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dann bei günstigem Winde die weite Reise gemeinschaftlich anzn-
treten. — Auch die in Gefangenschaft lebenden Zugvögel zeigen
zur Zeit der Abreise ihrer Kameraden große Unruhe.
Die Zugvögel nehmen ihren Weg über die riesigen Alpen,
über das mittelländische Meer nach Afrika und znmteil bis in
die Mitte dieses Erdteils. Einige bringen den Winter auch iu
deu südlichen Ländern Europas zu.
Diese weite Reise kommt aber nicht allen gleich gut zustatteu.
Diejenigen, welche einen etwas schwerfälligen Flug habeu, ermüden
oft so sehr, daß sie erschöpft ins Meer, auf Schiffe oder auf
Inseln niederfallen, wo sie dann leicht gefangen werden können.
Wenn dann unser strenger Winter seinem Ende entgegen-
geht, zieht ein innerer Trieb die Vögel wieder nordwärts, und
jede Schwalbe fiudet das Dorf, das Haus, ja das Nest wieder,
in dem sie im vorigen Jahre gebrütet hat.
(5. Die Eidechse.
An einem Waldrande sahen wir zwischen Steinen eine Ei-
dechse. Diese liebt Plätze, welche von der Sonne stark erwärmt
werden. Bei schönem Wetter ist die Eidechse lebhaft, bei reg-
nerischem oder kaltem Wetter ruht sie in Erdlöchern und im
Winter hält sie einen Winterschlaf.
Die Eidechse ist mit Schuppen bedeckt. Sie bilden einen
Schutz gegeu Verletzungen. Sie deckeu sich wie die Dachziegel
und sind meist erdfarbig. (Warum?)
Die Eidechse uährt sich vou Jusekten, Spinnen, Regen-
Würmern und Nachtschnecken. Sie ist also auch eiu Raubtier.
An den langen Zehen sind scharfe Krallen. Sie ermöglichen
der Eidechse, an Felsen und auf niedrigem Gebüsche sicher und
gewandt zu kletteru.
Erbeutete Tierchen tötet die Eidechse und zerquetscht sie.
Dann wird diese Nahrung ganz ausgenommen. Deswegen ist
das Maul weit gespalteu.
Iu Afrika gibt es sehr große eidechsenartige Tiere. Diese
heißen Krokodile. Diese sind Wasserbewohner. Krokodile sind
oft genötigt, einen Sommerschlaf zu halten. Warum?
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Westen vor dem Winde geschützt. Karte!) schöne Erträgnisse ab-
werfen.
Von Aasen führt uns die Straße einen steilen Abhang
hinan und nach einer Viertelstunde haben wir Heidenhofen er-
reicht. Es ist ein Dörfchen von 167 Einwohnern.
Von Heidenhofen führt uns der Weg abwärts, und wir
gelangen nach einer Wanderung von wenigen Minuten nach Bie-
singen (383), (1444 kam dieser Ort au Württemberg, das die
Reformation hier einführte).
Die Landstraße führt uns von hier in nordöstlicher Rich-
tung nach Sunthausen.
Dieses liegt au der Köthach. (Beschr. u. d. Karte!) Nord-
westlich vou Sunthausen liegt auf einer 775 m hohen Hochebene
das Dorf Hochemmingen (413). Die im Nordwesten von Hoch-
emmingen sich erhebenden Höhen sind bewaldet.
Von Sunthausen wandern wir ohne Straße östlich, klettern
einen steilen, teilweise bewaldeten Bergabhang hinan und kommen
zu dem auf einer Höhe vou 830 in liegenden Dorfe Öfingen (788).
Es liegt am Fuße des 943 in hoheu Himmelberges und hat eine
schöne Fernsicht. (Öfingen gehörte schon 1377 zu Württemberg,
das dort 1535 die Reformation einführte. Auf der Gemarkung
Öfingen stand eine römische Niederlassung.)
