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Extrahierte Personennamen: Surabaja
Extrahierte Ortsnamen: Australien Sumatra Borneo Niederländisch-Jndien Timor Amerika Manila China Japan Zentralasiens China
Druck u. Verlast von R. Oldenboiirg. Berlin u. München.
D-r tätige Vulkan Tidorc Srloschcncr Bulkan
Madrepora. Heliastraea Turbinaria Euphyllia, Dasyphyllia Sophoseris
Bulkaninseln des Indischen Archipels mit Korallenstrand. Landschaft bei Ternate an der Molukkenstraße östlich von Gilolo.
Der Indische Archipel ist wie der Stille Ozean ein gewaltiges Einbrnchsqebiet und darum reich an Vulkanen. Wo am Strande der Inseln das Meerwasser infolge des Tropenklimas mindestens 20° Wärme erreicht, siedeln sich häufig Korallen an, deren leuchtende Farbenpracht das Erstaunen und das Entzücken der Reisenden erregen. Der Vordergrund unseres Bildes zeigt ein Strand- oder Küftenriff der Vulkaninsel Ternate bei Ebbe. Binnenwärts liegt weißer Korallensand, gebildet aus den durch Wellenschlag zertrümmerten Gehäusen. Zur Flutzeit steht der Strand unter Wasser. Nahe den 7 Kokospalmen liegt ein Eingebornendorf der seetüchtigen malaiischen Bevölkcrunq.
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Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben. 105
fallende Kettengebirge mit zahlreichen Vulkanen. An der Ostseite ziehen längs der ganzen Küste von Amerika die Kordilleren, die zudem so geschlossen und dicht an die Küste herantreten, daß, abgesehen vom Meerbusen von Kalifornien, für keinen einzigen nennenswerten Meeresteil Raum bleibt. Auch die Entwicklung größerer Stromläufe ist aus dem gleichen Grunde ausgeschlossen. An der Westseite scheiden ebenfalls mächtige Randgebirge Ozean und Kontinent (das Gebirge von Kamtschatka, das Tatarische Gebirge, die Gebirge von Korea und Hinterindien). Nur in Ostchina breitet sich ein fruchtbares Niederungsland ans: das des Hoangho und Jangtsekiang. — Im Gegensatz zur Ostküste ist die West- und Nordküste des Stillen Ozeans wesentlich r e i ch e r g e -gliedert. Sie wird durch sechs große Randmeere, denen Jnselreihen vorgelagert find, vom offenen Meere getrennt (gib Randmeere und Jnselreihen nach der Karte an!) — Eine Eigentümlichkeit der Westseite des Großen Ozeans sind auch die randständigen tiefen Gräben, die Bruchränder einstiger Kontinente, so der Aleuten-graben (7383 m), der japanische Graben (8513 m) und der Marianen graben mit 9636 m, der größten bekannten Tiefe des Weltmeeres. — Die Haupt st römung ist die warme Äquatorialströmung, die von O. nach W. zieht, an der Ostküste Asiens nach N. als Kuroschio sich fortsetzt und hier wie auch noch an der Nw.-Küste Nordamerikas seine mildernde Wirkung äußert. Es fehlt aber auch nicht an kalten Strömungen. Der an der Sw.-Küste Südamerikas hinziehende peruanische Strom drückt die Temperatur merklich herab, desgleichen die aus dem Nördlichen Eismeer durch die Beriugsstraße kommende Strömung an der Nw.-Küste Asiens. — Der F i s ch r e i ch t u m des Stillen Ozeans ist kaum minder groß als der des Atlantik. Dagegen hat der früher sehr bedeutende Walfischfang einen starken Rückgang erlitten. Stark vertreten sind noch die Pelzrobben. Die besten derartigen Felle kommen von Inseln ans dem Beringsmeer. — Für den Verkehr hatte das Stille Meer noch vor einem Menschenalter nur untergeordnete Bedeutung; ist es doch von Europa aus sehr entlegen und daher nur schwer zu erreichen. Etwas rascher gelangt man an seine Ufer mittels der nordamerikanischen Bahnen, am schnellsten — schon in 12—13 Tagen von Berlin ans — mittels der Transsibirischen Bahn. Nunmehr ist der Große Ozean dem Verkehrsnetz der Erde eingegliedert und nach Eröffnung des Panamakanals wird die Südsee voraussichtlich eine Stätte regen Verkehrs werden, zumal sehr aufstrebende und entwicklungsfähige Staaten ihre Ufer begrenzen. (Nenne sie!) Die zurzeit wichtigsten Dampferlinien verkehren Wischen Vanconver—yokohama und San Francisco—sydney (über die Samoa-Inseln). Auch Kabel durchqueren schon den Großen Ozean; sie verbinden Vancouver— Manila—hongkong einerseits und San Francisco—brisbane anderseits. An den Kabellinien im W. ist das Deutsche Reich erheblich beteiligt und zwar mit den Linien Jap—schanghai—tsingtau, Jap—guam und Jap—menado (Celebes) (s. S. 104). — Der reicheren Gliederung der asiatischen Küste entsprechend gehört ihr auch die Mehrzahl der Haupthäfen des Ozeans an. (Suche die bedeutenderen Hafen an der asiatischen und amerikanischen Küste auf!)
