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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 63

1888 - Berlin : Hertz
Fnedrich's Lebensende; die schöne Else. 63 der Alchymist hieß), vorgestellt, daß die Vertheidigung der Mark eines kriegslustigen Fürsten erfordere, deshalb möge er dieselbe dem zweiten Bruder Friedrich überlassen, der noch dazu als Schwiegersohn des Königs von Polen Anrechte auf benachbarte Länder erhalten könne. Johann habe gern zugestimmt und das Erbtheil in Franken übernommen. Die mit den vier Söhnen festgestellte Erbordnnng wurde im folgenden Jahre (1438) den zu Tangermünde versammelten Ständen der Mark Brandenburg mitgetheilt, und Friedrich der Aeltere, nachher Friedrich Ii., übernahm alsbald die Statthalterschaft, auch im Namen des noch unmündigen Friedrich des Jüngeren. Der greise Kurfürst aber mußte noch einmal zur Kaiserwahl nach Frankfurt ziehen, wo an des zu früh verstorbenen Albrecht Ii. Stelle der schwache Friedrich Iii. von Oesterreich gewählt wurde (Anfang 1440). Als der Kurfürst vou dort nach Kadolzbnrg heimkam, empfand er eine große Abnahme der Kräfte. Es wird von jenen seinen letzten Lebenstagen berichtet, daß er ,,in steter Erinnerung des Todes Christi" lebte und bis zu feinem Ende im Gebete verharrte. Am Abend des 21. September 1440 nach gerade vollendetem 68. Lebensjahre entschlief der edle Fürst eben so sanft und still, wie sein Leben stürmisch gewesen war. Die Leiche wurde in feierlichem Trauerzuge nach dem alten Erbbegräbnisse der zollernschen Burggrafen im Kloster Heilbronn gebracht. Wenn Friedrich im späteren Alter auf die Arbeit seiues Lebeus zurückblickte, so durfte er wohl eine gerechte Befriedigung empfinden. Zwar hatte ihn Gott nicht in allen seinen Bemühungen gesegnet, besonders hatte er feinen Rath und feine Kraft lange vergeblich aufwenden müssen, ehe die traurigen Hufsitenkämpfe beigelegt wurden, auch hatte er die Mark nicht vor den Verwüstungen des schrecklichen böhmischen Feindes zu bewahren vermocht: aber trotz der schweren Zeit war es ihm gelungen, die alten Grenzen der Mark gegen Norden fast ganz herzustellen, im Lande selbst einen Zustand der Ordnung und der Gesetzlichkeit wieder fest zu begründe» und die Grundlagen zur Laudeswohlfahrt zu erneuern. Vorzüglich aber hatte er Brandenburgs Ansehen im deutschen Reich uugemein gehoben, und durste mit dem schonen Bewußtsein ins Grab steigen, nach bestem Wissen und Können wie für des eignen Landes Wohl, so für die Kräftigung des deutschen Reichs und für die Einheit der Kirche gewirkt zu haben, — in jeder dieser Beziehungen ein bedeutsames Vorbild der hoheuzolleruschen Fürsten bis auf unsere Tage herab. Die schöne Else. Mit dem ehrenvollen Andenken des Kurfürsten Friedrich verknüpft sich die freundliche Erinnerung an seine Gattin Elisabeth, die schöne Else, wie sie von dem lieblichen Eindrücke ihres ersten Erscheinens in der Mark her im Munde des Volkes genannt wurde. Elisabeth, eine Prinzessin aus dem bairisch-landshntischen Hause, war aber nicht bloß durch ihre leibliche Schönheit und weibliche Anmuth, sondern anch durch die Bildung ihres Geistes und durch Verstaudesreife ausgezeichnet, und dem trefflichen Gemahl ein großer Beistand bei seinem schwierigen Lebenswerk. Wie sie voll Muth und Entschlossenheit ihm einst selber Hülsstrnppen aus Franken gegen seine feindlichen Nachbarn und widerspenstigen Unterthanen herbeiführte, so hielt sie in seiner Abwesenheit auch kräftiges Regiment in den fränkischen Fürstenthümeru. Bis zu des Kurfürsten Ende war sie ihm eine treue Gefährtin und zugleich dem

