Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
1l6 Das Norddeutsche Flachland.
Preußische Bucht mit dem Frischen und dein Kurischen
Hass, die Pommers che Bucht mit dem Pommer) che» Haf f
und die Lübecker Bucht. — Die große Flut von 1304 trennte
die Insel Rügen vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den
Kampf mit dem Meere nicht aus. Er türmte Erdwälle oder Deiche aus,
baute Steinwälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm auch der
Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen,
zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das
sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die
Höhe der Dünen schwankt zwischen 10 und 40 m (Kurische Nehrung) bei
einer Breite von 1 — 4 km. Oft bilden sich mehrere Dünenreihen bald
dicht, bald weiter nebeneinander. Nicht immer sind die Dünen kahl
oder bloß mit niedrigen Pflanzen bewachsen; oft, befonders in Holland,
sind sie an der Landseite prächtig bewaldet. Von den Niedern Pflanzen,
die den flüchtigen Sand (Flugsand, Wanderdüne auf der Kurischen
Nehrung) festhalten, sind zu nennen: Sanddorn, Sandhafer, Sandhalm,
Renntierflechte, Stiefmütterchen, Ginster, die Kieser, die Krüppelkiefer
und mancherlei Farnkräuter. Von den Insekten trifft man zahllose
Bienen, Schmetterlinge, Käser, Libellen, von den Säugetieren das schäd-
liche Kaninchen, den scheuen Hasen, von den Vögeln die Wildente, die
Krähe, der die See bei der Ebbe den Tisch reichlich deckt. Die Meeres-
küste hat für die Bewohner des ganzen Vaterlandes große Bedeutung.
Die namhaften Handelsplätze vermitteln den Warenverkehr mit dem Welt-
markte. Die Erzengnisse des Binnenlandes werden von hier in die Ferne
geschafft, die Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkte werden
dem Vaterlande zugeführt. Die wichtigsten Hafenplätze sind: Bremen,
B r e m e r h a v e n, H a m b u r g-K u x h a v e u, L ü b e ck, S t e t t i n- S w i n e m ü n d e,
Danzig und Königsberg. Seit einem Jahrhundert haben sich auch
kleine Fischerorte in vielbesuchte, stattliche Badeorte verwandelt, wo jährlich
Tausende von Kurgästen weilen, um im Meerwasser und iu der reinen
Lust der schönen Küstenwälder Stärkung, Erfrischung und Heilung zu
suchen. Die Ostseebäder liegen größtenteils an der Küste (Kranz bei
Königsberg, Kolberg, Misdroy, Heringsdorf, Heiligendamm), die Nordsee-
bäder meist aus den Inseln (Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkunt).
Andere Orte sollen das Vaterland gegen feindliche Angriffe schützen; es
sind See- und Strandfestungen. z. B. Königsberg-Pillau, Danzig,
Swinemünde, 'Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Wilhelmshaven. Der Fisch-
reichtum (Heringe, Schellfische, Schollen, Dorsche, Sprotten), die Austern-
und Bernsteinsischerei, die Schiffahrt, der Lotsendienst, die Hafen-
arbeit, die Bäder gewähren dem Küstenbewohner Erwerbstätigkeit.
Längs der Küste beider Meere zieht sich eine Inselkette hin. Die
Inseln an der Nordseeküste bezeichnet man als Ostfriesische (Borkum,
Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog,.
Neu werk) und als Nordfnestjche Inseln (Helgoland, die Halligen^
Nordstrand, Föhr und Sylt).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Gewässer. 129
4. Rügen.
Rügen, nach dem Volksstamme der Rugier benannt, ist unsere größte
<10 000 qkm) und schönste Insel. Sie besteht aus Kreidegestein, das
an einzelnen Stellen das Meer um 125 in überragt. Die Kreide bildete
sich aus mikroskopisch kleinen Gehäusen sehr kleiner Muscheltiere, Schnecken.
Als das Urmeer verschwand, starben sie ab und hinterließen die mächtigen
Kreideschichten, die jetzt abgebaut werden und die Schreib- und Schlemm--
kreide, sowie verschiedene Sorten für die Papier- und Porzellanfabrikation
liefern. Die wellige Oberfläche der Insel besteht aus sehr fruchtbarem
Boden (Ackerbau), der zum Teil von herrlichem Buchen- und Eichen-
Wälde bedeckt ist. Überschaut man von der höchsten Erhebung, dem
Rugard (E. M. Arndt-Turm), die Insel, so erkennt man ihre zerrissene
Gestalt, die einer Spinne mit ausgespreizten Beinen nicht unähnlich ist.
