Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
42 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Höhen auch benannt wurden. Die Spiegelsberge sind ein viel besuchter
Aufenthaltsort der Halberstädter; aber auch von Fremden werden sie gern
bestiegen. Unter den Gebäuden sind sehenswert: das Jagdschloß, in dessen
Felsenkeller ein riesiges Weinfaß (161 000 1) liegt, das Mausoleum und
der sechseckige Aussichtsturm. Aus seinen Fugen und Nischen gucken
Tiersiguren, z. B. Füchse, Schlangen, Hasen, Hunde, Eulen, hervor.
An die Spiegelsberge reihen sich im So. die Klusberge mit dem frei-
stehenden Sandsteinfelsen „Teufelsstuhl" und weiter im S. die Theken-
berge mit dein „Gläsernen Mönch". Fast genau im S. von Halberstadt
liegt der Hoppel- oder Sargberg; denn von der Westseite gesehen
gleicht er einem großen Sarge. Der Hoppelberg hat eine bedeutende Höhe
(300 m) und gewährt einen wundervollen Überblick über die gesegnete
Landschaft und den Harz.
4. Der Hui und der Hakelwald.
Der Huiwald, d. h. Hochwald, ist ein schön bewaldeter (Bucheu)
Höhenzug. Er reicht im O. fast bis an die Bode. Aus der höchsten
Stelle liegt das alte Kloster Huyseburg. Am nördlichen Rande des Kloster-
berges liegt die Daneilshöhle, worin viele Jahre ein gefährlicher Räuber
hauste. Die Olenburg bei Badersleben war eine bedeutende Wallburg.
Ihre Wälle sind zum Teil noch recht gut erhalten. — Unter den „Kölligs-
buchen" steht ein Stein mit der Inschrift:
Mit Ehrfurcht, Wanderer, zieh' den Hut;
Denn unter'm Dome dieser Buchen
Hat, Schatten so wie du zu suchen,
Held Gustav Adolf einst geruht.
Aus dem rechten Bodeufer dehnt sich in gleicher Richtung der waldige
Hakel aus. Die Dumburg liegt an seiner höchsten Stelle.
Der Hakelwald war nach der Sage des Oberjägermeisters Hans Hakelbergs
liebstes Jagdgebiet. Er starb zwar an der Wunde eines Eberzahns, jagt aber
nach seinem Tode im Hakel noch weiter. Mit Hallo-Geschrei, begleitet von seinen
Genossen und den Hunden, rast er nachts den Hakel auf und uieder. In seinem
Gefolge befindet sich auch eine Ohreule, die Tut-Ursel. Diese war früher eine
Nonne und wurde in eine Eule verzaubert. Die Dumburg ist ihr Aufenthalt.
5. Der Alvenslebener Höhenzug.
Der Alvenslebener Höhenzug bildet eine breite Hochfläche, die sich
quer vor die Bode lagert. Dadurch wird diese gezwungen, ihre nördliche
Richtung zu ändern. Der Alvenslebener Höhenzug erreicht in dem
Felsen berge bei Magdeburg seine höchste Höhe. Er besteht aus Erd-
und Sandhügeln, die der Pflug des Landmannes bis zum Gipfel beackert.
Nur hier und da sind die Höhen bewaldet. (Das Hohe, das Saure, das
Eggeuftedter Holz, der Marienborner Wald.) In seinem nördlichen Teile
birgt der Höhenzug treffliche Bausteine (Porphyr, Sandstein und Grau-
wacke), die in Steinbrüchen gebrochen werden. Vom Alvenslebener Höhen-
zuge zweigt sich nach O. ein Höhenzug ab, der von Gr.-Wanzleben bis
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Hans_Hakelbergs Alvenslebener_Höhenzug
128 Das Norddeutsche Flachland.
so daß Helgoland wie der Nand eines buntblätterigen Buches erscheint.
