432
dasz ein Schlag oder Klopfen a, zwei Schläge b u. s. w. bedeuteten, so
hätte der andere in Potsdam nur die Schläge zu zählen, um zu wissen,
welchen Buchstaben ich meine, und Wort für Wort herauszubringen, was
ich so in Berlin signalisiere. Ihr seht aber auch, dasz das sehr langsam
ginge, weil ich z. B. für Z 25 Schläge nöthig hätte, und dasz der andere
sich wohl auch dabei verzählen könnte.
Man hat deshalb eine besondere Vorrichtung ersonnen, und die ist
folgende : Das von dem in der Spule befindlichen Eisen bald angezogene,
bald abgestoszene Eisen schiebt bei jeder Bewegung einen Zahn eines
Bades vorwärts. Die Axe dieses gezahnten Rades geht durch eine Scheibe
und trägt einen Zeiger. Auf der Scheibe stehen, ähnlich wie auf dem
Zifferblatt der Uhr, die Buchstaben des Alphabets. Der Zeiger hat immer,
ehe das Telegraphieren losgeht, seine bestimmte Stellung. Bei der ersten
Schlieszung der Klappe in Berlin weist der Zeiger in Potsdam auf den
Buchstaben A, bei der folgenden Oeffnung auf B, bei abermaliger Schlieszung
aufcu.s. w. So kann man also durch fortgesetztes Oeffnen undschlieszen
in Berlin den Zeiger in Potsdam so lange rücken lassen, bis er den zu be-
zeichnenden Buchstaben erreicht. Ist er so weit gerückt, so wartet man
ein wenig; dann wird mit Oeffnen undschlieszen fortgefahren, bis der
Zeiger auf den zweiten Buchstaben zeigt, welcher telegraphiert werden
soll. Um eine Vorstellung von der Geschwindigkeit des galvanischen
Stroms zu bekommen, stellt euch vor, es wäre ein Draht um die ganze
Erde herumgezogen. Diesen Weg zu durchlaufen, würde der Strom nur
die Zeit zwischen zwei sich folgenden Pulsschlägen brauchen.
132. Wind und Wetter.
Die aus einem Kartenblatt geschnittene Schlange, welche auf dem
Ofen stehend stch über einer Nadelspitze dreht, lehrt sichtlich, daß durch die
Erwärmung ein Luftstrom aufwärts geht.
Dasselbe geschieht in der großen Lufthülle der Erde über den breiten
Festländern der heißen Zone.
Oben in den kalten Regionen wird diese Luft wieder dichter, kann
aber gegen den aufsteigenden Strom nicht herniedersinken, sondern bewegt
sich nach den Gegenden hin, wo sonst irgend eine Lustoerdünnung statt-
findet. Das sind die Polgegenden, deren kalte Luft auf der Oberfläche
der Erde den heißen Ländern zueilt, welche durch den aufsteigenden Strom
zuviel Lust abgeben.
So findet also in unserer Erdhälftc in den unteren Luftschichten ein
Wind von Norden nach Süden, in den oberen Luftschichten aber ein Wind
von Süden nach Norden statt.
lind doch wehen sowohl Süd- als Nordwind vcrhältnißmäßig selten.
Das geht so zu.
Die Erde, die sich von West nach Ost um ihre Axe dreht, bewirkt für
jeden Punkt des Acquators in dieser Richtung jeden Tag eine Bewegung
von 5400 Meilen, für jeden Punkt in der Nähe des Pols dagegen vcrbält-
nißmäßigc Ruhe und zwischen Pol und Acquator alle möglichen Mittel-
stufen. Die Luft, die nun vom Pole nach dem Aequator weht, hat diese
schnelle Drehung nicht, sie bleibt also zurück gegen die festen Theile der
Erde, und indem die Erdoberfläche sich gegen sie dreht, scheint die Lust von
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Extrahierte Ortsnamen: Potsdam Berlin Berlin Potsdam Berlin Potsdam
40
„Der Zaunkönig
ist ohne Land;
das Wasser in dem Auge
ist ohne Sand."
Was für ein König
ist ohne Thron?
Und was für Knechte
haben keinen Lohn?
„Der Kartenkönig
ist ohne Thron,
und die Stiefelknechte
haben keinen Lohn."
Welches schöne Haus
hat weder Holz, noch Stein?
Welcher große Strauß
hat kein Blümelein."
„Das kleine Schneckenhaus
hat weder Holz, noch Stein;
der große Vogel Strauß
hat keine Blümelein."
