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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 32

1898 - Schwabach : Schreyer
Auf einem breiten Unterbau lagern die Donau und der Main.*) Die Donau, als Wasserjungfrau, trägt einen Kranz goldener Ähren um ihr Haupt. Was foll wohl dieser Kranz bedeuten? - Der Main, als Fluß- gott, ist an dem Kranz von Weinlaub und Trauben kenntlich. Diesen Kranz wißt Ihr genau zu erklären! — Sie sehen sich in das Antlitz und reichen einander die Hände; dabei stützen sie sich auf zwei umge- stürzte Wassergesäße, deren Wasser in einander fließen. Was soll da- durch angedeutet sein? — Unter diesem Bildwerk steht die Inschrift' Donau und Main Für die Schiffahrt verbunden Ein Werk von Karl dem Grossen versucht Durch Ludwig von Bayern Neu begonnen u. vollendet. Mdcccxlvi. Zusammenfassung: Der Erbauer des Kanals. Der Kanal wurde Vor 50 Jahren von Ludwig I. erbaut. Er ließ bei Er- langen das Kanaldenkmal errichten. Auf demselben sieht man n. s. w. 8. Der Kaynenkamm. Wollen wir endlich noch das Gebirge betrachten, das aus unserer Altmühlsahrt von Günzenhausen an unser Be- gleiter war. Welches ist das? Hahnenkamm. — Zeigt aus unserer Karte den Hahnenkamm! Was wißt ihr über seine Lage? Zwischen Altmühl und Wörnitz. — Zu welchem Gebirge gehört er? Jura. — Was könnt ihr also über seinen Aufbau sagen? Kalk. — Wie im ganzen Jura, so findet man auch hier viele Versteinerungen, wie Schnecken, Fische u. dgl. — Mitten im Hahnenkamm liegt der liebliche Marktflecken Heidenheim a. H. in einer Thalmnlde ausgebreitet. Was will uns wohl der Name Heiden- heim erzählen? Hier waren Heiden zu hause. — Der Name sagt uns aber noch mehr. In Eichstätt haben wir die Geschwister des hl. Willibald, Walburga und Wunnibald, kennen gelernt. Einst zogen Walburga und Wunnibald aus, um das Christentum zu predigen. An der Stelle, wo jetzt Heidenheim liegt, hielten sie an. Heiden kamen herzu und ließen sich taufen.**) Heute noch kann man den Heidenbrunnen, an dem die ersten Heiden getauft wnrden, sehen. Aus der kleinen Niederlassung entstand ein größerer Ort mit Kloster und Kirche. In letzterer stehen die Grabdenkmäler der hl. Walburga und des hl. Wuunibald. *) Nach Aufsberg. **) Siehe: Aufsberg, Die hl. Walburga in Heideuheim. (S. 8.)

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 49

1898 - Schwabach : Schreyer
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge. A. Darbietung. 1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^) Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern! Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen. Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl- zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet, erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an? Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge- bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen. Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus- kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad. Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der *) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt uns die Karte von der Heimat des Regen? Geographie von Bayern. 4