In der Nähe sieht man, wie zerrissen die Felswände sind, namentlich
aus der Westseite. Felsspalten, Vorsprünge, Torbogen, bereits abgetrennte
Steinsäulen schaut hier das Auge von dein zerklüfteten Steilufer. Auf
der Plattform liegt die eigentliche Stadt (Oberstadt), während der andere
Teil, die Unterstadt, auf einer vorgelagerten großen Düneninsel erbaut
ist. Beide Teile sind durch eine Treppe vou etwa ^00 Stufen und durch
einen Aufzug verbunden. Die Lage der Insel weist die Bewohner Haupt-
sächlich auf die Wasserarbeit hin. Wohl ist die Oberfläche der Insel mit
einem Grasboden für Schafweide bedeckt, aber für erfolgreichen Ackerbau
ist weder Platz, noch geeignetes Land da. Fischerei und Lotsenarbeit sind
die Hauptbeschäftigung. Was würde aber die Insel ohne ihr Bad sein?
Der gewaltige Fremdenverkehr (10 000 Personen jährlich) bringt viel
Geld auf die Insel und gibt den meisten Bewohnern eine lohnende Neben-
beschästigung. Das Bad liegt auf einer kleinen Düne neben der Insel.
Fast die ganze Unterstadt besteht nur aus Hotels für die Badegäste und
die Fremden. Die Jnfel ist trotz ihres geringen Umsanges sehr wichtig.
Ihr Leuchtturm macht die Fahrzeuge rechtzeitig auf die Gefahren des
Wattenmeeres und der Flachküste aufmerksam und zeigt den rechten Weg
zu den Flußmündungen und dem Kanäle. Da die Insel stark befestigt
ist, so wird sie im Kriege ein Schutz gegen feindliche Schiffe sein. Für
unsere Flotte ist Helgoland insbesondere eine Kohlenstation. Seit 1890
ist es von England an Deutschland abgetreten. Nach den Hauptfarben
der Insel führt der Helgoländer eine grün-rot-weiße Flagge und einen
bezüglichen Wahlspruch:
Grön is das Land (Oberfläche),
rot is de Kant (die steile Felswand),
witt is de Sand (die Düne),
datt is de Flaqq vun 't hillige Land.
3. Die Halligen.
Die kleinsten der Nordfriesischen Inseln sind die Halligen, d. h.
hochgelegenes Land. Sie bestehen meist aus fruchtbaren? Marfchboden,
liegen aber so niedrig, daß sie bei Sturmfluten unter Wasser gesetzt werden.
Und doch sind sie bewohnt. Einige Halligen sind bereits voin Meere ver-
schlangen. Oft lebt, nur eine Familie auf der Insel. Sie achtet nicht der
Gefahr, in der sie täglich schwebt. Selbst wenn die Flut das kleiue Bretter-
lmttchen von der znsammengekarrten Erhöhung (Warft) wegspült, baut sie
sich doch wieder an derselben Stelle aus. Der Halligbewohner liebt seine
Jnselheimat über alles. Bei der Flut slüchtet er auf den Boden seines
Hauses und blickt angstvoll aus die tosenden Wasser, die in sein Heim dringen
und Möbel und Hausgerär sortspülen. Ach, wie oft wird die ganze Hütte
zertrümmert! Einen Balken, ein Brett fest umklammernd, treiben die Armen
ins offene Meer; und rettet sie kein Kahn, so verschlingt sie die Flut. Für die
Küste sind die Halligen sehr wichtig, da sie die Gewalt der Wellen brechen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Ortsnamen: Helgoland Helgoland England Deutschland
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
142 Das Norddeutsche Flachland.
so daß Helgoland wie der Rand eines buntblätterigen Buches erscheint.