Wegen der Naturschönheiten wird Rügen von Fremden zur Erholung und
zu Badezwecken sehr viel besucht. Die waldreiche Halbinsel Jas-
mund mit ihrer 133 m hohen blendendweißen Kreide-Steilküste (Stubben-
kammer, Königsstuhl), umspült von dem milchig gefärbten Wasser, ist am
schönsten. Im Waldesdickicht liegen der sagenhafte Herthasee und die
Opfersteine und einige Stunden südlicher die sehr besuchten Badeorte
Saßnitz und Binz. Die Nordspitze der Insel heißt Arkona (55m).
Hier verehrten einst die Wenden den nichtigen, vierköpsigen Swantewit.
Jetzt steht hier ein Leuchtturm. Der Hauptort der Insel ist Bergen.
Von Stralsund an der pommerschen Küste sührt eine Fähre die Eisen-
bahnzüge nach Rügen.
•>) Die Flüsse.
Das Flachland wird von 6 großen, schiffbaren Flüssen, die als
Handels- und Verkehrsstraßen dienen, durchzogen. Die Senkung der
ganzen Ebene nach Nw. bestimmte die Hauptrichtung der Flußläufe.
(Nw.) Das östliche Tiefland ist reicher bewässert als das westliche.
Hier fließen der Rhein (Unterlauf), die Ems und die Weser (Unterlauf)
mit ihren Nebenflüssen zur Nordsee. Im O. gehören die Flüsse fast mit
ihrem ganzen Laufe dem Tieflande an (Elbe, Oder), die Weichsel nur im
Unterlaufe. Sie durchschneiden dasselbe merkwürdigerweise in 3 Haupt-
richtungen. Nach N. fließen die Oder mit Bober und Görlitzer Neiße, sowie
die Spree. Nach W. eilen: Warthe, Netze, Pregel, Memel, nach S.
viele Abflüsse des nördlichen Höhenzuges, so die Havel und die Brahe.
Zu diesen Flüssen gesellen sich im O. viele künstliche Wasserstraßen,
Kanäle, so vor allem der Oberländer- (teils Schleusen-, teils Eisen-
bahnstrecke), der Bromberg er-, der Friedrich-Wilhelm-, der
Finow-, der Planer-, der Elbe-Trave-Kanal, im W. der
Rhein-Ems-Kanal, im N. der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Auch
an Seen übertrifft der O. den Westen bedeutend, der nur zwei nennens-
werte, das Steinhuder Meer und den Dümmersee, zählt. Die
großen Flußtäler bestehen durchweg aus sehr fruchtbarem Schwemm-
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgäbet. 9
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Die Niederungen.
41
losen . . . Der Elbdeich ist bald darauf wiederhergestellt worden. Die
Bewohner der Wische jedoch werden diese Zeit der Not nie vergessen,
auch nicht der Hilse, die ihnen von seiten der Kgl. Regierung und wohl-
tätiger Menschen zuteil geworden ist. Gott schütze ihre Heimat! (Eine
lesenswerte Beschreibung finden wir in „Die Elbüberschwemmung der alt-
märkischen Wische im Jahre 1909". Von Wollesen, Werben-Elbe.)
2. Wie ist dieses Überschwemmungsgebiet der Elbe in früherer
Zeit für den Ackerbau gewonnen worden?
Die Elbe bildete ehemals der Havelmünduug gegenüber ein großes
Sumpfland. (Überschwemmungsgebiet des alten Elbtals.) Da kamen vor
etwa 800 Jahren (um 1160) niederländische Ackerbauer und gewannen in
harter Arbeit dem Wasser ein Stück Land nach dem andern ab. Sie
deichten die Elbe ein, zogen Gräben und leiteten das Wasser zur Elbe
und zum Alandflüßchen. Der Aland sowie der Unterlans der Uchte und
Biese bezeichnen noch heute das alte Elbbett. So entstanden herrliche
Wiesen und Ackerflächen. Die fleißigen Einwanderer, „Kolonisten", ver-
standen aus Ton und Lehm steine zu brennen, woraus sie sich stattliche
Häuser an den hochgelegenen Stellen erbauten. Aber sie wohnten einzeln.
