Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 24

1902 - Karlsruhe : Lang
— 24 — Seiner Familie zeigte er sich als treuer Hausvater. Er selbst gab ihr das Beispiel der Gottesfurcht, Frömmigkeit, Pflichttreue und Arbeitsamkeit. Die Gewänder, die er gewöhnlich trug, waren von seinen Töchtern gesponnen, gewoben und gefertigt. Bei allen seinen vielen Geschäften und Sorgen fand er noch Zeit, den Verwaltern seiner Güter kluge Vorschriften zu erteilen und ihre Rechnungen zu prüsen. 5. Von Kaiser Karls Heimgang. In seinen alten Tagen verweilte Karl am liebsten zu Aachen. Er benützte hier die warmen Quellen zur Stärkung seines Leibes. In den letzten Jahren seines Lebens erfuhr er großes Leid durch deu Verlust seiner hoffnungsvollen Söhne Pipin und Karl. Es blieb ihm nur noch Ludwig, der fpäter den Beinamen „der Fromme" erhielt. Als Karl wahrnahm, daß feine Kräfte nachließen, dachte er daran, sein Haus zu bestellen. Er ließ seinen Sohn Ludwig nach Aachen kommen. Ebendahin hatte er die Grasen, die Bischöfe und die vornehmsten Herren aus dem ganzen Reiche zusammenberusen. In einer feierlichen Versammlung machte er ihnen den Vorschlag, nach seinem Tode seinen Sohn Ludwig zum König und Kaiser zu machen. Sie gaben ihre Einwilligung, und dem ganzen fränkischen Volke gefiel es so. In der Marienkirche setzte darauf Karl seinen Sohn neben sich als Kaiser und übergab ihm das Reich, indem er ihm eine goldene Krone darreichte. Und das versammelte Volk ries: „Es lebe Kaiser Ludwig!" Karl selbst aber lobte Gott und sprach: „Gelobet seist du, Herr, Gott, der du meinen Augen heute gegeben hast zu schaue» meinen Sohn sitzen aus meinem Thron." Seinen Sohn aber ermahnte er, daß er in allen Dingen die Gebote Gottes halten und das Reich mit Gerechtigkeit und Weisheit regieren solle. Nicht lange daraus wurde der Kaiser von einem Fieber befallen. Sofort enthielt er sich des Essens, wie er beim Fieber immer tat; er meinte nämlich, durch Hunger die Krankheit bezwingen oder doch lindern zu können. Aber zum Fieber kamen Seitenschmerzen und die Brustentzündung. Nun ließ sich Karl das heilige Abendmahl reichen und bereitete sich zum Sterben vor. Am siebenten Tage seiner Krankheit, am 28. Januar 814, starb er, nachdem er 46 Jahre König der Franken gewesen war und 14 Jahre die Kaiserkrone getragen hatte. In einer Grabkammer der Marienkirche zu Aachen wurde er bestattet. Man setzte ihn aus eineu vergoldeten Sessel, schmückte ihn mit der Krone und dem Kaisermantel und umgürtete ihu mit dem Kaiserschwert. Auf feine Kniee legte man ein Evan-gelienbnch. Sein goldenes Scepter und sein goldener Schild

