Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 43

1898 - Schwabach : Schreyer
— 43 — und schaut gegen den Dom; in der andern Hand hält er einen Zettel mit der Inschrift: „Schuck, wie heiß!"*) Das Brückenmännchen soll den Baumeister der Brücke darstellen. Warum aber schaut dieser gegen den Dom? Darüber erzählt uus die Sage**) folgendes: Der berühmte Baumeister des Domes hatte mit dem der Brücke eine Wette vereinbart, daß derjenige, welcher seinen Bau früher vollende, dem Besiegten eine harte Leibesstrafe auserlegen dürfe. Er sollte ver- urteilt werden, den Eselsritt zu machen. Es war aber das kein lustiges Reiten; denn der Granschimmel war eigentlich ein Folterwerkzeug, ge- spickt mit scharfen Eisenspitzen. Wie rührten sich da Meister und Gesellen! Sichtlich schien der Dombau gesegnet. Höher und höher hoben sich die gewaltigen Mauern. Die Brücke jedoch schritt langsam vorwärts. Ins- besondere zur Frühlingszeit und nach heftigen Regengüssen, wenn die Wasser schwollen, mußte die Arbeit oftmals eingestellt werden. In seiner Not rief der Meister den Teusel zu Hilse. Dieser war schnell zur Stelle. Der Teusel versprach, die Brücke zu vollenden, wenn ihm die Seele dessen gehöre, der zuerst über die Brücke gehe. Mit schwerem Herzen ging der Meister darauf ein. Nun ging die Arbeit an der Brücke rasch vorwärts. Bald war das Werk vollendet. Am Tage der Einweihung warf der Meister, ehe jemand von dem herandrängenden Volk die Brücke betrat, seinen Hut weit iu die Fahrbahn. Bellend sprang sein abgerichteter Pudel nach, den Hut zu holen. Ter betrogene Teusel aber packte das Tier und riß ihm den Kopf ab. Das steinerne Männlein aber ließ der Erbauer der Brücke hinsetzen, dem Dombaumeister zum Spott. Jetzt wissen wir, warum das Brückenmännchen gegen den Dom schaut. Zusammenfassung: Die steinerne Brücke. Herzog Heinrich der Stolze erbaute die steinerne Brücke. Diese hat 15 Bögen und ist 300 m lang und 6 m breit. Aus der Brücke steht das Brückenmännchen. e. Das hochragendste, ausfälligste Gebäude Negensburgs ist sein stattlicher Dom. Zwei mächtige, 107 m hohe Türme streben gen Himmel. Das Gotteshaus hat eine Länge von rund 90 m, eine Breite von 40 m und eine Höhe von 40 m. Das westliche Hauptportal ist reich mit kunstvollen Steinhauerarbeiten geschmückt. Das Innere dieses Gotteshauses ist schlicht und einfach. Unter den Altären ist der silberne Hochaltar der kostbarste. — Vor mehr als 000 Jahren wurde der Grund zum Dome gelegt. Jedoch wurde der Bau durch Kriege oft unterbrochen. So standen die Türme 400 Jahre unfertig da. Erst König Ludwig I. brachte diese zur Vollendung. — Nicht weit vom Dome entfernt steht das alte Rathaus mit *) Ohne Zweifel eine Beziehung auf die Dürre des Jahres 1135, welche den Brückenbau ermöglichte. **) Nach einem Aufsatz iu: Weiß und Blau.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 62