^m Gegensatz zum Atlantischen Ozean ist das Stille Meer ungemein reich a n Inseln; Tausende von Eilanden durchziehen namentlich dessen mittleren Teil; sie sind teils vulkanischer Natur teils danken sie ihren Ursprung Korallenbauten. An sich haben diese Inseln nicht allzu großen Wert. Sie erlangten erst in jüngster „ßeit politische und militärische Wichtigkeit, als sie von den
Gecrg-Eckert-Instftut für intarnationala
Schulbuchforschung
Braunschweig
-Schuibuchbibliothek«
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Extrahierte Personennamen: O._nach_W. Südamerikas
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Kalifornien Kamtschatka Korea Hinterindien Ostchina Asiens Nordamerikas Asiens Europa Berlin Deutsche_Reich Atlantischen_Ozean Braunschweig
Nordafrika. 39
bis schwarzer'.Hautfarbe, sind in die Gebirge und Urwälder zurückgedrängt und waren früher das Ziel der Sklavenjagden. Sie treiben meist Rinderzucht. Ihre Erziehung zu einer regelmäßigen und lohnenden Arbeit ist das Hauptziel der Kolonisation. — Garten- und Haübau erfordern feste Wohnsitze und haben im Sudan unter Einwirkung des Islam eine Art Halbkultur erzeugt *).
Staatliche Einteilung. Im West- und Mittelsudan hat Frankreich, im Ostsudan England die Vorherrschaft — An der Atlantischen Küste liegt die französische Kolonie Senegambien am Senegal und Gambia, die große Mengen üott Erdnüssen liefert. — Hauptort des französischen Sudan ist die Wüstenstadt T i m b u 11 u am Oberlauf des Niger, der Mittelpunkt zahlreicher Karawanenstraßen. — Den Engländern gehören das Reich der A s ch a n t i und Nigeria. Nigeria erzeugt reichliche Mengen von Kakao. Hauptort ist Lagos, der bedeutendste Platz der ganzen Guineaküste. Zwischen dem "englischen Reich der Aschanti und dem französischen Dähome liegt die deutsche Kolonie Togo. An der Küste von Oberguinea die Negerrepublik Liberia.
Der Ost- oder ägyptische Sudan. Den Mittelpunkt des Ostsudan bildet C h a r t u m am Zusammenflusse des Weißen und Blauen Nil.
Die Neger (s. Abb. S. 38).