Was für ein Herz
thut keinen Schlag?
Und was für ein Tag
hat keine Nacht?
„Das todte Herz
thut keinen Schlag,
und der allerjüngste Tag
hat keine Nacht."
75. Muöe und Mock.
Es war einmal ein Bube, der wollte lieber essen als lesen, hielt
mehr von Nüssen als vom Wissen; darum nannten ihn die Leute den
„Faulen".
Das wollte ihn aber sehr verdrießen, und erdachte: „Wart', ichwill's
euch allen zeigen, wie ich fleißig bin!" nahm ein Lesebuch und ging hin-
unter auf die Straße. Auf der Straße lag ein dicker Baumstamm, auf
den setzte sich der Knabe. Dort mußten die Leute alle vorbei. Er nimmt
das Buch auf den Schoß, hält's aber verkehrt, so daß die Buchstaben alle
auf dem Kopfe stehen. Da sitzt er, guckt hinein und baumelt mit den
Beinen. Bald nickt er aber mit dem Kopfe; denn er ist eingeschlafen.
Wer kommt um die Ecke am Gartenzaun? — Der Ziegenbock ist's,
ein muntrer Gesell, der seine Kopfarbeit wohl gelernt hat und es mit jedem
darin aufnimmt; denn seine Hörner sind groß, und seine Stirn ist hart.
Der tritt zu dem schnarchenden Buben und sieht ihn nicken. „Hei", denkt
er, „meinst du mich? ich bin schon dabei!" Er stampft mit dem Vorder-
bein und geht einige'schritte zurück. Der Junge nickt weiter. „Gleich!"
meint der Bock, nimmt einen Anlauf, bäumt auf den Hinterbeinen empor
und „Puff!" giebt's einen Stoß. Der Bock an des Buben Kops, der Bub'
rückwärts hinunter vom Baumstamm, das Buch empor, hoch in die Luft!
Heulend rafft der Junge sich auf und eilt in das Haus. Hat er keinen
Buchstaben im Kopf, hat er doch eine Beule daran. Der Bock steht aber
verwundert im Wege über den zu leichten Sieg und wartet, ob wieder ein
Bub' kommt, der nichts gelernt hat und auf der Straße dann einschläft.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
185
Der Knabe nimmt ihn vor die Hand
und stellt ihn aufrecht an die Wand ;
allein der Hund fällt immer wieder
auf seine Vorderfüße nieder.
Man rufet den Professor Fritz.
Auch der erschöpfet seinen Witz.
Umsonst! Es will ihm nicht gelingen,
den alten Schüler zu bezwingen.
Vielleicht, sprach Fritze, hilft der Stock.
Er holt den Stock, man prügelt Schnur-
ren ;
doch bleibt er steifer als ein Bock,
und endlich fängt er an zu murren.
„Was wollt ihr?" sprach der arme Tropf;
„ihr werdet meinen grauen Kopf
doch nimmermehr znm Doctor schlagen.
Geht, werdet durch mein Beispiel klug,
ihr Kinder, lernet jetzt genug,
ihr lernt nichts mehr in alten Tagen."
27. Till Eulcnspicgel.
Till Eulenspiegel zog einmal
mit andern über Berg und Thal.
So oft als sie zu einem Berge kamen,
ging Till an seinem Wanderstab
den Berg ganz sacht und ganz betrübt
hinab;
allein wenn sie berganwärts stiegen,
war Eulenspiegel voll Vergnügen.
„Warum", fing einer an, „gehstdubergan
so froh,
bergunter so betrübt?" „Ich bin", sprach
Till, „nun so.
Wenn ich den Berg hinunter gehe,
so denk' ich Narr schon an die Höhe,
die folgen wird, und da vergeht mir
denn der Scherz;
allein wenn ich berganwärts gehe,
so denk' ich an das Thal, das folgt, und
fass' ein Herz."
28. Johann der Seifensieder.
Johann, der muntre Seifensieder,
erlernte viele schöne Lieder
und sang mit unbesorgtem Sinn
den Tag bei seiner Arbeit hin.
Zu beißen hatt' er oft sehr wenig;
doch war er froher, als ein König,
und seiner hellen Stimme Kraft
durchdrang die ganze Nachbarschaft.
Man horcht, man fragt: „Wer singt schon
wieder?"
„Wer ist's? — Der muntre Seifen-
sieder."
Es wohnte neben diesem an
ein reicher, fauler, feister Mann,
der prassend oft die halbe Nacht durch-
wachte
und dann zur Nacht den lichten Morgen
machte.
