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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

5. Die Provinz Sachsen - S. 26

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
26 Ruf hat die im Jahre 1694 gegründete Universität. In welchen Städten unserer Provinz befanden sich früher noch Universitäten? — Die zu Wittenberg hörte 1817 auf und wurde mit der in Halle vereinigt. Seitdem führt diese auch den Namen „Vereinigte Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg." — Die schönste Kirche in Halle ist die vom Erzbischos Albrecht erbaute, mit 4 Türmen versehene Marienkirche. Sie liegt mitten in der Stadt an dem Marktplatze. Auf demselben stehen auch das altertümliche Rat- haus, der 86 m hohe Rote Turm, ein Denkmal des Komponisten Händel (er wurde 1685 in Halle geboren) und ein Kriegerdenk- mal. Zu den Sehenswürdigkeiten von Halle gehören auch die Ruinen der alten Mo ritz bürg, die den Erzbischösen von Magde- bürg längere Zeit als Wohnung diente, im 30 jährigen Kriege aber zerstört wurde. — Am meisten ist wohl Halle durch die großartigen, in der Vorstadt Glaucha gelegenen Stiftungen August Hermann Franckes berühmt. Dieselben bestehen aus einem Waisenhause und mehreren höheren und niederen Schulen. Im Jahre 1714 wurden hier 1075 Knaben und 700 Mädchen von 108 Lehrern unter Franckes Leitung unterrichtet; und als dessen 200 jähriger Geburtstag im Jahre 1863 gefeiert wurde, belief sich die Zahl sämtlicher Schüler und Schülerinnen auf 3000. Mit diesen Schulen und Erziehungsanstalten sind noch eine Apotheke, die Cansteinsche Bibelanstalt, eine Buchdruckerei und Buch- Handlung verbunden. 1829 erhielt August Hermann Francke (gestorben 1727) innerhalb seiner Stiftung ein ehernes Denkmal. Eine halbe Stunde unterhalb Halle erhebt sich hart am Ufer der Saale ein Felsen, auf dem die Ruinen der alten Bergfeste Giebichenstein liegen. Dieselbe diente im Mittelalter häusig als Gefängnis für fürstliche Personen. „Bei Halle hebt sich steil und jäh Und steigt mit einem male Hoch, hoch hinauf in Wolkenhöh' Ein Felsen aus der Saale. Drauf stand die Zwingburg wohlbemannt, Davon das Sprüchlein ging im Land: Wer kommt nach Giebichensteine, Kommt selten wieder Heime!" So wnrde auch vom deutschen König Heinrich Iv. zu Ende des 11. Jahrhunderts der Landgraf Ludwig der Springer von Thüringen hier gefangen gehalten. Der soll dann, so erzählt die Sage, durch einen kühnen Sprung in die Saale sich die Freiheit wieder verschafft haben. Das Dorf Giebichenstein ist mit seinen 15 000 Einwohnern das größte Dorf in unserer Provinz. Dicht dabei liegt das viel- besuchte Solbad Wittekind. Weiter abwärts kommt die Saale an Wettin vorbei, in dessen Nähe sich nicht unbedeutende Steinkohlenbergwerke befinden.

6. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 14

1890 - Breslau : Hirt
14 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. Ballenstädt* 4850 Ew., mit Schloß und herrlicher Umgebung. Hoym.3033 Ew., mit Schloß. Gernrode, durch seine vom Markgrafen Gero 960 gestiftete schöne Kirche in romani- schem Baustil bekannt, liegt am Fuße des Stufenberges. Harzgerode 3250 Ew. Alexis- badundbictorshöhe sind vielbesuchte Orte, ebenso der M ä g d e s p r u n g; hier Eisenhütte und Gießerei. V. Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen. \. Abriß der Geschichte. Eine Geschichte der Provinz Sachsen giebt es erst seit 1815, denn in diesem Jahre ist sie aus alten preußischen und den neu erworbenen sächsischen Gebieten gebildet worden. Nach diesen hat die Provinz ihren Namen „Sachsen" erhalten. Der R.-B. Magdeburg enthält den ältesten Bestandteil des preußischen Staates, die Altmark (Albrecht d. Bär). Das Herzogtum Magdeburg und das Fürstentum Halberstadt, beide vorher geistliche Gebiete, erwarb der Große Kurfürst beim westfälischen Friedensschluß 1048, doch konnte er in Magdeburg erst 1680 die Regierung antreten. Das Erzbistum Magdeburg ist von Otto I. 968, das Bistum Halberstadt schou von Karl d. Gr. gestiftet. Die Grafschaft Wernigerode wurde schon 1449, die Abtei Quedlinburg 1892 durch den Reichs- deputations-Hauptschluß, die Grafschaft Barby mit Gommern erst 1815 er- worben. Die übrigen von den letztgenannten Gebieten verlor Preußen zeitweilig durch den Tilsiter Frieden bis auf die beiden rechtselbischen Jerichowschen Kreise. Der R.-B. Merseburg umfaßt größtenteils früher kursächsisches Gebiet, darunter den alten Kurkreis mit der Hauptstadt Wittenberg. Merseburg und Naumburg-Zeitz waren früher Bistümer, später nebst Weißenfels Residenzen selbständiger sächsischer Herzöge, deren Linien aber alle im vorigen Jahrhundert ausstarben, worauf ihre Länder an Kurfachsen zurückfielen. Der Saalkreis mit Halle gehörte früher zum Erzstift Magdeburg, die Graf- schaft Mansfeld nur zum Teil zu Sachsen. — Von Kriegen ist diese Ge- gend am meisten heimgesucht worden, und namentlich die Ebene zwischen Merse- bürg und Leipzig könnte man einen „Tanzplatz des Kriegsgottes" nennen. Von den ältesten Zeiten bis in die neusten sind hier entscheidende Schlachten geliefert worden! Keuschberg, Homburg, Lützen, Roßbach, Groß-Görfchen. Der R.-B. Erfurt ist zum größten Teil infolge des Reichsdeputatious- Hauptschlusses 1892 erworben worden (Nordhausen, Mühlhausen, Erfurt und Eichsfeld). Erfurt, früher Universität und Festung, gehörte kurze Zeit zum Kaiserreich Frankreich. Die Grafschaft Hohenstein, früher halberstädtisch, ist der älteste preußische Besitz in diesem R.-B. 1815 kamen einige sächsische Ge- biete hinzu, darunter auch die Kreise Ziegenrück und Schleusingen (Grafschaft Henneberg). Besondere Bedeutung hat die Provinz dadurch, daß aus ihren jetzigen Grenzen die Reformation ausging. Als Lutherstädte sind zu nennen: Eis leben, Mansfeld, Magde- bürg, Erfurt, Wittenberg und Torgau. Die großen Religionskriege sind hier hauptsächlich ausgefochten worden, und mehr als einmal ist Magdeburg der Mittelpunkt der europäi- scheu Politik gewesen (1551. 1631). Der siebenjährige Krieg berührte nur den früher sächsischen Süden, während die napoleonischen Kriege auch den Norden hart mit-

