23-7
Wenige "Wochen nach dem Tode des Gottesmannes Luther brach der
schmalkaldische Krieg aus, in welchem nach der unglücklichen Schlacht
bei Mühlberg (1547) die Häupter des schmalkaldischen Bundes, Kurfürst
Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen
in die Gefangenschaft des Kaisers geriethen. Johann Friedrich musste so-
gar sein Land an seinen Vetter Moritz abtreten, der zu seinem Falle vieles
beigetragen hatte. Allein das Gotteswerk, die evangelische Kirche,
vermochte der Kaiser nicht zu überwältigen. Derselbe Moritz, der ihm zum
Siege verholten hatte, demüthigte ihn. Der Augsburger Religionsfrieden,
26. Sept. 1555, gab der evangelischen Kirche im deutschen Reiche gleiche
Rechte mit der römisch-katholischen. — Da Kaiser Karl fast alle Lieblings-
plane seines Lebens vereitelt sah, legte er die deutsche Kaiserkrone frei-
willig nieder (1556) und zog sich in ein Kloster zurück, wo er, fern vom
Getümmel der Welt, nach zwei Jahren das Ende seiner Tage beschloss.
47. Kaiser Karl V. am Grabe Luthers.
In Wittenberg, der starken Luthersfeste,
Ist Kaiser Karl, der Sieger, eingedrungen.
Wohl ist den Stamm zu fällen ihm gelungen,
Doch neue Wurzeln schlagen rings die Aeste.
In Luthers Feste Hausen fremde Gäste,
Doch Luthers Geist, der bleibet unbezwungen;
Da, wo des Geistes Schwert er hat geschwungen,
Da rührn billig auch des Leibes Reste.
Am Grabe steht der Kaiser, tief gerühret.
„Auf denn, und räche dich an den Gebeinen,
Den Flammen gieb sie Preis, wie sich's gebühret!"
So hört man aus der Diener Troß den einen.
Der Kaiser spricht: „Den Krieg hab ich geführet
Mit Lebenden; um Todte laßt uns weinen."
(Hagenlach.)
48. Melanchthon.
Der treue Gefährte und Helfer Luthers, Philipp Melanchthon,
war den 16. Februar 1497 zu Breiten in der Pfalz geboren, wo
sein Vater, ein geschickter Waffenschmied und ein gottesfürchtiger, ernst-
gesinnter Mann, ihn und seinen jüngeren Bruder Georg in guter
Zucht hielt.
Früh zeigte sich in dem jungen Philipp eine mächtige Lern-
begierde, vorzüglich eine große Anlage für Sprachen und Wissenschaften,
so daß er schon im Knabenalter zu einer Gelehrsamkeit gelangte, welche
Jedermann bewunderte. Die lateinische Sprache erlernte er im Hause
seines Großvaters bei einem Lehrer, welchen Melanchthon nachher
dankbar rühmte, obgleich er von demselben für jeden Fehler einen
Schlag erhalten hätte. Hierauf kam der Knabe in die gelehrte Schule
zu Pfortzheim, wo er einen vorzüglichen Lehrer der griechischen
Sprache fand. Schon in seinem 13. Jahre konnte er die Universität
Heidelberg beziehen, in seinem 14. Jahr wurde er Doktor der
Philosophie. Weil man ihm aber wegen seines allzu jugendlichen
Alters die Magisterwürde noch nicht ertheilen wollte, so ging er 1512
nach Tübingen und wurde hier 1514, also in seinem 17. Jahre,
Magister. Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete er in Tübingen
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Luther Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Moritz Karl Karl Karl_V. Karl_V. Karl Karl Luthers Melanchthon Philipp_Melanchthon Philipp Georg Philipp Philipp Melanchthon
327
Doch dieser abscheuliche Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten
sehr abgenommen, und es ist von den Engländern, Holländern, Fran-
zosen und Amerikanern beschlossen worden, ihn ganz wegzuschaffen. Im
Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern.