1898 - Schwabach : Schreyer
3. Im Moos. Lehrmittel: Einige Stückchen Torf. a. Fahren wir mit dem Flusse weiter. Zu beiden Seiten des Stromes erblicken wir eine einförmige Ebene. Was sagt uns die Karte über die nördliche Begrenzung derselben? Der schwäbische Jura. — Im Süden? Hier wird die Ebene bald wellig. — Am linken Ufer bei Leip- heim liegt das kleine Donauried, am rechten Ufer, oberhalb Donauwörth, das großedouauried. Das Wort Ried bedeutet eiue feuchte, fumpfige Stelle des Erdbodens. Das Donauried ist nur stellenweise fruchtbar. — Auf den Ackern wächst schweres Getreide, die Wiesen geben saftiges Gras. Unter der Rasendecke liegt ein größerer Reichtum, der Tors. Eben ist der „Torfmann" mit Torfstechen beschäftigt. Wir sehen, wie er mittelst eines Stech- scheites die Rasendecke abhebt. Unter derselben erscheint die braune Moormasse. Mit kräftigem Ruck drückt der Torfmnnn das lang- stielige Torfscheit in die Moorerde. Der Hauptbestandteil dieses Werk- zeuges ist eiu rechteckig geformtes, spateuförmiges Eisenstück, dessen Seitenründer aufgebogen sind. Man erhält mittelst desselben die ge- wünschten, stets gleichgroßen Stücke Torfes. Bald liegen lange Reihen von Torfstückchen da. Diese werden nun mit einem Karren weg- gefahren und, immer 6 Stücke kreuzweise übereinander, in langen Reihen auf der Torfwiese, der sogenannten Torsmahd, znm Trocknen ansge- schichtet. Sind die oberen Stückchen dürr, dann werden die Häuscheu „umgebockt", das heißt die Stückchen werden so umgelegt, daß die unteren zum Trocknen nach oben zu liegen kommen. Sind die Torfstücke trocken, so werden sie zu Hausen von je 1000 Stück zusammengetragen und können nun verkauft werden. Bei dem Bahnhof in Leipheim sind große Torf- Magazine, von welchen der Tors im Winter mit der Eisenbahn verschickt wird. Die Arbeit des Torsmannes ist sehr anstrengend; er verlangt daher guten Lohn. Am Ende des großen Donauriedes liegt Donauwörth, wo sich von links her die Wörnitz in die Donau ergießt. Zusammenfassung: Das Ried. Zwischeu Ulm und Donau- Wörth liegt das Donauried. Dasselbe ist stellenweise fruchtbar. Es liefert auch eiu nützliches Brennmaterial, den Torf. Yb. Der Mohrenkopf im Lau inger Wappen. — Im Donau- ried liegt die Stadt Lauingen. Diese führt in ihrem Stadtwappen einen Mohrenkopf. Wie die Stadt zu diesem Wappen gekommen ist, erzählt uns folgendes Gedicht: 1. Ein Schuster war iu Lauiugen; im Frieden flickt er Schuh; im Kriege schlug er ritterlich mit seiner Klinge zu. 2. Da kamen die Hnngaren von Osten in das Land anf ihren schnellen Rossen mit Morden und mit Brand.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 17

1898 - Schwabach : Schreyer
— 17 — 5. Aufsätze: a. Die Kinderzeche. b. So G'sell, so! In Nördlingen ruft nachts jede halbe Stunde der Nachtwächter zum Turmwächter hinauf: „So Gesell, so!" Der Turmwächter läßt dieselben Worte hören. Das kommt von folgender Geschichte. Einst hatten die mächtigen Grafen von Ottingen mit der freien Reichsstadt Nördlingen im Ries eine Fehde. Aber sie konnten die Stadt nicht erobern. Da versprachen sie dem Thorwächter viel Geld, wenn er das Thor offen ließe. Der Thorwächter sperrte nicht zu, sondern lehnte das Thor nur au. Mit klopfendem Herzen ging er in sein Tnrmstübleiu hinaus. — Zum Glück entlief einer armen Frau ein Schwein. Es rannte grunzend an das Thor. Dieses gab sogleich nach. Die Frau erschrak ordentlich, wie sie sah, daß zur Kriegszeit nachts das Thor offen war. Zornig rief sie zum Thorwächter hinauf: „So G'sell, so!" Dann lief sie zum Bürgermeister und erzählte ihm alles. Sosort wurde das Thor zugesperrt. Als die Feinde an das Thor kamen, war es versperrt, und sie mußten mit leeren Händen umkehren. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. (Nach einem Schüleraussatz.) c. Vom Riessee. Das Ries war in alter Zeit ein See. Juraberge bildeten sein Gestade. Endlich durchbrach der See bei Harburg den Jura. Darüber erzählt eine Sage das Folgende: Als Jesus in Jerusalem ans Kreuz geschlagen wurde, besand sich dort ein Öttinger Graf. Derselbe teilte dieses traurige Ereignis seinem Bruder daheim mit. Dieser ließ ihm als Neuigkeit melden, daß der Riessee nach Süden abgelaufen sei. Der fruchtbare Riesboden und viele Versteinerungen geben heute uoch Kunde von dem Riessee. Geographie von Bayern.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 74

