Auf einem breiten Unterbau lagern die Donau und der Main.*) Die
Donau, als Wasserjungfrau, trägt einen Kranz goldener Ähren um ihr
Haupt. Was foll wohl dieser Kranz bedeuten? - Der Main, als Fluß-
gott, ist an dem Kranz von Weinlaub und Trauben kenntlich. Diesen
Kranz wißt Ihr genau zu erklären! — Sie sehen sich in das Antlitz
und reichen einander die Hände; dabei stützen sie sich auf zwei umge-
stürzte Wassergesäße, deren Wasser in einander fließen. Was soll da-
durch angedeutet sein? — Unter diesem Bildwerk steht die Inschrift'
Donau und Main
Für die Schiffahrt verbunden
Ein Werk von Karl dem Grossen versucht
Durch Ludwig von Bayern
Neu begonnen u. vollendet.
Mdcccxlvi.
Zusammenfassung: Der Erbauer des Kanals. Der Kanal
wurde Vor 50 Jahren von Ludwig I. erbaut. Er ließ bei Er-
langen das Kanaldenkmal errichten. Auf demselben sieht man n. s. w.
8. Der Kaynenkamm.
Wollen wir endlich noch das Gebirge betrachten, das
aus unserer Altmühlsahrt von Günzenhausen an unser Be-
gleiter war. Welches ist das? Hahnenkamm. — Zeigt aus unserer Karte
den Hahnenkamm! Was wißt ihr über seine Lage? Zwischen Altmühl
und Wörnitz. — Zu welchem Gebirge gehört er? Jura. — Was könnt ihr
also über seinen Aufbau sagen? Kalk. — Wie im ganzen Jura, so findet
man auch hier viele Versteinerungen, wie Schnecken, Fische u. dgl. —
Mitten im Hahnenkamm liegt der liebliche Marktflecken Heidenheim a. H.
in einer Thalmnlde ausgebreitet. Was will uns wohl der Name Heiden-
heim erzählen? Hier waren Heiden zu hause. — Der Name sagt uns aber
noch mehr. In Eichstätt haben wir die Geschwister des hl. Willibald,
Walburga und Wunnibald, kennen gelernt. Einst zogen Walburga und
Wunnibald aus, um das Christentum zu predigen. An der Stelle, wo
jetzt Heidenheim liegt, hielten sie an. Heiden kamen herzu und ließen
sich taufen.**) Heute noch kann man den Heidenbrunnen, an dem
die ersten Heiden getauft wnrden, sehen. Aus der kleinen Niederlassung
entstand ein größerer Ort mit Kloster und Kirche. In letzterer
stehen die Grabdenkmäler der hl. Walburga und des hl. Wuunibald.
*) Nach Aufsberg.
**) Siehe: Aufsberg, Die hl. Walburga in Heideuheim. (S. 8.)
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Grossen Karl Durch_Ludwig_von_Bayern Ludwig Mdcccxlvi Ludwig_I. Willibald Walburga Walburga Walburga Walburga
Extrahierte Ortsnamen: Donau Main Donau Main Donau Main Heidenheim Heidenheim Heidenbrunnen Aufsberg Heideuheim
Iv, Das böhmisch^bsgerilche Waldgebirge.
A. Darbietung.
1. Durchs Megeuttjat zum Aröer.^)
Wir wollen heute in die H eimat d es Regen wandern!
Wir gehen von Regensburg aus das Thal des Regen entlang nach
Norden. Die schönen und freundlichen Ufer zeigen uns üppige Wiefeu
und fruchtreiche Saatfelder, welche den Bewohnern Wohlstand bringen.
Plötzlich wendet sich das Thal nach Osten. Wahrend die oberpsäl-
zische Hochebene zu unserer Linken einen weiten Ausblick gestattet,
erheben sich zu unserer Rechten hohe Berge, welche uns lange auf
unserer Wanderung begleiten werden. Wir kennen sie schon! Es ist
der bayerische Wald. — Nach einiger Zeit werden auch zu unserer
Linken große Berge sichtbar. Welchem Gebirge gehören diese an?