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 106

1898 - Schwabach : Schreyer
— 106 — 3. Die bayerischen Atpen. Die Schüler hatten die Ausgabe, auf ihrer Handkarte sich die bayerischen Alpen anzusehen. Ihre Angaben (über Lage, Flüsse, Seen, Berge, Orte) werden kontrolliert, bezw. ergänzt und richtig gestellt. a. Mergöefteigungen. Nachdem wir nun schon viele Alpengipsel aus der Ferne und in der Nähe gesehen, wollen wir einen Berg der bayerischen Alpen besteigen. Wir unternehmen eine Besteigung des Herzogen- st an des.*) 1. Wie wir uns zu unserer Bergwanderung aus- rüsten. Wir brauchen warme Kleidung; denn auf den Bergen wehen oft eisige Winde, auch Schuee fällt mitten im Sommer. Ein We t- termantel wird uus da gute Dienste leisten. Damit wir auf Wegen über lockeres Gestein einen sicheren Tritt haben, kaufen wir uns feste Schuhe mit dicken Sohlen, die mit Eisennägeln beschlagen sind. Auch ein Bergstock ist nicht überflüssig. Etwas Wäsche, Mundvorrat und was man sonst aus eine Fußwanderung mitnimmt (Nadel, Faden, Knöpfe u. f. f.) tragen wir am besten in einem Nucksack. Wer öfters Alpenberge besteigt, schafft sich auch wohl eine Klei- dnng an, wie sie die Alpenbewohner tragen: dicke Joppe, Lederhosen, die bis an die Knie reichen, Wadenstrümpfe, Bergschuhe, einen Hut mit Gemsbart und Spielhahufeder. Zusammenfassung: Ausrüstung zur B e r g s a h r t. 2. Wie wir zum Herz o g e n st and kommen. Wir sahren von München aus mit der Eisenbahn, die nns an den Starnbergersee gebrachthat. Am Westufer des Sees ent- lang fährt die Bahn weiter nach Süden. — In Penzberg steigen wir ans und besichtigen ein Kohlenbergwerk. Anch in anderen Orten der Umgegend gibt es Steinkohlenbergwerke, z. B. bei Mies- bach und Peißenberg. (Zeigen!)- - Von Penzberg aus sahren wir mit dem Omnibus oder setzen zu Fuß die Reise fort. Wir kommen über die Lois ach. Zeigen! — In welchen Fluß mündet sie? Isar. — An- sehnliche Berge steigen jetzt dicht an unserm Weg in die Höhe. Bald sind wir am Kochelsee, durch den die Loisach fließt. (Zeigen!) — Am Südufer dieses Sees liegt der Berg, den wir besteigen wollen: Der Herzogen st and. Lies aus der Karte seine Höhe! 1745 m. Zusammenfassung: Von München zum Herzogenstand. *) Nach Hermann Wagner: Eine Alpenreise.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 22

1898 - Schwabach : Schreyer
— 22 — Günzenhausen. Nach längerer Fahrt drängen sich viele Reisende an die Wagenfenster der linken Seite. Sie schauen aus nach einem Graben, an dessen beiden Seiten hohe Bäume stehen: das ist der Karlsgraben. Endlich rücken die Berge näher zusammen, das Thal der Altmühl wird sehr enge. Am Eingang zu diesem Engthal hält unser Zug: wir sind in Treuchtlingen angekommen. Dieser Marktflecken hat eine Be- deutuug als Eisenbahnknotenpunkt. (Zeige die Bahnlinie, die von Treuchtlingen nach Schwabach sührt!) — Die Töpfer der Umgegend von Treuchtlingen, namentlich die vom Hahnenkamm, kommen oft nach Treuchtlingen. Sie graben bei Treuchtliugeu sehr guten Töpferthon. (Erinnerung an Klingenberg.) Zusammenfassung: Fahrt von Günzenhausen nach Treuchtlingen. Nach Günzenhausen treten die Berge des Hahnenkamms näher an die Altmühl heran. Der Grund ist sehr fruchtbar. Bei Treuchtlingen beginnt das Engthal der Altmühl. d. Besuchen wir nun den Karlsgrab en. Derselbe erstreckt sich in einer Länge von etwa 500 in*), seine Breite beträgt ca. 20 m. Die zu beiden Seiten aufgeworfenen Userhügel, auf denen große Bäume sich erheben, erreichen eine Höhe von über 30 m. Hart am Karlsgraben liegt das Dorf Graben. Seht, diesen Graben ließ Karl der Große herstellen. Wir wissen schon, was er in der Nähe von Weissenbnrg erbaute? Das Klösterlein aus der Wülzburg. — Was werdet Ihr uuu erfahren wollen? Warum er den Graben erbaute. — Das will ich Euch erzählen**). — Karl hielt oft Einkehr im Klösterlein auf der Wülzburg. (Zeigen!) Als er eines Tages dort sein Lieblingsgericht, den Wildbraten, den seine Jäger an Spießen auftrugen, gespeist und dann ein wenig der Mittagsruhe gepflogen hatte, ging er mit dem Abt hinaus auf den Berg und erfreute sich au dem schönen Anblick. Sein scharfes Auge erreichte gen Mittag den Hahnenkamm, gen Abend den Hesselberg, im Norden die letzten Berge von Forchheim. Zu jener Zeit aber waren die Wasseradern der Umgegend noch weit voller, als in unseren Tagen, wo die Müller klagen, wenn eine Gans nach Durst aus ihrem Mühlbach trinkt. Auch die Altmühl und die schwäbische Rezat bedeckten damals alle Wiesen und Acker, welche nun flach an ihnen liegen. So kam denn der mächtige Frankenkönig auf den Gedanken, diese beiden Flüsse durch einen Kanal zu verbinden. (Zeigen!) Bei Karl dem Großen lag aber zwischen Beschließen und Beginnen eines Dinges ge- wöhnlich nicht mehr Zeit, als zwischen dem Blitzen und Donnern. Daher wählte er sogleich das Wildsburgklösterlein vorläufig auf einen Monat zu seinem Aufenthalt, um den Bau zu beaufsichtigen. Sodann ließ er die Leute auf zwei und drei Stunden im Umkreise zu Frondiensten *) Die Maßangaben sollen den Lehrer veranlassen, die Größenverhält- nisse an Obiekten der Heimat zu veranschaulichen. **) Nach Stöber.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 6

