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1. Der Westphälische Kinderfreund - S. 19

1811 - Halle : Kümmel
19 für Verstand und Herz. den, noch rechnen kann? Und wie willst du künftig fer- tig werden, wenn du nun selbst Meister geworden bist, und eine Rechnung schreiben, oder etwas ausrechnen sollst? — Anton wußte hierauf weiter nichts zu ant- worten, als daß sein Vater ihm gesagt habe, er batte auch nicht mehr gekonnt, als er aus der Schule gekom- men tväre. Das war nun freilich wahr, aber Antons Vater hatte es auch dafür nicht weit gebracht; er lebte von seinem Handwerke sehr kümmerlich, und doch würoe es ihn reichlich genährt haben, wenn er in der Jugend mehr gelernt hatte. Anton nahm also Abschied von der Schule, das heißt: er kam nicht wieder, dankte auch sei- nem Lehrer nicht für den Unterricht und die Mühe, wel- che er sich mir ihm gegeben hatte. Gefällt euch dieses Betragen? Wollet ihr auch einmal so von der Schule Abschied nehmen, wie dieser Knabe? 19. Verführung. Stephan, der Sohn eines Tagelöhners, war so gesund und stark, daß er schon in seinem vierzehnten Jah- re völlig ausgewachsen war. Seine beiden Brüder wa- ren Maurer, und Stephan wünschte auch e«n Maurer zu werden. Er wurde daher mit ihnen auf Arbeit ge- schickt. Hier war er nun fast unter lauter sinnlosen und verwilderten Menschen, welche beständig fluchten, sich zankten, und, wenn sie einig waren, unzüchtige Lieder sangen. Dabei tranken sie beständig Branntwein. Sehr bald foderren sie den jungen Stephan auf, mit ihnen zu trinken. Dieser weigerte sich anfangs, weil er schon ein- mal einen Schluck Branntwein getrunken hatte, und da- von ganz betäubt geworden war. Aber nun spotteten die Gesellen ferner, und einer sagte zu ihm: Junge, wenn du ein tüchtiger Maurer werden willst, so mußt du Branntwein trinken lernen. (Was meinet ihr, hatten sie Recht?) Durch das vie^e Zureden wurde Stephan eud- lich dahin gebracht, daß er den Branntwein versuchte; er schmeckte ihm nicht übel, und es dauerte nicht lan- ge, so trank er so gur fernen Schnaps, wre die Gesellen. 2 *

2. Der Westphälische Kinderfreund - S. 66

1811 - Halle : Kümmel
66 I. Erzählungen ihrer Tochter, sie gingen nicht von ihrem Bette, wiewohl der Schrecken sie so matt und kraftlos gemacht hatte, dass ihre Glieder fast beständig zit- terten. Erst iiaöh zwei Tagen verlor steh bei Friederi- ken der heftige Schmerz. Nach lieben Wochen konnte sie wieder ausgehen; Zur Erinnerung blie- den die Brandflecken über fünf Jahre an ihrem Körper sichtbar* 64. Boshafter und hoch ft straf- barer Spass. Drei Knaben gingen mit einander aufs Feld. Der eine war etwas blödsichtig, und deshalb hat- ten die beiden andern sich vorgenommen, einen Spass, wie sie es nannten, mit ihm zu spielen. Sie hatten also Pulver, Stahl, Stein und Schwamm mitgenommen. Der eine entfernte sich mit diesem Pulver von den beiden andern, schüttete es auf die Erde, leg- te angezündeten Schwamm nicht weit davon hin, und deckte seinen Hut darüber. Nun lief er eilig zurück, und meldete leinen Kameraden, er habe etwas sehr Kostbares gesunden, es liege dort unter seinem Hute. Alle drei rannten hin ; der hi öd sichtige aber, der von dem bösen Anschlage nichts wusste, war am begierigsten: er deckte den Huth auf, und bückte sich nieder, um genau zu sehen, was es wä- re. In dem Augenblicke erreichte der glimmende Schwamm das Pulver, und dies flog dem armen Knaben gerade ins Gesiebt, wodurch er nicht nur sehr verwundet wurde, sondern auch das Vermö- gen zu sehen gänzlich verlor. Die Sache kam vor die Obrigkeit, ünd die bei- den Knaben erhielten,' wie sie es verdient hatten, harte Strafe. Ihre Bosheit war um desto nieder- trächtiger, weil sie den Natyrfehler eines ohnehin schon unglücklichen Kindes zu ihrer Absicht He- missbraucht hatten.