Böhmerwald. — Nun strömt der Regen zwischen zwei mächtigen
Bergreihen, dem bayerischen Wald und dem Böhmerwald, hindurch. Wir
folgert dem engen nach Südosten gerichteten Thale. Wir erblicken viele
Kirchen und Burgruinen. Zu unserer Verwunderung sehen wir die Ge-
bände der Ortschaften nicht mit Ziegeln, wie bei uns, sondern mit
Schindeln (d. s. kleine, dünne Brettchen) gedeckt. Bald wird unser
Weg steiler; wir müssen ein hohes Gebirge, den Böhmerwald, erklimmen.
Um uns herrscht feierliche, sast unheimliche Stille; wir begegnen
keinem Menschen. Nach dreistündigem Ansteigen durch schöne, dichte
Fichten- und Buchenwaldungen betreten wir eine kleine Lichtung. Hier
liegt ein See, der kleine A r b e r s e e, aus welchem der Regen heraus-
kommt. Wir steigen noch höher. Bald hört die Buche, der es hier
oben zu kalt wird, auf, und nur noch Fichten umsäumen nnsern Psad.
Aber auch diese verschwinden, und an ihre Stelle tritt die Zwergkiefer
oder Latsche, bis wir endlich einen völlig kahlen Gipfel betreten. Nur
weiches Moos überzieht noch die umhergestreuten Granitblöcke. Wir sind
auf dem Arber, „dem Waldkönig, dem Altvater", auf dem
höchsten Berge des Böhmerwaldes, angekommen. (1500 m). Auf der Spitze
erblicken wir eine Kapelle und ein eisernes Kreuz. Unterhalb derselben
gibt uns eine hölzerne Hütte Gelegenheit zum Übernachten. Aus der
*) Auch hier schicken wir als Hausaufgabe voraus: Was erzählt
uns die Karte von der Heimat des Regen?
Geographie von Bayern. 4
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
— 106 —
3. Die bayerischen Atpen.
Die Schüler hatten die Ausgabe, auf ihrer Handkarte sich die
bayerischen Alpen anzusehen. Ihre Angaben (über Lage, Flüsse, Seen,
Berge, Orte) werden kontrolliert, bezw. ergänzt und richtig gestellt.
a. Mergöefteigungen.
Nachdem wir nun schon viele Alpengipsel aus der Ferne und
in der Nähe gesehen, wollen wir einen Berg der bayerischen Alpen
besteigen.
Wir unternehmen eine Besteigung des Herzogen-
st an des.*)
1. Wie wir uns zu unserer Bergwanderung aus-
rüsten.
Wir brauchen warme Kleidung; denn auf den Bergen wehen
oft eisige Winde, auch Schuee fällt mitten im Sommer. Ein We t-
termantel wird uus da gute Dienste leisten. Damit wir auf Wegen
über lockeres Gestein einen sicheren Tritt haben, kaufen wir uns feste
Schuhe mit dicken Sohlen, die mit Eisennägeln beschlagen sind.
Auch ein Bergstock ist nicht überflüssig. Etwas Wäsche, Mundvorrat
und was man sonst aus eine Fußwanderung mitnimmt (Nadel, Faden,
Knöpfe u. f. f.) tragen wir am besten in einem Nucksack.
Wer öfters Alpenberge besteigt, schafft sich auch wohl eine Klei-
dnng an, wie sie die Alpenbewohner tragen: dicke Joppe, Lederhosen,
die bis an die Knie reichen, Wadenstrümpfe, Bergschuhe, einen Hut mit
Gemsbart und Spielhahufeder.
Zusammenfassung: Ausrüstung zur B e r g s a h r t.
2. Wie wir zum Herz o g e n st and kommen.
Wir sahren von München aus mit der Eisenbahn, die nns an
den Starnbergersee gebrachthat. Am Westufer des Sees ent-
lang fährt die Bahn weiter nach Süden. — In Penzberg steigen
wir ans und besichtigen ein Kohlenbergwerk. Anch in anderen Orten
der Umgegend gibt es Steinkohlenbergwerke, z. B. bei Mies-
bach und Peißenberg. (Zeigen!)- - Von Penzberg aus sahren wir mit
dem Omnibus oder setzen zu Fuß die Reise fort. Wir kommen über
die Lois ach. Zeigen! — In welchen Fluß mündet sie? Isar. — An-
sehnliche Berge steigen jetzt dicht an unserm Weg in die Höhe. Bald
sind wir am Kochelsee, durch den die Loisach fließt. (Zeigen!) — Am
Südufer dieses Sees liegt der Berg, den wir besteigen wollen: Der
Herzogen st and. Lies aus der Karte seine Höhe! 1745 m.