1898 - Schwabach : Schreyer
— 6 — Am andern Morgen versammelten sich die Kinder vom 7. bis 14. Jahre, angethan mit schneeweißen Kleidern. Unter dem Geläute aller Glocken zogen sie mit der mutigen Kinderlore hinaus ins Lager der Schweden. Diese waren nicht wenig erstaunt über den seltsamen Zug. Vor dem Zelt des Anführers fielen die Kinder aus die Knie, hoben die Hände gen Himmel und riefen ein um das andere Mal: „Gnade, Gnade!" Zusammenfassung: Die Kind erl vre. Die Kinder von Din- kelsbühl hatten die Kinderlore so lieb wie ihre Mutter. Ihr folgten alle. Mit der Kinderschar zog Lore hinaus ins Schweden- lager. Die Kinder flehten um Gnade für die Stadt. 4. Was nun der Feldherr der Schweden gethan haben wird? Ver- mutungen der Schüler. — Anfangs war er sehr betroffen; so etwas hatte er nicht erwartet. Er hieß die Kinder stille sein und hielt Kriegs- rat. Nach einer halben Stunde trat er vor die Kinder und sprach: „Es soll euch kein Leid geschehen." Dann ließ er Spielleute holen, dazu Wein, Kirschen und dergleichen bringen und unter die Kin- der verteilen. Die Musik spielte, und die seligen Kinder sprangen und tanzten fröhlich um den freundlichen Schwedenführer. „Abends zogen sie heim. Den Bürgern ließ der Schwedenoberst sagen, daß ihnen ver- ziehen sei. In der Nacht brach er sein Lager ab, und morgens war kein Feind mehr zu sehen." Groß war die Freude iu Dinkels- bühl; alles jubelte den Kindern zu, welche die Stadt errettet. — Des- halb wird die Kinder zeche gefeiert. Zusammensassung: Dinkelsbühls Rettung. Der Schweden- oberst hielt Rat mit seinen Offizieren und verzieh dann der Stadt. Den Kindern ließ er gute Sachen bringen. Sie hatten die Stadt errettet. Nachts zogen die Schweden fort. — Deshalb feiert man die Kinderzeche. 3. Auf dem Kessetverg. Wir besteigen heute den Hesselberg. a. Zeige den Hesselberg auf unserer Karte! Wie liegt er von Dinkelsbühl aus? Ostlich. — Welcher Fluß führt uus von Dinkels- bühl aus an den Fuß dieses Berges? Wörnitz. — Welche Stadt finden wir südlich des Hesselberges? Wassertrüdiugeu. Zusammenfassung: Was wissen wir schon vom Hessel- be rg? b. Eine zweistündige Wanderung bringt uns von Dinkesbühl an den Fuß des Hesselberges, der sich von Osten nach Westen sast