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 301

1902 - Karlsruhe : Lang
— 301 — 5. Tort soll er nicberfnieen; Er sprach: „Das tu’ ich nit! Will sterben, wie ich stehe, Will sterben, wie ich stritt, So wie ich steh' aus_ die)er schanz'! — Es leb' mein guter Kaiser Franz, Mit ihm sein Land Tirol!" 6. Und von der Hand die Binbe Nimmt ihm der Korporal; Anbreas Hofer betet Allhier zum letztenmal; Dann rüst er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Abe, mein Land Tirol!" Julius Mosen. Napoleon 1. Bei Smolenskunb an der Moskwa, Waren blnt'ge Sieg' erkämpft, Laut erschallet stolzer Jubel, Ter balb schrecklich ist gebämpst. 2. Als in Moskau Frankreichs Kaiser Zog mit weh'nben Fahnen ein: Glaubt er, nicht im Reich des Lebens, Nein, im Totenlanb zu sein. 3. Erabesrnh umfängt den Sieger; Leere Straßen sieht er nur; Ausgestorben rings die Häuser; Nirgenbs eine Menschenfpur! 4. Plötzlich sängt es an zu brennen, Lobert hell zum Himmel auf. Und bersturmminb packt bieflamme, Führt sie fort im Wirbellauf. 5. Rings ein Meer oon Gluten wälzt sich Näher, wilb und wunberbar, Bis die stolze Zarenhauptstabt Nur ein Aschenhaufen war. 6. Schnell Napoleon erkannte Tie Gefahr, die ihn umringt, Eilt allein zurück im Winter Jeber Jubellaut verklingt! in Rußland. 7. Sinb das wirklich jene Krieger Die so stolz ins Land marschiert, Jene iibermüt’gen Sieger, Die so prahleub triumphiert? 8. Ohne Schutz und ohne Obbach Von Kosaken rings umschwärmt, Zog das Heer bei Nacht und Tage Bleich und müb und abgehärmt. 9. Truppweis' sinken die Soldaten j In den tiefen, kalten Schnee; I Der mit seinem Leichentuch i Deckt das ganze, grause Weh. 10. Bis zur Beresina mühsam Ist das Heer herangerückt, Und in wilber Angst und Eile Wirb der Fluß leicht überbrückt. 11. Grauenvoll naht das Verberben! Jeber will der erste sein, Wnhrenb Russen mit Kartätschen Feuern aus den Hansen ein. 12. Doch die Brücke, voll Gewimmel, Trägt die Last, die Menge nicht, In die eis’gen Fluten plötzlich Krachenb sie zusammenbricht. Einke. 13. Art der Beresina war es, Wo gebrochen Frankreichs Macht, Wo der große Weltbezwinger Schrecklich warb zu Fall gebracht. Der Trompeter an der Katzliach. 1. Von Wunben ganz bebecket Der Trompeter sterbend ruht, An der Katzbach hingestrecket. Der Brust entströmt das Blut. 2. Brennt auch die Tobeswuube, Doch sterben kann er nicht, Bis neue Siegeskuube Zu seinen Ohren bricht.

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 142

1902 - Karlsruhe : Lang
— 142 — mit Bismarck, konnte ihn jedoch nicht zur Gewährung günstigerer Bedingungen für sein Heer bewegen. Er wünschte eine Zusammenkunft mit König Wilhelm I., die dieser auch zugestand, jedoch erst nach Abschluß der Kapitulation. Diese erfolgte mittags um 12 Uhr. Das srauzösische Heer legte die Waffen nieder; 1 Marschall, 39 Generale, säst 3000 Offiziere und 83000 Mann*) wurden kriegsgefangen nach Deutschland geführt, 10 000 Pferde, 330 Feldgeschütze, 184 Festungsgeschütze, 70 Mitrailleusen fielen in die Hände der Sieger. Um 1 Uhr kam König Wilhelm mit dem gefangenen Kaiser in dem Schlößchen Bellevue bei Donchery zusammen. Der König schrieb darüber an seine Gemahlin: „Um 1 Uhr setzte ich mich mit Fritz in Bewegung, von der Kavallerie-Stabswache begleitet. Ich stieg vor dem Schlößchen ab, wo der Kaiser mir entgegenkam. Der Besuch währte eine Viertelstunde; wir waren beide sehr bewegt Über dieses Wiedersehen. Was ich alles empfand, nachdem ich noch vor drei Jahren Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht gesehen hatte, kann ich nicht beschreiben." Dem gefangenen Kaiser wurde das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel zum Aufenthalte angewiesen. Straßburg, Metz, Paris. Nach dem herrlichen Siege von Sedan hofften und wünschten die Deutschen, daß der Krieg so bald als möglich durch einen ehrenvollen Frieden abgeschlossen werde. Allein er begann von neuem. Auf die Nachricht von der Niederlage und Gefangenschaft Napoleons wurde in Paris die Republik ausgerufen. Die Kaiserin Eugenie, seit Napoleons Abwesenheit Regentin, verließ mit den Ministern die Stadt; das Kaiserreich war zu Ende. Die republikanische Regierung knüpfte Friedensunterhandlungen an; als aber König Wilhelm I. die Abtretung von Elsaß und Deutsch-Lothringen forderte, beschloß sie, den Krieg fortzusetzen. Wenige Tage nach der Schlacht bei Wörth erhielt ein Teil der dritten Armee, hauptsächlich Badener, die Aufgabe, Straßburg zu nehmen. Da dies weder durch Überrumpelung, noch durch Einschließung möglich war, mußte man zur förmlichen Belagerung schreiten. Das Belagerungsheer wurde von General Werder befehligt. Am 12. August wurde die Stadt eingeschlossen, und die folgenden 46 Tage hatte sie alle Schrecken der Belagerung auszustehen, so am 18. August und wieder am 23. und in der Nacht zum 24. eine heftige Beschießung. Der französische Kommandant Uhrich verweigerte hartnäckig die Übergabe. Am 26. September hatten die Belagerer 40 Batterien errichtet; in denselben waren 119 gezogene Kanonen, 42 schwere und 40 kleine *) Ohne die 20 000 Mann, die während des Kampfes gefangen worden waren.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 111