In der Nähe sieht man, wie zerrissen die Felswände sind, namentlich
aus der Westseite. Felsspalten, Vorsprünge, Torbogen, bereits abgetrennte
Steinsäulen schaut hier das Auge von dem zerklüfteten Steiluser. Auf
der Plattform liegt die eigentliche Stadt (Oberstadt), während der andere
Teil, die Unterstadt, auf einer vorgelagerten großen Düneninfel erbaut
ist. Beide Teile sind durch eine Treppe von etwa 200 Stufen und durch
einen Aufzug verbunden. Die Lage der Insel weist die Bewohner Haupt-
sächlich auf die Wasserarbeit hin. Wohl ist die Oberfläche der Insel mit
einem Grasboden für Schafweide bedeckt, aber für erfolgreichen Ackerbau
ist weder Platz, noch geeignetes Land da. Fischerei und Lotsenarbeit sind
die Hauptbeschäftigung. Was würde aber die Insel ohne ihr Bad sein?
Der gewaltige Fremdenverkehr (10 000 Personen jährlich) bringt viel
Geld auf die Jnfel und gibt den meisten Bewohnern eine lohnende Neben-
beschästigung. Das Bad liegt auf einer kleinen Düne neben der Insel.
Fast die ganze Unterstadt besteht nur aus Hotels sür die Badegäste und
die Fremden. Die Insel ist trotz ihres geringen Umsanges sehr wichtig.
Ihr Leuchtturm macht die Fahrzeuge rechtzeitig auf die Gefahren des
Wattenmeeres und der Flachküste aufmerksam und zeigt den rechten Weg
zu den Flußmündungen und dem Kanäle. Da die Insel stark befestigt
ist, fo wird sie im Kriege ein Schutz gegen feindliche Schiffe sein. Für
unsere Flotte ist Helgoland insbesondere eine Kohlenstation. Seit 1890
ist es von England an Deutschland abgetreten. Nach den Hauptfarben
der Insel sührt der Helgoländer eine grün-rot-weiße Flagge und einen,
bezüglichen Wahlspruch:
Grön is das Land (Oberfläche),
rot is de Kant (die steile Felswand),
witt is de Sand (die Düne),
datt is de Flagg vun 't hillige Land.
3. Die Halligen.
Die kleinsten der Nordfriesischen Inseln sind die Halligen, d. h'.
hochgelegenes Land. Sie bestehen meist aus fruchtbarem Marschboden,
liegen aber so niedrig, daß sie bei Sturmfluten unter Wasser gesetzt werden.
Und doch sind sie bewohnt. Einige Halligen sind bereits vom Meere ver-
schlungen. Oft lebt nur eine Familie auf der Insel. Sie achtet nicht der
Gefahr, in der sie täglich schwebt. Selbst wenn die Flut das kleiue Bretter-
hüttchen von der zusammengekarrten Erhöhung (Warft) wegfpült, baut sie
sich doch wieder an derselben Stelle aus. Der Halligbewohner liebt seine
Jnselheimat über alles. Bei der Flut flüchtet er auf den Boden seines
Hauses und blickt angstvoll aus die tosenden Wasser, die in sein Heim dringen
und Möbel und Hausgerät fortspülen. Ach, wie oft wird die ganze Hütte
zertrümmert! Einen Balken, ein Brett sest umklammernd, treiben die Armen
ins offene Meer; und rettet sie kein Kahn, so verschlingt sie die Flut. Für die
Küste sind die Halligen sehr wichtig, da sie die Gewalt der Wellen brechen.