7. Die Heimat - S. 135

1899 - Leipzig : Degener
— 135 b) Im Kreise Wanzleben liegen 2 Städte an der Bode und 2 nördlich davon. Die Stadt Egeln (5vo) in fruchtbarer und braunkohlenreicher Gegend; in der Nähe die großen Industrie- dörfer Unsebnrg (2'/.,), Wolmirsleben (2v4). Westeregeln (3). — Die Stadt Hadmersleben (V/4) mit Landwirtschaft. — Groß Wanzleben (4); Seehausen bei Magdeburg (3)'.*) — Bon histori- schem Interesse ist Dodendorf durch ein siegreiches Gefecht des Schillschen Corps gegen die West- sälischen Truppen am 5. Mai 1809. — Solbad Sülldorf (südwestlich von Dodendorf). c) Oschersleben (12v>) am Bodeknie mit Landwirtschaft und Industrie, welche gehoben ist durch Braunkohlenlager in der Nähe. Nördlich vom Bruchgraben die Dörfer Hornhausen (3l/2), s. S. 134, und Hamersleben 12). — Wo die Bode zwischen Huy und Hakel in die Ebene tritt, liegt Gröningen (3'/4)**); östlich davon die Ackerstadt Croppenstedt (21/.,); am Nordostfuße des Huywaldes Schwanebeck (3 V4); daran schließt sich westlich die Reihe der großen Hnydörfer: Eilen- ftedt, Dingelstedt mit Wilhelmshall (Salzbergwerk), Badersleben mit Ackerbauschule und Dedeleben. Südlich von Gröningen: Wegeleben (3'/«). 6) Die Großstadt Magdeburg (2141/-,) — Stadtkreis. 1. Geschichte der Stadt. Den Grund zu dieser Stadt legte Karl der Große, indem er an der Elbe 3 Burgen gründete, von denen aus allem Handelsverkehr mit den östlich von der Elbe lohnenden Slaven getrieben werden durste. Eine dieser Burgen lag an der Stelle des heutigen Magdeburg und wurde jedenfalls der Grund- stock dieser Stadt. Mit den Slaven wurde schon damals ein lebhafter Handel getrieben, kein Wunder also, daß sich um diese Burgen herum zahlreiche diesem Handel obliegende Ansiedler niederließen. Über den Namen der Stadt geben weder Urkunden noch Sagen eine sichere Aus- fünft.***) 923—924 wurde Magdeburg bei einem Einfalle der mit Ungarn vereinigten Wenden und Slaven fast gänzlich zerstört, aber von Otto d. Großen wieder aufgebaut und befestigt; von dessen Gemahlin Editha wurde die Stadt wegen der Ähnlichkeit mit ihrer Heimat (London an der Themse) bevorzugt, weshalb sie viel in Magdeburg verweilte. Das von Otto d. Gr. 936 hier ge- gründete Moritzkloster wurde 967 in ein Erzbistum verwandelt. Später nahmen die Erzbischöfe den ersten Platz unter den deutscheu Bischöfen ein. Als ein mächtiges Glied gehörte Magdeburg seit dem 13. Jahrhundert der Hansa an und lag mit ihren Erzbifchösen und benachbarten Fürsten oft im Kampfe. Der schon frühzeitig hauptsächlich wegen des Handels errichtete Schöppenstuhl stand im Mittelalter in großem Ansehen, und das Magdeburger Recht hatte eine weite Verbreitung und Gültigkeit., Seit 1524 fand in Magdeburg besonders durch Amsdorfs Bemühungen die Reformation Eingang. Die Stadt sagte sich vom Erzbischof los und unterwarf sich auch dem Kaiser nicht, selbst als derselbe 1547 ganz Sachsen erobert hatte. 1548 deshalb in die Reichsacht erklärt, bengte sie sich nicht, sondern verweigerte die Annahme des Interims und wurde Zufluchtsort aller durch die Religionsverfolgung vertriebenen Glaubensgenossen, namentlich zahlreicher Prediger. Karl V. hatte die Vollziehung der Acht dem Kurfürsten Moritz von wachsen übertragen. Dieser begann 1550 die eigentliche Belagerung. Die Bürgerschaft verteidigte sich aber mit glänzender Tapferkeit, wies alle Angriffe zurück und machte viele glückliche Ausfälle. Erst als Moritz Gnade und Religionsfreiheit anbot, nahm Magdeburg sächsische Besatzung auf und huldigte Moritz als Burggrafen (1552). Im 30jährigen Kriege wurde die Stadt >626 und 1629 von Wallenstein belagert. Aber schon 1630 begann durch Pappenheim eine neue Belageruug, weil Magdeburg seinen geächteten Ad- ministrator Christian Wilhelm wieder aufgenommen hatte. Als sich dann 1631 Tilly mit Pappen- heim zu dem Zerstöruugswerke vereinigte, konnte die Stadt nicht mehr widerstehen. Am 10. Mai 1631 wurde sie bis auf den Dom, das Liebfrauenkloster und einige elende Fischerhütten zerstört. *) Eine 2. Stadt Seehausen liegt in der Altmark (s. S. 143). **) Den Namen Gröningen führen auch eiue niederländische Provinz und die Hauptstadt derselben. ***) Magdeburg (ahd. Magadaburc) bedeutet „Burg der Magd". Dr. Jütting (Blätter für Handel, Gewerbe und soziales Leben, Beiblatt zur Magdeburgischen Zeitung Nr. 33) hält diese Magd für die Jungfrau Maria; Magdeburg wäre also soviel wie Marienburg. Karl der Große hätte demnach seine Gründung der Jungfrau Maria zu Ehren benannt. — Fr. Hiilße weist in Nr. 19 und 37 derselben Blätter auf die kaiserlichen Bannforsten hin, die sich einst von Lüneburg bis nach Magdeburg und weiter bis zur Lochauer Heide zogen und wenigstens in ihrem nord- westlichen Teile die Magethheide hieß. In dieser Magethheide oder wenigstens am Rande derselben lag Magdeburg. Ter Ort hätte danach seinen Namen nach der örtlichen Lage erhalten. In dein Namen Magethheide möchte eine mythologische Beziehung stecken.

8. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 65

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 65 Über der Stadt thront die N e u e n b u r g. Oas ist eine köstliche perle des ritter- lichen Lebens im Mittelalter. Ihr Erbauer ist der Landgraf Ludwig der Springer. Sie war der Lieblingsaufenthalt der Thüringer Landgrafen, hier soll Ludwig der Eiserne auf dem anstoßenden Edelacker seine widerspenstigen Edelleute in das Zoch des Pfluges gespannt haben, um ihren unbändigen Trotz zu brechen. Der Edelacker. Davon erzählt folgende Sage: Ludwig der Eiserne strafte einst einen ungehorsamen Kitter. Oas wollten die anderen hochmütigen Ritter nicht leiden und zogen gegen ihn. Ludwig aber bezwang sie und brachte sie auf die Neuenburg. Oa nahm er sie und führte sie zu Zelde. hier spannte er je vier der ungetreuen Edelleute, nur mit ihren Hemden bekleidet, an einen Pflug und ackerte mit ihnen eine Zurche. Oie Diener hielten den Pflug. Er aber trieb sie mit der Geitzel an und hieb, daß sie sich beugten und oft auf die Erde fielen. Venn eine Furche geackert war, spannte er vier andere ein, bis das ganze Land gepflügt war. Oann mutzten ihm die Edelleute von neuem den Treueid schwören. hier hat Ludwig vor seinem Schwager, dem Kaiser Rotbart, in einer Nacht die wunderbare Mauer gebaut. Sie bestand aus seinen Rittern und Mannen. Ihr tln- blick lietz den Kaiser ausrufen: „Zürwahr, eine köstlichere, edlere und bessere Mauer habe ich zeitlebens noch nicht gesehen." Zur Zeit des Landgrafen Hermann öffnete die Neuenburg den Minnesängern gastlich ihre Tore. Oa ertönten in ihren hallen Gesang und Saitenspiel. Oer uralte Zeuge jener glänzenden Tage, der gewaltige Bergfried, ist jetzt noch das Wahrzeichen der ganzen Gegend. 3. Die Gothaer Mulde. Landschaftsbild. 1. Lage. Die Gothaer Mulde erstreckt sich vom Thüringer Mitteldecken bis zum Thüringer lvald. Oen Ostrand bildet die Jlmplatte, den Westrand der Höhenzug der hörselberge. 2. Bodenbeschaffenheit. Oer Loden besteht vorwiegend aus Keuper. Oer ist an mehreren Stellen mit lehmartigen Schichten gemischt und bildet einen tiefgründigen, fruchtbaren Ackerboden. Oie Höhenzüge bestehen meist aus Muschelkalk. Ihre Abhänge Rödiger, Heimatkunde der Provinz Sachsen. 5

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 38

1911 - Breslau : Hirt
38 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch-deutschen Geschichte. zum Kaiser mit, in das ihn die schlesische Erbschaftsfrage versetzte. Im Jahre 1675 war der Mannesstamm der schleichen Piasten mit dem jugendlichen Herzoge Georg Wilhelm ausgestorben (fein Kupfersarg steht in der Gruft an der Johanniskirche in Liegnitz). Der Vertrag, den Joachim Ii. mit dem Piastenhanse von Liegnitz, Brieg und Wohlau hier-ber geschlossen hatte, htte nun in Kraft treten sollen. Aber Kaiser Leopoid bestritt die Gltigkeit des Vertrages, da ihm die bhmischen Könige stets widersprochen htten, und zog die schleichen Herzogtmer als erledigte bhmische Lehen ein. Friedrich Wilhelm hatte gehofft, als Verbndeter Ludwigs Xiv. seine Zustimmung zur Eroberung Pommerns zu erlangen. Als diese versagt blieb, wandte er sich wieder dem Kaiser zu. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes lud er durch das Potsdamer Edikt die vertriebenen franzsischen Hugenotten zur Nieder-lassung in seinen Landen ein. Gegen 16000 Flchtlinge fanden Aufnahme und trugen zur Verfeinerung der Gewerbttigkeit bei. Mit dem Kaiser schlo er 1686 ein frmliches Bndnis (er ist der erste Brandenburger, der sich zum Kaiser in das Verhltnis eines Bundesgenossen gesetzt hat) und regelte durch einen Vertrag die schlesische Erbschaftsangelegenheit. Der Kurfürst verzichtete auf die Herzogtmer in Schlesien und wurde dafr durch den Kreis Schwiebus entschdigt. Seitdem leistete jhrlich ein Korps brandenburgischer Truppen den Kaiserlichen im Kriege gegen die Trken Hilfe. Am Pflzischen Kriege nahm Brandenburg wieder unter den Feinden Ludwigs Xiv. teil. Friedrich Wilhelm war in erster Ehe mit Luise Henriette, der Tochter Friedrich Heinrichs von Oranien und Urenkelin Eolignys, vermhlt. Aus dieser Ehe stammt sein Sohn und Nachfolger Friedrich. Die brandenburgischen Lnder umfaten beim Tode des Kurfrsten etwa 110000 qkm (2000 Quadratmeilen) mit iy2 Millionen Einwohnern; die um die Dorotheenstadt erweiterte Residenz Berlin hatte etwa 20000 Einwohner. m t r Der Groe Kurfürst mu als der Grnder des Brandenbnrgrsch-preuischen Staates betrachtet werden. Er hat nicht nur das Staats-gebiet bedeutend vergrert, sondern berall den Staatsgedanken den Sonderbestrebungen der Stnde in seinen einzelnen Landen gegenber energisch zur Geltung gebracht, in allen Zweigen der inneren Landesver-waltung die Grundlagen gelegt, auf denen seine Nachfolger weiterbauten, das Heer geschaffen und in den groen Kriegen und Wirren seiner Zeit zuerst eine selbstndige Politik getrieben, schlielich durch he Erwerbung der Souvernitt in Preußen sich und seinem Hause eine Stelle unter den souvernen Fürsten Europas verschafft. 23. Friedrich Iii. (16881713) war persnlich milde, aufrichtig, gelassen, fleiig und nicht ohne diplomatische Begabung, aber ohne den hochfliegenden, mit groen Plnen beschftigten Geist feines Katers, bte Vorliebe feiner Zeit fr Pracht und Glanz teilte er in hohem Mae.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 76