1898 - Schwabach : Schreyer
— 74 — Pfeifen der Lokomotiven, das Klirren der Ketten und Puffer, das Ächzen der schwerbeladenen Güterwagen. — Und erst die Menschenmenge in den Hallen, im Durchgang, aus dem Bahnsteig, in den Wartesälen und am Bahnhofplatz! — ähnlich auch in München. Je mehr wir uns den riesigen Ein- und Aussteigehallen nähern, desto breiter wird die Fahrbahn. Nicht nur nebeneinander laufen die Schienenstränge, auch übereinander. Der Lärm ist betäubend. Taufende von Wagen, teils in Ruhe, teils in Bewegung, sind hier zu sehen. Aussallend groß ist die Zahl der weiß angestrichenen Bier wagen. Wir lesen im Vorbeifahren : Löwen- bräu, Hackerbräu, Hosbräuhaus und andere Ausschristen. Ihr habt diese Wagen oft dnrch Schwabach fahren sehen. Gleichzeitig mit unserem Zug fahren mehrere Züge ein; andere verlassen gerade die bayerische Königsstadt. — Wer zur Nachtzeit in München einfährt, wird staunen über die Bahnhofbeleuchtung. Hunderte von elek- trifchen Bogenlampen verbreiten Tageshelle. Viele, viele Signallaternen und die Glutaugeu der Lokomotiven bringen Abwechslung in das Bild. — Schon eine Viertelstunde bewegt sich der Zug im Bahnhos. Da — ein letzter Pfiff, und bald fahren wir in die riefige Bahnh ofhalle. Weitgefpannte eiserne Bogen tragen das schwere Glasdach. — Wir steigen ans. Ungefähr 4 Stunden brauchte unfer Schnellzug von Schwabach nach München. Zusammenfassung: Einfahrt in München. .Unsere Königs- stadt hat einen sehr großen Bahnhos. 2. Mit einem ganzen Menschenstrom werden wir den Ausgängen zugeschoben. Endlich stehen wir an der äußeren Säuleuhalle. Vor uns liegt der große Bahnhosplatz. rings umgeben von riesigen Gebäuden, meist Gasthöfen. Ist das ein Leben auf diesem Platze! Fuhrwerke aller Art, Droschken, Straßenbahnwagen, Hotel-, Paket-, Hand- und Lastwagen weichen geschickt einander aus. Wenn wir uns jetzt iu das Durcheinander von Fahrzeugen wagen, müssen wir auf der Hut sein, damit uns kein Unfall zustößt. Nun haben wir genug vou dem Trubel! Aber wohin? Fächerartig führen mehrere Straßen in das Stadtinnere. Doch wir haben ja einen Plan") und finden uns bald zurecht. Zusammenfassung: Reges Leben herrscht am Bahnhvsplatz. 3. Ium Marie,»platz und zum Königsschl'oh. Wir gehen jetzt dahin, wo nnser Prinzregent wohnt. 1. Wo wird er wohnen? In einem großen und schönen Schloß, *) Während des Unterrichts entsteht eine einfache Skizze an der Wandtafel.

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 196

1898 - Schwabach : Schreyer
Ii. Die Verwaltung Va^c-rns. Skizze.") A. Darbietung. Wir reden heute davon, wie der König (Prinzregent Luitpold) unser Vaterland regiert. I. Gründliche Vorbereitung der Schüler aus das Neue durch Erinnerung an den hieher gehörigen Stoff aus der Heimat- künde des Vorjahres und zweckmäßige Ordnung des re- produzierten Wissens im Anschluß au drei Fragen. a. Wie verwaltet der Bürgermeister unsere Stadt? 1. Er schützt Eigentum und Leben der Stadtbewohner und sorgt für Ordnung und Ruhe: Polizei, Feuerwehr u. s. f. 2. Er sorgt dasür, daß der Verkehr nicht gestört wird: Straßen und Wege, Brücken, Kanäle, Straßenlaternen, Sandstrenen bei Glatteis, Schneeräumen-u. s. f. 3. Er sorgt für Bildung und Erziehung der Jugend: Schulhäuser, Lehrmittel n. f. f. 4. Er sorgt auch dafür, daß Arme und Kranke nicht Not lei- den: Krankenhaus, Pfründnerhaus, Rettungshaus, Stadtgeschenk an Hand- Werksburschen u. s. f. 5. Er trägt dazu bei, daß die Stadt verschönert wird: Krieger- denkmal, Stadtpark, Trottoirs, Alleen u. s. w. b, Wer hilft dem Bürgermeister bei der Verwaltung der Stadt? 1. Männer, welche von den Bewohnern der Stadt gewählt worden sind, die Gemeindevertretung (Magistratsräte und Gemeinde- bevollmächtigte). Sie versammeln sich oft auf dem Rathause, beraten und beschließen, was für die Stadt zu thun ist. 2. Die Beamten der Stadt: Schulrat, Baurat, Stadtschreiber, Stadtkämmerer u. s. w. *) Mit Anlehnung an Tischendorf, I. p. 126.

