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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 15

1918 - Breslau : Hirt
Iii. Klima. 15 Im südlichen Teil der Rheinebene erhebt sich mitten aus ihr das kleine Vulkangebirge des Kaiserstuhls, das 90 qlan Fläche bedeckt und im Toten- opf zu 560 m aufsteigt. Neunlinden und Katharinaberg. Der Kaiserstuhl ist durch die Verwitterungsprodukte der Vulkangesteine und durch den Löß, der seinen Fuß umhüllt, ein überaus fruchtbares, dicht bevölkertes Gebiet. In seiner Nähe ragen aus der Ebene auch noch die niedrigen Höhenzüge des Tuniberges und Rimbergss. Die Umgebung des letzteren ist die fruchtbare March. Hl Klima. Mehr als die Unterschiede in der geographischen Breite bewirken jene in den Höhenverhältnissen des Landes bedeutende klimatische Gegensätze. Der vorherrschende Wind unserer Gegenden ist ein feuchtwarmer Sw., seltener ist ein trockener, im Winter kalter No. Die Himmelsrichtung, aus der diese Winde strömen, bestimmt ihre Eigenschaften, denn der erstere kommt vom Atlantischen Ozean, der letztere von ausgedehnten Landflächen her. Sie selbst werden hervorgerufen durch die Wärmeabnahme vom Äquator zum Pol und durch die Drehung der Erde von W. nach O. Für die Witterungs- Verhältnisse jedes Punktes in uuserm Gebiet kommt sehr viel darauf an, ob er für diese Hauptwinde zugänglich oder ob er vor ihnen durch vorge- lagerte Gebirge geschützt ist. In Rücksicht auf die herrschenden Winde und auf die Lage der Gebirge in Baden verschwindet der Klimagegensatz von S. nach N., der von W. nach O. dagegen ist ziemlich scharf ausgeprägt. (Erklärung des Wärme- und Regenmessers.) Nachstehende Tabelle gibt Aufschluß über die wichtigsten Verhältnisse. Höhe Ü.b.3». Meter D Winter )ärme Früh- ling n Celsi Sommer usgradc Herbst n Jahr Unterschieb Mischen Sommer und Winter Nieder Jahres- höhe in cm schlage Tage Meersbury- . . Donaueschmgen Höchenschwand Karlsruhe . . . Buchen..... 435 693 1004 118 341 0,6 -2,( -0,3 9., 6,5 5.. % 18,* 15* 19,0 17- 10,, 7,i 6,8 10,3 8m 9. 6,8 6,- 10* '8,. 1?,« 17,8 15, T 17,4 17,ß 84 70 120 71 70 161 151 173 168 185 Unter dem ausgleichenden Einfluß des Bodensees ist im So. (Meers- bürg) trotz der hohe» Lage der Winter und ganz besonders der Herbst mild <Seewein!), deshalb das ziemlich bedeutende Jahresmittel. In der Baar (Donaueschingen) herrschen kalte Winter und kühle Sommer, der hohe Schwarz- wald (Höchenschwand) hat bei fast gleichem Jahresmittel wie die Baar zwar noch kühlere Sommer, aber mildere Winter als diese, deshalb auch die geringe Wärmeschwankung zwischen Sommer und Winter. Die tief und geschützt liegende Rheinebene (Karlsruhe) hat milde Winter und heiße Sommer, das Bauland (Buchen) ist in klimatischer Hinsicht der Baar ähnlich, nur sind der tieferen Lage entsprechend die Verhältnisse abgeschwächt.

2. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 16

1918 - Breslau : Hirt
16 Iii. Klima. — Iv. Bodenbau. Die jährliche Niederschlagsmenge des Landes schwankt an den einzelnen Beobachtungsstaticmen zwischen 50 und 180 cm. Verhältnismäßig gering ist sie in der Rheinebene; am Westfuße des Gebirges steigert sie sich und nimmt mit der- Höhe zu; im O. wird sie wieder geringer (Baar, Bodensee, Bau- land). Die Regenverteilung auf Jahreszeiten und Tage ist recht ungleich. Der Winter hat am wenigsten, der Sommer am meisten Niederschläge. Daß die warme Jahreszeit besonders regenreich ist, kommt der Pflanzenwelt in hervorragenden! Maße zugute. Die Zahl der jährlichen Niederschlagstage schwankt von 133 (Smzgau) bis 198 (hoher Schwarzwald). Schnee fällt in der Rheinebene und in den Hügelländern nicht viel und niemals durch lange Zeit, während die höher gelegenen Landesteile strenge Winter haben. Da aber die Höhen viel mehr nebelfrei sind als die Tiefen, sind trotz Kälte und Schnee die Wintertage mit ihrem Sonnenschein nicht lästig oder schädlich (Abb. 11). Gegenüber dem N. und No. Deutschlands nimmt Baden wie ganz Südwestdeutschland klimatisch eine durchaus bevorzugte Stellung ein, besonders durch die Kürze und Milde des Winters in seinen tieser gelegenen Landschaften (Rheinebene). Von der Rheinebene, die, wie eben ausgeführt wurde, das mildeste Klima von ganz Deutschland aufweist, bis hinauf zu den höchsten Schwarz- waldhöhen, an deren Nordgehängen der Schnee oft erst im August schmilzt, finden wir in Baden die verschiedensten Abstufungen der Anbaufähigkeit des Bodens. Über die Bodenbenutzung gibt folgende Tabelle Ausschluß: Iv. Bodenbau qkm 7o Ackerfeld....... Rebland....... Garten- und Obstland . . . Kastanienwald..... Wiesen........ Weide ..... Reutbergs.... Wald Hausplätze und Höfa Wegland .... Unland (Fels, Sump Wasser........ 54 65 \ 192 I 178 ( 5840 — 38,8 5) 2116 == 14,i 159 ' Zusammen 15068 = 100/)

3. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 29

1918 - Breslau : Hirt
Ix. Zahlennachweise. 29 Die badischen Truppen bilden den Hauptteil des Xiv. Armeekorps; dessen Truppenteile stehen zumeist in Baden selbst, nämlich in Mannheim, Heidelberg, Bruchsal, Schwetzingen, Durlach, Karlsruhe, Rastatt, Kehl. Offenburg, Lahr, Freiburg, Breisach, Müllheim, Jstein, Konstanz; vereinzelte Truppenteile des Xiv. Armeekorps befinden sich auch in elsässischen Garnison- städten. Das Konstanzer Infanterieregiment stellt regelmäßig die Besatzung der Kaiserburg Hohenzollern. Ix. Zahlennachweise. Die folgende Zahlenübersicht enthält die Nächenausdehnuttg jedes Amts- bezirks, seine Einwohnerzahl nach den vorläufigen Ergebnissen der Zählung vom 1. Dezember 1910 die Anzahl seiner Gemeinden und seine Volksdichte auf 1 qkrn. Die Amtsbezirke sind möglichst ihrer Lage nach geordnet, so daß zusammenliegende Gebiete auch hier zusammenhängend erscheinen. Die Kreishauptstädte sind durch stärkeren Druck und die 11 Kreise durch die Bezeichnungen I—xi hervorgehoben. In der Zusammenstellung der wichtigen Orte erscheinen die Landgerichtssitze durch die Bezeichnung Lg kenntlich ge- macht; die Städte, welche neben den Amtsbezirks-Hauptorten noch Amts- gerichtssitze sind, werden durch die Bezeichnung Ag hervorgehoben. Die Verteilung der Religionsbekenntnisse innerhalb der einzelnen Anns- bezirke ist derart dargestellt, daß (in Abrundung auf ganze Zahlen) für je 100 Einwohner die durchschnittliche Zahl der Katholiken und Protestanten angegeben ist. Wo die Zahl der Israeliten kleiner als 0,5 aus 100 ist, wurde sie nicht verzeichnet, in allen übrigen Fällen aber derart, daß die Angabe noch Zehntelprozente anschaulich macht.

4. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. uncounted

1918 - Breslau : Hirt
G. von Sehdlitz^" Geographie Neubearbeitungen nach landschaftlichem Prinzip I. Bandausgaben: Ausgabe A: Grundzüge der Geographie. m-Jh. Oberlehrer R. Tronnier. 26. Bearbeitung. ^3., unveränderter Neudruck.) Mit 102 Figuren und Bildern im Text und 10 farbigen Tafeln. Gebunden 1,75 Mk, Ausgabe B: kleines Lehrbuch der Geographie. s|rc^nc_rc stalten bearbeitet von Prof. Dr. A. Rohrmann. 24. Bearbeitung. (3. Abdruck.) Mit 137 Bildern und Figuren im Text, 25 farbigen Tafeln und einem Anhang von 148 Bildern in Photographiedruck. Gebunden 4,— Mk. Bearbeitungen in systematischer Darstellung von Prof. Dr. E. Oehlmann. Ausgabe A: Grundzüge der Geographie. 24. Bearb. Kart. 1.80 Mk. Ausgabe B: Kleines Lehrbuch der Geographie. 22. Bearb. Geb. 5,25 Mk. Ii. Heftausgaben: Ausgabe 0: Für höhere Schulen mit wöchentlich zwei geographischen Unterrichtsstunden aus der Mittel- und Oberstufe. Bearbeitet von Pro- fessor Dr. 2l. Rohrmann. Mit ungefähr 700 Bildern in Farben-u. Photo- graphiedruck, Karten und Profilen. Kartoniert. In 7 Heften zum Preise von 90 Pf. bis 1,60 Mk. Ausgabe G: Für höhere Schulen mit wöchentlich einer geographischen Unterrichtsstunde aus der Mittel- und Oberstufe. Bearbeitet von Pro- fessor Dr. A. Rohrmann. Mit mehr als 600 Bildern in Farben- u. Photo- graphiedruck, Karten und Profilen. Kartoniert. In 1 Vorstufe, 5 Heften u.1 Crgänzungs- Heft zum Preise von 90 Pf. bis 1,50 Mk. Ausgabe E: Für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen. In sieben Heften bearbeitet von Dir. Paul Gockisch. Mit mehr als 600 Bildern in Farben- und Photographiedruck, Karten, Höhenquerschnitten und Figuren. In 7 Heften zum Preise von 1,— Mk. bis 1,30 Mk. Eine gekürzte Form der Ausgabe E ist erschienen unter dem Titel: Gockisch-Lerche» Erdkunde für Lyzeen u. Höhere Mädchen- Mit mehr als 200 Bildern und Figuren im Text und 25 farbigen fujuicu. ^feln. In drei Teilen. I. Teil. Kart. 1,50 Jjtk. Li. Teil. Kart. 1,80 Mk. Iii. Teil. Kart. 1,80 Mk. Als Ergänzung dient: Lerche. Erdkundliches Lesebuch S? S°ndbuch der Geographie. Prof. Dr. O. Clauh, Univ.-Prof. Dr. E. Friedrich u. Prof. Dr. R. Reinhard herausgegeben von Professor Dr. E. Oehlmann. Mit 535 Bildern, Textkarten, Figuren, 27 Buntbildern und 3 farbigen Karten. Xvi und 950 S. Geb. 10,50 Mk. von Dr.e. Oehlmann und Dr. R.reinhard. Q.auflage. Huegbyeuyiufj ) Karten und Figuren sowie einer Tafel: Die Wege der Weltschiffahrt. 96 S. Geheftet 1,75 Mk. Bei den ohne Unterlaß und sprunghaft steigenden Kosten für Herstellung und Vertrieb machen sich Preisänderungen oft plötzlich nötig, was man bei Bestellung in den Buchhandlungen wohlwollend beachten wolle. Druck von Günther, Kirstein Sc Wendler, Leipzig.

5. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 3

1918 - Breslau : Hirt
I. Lage, Grenzen, Größe. 3 In diesen Grenzen bildet Baden eine einheitliche, geschlossene Fläche. Nur einige ganz kleine Landesteile (Exklaven) liegen innerhalb der südlichen und östlichen Nachbarstaaten; ebenso ist das zusammenhängende badische Gebiet nur durch unbedeutende fremde Gebietseinschlüsse (Enklaven) unterbrochen. Mit Ausnahme der Stadt Konstanz liegt ganz Baden auf der rechten Rhein- feite; auf die das Schweizer Gebiet bei Basel an einer und bei Schaffhausen an drei Stellen herübergreist. Die Fläche Badens bedeckt 15000 (genau 15068) qkm, das ist der 36. Teil des Deutschen Reiches. Größer als Baden sind die deutschen Staaten Preußen, Bayern, Württemberg, fast gleich groß Sachsen, Elsaß-Lothringen und Mecklenburg-Schwerin, wesentlich kleiner alle übrigen. Maßangaben zu Vergleichszwecken: 1 Grad, d h. der 360. Teil des Erd- umfangs — 111 km; ein Tagemarsch = 40 km; ein Kilometer — 13 Minuten Geh- zeit (angenähert). Ein dreistöckiges Wohnhaus hat etwa 15 m, ein mittel hoher Kirch- turm 30 in, ein ansehnlicher Kirchturm 60 w, das Freiburger Münster 120 m Höhe. Der höchste Berg Badens ist der Feldberg im Schwarzwald mit 1500 m Meeres - höhe (12l/amal Münsterturm), der höchste Berg Europas ist der Montblanc in den Alpen mit 4800 m (über 3 mal Feldberg), der höchste Berg der Erde der Mouni Everest im Himalaja (Asien) mit 8800 m (beinahe 6mal Feldberg). Kleinheit der Höhen auf der Erde gegenüber den wagerechten Entfernungen. Vergleiche aus den vorstehenden Höhenangaben, diese als km und Wegstrecken gedacht. Baden dehnt sich von S. nach N. aus von 47° 32' nördlicher Breite bis 49° 47' n. Br., d. h. durch 2° 15' der Breite, oder durch 250 km. Im S. des Landes ist die Dauer des längsten Tages 15% St., die des kürzesten 81/4 St.; die Sonne erhebt sich hier im Winter bis zu 19- über den Horizont, im Frühling und Herbst bis zu 421/s°, im Sommer bis zu 66"; im N. des Landes dauert der längste und kürzeste Tag 16'/^ und 7% St., die Sonne erhebt sich aber nur bis zu 163/4°, 40l/4°, 63"// Die Dauer des längsten Tages und die Sonnenhöhe stehen demnach in einem umgekehrten Verhältnis zueinander. Die geradlinige Entfernung längs des Rheines von der Schweizer bis zur hessischen Grenze mißt 230 km, die größte Entsendung von Sw. nach No. 284 km. Die Ausdehnung von O. nach W. ist sehr ungleich. Sie mißt im S. l40 km, in der Mitte 18 km, im N. 102 km. Der westlichste Punkt zwischen Basel und Müllheim liegt unter 7° 31' östlicher Länge von Greenwich, der östlichste in der Gegend von Tauberbischofsheim unter 9° 52' ö. L. von Greenwich; das Land dehnt sich daher in westöstlicher Richiung durch 2° 21' aus. Am östlichsten Punkte des Landes geht die Sonne um etwas mehr als 9 Minuten früher auf und unter als am westlichsten, was sich aus der (scheinbaren) Umdrehung der Sonne um die Erde in ostwestlicher Richtung leicht erklärt. Zur vollen Umdrehung um 360° (Grad) braucht sie einen Tag oder 24 St., zur Drehung um einen Grad also 24:360 St. oder 4 Minuten. Hiernach hat ,edcr Ort, der uni einen Grad östlicher liegt als ein anderer, 4 Minuten früher als dieser Sonnenaufgang, Mittag und Sonnen- Untergang. Unsere Uhren sind nicht nach der jeweiligen Zeit des Wohnortes ge- richtet (Ortszeit), weil das beim Reisen von Ort zu Ort Schwierigkeiten mit sich brächte, sondern für ganz Deutschland und einige andere Länder nach der Zeit von Görlitz in Schlesien, das auf dem 15. Meridian ö. L. gelegen ist. Daher gehen unsere Uhren in Baden gegenüber dem Sonnenstand um rund 20 bis 30 Minuten vor (Mitteleuropäische Zeit). Uniere Vormittage sind um so viel zu kurz, unsere Nachmittage zu lang 1*