1898 - Schwabach : Schreyer
— 111 — nehm fühlbar gemacht; ein eisiger Wind jagt ihnen scharfe Eisnadeln ins Gesicht und läßt ihre Glieder erstarren. Mancher möchte mutlos werden; die Führer vertrösten sie aus die nahe Schutz Hütte, die sie auch bald erreichen. Sie ist leer und kann nicht Speise und Trank bieten, aber doch Schutz gegeu den eisigen Wind. So gut es gehen will, suchen sich die Frierenden zu erwärmen; sie hüllen sich in die mitge- brachten Decken, trinken Rotwein oder Schnaps, machen Arm- und Fuß- beweguugen u. s. f. Zusammenfassung: Wanderung über den Gletscher — Eisen- klammern — Drahtseil — Kälte — Schutzhütte. — Die Hütte liegt unmittelbar an einem der 2 Berggipfel, den die Bergsteiger, nachdem sie sich erwärmt und gestärkt, betreten, um uach den Mühfalen der Wanderung nun die herrliche Aussicht zu genießen. Zum auderu Gipfel führt ein zackiger Kamm, den auch geübte Bergsteiger nicht zu überschreiten vermöchten, wenn nicht ein doppeltes Drahtseil an- gebracht wäre. Auch der Abstieg bietet feine Schwierigkeiten, fast noch mehr als der Aufstieg. Das Hiuabklettern an einer steilen Wand mit Hilfe von Eisenklammern ist z. B. anstrengender und gefährlicher als das Hinauf- klettern. Der Abstieg ermüdet überhaupt mehr als der Aufstieg. So ist wohl jedermauu aus der Reisegesellschaft froh, wenn man ohne Un- glücksfall wieder un sichern Thal angelangt ist." Zusammenfassung: Zackiger Kamm mit doppeltem Drahtseil —- Abstieg. — Wir srageu unsern freundlichen Gewährsmann noch, ob man auch die höchsten Alpengipfel besteigen könne. Er antwortet uns: „Gar manchen Berg hat bis jetzt noch kein Mensch bestiegen; aber den höchsten Alpengipsel, der noch 2000 m höher ist, als die Zugspitze, kann man besteigen. Freilich ist das eine sehr anstrengende, gefährliche und auch teuere Geschichte. Diese Bergbesteigung kommt aus 7—800 Jb. Wer sie ausführen will, muß 4 Führer mitnehmen; das ist Vorschrift. Dann braucht er uoch 5 Träger für die Lebensmittel und andere Sachen. Man muß ja auf dem Schnee über Nacht bleiben, hat also viele Decken nötig. Auch Leitern und Seile muß man mitnehmen zum Hinausziehen und Hinablassen. Ost ist ein so schmaler Grat zu überschreiteu, daß man reitend darüber rutschen muß. Kommen Nebel oder Unwetter, so muß die Gesellschaft umkehren, oft nicht weit vom Ziel. Da ist es doch weislich eingerichtet, daß man auch vou uiedrigeru und bequem zu ersteigenden Bergen aus die Schönheiten der Alpenwelt schauen und genießen kann." — Zusammenfassung: Besteigung des höchsten Alpengipsels.