6. Heimatkunde - S. 58

1918 - München : Oldenbourg
58 gtoeiter Seil. Síufbau beê ©ebirges. 2)er „Söalb" geigt einen gang anbeten Aufbau toie die Silben. 5e)et regelmäßige Seitenbau der Síípen feíjít ií>m. ©eine 33erge ftefjen in unregelmäßigen ©rupfen ©arfteííung eineê 9ftaffengebirge§ auf der ^arte. Sanggegogene Smmme fehlen. breite, runblicíje Waffen mit ¡Sergiusen íjerrfájen bor. 3erglieberung be§ Sanbfcfjaftêbilbeê. betreten tuir den „Sßalb" von Horben íjer burdj baê Regenta!, ettoa bei ^ötjting, ober fahren toir mit der „Ssalb* bai)u" von Sdeggenborf nací) Siegen (f. garbenbilb !). 2bie anberê fiefyt die§ ©ebirge auê alé die Silben ! ©¿)arfe ©.pijjen und gaciige ©rate fehlen gänglid). ©eine ©ibfel bilben balb runblidje Shtp^en mie die 9inf)öi)e Iinf§ bom $ßfai)I balb langgezogene Üíücfen tbie die recaté babón, ©teile, jäi) abfallenbe ^elfenioänbe, die in den atipen fo fyäufig auftreten, finben fiá) íjier nidjt. S)ie ©e!)änge biïben meift fanfte, fdjutt- reiáje Ralben, fo g. S3, im Ssorbergrunbe beê S3iíbeé. ©a auá) biç ¿äler roeniger eingetieft finb afê in den 2iipen, fo gíeidjt der ^öfjmertoalb — von manájem Sserg* gtpfel auê gefeíjen — meíjr einem §ügeííanb mit gafylreitfyen fingen Seilen aí§ einem Gebirge. ®em 23oí)merft)aíb feí)It e§ niá)t an ©een. 3)od) finb biefe im Ssergleid) gu den Slípenfeen Hein und büfter und allerlei ©agen gefyen bou iíjnen im Ssoííe. 9113 ein „üftaturtbunber" beê Sbalbeê giít der Sßfajjl, ein 140 km langet Duargriff, ba§ bou ©ájtoanborf in fájnurgeraber ßinie bté über gretyung fyinauê gur ©renge giei)t. ®ie iueiß, rötlidj und grau glängenben ^eïfenmauern überragen mit iljren gacfen den grünen Sbiefenteppidj ftrecfentoeife um 100 m. ®en fdjönften Seil be§ $faf)l§ geigt ba3 Söilb. ©eftein. ©nei§ und ©ranit bauen ba§ ©ebirge auf. ©ie gehören gu den älteften ober llrgefteinen der ©rbe und geicfjnen fidj im ©egenfa| gum Sêaïï burá) große ¿parte auê. 2íber im Saufe der $eit erliegen auá) sie dem ger= ftörenben ©influffe der Witterung; sie gerfallen teils gu ©ru§ teifê gu 23iöcfen und bilben fdjließlidj fanftgemeííte 3íüdeen. Übungen. 3eiá)ne eine Suppen« und eine 9?üdenform nacf) dem Sbilbe! Seidene die fíammlinie be§ Ssalbeê naíi dem Silbe, ebenfo die 3acfertformen ipfatjië ! Sdurá) _ roeldje Sîegierungëbejirïe gieíjt der 23i>í)mertüalb? Sseldje ©ebirge trennt die ©enïe öon Sbalbfaffen und toeldje Sauber oerbinbet sie? Ssergleirfje 33öi)mertt>alb und Síipen nadj itjrer §öi)e, Sridjtung und ©efteinëbefcejaffenfyeit, dann naá) der gorm ifyrer ©ipfel und iíjrer Ssetoäfferung! gorme eine Söergfuppe, einen Sßergrücfen, die £>auptmafien be3 oftbatyerifdjen ©renjgebirgeê! S3e- geidjne die 93aïjnlinien mit toten gäben, die £)rte mit tueifjen S3iättde)en ! ober Staffen beieinanber. Scftan begeicejnet ifjn bai)er ab ein Sjîaffengebirge. Sîirgenbê erreichen die 58erge beê „Ssalbeê" 2000 m; er ist ein Totelgeturge. 25er S3 at) etil ci) e Sbalb 6 e i £atn am Sbeigen Siegen. Söiid gegen ©üben, llmrifejeicfinung der ßanbfdjaft. ®er $8at)erifá)e Sbalb liegt faft gang in üftieberbatyern.