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Extrahierte Ortsnamen: Helgoland Helgoland England Deutschland
— 20 —
Zwischen dem 2. und 3. Geschosse desselben zieht sich ein breites Band von
Bildern um die Straßenseiten des Gebäudes herum und veranschaulicht die
mannigfaltigen Geschäfte, die die Post zu bewältigen hat. Der Post gegen-
über steht das Denkmal des Vogtländischen Dichters Julius Mosen, dessen
„Andreas Hofer" wir so oft und gern mit einander gesungen haben. Vom
Postplatze aus führen nns wenige Schritte an das neue Stadttheater, das
1897 erbaut und am 1. Oktober 1898 eingeweiht wurde. Eine Brücke über
das tief eingeschnittene Syrathal führt uns nun an die Restanration „Zum
Tunnel." Wir kehren auf einige Minuten dort ein und setzen uns an ein
Fenster des Glassalons. Da bietet sich uns ein herrliches Bild. Die Bahn-
Hofstraße herein und hinaus wogt und wimmelt es, namentlich zur Mittags-
und Abendzeit, wenn die Geschäfte und die Schulen geschlossen werden, von
Menschen, zwischen denen sich zahlreiche Fuhrwerke aller Art bewegen. Gerade
vor uns erhebt sich jenseits des sich hier erweiternden und mit Gärten und
Anlagen ausgefüllten Syrathales auf dem steilen Hradschinberge das Schloß
mit den Wohnungen der höheren Gerichtsbeamten. Hinter ihm sind
die Gebände des alten Schlosses, in denen sich das Landgericht und das
Amtsgericht befinden. An die Tunnel-Restanration stößt der altertümliche
Nonnenturm, und diesem gegenüber dehnt sich der Lntherplatz mit der
Lutherkirche ans. Bis znm Jahre 1866 diente der Platz als Gottesacker.
Im Jahre 1883 aber erhielt er zur 400 iährigeu Jubelfeier der Geburt
unseres großen Reformators Luther dessen Namen. Am 10. November ge-
nannten Jahres zogen sämtliche Schulklassen von Planen nach diesem Platze
und jede pflanzte einen Banm. Solche Pflanzungen wurden iu den nächsten
Jahren fortgesetzt und es entstand ein stattlicher Hain von Linden, Eichen
und Buchen inmitten der Stadt, der das Andenken an nnsern Luther lebendig
erhalten wird.
Nicht weit vom Tunnel ist der als Obst- und Gemüsemarkt dienende
Klostermarkt mit vielen stattlichen Verkausslädeu. Er hat seinen Namen
von dem im Jahre 1525 zerstörten Dominikanerkloster. Vom Klostermarkte
gelangen wir an den Altmarkt, an dem besonders das alte Rathaus mit
seineni hohen geschweiften Giebel, den es dem Markte znkehrt, auffällt.
Zwei Uhren an diesem melden uns die Zeit. Die obere ist sehr kunstvoll.
Zu beiden Seiten ihres Zifferblattes stehen Männer, die beim Stundeuschlag
die Hände bewegen und den Mund öffnen. Uber dem Zifferblatte befinden
sich zwei Löwen, die mit ihren Tatzen die Viertel und die Stunden schlagen,
und unter- ihm zeigt eine große, halb blau, halb goldgelb gefärbte Kugel
den Mondwechsel an.
Wenige Schritte führen uns vom Altmarkte auf den Kirchplatz und au
die Johanniskirche mit ihren zwei großen, viereckigen Türmen. Über den
zwei Hanptthoren der Kirche find schöne, in Stein gehauene Bilder angebracht.
Das eine zeigt Christus, Moses und Elias' das andere stellt nnsern Heiland
als Arzt und Helfer der Kranken dar. Das Innere der Kirche ist hell und
freundlich. Das schöne, große Altarbild ist von Matthäi und stellt die Ein-
setzung des heiligen Abendmahles dar. Die wertvolle Orgel ist von den
württembergischen Orgelbauern Gebrüder Walker gebaut.
Vom 'Kirchplatze geht man den steilen „Schulberg" hinab in die Neu-
stadt und von dieser über die nach der Brückenthorvorstadt führende große
Elsterbrücke. Letztere ist sehr alt und soll aus dem 12. Jahrhundert stammen.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
— 36 •—
enthält Eisen und Salz; es wird znm Trinken und Baden benutzt und leistet
vor allen Bleichsüchtigen, Blutarmen und Nervenleidenden die besten Dienste.
