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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 110

1898 - Schwabach : Schreyer
— 110 — Seiten der kahlen Felsen rinnt's herab, in allen Furchen sammelt sich's zu Bächeu. Bald braust durch die Schlucht ein wilder Berg ström, der Erde und Geröll mit sich sührt und manchen Felszacken untergräbt und mit fortreißt. Nur mit größter Anstrenguug vermögen sich die Berg- steiger vor seiner zerstörenden Gewalt zu retten. Wenn das Wetter aus- getobt, setzen sie die Wanderung sort. Ein kalter Wind erhebt sich. Da ist's nicht angenehm, mit durchnäßten Kleidern in den Bergen herumzn- klettern. Alles zittert vor Kälte, und man ist herzlich froh, wenn man end- lich eine Unterkuustshütte erreicht. Da ist gut für die Unterkunst der Bergsteiger gesorgt. Bald brennt ein wärmendes Feuer im Ofen. In Decken gehüllt und bereitstehende Filzsocken an den Füßen, sitzt die Gesell- schast herum und trocknet die nassen Kleider und Schuhe. Ein warmes Abendessen wird auch schon gerichtet; sogar gutes Bier kauu man haben. Eine Anzahl Matrazen mit wollenen Decken bietet den müden Wanderern eine erwünschte Ruhestätte für die Nacht. Z u f a m m e n s a s s u n g: Vorbereitungen zu einer Hochtonr — Gewitter — Bergstrom — Kälte — Einkehr in der Unterkunstshütte. Am nächsten Tag wird wieder zeitig ausgebrochen. Bald gelangen die Wanderer an ein großes Eisfeld, das sich aus dm im Winter ge- fallenen ungeheuren Schneemassen nach und nach gebildet hat. Diese Eisfelder heißen Gletscher; sie sind zuweilen mehrere Stunden lang und breit und bis zu 300 m dick. Das Gletschereis hat oft Spalten und Klüfte. Diese müssen die Bergsteiger mit Hilfe des Bergstocks über- springen. Gefährlicher noch ist eine Gletfcherwandernng, wenn frischer Schnee gefallen ist und dadurch die Spalten verschneit sind. Dann wird die ganze Gesellschaft in gleichmäßigen Abständen an dem mitgebrachten langen Seil angeknüpft. Ein Führer geht voraus und prüft mit dem Bergstock vorsichtig den Weg; die andern treten genau in seine Fuß- stapfen. Bricht ja eine Person in eine Spalte ein, so wird sie durch die übrigen gehalten. Manchmal geht's auch eine steile Eiswand hinan; da müssen erst mit dem mitgebrachten Eispickel Stuseu gehauen werden. Nachdem der Gletscher überschritten ist, kommt die Gesellschaft an einen steilen, felsigen Hang. Da könnte man nicht hinaufkommen, wenn nicht Eisen klammern sür die Füße in den Felsen geschlagen wären, und wenn nicht außerdem zum Anhalten ein Drahtseil angebracht wäre. Dieses Seil ist mit Eiskrystalleu besetzt und so kalt, daß es die Hände nicht lang halten könnten. Da leisten nun die mitgebrachten Fausthandschuhe gute Dienste. Nun geht es eine Stunde lang auf einem fchmalen Rückeu, einem Grat dahin, der nach der einen Seite besonders steil abfällt. Da sieht das Auge iu schauerliche Abgründe hinunter. Den Weg kann nur ein Schwindelfreier gehen. Schon lange hat sich wieder die Kälte den Bergsteigern nnange- j