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 120

1888 - Berlin : Hertz
120 Die Wich. clevesche Erbschaft; Widerstreben der Katholiken in Jülich. Jülich und Berg, zugleich Herrn von Ravensberg, gehörig. Im fünf, zehnten Jahrhundert war zwischen beiden fürstlichen Häusern eine Erbverbrü-dernng abgeschlossen worden, demzufolge sodann Herzog Johann von Cleve als Gemahl der Maria von Jülich, beide Fürstenthümer vereinigte (15211 Sein Sohn Wilhelm vermählte sich mit Maria, der Tochter Kaiser Ferdinands I., und es wurde ihm das Privilegium ertheilt, daß in Ermangelung von Söhnen seine ganze Herrschaft uugetreuut auf die Töchter übergehen sollte (1559). Herzog Wilhelm hinterließ nur einen schwachsinnigen Sohn, Johann Wilhelm, und es wurde daher schon jetzt wahrscheinlich, daß das Land der ältesten seiner vier Töchter, Maria, zufallen würde, welche mit dem Herzog Albrecht Friedrich von Preußen vermählt war. Ihr wurde überdies bei ihrer Verheirathuug die Nachfolge in den jülich-clevescheu Ländern ausdrücklich zugesichert und die jüngeren Schwestern verzichteten auf alle Erbansprüche, außer für den Fall, daß Maria ohne Leibeserben sterben sollte. Die Herzogin von Preußen hatte jedoch mit Albrecht Friedrich mehrere Töchter, deren älteste Anna den Johann Sigismund von Brandenburg heira-thete. Anna's L>ohn, Georg Wilhelm von Brandenburg, mußte mithin im Falle der Kinderlosigkeit des Herzogs Johann Wilhelm von Jülich als der Erbe der ältesten Schwester desselben die Nachfolge in jenen Ländern erhalten. Johann Wilhelm von Jülich war zu stumpfsinnig, als daß er jemals hätte der Regierung vorstehen können, nichtsdestoweniger wußten seine Räthe, damit das Land nicht einem lutherischen Fürsten zufiele, vom Kaiser zu erlangen, daß er die Herrschaft autreten durfte, auch wurde er mit der Herzogin Jakobe von Baden, welcher man seinen Zustand weislich verschwiegen hatte, verlobt und bald darans vermählt. Der Blödsinn des Herzogs ging allmälig in völligen Wahnsinn über: er glaubte, man trachte ihm nach dem Leben, stand deshalb oft mitten in der Nacht auf, warf sich in den Harnisch, ging mit gezücktem Schwert in den nächsten Zimmern umher und stürmte mit der Mordwaffe auf Jedeu ein, der ihm etwa in den Weg kam. Zuletzt mußte er in Gewahrsam gehalten werden. Widerstreben der Katholiken. Während dieses Zustandes des Landes-fürsten bildeten sich am Hofe Parteien, die sich der Regierung zu bemächtigen suchten *, besonders trat die eisrige katholische Partei hervor, welche um jeden Preis verhindern wollte, daß das Land an das protestantische Haus der Hohenzollern käme. Da jedoch Johann Wilhelm ungeachtet seiner Verheira-thung mit Jakobe von Baden und (nach deren gewaltsamem Tode) mit einer lothringischen Prinzessin keine Kinder hatte, so stand der Anfall des Landes an Brandenburg augenscheinlich bevor: die katholischen Räthe aber veranlaßten den Kaiser, vorläufig einen Statthalter über das Land zu setzen. Das österreichische Hans war gern bereit, die Hand dazu zu bieten, daß den brandenburgischen Kurfürsten der gehoffte Zuwachs an Ländern vereitelt wurde; denn die wachsende Macht derselben hatte bereits die Besorgniß aller katholischen Fürsten und besonders der österreichischen erregt. In kurzer Zeit waren die Hohenzollern in den Besitz der fränkischen Fürstenthümer Anspach und Baireuth, des Herzogthums Jägerndorf und besonders der ausgedehnten ostpreußischen Lande gekommen. Wenn nun noch die ganze rheinische Herr-

