364
Iv. Naturbilder.
gefangen werden, zu Milliarden der Ge-
fräßigkeit der Raubfische und Vögel er-
liegen, und doch immer wieder in der-
selben zahllosen Fülle zum Vorschein
kommen! Der Häring erscheint und ver-
schwindet mit bewundernswürdiger Re-
gelmäßigkeit. Vielleicht lebt er eine Zeit
lang in dem hohen Polarmeer, vielleicht
hat er dort in Tiefen, welche kein Senkblei
ermißt, sein geheimes Reich und zieht
dann gleich den wilden Reitervölkern der
Steppen jährlich aus, die Meere zu
durchschwärmen.
Der Häring erscheint jährlich drei-
mal an der Küste von Norwegen, aber
der Hauptfang geschieht im Februar.
Es ist dies die Frühlingssischerei; sie
liefert die größte Menge, und die fetteste,
größte Art des Fisches, den sogenannten
Frühlingshäring. Der Fang geschieht
vornehmlich an dem Küstenstriche zwischen
Bergen und Stavanger, am Ein-
gänge des großen Bücke-Fjord. Auf
diesem Raume versammeln sich im
Februar wenigstens 2000 Boote, die
mit 12,000 Fischern bemannt sind.
Diese begeben sich Ende Januar auf
die Inseln hinaus, miethen Plätze und
Hütten und vereinigen sich zu Gesell-
schaften. Gewöhnlich bilden 2 Kähne,
jeder mit 5 — 6 Mann besetzt, einen
solchen Verein. Zwanzig bis dreißig
solcher Vereine bilden dann unter der
obersten Leitung eines Kaufherrn eine
Pacht. Dieser schießt dafür den Schif-
fern vor, was sie brauchen: Geräth,
Segelwerk, Netze und Lebensmittel auf
2 — 3 Monate. So gerüstet erwarten
die Fischer die Häringsschwärme, denen
sie ungeduldig bis in's Meer hinaus
entgegenfahren, mit begierigem Auge
den heranleuchtenden, silberblauen Schim-
mer erspähend, welcher das Nahen der
Beute anzeigt. Noch ehe die Stunde
schlägt, melden schnelle und fürchterliche
Wächter den Heranzug der Häringe.
Einzelne Walfische streichen an der Küste
hin und werden mit lautem Jubel be-
grüßt; denn sie sind die sicheren Ver-
kündiger des Heeres. Es ist, als habe
der Walfisch den Auftrag erhalten, den
Menschen die Botschaft zu bringen, sich
zum Angriff bereit zu machen. Sein
Schnauben in der ungeheuern Wasser-
wüste, das Sprudeln seiner Nüstern, der
wunderbaren Springbrunnen, welche in
den Lüften funkeln, sind seine Sprache.
Hat der Walfisch seine Sendung voll-
bracht, so jagt er zurück zu seinen Ge-
fährten und hilft ihnen den geängstig-
ten Häring rascher gegen die Küste trei-
den, wo sich dieser in die Scheeren
zwischen die Inseln und Klippen drängt,
und um dem grimmigen Feind zu ent-
kommen, anderen, noch schrecklicheren in
die Hände fällt. Denn hier halten die
Fischer mit ihren Netzen. Zuerst kom-
men die Fische einzeln, bald aber in so
dichtgedrängter Masse, daß sie Wände
von ungeheurer Höhe bilden, welche
Fischberge heißen, und oft bis auf den
Grund des Meeres reichen und durch
ihren Druck die Boote mehrere Zoll hoch
über das Wasser heben.
2. Die Fischerei selbst geschieht auf
zweierlei Art, mit Netzen und mit An-
geln. Der Fang mit Netzen ist der
üblichste und auch der gewinnreichste.
Jedes Boot hat deren 36, die meisten
2 Faden (1 Faden — 6 Fuß) lang
und einige Faden tief. Mehrere werden
aneinander geknüpft bis zu 20 Klafter
Länge und l1/* Klafter Breite. Diese
werden jeden Abend einige hundert Fuß
tief, je nachdem der Fisch zieht, in Reihen
aufgestellt, unten mit kleinen Steinen
beschwert und oben von Holzklammern
gehalten. Doch stellt man nur die
Hälfte der Netze auf einmal, die dann
des Morgens gezogen werden, da der
Häring bei Tage die Fallen bemerkt
und vermeidet. Ist der Fang gut, so
steckt in jeder Masche des Netzes ein
Häring, deßhalb sind die Netze gewöhn-
lich auch nicht größer, als oben ange-
geben, indem sie sonst zerreißen würden.