7. Das Maingebiet - S. 65

1908 - Schwabach : Schreyer
— 65 — 5. Von Fürth nach Nürnberg kommt man auf der Staats- st x a jj e, mit der Staatsbahn, der Lndwigsbahn, der Straßenbahn und dem Kanal. a) Verkehr — Verkehrsmittel. b) Zahlreiche guteverkehrswege begünstigen den Handel. C. Anwendung (und zur Konzentration). 1 ü b n n g s f r a g e n und Aufgaben: Mit der Zeit ändert sich das Aussehen der Ortschaften (Nachweis I) — Kirchenschmuck in alter Zeit. — Welchen Nutzen hatte der Neichswald für die Nürn- berger früher, welchen jetzt? u. s. w. 2. Naturkunde: Die Biene. 3. Lesebuch: „Der Bauernknabe in der Stadt" von Castelli. 4. Aufsatz: a) D e r S ch u s s e r b u b e v o n Nürnberg. b) Die Kuniguudeulinde. c) Eppelein von Gailingen. ä) Der N n ß k a s p a r. Ein Bauer, der durch Nahrungssorgen zum Trunk und an den Bettelstab gekommen war, schlief einst in einer kalten Silvesternacht am Biberg ein und wäre da sicher erfroren, wenn ihn nicht ein Mann in Jägertracht aus dem Schlaf gerüttelt hätte. Ihm erzählte er sein ganzes Elend und der Jäger zeigte sich bereit ihm zu helfen, aber nnter der Bedingung, daß er Schweigen beobachte. Das versprach nun der Bauer und vermaß sich sogar zu schwöreu, er wolle des Tenfels werden, wenn er auch nur ein Sterbenswörtlein davon er- zähle. Der Jäger hieß ihn nun heimgehen und in der nächsten Mitternacht solle er von seinem Nußbaum Nüsse pflücken, die sich alle in Gold verwandeln würden Das konnte der Bauer nicht glauben. Der Jäger war aber im Augenblick verschwunden und mit ihm des Bauern Rausch, dem jetzt die ganze Sache recht seltsam vor- kam. In der folgenden Nacht wollte er doch den Versuch machen, ob sich das angeratene Mittel bewähre. Und wirklich, er konnte es nicht glanben: Die Nüsse, die er pflückte, waren von lauterem Golde! Jetzt war plötzlich das Ende aller Sorgen und Not gekommen. Er verkaufte nach und nach feine Nüsse bei einem Goldschmied in Nürn- berg, bezahlte feine Schulden, ward ein reicher Mann und lebte Herr- lich und in Freuden. Die Nachbarn, die ihm neidisch waren, hätten nur zu gern gewußt, woher der Kaspar all das Geld bekomme Aber er log ihnen vor, er habe eine große Elbfchaft gemacht. Mit seinem Weibe war er indes nicht so leichten Kanfes fertig; diese wollte es um jeden Preis erfahren. Und endlich war der Kaspar so uuvor- sichtig seinen Schwnr zu vergessen und seinem Weib, um nur Ruhe Geographie von Bayern. ?