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 13

1898 - Schwabach : Schreyer
\ — 13 — vor jedem Angriff. Da wollte sie ein Öttinger Gras mit List in seine Gewalt bringen. Er versprach einem Thorwächter 100 schwere Gulden, wenn er in einer bestimmten Nacht das Thor offen lasse, damit er in die Stadt eindringen und die schlafende Bürgerschaft überrumpeln könne. Geldgier machte den Thorwächter wirklich zum Verräter. An dem be- stimmten Tage, es war im kalteu Januar, stieg er spät abends herab vom hohen Turm, lehnte das schwere Thor zu, steckte den eisernen Schlüssel ins Schlüsselloch, sperrte aber nicht ab. Klopsenden Herzens stieg der Verräter die vielen Stuseu hinauf zu seinem einsamen Turmstüblein. Je- den Augenblick konnte der Öttinger Gras mit seinen Scharen in die friedliche Stadt einbrechen, — und die 100 Gulden waren sein. Zum guten Glück aber kam einer Frau ihr settes Schwein aus. Schnurstracks rannte es gegen das Thor — und hinter ihm voll Angst die Frau. Da — plötzlich war der Flüchtling verschwunden. Er war durch das offene Thor entkommen. Entsetzt hielt die überraschte Frau inne: das Thor offen! zur Nachtzeit? Verrat? — Da öffnete sich hoch oben am Turm ein Fenster und der Thorwächter guckte herab. Zoruig schrie da unsere Frau hinaus: „So G'sell, so!" Daun lief sie, was sie laufen konnte, zum Bürgermeister und erzählte alles. Rasch ward das Thor geschloffen. Umsonst kamen die Öttinger angeritten; mit langer Nase mußten sie wieder abziehen. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. — Seit jener Zeit ruft in Nördlingen nachts jede halbe Stunde der Wächter hinaus zum Turmhüter: „So G'sell, so!" und von droben schallt als Antwort nieder: „So G'sell, so!" — Zusammenfassung: So G'sell, so! e. Das Ries, ein alter Seeboden. Warum die Riesebene so große Fruchtbarkeit besitzt? Guter Boden, mäßig warmes Klima, Wasser. 1. Wie der Bamberger Kessel, zeigt das Ries einen setten, sast schwarzen Ackerboden, oft mehrere Meter tief. Am besten sieht man das, wenn die Rieser einen Bruuuen graben. Unter der schwarzen Ackererde stößt man auf gelbbraunen Letten (Lehm); in demselben findet man ein Lieblingsspielzeug der Rieser Mädchen: zahlreiche Kiesel- steine, die vom Waffer abgeruudet sind. Unter dem Letten liegt eine starke Schicht blau schwarzen Thons. An manchen Orten steigt aus dieser Thonschicht schweselhaltiges Wasser empor, das nach sanlen Eiern riecht. Trotzdem suchen bei Wemding und Nördlingen kranke Leute durch Bäder in diesem schwefelhaltigen Wasser Heiluug. — Gräbt man noch tiefer unter den Lehm hinab, so entdeckt man große Flöze (Erklären!) von Braunkohlen. (Vorzeigen!). „Am Rande der Riesebene tritt der Fels- und Steinboden deutlich zu Tage. Hier erkennt man au zahlreichen Steinbrüchen, daß die umliegenden Höhen vorzugsweise aus Kalkstein bestehen. Der-