Schon vor 600 Jahren sollen die Quellen zu Elster bekannt gewesen
sein. Reiche Kaufleute aus der berühmten, einst mächtigen Stadt Venedig
sollen damals zu ihuen gekommen sein. Doch werden dieselben wohl nur
nach den herrlichen Elsterperlen gesucht haben, die zu jeuer Zeit uoch iu
großer Meuge in dem Elsterflusse gefunden wurden. Gewiß wissen wir aber,
daß im Jahre 1669 ein Arzt aus Plauen (Namens Leißner) eine leidende
Frau mit Hilfe dieses Qnellwassers gesund machte und in einem Büchlein
die Quellen rühmte. Wohl wurden sie nun öfter aufgesucht, doch geschah
das immer nur von einzelnen Leidenden. Im Jahre 1848 wurden sie unter
König Friedrich August Ii. vou Sachsen Staatseigentum. Die Quellen
wurden uuu besser gefaßt; an Stelle des alten hölzernen Badehanses führte
man ein steinernes Gebäude auf, legte Spazierwege an und rief geschickte
Ärzte herbei. Der Ort wurde immer bekannter und hob sich zusehends.
Schon nach zehn Jahren besuchten ihn über elfhundert Badegäste; aus dem
armen Weberdorfe Elster mit seinen unscheinbaren Häuschen wurde eiu weit-
bekaunter Badeort mit schönen stattlichen Wohnhäusern. Heute gilt Bad
Elster wegen seiner vortrefflichen Quellen und seiner schönen Umgebung für
eins der besten und lieblichsten Bäder in Deutschland.
Der Glanzpunkt des Ortes ist der herrliche K urplatz. An ihm steht
das schöne, trefflich eingerichtete Badehans. Eine Wandelbahn mit freund-
licher Umgebung, geschmackvolle Trinkhallen und reichansgeftattete Berkaufs-
hallen umgeben deu Platz. Hier herrscht fast immer ein reges Leben. Täg-
lich durchschallt am frühen Morgen liebliche Musik das Thal. Eiu feierlicher
Choral eröffnet das Morgenkonzert. Die Kurgäste sind erschienen und lassen
sich ans den Quellen von den sauberen, schmuck gekleideten Brunnenmädchen
den heilspendenden Trank reichen, den man mit Glasröhren aus schönen
Bechern trinkt. Darnach durchwandelt mau bei den Klängen der Musik die
weitausgedehuten, schönen Parkanlagen mit ihren prächtigen Wiesen, Herr-
lichen Baumgruppen, bunten Teppichbeeten und dem vielbewuuderten Meister-
werke unseres sächsischen Bildhauers Hultsch, das die Göttin der Gesund-
heit darstellt.
So, wie- am Morgen, ermuntert anch am Nachmittage fröhliche Musik
die Gemüter der Kurgäste; nnr in der Mittagsstunde ist es still. Da sitzt
man gern in gemütlicher Unterhaltung vor den schmucken Wohnhäusern, von
denen eiu jedes mit einem Garten gleich einem Kranze umzogen ist und
seinen besonderen Namen trägt, wie Edelweiß, Vergißmeinnicht, Daheim,
Paradies u. a.
Wie in den meisten Badeorteu hilft auch iu Bad Elster die schöue
Lage des Ortes die Kranken mit heilen. Die Luft, die das Thal durch-
weht, ist zwar frischer als iu den benachbarten böhmischen Bädern, aber
milder als sonst im Vogtlande. Gegen die starken Winde bilden die im
Osten und Norden aufsteigenden Höhenzüge eine gute Schutzmauer, während
die warmen Südwinde leicht hereinströmen können.