6. Großherzogtum Baden - S. 12

1917 - Leipzig : Voigtländer
— 12 — frangofifcfje Sieoofution überragt, oon der aud(? 93aben nidjt unberüfyrt blieb. ©dfjroere Sdrangfale und ©orgen famen über bag babifcf>e 2anb, bag abermalg der ©d[jaupla£ beg $riegeg rourbe. Sieben ©djmacf) und Demütigung braute der Ärieg freilich aud£> eine anfefynlicfie Sbergröfjerung beg babifd&en ©ebieteg. $roar oerlor $arl ^riebricf) alle feine Iinfgr§eint= fcfjen 33efi§ungen, rourbe aber burdfj Zuteilung oon ©ebieten auf bm regten Sftfjeinufer reidf)lid) entfcpbigt. 3)ie roicfjtigften der ifym jugefallenen ©ebiete finb Sb or b er oft er r ei cf) (mit Äonftanj, ©äcfingen und greiburg), bag gürftentum gürftenberg (mit £)onauefcfjingen), bag recf)tgrf)einifcf)e ©ebiet der Sigtümer ©peier (mit 33rudjfal), (Strafeburg, Safel und ßonftanj, bag ßurfürftentum ^3fal§ (mit ^eibelberg und äftannfjeim), bag Äurfürftentum Sjfainj (mit Xauberbifdjofgfjeim und Suchen). Üjiit dem Sänberjuroacfyg erf)öf)te ftcf) aude) der Üitel beg Srarfgrafen; er rourbe $urf ür ft. 9^ad^ der Übergabe non greiburg nafym der greife Äurfürft oon dem roiebergeroonnenen ©tammfi£e feineg £aufeg den £itel „£>ergog oon gekringen" an. 2jn dem neuerroorbenen §eibel= berg roibmete er feine befonbere Sorgfalt der £ocf)fcf)ule, die fefjr in Sßerfall geraten mar, und erfjob sie roieber gu neuer S3iüte. ©ie trägt feitbem in banfbarer (Erinnerung feinen Üramen, der mit dem ifyreg ©rünberg oerbunben rourbe (9iuperto=(5arola). Slueröingg roar der neue Äurfürft burdf) biefe ©cfyenfungen an Napoleon gefeffelt, der bag 23anb nod) enger fnüpfte burcfj die Sßermäljlung feiner 2fboptiotocf)ter ©tepfjanie 23eau§amai& mit dem $urprin$en ßarl, dem nachmaligen ©rofefjergog. Sllg Napoleon 1806 den Srfjeinbunb grünbete, mufete aucfj der ßurfürft fidj bemfelben, roenn cucf» fd^roeren ^erjeng, an= fcfjliefeen. 2)iefer 33unb mit dem geroaltigen £errfd)er trug dem ßurfürften den £itel ©rofefjerjog ein (13. Sluguft 1806), ba er in feiner befdjeibenen ©innegart den ßöniggtitef ablefjnte, roeldjen die ^errfd^er der größeren Sänber Samern und Württemberg anna^men. Sson nun an roar der ©rofefyerjog oöflig oon Napoleon abhängig, und feine Gruppen mußten beffen ^elbjüge mitmacfjen. 2)iefe napoleonifcfjen Kriege aber fofteten 23aben entfe^lidfje Dpfer an ©elb und ärenfcfjen. 2)ie Slbtragung der ©cfjulben oerurfad^te fyolje Abgaben, die fd^roer auf dem Sanbe lafteten, jum tiefften Kummer beg ©rofefyerjogg. 2hg biefer im l^abre 1811 nacfj einer fünfunbfed^igjäljrigen Regierung aug dem Seben fctjieb, f)inter= liefe er feinem ßnfel und 9?acfyfoiger $arl ein blüf)enbeg Sanb wn 15 000 qkm mit 975 Odo (Sinroofjnem, roäfyrenb die oereinigten beiben 2jiarfgraffd)aften bei feinem Shegierunggantritt nur 8500 qkm umfafeten. Stiit tiefem ©djmefge erfüllte die ?Rad^rid^t oon dem &obe beg ©rofefjerjogg feine Untertanen.