3. Der Westphälische Kinderfreund - S. 67

1811 - Halle : Kümmel
67 für Verstand und Herz. 65. Unreinlich keit. Der kleine Fleck zeichnete sich unter allen seinen Mitschülern durch Schmutz und Unreinlich- keit ans, denn man hatte ihn zu-Haufe nicht früh genug zur Reinlichkeit angehalten, daher ihm War die Unreinlichkeit zur Gewohnheit geworden. Seine Eltern wand en viel an feinen Anzag; dennoch ging er so schmutzig und unordentlich einher, dass man ihn nicht ohne Unwillen ansehen konnte. Ein neues Kleid trug er kaum zwei* oder dreimal, so war es schon mit Tinte, Gel, Bier oder dergleichen beschmutzt, und an feinen All- tagskleidern konnte man kaum noch die Farbe er- kennen, so sehr waren sie mit Staub und Schmutz bedeckt. Die Schuhe waren nur dann rein, wenn sie vom Schuster kamen : daher waren lie sehr bald vom Kothe zerfreisen, lo dass lie aufsprangen. Kurz et verdarb durch seine Unreiblichkeit sowohl feine Kleider, als er lieh dadurch verächtlich und verhasst machtet denn niemand haue ihn gern um fielt. Allein noch grösser war der Schade, dên er seiner Gesundheit dadurch zufügte. Er bekam öf- ters Geschwüre an den Füssen, weil er lie nicht wusch und die Nägel nicht abschnitt; und endlich brach ein ekelhafter Ansschlag am Kopse ûnd am ganzen Leihe aus. Dielen liess ersieh durch un- verständige Rathgeher zu zeitig vertreiben, Wö’- durch er lebenslang einen siechen Körper behielt. 66. Der gute. Rath'. Karl war ein munterer Knabe. Gern spran? er auf Wiesen und Bergen herum. Alles was es fand, sah er von allen Seiten an, uiid liess sich davon von verständigen Lebten erzählen.- Auf diè- se Weise wurde Karl verständig. In seinem sechs- ten Jahre wußte er schon viel. Aber bei all’ feinem Verstände hatte Karl doch 5 *

4. Der Westphälische Kinderfreund - S. 70

1811 - Halle : Kümmel
7o I. Erzählungen schickte nach dem Arzt, gab ihr Milch ein, dass sie sich brechen sollte, und wendete alle Mittel an, sie von einem jämmerlichen Tode zu reuen. Bald aber suhlte Louise die allerentsetzlichsten Schmerzen in den Eingeweiden, und schrie, dass istdn es einige Häuser weit hören konnte. Der Arztkam, und verordnete, sie immer noch mehr Milch trinken zu lassen, gab ihr auch noch andere Arzneien ; allein sie mochte zu viel genascht haben : zwar blieb sie am Leben, behielt aber doch einen sehr schwachen Verstand und beständig zit- ternde Glieder. Wer seinen Begierden unvernünftig folgt, den stürzen lie endlich ins Verderben« Ejn andere« Mädphen , Sophie, hatte sich eben- falls das Naschen angewöhnt, so, dass sie es gar nicht mehr lassen konnte. Und woher kam das? — weil sie von Allem , was vorkam und was sie sah, etwas haben musste. Wo sie ging und stand, hatte sie die Taschen voll Rosinen, Mandeln und gebackene Pflaumen. Ehe das Mittagsbrod geges- sen wurde, quälte sie die Köchin so lange, bis sie ihr etwas aus jedem Topfe gab. So oft die Mutter auf die Vorrathskammer ging, war sie hinterher, und benaschte Alles, was da war. Was erfolgte daraus? Sie gewöhnte sich durch’s Naschen das Stehlen an. Wenn sie zu der Zucker- dose kommen konnte, nahm sie Zucker heraus, und so machte sie es auch bei andern Dingen. Das ging so weit, dass das Gesinde vielen Unwillen davon hatte, weil man ihm Schuld gab, es hät- te die Sachen gestohlen. Sophie war so boshaft, dass sie diesen Verdacht gegen das Gesinde wohl gar bestärkte, ob sie das Böse gleich selbst gethan hatte. Als sie gross ward, und selbst eine Haushaltung bekam, war und blieb ihr das Naschen so natür- lich, dass sie immer aus der Tasche ass. Das Gesinde und ihre Kipder machten das nach.