Wie Amerika so ist auch Afrika eine gewisse Einheitlichkeit der Bevölkerung eigen. Auch dem dunklen Erdteil fehlen wie der Neuen Welt scharf trennende Grenzmarken. Trotz der Wüste bilden Neger seit uralten Zeiten einen Bestandteil der nordafrikanischen Küstenbevölkerung; schwarze Soldaten zogen mit Haunibal über die Pyrenäen und die Alpen gegen Rom. Die bemerkenswerteste körperliche Eigenschaft der Neger ist ihre dunkle Hautfarbe. Sie ist vorwiegend ein Dunkelbraun, ganz schwarze Völker gibt es überhaupt nicht. Handteller und Fußsohlen bleiben heller. Die Hautfarbe der Neugebornen ist fast so hell wie bei Europäern; erst nach einigen Wochen werden sie „vollkommene" Neger. Die Haare sind wollig und verfilzt, die Lippen wulstig, Gesichtsund Gebißteile stark entwickelt, die Stirne fällt zurück. Die Mus kulatur der Neger ist schwächer als die der normal entwickelten Europäer. Ihrer Größe nach gehören sie zu den höher gewachsenen Menschen, ja in Ruanda zwischen dem Viktoria- und Tanganjika-See gibt es wohl die größten Menschen auf der Erde; Graf Götzen traf dort Riesen von 2 m bis 2,20 m. Nur im äußersten Süden wohnt eine hellbraune bis gelbliche kleine Abart der Neger, die Buschmänner und Hottentotten, wahrscheinlich Reste der Urbevölkerung wie die Zwergstämme Jnnerafrikas. Im Norden der Sahara bis zur Mittelmeerküste sind mehr Mischvölker als reine Neger, so die Ägypter und die Berber oder Kabylen in den Atlasländern. An Arbeitstüchtigkeit erweisen sich die Neger den Indianern weit überlegen, wie ihre Tätigkeit in Amerika, wo über 8 Millionen großenteils als Arbeiter leben, und ihre Inanspruchnahme als Träger, Soldaten und Bergleute in Afrika lehrt. Der Neger läßt sich zu geregelter Arbeit erziehen, wenn auch diese große Ausgabe geraume Zeit erfordert. Die Lebenskraft der Neger muß ungeheuer groß fein, denn trotz der Verluste durch den Sklavenhandel und eingeschleppte Krankheiten ist keine Entvölkerung des Erdteils wahrnehmbar. Die geistige Begabung des Negers ist nicht gering; gerühmt werden sein Nachahmungstalent und seine Gelehrigkeit. Geschmack und Schön-
/) Der Gartenbau der Neger erstreckt sich auf Bananen, süße Kartoffeln, $)am§ und Maniok (diese letzteren ebenfalls Knollengewächse wie die Kartoffel), Bohnen und Erdnüsse; der Hackbau auf Mais und Durra, diese das wichtigste afrikanische Getreide. Alle Garten- und Feldarbeit obliegt den Frauen, die Männer sind Krieger oder Viehzüchter und treiben Jagdsport.
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Extrahierte Personennamen: Lagos
Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Frankreich Ostsudan_England Atlantischen Senegal Gambia Niger Nigeria Nigeria Aschanti Togo Oberguinea Negerrepublik_Liberia Amerika Afrika Rom Ruanda Viktoria- Tanganjika-See Jnnerafrikas Amerika Afrika Durra
Nordafrika. 41
und Palisanderholz. Das Binnenplateau ist zumeist Savanne, in der vereinzelt Affenbrotbäume oder Baobabs auftreten.
Die Eingeborenen, Ewe genannt, zählen zu den Sudannegern; sie sind friedliche und fleißige Ackerbauer und Viehzüchter. Togo ist daher auch die einzige deutsch-afrikanische Kolonie, die bisher von Kampf und politischen Erschütterungen verschont geblieben ist. Der Handel liegt größtenteils in den Händen von Hamburger und Bremer Firmen, die an der Küste ihren L>itz haben.
An der Küste liegt der Regierungssitz Lome; von hier führt eine Eisenbahn nach dem Marktorte A n e ch o. Am Gebirgssaume: die Gesundheitsstation M i s a -höhe; tief im Innern: Bismarckburg. An der Stelle, wo der Volta für kleinere Dampfer schiffbar wird, liegt Kete-Kratfchi, der volkreichste Ort der Kolonie, wo sich zahlreiche Karawanenwege vereinigen. Bei Banjeli, ö. von Jendi, im Norden der Kolonie finden sich reiche Eisenerzlager; ihre Verwertung ist aber erst möglich nach besserem Ausbau der Schienenwege.
Im ganzen hat Togo bis jetzt eine günstige wirtschaftliche Entwicklung genommen. Es war auch von Kriegen nie beunruhigt und hat keine Schutztruppe u nötig.
Verkehrswege in Togo.