Will man mit Angeln fischen, so
gehört dazu eine Leine von 400—500
Klaftern, welche meist aus drei Seilen
zusammengeknüpft ist, an denen 1000
bis 1200 Angeln angebracht sind und
an 6 Fuß langen, starken Schnüren
hängen. An den Haken der Angeln
sitzt der Köder, welcher gewöhnlich aus
Muscheln oder aus Fischfleisch besteht.
Die Leine mit den Angeln wird nun
so in's Meer gelassen, daß ihre beiden
Enden auf der Oberfläche schwimmen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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395
thierüberresten, und auf manchen Bergen von Neuholland, die
sehr hoch sind und jetzt viele Meilen weit vom Meere landeinwärts
liegen, sieht man noch jetzt Korallenläumchen aufrecht stehen, und
der ganze Boden sieht so aus, als wenn er plötzlich wäre vom
Meere verlassen worden, von dem er einmal Jahrhunderte lang
bedeckt gewesen war. Aber man braucht nicht so weit zu reisen, um
etwas Ähnliches zu sehen. Auch in und auf unseren Kalkbergen findet
man Korallenarten und Muscheln, die nur im Meere gelebt haben und
gewachsen sein können. Man sieht cs manchen unserer Sandgegenden
an, daß da einmal lange Zeit hindurch Wasser darüber gefluthet haben
muß, was auch die Muscheln in denselben bezeugen; und das Salz,
das manche unserer Berge und Ebenen in sich führen, muß auch noch
aus jener Zeit herrühren, wo ein salziges Meer da stand. >
Das rasche Zurückweichen des Meeres von dem festen Lande
ist übrigens nicht die einzige Veränderung, die mit unserem Erdboden
vorgegangen sein muß. Im Würtembergischen, in Thüringen,
in Braunschweig und an anderen Orten Deutschlands, ferner in
Frankreich und sogar in dem kalten Sibirien hat man Knochen
ausgegraben, die von Elephanten, Nashörnern und anderen sol-
chen Thieren waren, welche nur in sehr heißen Ländern leben können;
dabei auch oft an den nämlichen Orten Palmen, Bambusröhre und
andere Gewächse aus warmen Ländern. Diese Thiere und Pflanzen,
die häufig miteinander, wie noch in ihrem jetzigen Vaterlande vor-
kommen, müssen einmal in jenen jetzt so kalten Ländern gelebt haben.
Es muß also einmal da viel wärmer gewesen sein, als es jetzt ist.
Die Knochen oder andere Überreste von Thieren der Vorwelt, die
man in allen Theilen der Erde, am häufigsten aber in den nördlichen
Gegenden, gesunden hat, gehören fast alle zu den noch lebenden Thier-
geschlechtern, nur sind sie zum Theil größer, als die jetzigen, oder-
weichen auch in der Gestalt von ihnen ab. So hat man die meisten
Gattungen der Säugethiere gefunden, doch nirgends Überreste von
Menschen. Sehr verschieden von den jetzt lebenden Säugethieren
waren: das Mammuthsthier, eine große Elephantenart, mit langen
Mähnen; das Riesenelen, das zentnerschwere Geweihe hatte. Noch
verschiedener von dem gegenwärtigen Thiergeschlechte war das Ohio-
thier (hat seinen Namen vom Ohioflusse in Nordamerika, wo man
es fand); es war so hoch, wie unsere größten Elephanten, aber länger,
hatte große Stoßzähne, aber auch zackige Backenzähne, wie die fleisch-
fressenden Thiere, und war mit langen Haaren bedeckt. Das Riesen-
faulthier muß auch ein gar besonderes Thier gewesen sein. Es war
von der Schnauze bis zum Rücken zwölf Fuß lang und sechs Fuß
hoch und hatte furchtbar lange und scharfe Klauen.
