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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 167

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
D. Schwedisch-franzsische Periode, 16361648. Der westflische Friede. 107 (1639), worauf die Franzosen sofort seine Eroberungen an sich rissen. Als sich die Fürsten im Winter 1640 auf dem Reichstag zu Ne gens-brg versammelten, fate Baner den verwegenen Plan sie insgesammt zu berfallen und aufzuheben, er wurde jedoch durch pltzlich emgetre-teues Thauwetter zum Abzug geuthigt. Nach Baner's Tod (1641) machten der Sieg, den sein khner Nachfolger Torstenson der die Oesterreicher unter Piccolomini bei Breitenfeld 1642 errang, und die Kreuze und Querzge, in denen dieser schwedische General, obwohl bestndig an Gichtschmerzen leidend, Deutschland dreimal durchzog (von Jtland nach Bhmen, Mhren und Wien), die Gegner zur ernstlicheren Bedachtnahme auf den Ab-schln des Friedens geneigt, der den man seit 1643 in den westflischen Stdten Osnabrck und Mnster verhandelte. 7. Inzwischen drangen die Franzosen unter Tnrenne und dem Herzog von Eng h ien (nachmaligem Prinzen von Conds) am Rheine vor, besiegten die Bayern bei Al er he im unweit Nrdlingen (1645), nthigten Maximilian zu dem Nlmer Waffenstillstand (1647)und verheerten, als er denselben bald darauf wieder kndigte, im Verein mit dem tapfern Wrangel, dem der kranke Torstenson bereits 1645 den Feldherrnstab bergeben hatte, Bayern aufs Schrecklichste. Von Bayern aus drangen die Schweden in Bhmen ein und schon hatte der General Knigs mark die Kleinseite Prag's eingenommen, als endlich die Friedenskunde erscholl 1648. s. 80. Der westflische Zsriede 1648. Nach den fnfjhrigen Verhandlungen zu Osnabrck zwischen dem Kaiser und den Schweden, als den Vertretern der Protestanten, und zu Mnster zwischen dem Kaiser und Frankreich, kam endlich be-sonders durch die Bemhung des kaiserlichen Abgeordneten Grafen von Trautmannsdorf am 24. Oktober 1648 der westflische Friede unter folgenden Bestimmungen zum Abschlu: lull"!/1 und Poli tische Angelegenheiten: ,) Aenerliche: Mnster. 1. An Entschdigungen, die theils durch die Einziehung Pom-merns, dessen Herzogshaus ausgestorben war, theils durch die Scula-risation geistlicher Gter ermglicht wurden, erhielt: 1) Frankreich: Das sterreichische Elsa, den Snndgan, die Festung Breisach, das Besatzuugsrecht in Philippsburg, die souverne Hoheit der Metz, Toul und Verdnn und die Landvogtei der zehn elsische Reichsstdte, während die brigen, besonders Straburg, frei und reichsunmittelbar blieben. 2) Schweden: Vorpommern mit der Insel Rgen, einen Theil von Hinterpommern, dann Stettin, Wismar, die Stifter Bremen (nicht