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 63

1898 - Schwabach : Schreyer
— 63 — 3. Bei Augsburg auf dem Lechseld geschah die große Schlacht; da hat der Kaiser Otto den Hunnen warm gemacht. 4. Da war auch unser Schuster von Lauingen dabei; der schlug gar manchen Schädel aus einen Hieb entzwei. 5. Eiu Goliath der andre im Hunnenheer sich fand; wohl mancher deutsche Degen erlag von seiner Hand. 6. Da kam der wackre Schuster von Lauingen daher: „Ei, lasset mich zusammen mit diesem alten Bär!" 7. Nun ging ein scharfes Klingen der blanken Schwerter los; es dröhnten Schild und Panzer von manchem harten Stoß. 8. Ein Hieb durchbrach den Schädel; er stürzt: Viktoria! da lag der große Esel in seinem Blute da. 9. Und lauter Jubel schallte durchs ganze deutsche Heer! der Kaiser selber eilet auf seinem Roß daher. 10. Und eine goldne Kette, ein Mohrenkops daran, die hängt der deutsche Kaiser dem braven Schuster au. 11. Darnach beschloß zu Lauingen ein Hochwohlweiser Rat Zu Ehren eines Lauinger Schuhmachers Heldeuthat: 12. „Es soll derselbe Mohrenkops Hinsort im Wappen stehn." Und also ist zur selben Stund' in Lauingen geschehn. (Alexander Schöppuer.) c. Bei der Stadt Donauwörth erreicht das Donauried sein Ende. Bon dieser Stadt hat uus die Geschichte folgende Schreckenstat*) aufbewahrt: \@§ war im Winter 1255 auf 56, als Herzog Ludwig von Bayern wegen dringender Geschäfte aus längere Zeit verreisen mußte. Seine junge Gemahlin Maria von Brabant ließ er aus der Burg in Schwäbisch- Wörth zurück. Aus ihrer Einsamkeit schickte die Herzogin einen Boten mit zwei Briefen ab. Von diesen war der eine an ihren Gemahl, der andere an einen befreundeten Grasen gerichtet. Der Bote tras den Herog in Heidelberg an, verwechselte jedoch aus Unachtsamkeit die Briese. Ludwig, schon durch den Anblick des Schreibens erregt, hielt einige Aus- drücke darin sür verdächtig. In rasender Wut eilt er spornstreichs nach Wörth und läßt, den 18. Jänner, seine treue Gemahlin, ohne deren Beteuerungen zu beachten, durchs Schwert euthaupteu. Noch in selbiger grauser Nacht wurde der Leichnam der unglücklichen Herzogin ins Kloster gebracht und der Abt aufgefordert, ihu zur Ruhe zu bestatten. Dem- gemäß sand Maria von Brabant ihre Grabstätte in der Frauenkapelle des Klosters. Bald erkannte der gestrenge Herr die Unschuld seiner *) Aus: Weiß und Blau.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 102

1898 - Schwabach : Schreyer
— 102 — lichte sieht der König ein Mütterlein, die Enkelin auf dem Schöße, und lenkt sein Pferd hin, daß Roß und Reiter sie zerstampften. Und wie der Bauersmann und sein Weib aus der Hütte trostlos treten, um die sterbende Mutter im Hause zu betten, da hetzt der König die schnaubenden Rüden auf sie, daß auch sie unter den Zähnen der Bestien verscheiden. Lachenden Blicks sieht der König zu und mit ihm die Gattin und Kinder, wie sterbende Menschen im Blnte sich winden. Da hebt das Mütterlein mit gebrochenem Blick empor die zer- fleischte Rechte und flucht fürchterlich im Sterben dem König und der Königin mit ihren sieben Kindern, daß sie die Strafe der Gottheit erreiche und in Felfen verwandle. Und die Erde erbebt, der Sturmwind braust, als ob das Weltende gekommen. Feuer sprüht aus dem Schöße der Erde und wandelt Vater, Gattin und Kinder in riesige Felsen um. So steht Watzmann, mit Gattin und sieben Kindern in riesige Felsen verwandelt, und blickt als ewiges Wahrzeichen hinab in's Berchtes- gadener Land. Zusammenfassung: König Watzmann. Setzen wir nnsern Fuß in den Ort selbst, so finden wir denselben belebt von Tausenden von Fremden aus allen Ländern der Welt. Sie alle sind gekommen, um die Wunder dieses Erdenwinkels zu genießen. Der Berchtesgadener sieht die Fremden gern; sie bringen ihm Verdienst. — An allen Fenstern, insbesondere in den großen Läden, können wir Kunstwerke der Bild schnitz er ei in den mannigfaltigsten Formen und Arten bewundern. Mehr als die Hälfte der Bewohner lebt von dieser Kunst, die sie iu der unten im Thale liegenden Schnitzschule erlernen. Berchtesgadener Holz- und Elfenbeinschnitzereien gehen durch den Handel hinaus iu alle Welt. — Der Ackerbau kann in dem Lande, das zu 2/4 aus Felsen und Bergen besteht, und von dem i/g mit Seen und Waldungen bedeckt ist, wenig einbringen. Das Kgl. Schloß Berchtesgadens ist ein langer Bau. Alljähr- lich im Herbst pflegt unser Prinz-Regent hier Hof zu halten. Zu frühe- ster Morgenstunde zieht der hohe Herr hinaus iu die Berge, mit jugeud- licher Frische dem edlen Weidwerk obzuliegen. Außerhalb des Marktes betreten wir eine Banmanlage, den Luitpo l dsh ain, und hier hat das dankbare Berchtesgadener Land dem hohen Herrn ein würdig Stand- bild errichtet. „Auf breitem Marmorsockel erhebt sich die eherne Statue des Regenten in schmucker Iägertracht: den federgeschmückten Hut aus dem Haupt, ausgerüstet mit Rucksack, Doppelbüchse und Bergstock. Auf- recht, in straffer Haltung, grüßt die Gestalt hinüber zu den Hoch- recken der Alpen, die alljährlich erfüllt find vom frohen Getöse der Hosjagd." Zusammenfassung: Berchtesgaden.

4. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 113

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
106. Die Zeit des Direktoriums 17951799. 113 3. Entzweiung zwischen Rußland und sterreich (Herbst 99). Das bisherige Einverstndnis zwischen Rußland und Osterreich zerschlug sich, seitdem ein (zweites) russisches Heer bei Zrich durch Massena eine Niederlage erlitten hatte (25. Sept.). uroordiu, der in einem khnen, unter stetigen Kmpfen gegen die Franzosen ausgefhrten Zug der den St. Gotthard zur Hilfe herbeieilte, kam zu spt und schwenkte nach Granbnden ab. Da er sich von den sterreichern, welche inzwischen nach Schwaben zurckgegangen waren, verlassen sah, kehrte er auf Befehl des Zaren mit seinem Heere nach Rußland heim (Anfangs Dezember). Die Schweiz blieb in der Gewalt der Feinde; die Koalition hatte ihren strksten Verbndeten verloren. Um dieselbe Zeit erstand den Franzosen ein neuer Herr und Gebieter in Napoleon, der krzlich aus gypten angekommen war. Ihm leistete Rußland seit 1800 sogar Bundesgenossenschaft gegen England. 4. Mapol'eon strzt das Direktorium (Wov. 1799). , Napoleon war bei seiner Rckkehr aus gypten als der erwartete Retter aus aller Unsicherheit, begrt worden. Er legte sich vorerst eine berechnetelurck-Haltung auf und zog zwei der Direktoren (darunter Sieyes) sowie die magebendsten Mitglieder der Gesetzgebenden Krperschaften heimlich auf seine Seite. Durch ihre Vermittlung wurde ihm das Kommando der die Pariser Truppen zugeteilt. Darauf begleitete er als militrische Deckung die auf fein Betreiben nach Saint-Cloud bersiedelnde Volks-Vertretung. Dort aber lie er im Einverstndnis mit seinem Bruder Luciau, der eben damals Prsident im Rate der Fnfhundert" war, durch seine Grenadiere die Abgeordneten während der Sitzung berfallen und auseinandersprengen. Von den mitverfchwornen Anhngern, die er in beiden Rten hatte, wurden er und die zwei mit ihm tiprfinrtdptptt Direktoren noch in nmlicher Stunde zu provisorischen Konsuln" ernannt, zugleich mit der Ermchtigung, eine neue Verfassung zu entwerfen. Dieser gewaltsame, verrterisch durchgefhrte Sturz der Direktorialregierung ist unter dem Namen des Staatsstreiches" vom 19. Brumaire des Jahres Viii (10. Nov. 1799) ein berchtigtes Datum der neueren Staatsgeschichte geworden. 5. Kurpfah-Wayern is zum Wronwechsek 1799. Kurfürst Karl Theodor hatte während des ersten Koalitionskrieges seine linksrheinischen Lnder (Teile der Kurpfalz, Simmern und Jlich) an Frank-reich verloren. Der Friede von Campo Formio bedrohte ihn mit weiterer Lndereinbue. Noch ehe aber der Kongre von Rastatt darber einig geworden, starb Karl Theodor am 16. Februar 1799 in Mnchen, ohne eheliche Nachkommen zu hinterlassen. Da auch der Herzog Karl von Zweibrcken (vgl. S. 69) schon 1795 kinderlos gestorben war, so folgte dessen Bruder Maximilian Joseph als alleiniger Regent smtlicher Pfalz-bayerischen Lande (17991825). B8<mnn<m Iv. Joseph, als Sohn des Reichsseldmarschalls Friedrich Michael zu Schwetzingen (unweit Mannheim) 1756 geboren, war spterhin, wie vormals Sb int er, Lehrbuch der Deutsch, u. Bayer. Geschichte, ii. Teil, 2. Aufl. 8

5. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 125

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
109. Napoleons Krieg gegen Preußen 18061807. 125 Er erhielt von Napoleon den Knigstitel zugesprochen und trat dem Rheinbunde bei. Dasselbe thateu die anderen schsischen Fürsten, im folgenden Jahre auch Mecklenburg, Oldenburg und alle brigen norddeutschen Kleinstaaten. 8. Die Kontinentalsperre seit 1806. Durch Dekret vom 21. Nv-ember_j]e6ot Napoleon von Berlin aus die Kontinentalsperre gegen England, der zufolge kein englisches Schiff mehr in einen Hafen des .Kontinents einfahren durfte. Dadurch hoffte Napoleon Industrie und Handel der Englnder zu vernichten und den bisher unbesiegt gebliebenen Inselstaat gefgiger zu machen. Napoleons fernere Politik ging Haupt-schlich darauf aus, diese ungeheuerliche Maregel, welche seine Ver-bndeten zu Frankreichs Gunsten aufs schwerste schdigen mute, allen europischen Staaten (namentlich Rußland, Portugal, Spanien und Italien) aufzudrngen. 6. Aortsetzung des Krieges in K'olcn und Hstpreuen 1807. Aus Besorgnis fr seine Polnischen Erwerbungen trat Zar Alexander I. fr das besiegte Preußen ein. Noch im Dezember 1806 rckte daher Napoleon weiter ostwrts vor und ge-langte, die Russen in mehreren Gefechten zurckdrngend, bis nach Warschau, wo er mit Begeisterung aufgenommen wurde. Im Februar 1807 lieferte er der vereinigten preuisch-russischen Armee eine beraus blutige, aber unentschiedene Schlacht bei Et)lau (in Ostpreuen). Nach lngerer Pause, die mit allerlei Unterhandlungen ausgefllt war, scklua er die Russen bei ^riedland unweit Knigsberg (14. Juni 1807). Damit war das ganze Preuenland bis nach Memel in Napoleons Gewalt gegeben. Nach einer persnlichen Zusammenkunft der beiden Kaiser (auf dem Memel) wurde zu Tilsit am 7. Juli ein Friede vereinbart. 7. Iriede von Kilsit 1807. Um Alexander I. fr seine Plne gegen England zu gewinnen, versprach Napoleon, den Russen freie Haud gegen Schweden und gegen die Trkei zu gewhren; aus ^ demselben Grunde verzichtete er auf eine Wiederherstellung des Knigreichs Polen, worauf die polnische Bevlkerung so sicher gerechnet hatte. Hingegen traf den preuischen Staat die volle Hrte des unerbittlichen Siegers: a) alles polnische Gebiet Preuens (mit Ausnahme eines kleinen Teils von Westpreuen) kam als Herzogtum Warschau an den König von Sachsen; Danzig wurde ein Freistaat mit franzsischer Garnison b) alles preuische Land zwischen"elbe und Rhein sowie das Gebiet von Bayreuth verblieben Napoleon zur weiteren Verfgung. 8. Errichtung des Knigreichs Westfalen 1807. Die preuischen Landesteile links der Elbe, dazu Braunschweig, Hessen-Kassel und Hau-nover vereinigte Napoleon zu einem Knigreich Westfalen. Auf dessen Thron berief er seinen jngsten Bruder Jerme, der als Vasalle Frank-reichs dem Rheinbunde beizutreten hatte und seine Residenz in Kassel nahm.

6. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 158

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
158 125. Die letzten zehn Regierungsjahre Maximilians I. von Bayern, 3. Maximilians gob 1825. Max Joseph der Vielgeliebte" verschied, nachdem er am 12. Oktober 1825 noch sein Namensfest im besten Wohlbefinden mitgefeiert hatte, in der folgenden Nacht eines sanften Todes zu Nymphenburg. Sein Hingang versetzte das ganze Land in schmerzliche Trauer. Ein besseres Herz hat noch auf keinem Throne geschlagen," sagte damals Ludwig I., sein trefflicher Sohn und Nachfolger. Im Vereine mit der Stadtgemeinde Mnchen lie Ludwig I. dem Andenken seines Vaters auf dem Max-Josephsplatze vor der Residenz ein von Rauch modelliertes Kolossalstandbild (in sitzender Haltung) errichten. 4. Wegierungsantritt Ludwigs I. 1835. Ludwig 1. war 39 Jahre alt, als er zur Regierung berufen wurde und mit dem Wahl-spruch Gerecht und beharrlich" den bayerischen Thron bestieg. Aus-genistet mit mtgcnilmlichcii geistigen Anlagen, geschult durch Arbeit und Studium und reich an politischer Erfahrung, trat er mit einer allseitig gereiften Auffassung an seinen kniglichen Beruf heran. Schon als Kronprinz hatte er die Aufmerksamkeit der weitesten Kreise Deutschlands auf sich gelenkt, Ludwig I. als Kronprinz. Ludwig war am 25. August 1786 zu Stra-brg geboren. Bei Beginn der Revolution flchtete jr_ von dort mit seinen Eltern nach Mannheim und Schwetzingen und siedelte 1799 mit nach Mnchen der. In den Jahren 18071s09 kmpfte er als bayerischer General in mehreren Kriegen an der Seite Napoleons, bis sein offenkundig gewordener F-ranzosenha de Zorn des Kaisers erregte, worauf er mehrere Jahre den vterlichen Hof meiden mute und sich in Salzburg niederlie. Mit Lied und That begleitete er die patriotische Erhebung der Deutschen 18131815, zog mit in Paris ein und drang in Kaiser-Franz I., da er Elsa-Lothringen und die von Napoleon geraubten Kunstschtze zurckfordere. In den folgenden Jahren lebte er zumeist in Wrzburg, Beanlagung und Neigung, aber auch grndliche Studien und wiederholte Reifen nach Italien hatten seinem Denken jenen idealen Sinn gegeben, wodurch er vornehmlich der Begrnder der neueren deutschen Kunst geworden ist. Aber nicht blo fr Kunst und Wissenschaft, auch fr die Wiederauferstehnng Deutschlands zu alter Gre, fr Recht und Freiheit und fr die Einigkeit aller Deutschen hegte er eine glhende Begeisterung. Unter ihm ging Bauern einem der ruhmvollsten Abschnitte feiner Geschichte entgegen (tigl. und l-'-O . 126. Dir anerdentschrn Lnder von 18151830. 1. Frankreich. Die erst- und zweimalige Regierung Ludwigs Xviii. (18141824) und die seines Bruders und Nachfolgers Karl X. (1824 bis 1830) werden zusammen als die Restauration" (d. i. Wiederherstellung der alten Zustnde) bezeichnet. Fürst und Regierung blieben von dem Be-streben geleitet, die Erinnerungen aus der Revolutionszeit grndlichst zu