Dank den tadellosen Straßen, die die deutsche Regierung in mustergültiger Weise planmäßig durch die ganze Kolonie hin angelegt hat, konnten wir, abgesehen von eigentlichen Gebirgsgegenden, unsere Reise größtenteils auf dem Fahrrad ausführen, was eine ungemeine Erleichterung und Kostenersparnis bedeutete.
Unsere Träger brachen morgens in aller Frühe, gewöhnlich zwischen 2 und 3 Uhr aus. Wenn der Tag zu grauen begann, schwangen wir uns aus die Räder und holten die Vorausgegangenen bald ein. Gegen 9 Uhr vormittags wurde meist die Hitze schon so stark, daß man weder fahren noch gehen konnte. Unter Bäumen, wenn es solche gab, oder im Schatten von Negerhütten pflegte sich unsere Karawane zur Mittagsrast zu sammeln und diese mußte wegen der Hitze oft bis gegen Abend ausgedehnt werden. Dann galt es noch einige Kilometer vorwärts zu bringen und ein Nachtquartier auszusuchen. Häufig trafen wir auch auf die überall längs der Karawanenftraßen zweckmäßig angelegten Rasthäuser der Regierung, die jebem Reisenden zur Verfügung stehen. Im Bezirke Sansamte-Mangu sind bereu mehrere Hunbert, hauptsächlich um den durchreisenden Hauffahänblern Unterkunft zu gewähren. An biescn Straßen haben die Beamten eigenhändig mitgearbeitet, um die Eingeborenen, die den Nutzen solcher Kunstbauten zuerst nicht einsehen wollten, zur Arbeit anzuspornen. Jetzt seufzt kein Eingeborener mehr über die Fronarbeit, die er bamals hat leisten müssen, bertrt die schönen Straßen kommen nun jedermann zugute. An den neuen Verkehrswegen liegen die Must erpslanzungende r Regie rungs-st o t i o n e n, wo Versuche mit dem Anbau tropischer Nutzpflanzen gemacht werden. Setzlinge überläßt man den (Singebornen um sie zu ähnlichen Kulturen aufzumuntern. Eifrige Pflege erfährt in diesen Stationen auch die Viehzucht! (Bilder aus den deutschen Kolonien.)
Die Nilländer.
1. Habejch oder Abessinien. Es ist ein in Stufen aufsteigendes Hochgebirgs-land, dessen Gipfel fast bis zur Höhe des Montblanc (der Ras Daschan, 4600 m) aufragen. Aus dem T a n a s e e kommt der Blaue (— dunkle, trübe) Nil, der zum Weißen Nil durchbricht. Die dunkelfarbigen Bewohner sind
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Extrahierte Personennamen: Jendi Habejch
Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Lome Bismarckburg Togo Togo Abessinien
102 Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben.
Betrachten wir die vertikale Gliederung der Kontinente, die das Becken des Atlantik umschließen, so ergibt sich folgende bedeutsame Tatsache: Die Küsten werden entweder von Tiefländern begrenzt (nenne sie!), oder wenn Gebirge an sie herantreten, so laufen sie bielfach nicht parallel zur Küste, bielmehr treten ihre Ketten unter sehr berschiedenen Winkeln an die Küste. Eine Folge der Umrahmung des Atlantik mit weit ausgedehnten Tiefländern ist die reichliche Wasserzufuhr durch mächtige Ströme (Zähle sie nach der Karte aus!).
In bezug auf wirtschaftliche Erzeugnisse steht der Atlantische Ozean obenan. Er liefert Heringe, Kabeljaus oder Stockfische, Schellfische, Steinbutten, Schollen und Seezungen; dann Lachse, Sprotten (Kiel), Anschobis, Sardinen (Nantes), Störe (Kabiar), Austern, Hummern und Krabben; die tropischen Teile Schildkröten, Korallen und Perlen, die polaren Robben und Wale, letztere freilich in rasch abnehmender Menge. Außerdem gewinnt man im Atlantischen Ozean an pflanzlichen Erzeugnissen Seegras als Ersatzmittel der Roßhaare zum Polstern und Seetang, der zur Jodbereitung dient, an mineralischen Produkten Seesalz m den sog. Seegärten der Mittelmeerküste und Bernstein an der Ostseeküste.