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 534

1872 - Essen : Bädeker
— 534 — zur Überwältigung der "Rebellion,, wie er die Glaubenstreue nannte, und der sandte ihm 1731 sechstausend Mann zu Fuß und zu Roß, die legten sich bei den Evangelischen ins Quartier und hausten fürchter- lich und brachten Viele an den Bettelstab. Dennoch beharrten sie in ihrem Glauben. Nun befahl der Erzbischof Allen, die kein liegendes Eigenthum besaßen, binnen 8 Tagen, jedoch den Eigenthümern binnen längstens 3 Monaten das Land zu verlassen. Am 24. November, als die erste Frist abgelaufen, sprengten mit wildem Geschrei die Reiter daher, trieben Knechte, Mägde, Taglöhner zusammen gen Salzburg, ihrer bei tausend, und schafften sie über die Grenze, von Allem entblößt, mitten in rauher Winterszeit. Da verwandten sich die evangelischen Stände Deutschlands für ihre armen Glaubensgenossen, und der König von Preußen, Friedrich Wilhelm I., lud sie ein, nach Litthauen zu kommen, wo er ihnen eine neue Heimath schenken wollte. Bald kam die Zeit, daß auch die Angeseffenen weg mußten und nur wenige hat- ten ihre Besitzungen ganz veräußern können. Am bestimmten Tage Huben die rohen Soldaten an, sie auszutreiben ohne Rücksicht und Er- barmen. Züge von Hunderten und Tausenden zu Fuß, zu Pferde, zu Wagen: Männer, Weiber, Greise, Kinder wanderten, anfangs mit Thränen und Wehklagen, dann glaubensfreudig und stark im Geiste, unter dem lauten Schall geistlicher Lieder der Fremde zu. Der Spott und die Mißhandlung der Feinde verwandelte sich in Bewunderung und Theilnahme. Nur der Erzbischof blieb verstockt; er wollte lieber seine Äcker Dornen und Disteln tragen sehen, als von Ketzern bestellt wissen, und jeder Unterthan sollte einen feierlichen Eid leisten, daß er sich mit Herz und Mund zu dem „alleinseligmachenden" römisch-katholi- schen Glauben bekennen, und auch glauben wolle, daß Alle, die aus- gewandert seien und noch auswandern würden, wirklich „zum Teufel" führen. Dies hatte die Wirkung, daß noch ganze Schaaren aus allen Ständen, selbst erzbischöfliche Beamten, ganze Glieder der Leibwache, auch acht Priester sich den Exulanten (Vertriebenen) anschloffen. Überall erscholl von Bergen und Thälern, durch Dörfer und Städte das Exulantenlied, welches vor 50 Jahren einer der Ihrigen, Joseph Scheitberger, der Bergmann, als er mit seiner ganzen Gemeinde um des Glaubens willen den Wanderstab ergreifen mußte, gedichtet und welches anhebt: „Ich bin ein armer Exulant, Also thu' ich mich schreiben; Man thut mich aus dem Vaterland Um Gottes Wort vertreiben. Das weiß ich wohl, Herr Jesu Christ, Es ist dir auch so gangen; Jetzt will ich dein Nachfolger sein — Herr, mach's nach dein'm Verlangen! Am meisten Auffehen machte es — und der Erzbischof knirschte mit den Zähnen —, als sämmtliche Bergleute des Salzbergs Dürrenberg, 750 Mann, mit ihnen das ganze Bergamt, mit Weib und Kind am

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 245

1872 - Essen : Bädeker
245 Wenige "Wochen nach dem Tode des Gottesmannes Lnther brach der »■chmalkaldische Krieg aus, in welchem nach der unglücklichen Schiach; bei Mühlberg (1547) die Häupter des schmalkaldischen Bundes, Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen in die Gefangenschaft des Kaisers geriethen. Johann Friedrich musste so- gar sein Land an seinen Vetter Moritz abtreten, der zu seinem Falle vieles beigetragen hatte. Allein das Gotteswerk, die evangelische Kirche, vermochte der Kaiser nicht zu überwältigen. Derselbe Moritz, der ihm zum Siege verholten hatte, demüthigte ihn. Der Aügsburger Religionsfrieden, 26. Sept. 1555, gab der evangelischen Kirche im deutschen Reiche gleiche Rechte mit der römisch-katholischen. — Da Kaiser Karl fast alle Lieblings- plane seines Lebens vereitelt sah, legte er die deutsche Kaiserkrone frei- willig nieder (1556) und zog sich in ein Kloster zurück, wo er, fern vom Getümmel der Welt, nach zwei Jahren das Ende seiner Tage beschloss. L7. Kaiser Karl V. am Grabe Luthers. In Wittenberg, der starken Luchersfeste, Ist Kaiser Karl, der Sieger, eingedrungen. Wohl ist den Stamm zu fällen ihm gelungen, Doch neue Wurzeln schlagen rings die Äste. In Luthers Feste hausen fremde Gäste, Doch Luthers Geist, der bleibet unbezwungen; Da, wo des Geistes Schwert er hat geschwungen, Da ruhen billig achu des Leibes Neste. Am Grabe steht der Kaiser, tief gerühret. „Auf denn, und räche dich an den Gebeinen, Den Flammen gieb sie Preis, wie sich's gebühret!"' So hört man aus der Diener Troß den einen. Der Kaiser spricht: „Den Krieg hab ich geführet Mit Lebenden; um Todte laßt uns weinen." (Hszenbach.) Ä8. Melanchthon. Der treue Gefährte und Helfer Luthers, Philipp Melanchthon, war den 16. Februar 1497 zu Breiten in der Pfalz geboren, wo fein Vater, ein geschickter Waffenschmied und ein gottesfürchtiger, ernst- gesinnter Mann, ihn und seinen jüngeren Bruder Georg in guter Zucht hielt. Früh zeigte sich in dem jungen Philipp eine mächtige Lern- begierde, vorzüglich eine große Anlage für Sprachen und Wissenschaften, so daß er schon im Knabenalter zu einer Gelehrsamkeit gelangte, welche Jedermann bewunderte. Die lateinische Sprache erlernte er im Hause seines Großvaters bei einem Lehrer, welchen Melanchthon nachher dankbar rühmte, obgleich er von demselben für jeden Fehler einen Schlag erhalten hätte. Herauf kam der Knabe in die gelehrte Schule zu Pfortzheim, wo er einen vorzüglichen Lehrer der griechischen Sprache fand. Schon in seinem 13. Jahre konnte er die Universität Heidelberg beziehen, in seinem 14. Jahr wurde er Doktor der Philosophie. Weil man ihm aber wegen seines allzu jugendlichen Alters die Magisterwürde noch nicht ertheilen wollte, so ging er 1512 nach Tübingen und wurde hier 1514, also in seinem 17. Jahre, Magister. Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete er in Tübingen

4. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 301

1878 - Leipzig : Spamer
Bayern während der ersten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges. 301 Drückend empfand Kaiser Ferdinand Ii. (1619—1637) seine Abhängig- keit von dem Bayerfürsten und der Liga, und es war ihm hochwillkommen, als er in Albrecht von Wallenstein den Mann fand, der ans eigene Hand ein Heer für ihn warb, ihn von jenen Fesseln befreite und in kurzer Zeit ganz Nord- dentschland unter seine Herrschaft zurückführte. Kurfürst Max wurde mit deu seinem Vetter entrissenen Ländern, der Oberpfalz und dem rechtsrheinischen Theil der Unterpfalz, für die Kosten und Opfer des böhmischen Krieges ent- schädigt (März 1628) und gab dafür an Ferdinand dessen verpfändete Erb- länder heraus. Durch das Auftreten und die glänzenden Erfolge Wallenstein's, welcher deutsche Fürsten — wie die Herzoge von Mecklenburg — aus eigener Macht- Vollkommenheit absetzte und an der Spitze eines ihm blind ergebenen, nnbesieg- lichen Heeres sich in kurzer Zeit zu einer Machtstellung emporgeschwungen hatte, welche diejenige der Neichssürsten überragte, sah Maximilian seine alten Ver- dienste in den Schatten gedrängt und seiuen Einfluß im Reiche geschädigt. Mit Groll und Unwillen blickte er auf den gefährlichen Nebenbuhler, welcher selbst geäußert hatte, mau solle doch den deutschen Fürsten das Gasthütel herunter- ziehen, man brauche keine mehr; wie es in Frankreich und Spanien nur einen König gebe, solle anch in Deutschland nur ein Kaiser gebieten; insbesondere die Kurfürsten müsse der Kaiser inorss lehren Und ihnen zeigen, daß nicht er von ihnen abhänge, sondern die Kurfürsten vom Kaiser. Auf dem Fürstentage zu Regensburg (Juui 1630) liefen von allen Seiten Klagen und Beschwerden über Wallenstein ein, und Maximilian von Bayern forderte im Namen der Fürsten mit Nachdruck die „Abfetzuug des Diktators von Deutschland", der „an aller Trübsal, an allen Schanden und Lastern, au allen greulichen und unerhörten Kriegsbedrückungen" schuld sei. Dem Drängen der Fürsten nachgebend, sprach der Kaiser in verhängnißvoller Stunde die Absetzung Wallenstein's ans. Hätte Maximilian geahnt, wie dringend er selbst bald der Hülfe Wallenstein's gegen einen neuen Feind be- dürfen würde, er würde auf dem Fürstentage zu Regensburg solche Sprache uicht geführt haben; denn zu derselben Zeit, als Kaiser Ferdinand seine mächtigste Stütze dem Neide der Gegner opferte und als das berüchtigte „Restitntions- edikt" soeben einen neueu Brand in ganz Deutschland entzündete, setzte bereits der Mann den Fuß auf deutschen Boden, welcher dem Kriege eine ganz andere Wendung geben sollte. Am 24. Juni 1630 landete Gustav Adols, Köuig vou Schweden, mit Heeresmacht an den Küsten Pommerns, um seinen bedrängten Glaubens- genossen gegen den Kaiser beizustehen, mit dem er ohnehin noch ältere Streitig- feiten auszugleichen hatte. Er öffnete sich den Weg durch die Städte und Läuder der unschlüssigen protestantischen Fürsten Pommerns, Brandenburgs und Sachsens, zwang dieselben zum Bündnisse, drang bis in das mittlere Deutschland vor und schlug die Heerscharen der Liga unter dem bis dahin uu- besiegten Tilly auf dem Breiten Felde bei Leipzig (7. Sept. 1631) auf's Haupt. Jetzt, da er die Wahl hatte, in das Herz der österreichischen Erbstaaten einzudringen oder die Fürsten der Liga in ihren Ländern zu bekämpfen und so

5. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 319

1878 - Leipzig : Spamer
Bayern während der Napoleonischen Kriege; die Königskrone. 319 Zw ei brücken, standhaft ihre Einwilligung zu dem unwürdigen Länder- Handel. Friedrich aber vereinigte seine deutschen Mitfürsten zu einem Bunde, welcher den Schutz der Freiheit und Sicherheit aller Reichsglieder und die ge- meinsame Abwehr aller Unbill und Kränkungen zum Ziele nahm (1735). Als im Jahre 1793 die Hauptmächte Europa's sich zur Bekämpfung der Französischen Republik verbanden und der deutsche Kaiser Franz Ii. den Reichskrieg an Frankreich erklärte (22. März), stellte auch Bayern seinen An- theil zum Reichsheere. Bekanntlich entsprachen die Waffenerfolge den kühnen Erwartungen der Verbündeten nicht, und der Bund, welcher einen Kreuzzug für Thron und Altar angekündigt hatte, löste sich auf und die einzelnen Staaten kämpften für ihre Sonderinteressen. Nachdem Preußen sich durch den Separat- frieden von Basel (5.April1795) vom Bunde losgesagt, Baden, Württem- berg und der ganze schwäbische Kreis Waffenstillstände geschlossen und das sran- zösifche Hauptheer unter M orean bereits über den Lech bis nahe der Isar vor- gedrungen war, rief Karl Theodor seine Truppen vom Reichsheere zurück und trat iu Unterhandlungen mit dem Feinde, die zum Abschluß des Vertrages von Pfaffenhofen (7. Okt. 1796) führten. Bayern mußte die pfälzischen Lande auf dem linken Rheinufer an Frankreich überlassen und sollte dafür durch Mediatisirung von früher reichsunmittelbaren Gebieten und durch säku- larifirte Kirchengüter in Deutschland entschädigt werden. Auch Oesterreich stimmte ein Jahr später im Frieden zu Campo- formio (17. Okt. 1797) der Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich bei. Auf dem (im Dez. 1797 eröffneten) Kongreß zu Rastatt sollte der Reichsfriede vermittelt und das Entfchädiguugswerk betrieben werden. Ehe indessen ein Resultat erreicht war, standen bereits wieder die Hauptmächte Europa's — dieses Mal jedoch mit Ausnahme Preußens—unter den Waffen gegen Frankreich (1799). Abermals vereinigte Bayern seine Waffen mit den österreichischen, obgleich die bekannt gewordenen, bereits dem Frieden von Camposormio vorausgegangenen geheimen Unterhandlungen Oesterreichs mit Frankreich über die Abtretung bayerischer Gebietstheile an Oesterreich das Mißtrauen Bayerns gegen seinen Bundesgenossen rechtfertigten. Nur kurze Zeit begünstigte das Kriegsglück die Verbündeten. Während Napoleon Bonaparte bei Marengo (14. Juni 1800) Lorbern brach, drang der zweite Feldherr der Französischen Republik, Moreau, abermals in Bayern ein und entschied durch den Sieg bei Hohenlinden, zwischen München und Mühl- dors (2. Dez. 1l00), über deu Erzherzog Johann von Oesterreich den Feldzug in Deutschland. Der unglückliche Friede zu Luneville (9.Febr. 1801), von Oesterreich im Namen des Reichs mit Frankreich abgeschlossen, bestätigte die Abtretung des linken Rheinnsers. Ueberzengt, daß er vom Reiche keinen Schutz, von Oesterreich nur Scha- den zu erwarten habe, trennte der neue Kurfürst Maximilian Josef Ii. (seit 1799) von jetzt an seine und Bayerns Interessen von denjenigen des Reichs und suchte, im engen Anschluß an das mächtige Frankreich, die Sonder- interessen seines Hauses und seines Staates sicher zu stellen. Dem Bündnisse mit Frankreich verdankte er die reiche Entschädigung, welche Bayern durch den

6. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 142

1876 - Würzburg : Staudinger
Bauern ausgeübten Rachethaten war die Strafe, nachdem sie durch die Truppen des schwäbischen Bundes geschlagen und zersprengt worden waren. An den süddeutschen Bauernkrieg reihte sich der von Thomas Münzer in Thüringen, Hessen und Braunschweig erregte Bauernaufstand, durch welchen allgemeine Gütergemeinschaft durchgeführt werben sollte, der aber mit der Niederlage bei Frankenhausen sein blutiges Ende erreichte. Kaum war 1532 zu Nürnberg Religionsfriebe geschlossen, so würde die Ruhe in Deutschland durch die Wiedertäufersekte gestört, bte, seit Münzers Tod nach Holland zurückgebrängt, 1533—1535 die Stadt Münster in Westfalen zum Ausgangspunkte eines neuen Reiches Zion machen wollte, in welchem Gütergemeinschaft und Vielweiberei herrschen sollte. Der Aufstand enbete mit der Eroberung der Stadt Münster durch ihren Bischof. 22. Wodurch wurde Karl V. in Kriege gegen Frankreich verwickelt? Der König Franz I. von Frankreich, erzürnt über seine Zurücksetzung bei der Kaiserwahl und bang vor Habsburgs fast von allen Seiten ihn utnspannenber Macht, suchte nach einer Gelegenheit, diese zu schwächen und fand einen Anlaß zum Krieg, indem Karl V. Anspruch auf die durch Ludwig Xi. dem Kaiser Max I. entrissenen Teile von Burgunb erhob und zugleich zur Vertreibung der Franzosen aus Italien sich mit dem Papste ver-banb. Von den 4 zwischen Franz und Karl mit geringen Unterbrechungen 1521—1544 geführten Kriegen fallen die ersten in die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Reichstag. Im ersten würde Franz bei Pavia 1525 gefangen ur.b mußte im Mabri-ber Frieden auf Mailanb und Burgunb verzichten, den 2. (1527 bis 1529) führte Franz im Bund mit dem Papst und mit artbern italienischen Fürsten zur Befreiung Italiens von der kaiserlichen Herrschaft. In Diesem Krieg wurde Rom von den deutschen Hilfstruppen erstürmt und geplünbert. Franz mußte im Frieden von Cambray Mailanb herausgeben. 23. Woburch würde die Thätigkeit Karl’s vom Religionshader noch weiter abgelenkt? Nach dem unglücklichen Ausgang seines ersten Kriegs gegen Karl V. hatte Franz I. den eroberungsluftigen türkischen Sultan Soliman, der 1522 den Johannitern Rhobus entrissen hatte, aufgeforbert, in Ungarn einzufallen. Dieser leistete der

7. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 160

1876 - Würzburg : Staudinger
160 56. Wodurch wurde der Ausgangspunkt des ganzen Krieges zum Schauplatz seines Endes? Die Kündigung des Waffenstillstandes durch Kurfürst Max machte Baiern noch einmal zum Kriegsschauplatz. Die österrei-chisch-baierische Armee lieferte und verlor die letzte Feldschlacht des ganzen Krieges im Mai 1648 bei Zusmarshausen gegen Turenne und Wränget. Nach schrecklicher Verheerung Baierns gingen beide in die Oberpfalz, wo sich Wrangel's Unterfeldherr Königsmarck vom Hauptheer trennte, um Prag, den Ausgangspunkt des ganzen 30 jährigen Krieges, wegzunehmen. Schon hatte er sich der Kleinseite von Prag bemächtigt, als im Oktober 1648 die Nachricht vom Friedensschluß eintraf. 57. Zwischen welchen Parteien wurde Friede geschloffen? Seit dem Jahre 1643 wurde in Westfalen zwischen den kriegführenden Seilen über den Frieden unterhandelt, und zwar zu Münster zwischen Deutschland und Frankreich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Katholiken einerseits, Schweden und deuschen Protestanten anderseits. Der Abschluß erfolgte am 24. Oktober 1648. Vom Frieden ausgeschloffen blieben die zum burgundischen Kreise gehörige Freigrafschaft Burgund, weil deren Besitzer, der König von Spanien, mit Frankreich noch im Kriege lag, und das Herzogtum Lothringen. 58. Welches sind die wichtigsten Friedensbedingungen? Die Bedingungen behandelten a) religiöse, b) staatsrechtliche und c) Entschädigungsfragen. a) Die religiösen Fragen wurden dahin entschieden, daß die Bestimmungen des Paffauer-Bertrages (1552) und des Augsburger Religionsfriedens (1555) auch auf die Reformirten (Calvinisten) ausgedehnt werden sollten. Das Jahr 1624 wurde als Normaljahr festgesetzt, sowol für den Besitz geistlicher Güter als auch für den Religionszustand einer Landschaft oder Stadt. b) Staatsrechtlich wurde den Reichsfürsten die thatsächlich von ihnen jchon seit Kaiser Friedrich Ii. ausgeübte Landeshoheit nun rechtlich zugesprochen. Der Kaiser war von nun an nur mehr der sehr eingeschränkte Vorstand eines Staatenbundes; die Reichsregierung teilte er mit den Reichsitänden; diese erhielten auch die Befugniß, nach Belieben Bündnisse zu schließen, nur nicht gegen Kaiser und Reich, gegen den

8. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 180

1876 - Würzburg : Staudinger
Heer in Böhmen ein. Bevor es jedoch zu einer Schlacht kam. verstand sich besonders im Hinblick auf Rußland's Drohungen Joseph Ii. zum Frieden von Teschen 1779, durch welchen Baiern das Jnnviertel mit Braunau an Oesterreich abtreten mußte, zugleich aber auch die Tronnachfolgerechte der Herzoge von Zweibrücken bestätigt wurden. Noch einmal wiederholte Kaiser Joseph Ii. 1785 den^ Versuch, Baiern zu Oesterreich zu schlagen, indem er diesmal dem Kurfürsten Karl Theodor einen Umtausch gegen die österreichischen (früher spanischen) Niederlande und die Verleihung des Titels eines Königs von Burgund vorschlug. Auch diesmal war es Friedrich Ii. von Preußen, welcher Baierns Selbständigkeit rettete. Im Verein mit Lachsen und Hannover stiftete er den deutschen Fürstenbund, welcher die Erhaltung des Reiches in seinem damaligen Zustande zum Zwecke hatte, und welchem bald mehre andere Fürsten beitraten. Die Stiftung dieses Fürstenbundes war die letzte That Friedrich's Ii.; er starb am 17. August 1786. 94. Welches sind die wichtigsten Verordnungen Joseph's Ii. in seinen Erbstaaten? In den österreichischen Staaten benützte Joseph Ii. nach dem Tode seiner Mutter 1780 seine Machtfülle zur möglichst raschen Umgestaltung aller Verhältnisse; vor allem sollten die verschiedenen Völker zu einem Gesamtstaate mit gleicher Negierungsform und gleichen Gesetzen, sogar mit gleicher (deutscher) Göschäftssprache enger verbunden werden; in kirchlicher Hinsicht beschränkte er den Zusammenhang der österreichischen Geistlichkeit mit Nom und Hob alle nicht einem nützlichen Zwecke dienenden Kloster auf; durch das Toleranzedikt verlieh er allen christlichen Bekenntnissen und auch den Juden gleiche bürgerliche Rechte; et Hob die Leibeigenschaft und die Todesstrafe aus und strebte nach völliger Gleichheit aller Stände vor dem Gesetze. Die Hastigkeit und'gewaltthätigkeit, welche alle seine Maßnahmen bezeichnen, erregte allgemeine Mißstimmung, die endlich in den Niederlanden Empörung und Abfall herbeiführte, als der Kaiser eben (1787) zur Vergrößerung seines Gebietes im Bund mit Kath^ rina Ii. von Rußland in einen Türkenkrieg verwickelt, und auch ein Aufstand der Ungarn zu befürchten war. Kurz vor seinem Tode widerrief Joseph Ii. alle seine Neuerungen, ausgenommen die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Toleranzedikt. Er starb am 20. Februar 1790, nachdem er noch den Ausbruch der französischen Revolution erlebt Hatte.
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