Überreste von Vögeln der Vorwelt hat man im Ganzen noch
wenig gefunden; in größerer Menge aber die Amphibien, und dar-
unter Eidechsen von vierundzwanzig Fuß Länge (in den Nieder-
landen bei Mastricht), ferner Krokodille, so groß, wie die noch jetzt
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Thüringen Braunschweig Deutschlands Frankreich Sibirien Nordamerika
108
27. Der Aal.
Der Aal hat die Gestalt der Schlangen und scheint auch ein wenig
von der ihnen zugeschriebenen Klugheit zu besitzen. Um sich nämlich
vor seinen Feinden zu verbergen und den Tag über in ungestörter
Ruhe zubringen zu können, gräbt er sich vermittelst seiner spitzen Schnauze
eine geräumige Höhle in den weichen Grund der Gewässer und versieht
ste, um bei Gefahr leichter entwischen zu können, mit zwei Öffnungen.
Seiner Nahrung geht er des Nachts nach. Nach den Erzählungen
der Fischer soll er um diese Zeit zuweilen seinen natürlichen Aufent-
haltsort verlassen und sich auf daran stoßende Wiesen begeben, um
Regenwürmer und Schnecken zu fangen. Große Aale sind so stark, daß
sie einem Manne den Arm zerbrechen können, wenn sie sich darum schlingen.
Lange Zeit hat man geglaubt, daß der Aal lebendige Junge ge-
bäre; neuere Untersuchungen haben jedoch unzweifelhaft ergeben, daß
er sich, wie andere Fische, durch Eier fortpflanze.
Der Aal besitzt ein sehr zähes Leben und kann deshalb in feuch-
tem Grase weit verschickt werden. Sein Fleisch ist sehr schmackhaft,
aber etwas schwer zu verdauen.
28. Fifcherleben.
Wer gleichet uns freudigen
Fischern im Kahn?
Wir wissen die schmeidigen
Fische zu fahn.
Wir sitzen und schweben
Geflügelten Lauf;
Wir tanzen und heben
Tie Füße nicht auf.
Bald hauchen uns säumende
Lüftchen ans Ohr,
Bald heben uns schäumende
Wellen empor.
Dann brüllt's an den Klippen
Und Felsen hinan,
Dann schüttern die Rippen
Dem taumelnden Kahn.
Doch lacht nur des sausenden
Sturms unser Muth, -
Und erntet der brausenden
Tiefe Tribut.
Wir freu'n uns des Meeres,
So wild es auch sckeint,
Und trau'n ihm, als wär' es
Mit Planken umzäunt.
Wir fahren mit sinkendem
Vollmond hinaus,
Und kehren mit blinkendem
Kahne nach Haus;
Uns geben die Netze,
Frühmorgens gestellt,
Lebendige Schätze
Und Abends schon Geld.
Wohl bergen uns schützende
Hütten die Nacht,
Bis wieder das blitzende
Sternchen erwacht;
So geht es, und nimmer
Geht's anders, als gut;
Ein Fischer hat immer
Gar fröhlichen Muth.
(Lhr. Overteck.)
V. Insekten.
29. Die Verwandlung der Infekten.
Die Klasse der Insekten ist unter den minder vollkommenen Thie-
ren dasselbe, was die Klasse der Vögel unter den vollkommenen Thieren
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
337
darüber und ringsum, und die Reisenden mit ihren Pferden in dieser gräßlichen
Gefahr nur angewiesen auf die Schnelligkeit ihrer Thierei
Immer jagten sie fort und fort. Das Feuer war dvcht hinter ihnen, da
gewahrten sie auf einmal, daß etwa eine Viertelstunde vor ihnen die unermeßliche
Heerde einen tiefen Schlund erreicht hatte, den die Thiere in der Todesangst zu
überspringen suchten, wobei Tausende auf Tausende in den dreihundert Fuß tiefen
Abgrund stürzten.
Immer geschwinder fliegt das Feuer heran, immer heftiger lodern die Flammen
auf, als wollten sie ihre Beute nicht fahren lasten; seine Wogen wirbeln überden
Köpfen hin und ersticken die Flüchtlinge fast mit ihrer Hitze und ihrem schwarzen
Rauche. Eile ist Leben, der Schlund muß die Gehetzten retten oder begraben.
Sie springen hinab, und erreichen, gefühl- und bewegungslos, thurmtief den Boden.
Zur Besinnung gekommen, fühlen sie sich unverletzt; das Zischen und Krachen des
Feuers aber dauert oben über ihren Häuptern fort, und schaudernd sehen die
Geretteten zu den Flammen hinauf, die oben am Rande des Abgrundes fort-
wüthen, bald auflodernd, bald sich senkend, als wollten sie nicht ruhen und rasten,
bis alles Leben auf den unermeßlichen Prairien vernichtet sei.