Zusammenfassung: Von München zum Herzogenstand.
*) Nach Hermann Wagner: Eine Alpenreise.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
— 22 —
Günzenhausen. Nach längerer Fahrt drängen sich viele Reisende an die
Wagenfenster der linken Seite. Sie schauen aus nach einem Graben,
an dessen beiden Seiten hohe Bäume stehen: das ist der Karlsgraben.
Endlich rücken die Berge näher zusammen, das Thal der Altmühl wird
sehr enge. Am Eingang zu diesem Engthal hält unser Zug: wir sind
in Treuchtlingen angekommen. Dieser Marktflecken hat eine Be-
deutuug als Eisenbahnknotenpunkt. (Zeige die Bahnlinie, die
von Treuchtlingen nach Schwabach sührt!) — Die Töpfer der Umgegend
von Treuchtlingen, namentlich die vom Hahnenkamm, kommen oft nach
Treuchtlingen. Sie graben bei Treuchtliugeu sehr guten Töpferthon.
(Erinnerung an Klingenberg.)
Zusammenfassung: Fahrt von Günzenhausen nach
Treuchtlingen. Nach Günzenhausen treten die Berge des
Hahnenkamms näher an die Altmühl heran. Der Grund ist sehr
fruchtbar. Bei Treuchtlingen beginnt das Engthal der Altmühl.
d. Besuchen wir nun den Karlsgrab en. Derselbe erstreckt sich
in einer Länge von etwa 500 in*), seine Breite beträgt ca. 20 m. Die
zu beiden Seiten aufgeworfenen Userhügel, auf denen große Bäume sich
erheben, erreichen eine Höhe von über 30 m. Hart am Karlsgraben
liegt das Dorf Graben. Seht, diesen Graben ließ Karl der Große
herstellen. Wir wissen schon, was er in der Nähe von Weissenbnrg
erbaute? Das Klösterlein aus der Wülzburg. — Was werdet Ihr uuu
erfahren wollen? Warum er den Graben erbaute. — Das will
ich Euch erzählen**). — Karl hielt oft Einkehr im Klösterlein auf der
Wülzburg. (Zeigen!) Als er eines Tages dort sein Lieblingsgericht,
den Wildbraten, den seine Jäger an Spießen auftrugen, gespeist und
dann ein wenig der Mittagsruhe gepflogen hatte, ging er mit dem Abt
hinaus auf den Berg und erfreute sich au dem schönen Anblick. Sein
scharfes Auge erreichte gen Mittag den Hahnenkamm, gen Abend den
Hesselberg, im Norden die letzten Berge von Forchheim. Zu jener Zeit
aber waren die Wasseradern der Umgegend noch weit voller, als in
unseren Tagen, wo die Müller klagen, wenn eine Gans nach Durst aus
ihrem Mühlbach trinkt. Auch die Altmühl und die schwäbische Rezat
bedeckten damals alle Wiesen und Acker, welche nun flach an ihnen liegen.
So kam denn der mächtige Frankenkönig auf den Gedanken, diese beiden
Flüsse durch einen Kanal zu verbinden. (Zeigen!) Bei Karl dem
Großen lag aber zwischen Beschließen und Beginnen eines Dinges ge-
wöhnlich nicht mehr Zeit, als zwischen dem Blitzen und Donnern. Daher
wählte er sogleich das Wildsburgklösterlein vorläufig auf einen Monat
zu seinem Aufenthalt, um den Bau zu beaufsichtigen. Sodann ließ er
die Leute auf zwei und drei Stunden im Umkreise zu Frondiensten
*) Die Maßangaben sollen den Lehrer veranlassen, die Größenverhält-
nisse an Obiekten der Heimat zu veranschaulichen.
**) Nach Stöber.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Klingenberg Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl Karl
— 6 —
Am andern Morgen versammelten sich die Kinder vom 7. bis 14.
Jahre, angethan mit schneeweißen Kleidern. Unter dem Geläute aller
Glocken zogen sie mit der mutigen Kinderlore hinaus ins Lager der
Schweden. Diese waren nicht wenig erstaunt über den seltsamen Zug.