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 478

1888 - Berlin : Hertz
478 Erkrankung des Königs; der Prinz von Preußen als Stellvertreter. Liebe ein weithin leuchtendes Beispiel zu geben: die Königin Elisabeth blieb hierin hinter keiner, ihrer Vorgängerinnen zurück. Die Muster-Kranken-Anstalt Bethanien in Berlin, sowie zahlreiche mildthätige Anstalten, die aus ihre Anregung errichtet worden, zeugen von dem reichen Segen frommer Gesinnung auf Preußens Thron. Erkrankung des Königs; Stellvertretung durch den Prinzen von Preußen (1857). Friedrich Wilhelm Iv. hatte im Laufe des heißen Sommers und Herbstes 1857 noch eine vielseitige und anstrengende Thätigkeit entwickelt, hatte bei großen Truppenübungen in der Provinz Sachsen eine Anzahl deutscher Souveräne um sich versammelt, dann nach einem Badeaufenthalt tu Böhmen noch einen Besuch in Wien beim Kaiser von Oesterreich gemacht, als sich auf der Rückkehr von dort zuerst in Dresden bedenkliche Anzeichen einer drohenden Erkrankung zeigten. Rach der Heimkehr zu seinem Liebliugsaufenthalte Sanssouci verfiel er im Anfange Oktobers einem schweren Leiden, welches durch mehrfache Gehirnschläge seinem Leben ein rasches Ende bringen zu sollen schien: noch einigen Wochen gewann er zwar einige Lebenskraft wieder und das Leiden nahm einen milderen Charakter und regelmäßigen Verlauf an, aber zugleich stellte sich heraus, daß eine völlige Genesung in näherer Zeit nicht zu erwarten war. Da es nach der Vorschrift der Aerzte erforderlich war, daß der König sich fürerst auf drei Monate von den Regierungsgeschästen zurückzöge, so forderte derselbe am 23. October 1857 durch einen vom gesammtenstaatsministerium mitunterzeichneten Erlaß seinen Bruder, den Prinzen von Preußen, auf, seine Stellvertretung in der oberen Leitung der Staatsgeschäfte zunächst für diesen Zeitraum zu übernehmen. Indem der Prinz von Preußen dies am 24. October bekannt machte, fügte er hinzu: „In Beziehung auf die von des Königs Majestät Mir aufgetragene und von Mir übernommene Stellvertretung erkläre Ich hiermit, daß es Mein fester Wille ist, unter gewissenhafter Beobachtung der Landesverfassung und der Landesgesetze, nach den Mir bekannten Jntentionen Seiner Majestät Meines Königlichen Bruders und Herrn so lange die Regierungsgeschäfte zu führen, als Se. Majestät dies für erforderlich erachten Ich bitte Gott daß Er Mir die Kraft und den Segen verleihen möge, diese Stellvertretung zur Zufriedenheit Sr. Majestät des Königs und zum Heile des Landes zu führen." Der Auftrag zur Stellvertretung wurde von drei zu drei Monaten erneuert. Im Frühjahre begab sich der König auf Anrathen der Aerzte mit seiner Gemahlin zu einem längeren Aufenthalte nach Tegernsee in Südbaieru. Einsehung der Regentschaft (1858). Da auch nach der Rückkehr von Tegernsee im Herbste 1858 die Gesundheit des Königs dte Uebernahme der Regierungsgeschäfte nicht zuließ, die Aerzte vielmehr erklärten, daß sich der Zeitpunkt einer vollständigen Genesung auch uur annäherungsweise nicht bestimmen lasse, so hielt man den Fall für eingetreten, in welchem nach der Verfassung vom 31. Januar 1850 eine Regentschaft eingesetzt werden muß. Der bezügliche Artikel 56 der Verfassung bestimmt: „Wenn der König minderjährig oder andauernd verhindert ist, selbst zu regieren, so übernimmt derjenige voll-