Eine unschätzbare Zierde des Ortes, ein wahrer Segen für die Bade-
gäste, ist der Brunnenberg. Er erhebt sich wohl 100 m über den Kur-
platz. Die schattigen Wege, die zu ihm und über ihn führen, sein duftender
Nadelwald, feine schönen Aussichtspunkte bleiben jedem Besucher uuver-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Plauen Sachsen Deutschland
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fallen kann. Das Grün der Wiesen und Felder zur Sommerszeit gewährt
dem Auge einen wohlthueudeu Eindruck, und die gefiederten Sänger ergötzen
vom frühen Morgen bis zum sinkenden Abende das Ohr durch ihre munteren
Lieder. Auch sind die Orte wohl geschützt vor rauhen Winden. Was aber
beide Bäder vor vielen anderen voraus haben, ist ihr Reichtum an eisen-
haltiger Moorerde. Diese ist in fast unerschöpflicher Menge vorhaudeu und
gilt als die beste im Vogtlande; sie wurde in früheren Zeiten selbst bis nach
deni berühmten Karlsbad versendet. Man mischt die Erde mit dem Badewasser
und erhöht dadurch die Heilkraft der Quellen, die für Nervenleidende und
Gichtgelähmte besonders wohlthätig ist. Oft erfolgt die Heilung zusehends
schnell. Meiu Freund erzählte mir von einem seiner Bekannten, der dort
Heilung suchte. Dieser Manu war gelähmt von der schlimmen Gicht. Wie
ein hilfloses Kind mußte er sich von Ort zu Ort heben, tragen oder fahren
lassen. Nach 14 Tagen schon zeigte sich an ihm die Kraft des Bades.
Mit Hilfe eines Stockes war es ihm möglich, langsam umherzugehen. Nach
drei Wochen aber war er vollständig geheilt. — Und wer mehr solche Bei-
spiele kennen lernen will, der blicke nur einmal in die Badelisten, in die
alle Bädegäste ihre Namen eintragen. Da ist den Geheilten gar oft das
Herz vor Dankbarkeit aufgegangen. Ihre Segenswünsche für das Gedeihen
der Bäder zeugen davon.
2. Im Osten unserer vogtländischen Heimat, nicht weit von der Stadt
Auerbach, treffen wir das hochgelegene Bad
Reiboldsg rü n.
Das ist ein herrliches Fleckchen Erde! Von dem Kurhause aus schweift
der Blick über den dunkeln Wald hinweg nach dem mächtigen Auersberge
und seinen stattlichen Nachbarn. Zahlreiche Spazierwege durchkreuzen den
duftigen Wald und bieten liebliche Ausschau in die Ferne. Von der „Gol-
denen Höhe" aus gewährt der weithin sichtbare „Karlsturm" einen treff-
lichen Blick auf das westliche Erzgebirge und das Vogtland bis zu den
fernen Bergen am User der Saale. Die Leidenden, die an diesen Ort
kommen, suchen in seiner reinen, gesunden Lnft Heilung für ihre kranke Lunge.
In der Nähe des Bades finden wir eine Volksheilstütte für Lungenkranke.
Sie wnrde 1897 von dem Verein für Volksheilstätten eröffnet und führt
nnserm König Albert zu Ehren den Namen Albertsberg.
3. Im Süden des Vogtlandes endlich liegt im Thale der jungen Elster
das größte und schönste Bad Sachsens:
Bad Elster.
Weit über die Grenzen unseres Vaterlandes hinaus ist es bekannt und wird
jährlich von mehr denn 6000 Badegästen besucht. Österreicher und Schweizer,
Russen und Engländer, ja selbst Amerikaner weilen jedes Jahr neben An--
gehörigen aller deutschen Staaten in Bad Elster. Es ist aber auch dieses
reichen Besuches wert; denn es ist eine wahre Perle unter den Bädern.
Aus elf Quellen strömt der leidenden Menschheit das gottgesegnete
Heilwasser entgegen. Alle Quellen sind sauber iu Stein gefaßt, und die
meisten sind nnt schönen Hallen Überbant. Die Königs-, Marien-, Albert-,
Moritz- und Salzquelle sind die vorzüglichsten unter ihnen; sie können an
Heilkraft mit den Quellen des nahen Franzensbad wetteifern. Das Wasser
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