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 58

1898 - Schwabach : Schreyer
V. Die Donau. A. Darbietung. 1. Zsoyer die Donau kommt?*) Wo ist uns die Donau auf unseren bisherigen Wanderungen be- gegnet? Bei Donauwörth mündet die Wörnitz, bei Kelheim die Alt- müht, bei Regens bürg Naab und Regeu. An der Donau liegt Donau- stauf mit der Walhalla. Der Böhmerwald sendet die Jlz zur Donau. — Einiges wissen wir also schon von der Donau. Nun wollen wir sie genauer kennen lernen. Was werdet Ihr zuerst erfahren wollen? „Woher die Douau kommt." Nach welcher Himmelsgegend müssen wir von Schwabach aus gehen, um zum Ursprung der Donau zu gelangen? Südwesten. — Wandern wir an unserer Karte uach Südwesten! Welche Orte können wir be- rühren? Windsbach, Günzenhausen, Wassertrüdingen, Nördlingen. — Was zeigt unsere Karte bei Nördlingen? Punktierte Linie, aus einer Seite blau, aus der andern rot gerändert. — Seht, hier hört unser Vaterland aus, und ein anderes Land, das Königreich Württemberg, geht an. Da ist die Grenze zwischen Bayern und Württemberg. Wir überschreiten diese Grenze und kommen nach Württemberg. Nun wandern wir immer nach Südwesten weiter und kommen in das Land Hohenzollern und endlich in das Großherzogtum Badeu. Hier erhebt sich, wie wir an der Karte sehen, ein hohes Gebirge. Es ist der von sinstern Tannen bewachsene Schwarzwald, von welchem jährlich Tau- sende von Schwarzwälder Uhren — wer von Euch hat eine solche zu- hause? — versendet werden. Hier im Schwarzwald nun stoßen wir aus die Quellen der Donau. Sucht sie aus! Wie heißt das eine Flüßchen? Brigach. — Das andere? Brege.— Wo kommen diese zusammen? Don au eschin gen. — Wie heißt dann der Fluß? Donau. — Aus welchen Quellflüssen entsteht also die Donau? Bri- gach und Brege. — Daher der Spruch: „Die Brigach und die Breg^, Die bringen die Donau zuweg." Zwischen Bergen sich hindnrchdrängend, nimmt die Donau eine nordöstliche Richtung an. Wo tritt sie in Bayern ein? Ulm. — *) Auch hier erhalten die Kiuder die Hausaufgabe, ihre Karte zu lesen.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 17

1898 - Schwabach : Schreyer
— 17 — 5. Aufsätze: a. Die Kinderzeche. b. So G'sell, so! In Nördlingen ruft nachts jede halbe Stunde der Nachtwächter zum Turmwächter hinauf: „So Gesell, so!" Der Turmwächter läßt dieselben Worte hören. Das kommt von folgender Geschichte. Einst hatten die mächtigen Grafen von Ottingen mit der freien Reichsstadt Nördlingen im Ries eine Fehde. Aber sie konnten die Stadt nicht erobern. Da versprachen sie dem Thorwächter viel Geld, wenn er das Thor offen ließe. Der Thorwächter sperrte nicht zu, sondern lehnte das Thor nur au. Mit klopfendem Herzen ging er in sein Tnrmstübleiu hinaus. — Zum Glück entlief einer armen Frau ein Schwein. Es rannte grunzend an das Thor. Dieses gab sogleich nach. Die Frau erschrak ordentlich, wie sie sah, daß zur Kriegszeit nachts das Thor offen war. Zornig rief sie zum Thorwächter hinauf: „So G'sell, so!" Dann lief sie zum Bürgermeister und erzählte ihm alles. Sosort wurde das Thor zugesperrt. Als die Feinde an das Thor kamen, war es versperrt, und sie mußten mit leeren Händen umkehren. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. (Nach einem Schüleraussatz.) c. Vom Riessee. Das Ries war in alter Zeit ein See. Juraberge bildeten sein Gestade. Endlich durchbrach der See bei Harburg den Jura. Darüber erzählt eine Sage das Folgende: Als Jesus in Jerusalem ans Kreuz geschlagen wurde, besand sich dort ein Öttinger Graf. Derselbe teilte dieses traurige Ereignis seinem Bruder daheim mit. Dieser ließ ihm als Neuigkeit melden, daß der Riessee nach Süden abgelaufen sei. Der fruchtbare Riesboden und viele Versteinerungen geben heute uoch Kunde von dem Riessee. Geographie von Bayern.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 74