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 140

1893 - Regensburg : Bauhof
Franken. t — 140 — Bajuarien. Ihre Befugnisse waren sehr umfassend. Sie waren die Führer des Heeres im Kriege, die obersten Richter und Wahrer des Rechtes und der Sicherheit im Frieden; sie beriefen den Landtag und erließen mit dessen Zustimmung Gesetze; sie schlossen Bündnisse, erklärten Krieg und schlossen Frieden. Die äußersten Grenzpfeiler Bajnariens in jener Zeit waren: die Enns im Osten, der Lech im jj Westen, Botzen im Süden und das Fichtelgebirg im Norden. Gariöakd I. 554—595. Garibald I. residierte zu Regensburg, der Hauptstadt und Hauptfestung des Landes. Er war eifrig bemüht, sein Volk für die Lehren des Christentums empfänglich zu machen und es von der Oberherrschaft der Franken zu befreien. Um letzteren mächtig gegenüber zu stehen, schloß er mit den Longobarden ein Bünd-j nis, das durch die Vermählung seiner Tochter |i Theodolinde mit dem Longobardenkönig Autharis I bekräftigt wurde. (Solche Hiebe führt Autharis.) Theodolinde zeichnete sich durch körperliche und geistige Vorzüge, besonders aber durch ihren christlichen Sinn aus. Da sie ihren Gemahl zum Übertritt vom Arianismus zur katholischen Kirche bewog, schenkte ihr der Papst Gregor der Gr. die berühmte „eiserne Krone". Diese besteht aus Gold, ist mit kostbaren Edelsteinen besetzt und enthält einen eisernen Reif, der aus einem Nagel des Kreuzes Christi geschmiedet sein soll. Mit ihr wurden später die italienischlombardischen Könige gekrönt.

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 202

1893 - Regensburg : Bauhof
- 202 Deutschland. Lttyern. wiederholt in Bayern. Auch die Franzosen traten in die Reihen der Kämpfer, angeblich Ferdinand Iii. um bett Protestanten zu helfen, in der That 1637—1657. aber, um Deutschland zu zerrütten und Teile desselben an sich zu reißen. Die bayerische Armee zog ihnen entgegen und schlug sie 1643 unter Johann von Wert bei Tuttlingen und unter Mercy bei Herbsthausen, erlitt jedoch 1645 bei Allersheim eine schwere Niederlage. Endlich machte der westfälische Friede dem plan- ( losen Morden, Sengen und Brennen ein Ende. Er wurde 1648 zu Münster und Osnabrück |j geschlossen. Niemand hatte ihn sehnlicher herbeigewünscht, als Maximilian I., denn als gewissenhafter Regent hatte er den Jammer seiner Unterthanen ungleich schmerzlicher empfunden, als das mannigfache Leid, das ihn persönlich betroffen. Trotzdem der dreißigjährige Krieg fast alle Kräfte und Mittel Bayerns in Anspruch genommen hatte, schuf Kurfürst Maximilian I. ji bedeutende Werke des Friedens. Er erbaute das alte Residenzschloß und ein Zeughaus in München; ferner errichtete er dort auf dem Marienplatze die Mariensäule zum Andenken an den Prager Sieg und in der Frauenkirche ein kunstvolles Grabdenkmal aus Erz für Ludwig den Bayer. Den Jesuiten baute er prächtige Kollegien in Amberg, Bnrghansen, Mindel- I heim, Landsberg und Straubing. Außerdem r gründete er noch 25 Klöster für Kapuziner und 'i Franziskaner. Maximilian I. starb zu Ingolstadt, wohin ;j er sich als neunundsiebzigjähriger Greis nochmals begeben hatte, um die Stätten feiner frohen Ii Jugend zu sehen. In München verkündet ein