Der innere Verkehr in Afrika wird durch Karawanen geführt, die mit
Salz, Datteln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit
Sklaven handeln. Auf ihren Reisen durch die großen Sandwüsten wird
diesen Karawanen nicht selten ein zum Ersticken heißer Wind, der Sa-
mum, auch Chamsln genannt, verderblich. Über dem lockern Sand-
boden der Wüste erhitzt sich die Luft; die sich erhebenden Winde füh-
ren Sand und Staub mit sich, welche die Atmosphäre verdunkeln.
Die Heiterkeit des Himmels verschwindet; die Sonne verliert ihren
Glanz, blasser als der Mond, wirft sie keine Schatten mehr; das
Grün der Bäume erscheint als schmutziges Blau; die Vögel werden
unruhig; die Thiere irren rastlos umher; der Schweiß verschwindet
schnell an der Oberfläche des Körpers; der Gaumen wird trocken, das
Athmen beschwerlich, das Bedürfniß zu trinken groß. Schnell verdun-
stet das Wasser aus den porösen ledernen Schläuchen. Leicht kann
daher eine Karawane aus Wassermangel zu Grunde gehen. Die
Reisenden bedecken ihr Gesicht mit Tüchern, damit ihnen der Sand
nicht in Mund, Nase und Augen komme; sie knien, so lange der Glut-
wind andauert, hinter den Kameelen nieder, und diese wenden ihre
Köpfe vom Winde ab, um ihre Augen gegen den heranwehenden Sand
zu sichern. Die Ostküste von Afrika besuchen vorzüglich Araber und
Indier, die Westküste aber nur Europäer.
Von Gelehrsamkeit ist in Südafrika nicht die Rede; doch hat
sich im Norden, wo sich die Araber festgesetzt haben, noch manches
von ihren ehemaligen Kenntnissen erhalten. Es war eine Zeit, wo
Ägypten berühmt war durch seine Weisen, und auch noch in der
Folge zeichneten sich manche Gelehrte durch Scharfsinn und großes
Wissen aus; jetzt aber sind nur noch geringe Spuren in Ägypten, Abys-
ffnien, Tripolis, Tunis, Algier (spr. Aldschier), Fetz und Ma-
rocco davon übrig. — Unter den schönen Künsten ist bloß Musik
und Tanz bei den Afrikanern beliebt, im nördlichen Theile des Lan-
des auch die Bau- und Gartenkunst. In ganz Afrika findet sich
aber kein so gebildetes Volk, als in Asten die Chinesen und Japanesen,
und viel weniger kann eines den Europäern an die Seite gesetzt werden.
„Zu welcher Religion bekennen sich die Afrikaner?" — Die
Mauren sind Muhamedaner, die Neger Fetischdiener (Fetisch
heißt Zauberding), ursprünglich Feuerverehrer. Sie wählen sich
nämlich eine Schlange, oder einen Baum, einen Stein oder sonst
etwas zu ihrem Götzen, beten ihn an und suchen Hülfe und Trost bei
ihm. Noch andere afrikanische Nationen verehren die Gestirne. Ans
der Ostküste und in Ägypten leben auch morgenländische, auf der
Westküste portugiesische und französische Christen, auch sind daselbst
die christlichen Negerkolonien Liberia und Sierra-Leone.
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TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Afrika Afrika Südafrika Tripolis Tunis Algier Afrika Japanesen Liberia
399
aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen; denn nach
ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander ver-
schieden, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt-
klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker.
Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, in Asien
und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht
für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der
Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder
Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste
oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die
Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben
bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich
ihre He erden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere,
um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in
festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur
gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke
und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also
mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirten-
völker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich
nahe bei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder
Gemeinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrig-
keiten (Kaiser, Könige, Herzoge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach
bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monarchien (absolute
oder konstitutionelle), oder Republiken. —
Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper-
beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des
Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen-
Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein in: 1. die
kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungs-
fähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mongolische
Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden
Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ost-
asien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische
oder Neger-Race, mit schlvarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und
krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikani-
sche Menschensiamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tieflie-
genden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in
Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich,
nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist
ihre Hautfarbe braun (Australien und Südostasien).
Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die
sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Bildungszustand
eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spiegel
des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf
der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen
Sprachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Asien Afrika Europa Westasien Nordafrika Nordeuropa Amerika
503
zur Ueberwältigung der „Rebellion", wie er die Glaubenstreue nannte,
and der sandte ihm 1731 sechstausend Mann zu Fuß und zu Roß,
die legten sich bei den Evangelischen ins Quartier und hausten fürchter-
lich und brachten Viele an den Bettelstab. Dennoch beharrten sie in
ihrem Glauben. Run befahl der Erzbischof Allen, die kein liegendes
Eigenthum besaßen, binnen 8 Tagen, jedoch den Eigenthümern binnen
längstens'3 Monaten das Land zu verlassen. Am 24. November, als die
erste Frist abgelaufen, sprengten mit wildem Geschrei die Reiter daher,
trieben Knechte, Mägde, Taglöhner zusammen gen Salzburg, ihrer bei
tausend, und schafften sie über die Grenze, von Allem entblößt, mitten
in rauher Winterszeit. Da verwandten sich die evangelischen Stände
Deutschlands für ihre armen Glaubensgenossen, und der König von
Preußen, Friedrich Wilhelm I., lud sie ein, nach Litthauen zu
kommen, wo er ihnen eine neue Heimath schenken wollte. Bald kam
die Zeit, daß auch die Angesessenen weg mußten und nur wenige hat-
ten ihre Besitzungen ganz veräußern können. Am bestimmten Tage
huben die rohen Soldaten an, sie auszutreiben ohne Rücksicht und Er-
barmen. Züge von Hunderten und Tausenden zu Fuß, zu Pferde, zu
Wagen: Männer, Weiber, Greise, Kinder wanderten, anfangs mit
Thränen und Wehklagen, dann glaubensfreudig und stark im Geiste,
unter dem lauten Schall geistlicher Lieder der Fremde zu. Der Spott
und die Mißhandlung der Feinde verwandelte sich in Bewunderung
und Theilnahme. Nur der Erzbischof blieb verstockt; er wollte lieber
seine Äcker Dornen und Disteln tragen sehen, als von Ketzern bestellt
wiffen, und jeder Unterthan sollte einen feierlichen Eid leisten, daß er
sich mit Herz und Mund zu dem „alleinseligmachenden" römisch-katholi-
schen Glauben bekennen, und auch glauben wolle, daß Alle, die aus-
gewandert seien und noch auswandern würden, wirklich „zum Teufel"
führen. Dies hatte die Wirkung, daß noch ganze Schaaren aus allen
Ständen, selbst erzbischöfliche Beamten, ganze Glieder der Leibwache,
auch acht Priester sich den Exulanten (Vertriebenen) anschloffen. Überall
erscholl von Bergen und Thalern, durch Dörfer und Städte das
Exulantenlied, welches vor 50 Jahren einer der Ihrigen, Joseph
Scheitberger, der Bergmann, als er mit seiner ganzen Gemeinde
um des Glaubens willen den Wanderstab ergreifen mußte, gedichtet,
und welches anhebt:
„Ich bin ein armer Exulant,
Also thu' ich mich schreiben;
Man thut mich aus dem Vaterland
Um Gottes Wort vertreiben.
Das weiß ich wohl, Herr Jesu Christ,
Es ist dir auch so gangen;
Jetzt will ich dein Nachfolger sein —
Herr, mach's nach dein'm Verlangen I
Am meisten Aufsehen machte es — und der Erzbischof knirschte mit
den Zähnen —, als sämmtliche Bergleute des Salzbergs Dürrenberg,
750 Mann, mit ihnen das ganze Bergamt, mit Weib und Kind am
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Joseph
Scheitberger Bergmann Jesu_Christ
169
Wien, Berlin, Elberfeld, Frankfurt a. M., Frankfurt
a. d. O., Breslau, Prag, Augsburg w.