Als Handels- und Verkehrs st raße kommt den: Atlantischen Ozean und seinen Nebenmeeren die größte Bedeutung zu. Er ist das erste Perkehrsgebiet unter den Ozeanen.
Seine Breite beträgt im nördlichen Teile durchschnittlich nur 4000 km, die bou den Schnelldampfern in 5 bis 6 Tagen durchmessen werden. An seinen Gestaden drängen sich die mächtigsten Industrie- und Handelsbölker der Gegenwart zusammen (auf amerikanischer Seite die Union, Brasilien und Argentinien, auf europäischer England, Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland), tiefeingreifende Rand-nnd Binnenmeere schließen die angrenzenden Erdteile auf, mächtige und schiffbare Ströme setzen gewissermaßen das Meer bis ins Herz der Kontinente hinein fort und treffliche Häfen gewähren den größten Flotten sicheren Schutz. Dazu kommen günstige Wind-, Strömnngs- und Flutberhältnisse (der Passat, der Golfstrom), seine Armut au Klippen, die langgestreckten Plateaus, die die Anlage von Kabelsträngen erleichtern, dies alles zusammen begünstigt in hohem Maße die Entfaltung des Handelslebens auf dem Atlantik und macht ihn zun: w i ch 11 g st e n K n l t n r -meer der Gegenwart. Nirgends bergichten sich daher die Schiffahrts- und Kabellinien in solchem Maße wie hier (s. S. 104). Nach Umfang und Wert trägt der Atlantische Ozean breimal sobiel Handelswaren wie der Stille und der Indische Ozean zusammen, die Personenbeförderung ist noch stärker und von den 12 Riesenberkehrs-häsen der Erde entfallen 9 auf seine Küstengebiete: London, New 9)orf, Liberpool, Hamburg, Antwerpen, Cardiff, Rotterdam, Marseille, Konstantinopel. Die hauptsächlichsten Träger dieses Verkehrs sind in Deutschland die Hamburg — Amerika-Linie in Hamburg und der Norddeutsche Lloyd in Bremen. Außer Deutschland hat den größten Anteil an diesem Verkehr England.
2. Der Indische Ozean.
Der Indische Ozean, das drittgrößte der Weltmeere, ist ein Einbruchs-decken zwischen Südasien, Ostafrika, Australien und dem malaiischen Archipel. Seine Umrandung zeigt eine große Mannigfaltigkeit der Glie-
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Extrahierte Ortsnamen: Atlantische_Ozean Kiel Nantes Atlantischen_Ozean Atlantischen_Ozean Brasilien Argentinien England Frankreich Belgien Holland Deutschland Atlantische_Ozean Indische_Ozean London Hamburg Antwerpen Cardiff Rotterdam Marseille Konstantinopel Deutschland Hamburg Hamburg Norddeutsche_Lloyd Bremen Deutschland England Indische_Ozean Ostafrika Australien
Die Gesteinshülle (Lithosphäre).
9
Höhlenhyäne, Höhlenbär, Riesenhirsch, Renntier, Elen und
A u e r o ch s. Mit diesen großen Säugetieren der Diluvialzeit hat zweifellos auch schon der
Mensch zusammengelebt.
Als das Inlandeis zurückging, begann die Zeit des A l l u v i u m s oder die g e o -
logische Gegenwart, Ihr gehören alle Neugestaltungen am Erdkörper an, die
in historischer Zeit stattgefunden haben und noch fortwährend vor sich gehen (siehe das fol-
gende Kapitel).
^ E. Veränderungen der Gesteinshülle.
An der Umgestaltung der Erdoberfläche arbeiten fortgesetzt innere und äußere
K r ü f t e.
I. Veränderungen der Gesteinshülle durch innere Kräfte.
//. Hebung und Senkung. Aus den Ruinen des Serapistempels bei Pozznoli
am Golf von Neapel ragen drei Säulen auf, die in einer Höhe von 3—6 in deutliche
Spuren von Bohrmuscheln zeigen, so daß sich der Boden nach Erbauung des
a Das Meer, b Junge Ablagerungen des Meeres, c Altes Meeresufer,
tl Die drei Säulen des Serapistempels bei Pozzuoli.