7. Großherzogtum Baden - S. 2

1917 - Leipzig : Voigtländer
2 tune fjatte. $ag Sfjriftentum, bag feit ßfjlobroigg ©ieg (Eingang gefunben fjatte, tourbe burcf) ©laubengboten (Golumban, ©ahug, Pirmin, Kilian) roeiter auggebreitet. 2. £er titel „§«300"- »crt^olb I., bet »artige. (1050—1078.) Säug »ergebenen ©ebietgteilen biefeö e^e= maligen ^ergogtumg 2llemannien ober ©dfnoaben, reelle bag alte Jbreiggauer ©rafengefd)lecf)t der geringer befafj, ist allmä£)licf) bag je£ige ©roj^ergogtutn entftanben. ©er erfte ©raf, beffen 9?acf)fommen feitbem unfer babifdjeg Sanb regieren, ist 33ertf)olb der bärtige. @r lebte um bag ^afjr 1050 und mar im Sreiggau, in der Drtenau und im Sllbgau begütert. 2begen feiner 33erbienfte um Äaifer und Sfteicfj oerfpracf) ifjm ftaifer £einricf) Iii. die 9iad)folge im $ergogtum ©cfpaben, beffen blü^enbfte ©aue er ja fcfjon befafj, für den Stobegfah beg bortigen £ergogg. 2hg .geicfjen der (Erinnerung an bag faifer= lid^e Sbort gab er iljm den Sting non feiner §anb. Slber die Sbitroe £einricf)g fonnte if)m nid£)t Sbort galten; i§r (Eibam 9fuboif non 9t§einfelben nmrbe <£jerjog oon ©dejroaben. ©odfj nicfjt gang leer foflte 33ert^oib auggeljen. (Er erhielt bag entlegene §ergogtum Kärnten, moju aud) die 2)?arfgraffc$aft 23erona in Oberitalien gehörte. 33ertf)oft> fjat mof)l nie emftlidj baran gebadet, fein entfernteg ^jergogtum in 33efi$ gu nehmen; bagu fehlten iljm die nötigen Gruppen. 2)ocf) führte er feitbem den Stitel „£ergog". — $lg die ©acfjfen fidf) gegen den jungen Äönig .£>einrid£) Iv. erhoben, ftanb iljm der neue $ergog getreu jur ©eite. 2bir finben ifjn a(g Unter^änbler im fäcfjfifcfjen Säger, er teilt mit feinem ßönig die (Entbehrungen der gluckt oon der §argburg, er fämpft ©coulter an ©coulter mit ifym gegen die ©ad£)fen (an der Unftrut 1075). -Jiacf) biefer ©cf)lacf)t roanbte er ficf) aber oon dem $önig ab, ba er in ifym fein ^eil metjr für bag Sieicfj erbücfte, und trat gu beffen ©egnem über, gu den Slnfjängem beg ^3apfteg, ©regorg Vii. liefen ©c^ritt mufjte er teuer bejahen. 2ilg £>einride) oon feiner (Sanoffafafyrt gurücffam, überfiel er 23ertf)olbg fd^roäbifd^e 23efi§ungen und »enoüftete sie fcfjonunggloß. ©eine Untertanen rourben mi^= fjanbelt, ßirdejen und Älöfter beraubt. Sdiefen ©d)Iag fonnte der greife £ergog nid^t ertragen; er »erfiel in Sbafjnfinn, oon dem iljn erft der Stob erlöfte. Sson feinen brei ©offnen folgte ifjm der jüngfte — der groeite roibmete fide) dem geiftlidjen ©tanbe — 3. 23ertljoib Ii. (1078—1111) in der ^ergoggroürbe nacij. 3§m gelang eg, fid) gum |>ergog oon ©d^toaben gu ergeben. 2lber nadj feiner 2lugfö§nung mit £einricf) Iv. gab er feine 2lnfprü$e auf bag ,£jergogtum auf, um bag bebrängte ©c^roaben nid^t in neue Äriege gu oerroicfeln. 2llg (Entfcfjäbigung erhielt Hd-Tl