Vor dem Zelt des Anführers fielen die Kinder aus die Knie, hoben die
Hände gen Himmel und riefen ein um das andere Mal: „Gnade,
Gnade!"
Zusammenfassung: Die Kind erl vre. Die Kinder von Din-
kelsbühl hatten die Kinderlore so lieb wie ihre Mutter. Ihr
folgten alle. Mit der Kinderschar zog Lore hinaus ins Schweden-
lager. Die Kinder flehten um Gnade für die Stadt.
4. Was nun der Feldherr der Schweden gethan haben wird? Ver-
mutungen der Schüler. — Anfangs war er sehr betroffen; so etwas
hatte er nicht erwartet. Er hieß die Kinder stille sein und hielt Kriegs-
rat. Nach einer halben Stunde trat er vor die Kinder und sprach:
„Es soll euch kein Leid geschehen." Dann ließ er Spielleute
holen, dazu Wein, Kirschen und dergleichen bringen und unter die Kin-
der verteilen. Die Musik spielte, und die seligen Kinder sprangen und
tanzten fröhlich um den freundlichen Schwedenführer. „Abends zogen
sie heim. Den Bürgern ließ der Schwedenoberst sagen, daß ihnen ver-
ziehen sei. In der Nacht brach er sein Lager ab, und morgens war
kein Feind mehr zu sehen." Groß war die Freude iu Dinkels-
bühl; alles jubelte den Kindern zu, welche die Stadt errettet. — Des-
halb wird die Kinder zeche gefeiert.
Zusammensassung: Dinkelsbühls Rettung. Der Schweden-
oberst hielt Rat mit seinen Offizieren und verzieh dann der Stadt.
Den Kindern ließ er gute Sachen bringen. Sie hatten die Stadt
errettet. Nachts zogen die Schweden fort. — Deshalb feiert man
die Kinderzeche.
3. Auf dem Kessetverg.
Wir besteigen heute den Hesselberg.
a. Zeige den Hesselberg auf unserer Karte! Wie liegt er
von Dinkelsbühl aus? Ostlich. — Welcher Fluß führt uus von Dinkels-
bühl aus an den Fuß dieses Berges? Wörnitz. — Welche Stadt finden
wir südlich des Hesselberges? Wassertrüdiugeu.
Zusammenfassung: Was wissen wir schon vom Hessel-
be rg?
b. Eine zweistündige Wanderung bringt uns von Dinkesbühl
an den Fuß des Hesselberges, der sich von Osten nach Westen sast
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
V. Die Donau.
A. Darbietung.
1. Zsoyer die Donau kommt?*)
Wo ist uns die Donau auf unseren bisherigen Wanderungen be-
gegnet? Bei Donauwörth mündet die Wörnitz, bei Kelheim die Alt-
müht, bei Regens bürg Naab und Regeu. An der Donau liegt Donau-
stauf mit der Walhalla. Der Böhmerwald sendet die Jlz zur Donau. —
Einiges wissen wir also schon von der Donau. Nun wollen wir sie
genauer kennen lernen. Was werdet Ihr zuerst erfahren wollen?
„Woher die Douau kommt."
Nach welcher Himmelsgegend müssen wir von Schwabach aus gehen,
um zum Ursprung der Donau zu gelangen? Südwesten. — Wandern
wir an unserer Karte uach Südwesten! Welche Orte können wir be-
rühren? Windsbach, Günzenhausen, Wassertrüdingen, Nördlingen. —
Was zeigt unsere Karte bei Nördlingen? Punktierte Linie, aus einer
Seite blau, aus der andern rot gerändert. — Seht, hier hört unser
Vaterland aus, und ein anderes Land, das Königreich Württemberg,
geht an. Da ist die Grenze zwischen Bayern und Württemberg.
Wir überschreiten diese Grenze und kommen nach Württemberg. Nun
wandern wir immer nach Südwesten weiter und kommen in das Land
Hohenzollern und endlich in das Großherzogtum Badeu. Hier erhebt
sich, wie wir an der Karte sehen, ein hohes Gebirge. Es ist der von
sinstern Tannen bewachsene Schwarzwald, von welchem jährlich Tau-
sende von Schwarzwälder Uhren — wer von Euch hat eine solche zu-
hause? — versendet werden. Hier im Schwarzwald nun stoßen wir
aus die Quellen der Donau. Sucht sie aus! Wie heißt das eine
Flüßchen? Brigach. — Das andere? Brege.— Wo kommen diese
zusammen? Don au eschin gen. — Wie heißt dann der Fluß?