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 482

1888 - Berlin : Hertz
482 Des Königs Tod. hastiger Treue ergeben war, machte seine unverkennbare Liebe den oft schweren Dienst leichter. Das Verhältniß des Königs zur Königin, welches von jeher die allgemeinste Verehrung eingeflößt hatte, zeigte sich während der Leidenszeit vollends in seiner tiefen Innigkeit. Wenn der König traurig war in seiner Krankheit, die Königin wußte ihn am gewissesten aufzuheitern. Wenn die Königin noch ferne war und Niemand ihre Nähe erkannte, hatte das Ohr des Königs sie schon erkannt und vernahm schon im dritten Zimmer das Rauschen ihres Kleides und horchte, bis sie kam. Wenn Einer ein Wort aus seinem Munde hervorlocken konnte, so war sie es. In der letzten Zeit, als die Zunge des Königs schon wie gebunden war, vor einer seiner letzten Ausfahrten hatte er mehrere Stunden theilnahmlos dagesessen, und die Königin war im Begriff, vorauszufahren. Noch einmal ging sie zum Könige, um von ihm Abschied zu nehmen. „Hast Du denn kein Wort, kein Zeichen für mich? " fragte sie ihn bewegt. Er antwortete nicht, wiewohl er eben so bewegt schien. Auf wiederholte Fragen keine Antwort. Schon will die Königin betrübt sich wegwenden. Da war es, als ob er alle seine Kräfte noch einmal zusammennähme, die Muskeln seines Gesichtes bewegten sich, er erhob sich vom Stuhle und laut und voll und deutlich rief er: „Meine theure, heißgeliebte Frau!" Es war fast sein letztes deutlich und voll ausgesprochenes Wort. Des Königs Tod (2. Januar 1861). Drei Jahre hatte der König den Eindrücken des mit wiederholten kleinen Schlaganfällen verbundenen Gehirnleidens widerstanden: in bald kürzeren, bald längeren Zwischenräumen waren Gehirnreizungen eingetreten, welche das unaufhaltsame Fortschreiten der zerstörenden Krankheit anzeigten und jedesmal eine neue bleibende Störung der Empfindung, Bewegung und des Gedächtnisses zurückließen. Im Dezember 1860 trat eine noch größere Abspannung und Schwäche hervor und der König nahm auffallend weniger Antheil an der Umgebung. Am heiligen Abende des Weihnachtsfestes stellte sich Erbrechen ein, das sich in der Nacht und am folgenden Tage wiederholte; dann folgte ein schlummersüchtiger Zustand, aus welchem der König nicht wieder erwachen sollte. Am Shloesterabende gesellten sich die Zeichen beginnender Lungenlähmung hinzu. Am 2. Januar 1861 früh um 12 Uhr 40 Minuten entschlief Friedrich Wilhelm Iv. sanft und still in völliger Bewußtlosigkeit und ohne Todeskampf, umgeben von der Königin, die seit drei Tagen von seinem Sterbebette nicht gewichen war und unter heißen Thränen den Schweiß von seinem Angesichte wischte, von den Gliedern der Königlichen Familie, die den Sterbenden in Schmerz und Liebe umstanden, und von seinen weinenden Dienern. Als der Augenblick des Todes herannahte, fielen Alle auf die Kniee und beteten das Sterbelied: „Wenn ich denn nun soll scheiden rc." Als der König den letzten Athemzug that, war es, als wenn sein Angesicht sich verklärte. König Friedrich Wilhelm Iv. hatte schon mehrere Jahre zuvor folgende Anordnungen im Hinblicke auf seinen Tod eigenhändig niedergeschrieben: „Wie ich bestattet sein will." t t t „Wenn Gott der Herr es gibt, daß ich meine irdische Laufbahn ruhig in der Heimath endige und wenn, um was ich Ihn auf Knieen und mit Inbrunst