1898 - Schwabach : Schreyer
— 74 — Pfeifen der Lokomotiven, das Klirren der Ketten und Puffer, das Ächzen der schwerbeladenen Güterwagen. — Und erst die Menschenmenge in den Hallen, im Durchgang, aus dem Bahnsteig, in den Wartesälen und am Bahnhofplatz! — ähnlich auch in München. Je mehr wir uns den riesigen Ein- und Aussteigehallen nähern, desto breiter wird die Fahrbahn. Nicht nur nebeneinander laufen die Schienenstränge, auch übereinander. Der Lärm ist betäubend. Taufende von Wagen, teils in Ruhe, teils in Bewegung, sind hier zu sehen. Aussallend groß ist die Zahl der weiß angestrichenen Bier wagen. Wir lesen im Vorbeifahren : Löwen- bräu, Hackerbräu, Hosbräuhaus und andere Ausschristen. Ihr habt diese Wagen oft dnrch Schwabach fahren sehen. Gleichzeitig mit unserem Zug fahren mehrere Züge ein; andere verlassen gerade die bayerische Königsstadt. — Wer zur Nachtzeit in München einfährt, wird staunen über die Bahnhofbeleuchtung. Hunderte von elek- trifchen Bogenlampen verbreiten Tageshelle. Viele, viele Signallaternen und die Glutaugeu der Lokomotiven bringen Abwechslung in das Bild. — Schon eine Viertelstunde bewegt sich der Zug im Bahnhos. Da — ein letzter Pfiff, und bald fahren wir in die riefige Bahnh ofhalle. Weitgefpannte eiserne Bogen tragen das schwere Glasdach. — Wir steigen ans. Ungefähr 4 Stunden brauchte unfer Schnellzug von Schwabach nach München. Zusammenfassung: Einfahrt in München. .Unsere Königs- stadt hat einen sehr großen Bahnhos. 2. Mit einem ganzen Menschenstrom werden wir den Ausgängen zugeschoben. Endlich stehen wir an der äußeren Säuleuhalle. Vor uns liegt der große Bahnhosplatz. rings umgeben von riesigen Gebäuden, meist Gasthöfen. Ist das ein Leben auf diesem Platze! Fuhrwerke aller Art, Droschken, Straßenbahnwagen, Hotel-, Paket-, Hand- und Lastwagen weichen geschickt einander aus. Wenn wir uns jetzt iu das Durcheinander von Fahrzeugen wagen, müssen wir auf der Hut sein, damit uns kein Unfall zustößt. Nun haben wir genug vou dem Trubel! Aber wohin? Fächerartig führen mehrere Straßen in das Stadtinnere. Doch wir haben ja einen Plan") und finden uns bald zurecht. Zusammenfassung: Reges Leben herrscht am Bahnhvsplatz. 3. Ium Marie,»platz und zum Königsschl'oh. Wir gehen jetzt dahin, wo nnser Prinzregent wohnt. 1. Wo wird er wohnen? In einem großen und schönen Schloß, *) Während des Unterrichts entsteht eine einfache Skizze an der Wandtafel.

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 109

1898 - Schwabach : Schreyer
— 109 - wir gleich aussuchen. Im Südwesten liegt der hohe Berg, den wir schon vom Starnbergersee aus sahen, die Zugspitze. Sucht den Berg auf der Karte! —Seine Höhe? 2900 m. - Die Zugspitze ist der höchste Berg Bayerns. — Hier im Süden liegt das wilde Karwän- delgebirg. (Zeigen!) Und nun die Aussicht im Norden? — Dichter Nebel bedeckt alles; wie ein weites Schneefeld liegt's vor uns. Erst gegen Mittag wird der Nebel dünner und verschwindet allmählich. Nun sehen wir unter uns am Fuße des Berges den Kochelsee. Weiter nördlich liegt eine große Ebene. Der Spiegel vieler Seen blinkt in der Ferne, hier der Starnbergersee, dort der Ammersee. Dazwischen schauen wir Wälder und Felder, eine Menge Dörfer und Städte. Zusammenfassung: Aussicht. Vor-, Mittel-und Hochalpen — Zugspitze, Karwäudel — Ebene mit Seen, Dörfern und Städten. — 5. Welche Gefahren die Besteigung eines Schneebergs mit sich bringt. Hättet Ihr wohl Lust, auch einmal einen Schneeberg, z. B. die Zugspitze, zu besteigen? Das wäre freilich viel schwerer als unsere Berg- fahrt aus deu Herzogenstand. Eine solche Bergtour (Hochtour) ist nicht nur sehr anstrengend, sondern auch gefährlich. Wer einen Schnee- berg besteigen will, muß vor allem schwindelfrei fein. Wißt Ihr noch, wie bei nnserm Gang zur Schwabachmüuduug einige Mädchen sich nicht über den schmalen Steg trauten, der nur aus einer Seite ein Geländer hatte? Das wären die richtigen Bergsteiger! Da wollen wir doch lieber eine so gefährliche Tour nicht selber ausführen; aber von ihren Mühseligkeiten und Gefahren wollen wir uns erzählen lassen. Ein weitgereister Mann, der nicht nur aus der Zugspitze gewesen, sondern auch noch höhere und gefährlichere Berge bestiegen hat, berichtet uns folgendes: „Zur Besteigung hoher Alpengipfel vereinigt sich gewöhnlich eine Gesellschaft von 6—8 Personen. Mancherlei Vorbereitungen sind zu treffen. Man braucht zunächst 2 — 3 zuverlässige Führer, zu deren Ans- rüstnng auch Eispickel und Seil gehören. Wenn die Teilnehmer ihren Anzug richten, dürfen sie seste Lederhandschuhe nicht vergessen. Auch Wein und Nahrungsmittel müssen mitgenommen werden. Bei schönem Wetter beginnt nun die Gesellschaft zeitig am Morgen ihre Wanderung. Gegen Mittag halten sie in einer Sennhütte Rast. Dann geht es weiter. Durch eine wilde Schlucht sührt der Weg zur Höhe. Da verfinstert sich der Himmel; ein Gewitter zieht heraus. Blitze zucken, krachend rollt der Donner, und in vielfachem Echo tönt sein Rollen von den Bergwänden zurück. Schutzlos ist die Gesellschaft dem Hochgewitter preisgegeben ; deun keine Hütte ist in der Nähe. In Strömen stürzt der Regen nieder; bald ist alles bis aus die Haut durchnäßt. An allen