Tempels unter den Meeresspiegel gesenkt und dann wieder gehoben haben muß.
An der deutschen Nordseeküste entdeckte man Torflager unter dem Wasserspiegel;
sie können nur durch Senkung des Ufergeländes dorthin geraten sein; denn Torf
kann sich auf dem fboden der See nicht bilden. An der norwegischen Küste
sieht man S t r a nb linien (Erosionsfurchen) und T e r ra s f e n mit See-
nmscheln bis 150 m über dem jetzigen Meeresniveau. Die Küste muß sich
also in der letzten Zeit wieder gehoben haben. Korallen gedeihen in den
Tropenmeeren etwa bis 40 m Tiefe. Die meisten Korallenriffe reichen aber
weit tiefer hinab. Daraus hat Darwin auf eine allgemeine Senkung des Bodens
in Korallenmeeren geschlossen. Ozeanien bildet hiernach ein großes Senkungsfeld.
An vielen Küsten sind Niveauschwankungen (Hebungen oder Senkungen) nach-
weisbar.
Manchmal treten Hebungen und Senkungen plötzlich ein, z. B. infolge
von Vulkanausbrüchen; sie vollziehen sich aber meist so langsam, daß man ihre Wir-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Die Gestemshülle (Lithosphäre). 25
Der Entstehung nach unterscheidet man die Täler in 1. ursprüng-
l i ch e, d. h. Hohlformen, die lediglich durch den Bau des Bodens bedingt sind,
z B. die Muldentäler des Schweizer Jura, die großen Längstäler der Alpen, 2. E r o-
s i o n s t ä l e t; sie sind erst im Laufe der Zeit ausgehöhlt worden, vor allem durch
die Tätigkeit des fließenden Wassers. ^
2. Die wagrechte Gliederung des Landes.
Unter wagrechter (horizontaler) Gliederung eines Erdteils versteht man das
Verhältnis seiner Halbinsel- und Jnselflächen zu seinem Rumpf. In dieser Hin-
sicht sind die nordäquatorialen Erdteile den südäquatorialen weit überlegen; erstere
zeigen eine viel stärkere Gliederung als letztere. Die reichste Gliederung befitzt Europa,
die geringste haben Afrika und Südamerika.
Die Inseln. Viele Inseln und Inselgruppen liegen ganz in der Nähe der Kon-
tinente und teilen mit diesen die Gesteins- und Bodenbeschaffenheit, die Pflanzen-,
Tier- und Menschenwelt, so die Britischen Inseln, die holländischen und deutschen
Jnselreihen, der Dänische Archipel, Sizilien, der Griechische Archipel, die Sunda-
Inseln, der Australische Jnselgürtel u. a. Diese Inseln erweisen sich als abgesprengte
Festlandsteile und man bezeichnet sie daher als Abgliederungsinseln,
auch Küsten- oder Gestade-Inseln. Sie verdanken ihre Entstehung zu-
meist einer Senkung des Bodens.
Andere Eilande, meist von viel geringerem Umfange als die eben erwähnten
und von völlig anderem Aussehen, erfüllen bald in langgezogenen Reihen bald
in ganzen Schwärmen, selten nur vereinzelt die weiten Wasserflächen der Ozeane;
man nennt sie daher mit Recht ozeanische Inseln. Die einen davon ragen
als hohe Kegelberge, den Schiffern weithin als Wahrzeichen dienend, über den
Spiegel des Meeres empor und tragen mitunter noch tätige Feuerberge, wie die
Insel Island mit dem Hekla, 1550 in, der ostasiatische Jnselsaum, die Hawaii-
Inseln mit dem über 4000 m hohen Mauna-Loa, endlich viele der Westindischen
Inseln. — Die andere Gruppe der ozeanischen Inseln ist völlig flach, es sind Bauten
der Korallentiere und man bezeichnet sie als K o r a l l e n i n s e l n. Zu diesen
zählen aus dem deutschen Südseebesitz: die Karolinen nebst den Palau-Jnseln mit
Ausnahme der Eilande Jap und Ponape und die Marshall-Jnseln, von denen die
wichtigste Jaluit ist. Die Korallenbauten kommen nur in den warmen
Tropenmeeren vor und finden sich hier in dreifacher Form: als Küstenriffe
unmittelbar am Küstensaum, als W a l l r i s s e in einiger Entfernung von der Küste
und als Atolle, mitten aus der Tiefe aufsteigend und in ringförmiger Bildung
(siehe auch S. 9).