Die Reisenden sind gerettet. Ihr Fall brach sich an der ungeheuren Maste
von Thieren, auf den Tausenden von Leichnamen, die eine Secunde vorher den
Sprung über den Abgrund aus Furcht vor dem Feuer oder gedrängt von den
nachstürzenden Masten gemacht und bet demselben Hals und Beine in der Schlucht
gebrochen hatten, so daß ihre Leiber wie Kisten die Reisenden aufnahmen. Die
Reisenden wickeln sich aus diesem Chaos thierischer Leichname und gewinnen
tiefer unten einen freien Platz, auf dem sie ausruhen. Doch das fortdauernde
Zittern der Erde belehrt sie, daß der rasende Wettlauf der Thiere und des Ele-
ments noch immer nicht aufgehört haben. Sie preisen sich glücklich, gerettet zu
sein, danken dem Himmel für ihre Rettung, und da sie vor unmittelbarer Gefahr
sicher sind, thun sie sich gütlich mit einem Büffelkalbe, dessen Gebeine in Splitter
zerschellt sind.
Als sie nach einigen Rasttagen ihre Prairiereise fortsetzen, gelangen sie zu einem
See, dessen Fluthen den Wellen des Flammenmeeres einen Damm entgegengestellt
hatten, hinter welchem die Haufen der tödtlich gehetzten Thiere endlich den ersehnten
Ruhepunkt gefunden. Ein paradiesischer Anblick! So weit das Auge reicht,
Tausende und Tausende von Thieren ausgestreckt, theils die ermüdeten Glieder
leckend, theils, ohne aufzustehen, die Hälse vorstreckend, um das Gras in ihrer
Umgebung abzuweiden. Alle sonstige Feindschaft der einzelnen Gattungen und
Arten unter einander hat während der gemeinsamen Todesgefahr geruht, und die
gegenwärtige gänzliche Erschöpfung aller hat den Waffenstillstand notgedrungen
verlängert. Wölfe und Panther liegen nur wenige Schritte von einer kleinen
Heerde Antilopen; Büffel, Bären und Pferde ruhen unter einander, und keines
vermag sich von der Stelle zu rühren, auf welche es die vollkommenste Erschöpfung
hat niedersinken gemacht.
Dort liegt ein Jaguar, der grimmig nach einem fünf Schritte entfernten Büffel-
kalbe schaut; beim Anblick der Reisenden versucht er aufzustehen, aber gänzlich
kraftlos krümmt er feinen Leib kreisförmig, verbirgt mit seinen schweren Tatzen
den Kopf auf der Brust und stößt ein langsames klagendes Geschrei aus. Nicht
weit entfernt liegt ein herrlicher Edelhirsch, so abgemattet, daß er nicht ein paar
Zoll weit sich bewegen kann, um das Gras zu erreichen, und seine vertrocknete
Zunge zeigt deutlich, wie er durch Wastermangel leidet. Ein ächter Jäger, der
Gabriel! Sofort holt er aus dem zwanzig Schritte entfernten See eine Mütze
voll Master, sprengt dem edlen Thiere einige Tropfen auf die Zunge und läßt
es die Mütze leeren. Als er ihm die zweite Mütze Wasser gereicht, leckt das dank-
bare Thier ihm die Hände und verfolgt den Wohlthäter mit Blicken, die aufrich-
tiger und deutlicher sprachen, als mancher vierseitige Danksagungsbrief. Schäme
dich, Undankbarer, vor dem Thiere, welches nie eine Wohlthat vergißtl
Nachdem ihre Pferde wieder Kräfte gewonnen, führt Gabriel die Reisenden
weiter durch die Prairien dem Ziele ihrer Reise, Texas zu.
Hacsters' Lesebuch für Oberkl. c»«»gel. B»lkrsch.
22
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
86
Dev kletternde Fisch klettert, vermöge der
stachlichten Hacken an Kopf und Flossen, selbst auf
Bäume, um in dem Wasser oder ausfließendem Safte,
der sich an ausgehöhlten Stellen derselben ansammelt,
Insekten zu fangen, von denen er sich nährt.
Die fliegenden Fische haben so lange Brust-
flossen, daß sie damit sich über das Wasser erheben
und eine Strecke weit über dem Wasser fliegen können.