8. Großherzogtum Baden - S. 3

1917 - Leipzig : Voigtländer
er oom ßaifer den mittleren und raeftlicfjen Seil der ©cf)roeij mit der $auptftabt güricf) al3 Sreid^lefyen. 5runme^r naljm er na$ feiner breisgauifdjen 23urg $äl>ringen für fid) und feine ^a^fommen den Xitel eineä „,£jergog3 oon gäljringen" an. @r tourbe in dem oon ifym gegrünbeten ßlofter St. ^]eter beigefe^t. 23ertf)olb Ii. f)a* ein gefegnete§ 2lnbenfen fyinter= taffen, nicfjt allein bei den 9)^öncf)en oon ©t. $eter, die ifjn „den 93ater der 2lrmen ßfyrifti in fernerer 3eit" nannten, fonbem bei allen feinen Untertanen, mit benen der treffliche gürft aufg leutfeligfte oerfefyrte. 2öenn man ie)m eine fcfjlimme fiac^ric^t oerljeimlicfjen roollte, fagte er: „9?ur Ijeraus, id) toeifj ja rool)l, im Seben roecfjfelt Sregen mit ©onnenfcljein." ©einem ©ofjne Sbcrttjüld Iii. (1111—1122) rcar nur eine furje 9iegierung3jeit belieben. 2)od) raar e3 ifytn oergönnt, an einem roeltgefc^ic^tlid&en ©reigniffe al§ $euge teiljunefjmen,' nämlid} an dem Stbfdjlufj beö Sßormfer $on!orbat3 1122. ©r ftarb in bemfelben $af)re und raurbe ju ©t. 5ßeter neben feinen ©Itern beftattet. folgte fein trüber fioitraö (1122—1152). üftocf) ju Sehweiten feines 33orgängers legte er den ©runb ju greiburg (1120) am 2lu3gang be§ Sreijamtales. @r f)at fid) um fein föaus größere Sserbienfte erroorben al§ fein Vorgänger und 9?ad)folger, er fjat den faft oerlorenen Sreidjefürftenftanb der 3äf)ringer rcieber gerettet. $n f>oe)er ©unft ftanb er bei Äaifer 2otl)ar, der ifyn mit der ©raffdjaft §od)burgunb belehnte, ©eitbem führten er und feine 9iad)fommen den $itel „^erjog oon geringen, 9ieftor (b. i. ©tatt* falter) non Ssurgunb". Igljm folgte fein ©ofjn Srrtftold Iv. (1152 bis 1186), der fid) burd) ©täbtegrünbungen in der ©c^raeij (greiburg, ■üfurten, ^loerbon), foraie burd) feine Sffiaffentaten — er begleitete Äaifer griebrid) I. auf feinen 3ügen nad) Italien — ein riifjmlic^eö Slnbenfen fieberte. 2j2it feinem ©of)ne und 9jad)folger s-öcrtt)üld V. (1186—1218), dem ©rünber non 33ern, erlofd) die herzogliche Sinie. 2)ie ^»ausgüter fielen an die nerroanbten 5ammen> die 9ieid)3güter jog der Äaifer al£ erlebigte Sehen roieber an fid). Ii. pie grarftgrafett »ott Jsaben (1052—1535). 1. Hermann I. (1052—1074). — ®ie 2karfgrafen oon Saben ^aben burcij glückliche ©rtoerbungen den 23rei§gau oer» gröfjert und befonberg im ©üben bemfelben eine größere ^errfc^aft jufammengebracht, ba§ fog. „2rar!gräflerianb'‘, ba§ einen an= fe^nlid^en 53efi| i§re§ §aufe3 bilbet. Sder erfte 9)farfgraf, beffen 9fachfommen heute den babifc^en gürftentljron inne haben, ist ^ermann I., der ältefte ©of)n Serttjolbg be3 bärtigen. 33on der $ftarf Sßerona führte er den Ürarfgrafentitel. @r befa^ die ©raffcfjaft ^ac^burg im Sreiggau, foroie die ©üter be^ §aufeg in ©rfiroaben. ©eine ©emaljlin ^ubitl), eine Xocf)ter beö ©rafen Sxbalbert oon dalio, brachte iljm die 33efi^ungen am nörblicfjen ©c^roargroalb (bef. die Surg ^aben im Ufgau) ju, aug benen dann fpäter die eigentliche 2rarfgraffd^aft enoud)§. 3roc^ oor dem £obe feineö Ssaterä jog fid^ der fromme und friebliebenbe f^ürft in