Eine dritte Art von Inseln stellen Ceylon und Madagaskar dar. Diese liegen
zwar in der Nähe von Kontinenten, aber weder ihre Natur noch ihre ursprüngliche
Lebewelt weist Beziehungen zu diesen auf. Diese Inseln gelten als Teile unterge-
sunkener Festländer; man nennt sie R e st i n s e l n.
Die Halbinseln. Von diesen bildeten einige in früheren Zeiten der Erdgeschichte
Inseln, die dann infolge von säkularen Hebungen oder durch die Anschwemmungen
der Flüsse landfest wurden, so Skandinavien und Finnland, die Krim, Vorderindien.
Durch Abgliederung vom Festlandskörper und zwar durch die zerstörende Kraft des
Meeres erhielt Neu-Schottland seinen Halbinselcharakter. *
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Afrika Sizilien Island Ceylon Madagaskar Skandinavien Finnland
26
I. Grundzüge der physischen Geographie.
Zweiter Abschnitt,
ijte Wasserhime (Kydrosphäre^).
Das Meer.
Verhältnis von Wasser und Land. Der auffallendste und bedeutsamste Zug
im Antlitz der Erde ist das ungleiche Verhältnis von Wasser und Land. Von
der gesamten Erdoberfläche entfällt auf das Land nur etwas mehr als ein Viertel
(28%); nahezu drei Viertel hiervon bedeckt das Meer.
Anschaulich zeigt sich das Übergewicht der Wasserhülle über das Festland durch
eine Begleichung der großen Meere mit unserem Erdteil Europa. Hiernach ist
der Indische Ozean mit '73 Mill. qkm = 773 X Europa
„ Atlantische Ozean „ 81 „ „ = 87s X „
„ Große Ozean ^ „ 166 „ „ = 16% X „
Die Verteilung der Meere. In der Urzeit umflutete der Ozean den ganzen Erd-
ball, später trat das Festland hervor, doch unterlag auch dieses noch großen Schwan-
kungen in den verschiedenen Zeitaltern der Erde. Erst in der sog. Tertiärzeit bildete
sich allmählich das heutige Verhältnis von Festland und Meer heraus. Die größte
Wasserhülle besitzt die südwestliche Halbkugel mit 91%%
Wasser und nur 8y2% Land. Große Gegensätze folgen hier-
aus in bezug auf Klima und Lebewelt.
Das Verhältnis von Wasser und Land bildet die
Grundlage der gegenwärtigen klimatischen und Hydro-
graphischen Verhältnisse des Erdballs wie seines
gesamten organischen Lebens und seines Aussehens.
igliedernng des Weltmeeres. Es gibt nur ein Weltmeer. Dieses gliedert
sich in 3 s e l b st ä n d i g e Meere oder Ozeane mit eigenen Strömungen
und in unselbständige Meere, Ausbuchtungen der Ozeane. Die drei
Ozeane sind: der S t i l l e O z e a n, der Atlantische Ozean und der
Indische O z e a n2). Das Nördliche Eismeer, die Ostsee, das Mittelmeer, das
Schwarze Meer, das Rote Meer, der Persische Golf werden nahezu ganz vom
Lande umschlossen; man nennt sie daher Binnenmeere. Die Nordsee,
das Beringsmeer, das Ochotskische Meer, das Japanische Meer, das Ost- und
Südchinesische Meer, die Hudsonsbai, der Mexikanische Golf stehen mit dem offenen
Ozean durch mehrfache und breite Ausgänge in Verbindung; es sind Rand-
meere. Rand- und Binnenmeere lockern die starren Festlandsmassen auf,
gliedern die Erdteile und fördern ihre Aufschließung wie den Seeverkehr. Sie
tragen ozeanische Natur in das Innere der Erdteile. Vergleiche Europa und
Afrika hiernach sowie unter Beziehung hierauf ihre Geschichte!