1911 - Breslau : Hirt
76 Aus der Geschichte des Mittelalters. und Abte aufnehmen und verpflegen. Die Erträge des Reichsgutes, die Abgaben der Kirche, die Gewinne aus Bergwerken, der Schlagschatz, die Tribute der unterworfenen Völker bilden seine Einkünfte, die Aufgebote der Bischöfe und Fürsten neben seinen eigenen Mannen sein Heer. An den hohen Kirchenfesten trägt er die Krone, versammelt die Großen zu Reichstagen, berät mit ihnen, gibt Lehen, macht Schenkungen, verleiht Urkunden, empfängt Gesandte. Große Strecken des ungeheuren Urwaldes, der Deutschlaud bedeckt, werden vergeben mit der Verpflichtung des Empfängers, Rodungen vorzunehmen und Dorfschaften anzusiedeln. Um die Macht der Herzöge zu schwächen, hat schon Otto in seinen letzten Lebensjahren damit begonnen, die großen Herzogtümer zu teilen. So wurde nach Brunos Tode Lothringen in Ober- und Niederlothringen zerlegt; unter späteren Kaisern wurden von Bayern Kärnten, Österreich, Steiermark abgezweigt. § 43. Die auswärtige Politik. 1. An der Ostgrenze. Otto setzte die von seinem Vater begonnenen Eroberungen im Osten fort. Hermann Billuug gründete, etwa im heutigen Mecklenburg, die nach ihm benannte Billnngsche Mark; Markgraf Gero schuf zwischen Elbe und Oder eine Mark, die später in die Mark Lausitz und die Nordmark geteilt wurde, und bewog auch die Polen unter Herzog Miesko zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit (Bistum Posen). Der Christianisierung der Wenden dienten die von Otto gegründeten Bistümer Oldenburg (in Wagrieu), Havelberg, Brandenburg, Meißen, Merseburg, Zeitz (später nach Naumburg verlegt), die er zuletzt alle unter das Erzbistum Magdeburg stellte. (Bedeutung des Magdeburger Stadtrechts.) In Prag, wo sich Wenzels Bruder Boleslaw dem Reiche unterwarf, wurde ebenfalls ein Bistum gegründet. Ottos Tätigkeit kann die seines Bruders Heinrich verglichen werden. Nach der Schlacht auf dem Lechfelde unternahm Heinrich einen siegreichen Feldzug nach Ungarn und begann das Land donanabwärts, aus dem die deutschen Ansiedler durch die Ungarn vertrieben worden waren, durch Burganlagen zu sichern und durch bayrische Kolonisten wieder zu germanisieren. Nach seinem frühen Tode wurde das Werk von seinen Nachfolgern fortgesetzt, und so wurden die Mark Österreich und die östlichen Alpenlande wiedergewonnen. Die Schlacht auf dem Lechfelde bildet also in der Geschichte des Deutschtums in den Ostmarken einen wichtigen Abschnitt. 2. Die italienische Politik. In der Mitte des 10. Jahrhunderts wurde das Mittelmeer von Oströmern und Arabern beherrscht; jene behaupteten das Ägäische Meer und, da sie Apulien hielten, auch das Adriatische, am Tyrrhenischen Kalabrien und Neapel; diese Hattert im 9. Jahrhundert Kreta, Sizilien, Sardinien und die Balearen erobert, ja sich zuletzt in der Provence und am Garigliano festgesetzt. Unter ihren Plünderungen litten die Mittelmeerküsten furchtbar.
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