6. Ein solches Land, mit fo vielen reichen Gaben, Eigenschaften
und Kräften ausgestattet, ist von der Natur unverkennbar bestimmt^
ein großes und starkes Volk zu ernähren. Auch ist das Land nicht
umsonst bestimmter Grenzen beraubt gegen Morgen, wie gegen Abend
und selbst gegen Mitternacht. Die Bewohner dieses herrlichen Landes
können sich gegen den Neid, die Habsucht und den Ubermuth benachbarter
Völker auf nichts bester verlassen, als auf Gott und ihre eigene Kraft.
Es giebt für sie keine Sicherheit, als in ihrem festen Zusammen-
halten, in ihrer Einigkeit, in ihrer sittlichen Macht. Und mehr
als einmal haben die Bewohner Deutschlands die Wahrheit des alten
Spruches erfahren: „Eintracht giebt Macht!" — Darum bilden
auch die 35 Staaten Deutschlands einen Bund, den deutschen Bund,
der zum Zwecke hat: „die Erhaltung der äußern und innern
Ruhe Deutschlands und die Unverletzlichkeit der einzelnen
Staaten." Jeder dieser Staaten schickt Gesandte nach Frankfurt
am Main zur Bundesversammlung, welche die gemeinsamen An-
gelegenheiten Deutschlands zu besorgen hat.
7. Wie der Staat, in welchem wir wohnen, unser Vaterland
im engern Sinne, so ist Deutschland im weitern Sinne unser-
Vaterland. Die Bewohner dieses unseres großen Vaterlandes —
wenn auch nach den verschiedenen Stämmen und Staaten getrennt
und verschieden — sind doch durch Sitten, Gebräuche, Gesetze
und einerlei Sprache, die deutsche Sprache, miteinander verbunden
und bilden in dieser Verbindung ein Volk oder mit einem fremden.
Worte: eine Nation. Zum deutschen Volke gehören abar nicht bloß-
die Bewohner der deutschen Bundesstaaten, sondern man rechnet
dazu alle, welche die deutsche Sprache reden und deutsche Sitte
pflegen, mögen sie in der Schweiz, im Elsaß, in Schleswig, in
Ungarn rc., oder gar in Amerika wohnen.
„Ans Vaterland, ans theure, schließ dich an,
Das halte fest mit deinem ganzen Herzen!
Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft;
Dort in der fremden Welt stehst du allein,
Ein schwaches Rohr, das jeder Sturm zerknickt."
* (Fr. Schiller.)
2. Das deutsche Volk.
In Hinsicht der körperlichen Beschaffenheit weichen die Deut-
schen nach den einzelnen Landstrichen stark von einander ab. Rauhere
oder mildere Luft, Nahrung, Lebensweise, selbst Bildung und Kleidung
tragen zu dieser Abweichung bet. Im allgemeinen bemerkt man an
den Männern einen hohen, schlanken Wuchs. Das Gesicht ist oval, die
Hautfarbe weiß, und Haare und Augen heller im Norden, als im Süden.
In Norddeutschland findet man meist blaue und hellgraue, in Süddeutsch-
land vorherrschend dunkelgraue und dunkelbraune Augen. Das weibliche
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Schiller
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Elberfeld Frankfurt_a._M. Frankfurt Breslau Prag Augsburg Deutschlands Deutschlands Deutschlands Frankfurt
am_Main Deutschlands Deutschland Schweiz Elsaß Schleswig Ungarn Amerika Norddeutschland
430
aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen; denn nach
ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander ver-
schieden, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt-
klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker»
Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, in Asien
und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht
für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der
Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder
Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste
oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die
Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben
bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich
ihre Heerden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere,
um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in
festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur
gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke
und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also
mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirten-
völker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich
nahe bei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder
Gemeinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrig-
keiten (Kaiser, Könige, Herzoge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach
bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monarchien (absolute
oder konstitutionelle), oder Republiken. —
Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper-
beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des
Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen-
Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein in: 1. die
kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungs-
fähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mongolische
Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden
Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ost-
asien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische
oder Neger Race, mit schwarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und
krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikani-
sche Menschenstamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tieflie-
genden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in
Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich,
nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist
ihre Hautfarbe braun (Australien und Südostasien).
Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die
sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Bildungszustand
eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spiegel
des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf
der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen
Svrachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes
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Extrahierte Ortsnamen: Australien Asien Afrika Europa Westasien Nordafrika Nordeuropa Amerika
— 534 —
zur Überwältigung der "Rebellion,, wie er die Glaubenstreue nannte,
und der sandte ihm 1731 sechstausend Mann zu Fuß und zu Roß,
die legten sich bei den Evangelischen ins Quartier und hausten fürchter-
lich und brachten Viele an den Bettelstab. Dennoch beharrten sie in
ihrem Glauben. Nun befahl der Erzbischof Allen, die kein liegendes
Eigenthum besaßen, binnen 8 Tagen, jedoch den Eigenthümern binnen
längstens 3 Monaten das Land zu verlassen. Am 24. November, als die
erste Frist abgelaufen, sprengten mit wildem Geschrei die Reiter daher,
trieben Knechte, Mägde, Taglöhner zusammen gen Salzburg, ihrer bei
tausend, und schafften sie über die Grenze, von Allem entblößt, mitten
in rauher Winterszeit. Da verwandten sich die evangelischen Stände
Deutschlands für ihre armen Glaubensgenossen, und der König von
Preußen, Friedrich Wilhelm I., lud sie ein, nach Litthauen zu
kommen, wo er ihnen eine neue Heimath schenken wollte. Bald kam
die Zeit, daß auch die Angeseffenen weg mußten und nur wenige hat-
ten ihre Besitzungen ganz veräußern können. Am bestimmten Tage
Huben die rohen Soldaten an, sie auszutreiben ohne Rücksicht und Er-
barmen. Züge von Hunderten und Tausenden zu Fuß, zu Pferde, zu
Wagen: Männer, Weiber, Greise, Kinder wanderten, anfangs mit
Thränen und Wehklagen, dann glaubensfreudig und stark im Geiste,
unter dem lauten Schall geistlicher Lieder der Fremde zu. Der Spott
und die Mißhandlung der Feinde verwandelte sich in Bewunderung
und Theilnahme. Nur der Erzbischof blieb verstockt; er wollte lieber
seine Äcker Dornen und Disteln tragen sehen, als von Ketzern bestellt
wissen, und jeder Unterthan sollte einen feierlichen Eid leisten, daß er
sich mit Herz und Mund zu dem „alleinseligmachenden" römisch-katholi-
schen Glauben bekennen, und auch glauben wolle, daß Alle, die aus-
gewandert seien und noch auswandern würden, wirklich „zum Teufel"
führen. Dies hatte die Wirkung, daß noch ganze Schaaren aus allen
Ständen, selbst erzbischöfliche Beamten, ganze Glieder der Leibwache,
auch acht Priester sich den Exulanten (Vertriebenen) anschloffen. Überall
erscholl von Bergen und Thälern, durch Dörfer und Städte das
Exulantenlied, welches vor 50 Jahren einer der Ihrigen, Joseph
Scheitberger, der Bergmann, als er mit seiner ganzen Gemeinde
um des Glaubens willen den Wanderstab ergreifen mußte, gedichtet
und welches anhebt:
„Ich bin ein armer Exulant,
Also thu' ich mich schreiben;
Man thut mich aus dem Vaterland
Um Gottes Wort vertreiben.