Doch schloß er kaum die Augen zu,
so stört' ihn schon in seiner Ruh'
durch seine frohen Morgenlieder
Johann, der muntre Seifensieder.
Drob zürnt der reiche, faule Mann
und hebt, wenn jener singt, voll Un-
muth an:
„Der Geier hole deine Lieder,
vermaledeiter Seifensieder.
Ach! wäre doch, zu meinem Heil,
der Schlaf hier wie die Austern feil!"
Den Sänger, den er früh vernommen,
läßt er des Mittags zu sich kommen
und spricht: „Mein lustiger Johann,
wie geht es euch? Wie fangt ihr's an?
Ein jeder rühmt mir eure Waare.
Sagt, wieviel bringt sie ein im Jahre?"
„Imjahre? Herr, mir fällt nicht bei,
wie groß im Jahr mein Vortheil sei.
So rechn' ich nicht. Ein Tag bescheret,
was der, so auf ihn folgt, verzehret.
Das kömmt im Jahr, ich weiß die Zahl,
dreihundert fünf und sechzig mal."
„Schon recht; doch könnt ihr mir nicht
sagen,
was Pflegt ein Tag wohl einzu-
tragen?" —
„Mein Herr, ihr forschet allzusehr;
der eine weniger, der andre mehr." —
Der reiche Mann, gar sehr erfreut
ob dieser guten Nachricht, beut
dem liederreichen Nachbarsmanu
viel schöne blanke Thaler an,
nur daß er künftig nicht mehr singe
und um den Morgenschlaf ihn bringe.
Johann verspricht's, läuft hocherfreut
mit seinen Thalern heim und scheut
wie Diebesaugen aller Blicke,
ist ganz betäubt von seinem Glücke,
zählt, streichelt, küßt sogar sein Geld
und wähnt sich nun den glücklichsten der
Welt.
Um seinen lieben Schatz zu hüten
und schnöden Dieben Trotz zu bieten,
verwahrt er ihn bei Tag und Nacht
in einem wohlbeschlagnen Kasten;
doch so auch kann er noch nicht rasten,
weil ihm jetzt alles Argwohn macht.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Fritz Fritze Till_Eulcnspicgel Till_Eulenspiegel Till Eulenspiegel Till Johann Johann Johann Johann Johann Johann Johann_verspricht's Johann
502
Viele Neberlegungen wurden in diesem Sommer angestellt, was ich
denn für eine Lebensart ergreifen wolle. Beim Bauern bleiben, nach einigen
Dienstjahren mir eine kleine Landstelle ankaufen, worauf ich ein Paar
Pferde halten könnte, dann aber fortfahren zu arbeiten fast wie ein Knecht
— nein, dazu konnte ich mich doch nicht entschließen. Eine Mühle zu
kaufen, dazu war mein Vermögen nicht groß genug, und die vielen Schulden,
die ich bekommen hätte, fürchtete ich. Unter andern hatte ich auch den Ge-
danken Soldat zu werden; nach Wuchs und Gewandtheit, so wie bei
meinen Kenntnissen konnte ich denken bald Unteroffizier und garlieutenant
zu werden. Indessen die Vorstellung: da würdest du ja gewiß, wenn auch
nur einige, Schläge bekommen, ohne diese wieder zurückgeben zu dürfen, ja,
ohne zu mucksen deshalb — empörte meine Seele. Ich war rathlos. In
der letzten Hälfte des Sommers sagte mir ein Prediger auf meine oft ge-
thane Frage: ob ich für 2100 Mark studieren könnte: „Ja, Harms,
studieren Sie nur; wenn Sie fleißig sind und einige Stunden geben für
Gelb, so kann's geschehen." Meine Erwiderung: „Das eine steht bei
mir: das andere nicht so; werden mir auch Stunden angetragen? und
werde ich die Zeit haben, daß ich Stunden gebe?" Er sagte: „Ja, das
werden Sie; nur iu Gottes Namen angefangen ! Gehen Sie diesen Herbst
auf die gelehrte Schule!" Ich beschloß es, fragte meine Vormünder, ob
sie es erlaubten, die hatten beide nichts dawider.