Der Hayfisch, auch Menschenfresser genannt,
ist ein so großer Fisch, daß er einen Mann so wie
ein todtes Roß zu verschlingen vermag. Er wird bis
fünfzehn Ellen und darüber lang und 150 Zentner
schwer. Ein Hay verschlang einst einen Matrosen, der
von dem Schiffe in das Meer fiel. Sogleich wurde
eine Kanonenkugel auf den Fisch abgefeuert, und der
Fisch spie den Mann wieder aus, welcher noch leben-
dig , und durch die Zähne des Thieres zwar an vielen
Stellen des Körpers, doch nicht gefährlich verwundet
war.
Der Zitteraal kann denjenigen, der ihn be-
rührt, mit einem blitzähnlichen (elektrischen) Schlage,
wobey unter gewissen Umständen selbst Funken bemerk-
bar sind, zu Boden stürzen. Auf diese Art verthei-
digt er sich gegen Raubfische, und betäubt auf eine
ziemliche Strecke um sich her die Fische, die ihm zur
Nahrung dienen. t1
Die Stockfische befinden sich in den nördlichen
Meeren in ungeheurer Menge; und mehrere hunoert
große Schiffe laufen jährlich aus, und viele tausend
Menschen beschäftigen sich mit dem Stockfischfang. Man
fängt sie mit Angeln, und ein fleißiger Matrose kann in
einem Tage über zweyhundert Stücke fangen«
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
134
bewegliche Stangen, die man Barten nennt; es sind
deren 600 an der Zahl. Sie sind wie Orgelpfeifen
geordnet, 10 bis 15 Schuhe lang und alle zusam-
men wiegen bey 2000 Pfund. Von ihnen kommt
das sogenannte Fischbein. In seinem Schweife hat
er eine solche Stärke, daß er mit einem Schlage ein
ziemlich großes Fahrzeug umwerfen oder zertrümmern
kann. Seine Haut ist schwarz oder grau und wohl
auch gelb oder weiß gefleckt. Der Speck unter der
Haut ist über einen Schuh hoch, und gibt den Thran
oder das Fischöl, wovon allein die Lippen zuweilen
gegen 60, ja 80 Centner liefern, der ganze Körper
des Thieres aber wohl 400, ja in seltneren Fällen
600 Zentner. Seine Augen sind nicht viel größer
als Ochsenaugen. Mitten auf dem Kopfe hat er die
beyden Nasenlöcher, durch welche er die Luft aus-
und einathmet, und aus denen er Wasser zuweilen
mit großer Gewalt so hoch empor spritzt, daß man
das Rauschen in sehr weiter Entfernung hören kann.
Wenn man eine Heerde von 50 bis 60 Wallfischen,
die mit ihren Rücken gleich Dächern über das Meer
hervor ragen, in der Ferne sieht, so glaubt man
eine, schwimmende Stadt zu erblicken; die in Bögen
empor steigenden Wasserstrahlen gleichen prächtigen
Springbrunnen.
3. Wie es ungeheuer große Thiere gibt, so
gibt es auch winzig kleine Thierchen. Diese sind
unter den übrigen Thieren, was unter den Pflanzen
der Schimmel ist. Die Milben, die man im alten
Käse und müffigen Mehle findet, sind kleiner als
Sandkörnlein und mit freyem Auge kaum zu erken-
nen. Und doch gibt es noch kleinere Thierchen der
Art, gegen die eine Milbe ein Elephant ist. In
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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130
erhellt wird, ist eine Muschel; ja man bedient sich
der Muscheln als der Meffcr. Frauen und Jung-
frauen benützen kleine niedliche Muscheln- und Schne-
ckengehäuse zum Kopfputze und tragen sie gleich Per-
lenschnuren am Halse und an den Armen. Das Ge-
winnst, mit dem sich die Steckmuschel an den
Felsen fest spinnt, wird von ihnen anstatt der Seide
gebraucht. Eine Muschel dient dem Kinde zur Wiege.