Von Öfingen aus habeu wir nach kurzer Wauderuug die
Höhen des Himmelberges erreicht. Zu unfern Füßen liegt gegen
Südosten in einem tiefen Tale mit steilen Talwänden das Dorf
Jppingen (343) und weiter talabwärts Bachzimmern. Dieses ist
ein kleiner Ort mit etwa 60 Einwohnern. Es hat eine eigene
Gemarkuug und einen Stabhalter, der die Geschäfte eiues Bürger-
Meisters besorgt. Durch das Tal fließt der Weißeubach (Karte!)
Gleichlauseud mit dem eben beschauten Tal zieht das Krähen-
bachtal, in dem das Dörfchen Eßliugeu (218) liegt. Die Wände
dieses Tales erheben sich rasch zu einer Höhe von 180 m über
der Talsohle. (Auf dem Himmelberg Rückblick auf das Geschaute:
schließlich kauu der westliche und östliche Teil verglichen werden:
Im Westen Hügel, — im Osten Gebirge bis 943 m Höhe; der
Westeu waldarm, — der Osteu reich au Walduugeu; der Westen
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und muldenförmig. An den Füßen befinden sich Zänglein zum
festhalten. Die beiden Vorderbeine sind noch mit spitzen Zacken
versehen, mit denen er die Erde aufgraben kann. Warum will
er denn die Erde aufgraben?
Er kommt aus der Erde — diese ist sein Geburtsort.
Man sollte meinen, da er doch auf den Bäumen lebt, müßte er
auch seine Eier auf die Bäume legen. Das tut er aber nicht.
Ist der Mai vorbei, so setzt das Weibcheu sich auf deu Boden
und legt viele Eier in die Erde; daranf stirbt es. Ans jedem
Ei kommt ein Wurm, Engerling genannt, welcher in der Erde
bleibt und die Wurzeln des Grases und der Pflanzen abfrißt.
Die Engerlinge tun da oft mehr Schaden als die Käfer selbst,
die iu großen Massen manchmal die Büsche und Bäume kahl
fressen; denn wenn die Würzelcheu weg sind, stirbt die ganze
Pflanze ab. — Es ist nur gut, daß es Tiere gibt, welche die
Engerlinge und Maikäfer fressen.
Käfer und Larveu sind unersättliche Fresser und darum für
den Meufcheu schädliche Tiere. Am schlimmsten haust der Enger-
ling, der durch Abnagen der Wurzeln die ganze Pflanze ver-
nichtet.
Darum sollte man die Feinde dieser gefährlichen Zerstörer
wohl schützen: den Maulwurf, die Krähen, die Fledermäuse und
gauz besonders das große Heer der Singvögel.
Die Jahreszeiten.
Es gibt vier Jahreszeiten. Sie heißen Frühling, Sommer,
Herbst und Winter.
1. Der Frühling beginnt am 21. März.
Die Sonne scheint wieder warm. Schnee und Eis sind
geschmolzen. Die Bäume und Gebüsche werden grün. Es trocknen
die Wege. Die Blumen zeigen sich im Garteu. Iu den Hecken
blüht das wohlriechende Veilchen. Schwalben und Störche kehren
in ihre Nester zurück. Die Bleuen summen; die Frösche qnacken
und die Lerchen singen in der Luft. Warmer Regen fällt her-
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Hand. Wohin bewegt sich jetzt unser Zeiger . . . ? Auf welcher
Seite sind die Fenster in unserem Schulzimmer? Zeige . . . sie,
zähle . . . sie. Wie viele sind es? n. s. w.
Nun erzähle ich euch etwas von der Uhr.
Früh am Morgen kräht der Hahn. Dann steht der Vater
auf und läßt auch die audereu ausstehe::. Sie beteu und früh-
stücken. Dann gehen sie aufs Feld zur Arbeit. Um Mittag
kommeu sie alle wieder nach Hause. Der Vater und die Mutter,
die Brüder und die Schwestern, die Knechte und die Mägde setzen
sich an den Tisch und essen. Nach dem Essen gehen sie wieder
hinaus und arbeiten. Am Abend läutet die Glocke. Dann gehen
alle nach Hanse.
Am Tage und die gauze Nacht hindurch geht ein eiserner
oder ein goldener Arm auf einer großen Scheibe herum. Auf
ihr siud im Kreise Zeichen aufgemalt. Auf diese Scheibe seheu
die Menschen, wenn sie wissen wollen, ob es Morgen oder Mittag
oder Abend ist.