Im Meldorfer Markt, 14. September, ging ich nach Meldorf und
ließ mich von dem Rector zur Aufnahme prüfen. Der maß mich mit
seinen Augen; ich war groß und er war klein; seine erste Frage war, ich
hätte ja wohl schon einige Kenntnisse? Als ich ihm sagte, ich wäre in
meinem 13. Jahre bei einem Prediger gewesen ein Jahr lang und hätte
da etwas Latein gelernt, das aber mchrentheils vergessen wäre, mußte ich
declinieren und konjugieren; das war sehr mangelhaft. Nach einigen
andern Fragen, auf welche ich Antwort gab und keine, entließ er mich mit
den Worten: „Wenn Sie bis zum Anfang der Winterschule fertig decli-
nieren und conjugieren können, so kann ich Sie in Prima aufnehmen."
Ich war froh darüber, dachte indes: „Wissen die Herren Primaner nicht
mehr?" Ich ging erfreut über diesen Ausfall fröhlich nach Hause
zurück und in meine bisherige Arbeit. Die war mchrentheils Dreschen
selbander. Ich gab meinem Mitdrcscher täglich 1 ß., damit er morgens
recht frühe käme; nachmittags um 4—5 Uhr waren wir fertig mit unserm
Tagewerk, und ich lernte bis in den späten Abend.
Mein Dienstherr fuhr mich am 7. October 1797 mit meiner blauen
Lade und den Kleidungsstücken darin sammt allen meinen Büchern nach
Meldorf und ich ging selbigen Tages zum Rector, mich darstellend und nun
erwartend, daß ich in Prima gewiesen würde. Allein — aus seine Frage,
ob ich gut gelernt hätte, und auf meine Erwiderung, das glaubte ich, sagte
er: „Aber haben wir auch neulich eine Probe gemacht im Uebersetzen aus
dem Deutschen in's Lateinische?" Ich mußte Nein sagen, dachte dabei:
„Ach, daß du damit wegbliebest!" Die Probe wurde angestellt und fiel
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
508
Freund der Forst- und Landwirthschaft hatte er in seinem Garten zum Andenken
an zwei schlichte Landwirthe ein Denkmal, das jetzt leider verschwunden ist, mit
folgender Inschrift errichtet:
Parren Drews
in
Süder-Ditmarsen
und
Adam Schneekloth
in
der Probstei
zeigten in der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
dem Landmann unseres Vaterlandes zuerst den Segen Gottes in dem an
seinem Acker vorhandenen
Mergel
und fordern hier zur dankbaren Erinnerung auf.
Auf entgegenstehender Seite:
Errichtet
wie Friedrich der Gute Landesvater war
im Jahr
Mdcccxxiv.
Adam Schneekloth war ein Landmann in der Probstei, geboren in Barsbeck
1744 November 29., gestorben daselbst 1812 September 6. Dieser ließ um das
Jahr 1770, erzählt man, auf seinem Acker eine Tränkstelle graben und die Erde
über den Acker fahren. Wie er diesen nachher mit Roggen bestellte, bemerkte er,
daß er an einigen Stellen weit üppiger wuchs, als an den übrigen. Er forschte
nach der Ursache und fand, daß dort von der Erde aus der Tiefe hingebracht worden
war. Da suchte er nach einer Erdart von gleicher Mischung und brachte sie auf
seinen Acker. Als sich daselbst die gleiche Wirkung zeigte, setzte er dies Verfahren
fort. Einige Nachbarn ahmten ihm nach, und die Mergelwirthschaft nahm ihren
Anfang, blieb aber zuerst mehrere Jahre auf die Probstei beschränkt, ehe sie sich
über die Geest verbreitete.
Was Schneekloth für die Geest, das entdeckte Parren Drews für die Marsch
(d. h. das Meerland). Er war jenseits der Elbe 1735 zu Oberhüll im Han-
noverschen geboren, wo sein Vater einen Marschhof im Besitz gehabt, aber nicht hatte
erhalten können. Sein Sohn Parren mußte seinen Unterhalt durch Händearbeit
bei anderen suchen und ging, weil er in seinerheimat keine Gelegenheit dazu fand,
im Jahre 1754 über die Elbe nach Süderditmarsen. Allein hier war große Noth
bei dem Landmann und keine Arbeit zu finden. Da hörte er, daß einem reichen
Mann, Namens Boje, ein kleiner Marschhof zugefallen sei, und machte sich mit
leeren Händen auf den Weg, den Bauer zu bitten, ihm den Hof zu überlassen.
Boje war zwar ein echter Biedermann, aber auch ein derber gerade zufahrender
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Drews Adam_Schneekloth Friedrich Friedrich Adam_Schneekloth Drews Biedermann