Jedes Gehöst war von den dazu gehörigen Äckern und Wiesen umgeben
und von einem Eichen- oder Ulmenkampe umgrenzt.
3. Wie ist der Boden der Wische beschaffen, und wie muß er
bearbeitet werden?
Der feuchte Boden besteht aus schwerem Lehm und Ton, vermischt
mit Humuserde und Elbschlick. Er ist dann fruchtbar und ertragsreich,
wenn er sachgemäß bearbeitet wird. Im Frühling, wenn der Schnee
schmilzt, wenn es dazu noch viel regnet, kommt der Fußgänger auf den
schlüpfrigen Wegen und Stegen nur mit der größten Anstrengung vorwärts.
Dringt sogar das Hochwasser der Elbe durch die Deiche, so bleibt der
Acker im Frühjahr lange naß, und der Bauer muß lange warten, bis er
pflügen, eggen und säen kann. Um die feuchten Landflächen zu entwässern,
muß jedes Ackerstück einen gewölbten Rücken haben. Trotzdem steht in
nassen Jahreszeiten selbst zur Zeit der Ernte noch das Wasser in den
tieferliegenden Furchen. Um den dichten „Kleiboden" umzupflügen, müssen
oft mehr als zwei Paar Pferde vvr einen Pflug gespannt werden. Der
zähe Boden eines frischgepflügten Ackers besteht aus lauter einzelnen
zusammenhängenden Erdwällen. Zur trockenen Jahreszeit wird dann
dieser Boden hart und bekommt große Risse und Sprünge, so daß er
schwer zerkleinert werden kann. Gefrieren die Erdschollen im Winter,
kommt znr rechten Zeit im Frühjahr ein Regen, so zerbröckeln die
großen Erdniassen und fallen auseinander. Diese Zeit benutzt der
Landmann sehr geru, um seinen Acker zu eggen, um dann den Samen
Hineinstrenen zu können.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
F. Die Bodenformen des Heimatortes. G. Die Gewässer, H. Bewohner. 7
F. Die Kodenformen des Heimatortes.
Weshalb fließt das Wasser vom Fahrdamm schnell ab? Von welchen Flächen
fließt also das Wasser schnell ab? Von welchen Flächen fließt das Wasser gar nicht
oder nur sehr langsam ab? Solche Flächen neynt man Ebenen, Welcher Teil
des Hauses bildet schräge Flächen? Eine schräge Fläche nennt man daher eine Ab-
dachung. Was für eine Fläche bildet der Erdboden, ans dem unser Wohnort
erbaut ist? (Nach welcher Richtung steigt, fällt der Boden?)
G. Die Gewässer.
Welche Gewässer (stehende, fließende) hat unser Heimatort? Gib (die Lage)
die Richtung des Laufes an! Bestimme die Ufer! Was schließen die Ufer ein?
Schließe aus der Geschwindigkeit des Laufes auf die Oberfläche der Umgebung!
Wie sind die Ufer? Schätze die Breite nach Schritten, m, ab! Wie gelangen
Menschen und Fuhrwerke über das Wasser? Beschreibe die Stege, die Brücken, die
über unsere Gewässer führen! Schreite ihre Länge ab und vergleiche dies Er-
gebnis mit dem der Schätzung! Welche Bedeutung haben die Gewässer für
unseren Wohnort? Welche Bewohner sind durch ihre Beschäftigung vom Waffer
abhängig? Was weißt du über die Höhe des Wasserstandes in den vier Jahres-
zeiten? Wann verändert sich der Wasserstand der stehenden Gewässer? Wasser-
spiegel im Brunnen? Wie zeichnet man ein stehendes, ein fließendes Gewässer,
wie Brücken und Stege?
Zeichne den Plan des Heimatortes und beute dariu die Hauptstraßen, die
wichtigsten Gebände und die Gewässer an!