Das weiß ich wohl, Herr Jesu Christ,
Es ist dir auch so gangen;
Jetzt will ich dein Nachfolger sein —
Herr, mach's nach dein'm Verlangen!
Am meisten Auffehen machte es — und der Erzbischof knirschte mit
den Zähnen —, als sämmtliche Bergleute des Salzbergs Dürrenberg,
750 Mann, mit ihnen das ganze Bergamt, mit Weib und Kind am
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Joseph
Scheitberger Bergmann Jesu_Christ
245
Wenige "Wochen nach dem Tode des Gottesmannes Lnther brach der
»■chmalkaldische Krieg aus, in welchem nach der unglücklichen Schiach;
bei Mühlberg (1547) die Häupter des schmalkaldischen Bundes, Kurfürst
Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen
in die Gefangenschaft des Kaisers geriethen. Johann Friedrich musste so-
gar sein Land an seinen Vetter Moritz abtreten, der zu seinem Falle vieles
beigetragen hatte. Allein das Gotteswerk, die evangelische Kirche,
vermochte der Kaiser nicht zu überwältigen. Derselbe Moritz, der ihm zum
Siege verholten hatte, demüthigte ihn. Der Aügsburger Religionsfrieden,
26. Sept. 1555, gab der evangelischen Kirche im deutschen Reiche gleiche
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plane seines Lebens vereitelt sah, legte er die deutsche Kaiserkrone frei-
willig nieder (1556) und zog sich in ein Kloster zurück, wo er, fern vom
Getümmel der Welt, nach zwei Jahren das Ende seiner Tage beschloss.
L7. Kaiser Karl V. am Grabe Luthers.
In Wittenberg, der starken Luchersfeste,
Ist Kaiser Karl, der Sieger, eingedrungen.
Wohl ist den Stamm zu fällen ihm gelungen,
Doch neue Wurzeln schlagen rings die Äste.
In Luthers Feste hausen fremde Gäste,
Doch Luthers Geist, der bleibet unbezwungen;
Da, wo des Geistes Schwert er hat geschwungen,
Da ruhen billig achu des Leibes Neste.
Am Grabe steht der Kaiser, tief gerühret.
„Auf denn, und räche dich an den Gebeinen,
Den Flammen gieb sie Preis, wie sich's gebühret!"'
So hört man aus der Diener Troß den einen.
Der Kaiser spricht: „Den Krieg hab ich geführet
Mit Lebenden; um Todte laßt uns weinen."
(Hszenbach.)
Ä8. Melanchthon.
Der treue Gefährte und Helfer Luthers, Philipp Melanchthon,
war den 16. Februar 1497 zu Breiten in der Pfalz geboren, wo
fein Vater, ein geschickter Waffenschmied und ein gottesfürchtiger, ernst-
gesinnter Mann, ihn und seinen jüngeren Bruder Georg in guter
Zucht hielt.
Früh zeigte sich in dem jungen Philipp eine mächtige Lern-
begierde, vorzüglich eine große Anlage für Sprachen und Wissenschaften,
so daß er schon im Knabenalter zu einer Gelehrsamkeit gelangte, welche
Jedermann bewunderte. Die lateinische Sprache erlernte er im Hause
seines Großvaters bei einem Lehrer, welchen Melanchthon nachher
dankbar rühmte, obgleich er von demselben für jeden Fehler einen
Schlag erhalten hätte. Herauf kam der Knabe in die gelehrte Schule
zu Pfortzheim, wo er einen vorzüglichen Lehrer der griechischen
Sprache fand. Schon in seinem 13. Jahre konnte er die Universität
Heidelberg beziehen, in seinem 14. Jahr wurde er Doktor der
Philosophie. Weil man ihm aber wegen seines allzu jugendlichen
Alters die Magisterwürde noch nicht ertheilen wollte, so ging er 1512
nach Tübingen und wurde hier 1514, also in seinem 17. Jahre,
Magister. Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete er in Tübingen
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