5. Der Westphälische Kinderfreund - S. 74

1811 - Halle : Kümmel
74 I. Erzählungen den stiegen Schauerwolken auf, und trafen bald mit denen zusammen, die aus Süden kamen. Jetzt durchk^eutzten die schärfsten feurigsten Blitze die schwule Lust; Schlag kam auf Schlag, dass die Erde erbebte. Das Echo wiederholte den dumpfen Schall des Donners, und machte diese surchibargrosse Naturscene noch schauerlicher. Conrad und Wilhelm schwebten in Angst. Bei jedem Blitze drückten üe die Augen zu, erschra- ken, wenn bald daraus ein Donnerschlag erfolgte, und hatten nicht den Muth, ein Wort zu sprechen. Wenn aus den Blitz sehr schnell ein Donner- schlag erfolgt, so ist das ein Zeichen, dass das Ge- witter ganz nahe ist- Dies war jetzt der Fall. So wie es blitzte, ertönte auch sogleich der Donner. Conrad und Wilhelm waren noch immer im Walde. Auf einmal schien der Himmel in Flam- men zu stehen. Fin fürchterlicher Blitz erleuchte- te ihn, und in diesem Augenblicke that es einen. Schlag, dass die Erde zitterte, und der ganze Him- mel einzustürzen schien. Conrad und Wilhelm san- ken nieder. Der Blitz hatte kaum dreissig Schritte von ihnen eine hohe, starke Eiche zerschmettert» Sie brannte einige Minuten lang, wo das Feuer erlosch. Aus den Wolken stürzte ein starker Regen her- ab. Wilhelm und Conrad wurden durch und durch nass. Wilhelm! sagte Conrad stammelnd, lass uns schnell zulaufen, damit wir bald nach Hauso kommen. Nein! versetzte Wilhelm, laufen dürfen wir nicht; es soll sehr gefährlich seyn zu laufen, wenn das Gewitter über dem Kopfe steht; lass uns lang- sam fortgehen. Hier erfolgte ein schrecklicher Schlag, bald noch ein zweiter und dritter. Die Brüder hielten sich fest an einander. Conrad, sagte Wilhelm mit zitternder Stimme, lieber Conrad, höre was ich dir sage, Wir werden erschlagen, wenn wir uns