Donau. — Aus welchen Quellflüssen entsteht also die Donau? Bri-
gach und Brege. — Daher der Spruch:
„Die Brigach und die Breg^,
Die bringen die Donau zuweg."
Zwischen Bergen sich hindnrchdrängend, nimmt die Donau eine
nordöstliche Richtung an. Wo tritt sie in Bayern ein? Ulm. —
*) Auch hier erhalten die Kiuder die Hausaufgabe, ihre Karte zu lesen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
— 17 —
5. Aufsätze:
a. Die Kinderzeche.
b. So G'sell, so!
In Nördlingen ruft nachts jede halbe Stunde der Nachtwächter
zum Turmwächter hinauf: „So Gesell, so!" Der Turmwächter läßt
dieselben Worte hören. Das kommt von folgender Geschichte.
Einst hatten die mächtigen Grafen von Ottingen mit der freien
Reichsstadt Nördlingen im Ries eine Fehde. Aber sie konnten die Stadt
nicht erobern. Da versprachen sie dem Thorwächter viel Geld, wenn er
das Thor offen ließe. Der Thorwächter sperrte nicht zu, sondern lehnte
das Thor nur au. Mit klopfendem Herzen ging er in sein Tnrmstübleiu
hinaus. — Zum Glück entlief einer armen Frau ein Schwein. Es
rannte grunzend an das Thor. Dieses gab sogleich nach. Die Frau
erschrak ordentlich, wie sie sah, daß zur Kriegszeit nachts das Thor
offen war. Zornig rief sie zum Thorwächter hinauf: „So G'sell, so!"
Dann lief sie zum Bürgermeister und erzählte ihm alles. Sosort wurde
das Thor zugesperrt.
Als die Feinde an das Thor kamen, war es versperrt, und sie
mußten mit leeren Händen umkehren. Der Verräter aber erhielt seinen
verdienten Lohn. (Nach einem Schüleraussatz.)
c. Vom Riessee.
Das Ries war in alter Zeit ein See. Juraberge bildeten sein
Gestade. Endlich durchbrach der See bei Harburg den Jura. Darüber
erzählt eine Sage das Folgende:
Als Jesus in Jerusalem ans Kreuz geschlagen wurde, besand sich
dort ein Öttinger Graf. Derselbe teilte dieses traurige Ereignis seinem
Bruder daheim mit. Dieser ließ ihm als Neuigkeit melden, daß der
Riessee nach Süden abgelaufen sei.
Der fruchtbare Riesboden und viele Versteinerungen geben heute
uoch Kunde von dem Riessee.
Geographie von Bayern.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
— 74 —
Pfeifen der Lokomotiven, das Klirren der Ketten und Puffer, das Ächzen
der schwerbeladenen Güterwagen. — Und erst die Menschenmenge in
den Hallen, im Durchgang, aus dem Bahnsteig, in den Wartesälen und
am Bahnhofplatz! —
ähnlich auch in München. Je mehr wir uns den riesigen
Ein- und Aussteigehallen nähern, desto breiter wird die Fahrbahn.
Nicht nur nebeneinander laufen die Schienenstränge, auch übereinander.
Der Lärm ist betäubend. Taufende von Wagen, teils in Ruhe, teils
in Bewegung, sind hier zu sehen. Aussallend groß ist die Zahl der
weiß angestrichenen Bier wagen. Wir lesen im Vorbeifahren : Löwen-
bräu, Hackerbräu, Hosbräuhaus und andere Ausschristen. Ihr habt
diese Wagen oft dnrch Schwabach fahren sehen. Gleichzeitig mit
unserem Zug fahren mehrere Züge ein; andere verlassen gerade die
bayerische Königsstadt. — Wer zur Nachtzeit in München einfährt,
wird staunen über die Bahnhofbeleuchtung. Hunderte von elek-
trifchen Bogenlampen verbreiten Tageshelle. Viele, viele Signallaternen
und die Glutaugeu der Lokomotiven bringen Abwechslung in das Bild.
— Schon eine Viertelstunde bewegt sich der Zug im Bahnhos. Da —
ein letzter Pfiff, und bald fahren wir in die riefige Bahnh ofhalle.