H. Bewohner^).
Unser Heimatort ist ein Dorf (eine Stadt). Nach der letzten Zählung
(1. 12. 1910) wohnen hier — Einwohner. Nach dein Glauben scheiden
sich diese in Evangelische, Katholiken und Juden. Die große Mehrzahl
der Bewohner ist —. Die Bewohner einer Stadt heißen Bürger, die
eines Dorfes Landleute.
Alle Menfchen bedürfen der Nahrung, Kleidung und Wohnung. Um
diese notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, muß jeder arbeiten. Des-
halb sieht man hier den einen mauern (Maurer), den andern zimmern
(Zimmermann), den dritten schmieden (Schmied), den vierten malen
(Maler), den fünften schreiben und rechnen (Kaufmann), den sechsten ackern
(Ackermann oder Landmann), den siebenten lehren (Lehrer), den achten
predigen (Prediger) usw. Ohne Arbeit bleiben die Menschen arm und
müssen hungern. „Fleiß bringt Brot, Faulheit Not." Nach seiner
Neigung, Lust, Kraft und seinem Vermögen wählt sich der Mensch eine
bestimmte Arbeit, einen Beruf. So kommt es, daß der eine ein Tischler,
der andere ein Landmann, der dritte ein Kaufmann wird. Nach dem
Berufe nennt er sich. Was aber der eine arbeitet, tut er nicht allein für
sich, sondern auch für andere. So fertigt der Schuhmacher z. B. dem
*) Aus Th, Henze und E. Martiui: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Zimmermann Ackermann Martiui Ferdinand_Hirt Ferdinand
122
8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
140 Das Norddeutsche Flachland.
Preußische Bucht mit dem Frischen und dem Kurischen
Hass, die Pommers che Bucht mit dem Pommerschen Haff
und die Lübecker Bucht. — Die große Flut von 1304 trennte
die Insel Rügen vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den
Kampf mit dem Meere nicht auf. Er türmte Erdwälle oder Deiche aus,
baute Steinwälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm auch der
Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen,
zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das
sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die
Höhe der Dünen schwankt zwischen 10 und 40 m (Kurische Nehrung) bei
einer Breite von 1—4 km. Oft bilden sich mehrere Dünenreihen bald
dicht, bald weiter nebeneinander. Nicht immer sind die Dünen kahl
oder bloß mit niedrigen Pflanzen bewachsen; oft, besonders in Holland,
sind sie an der Landseite prächtig bewaldet. Von den Niedern Pflanzen,
die den flüchtigen Sand (Flugfand, Wanderdüne auf der Kurischen
Nehrung) festhalten, find zu nennen: Sanddorn, Sandhafer, Sandhalm,
Renntierflechte, Stiefmütterchen, Ginster, die Kiefer, die Krüppelkiefer
und mancherlei Farnkräuter. Von den Insekten trifft man zahllose
Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Libellen, von den Säugetieren das schäd-
liche Kaninchen, den scheuen Hasen, von den Vögeln die Wildente, die
Krähe, der die See bei der Ebbe den Tisch reichlich deckt. .Dk Meeres-
küste hat für die Bewohner des ganzen Vaterlandes große Bedeutung.
Die namhaften Handelsplätze vermitteln den Warenverkehr mit dem Welt-
markte. Die Erzeugnisse des Binnenlandes werden von hier in die Ferne
geschafft, die Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkte werden
dem Vaterlande zugeführt. Die wichtigsten Hafenplätze sind: Bremen,
Bremerhaven, Hamburg-Kuxhaven,Lübeck,Stettin-Swinemünde,
Danzig und Königsberg. Seit einem Jahrhundert haben sich auch
kleine Fischerorte in vielbesuchte, stattliche Badeorte verwandelt, wo jährlich
Tausende von Kurgästen weilen, um im Meerwasser und in der reinen
Luft der schönen Küstenwälder Stärkung, Erfrischung und Heilung zu
suchen. Die Oftseebäder liegen größtenteils an der Küste (Kranz bei
Königsberg, Kolberg, Misdroy, Heringsdorf, Heiligendamm), die Nordsee-
bäder meist auf den Inseln (Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkum).
Andere Orte sollen das Vaterland gegen feindliche Angriffe schützen; es
sind See- und Strandfestungen. z. B. Königsberg-Pillau, Danzig,
Swinemünde, Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Wilhelmshaven. Der Fisch-
reichtnm (Heringe, Schellfische, Schollen, Dorsche, Sprotten), die Austern-
und Bernsteinfischerei, die Schiffahrt, der Lotsendienst, die Hasen-
arbeit, die Bäder gewähren dem Küstenbewohner Erwerbstätigkeit.