6. Der Westphälische Kinderfreund - S. 78

1811 - Halle : Kümmel
78 Ii. Bestimmung beln seyn, und wäre doch eine Kugel. Daß ein reicher Mann verständig ist, daß der Arme stiehlt, ein guter Mensch eine häßliche Gestalt hat, ist zufällig; denn der reiche Mann könnte auch dumm und unverständig, der Arme ehrlich, und der gute Mensch schön seyn. Ursach ist das, wodurch etwas bewirkt oder her- vorgebracht wird. Das Feuer ist die Ursach der Wärme. Unmäßigkeit, Unkeuschheit, Unredlichkeit sind die Ur- sach vieler Krankheiten.. Wirkung ist das, was durch etwas hervorgebracht ist« Wärme ist die Wirkung des Feuers. Furchtsamkeit ist meistentheils eine Wirkung der Unwissenheit, des Ge- fühls der Schwäche und eines bösen Gewissens. Welt ist der Inbegriff aller erschaffenen Dinge, oder alles dessen, was außer Gott da ist. Oft heißt Welt auch Menschen, z. B. wenn man von Vor- und Nach- welt spricht. In der Bibel bezeichnet das Wort Welt auch oft ungläubige und schlechte Menschen, welche die Lehre Jesu nicht annehmen wollten;, z. Dt Ich. 15, lg. Kap 17, 9. Kap. 16, 8. Ioh. 1, io. Körper ist alles das, was durch die Sinne wahr- genommen werden kann, und einen Raum einnimmt. Unser Leib, der Leib der Thiere, die Sterne, Planeten, Bäume u. s. w. sind Körper, denn sie nehmen einen Raum ein, und werden durch unsere Sinne wahrgenom- men. Die Luft ist ein Körper; denn ich fühle sie, und sie nimmt einen Raum ein. Leib ist ein von einem Geiste belebter Körper. Alle Körper lebendiger Geschöpfe sind Leiber. Tod ist die Trennung der Seele vom Leibe; todt ist der Körper, von welchem sich die Seele getrennt hat. Gesundheit ist der Zustand des Leibes, wo Alles in und an ihm so ist, wie es seyn muß, und alle Ver- richtungen desselben leicht und ohne alle Schmerzen von Statten gehen. Krankheit ist das Gegentheil. Sinn ist das Vermögen, Gegenstände zu empfinden. S i n n e s w e r k z e u g e sind die Theile des Körpers, durch welche dieses Vermögen wirkt. Geist ist ein Wesen, das nichts Körperliches an sich

7. Der Westphälische Kinderfreund - S. 53

1811 - Halle : Kümmel
53 für Verstand und Herz. neten Wilhelm und Marie heimlich zusammen, was Luise indessen etwa würde verdient haben, wenn sie bei andern Leuten gedient hätte, und an ihrem Veriobungstage ga- den sie ihr dieses an Geld und Hausgeräth zu ihrer Aus- stattung. 52. Die Kleinigkeit. Kunz war leichtsinnig, und nahm nicht gern guteleh ren an. Einst hatte er an einem schwülen Tage sich im Laufen sehr erhitzt. Ein kühler Gewitterregen erfolgte, und nun stellte sich Kunz, der seinen Nock ausgezogen hatte, unter den Thorweg in die Zugluft. Sein Herr warnte ihn vor der unausbleiblichen Verkältung; aber Kunz meinte, das wäre eine Kleinigkeit für ihn — er könne Alles vertragen. Den Abend harte er schon den Schnupfen, und war so heiser, daß er nicht laut reden konnte. Sein verständiger Herr wollte ihn nun viel war- men Fliederthee trinken und früh zu Bette gehen lassen, damit durch die hergestellte Ausdünstung (denn Verkäl- tung ist nichts anders, als gehemmte Ausdünstung)- die größere Gefahr vermieden würde. Aber Kunz sprach: „der Schnupfen ist eine Kleinigkeit, und mit dem Halse wird es sich schon von selbst wieder geben," und war so wenig dazu zu bewegen, daß er vielmehr noch den Albend ausging, und spät nach Hause kam. Am andern Mor- gen war er auf eine unruhige Nacht träge, und hatte un- leidliche Kopfschmerzen. Nachmittags trat mit einem Ekel am Essen das Fieber ein; der Hals war entzündet, und ani vierten Tage starb Kunz an der Bräune, oder der Entzündung des Halses. Die Verkältung war also keine Kleinigkeit. War- um nicht? 5z. Das thörichte Kind. An einem gewissen Orte herrschte eine Krankheit un- ter den Kindern. Unter andern wurde ein Kind plötzlich sehr krank. Die Eltern schickten gleich nach dem Arzte. Der Arzt kam und brachte Arzenei mit, von derselben