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 727

1888 - Berlin : Hertz
Die Attentate, die wirthschaftlichen Vorlagen. 727 einem Fenster des 2. Stockes aus einem mit Schrot geladenen Doppelgewehr abgegeben worden. Bei seiner Verhaftung brachte er sich, nachdem er mit einem bereit liegenden Revolver auf die in sein Zimmer eindringenden Personen geschossen und dabei eine derselben verwundet hatte, durch einen zweiten Schuß eine schwere Verwundung am Kopfe bei. — Nobiling war der That geständig, schwieg aber hartnäckig über die Motive, die ihn zu derselben veranlaßt hatten. — Der Kaiser war im Gesicht, am Kopf, an beiden Armen und im Rücken durch etwa 30 eingedrungene Schrotkörner verwundet. Eine unbeschreibliche Trauer und Aufregung bemächtigte sich zunächst der Augenzeugen der entsetzlichen That, die von Munde zu Munde durch die Stadt und bald durch den Telegraphen in alle Theile Deutschlands und des Auslandes getragen, überall dieselbe mit Zorn und Schmerz gemischte Bestürzung hervorrief. Der Kaiser war nach der Erklärung der Aerzte zunächst nicht fähig, die nöthigen Unterschriften zu vollziehen; auch sollte er zur Heilung seiner Wunden sich aller Geschäfte enthalten. Er übertrug daher dem Kronprinzen die Leitung der Regierung, welche derselbe nach den ihm bekannten Grundsätzen des Kaisers führen zu wollen verkündete. Der erste Schritt, den er that, war die Auflösung des Reichstages, damit in der Wahl einer neuen Reichsvertretnng die wahre Stimmung des Landes zum Ausdruck gelange. Die neuen Wahlen ergaben in der That eine starke und entschiedene Mehrheit zu Gunsten eines Ausnahmegesetzes gegen die Socialdemokratie, und so wurde denn auch eine solche noch strengere Vorlage bald eingebracht. Bei Eröffnung des Reichstages ließ sich die Regierung also vernehmen: „Die verbündeten Regierungen sind nach wie vor der Ansicht, daß es außerordentlicher Maßregeln bedarf, um der weiteren Ausbreitung des eingerissenen Uebels Einhalt zu thun und den Boden für eine allmälige Heilung zu bereiten; sie halten ebenso an der Auffassung fest, daß die zu wählenden Mittel die staatsbürgerliche Freiheit im Allgemeinen zu schonen und nur dem Mißbrauch derselben entgegenzuwirken haben, mit dem eine verderbliche Agitation die Grundlagen unseres staatlichen und Culturlebens bedroht." Die neue Vorlage ging aus von den beiden Mordversuchen gegen den Kaiser. „Die Socialdemokratie habe dem Staate und der Gesellschaft offen den Krieg erklärt und deren Zerstörung als ihr Endziel proklamirt; sie habe damit selbst den Boden des für alle gleichen Rechtes verlassen und kann sich deshalb nicht beschweren, wenn ihr dasselbe nur insoweit zu Gute kommen soll, als es mit der Sicherheit und Ordnung des Staates vereinbar ist." Die Vorlage fand ohne erhebliche Schwierigkeit Annahme im Reichstage, und es wurden auf Grund des Gesetzes alsbald strenge Maßregeln gegen die Socialdemokratie ergriffen. Kaiser Wilhelm war unter der sorgsamen, treuen Pflege feiner Gemahlin und feiner Tochter Luise, Großherzogin von Baden und nach dem Gebrauch der Heilquellen von Teplitz und Gastein von feinen Wunden

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 94

1896 - Breslau : Hirt
zo Fig. 45. Betelpflanzung und Häuser auf Börneo. S. S. 65. Die brennend, aber gewnrzig schineckenden Betelblätter werden, mit den zerschnittenen Nüssen der Betelpalmc und ungelöschtem Kalk gemengt, von den Eingeborenen gekaut. Der fortwährende Genutz dieses Reizmittels färbt Zähne, Zahnfleisch und Lippen gelb bis braunrot.
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