10. Deutsche Geschichte - S. 198

1881 - Straßburg : Schultz
198 Verfall der franzsischen Macht. bedrohte Knigsberg und zwang ihn, ohne auf groes Widerstreben beim Kurfrsten zu stoen, zu einem Bndnis mit Schweden, in welchem Friedrich Wilhelm eine Erweiterung seiner preuischen Lnder, aber unter schwedischer Lehensherrlichkeit zugestanden 1656 wurde (1656). Nun drangen die Schweden und Brandenburger in Polen ein und schlugen in der dreitgigen Schlacht bei Warschau das viel grere, aber schlecht gefhrte polnische Heer. Der Sieg blieb ohne weitere Folgen, da einesteils Friedrich Wilhelm aus Furcht vor einer allzu groen Machterweiterung Schwedens sich wieder vom Heere Karls X trennte, anderenteils der deutsche Kaiser, Rußland und Dnemark die Polen begnstigten. Unter diesen Verhltnissen suchte 1656 Karl X den Kurfrsten durch den Vertrag zu L abiau (1656), worin er ihm die Souvernitt der Preußen zugestand, fester an Schweden zu fesseln. Nichtsdestoweniger wurde der Krieg gegen Polen ohne weitere Ersolge gefhrt, und Karl X zog es vor, sich auf Dnemark zu werfen. Friedrich Wilhelm aber, der nun selbst in Not geriet, schlo unter der Vermittlung des Kaisers mit Polen den Vertrag 1657 zu Melau (1657), in welchem ihm auch Polen die Souvernitt in Preußen zugestand, worauf sich der Kurfürst den Feinden Schwedens anschlo. Auch jetzt noch zeigte sich Karl X als groer und unerschrockener Feldherr; der das Eis des Belt drang er von Fnen nach Seeland vor und zwang Dnemark zum Frieden, brach aber gleich darauf wieder den Frieden und belagerte, obgleich ver= geblich, Kopenhagen (1659). Mitten unter diesen Kriegsstrmen starb Karl X (Februar 1660), worauf unter der Vermittlung Hollands, Englands und Frankreichs der groe Krieg durch den Frieden von 1660 Oliva (1660) beigelegt wurde. In diesem Frieden wurde dem Kurfrsten feierlich die Souvernitt in Preußen gewhrleistet. ^ d. Der groe Kurfürst grndet einen brandenburgisch-preuischen Staat. Die Erwerbung der Souvernitt in Preußen war ein groer Erfolg, da jetzt erst der Einflu Polens auf den alten Ordensstaat gebrochen war; aber der Kurfürst sah darin nur den Anfang, zu weiteren Plnen. Bis jetzt Hattert nmlich die brandenburgischen Kur-frsten zwar Besitzungen in den Marken, am Rhein, in Preußen; aber es fehlte viel daran, da dieselben zu einem Staate geeint gamseu--wren. denn jedes dieser Lnder hatte seine besonderen Vorrechte, und die Macht des Kurfrsten war besonders durch den Adel sehr beschrnkt. Nun ging Friedrich Wilhelm daran, diese Vorrechte aufzuheben und die unbeschrankte (absolute) Frstengewalt zu begrnden. Am heftigsten war der Widerstand dagegen in Preußen, der erst nach der Verhaftung des Schppenmeisters Rhode von Knigsberg und der Hinrichtung des Obristen von Kalkstein gebrochen , v n wurde. Vor allem verschaffte sich Friedrich Wilhelm nun durch Ein- " fhrung einer festen Steuer, der sog. Accise, die ntigen Geld-mittel, die er aber nie zu eitlem Prunke, sondern nur zum. Wohle des Ganzen verwandte. Seine erste Sorge war in diesen kriegerischen
   bis 10 von 31 weiter»  »»
31 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 31 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 4
4 1
5 13
6 0
7 4
8 4
9 0
10 0
11 0
12 5
13 4
14 0
15 0
16 3
17 0
18 0
19 3
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 9
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 2
35 0
36 13
37 5
38 2
39 3
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 1
46 0
47 2
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 17
2 1
3 9
4 8
5 4
6 6
7 2
8 9
9 36
10 15
11 3
12 6
13 5
14 0
15 0
16 17
17 39
18 4
19 23
20 1
21 13
22 0
23 22
24 4
25 0
26 0
27 0
28 7
29 25
30 0
31 0
32 6
33 2
34 7
35 1
36 4
37 3
38 22
39 5
40 5
41 11
42 8
43 2
44 5
45 10
46 3
47 0
48 9
49 9
50 4
51 15
52 1
53 0
54 38
55 0
56 1
57 7
58 3
59 18
60 16
61 4
62 11
63 0
64 3
65 1
66 0
67 2
68 5
69 1
70 19
71 8
72 9
73 21
74 5
75 9
76 27
77 25
78 2
79 4
80 6
81 1
82 14
83 3
84 6
85 2
86 3
87 14
88 0
89 0
90 0
91 11
92 16
93 2
94 32
95 3
96 8
97 0
98 5
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 1
2 5
3 2
4 0
5 0
6 3
7 3
8 0
9 4
10 1
11 0
12 6
13 2
14 2
15 0
16 0
17 39
18 1
19 2
20 0
21 9
22 0
23 0
24 4
25 7
26 2
27 0
28 0
29 0
30 9
31 0
32 0
33 3
34 1
35 5
36 0
37 0
38 0
39 4
40 1
41 0
42 1
43 4
44 1
45 0
46 2
47 1
48 0
49 1
50 16
51 8
52 0
53 0
54 3
55 3
56 1
57 0
58 0
59 5
60 27
61 7
62 0
63 0
64 1
65 9
66 0
67 0
68 2
69 0
70 16
71 2
72 4
73 1
74 0
75 2
76 0
77 0
78 0
79 0
80 2
81 29
82 3
83 2
84 1
85 0
86 0
87 1
88 4
89 4
90 2
91 2
92 0
93 13
94 1
95 5
96 3
97 6
98 0
99 3
100 6
101 0
102 23
103 2
104 0
105 0
106 0
107 3
108 0
109 1
110 8
111 3
112 2
113 1
114 3
115 1
116 0
117 0
118 2
119 4
120 0
121 54
122 0
123 3
124 8
125 4
126 0
127 1
128 0
129 1
130 8
131 10
132 1
133 5
134 0
135 0
136 3
137 1
138 0
139 7
140 34
141 4
142 18
143 17
144 2
145 1
146 0
147 4
148 1
149 1
150 2
151 3
152 10
153 0
154 1
155 8
156 19
157 3
158 1
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 2
167 2
168 0
169 3
170 5
171 1
172 1
173 3
174 2
175 4
176 2
177 1
178 0
179 2
180 0
181 0
182 4
183 5
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 1
193 0
194 1
195 0
196 11
197 1
198 6
199 8