Die Männer verfertigen ihre Waffen aus Muscheln;
die Spitze ihrer Lanzen ist ein geschliffenes Schalen-
stück von einer Schnecke oder Muschel. Ihre Kriegs-
trompete ist die Trompetenschnecke; eine Muschel
mit Saiten bespannt ist ihre Leyer. Aus Muscheln
werden ihre Angelhaken verfertigt; eine Muschel ist
die Schaufel, mit der sie ihren Acker umgraben;
mit Muschelkalk düngt man den Acker, ja die Mu-
scheln dienen ihnen zu Werkzeugen bey Erbauung
ihrer Schiffe. An Schnüren gefaßte kleine zierliche
Schnecken sind ihre Geldrollen, und kleine Muscheln
die Scheidemünze. Ja die Inseln selbst, auf denen
sie wohnen, entstanden nach und nach aus einer un-
ermeßlichen Anzahl von Korallenbauen, Schnecken -
und Muschelschalen, die in Zeit von Jahrhunderten
sich so sehr angehäuft haben."
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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426
thierüberresten, und auf manchen Bergen von Neuholland, die
sehr hoch sind und jetzt viele Meilen weit vom Meere landeinwärts
liegen, sieht man noch jetzt Korallenläumchen aufrecht stehen, und
der ganze Boden sieht so ans, als wenn er plötzlich wäre vom
Meere verlassen worden, von dem er einmal Jahrhunderte lang
bedeckt gewesen war. Aber man braucht nicht so weit zu reisen, um
etwas Ähnliches zu sehen. Auch in und aus unseren Kalkbergen findet
man Korallenarten und Muscheln, die nur im Meere gelebt haben und
gewachsen sein können. Man sieht es manchen unserer Sandgegenden
an, daß da einmal lange Zeit hindurch Wasser darüber gefluthet haben
muß, was auch die Muscheln in denselben bezeugen; und das Salz,
das manche unserer Berge und Ebenen in sich führen, muß auch noch
ans jener Zeit herrühren, wo ein salziges Meer da stand.
Das rasche Zurückweichen des Meeres von dem festen Lande
ist übrigens nicht die einzige Veränderung, die mit unserem Erdboden
vorgegangen sein muß. Im Würtembergischen, in Thüringen,
in Braunschweig und an anderen Orten Deutschlands, ferner in
Frankreich und sogar in dem kalten Sibirien hat man Knochen
nusgegraben, die von Elephanten, Nashörnern und anderen sol-
chen Thieren waren, welche nur in sehr heißen Ländern leben können;
dabei auch oft an den nämlichen Orten Palmen, Bambusröhre und
andere Gewächse aus warmen Ländern. Diese Thiere und Pflanzen,
die häufig miteinander, wie noch in ihrem jetzigen Vaterlande vor-
kommen, müssen einmal in jenen jetzt so kalten Ländern gelebt haben
Es muß also einmal da viel wärmer gewesen sein, als es jetzt ist.
Die Knochen oder andere Überreste von Thieren der Vorwelt, die
man in allen Theilen der Erde, am häufigsten aber in den nördlichen
Gegenden, gefunden hat, gehören fast alle zu den noch lebenden Thier-
geschlechtern, nur sind sie zum Theil größer, als die jetzigen, oder
weichen auch in der Gestalt von ihnen ab. So hat man die meisten
Gattungen der Säugethiere gefunden, doch nirgends Überreste von
Menschen. Sehr verschieden von den jetzt lebenden Säugethieren
waren: das Mammuthsthier, eine große Elephantenart, mit langen
Mähnen; das Riesenelen, das zentnerschwere Geweihe hatte. Noch
verschiedener von dem gegenwärtigen Thiergeschlcchte war das Ohio-
thier (hat seinen Namen vom Ohioflusse in Nordamerika, wo man
cs fand); es war so hoch, wie unsere größten Elephanten, aber länger,
hatte große Stoßzähne, aber auch zackige Backenzähne, wie die fleisch-
fressenden Thiere, und war mit langen Haaren bedeckt. Das Riesen-
faulthier muß auch ein gar besonderes Thier gewesen sein. Es war
von der Schnauze bis zum Rücken zwölf Fuß lang und sechs Fuß
hoch und hatte furchtbar lange und scharfe Klauen.
Überreste von Vögeln der Vorwelt hat man im Ganzen uoch
wenig gesunden; in größerer Menge aber die Amphibien, und dar-
unter Eidechsen von vierundzwanzig Fuß Länge (in den Nieder-
landen bei Mastricht), ferner Krokodille, so groß, wie die noch jetzt
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Thüringen Braunschweig Deutschlands Frankreich Sibirien Nordamerika
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darüber und ringsum, und di; Reis« den mit ihren Pferden in dieser gräßlichen'
Gefahr nur angewiesen auf die Schnelligkeit ihrer Thiere!