Diese Scheibe heißt die Uhr. —
Man läßt das nun von mehreren Kindern nach und uach
durch die gauze Klasse nacherzählen. Aber, wirft man uns ein,
das ist gar keine Erzählung. Das mag wohl sein; aber die
Kinder haben noch keinen historischen Sinn, und zuerst muß ihnen
eben das Gegenwärtige, vor den Augen Liegende mitgeteilt werden,
sei das nun eine Erzählung oder etwas anderes. Beim Wieder-
erzählen hilft der Lehrer nach, indem er Fragen stellt, Worte
und Laute berichtigt. —
Wer sagt, wann man aufstehen soll? wann man an die
Arbeit geht . . . waun mau wieder aufhört . . . wann man nach
Hanfe geht . . . sich zum Essen an den Tisch setzt? Weiß das
die Mutter, der Kuecht uicht auch? Der Vater gibt die Ordnung
im Hause an. Woher weiß der Vater, ob es Zeit zum Auf-
stehen ... zur Arbeit . . . zum Essen ist? Die Uhr sagt ihm,
„was die Zeit ist"; dann befiehlt er, was die Leute tun sollen.
So geht es Tag für Tag, in der gleichen Art, zur gleichen Zeit:
das ist Ordnung.
„Ordnung lern' und übe sie; denn sie spart dir viele Müh'!"
Kappes, Heimatkunde. 2
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nicht wehren; es tut auch keinen Schmerzensschrei. Aber seinem
Hirten folgt es willig, wenn er lockt oder pfeift.
Das Schaf bringt dem Menschen vielen Nutzen. Alles kann
man vou ihm gebrauchen; das Fleisch gibt gesunde Speisen; aus
deu Knochen werden Knöpfe verfertig!; die Gedärme werden zu
Saiten gedreht, die man auf dem Spinnrade oder auf der Geige
gebraucht; das Fell wird zu Leder gegerbt; aus deu Abfällen
der Haut wird Tischlerleim gesotten. Die Wolle wird gesponnen.
Man strickt daraus Strümpfe und Socken. Auch Kleidungsstücke
werden daraus gewobeu.
5. Das Pferd.
Das Pferd ist ein schönes, vierfiißiges Tier; es wird so
hoch wie eilt Mann. Sein Körper ist mit knrzen, glänzenden
Haaren bedeckt. Die Haare sind von verschiedener Farbe: weiß,
schwarz, rot, braun, grau, gelb-brauu und gefleckt. Die Pferde
mit weißeu Haaren heißen Schimmel, die mit schwarzen heißen
Rappen, die mit gelbbraunen — Füchse und die gefleckten —
Lcheckeu. Das Pferd hat einen länglichen Kopf, große Zähne,
eine lange, fleischige Zunge und zwei große Nasenlöcher (Nüstern).
Seine Augeu sind so groß wie ein Taler, die Ohren gerade auf-
steheud und leicht beweglich. Ter Hals ist länger als der Kopf,
etwas gebogen und au deu Seiten zusammengedrückt. Auf dem
Nacken trägt es lange, herabhängende Haare, die man Mähne
nennt. Der Rumpf ist walzenrund, lauggestreckt; die Brust breit.
Vier schlauke Beiue trageu deu schönen Körper. An jedem Fuße
hat das Pferd nur eine Zehe, die mit einem Hufe umgeben ist.
Der Schwanz besteht aus vielen, langen Haaren. Das junge
Pferd heißt Füllen oder Fohlen. -- Das Pferd hört sehr scharf
und sieht auch im Dunkeln; es kann gehen, laufen, traben, ga-
loppieren, springen, stampfen, scharren n. s. w. und sucht sich durch
Beißen und Ausschlagen mit den Hinterfüßen zu wehren oder zu
verteidigen. Es ist sehr gelehrig, kann Kunststücke machen. Welche?
— Es lernt die Stimme seines Herrn kennen; es kennt auch die
Wege, die es einmal gegangen ist, und das Wirtshaus und den
Stall, wo es einmal gefüttert wurde.