Weitgefpannte eiserne Bogen tragen das schwere Glasdach. — Wir
steigen ans. Ungefähr 4 Stunden brauchte unfer Schnellzug von
Schwabach nach München.
Zusammenfassung: Einfahrt in München. .Unsere Königs-
stadt hat einen sehr großen Bahnhos.
2. Mit einem ganzen Menschenstrom werden wir den Ausgängen
zugeschoben. Endlich stehen wir an der äußeren Säuleuhalle. Vor
uns liegt der große Bahnhosplatz. rings umgeben von riesigen
Gebäuden, meist Gasthöfen. Ist das ein Leben auf diesem Platze!
Fuhrwerke aller Art, Droschken, Straßenbahnwagen, Hotel-, Paket-,
Hand- und Lastwagen weichen geschickt einander aus. Wenn wir uns
jetzt iu das Durcheinander von Fahrzeugen wagen, müssen wir auf der
Hut sein, damit uns kein Unfall zustößt. Nun haben wir genug vou
dem Trubel! Aber wohin? Fächerartig führen mehrere Straßen in
das Stadtinnere. Doch wir haben ja einen Plan") und finden uns
bald zurecht.
Zusammenfassung: Reges Leben herrscht am Bahnhvsplatz.
3. Ium Marie,»platz und zum Königsschl'oh.
Wir gehen jetzt dahin, wo nnser Prinzregent wohnt.
1. Wo wird er wohnen? In einem großen und schönen Schloß,
*) Während des Unterrichts entsteht eine einfache Skizze an der Wandtafel.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Ium_Marie
Extrahierte Ortsnamen: Hosbräuhaus Schwabach Schwabach München München Bahnhvsplatz
— 109 -
wir gleich aussuchen. Im Südwesten liegt der hohe Berg, den wir
schon vom Starnbergersee aus sahen, die Zugspitze. Sucht den
Berg auf der Karte! —Seine Höhe? 2900 m. - Die Zugspitze ist der
höchste Berg Bayerns. — Hier im Süden liegt das wilde Karwän-
delgebirg. (Zeigen!)
Und nun die Aussicht im Norden? — Dichter Nebel bedeckt alles;
wie ein weites Schneefeld liegt's vor uns. Erst gegen Mittag wird
der Nebel dünner und verschwindet allmählich. Nun sehen wir unter
uns am Fuße des Berges den Kochelsee. Weiter nördlich liegt eine
große Ebene. Der Spiegel vieler Seen blinkt in der Ferne, hier
der Starnbergersee, dort der Ammersee. Dazwischen schauen
wir Wälder und Felder, eine Menge Dörfer und Städte.
Zusammenfassung: Aussicht. Vor-, Mittel-und Hochalpen —
Zugspitze, Karwäudel — Ebene mit Seen, Dörfern und Städten. —
5. Welche Gefahren die Besteigung eines Schneebergs
mit sich bringt.
Hättet Ihr wohl Lust, auch einmal einen Schneeberg, z. B. die
Zugspitze, zu besteigen? Das wäre freilich viel schwerer als unsere Berg-
fahrt aus deu Herzogenstand. Eine solche Bergtour (Hochtour) ist nicht
nur sehr anstrengend, sondern auch gefährlich. Wer einen Schnee-
berg besteigen will, muß vor allem schwindelfrei fein. Wißt Ihr
noch, wie bei nnserm Gang zur Schwabachmüuduug einige Mädchen
sich nicht über den schmalen Steg trauten, der nur aus einer Seite ein
Geländer hatte? Das wären die richtigen Bergsteiger! Da wollen wir
doch lieber eine so gefährliche Tour nicht selber ausführen; aber von
ihren Mühseligkeiten und Gefahren wollen wir uns erzählen lassen. Ein
weitgereister Mann, der nicht nur aus der Zugspitze gewesen, sondern
auch noch höhere und gefährlichere Berge bestiegen hat, berichtet uns
folgendes:
„Zur Besteigung hoher Alpengipfel vereinigt sich gewöhnlich eine
Gesellschaft von 6—8 Personen. Mancherlei Vorbereitungen sind zu
treffen. Man braucht zunächst 2 — 3 zuverlässige Führer, zu deren Ans-
rüstnng auch Eispickel und Seil gehören. Wenn die Teilnehmer
ihren Anzug richten, dürfen sie seste Lederhandschuhe nicht vergessen.