Immer jagten sie fort und fori. Das Feuer war dicht hinter ihnen, da
gewahrten sie auf einmal, daß etwa eine Viertelstunde vor ihnen die unermeßliche
Heerde einen tiefen Schlund erreicht statte, den die Thiere in der Todesangst zu
überspringen suchten, wobei Tausende auf Tausende in den dreihundert Fuß tiefen
Abgrund stürzten.
Immer geschwinder fliegt das Feuer heran, immer heftiger lodern die Flammen
auf, als wollten sie ihre Beute nicht fahren lasten; seine Wogen wirbeln über den
Köpfen hin und ersticken die Flüchtlinge fast mit ihrer Hitze und ihrem schwarzen
Rauche. Eile ist Leben, der Schlund muß die Gehetzten retten oder begraben.
Sie springen hinab, und erreichen, gesühl- und bewegungslos, thurmttef den Boden.
Zur Besinnung gekommen, fühlen sie sich unverletzt; das Zischen und Krachen des
Feuers aber dauert oben über ihren Häuptern fort, und schaudernd sehen die
Geretteten zu den Flammen hinauf, die oben am Rande des Abgrundes fort-
wüthen, bald auflodernd, bald sich senkend, als wollten sie nicht ruhen und rasten,
bis alles Leben aus den unermeßlich« Prairien vernichtet sei.
Die Reisenden sind gerettet. Ihr Fall brach sich an der ungeheuren Maste
von Thieren, auf den Tausenden vcn Leichnamen, die eine Secunde vorher den
Sprung über den Abgrund aus Furcht vor dem Feuer oder gedrängt von den
nachstürzenden Masten gemacht und bet demselben Hals und Beine in der Schlucht
gebrochen hatten, so daß ihre Leiber wie Kissen die Reisenden aufnahmen. Die
Reisenden wickeln sich aus diesem Thaos thierischer Leichname und gewinnen
tiefer unten einen freien Platz, auf dem sie ausruhen. Doch das fortdauernde
Zittern der Erde belehrt sie, daß der rasende Wettlauf der Thiere und des Ele-
ments noch immer nicht aufgehört haben. Sie preisen sich glücklich, gerettet zu
sein, danken dem Himmel für ihre Rettung, und da sie vor unmittelbarer Gefahr
sicher sind, thun sie sich gütlich mit einem Büffelkalbs, dessen Gebeine in Splitter
zerschellt sind.
Als sie nach einigen Rasttagen ihre Prairiereise fortsetzen, gelangen sie zu einem
See, dessen Fluthen den Wellen des'flammenmeeres einen Damm entgegengestellt
hatten, hinter welchem die Haufen der tödtltch gehetzten Thiere endlich den ersehnten
Ruhepunkt gefunden. Ein paradiesischer Anblick! So wett das Auge reicht,
Tausende und Tausende von Thieren ausgestreckt, theils die ermüdeten Glieder
leckend, theils, ohne aufzustehen, die Hälse vorstreckend, um das Gras in ihrer
Umgebung abzuweiden. Alle sonstige Feindschaft der einzelnen Gattungen und
Arten unter einander hat während der gemeinsamen Todesgefahr geruht, und die
gegenwärtige gänzliche Erschöpfung aller hat den Waffenstillstand nothgedrungen
verlängert. Wölfe und Panther liegen nur wenige Schritte von einer kleinen
Heerde Antilopen; Büffel, Bären un's Pferde ruhen unter einander, und keines
vermag sich von der Stelle zu rührer> auf welche es die vollkommenste Erschöpfung
hat niedersinken gemacht.
Dort liegt ein Jaguar, der grimn !g nach einem fünf Schritte entfernten Büffel-
kalbe schaut; beim Anblick der Reistnden versucht er aufzustehen, aber gänzlich
kraftlos krümmt er seinen Leib kreisförmig, verbirgt mit seinen schweren Tatzen
den Kopf auf der Brust und stößt ein langsames klagendes Geschrei aus. Nicht
wett entfernt liegt ein herrlicher Edelhirsch, so abgemattet, daß er nicht ein paar
Zoll weit sich bewegen kann, um das Gras zu erreichen, und seine vertrocknete
Zunge zeigt deutlich, wie er durch Wassermangel leidet. Ein ächter Jäger, der
Gabriel! Sofort holt er aus dem zwanzig Schritte entfernten See eine Mütze
voll Wasser, sprengt dem edlen Thiere einige Tropfen auf die Zunge und läßt
es die Mütze leeren. Als er ihm die zweite Mütze Wasser gereicht, leckt das dank-
bare Thier ihm die Hände und verfolgt den Wohlthäter mit Blicken, die aufrich-
tiger und deutlicher sprachen, als mancher vierseitige Danksagungsbrtef. Schäme
dich, Undankbarer, vor dem Thiere, welches nie eine Wohlthat vergißt!