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1. Der Wohnort.
(Nach: I. Merz, „Anschauungsunterricht".)
Der Ort, in welchem wir wohnen, ist unser Wohnort; der-
jenige Ort, in welchem wir geboren sind, ist unser Geburtsort.
Unser Wohnort heißt ...................................... Es ist ein Dorf.
Ein Teil desselben liegt auf einer Anhöhe, der andere am Bache/^
Das Dorf ist ziemlich lang; denn man braucht eine Viertel-
stunde, um von dem einen Ende des Dorfes zum andern zu ge-
langen. Die Hauptstraße ist eine Land-(Kreis-)straße. Sie hat
an beiden Seiten gepflasterte Rinnen.
Bis zum Wirtshause X. ist sie gerade, dann bis zum Käpele
krumm, dann wieder gerade. Bis zum Wirtshause X. ist sie eben,
dann steigt sie an, daß die Pferde ziehen müssen. Zuerst kommt
man zum Mühleweg; der führt nach der Beimühle und ist schmal
und rauh. Beim Gasthause X. geht ein Weg links ab, über
2 Brücken nach dem Dörfchen X.; er ist 4 Meter breit und heißt X.
— Etwas weiter oben kommt ein schmaler Weg von einer Höhe
herab; er heißt Kirchweg und führt nach dem Hinterdorfe. Weit
draußen geht wieder ein Weg links ab und läuft mit der Straße
gleich; er heißt Sägeweg und führt auf den Sägeplatz. — Am
Ende des Dorfes zieht die alte Straße bergauf.
Plätze, wo die Kinder spielen können, sind wenige vorhanden,
der K'rchplatz um die Kirche herum, der Schulhausplatz und der
Sägeplatz.
Ein öffentlicher Brunnen steht vor dem Gasthause X., ein
anderer beim Schulhause und einer am Sägeplatz; sie heißen
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Erinnert euch, wo die Sonne auf- und untergeht, wo sie
mittags Uhr steht, und wo sie niemals sichtbar ist! Nach
welcher Himmelsgegend liegen die Teile des Dorfes? Gegen
Osten das Unterdorf, gegen Westen das Außerdorf, gegen Süden
der Anger und gegen Norden das Hinterdorf. Wie läuft die
Hauptstraße? Von Osten nach Westen. Das Dorf erstreckt also
sich der Länge nach von Osten nach Westen, und seine größte
Breite hat es von Norden nach Süden.
Heute wollen wir den Ortsplan zeichnen. Wir gehen vom
Schulhaus aus.
(Der Lehrer zeichnet mit wenigen Strichen den Grundriß
des Schulhauses mit Umgebung.)
Das ist das Schulhaus mit Garten und Schulscheuer. Au
dem Schulhause führt die Hauptstraße vorbei. Wir zeichnen diese
ein. Geht sie immer gerade? Nein, bei km ..................Hause
macht sie einen Bogen. Wir zeichnen das...................Haus. Nun
zeichnen wir die Straße bis zum Mühlenweg. Von hier ans
führt sie fast gerade zum Kirchweg und gehl dann am Kirchhof
vorbei. Nun zeichnen wir die Nebenstraßen. Wo müssen wir
nun einzeichnen: Rathaus? — Kirche? — Armeuhaus? — Mühle?
Die meisten Häuser liegen an der Straße hin, sind also
gleichlaufend. Einige (welche?) liegen senkrecht (mit dem Giebel)
zur Straße? (Kirche). Welches Haus liegt der Kirche gegenüber?
(Pfarrhaus.)
Womit ist die Kirche und das Pfarrhaus umgeben? (Gar-
tenanlagen und Wieseu). Wir wollen sie andeuten mit Strich-
lein (Hiiih). Bäume bezeichnen wir mit einem Ring (0).
Wie sind die Häuser angedeutet? Woran erkeuut man die
Kirche? (f). Was bedeuten die Strichlein au dem Bache?
(Steiler Abhang). Wie zeichnen wir also Berge und Abhänge?
(Uht Strichlein.) Das heißt man schraffieren.
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