Der Meeresgrund. Der Meeresgrund senkt sich von der Küste langsam ab bis
zu 260 m Tiefe. Bis hierher rechnet man die Flachsee. In einem verhältnismäßig
steilen Abfall erfolgt dann der Übergang vom Kontinentalblock zur Tief-
1) Vom griech. hyder = das Wasser.
2) Das sog. Südliche Eismeer ist nur der durch seine Eisbedeckung abweichende süd-
liche Teil der hier im Süden in eins verschmelzenden 3 Ozeane.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Indische_Ozean Europa
„_Atlantische_Ozean_„ Atlantische_Ozean Indische Ostsee Nordsee Japanische Mexikanische_Golf Europa Afrika
Die Wasserhülle (Hydrosphäre). 27
s e e r e g i o n. Der Boden der Tiesseeregion kann als nahezu eben gelten; er wird
ja vor den zerstörenden Einwirkungen der Verwitterung geschützt. Auch trägt
die stetig fortdauernde Ablagerung von Sinkstoffen zur Ausgleichung von Un-
ebenheiten bei. Da und dort erheben
sich allerdings aus großen Meerestiefen
steile Vulkaninseln.
Die größte bis jetzt ermittelte
Tiefe findet sich im Großen Ozean als
N e r o t i e s an dem vulkanreichen
Steilabbruch des Meeresbodens süd-
lich der deutschen Marianen und beträgt 9636 m. (Mount Everest 8840 m.)
Die tiefsten Stellen des Meeres liegen am Rande der
Meeresbecken. Die Meere der höheren Breiten haben
im allgemeinen geringere Tiese.
Die Verschiebung der größten Tiefen an den Rand der Ozeane findet ihre Er-
klärung in dem Umstände, daß die Ozeane große Änbruchsstellen darstellen, ihre
Ränder also im Bereiche von Bruchlinien liegen.
Die Rand- und Binnenmeere sind durchschnittlich seichter als die Ozeane.
Das Meerwasser, seine physikalischen und chemischen Eigenschaften. Das
Meerwasser ist in dünnen Schichten farblos, in größeren Massen tiefblau wie
chemisch reines Wasser. In seichten Buchten und über Bänken ist das Meer grün.
Die Durchsichtigkeit des Meerwassers reicht nur bis zu 60 m (für photographische
Platten 10 mal so tief); in größeren Tiefen herrscht ewige Nacht.
Das Leuchten des Meeres, eine überaus prächtige Erscheinung, hat seinen
hauptsächlichsten Grund in dem Leuchtvermögen einiger mikroskopischer Meeres-
tiere. Nach den neuesten Forschungen sind aber auch niedrige pflanzliche Gebilde
am Zustandekommen des Meeresleuchtens beteiligt.
Der Salzgehalt des Meerwassers ist nicht allent-
halben gleich. In den offenen Ozeanen beträgt er durchschnittlich Sy2%. Er
ist geringer in Binnenmeeren, in welche viele Flüsse münden, wie im Schwarzen
Meere (2%), größer in geschlossen Binnenmeeren mit starker Verdunstung, wie
im Mittelmeere (nahezu 4%).
Temperatur der Meere. Die Oberfläche der Tropenmeere
erwärmt sich bis zu 35° 0, dagegen zeigt die Oberfläche der Polarmeere eine Tem-
peratur bis zu — 2°. — Das Bodenwasser der tieferen ozeanischen Becken
ist überall ziemlich gleich kalt und schwankt nur zwischen + 2° und — 2,5°. — Die
niedrige Temperatur der Tiefsee erklärt sich hauptsächlich aus einer mächtigen, aber
langsamen Wasserbewegung der gesamten unteren Meeresschichten von den Polen
nach dem Äquator.
Im allgemeinen ist das Wasser etwas wärmer als die über ihm lagernde Luft.
Der Wasserozean bildet eine große unmittelbare Warmwasserheizung für den
Luftozean.
Bewegungen des Meeres. Man unterscheidet eine dreifachebewegung:
Wellenbewegung, Ebbe und Flut (Gezeiten oder Tiden) und
Strömungen.
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