Nachdem ihre Pferde wieder Kräfte gewonnen, führt Gabriel die Reisenden
weiter durch die Prairien dem Ziele ihrer Reise, Texas zu.
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23. Die Forelle.
Am klaren Bache verweilen die Knaben gerne und sehen den Fischen
zu, die im Wasser munter umherschwimmen. Weiter oben am Bache
sitzt ein Fischer. Er hält die Angelruthe in der Hand und richtet
unverwandt den Blick auf das Wasser. Jetzt zuckt die Ruthe; er
zieht aufwärts und zappelnd hängt ein Fisch an der Schnur. Da
eilen die Knaben, um den Fang zu sehen.
Welch ein schöner Fisch! Wie Silber schimmern die Schuppen.
Oben am Rücken ist das Thier etwas dunkler, mit schwarzen Punkten;
die Seiten sind gelblich, der Bauch ist weiß. Aber im Weißen sind
viel schöne, rothe Punkte mit blauen Rändern.
„Das ist eine Forelle," spricht freudig der Fischer. „Sehet, sie
athmet noch durch die Kiemen zur Seite des Kopfes; aber ihr Auge
ist starr und unbeweglich. Sie hat sechs Flossen: zwei neben dem
Kiemendeckel, zwei am Bauche, eine auf dem Rücken und eine Gabel-
stosse am Schwänze. Aber sehet die spitzen Zähne am Rande der
Leiden Kinnladen, ja noch Gaumen und Zunge sind mit Spitzen be-
setzt. Die Forelle hat ein starkes Gebiß; sie verzehrt nicht nur Mücken
und Würmer, sondern auch kleine Fische. Aber wir wollen sie in den
wassergefüllten Behälter legen; denn nur im Wasser kann der Fisch
leben. Außer demselben stirbt er bald.
Diese Forelle lebt nur in Bächen und Flüssen mit frischem/ klarem
Wasser. Wie ein Pfeil schießt sie durch dasselbe. Sie hat ein feines
Gehör und Gesicht und einen scharfen Geruch. Wie sie jemand am
Ufer bemerkt, verbirgt sie sich eiligst. Wenn sie nach Mücken jagt,
schnellt sie ziemlich hoch über das Wasser empor.
Im Herbste laicht die Forelle, d. h. sie giebt gar viele Eier von
sich, aus welchen die jungen Fische in großer Anzahl kommen. Das
Fleisch der Forelle wird gut bezahlt; denn es ist besonders zart und
wohlschmeckend."
26. Die
In der Hellen Felsenwelle
Schwimmt die muntere Forelle;
Und im wilden Übermuth
Guckt sie aus der kühlen Fluth,
Sucht, gelockt von lichten Scheinen
Nach den weißen Kieselsteinen,
Die das seichte Bächlein kaum
Überspritzt mit Staub von Schaum.
Sieh' doch, sieh', wie kann sie Hüpfen
Und so unverlegen schlüpfen
Durch den höchsten Klippensteg,
Grad' als wäre das ihr Weg l
Und schon will sie nicht mehr eilen,
Will ein wenig sich verweilen,
Zu erproben, wie es thut,
Sich zu sonnen aus der Fluth.
Forelle.
Über einem blanken Steine
Wälzt sie sich im Sonnenscheine,
Und die Strahlen kitzeln sie
In der Haut, sie weiß nicht wie.
Weiß in wichtigem Behagen
Nicht, ob sic es soll eickragen,
Oder vor der fremden Gluth
Netten sich in ihre Fluth.
Kleine, muntere Forelle,
Weile noch an dieser Stelle
Und sei meine Lehrerin:
Lehre mich den leichten Sinn,
Über Klippen weg zu hüpfen,
Durch des Lebens Drang zu schlüpfe»
Und zu gehn, ob's kühlt, ob's brennt,
Frisch in jedes Element.
C2b. Müller.^
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