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 81

1893 - Regensburg : Bauhof
V — 81 — eigener Machtvollkommenheit zu reformieren. Er ließ durch zwei katholische Bischöfe und einen protestantischen Hofprediger 1548 das sogenannte „Augsburger Interim" ausarbeiten, welches solange Geltung haben sollte, bis durch das Trieutiuer Konzil beide streitenden Parteien befriedigt würden. Dasselbe fand aber weder bei den Katholiken, noch bei den Protestanten Anklang und kam auch nur in wenigen Ländern zur Einführung. k) Der Kriegszug des Kurfürsten Moritz von Sachsen 1552. — Am heftigsten widersetzte sich die Reichsstadt Magdeburg, welche seit dem schmalkaldischen Kriege der Haupthort des Protestantismus war, der Einführung des Interims. Deshalb belegte sie der Kaiser mit der Reichsacht und beauftragte gleichzeitig den Kurfürsten Moritz von Sachsen zum Vollzüge derselben. Moritz sammelte ein starkes Heer und belagerte die widerspenstige Stadt. Dadurch erregte er aber bei seinen Glaubensgenossen allgemeine Unzufriedenheit. Um sie wieder zu beschwichtigen, trat er plötzlich als Gegner des Kaisers und Beschützer des Protestantismus auf. Er schloß mit Magdeburg Frieden und ging mit mehreren Fürsten Norddeutschlands ein Bündnis ein. Auch ließ er sich von Frankreich gegen Abtretung des „Reichsvikariats" über die Hochstifte Metz, Toul, Verdun und Cambray 100,000 Kronen Hilfsgelder bezahlen. Dann drang er so rasch nach Süden vor, daß der in Innsbruck weilende gichtkranke Kaiser nur durch schleunigste Flucht nach Villach der Gefangennahme entging. 1) Der Passauer Vertrag. — Da Karl V. nicht in der Lage war, gegen den wohlgerüsteten Moritz und dessen Verbündete einen erfolgreichen Kampf aufzunehmen, verstand er sich zu einem Ausgleich mit den Protestanten. So kam im Jahre 1552 der Passauer Vertrag zustande, durch welchen die Anhänger der Augsburger Konfession völlige Gewissensfreiheit und auch bürgerliche Gleichberechtigung mit den Katholiken in Aussicht gestellt erhielten. m) Der Augsburger Religionsfriede. — Im Jahre 1555 trat der Reichstag zu Augsburg zusammen, um zu dem Pfeilschifter, Mcnioriersioff. ß

10. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 136

1893 - Regensburg : Bauhof
— 136 — 2lm 11. Juni 1879 feierte der hochbetagte, allgeliebte Kaiser feine goldene Hochzeit, und am 9. März 1888 ging der Gründer unserer nationalen Einheit heim zu feinen Ahnen. Er ruht im Mausoleum zu Charlottenburg. Sein Andenken wird gesegnet bleiben und fortleben von Geschlecht zu Geschlecht. Friedrich Iii. 1888. Auf Wilhelm I. folgte dessen Sohn Friedrich Iii. Seine Thaten als Kronprinz Friedrich Wilhelm, feine ritterliche Gestalt und feine Leutseligkeit hatten ihn zum Liebling des Volkes gemacht. Obgleich an einem unheilbaren Kehlkopf leiden schwer erkrankt, eilte er nach dem Tode feines großen Vaters dennoch ans dem warmen Süden (St. Remo) über die Alpen herbei, um feine Pflichten als Herrscher zu erfüllen. Seine ersten Erlasse legten Zeugnis dafür ab, daß die ihm vom Volke entgegengebrachte Liebe wohl begründet war. Von ihm, dem Dulder auf dem Throne, konnte man „handeln ohne zu zagen und leiden ohne zu klagen" lernen. Am 15. Juni 1888, also schon am neunundneun-zigsten Tage feiner Regierung, endete ein sanfter Tod fein Leben und damit auch fein qualvolles Leiden. Wilhelm Ii. 1888 bis jetzt. Nach Friedrich Iii ergriff dessen jugendkräftiger Sohn Wilhelm Ii. die Zügel der Reichsregierung und machte sich alfogletch an die Lösung großer, schwerer Aufgaben. Er nahm die deutschen Ansiedelungen in Afrika in sorgliche Pflege, gliederte Helgoland dem Mutterlande an, entwickelte Heer und Flotte zu größerer Schlagfertigkeit und brachte für die arbeitenden Klaffen das so wohlthätig wirkende Jnvaliditäts- und Altersversicherungsgesetz zustande. Ganz Deutschland blickt voll Vertrauen und Hoffnung zu ihm auf. Möge Gott ihn schirmen und fein hingebendes Wirken für das Wohl des deutschen Volkes segnen!
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