8. Der Westphälische Kinderfreund - S. 82

1811 - Halle : Kümmel
8r Ii. Bestimmung Ofens. Wir erkennen die Bestimmung der Dinge an ih- ren Eigenschaften, d. h. an dem, was ihnen noth- wendig zukommt. Wenn ihr verschiedene Messer, als Tischmesser, Küchenmesser. Gartenmesser, Taschenmes, ser. Federmesser u. s. w. sehet, so erkennt ihr schon an ihren Eigenschaften ihre Bestimmung. Schlecht ist das Gegentheil von gut. Nützlich ist das, was Vortheil brinat oder brauch- bar ist; unnütz das, was keinen Vortheil bringt; schädlich das, was Nachtheil bringt; gefährlich das, was leicht Schaden bringen, oder nachtheilig wer- den kann. Die Gans ist ein sehr nützlicher Vogel. Das Seiltanzen ist eine unnütze Kunst. Wenn man erhitzt ist, kalte Getränke trinken. ist schädlich. Es ist gefährlich, wenn Kinder oder auch Erwachsene mit Gewehren spielen. Ordnung ist da, wo Alles nach gewissen Regeln hei einander ist, und auf einander folgt. In der Natur herrscht Ordnung; denn Alles geschieht in ihr nach ge- wissen Regeln, die man Naturgesetze nennt. Zweck oder Endzweck ist das, was ich erlangen will. Eltern schicken ihre Kinder in die Schule, daß sie viel Nützliches lernen sollen. Absicht ist das, warum ich etwas will, oder der Grund des Endzwecks. Die Eltern, die ihre Kinder in die Schule schicken, haben die Absicht, ihre Pflicht zu er- füllen und das wahre Wohl ihrer Kinder zu befördern. Mittel ist das, durch dessen 'Anwendung oder Ge- brauch ich etwas erreiche. Strafen sollen Mittel zur Bes- serung seyn. Zweckmäßig sind die Mittel, durch die man seinen Zweck erreicht; unzweckmäßig, durch welche man iyn nicht erreicht; zweckwidrig, durch welche man ihn hindert. Freier Wille ist das Vermögen der Seele, sich nach eigenen Einsichten zu Handlungen zu entschließen. Gesetz ist eine Vorschrift von dem, was man thun oder lassen soll. Eine Vorschrift, die uns sagt, daß wir etwas thun sollen, ist ein Gebot. Du sollst den Zeier- tag heiligen. Eine Vorschrift, die uns sagt, daß wir etwas nicht thun sollen, ist ein Verbot. Du sollst Nicht stehlen. Gesetzmäßig ist das, was so i|t, wie