Längs der Küste beider Meere zieht sich eine Inselkette hin. Die
Inseln an der Nordseeküste bezeichnet man als Ostfriesische (Borkum,
Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog,
Nenwerk) und als Nordfriesische Inseln (Helgoland, die Halligen,
Nordstrand, Föhr und Sylt).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Gewässer. 143
4. Rügen.
Rügen, nach dem Volksstamme der Rugier benannt, ist unsere größte
(10 000 qkrn) und schönste Insel. Sie besteht aus Kreidegestein, das
an einzelnen Stellen das Meer um 125 in überragt. Die Kreide bildete
sich aus mikroskopisch kleinen Gehäusen sehr kleiner Muscheltiere, Schnecken..
Als das Urmeer verschwand, starben sie ab und hinterließen die mächtigen.
Kreideschichten, die jetzt abgebaut werden und die Schreib- und Schlemm--
kreide, sowie verschiedene Sorten für die Papier- und Porzellanfabrikation^
liefern. Die wellige Oberfläche der Insel besteht aus sehr fruchtbarem
Boden (Ackerbau), der zum Teil von herrlichem Buchen- und Eichen-
Walde bedeckt ist. Überschaut man von der höchsten Erhebung, dem
Rugard (E. M. Arndt-Turin), die Insel, so erkennt man ihre zerrissene
Gestalt, die einer Spinne mit ausgespreizten Beinen nicht unähnlich ist.
Wegen der Naturschönheiten wird Rügen von Fremden zur Erholung und.
zu Badezwecken sehr viel besucht. Die waldreiche Halbinsel Jas-,
mun d mit ihrer 133 in hohen blendendweißen Kreide-Steilküste (Stubben-»
kammer, Königsstuhl), umspült von dem milchig gefärbten Wasser, ist am
schönsten. Im Waldesdickicht liegen der sagenhafte Herthasee und die
Opfersteine und einige Stunden südlicher die sehr besuchten Badeorte
Saßnitz und Binz. Die Nordspitze der Insel heißt Arkona (55 m)._
Hier verehrten einst die Wenden den mächtigen, vierköpsigen Swantewit.
Jetzt steht hier ein Leuchtturm. Der Hauptort der Insel ist Bergen.
Von Stralsund an der pommerschen Küste führt eine Fähre die Gfen-
bahnzüge nach Rügen.
d) Die Flüsse.
Das Flachland wird von 6 großen, schiffbaren Flüssen, die als
Handels- und Verkehrsstraßen dienen, durchzogen. Die Senkung der
ganzen Ebene nach Nw. bestimmte die Hauptrichtung der Flußläufe.
(Nw.) Das östliche Tiefland ist reicher bewäffert als das westliche.
Hier fließen der Rhein (Unterlauf), die Ems und die Weser (Unterlauf)
mit ihren Nebenflüssen zur Nordsee. Im O. gehören die Flüsse fast mit
ihrem ganzen Laufe dem Tieflande an (Elbe, Oder), die Weichsel nur im
Unterlaufe. Sie durchschneiden dasselbe merkwürdigerweise in 3 Haupt-
richtungen. Nach N. fließen die Oder mit Bober und Görlitzer Neiße, sowie
die Spree. Nach W. eilen: Warthe, Netze, Pregel, Memel, nach S.
viele Abflüsse des nördlichen Höhenzuges, so die Havel und die Brahe.
Zu diesen Flüssen gesellen sich im O. viele künstliche Wasserstraßen,
Kanäle, so vor allem der Oberländer- (teils Schleusen-, teils Eisen-
bahnftrecke), der Bromberger-, der Friedrich-Wilhelm-, der
Finow-, der Planer-, der Elbe-Trave-Kanal, im W. der
Rhein-Ems-Kanal, im N. der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Auch
au Seen übertrifft der O. den Westen bedeutend, der nur zwei nennens-
werte, das Stein huder Meer und den Dümmersee, zählt. Die
großen Flußtäler bestehen durchweg aus sehr fruchtbarem Schwemm-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]