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 118

1898 - Schwabach : Schreyer
— 118 —, gedeckter Raum. Daran schließen sich zu beiden Seiten zwei schmale Gebäude mit Balkouen (der Palast des Hannas und Pilatus), und wieder auf beiden Seiten dieser Häuser sieht mau durch offene Thorbogen in die Straßen Jerusalems hinein. . Das Spiel beginnt morgens 8 Uhr und dauert mit einer ein- stündigen Mittagspause bis abends 6 Uhr. Halb Oberammergau ist am Spiel beteiligt: Männer, Frauen und Kinder. Oft sind 500 Personen zu gleicher Zeit auf der Bühne. Das „G'spiel" hat vier Hauptabteilungen: die 1. zeigt uns die Leidensgeschichte vom Einzug des Herrn bis zu seiner Gefangennehmung, die 2. reicht bis zum Verhör vor Hannas, die 3. endet mit Jesu Kreuzestod, die 4. zeigt die Auferstehung. Die einzelnen Abschnitte werden durch „Vorbilder", d. f. lebende Bilder aus dem alten Testament, eingeleitet (z. B. Isaaks Opferung, Josephs Verkauf). So führt uns das Paffionsfpiel die ganze Leidensgeschichte in ergreisender Weise vor Augen; jede Einzelheit der Bibelerzählung wird getreulich wiedergegeben. Gespannt lauschen die Zuschauer, und tiefe Andacht er- greift ihre Herzen wie beim Gottesdienst. Zusammenfassung: Das Paffionsfpiel. Aus einer Wiese ist ein großer Holzbau aufgeschlagen; 5000 Personen haben Platz. Die Bühne zeigt uns die Stadt Jerusalem. Das Spiel dauert den ganzen Tag. Halb Oberammergau wirkt dabei mit. Es wird die ganze Leidens- und Sterbensgeschichte des Heilands dargestellt, vom Einzug in Jerusalem bis zur Auserstehung. Den einzelnen Abschnitten gehen lebende Bilder voraus. 4. K ö n i g s s ch l ö s s e r. Viele von den Fremden, die das Passionsspiel besuchteu, wandern darnach das Ammerthal aufwärts zum Schloß Liuderhof, das einfam im Wald liegt und wuudervolle Gartenaulagen, fowie ähnliche Pracht- volle Gemächer hat wie das Schloß Herrenchiemsee. Westlich von Linder- hos finden wir noch zwei Königsschlösser: Hohenschwangan und Neu schwanstein, an der Stelle, wo schon in alten Zeiten Burgen aus rauschende Tannenwälder und schimmernde Seen niederschauten. Wie eine große, prächtige Ritterburg liegt Neuschwanstein auf einem hohen, steilen Felsen. Zusammenfassung: Drei K ö u i g s s ch l ö s se r. <1. Die Aedeutung des Waldes im Kochgevirge. Wir wollen heute davon reden, welchen Nutzen der Wald den Alpenbewohnern bringt. Wir haben früher fchon von waldreichen Gebirgen gehört; nenne solche! Spessart, Fichtelgebirg u. s. w. — Bei welcher Gelegenheit konnten wir bemerken, daß auch die Alpeu ausgedehnte Waldungen be- sitzen? Bei der Besteigung des Herzogenstandes (Wanderung dnrch Laub-
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