9. Der Westphälische Kinderfreund - S. 93

1811 - Halle : Kümmel
93 Iv. Äon der Erde. Land gehindert wurden, oder aus Quellen, die so tief liegen, daß ihr Wasser erst eine gewisse Höhe erreichen und sich ausbreiten muß. ehe es eine Stelle sum Ablau- fe findet. Mon nennt auch manche Theils des Meeres Seen; allein die Sprache macht hier den Unterschied, daß die See ein Theil des Meeres, der See aber ein Landsee ist. Es ist auf der Erde in Absicht des Wassers ein be- ständiger Kreislauf. Das ganze Meer, alle Seen und Flüsse dampfen unaufhörlich aus; die Dünste sammeln sich in Wecken; diese fallen als Regen, Schnee und Ha- gel nieder, und hieraus schöpfen die Quellen ihre Nah- rung, welche ihr Wasser »nieder dein Meere zuschicken. Was die trockene Erde mit ihren Gewachsen tränkt, das dunstet auch »nieder aus. Das Quell - »md Fiußwasser nennt man süßes Was- ser, zum Unterschiede von dem Memvasser, welches sal- zig ist, und e»nen unangenehmen Geschmack hat, auch Ekel und Erbrechen erregt. Das ganz reine Wasser hat weder Farbe, noch Geschmack und Geruch. Es giebt Quellen, die ganz heiß aus der Erde kommen, warme Bader, und andere-, deren Wasser Salz oder andere mineralische Tbei e enthält, und diese heißen Salz- quellen und Gesundbrunnen. Ein Theil des Meeres, der zwischen z»vei nahe an einander liegenden Landern zusa»nmengedrängt ist, heißt eine Meerenge, Straße oder Sund, auch wohl, weirn sie lang ist, Kanal. Wenn ein Theil des Mee- res halb und darüber mit Land umgeben ist, so nennt man ihn ei»»en Meerbusen, »nenn er groß ist, und einen weiten Eingang hat; im entgegengesetzten Falle eine Bucht. Dress letzten sind die besten Hafen, d. h. Orte, wo die Schiffe vor den Stürmen sicher liegen/ Das feste Land der Erde hat man in fünf große Thei- le getheilt. welche man Weltth ei le, richtiger Erd- theile nennt. Auf der einen Halbkugel liegen Euro- pa, der kleinste Erdtheil, welchen wir beivohnen und der der angebamefte ist, Asien und Afrika, und ein Theil von Australien, »velches aus lauter Inseln be, sieht; und auf der andern Halbkugel liegt außer den In-

10. Der Westphälische Kinderfreund - S. 96

1811 - Halle : Kümmel
96 V. Etwas aus der Naturgeschichte. gehören alle die Körper, welche nur durch Zusätze von au- ßen wachsen. Man theilt alle Thiere in folgende sechs Klassen, i) Vierfüßige: Thiere mit warmem rothen Blute, die ihre Zungen lebendig zur Welt bringen, und sie eine Zeit lang mit Milch säugen; 2) Vögel: Thiere mit warmem rothen Blute, die aber Eier legen, die Zungen nicht mit Milch säugen, und Federn haben; 3) Fische: Thiere mit rothem kalten Blute, die im Wasser leben, und durch Kiemen Athem holen; 4) Amphibien: Thiere mit rothem kalten Blute, die durch Lungen Athem holen, und auf dem Lande und im Wasser leben ; 5) Zn- sekten: Thiere mit weißem kalten Blute, die Fühl- hörner am Kopfe haben; 6) Würmer: Thiere mit weißem kalten Blute und Fühlfäden. Es giebt eine zahllose Menge von Thieren; die Naturforscher kennen schon weil über 6000 Arten. Wie viele mögen aber nicht noch in der Erde, im Wasser, in anderen thierischen Körpern und in unbekannten Lan- ' dern leben, von denen wir noch nichts wissen! Nehmen wir nun noch die Thierchen, die man mit dem Vergrö- ßerungsglase in Wassertropfen, im Essig, im Kleister, rm Sauerteige u. s. w. entdeckt, so ist die Zahl der le- bendigen Geschöpfe unermeßlich. Zn London allein sind 22000 Pferde; man schlachtet dorr jährlich über 90000 Ochsen und 800,000 Schafe. Wie groß ist nun nicht, die Zahl der Städte und Dörfer? Wie viele Sperlinge, Tauben und Fliegen giebt es nicht? So viele verschiedene Arten von Thieren es giebt, so verschieden ist auch der Bau ihres Körpers. Von der Milbe bis zum Menschen müssen wir die Weis- heit des Schöpfers bewundern. Kein Thier sieht dem andern ganz gleich, und jedes ist so eingerichtet, daß es die Geschäfte, die es verrichten soll, verrichten kann. Raubvögel haben starke Krallen, Schwimmvögel dage, gen breite Füße mit Häuten zum Rudern. Die Sumpf- vögel, als Störche oder Schnepfen, die in Sümpfen ihre Nahrung finden, haben sehr hohe Beine und lauge Schnäbel. Raubfische, z. B. Hechte, haben scharfe Zäh- ne. ' Die Schnautze und die Füße des Maulwurfs sind ganz
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