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1. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 8

1878 - Leipzig : Spamer
8 Das alte Deutschland und seine Bewohner. Aenßeres wies auf die gemeinsame Abstammung hin. Die Römer bewunderten die kraftvollen Gestalten der Männer, den hohen Wuchs und die Schönheit der Frauen, welche sich in den goldgelben, lockigen Haaren, der weißen Farbe der Haut und dem trotzig blickenden blauen Auge kundgab. Ein allen Stämmen gemeinsamer Zug war die Liebe zur Uuabhäugig- keit und Freiheit. „Lieber todt, als Sklave!" — so lautete der Wahlspruch der Freien. In der Schlacht theilten auch die Frauen das Schicksal der Männer. Sie erstiegen die Wagenburg im Rücken der Krieger und ermnthigten diese nn- ablässig zur Ausdauer und Tapferkeit. Wenn aber die Schlacht einen Unglück- liehen Ausgang zu nehmen drohte, dann suchten sie die Fliehenden mit Bitten und mit dem Hinweis auf die ihrer wartende schimpfliche Gefangenschaft zur Umkehr zu bewegen; ja, sie hielten ihnen die Waffen entgegen und zogen den Tod in jeglicher Gestalt der Knechtschaft vor. Im letzten Augenblicke erwürgteu sie ihre Kinder, warfen sie unter die Räder oder unter die Hufe ihrer Thiere, damit sie nicht in der Knechtschaft aufwüchsen, und erhängten sich an den Deich- seln der Wagen. Die Männer banden sich an die Hörner der Stiere, stachelten sie und starben geschleift oder zerstampft von den Hufen der wüthenden Thiere. Der Gedanke der Wehrhaftigkeit und die Ehre des Waffentragens waren von dem Begriffe der Freiheit unzertrennlich. Mit der „Schwertleite", d. h. mit der Verleihung der Waffen, trat der freigeborene Jüngling in die Rechte der Freien ein. Bis dahin gehörte er dem Hanfe, von da an der Gemeinde an und erbte zugleich mit den Bundesgenossen anch die Feindschaften des Vaters. Es begleiteten ihn seitdem seine Waffen, wo er ging und stand, in den Kampf, in die Versammlung der Volksgemeinde, zum Gastmahl. Mit Waffen warb der Mann um die Jungfrau; ein gezäumtes Roß, Schild, Lauze und Schwert, dazu ein Joch Stiere) das waren seine Morgengabe. Auch dem Todteu wurden bei der Bestattuug die Wasseu mitgegeben, oft auch das Streit- roß geopfert, damit er, was ihm im Leben am liebsten gewesen, nach dem Tode nicht entbehren möge. Die Trauer um die Todten aber äußerte sich uicht in Wehklagen, deun „den Frauen ziemte die Klage, den Männern treues Andenken." Tapferkeit und Stärke gaben dem Manne den persönlichen Vorzug vor seines Gleichen und der Tapferste ward zum Fürsten gewählt. Ein zahl- reiches und auserlesenes „Gefolge" aus den Söhnen berühmter Geschlechter gereichte dem Fürsten im Frieden zur Zierde, im Kriege zum Schutze. Ihm vor Allen waren seine Mannen Trene schuldig. Wer ans dem Gefolge, den Fürsten überlebend, aus der Schlacht zurückkehrte, wurde für ebenso ehrlos an- gesehen wie Derjenige, welcher seinen Schild im Stiche gelassen, und durste weder an den Opfern noch an der Volksgemeinde Theil nehmen. Unerträglich war dem Volke die Ruhe, und wenn langer Frieden die Thatkraft in den Ge- meinden eines Stammes zu lähmen drohte, dann zogen die Jünglinge derselben wol befreundeten Stämmen, die im Kriege waren, zu Hülfe oder sie boten ihre Dienste einem gefeierten Heerfürsten an. Nächst d£n kriegerischen Tugenden waren es die Reinheit der Sitten, die Redlichkeit und Trene des Gemüths, die Gastfreundschaft und Keusch- heit, welche die Römer an ihren Feinden germanischen Stammes rühmten.

2. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 234

1878 - Leipzig : Spamer
234 Die Salzburger Alpen zwischen Inn und Salzach. Wie Zangen greifen die scharfkantigen Nägel der Bergschuhe in den Fels und der hohe Bergstock biegt sich unter der Last des wnchtigen Mannes. End- lich ist die Hütte erreicht, und mit trutzigem Stolze wirft der Heimgekehrte die Jagdbeute am Herde nieder. Das Fleisch kommt an einem der nächsten Tage in der Mittagsschüssel vor; das Fell wird thener verkauft, um zu Hosen- und Handschuhleder verarbeitet zu werden, und aus dem Krickel (Horn) werden Stockgriffe gedrechselt. Trifft aber der heimkehrende Wildschütz auf einsamem Pfade mit dem Förster zusammen, dann kommt es nicht selten zu einem Kampf anf Leben und Tod. Heftig ringen die beiden gewaltigen Gestalten; Jeder sticht den Anderen zu überlisten, im äußersten Falle auch dem unerbittlichen Gegner ins Herz zu stoßen. Der Ueberlebeude mit der blutigen Hand zieht still seines Weges. Einige Tage darauf findet ein Holzhacker die Leiche, — den Thäter wird man schwerlich entdecken. * Inneres einer Sennhütte.

3. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 245

1878 - Leipzig : Spamer
Auf der Alm. 245 und es sprühen die Funken durch die klare Sternennacht. Um die Scheiter- Haufen wird es lebendig. Von den nahen Almen steigen schmucke Sennerinnen herauf und treffen dort ihre Bekannten, denen sie Manches zu vertrauen haben. Früher nahm wol Jeglicher vom Sonnenwendfeuer ein Stück angebräuntes Holz mit sich heim und steckte dasselbe in seinen Acker, denn solches schützte vor Hagel und machte fruchtbar. Mau sprang auch über die Lohe und sprach wäh- rend des Sprunges einen Wunsch aus, der sicher Erfüllung finden mußte. Jetzt hat sich uoch das „Scheibentreiben" erhalten; ein altes Wagenrad oder der Durchschnitt eiuer Brunnenröhre wird reichlich mit Pech bestrichen, an eine hohe Stange gesteckt, am Sonnenwendfeuer angezündet, mit mächtigem Schwünge im Kreise herumgedreht und im leuchtenden Bogen durch die Lüfte geschleudert, wozu der „Scheibentreiber" einen Vers spricht, der einen Wunsch und eine Art Widmung'enthalt. — Auch bei der Frouleichuamsprozessiou ist der Aberglaube mit im Zuge; denn die ungeheuer hohen, oben mit einem Fähnlein geschmückten Tannenstangen, welche von kräftigen Burscheu getragen werden, sollen das ganze Jahr hindurch Hagel- und Blitzschlag von der Flur fern halten. Im August feiert jeder Bauernhof das Fest der „Sichelhenk" oder der glück- licheu Einbringung der Ernte und im September jedes Dorf seine Kirchweih. Am Allerseelentage werden die Grabhügel gesäubert und geebnet und Todtenkranz und Weihwasser daneben gestellt. Am 6. November wird der heilige Leonhard, der Schutzheilige der Pferde und Rinder, durch große Wallfahrten zu Pferde geehrt, wie wir dies oben in Fischhausen am Schlier- see kennen gelernt haben. Gerade einen Monat später kommt der heilige Nikolaus, um die braven Kinder mit Aepfeln und Nüssen zu beschenken, und in der Sankt Thomasnacht (18. Dezember) bitten die Mädchen den Heiligen vor dem Schlafengehen, indem sie entkleidet aus deu Bettschemel treteu, ihnen den Herzallerliebsten zu zeigen, und der Heilige ist so gefällig, ihnen denselben im Traume erscheinen zu lassen, falls Letzteren nicht die Neugier getrieben, schon vorher durch das Fenster zu gucken. Haberfeldtreibcn. Zu den bösen Gebräuchen im Bayerischen Gebirge gehört das sogenannte Haberfeldtreiben, welches sich trotz strenger Verbote und trotz der Wachsamkeit der Polizei in manchen Gegenden des Hochlandes, insbesondere in den Thälern der Isar bei Länggries, der Mangfall, Schlierach, Aurach und Leizach, immer noch erhalten hat. Es ist eine Art von volkstüm- lichem Rügegerichte über Solche, die sich durch ihre Handlungen gegen die nach Ueberlieseruug und Herkommen im Volke herrschenden Sittenbegriffe vergangen haben und dnrch welches der Uebelthäter auch dann gebrandmarkt und der Schande preisgegeben werden soll, wenn er vor dem Gesetze straflos erscheint. Betrug, Wucher, Geiz, Gaunerei und Schlemmerei werden am häufigsten auf diese Weise geahndet. Dabei werden vorzugsweise Reiche und Angesehene heim- gesucht und auch die Geistlichen nicht verschont. Der Name „Haberfeldtreiben" wird auf die iu vielen Gegenden Bayerns ehedem herrschende Sitte zurück- geführt, daß leichtsinnigen Dirnen von den Burschen des Dorfes Abends auf-

4. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 301

1878 - Leipzig : Spamer
Bayern während der ersten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges. 301 Drückend empfand Kaiser Ferdinand Ii. (1619—1637) seine Abhängig- keit von dem Bayerfürsten und der Liga, und es war ihm hochwillkommen, als er in Albrecht von Wallenstein den Mann fand, der ans eigene Hand ein Heer für ihn warb, ihn von jenen Fesseln befreite und in kurzer Zeit ganz Nord- dentschland unter seine Herrschaft zurückführte. Kurfürst Max wurde mit deu seinem Vetter entrissenen Ländern, der Oberpfalz und dem rechtsrheinischen Theil der Unterpfalz, für die Kosten und Opfer des böhmischen Krieges ent- schädigt (März 1628) und gab dafür an Ferdinand dessen verpfändete Erb- länder heraus. Durch das Auftreten und die glänzenden Erfolge Wallenstein's, welcher deutsche Fürsten — wie die Herzoge von Mecklenburg — aus eigener Macht- Vollkommenheit absetzte und an der Spitze eines ihm blind ergebenen, nnbesieg- lichen Heeres sich in kurzer Zeit zu einer Machtstellung emporgeschwungen hatte, welche diejenige der Neichssürsten überragte, sah Maximilian seine alten Ver- dienste in den Schatten gedrängt und seiuen Einfluß im Reiche geschädigt. Mit Groll und Unwillen blickte er auf den gefährlichen Nebenbuhler, welcher selbst geäußert hatte, mau solle doch den deutschen Fürsten das Gasthütel herunter- ziehen, man brauche keine mehr; wie es in Frankreich und Spanien nur einen König gebe, solle anch in Deutschland nur ein Kaiser gebieten; insbesondere die Kurfürsten müsse der Kaiser inorss lehren Und ihnen zeigen, daß nicht er von ihnen abhänge, sondern die Kurfürsten vom Kaiser. Auf dem Fürstentage zu Regensburg (Juui 1630) liefen von allen Seiten Klagen und Beschwerden über Wallenstein ein, und Maximilian von Bayern forderte im Namen der Fürsten mit Nachdruck die „Abfetzuug des Diktators von Deutschland", der „an aller Trübsal, an allen Schanden und Lastern, au allen greulichen und unerhörten Kriegsbedrückungen" schuld sei. Dem Drängen der Fürsten nachgebend, sprach der Kaiser in verhängnißvoller Stunde die Absetzung Wallenstein's ans. Hätte Maximilian geahnt, wie dringend er selbst bald der Hülfe Wallenstein's gegen einen neuen Feind be- dürfen würde, er würde auf dem Fürstentage zu Regensburg solche Sprache uicht geführt haben; denn zu derselben Zeit, als Kaiser Ferdinand seine mächtigste Stütze dem Neide der Gegner opferte und als das berüchtigte „Restitntions- edikt" soeben einen neueu Brand in ganz Deutschland entzündete, setzte bereits der Mann den Fuß auf deutschen Boden, welcher dem Kriege eine ganz andere Wendung geben sollte. Am 24. Juni 1630 landete Gustav Adols, Köuig vou Schweden, mit Heeresmacht an den Küsten Pommerns, um seinen bedrängten Glaubens- genossen gegen den Kaiser beizustehen, mit dem er ohnehin noch ältere Streitig- feiten auszugleichen hatte. Er öffnete sich den Weg durch die Städte und Läuder der unschlüssigen protestantischen Fürsten Pommerns, Brandenburgs und Sachsens, zwang dieselben zum Bündnisse, drang bis in das mittlere Deutschland vor und schlug die Heerscharen der Liga unter dem bis dahin uu- besiegten Tilly auf dem Breiten Felde bei Leipzig (7. Sept. 1631) auf's Haupt. Jetzt, da er die Wahl hatte, in das Herz der österreichischen Erbstaaten einzudringen oder die Fürsten der Liga in ihren Ländern zu bekämpfen und so

5. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 319

1878 - Leipzig : Spamer
Bayern während der Napoleonischen Kriege; die Königskrone. 319 Zw ei brücken, standhaft ihre Einwilligung zu dem unwürdigen Länder- Handel. Friedrich aber vereinigte seine deutschen Mitfürsten zu einem Bunde, welcher den Schutz der Freiheit und Sicherheit aller Reichsglieder und die ge- meinsame Abwehr aller Unbill und Kränkungen zum Ziele nahm (1735). Als im Jahre 1793 die Hauptmächte Europa's sich zur Bekämpfung der Französischen Republik verbanden und der deutsche Kaiser Franz Ii. den Reichskrieg an Frankreich erklärte (22. März), stellte auch Bayern seinen An- theil zum Reichsheere. Bekanntlich entsprachen die Waffenerfolge den kühnen Erwartungen der Verbündeten nicht, und der Bund, welcher einen Kreuzzug für Thron und Altar angekündigt hatte, löste sich auf und die einzelnen Staaten kämpften für ihre Sonderinteressen. Nachdem Preußen sich durch den Separat- frieden von Basel (5.April1795) vom Bunde losgesagt, Baden, Württem- berg und der ganze schwäbische Kreis Waffenstillstände geschlossen und das sran- zösifche Hauptheer unter M orean bereits über den Lech bis nahe der Isar vor- gedrungen war, rief Karl Theodor seine Truppen vom Reichsheere zurück und trat iu Unterhandlungen mit dem Feinde, die zum Abschluß des Vertrages von Pfaffenhofen (7. Okt. 1796) führten. Bayern mußte die pfälzischen Lande auf dem linken Rheinufer an Frankreich überlassen und sollte dafür durch Mediatisirung von früher reichsunmittelbaren Gebieten und durch säku- larifirte Kirchengüter in Deutschland entschädigt werden. Auch Oesterreich stimmte ein Jahr später im Frieden zu Campo- formio (17. Okt. 1797) der Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich bei. Auf dem (im Dez. 1797 eröffneten) Kongreß zu Rastatt sollte der Reichsfriede vermittelt und das Entfchädiguugswerk betrieben werden. Ehe indessen ein Resultat erreicht war, standen bereits wieder die Hauptmächte Europa's — dieses Mal jedoch mit Ausnahme Preußens—unter den Waffen gegen Frankreich (1799). Abermals vereinigte Bayern seine Waffen mit den österreichischen, obgleich die bekannt gewordenen, bereits dem Frieden von Camposormio vorausgegangenen geheimen Unterhandlungen Oesterreichs mit Frankreich über die Abtretung bayerischer Gebietstheile an Oesterreich das Mißtrauen Bayerns gegen seinen Bundesgenossen rechtfertigten. Nur kurze Zeit begünstigte das Kriegsglück die Verbündeten. Während Napoleon Bonaparte bei Marengo (14. Juni 1800) Lorbern brach, drang der zweite Feldherr der Französischen Republik, Moreau, abermals in Bayern ein und entschied durch den Sieg bei Hohenlinden, zwischen München und Mühl- dors (2. Dez. 1l00), über deu Erzherzog Johann von Oesterreich den Feldzug in Deutschland. Der unglückliche Friede zu Luneville (9.Febr. 1801), von Oesterreich im Namen des Reichs mit Frankreich abgeschlossen, bestätigte die Abtretung des linken Rheinnsers. Ueberzengt, daß er vom Reiche keinen Schutz, von Oesterreich nur Scha- den zu erwarten habe, trennte der neue Kurfürst Maximilian Josef Ii. (seit 1799) von jetzt an seine und Bayerns Interessen von denjenigen des Reichs und suchte, im engen Anschluß an das mächtige Frankreich, die Sonder- interessen seines Hauses und seines Staates sicher zu stellen. Dem Bündnisse mit Frankreich verdankte er die reiche Entschädigung, welche Bayern durch den

6. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 320

1878 - Leipzig : Spamer
320 Kriegsbilder und Schlachtfelder von Oberbayern. Reichsdeputationshauptschluß (28. Febr. 1803) für den Verlust der rheinpfälzischen Lande erhielt, nämlich die geistlichen Fürstenthümer in Fran- ken, Würzburg und Bamberg, die Bisthümer Augsburg, Freising, einen Theil des Hochstifts Passau, eine Anzahl Abteien und Reichsstädte (Rottenburg, Weißenbnrg, Windsheim, Schweinsnrt, Kempten, Kaufbeuren, Memmingen, Nördlingen u. s. w.), — irrt Ganzen für 255 Quadratmeilen eine Gebietsentschädigung von 2v0 Quadratmeilen. Noch glänzender war der Lohn, welchen Bayern für sein Bündniß mit Frankreich und seine Theilnahme am Kriege gegen Oesterreich 1805 im Frie- den zu Preßburg (26. Dez.) davon trng. In diesem Frieden vergrößerte Napoleon Bayern durch die von Oesterreich abgetretene Grafschaft Tirol nebst den Fürstenthümern Brixen und Trient und den sieben Herrschasten in Vorarlberg, ferner durch Stadt und Gebiet von Lindau und Augs- bürg und das preußische Ansbach; hierzu kamen später nach Stiftung des Rheinbundes noch die Reichsstadt und das Gebiet von Nürnberg, sowie einige andere reichsunmittelbare Besitzungen. Außerdem erlaugte Maximilian Josef mit Napoleons Zustimmung für sich und seine Nachfolger den Königs- titel und die volle Landeshoheit. Am Nenjahrsmorgen des Jahres 1806 war ganz München in lebhafter Bewegung. Alle Glocken läuteten, die Kanonen donnerten zur Festfeier, hoch vom Schlosse wehte die Königsflagge in Blan und Silber, mit der Krone im Mittelschilde und den beiden goldenen gekrönten Löwen als Schildhaltern, und auf den Straßen wogte das Volk. Zwischen bayerischen Kriegern sah man die bunten Uniformen des ersten Französischen Kaiserreichs und der Leibgarden des Vizekönigs von Italien. Um die zehnte Morgenstunde ritt der Landesherold, Herr Josef vou Stürzer, begleitet von einer Abtheiluug der prächtig berittenen Bürgerkavallerie, vom Schlosse aus durch die Straßen der Hauptstadt und ver- kündete unter Pauken- und Trompetenschall dem jauchzenden Volke: „Da durch die Vorsehung Gottes es dahin gediehen ist, daß das Ansehen und die Würde des Herrschers in Bayern seinen alten Glanz und seine vorige Höhe znr Wohl- fahrt des Volkes und zum Flor des Landes wieder erreicht hat, so wird der allerdurchlauchtigste und großmächtigste Fürst und Herr, Herr Maximilian Josef, als Köuig von Bayern und allen dazu gehörigen Ländern hiermit feierlich ausgerufen und dieses seinen Völkern allenthalben kund und zu wissen gemacht. Lauge und glücklich lebe Maximilian Josef, unser allergnädigster König! Lange und glücklich lebe Karoline, unsere allerguädigste Königin!" — Und mit stürmischem Jubel stimmte alles Volk ein. An den folgenden Tagen fanden in der bayerischen Hauptstadt rauschende Festlichkeiten statt. Schon am 2. Januar bot sich den Einwohnern von München ein neues Schauspiel. Neunundzwanzig bayerische Kanonen und einundzwanzig Fahnen wurden unter Paradirnng des ganzen Bürgermilitärs und Begleitung sämmtlicher Schuljugend feierlich eingeholt und in die Hauptstadt gebracht. Sie wareu in früheren Kriegen von den Oesterreichern erobert worden; Napoleon hatte sie ans einer langen Gefangenschaft im Wiener Zeughause befreit und ihrem Vaterlande zurückgegeben.
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