große auf dem Schlachtfelve an. In stummer Bewunderung fah er die Stärke der erstürmten Verschanzungen, stieg vom Pferde und umarmte entblößten Hauptes seinen greisen Feldmarschall unter den wärmsten Lobsprüchen. 6. Mit dem glänzenden Siege von Kesselsdorf beschloß Fürst Leopold feine Feldherrnlaufbahn. Was er für Preußen getan hat, ist an feinem Denkmale auf dem Wilhelmsplatze zu Berlin nach schlichter preußischer Art in die Worte zusammengefaßt: „Siegreich leitete er die preußischen Hilfsvölker am Rhein, an der Donau, am Po. Er eroberte Stralsund und die Insel Rügen. Die Schlacht bei Keffelsdorf krönte feine kriegerische Laufbahn. Das preußische Heer verdankt ihm die strenge Mannszucht und die Verbesserung seiner Krieger zu Fuß." § 27. Fürst Leopold als Haus- und Landesvater; fein Tod. 1 a. Bei aller soldatischen Rauheit war Fürst Leopold ein zärtlicher Gatte und liebevoller Vater. Sein glückliches Familienleben war mit zehn Kindern, fünf Prinzen und fünf Prinzessinnen, gesegnet. Davon starben vor ihm eine Tochter sogleich nach der Geburt, ein Sohn und eine erwachsene Tochter. Sie wurden tief von ihm betrauert. Sein herbster Verlust, von dem er sich nie wieder recht erholte, war 1744 der Tod der Gattin, feines „lieben Wiesgens", wie er sie in Briefen anredete. Seine Lieblingstochter Luise, welche mit dem Fürsten von Bernburg vermählt war, erkrankte 1732 lebensgefährlich. Da 'sie den Vater gern noch einmal an der Spitze feiner Truppen sehen wollte, eilte derselbe mit seinem ganzen Regimente von Halle herüber. Im Bernburger Schloßhofe warf er sich laut schluchzend zu Boden und betete in seiner soldatischen Weise: „Lieber Gott, ich bin keiner, der dir bei jeder Kleinigkeit mit Gebeten beschwerlich fällt. Ich komme nicht oft und will auch so bald nicht wiederkommen. Aber nur diesmal hilf mir, und laß mein armes Kind gesund werden!" Die Bitte ward ihm versagt. Mehrere Jahre nach dem Todesfälle wollte er seinen verwitweten Schwiegersohn besuchen. Als er jedoch die Türme des Bernburger Schlosses von weitem sah, kehrte er gramerfüllt um mit den Worten: „Ich mag den Ort -nicht wiedersehen, wo meine Luise hat sterben müssen." — Von seinen anderen Töchtern sind zu nennen Anna Wilhelmine, die Gründerin des Adeligen Fräuleinstiftes zu Mosigkau, und Henriette Amalie, der die wohltätige Amalienstiftung zu Dessau ihr Bestehen und ihren Namen verdankt.
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