Auch Wein und Nahrungsmittel müssen mitgenommen werden. Bei
schönem Wetter beginnt nun die Gesellschaft zeitig am Morgen ihre
Wanderung. Gegen Mittag halten sie in einer Sennhütte Rast. Dann
geht es weiter. Durch eine wilde Schlucht sührt der Weg zur Höhe.
Da verfinstert sich der Himmel; ein Gewitter zieht heraus. Blitze zucken,
krachend rollt der Donner, und in vielfachem Echo tönt sein Rollen von
den Bergwänden zurück. Schutzlos ist die Gesellschaft dem Hochgewitter
preisgegeben ; deun keine Hütte ist in der Nähe. In Strömen stürzt der
Regen nieder; bald ist alles bis aus die Haut durchnäßt. An allen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
— 118 —,
gedeckter Raum. Daran schließen sich zu beiden Seiten zwei schmale
Gebäude mit Balkouen (der Palast des Hannas und Pilatus), und
wieder auf beiden Seiten dieser Häuser sieht mau durch offene Thorbogen
in die Straßen Jerusalems hinein.
. Das Spiel beginnt morgens 8 Uhr und dauert mit einer ein-
stündigen Mittagspause bis abends 6 Uhr. Halb Oberammergau ist am
Spiel beteiligt: Männer, Frauen und Kinder. Oft sind 500 Personen
zu gleicher Zeit auf der Bühne. Das „G'spiel" hat vier Hauptabteilungen:
die 1. zeigt uns die Leidensgeschichte vom Einzug des Herrn bis zu seiner
Gefangennehmung, die 2. reicht bis zum Verhör vor Hannas, die 3.
endet mit Jesu Kreuzestod, die 4. zeigt die Auferstehung. Die einzelnen
Abschnitte werden durch „Vorbilder", d. f. lebende Bilder aus dem alten
Testament, eingeleitet (z. B. Isaaks Opferung, Josephs Verkauf). So
führt uns das Paffionsfpiel die ganze Leidensgeschichte in ergreisender
Weise vor Augen; jede Einzelheit der Bibelerzählung wird getreulich
wiedergegeben. Gespannt lauschen die Zuschauer, und tiefe Andacht er-
greift ihre Herzen wie beim Gottesdienst.
Zusammenfassung: Das Paffionsfpiel. Aus einer Wiese
ist ein großer Holzbau aufgeschlagen; 5000 Personen haben Platz.
Die Bühne zeigt uns die Stadt Jerusalem. Das Spiel dauert
den ganzen Tag. Halb Oberammergau wirkt dabei mit. Es wird
die ganze Leidens- und Sterbensgeschichte des Heilands dargestellt,
vom Einzug in Jerusalem bis zur Auserstehung. Den einzelnen
Abschnitten gehen lebende Bilder voraus.
4. K ö n i g s s ch l ö s s e r.
Viele von den Fremden, die das Passionsspiel besuchteu, wandern
darnach das Ammerthal aufwärts zum Schloß Liuderhof, das einfam
im Wald liegt und wuudervolle Gartenaulagen, fowie ähnliche Pracht-
volle Gemächer hat wie das Schloß Herrenchiemsee. Westlich von Linder-
hos finden wir noch zwei Königsschlösser: Hohenschwangan und
Neu schwanstein, an der Stelle, wo schon in alten Zeiten Burgen
aus rauschende Tannenwälder und schimmernde Seen niederschauten. Wie
eine große, prächtige Ritterburg liegt Neuschwanstein auf einem hohen,
steilen Felsen.
Zusammenfassung: Drei K ö u i g s s ch l ö s se r.
<1. Die Aedeutung des Waldes im Kochgevirge.
Wir wollen heute davon reden, welchen Nutzen der
Wald den Alpenbewohnern bringt.
Wir haben früher fchon von waldreichen Gebirgen gehört; nenne
solche! Spessart, Fichtelgebirg u. s. w. — Bei welcher Gelegenheit
konnten wir bemerken, daß auch die Alpeu ausgedehnte Waldungen be-
sitzen? Bei der Besteigung des Herzogenstandes (Wanderung dnrch Laub-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]