9. Großherzogtum Baden - S. 7

1917 - Leipzig : Voigtländer
$raf ©buarb gortunatus aus dem Seben gerieben, ©ein ältefter ©oljn 2bilf)elm J)ätte tt>m in der Regierung folgen foflen; aber die marfgräflidje Stnie oon S3aben=3)urlac| fyielt die o6ere Sofarfgraffcfjaft befefct, fjatte bas proteftantifdfje Kenntnis ba^ felbft eingefüfjrt und beftritt iljm [eine Sfiedjte. $)a fam iljm bas ^riegsunglüd feineg 23erroanbten gu ftatten. ©eorg=$rieb= ritf) oon $aben = $>urlade) rourbe nämlid^ bei 2öimpfen (1622) gef plagen und mufcte fließen. 5ftarfgraf Sbil^etm erhielt oom Äaifer feine Sänber gurüd, in benen er nun roieber bas fat^o= lifdje 33efenntnis einfü^rte. ©ein §auptaugenmerf richtete er oor allem barauf, den 'löoljlftanb feines 2anbes burdfj ©parfam= feit und umficf)tige 93erroaltung $u f)eben. @S gelang iljm, in feinem burdj den $rieg und die Srijjroirtfcfjaft feinet Vorgängers faft gang gemitteten Sanbe roieber erträgliche guftänbe ju jdjaffen. größeren 9iu§m erroarb fidf) fein (Snfel: 2. Sjtarfgraf Suöwtg Sötltjelm (1677 - 1707), ein aus gezeichneter $ürft und einer der größten $riegs§elben. ©d^on al§ Jüngling oon neun^efyn ü^afyren trat er in bas faiferlidfje $eer, bas bamals am Siljein gegen die $eere Subroigs Xiv. oon granfreid) im gelbe ftanb. Sei der ©rftürmung oon ^3t)ilipp§= bürg jeid^nete er fide) burdj feinen Üjiut und feine Unerfd)rocfen= §eit fo rü^mlic^ aus, bafc iljm der Äaifer den Oberbefehl übet ein Regiment oerliefy. 3üs er mit breiunbjroanjig 3ahren füt oohjä^rig erflärt mürbe, roibmete er fidj mit (Sife* und Umficfjt der Überroaltung feines Sanbes. 2lber nid^t lange fonnte er fidej biefer frieblidjen und fegensreicfyen Scätigfeit fyingeben. ü^m Often bes 9ieicf)es Ratten fic^ die Scürfen, die „©rbfeinbe bes <5l)riftentum§", roieber erhoben. 2lngefidf)ts biefer ©efafyr roohte er nid£)t miifjig auf dem ©cijloffe feiner Sinnen roeilen. ßr trat roieber in faiferlic^e Äriegsbienfte und beteiligte fidfj an den gelbjügen bes ßaifers Seopolb 1. gegen die Ungläubigen. 9?adf) einigen ftegreic^en ©efed^ten ernannte ifyn der ß'aifer jum Oberbefehlshaber feines §eeres. %n brei großen gelbjiigen fc()lug er nun die dürfen bis jur Vernichtung. üdurd) feine perfönlicfje 3tapferfeit, buref) roeld^e er die Gruppen mit fidj fort--rifj, burcfj feine flugen 2lnorbnungen feffelte er überall den ©ieg an feine galten, ©eine glänjenbfte Sßaffentat ist die ©chladjt bei ©jlanfamen a. b. 2)onau (1691). gasreiche Seuteftüde brachte er aus den fiegreidejen ©dfjlachten ^uriief. ©eine Verbienfte belohnte der ßaifer baburch, bajj er ihm die feltene Sbürbe eines „©eneralleutnants" oerlieh. Sdas 33olf gab ihm den (Sljrennamcn „dürfenlouis ", unter welcher 53ejeid)nung fein Slnbenfen nodj heute lebenbig ist. Sbä^renb der Srarfgraf an der Oftgrenje bes 95eutfc^en Sreidjes ein ftarfer ©d^u^ und $ort gegen die anbrängenben
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