8. Das Maingebiet - S. 69

1908 - Schwabach : Schreyer
- 69 — Warum? — Wer Nürnberg überschauen will, steigt zur Burg hinauf, die höher liegt als alle Häuser und Türme der Stadt. Auch wir wandern zur Bnrg; was man unterwegs Merkwürdiges und Schönes sieht, davon will ich Euch einiges erzählen und Bilder*) sehen lassen. a) Vor dem Hauptbahnhofgebäude steht das Prinzregeuten- de nkmal. Der Prinzregent Luitpold sitzt auf einem Pferde; ev ist wie ein General gekleidet und trägt auf dem Haupte einen Federhut. Roß und Reiter blicken gegen die alte Stadt Nürnberg, die von einem tiefen Graben und von einer mächtigen Mauer um- geben ist. In der alten Stadtmauer stehen viele Türme. " Durch große Tore gelangen wir in die prächtige, breite Königsstraße. Hier stehen hohe Häuser. Fast in jedem Hause befindet sich ein großer Kaufladen; hinter riesigen Schaufenstern, die beinahe so breit sind wie Scheuneutore, sieht man all die hübschen Waren, die da zu kaufen find. Abends sind diese Auslagen prächtig beleuchtet. Auf der Straße bewegen sich viele Menschen; die elektrische Straßenbahn, Droschken, Automobile und Wagen aller Art fahren hin und her. Wie in der Königsstraße herrscht auch iu den anderen Hauptstraßen ein großer Verkehr. Viele Straßen und Gassen der von der alten Mauer eingeschlossenen Stadt aber sind enge und entbehren der reinen Luft und des lieben Sonnenscheines. Jedem Fremden auf- falleud ist die seltsame, altertümliche Bauart vieler Nüruberger Häuser: sie besitzen steile Dächer, hohe Giebel und siud mit hübschen Erkern und spitzen Türmchen geziert. Z u s a m m e u f a s s u u g: Prinzregenten - Denkmal; Stadtmauer; Straßen und Häuser; Verkehr. d) Die breite Köuigsstraße sührt uns zur berühmten L o r e n z e r- Iii:che, die Ihr anf diesem Bilde seht. Aussprache der Kinder und Erzählung des Lehrers. «. Was man außen sieht: Doppeltürme; Portal mit Steinfiguren aus der hl. Geschichte; Rosette (Nadfenster) über dem Portal; Steiubrüuulein mit dem Schusserbnblein; Sage hierüber. ß. Was man int Juneru bemerkt: herrliche Altäre, das Sakramentshäuschen, in dem früher die geweihte Hostie (Abendmahlsbrot) aufbewahrt wurde, aus Stein gemeißelt von *) Wiederholt sei darauf hingewiesen, daß hier des Lehrers Erzählung durch gute Bilder zu illustrieren und zu ergänzen sei. Im Notfälle scheuen wir uns nicht, im Schulzimmer an geeigneten Orten und zur rechten Zeit Plakate, Ansichtskarten u. dgl. den bilderhungrigen Kindern zur Ansicht aus- zustellen. Ersahrungsgemüß bereichern dieselben unsre Bilder durch verschiedene Abbildungen, die sie zu Hause finden und drängen uns manches wildae wach sc ne Jnnresse zu befriedigen.

9. Das Maingebiet - S. 165

1908 - Schwabach : Schreyer
— 165 — werden die Zweige an Luft und Sonne möglichst rasch getrocknet. Solche Trockeu-Anlagen sahen wir vom Wagenfenster aus. Zu feineren Arbeiten sind die Zweige zu stark. Mau muß sie in drei oder vier Schienen spalteu. Dazu verweudet man ein einfaches hölzernes Werkzeug, deu „Reißer". Der Korbmacher ver- fertigt sich denselben, indem er in das dünne Ende eines zugespitzten harten Holzstückes einige Kerben schneidet, sodaß drei oder vier keil- förmige Schneiden entstehen, die wie Strahlen im Mittelpunkte zu- sammentreffen. In die zu spaltende Nute werden am stärkeren Ende ebenfalls tiefe Kerbeu eiugefchuitteu. Die Keile des Neißers greifen ein und spalteu beim Fortschieben den ganzen Zweig in drei oder vier dreiseitige Schieueu. Nun gilt es, diese kantigen Stücke mittels des „Korbmacherhobels", eiues messerartigen Werkzeugs^ in glatte Schienen umzuwandeln. Zieht man die geglätteten schienen durch zwei aufrecht steheude Messer (den „Schmaler"), so werden die Schienen gleich breit. Nun sehen wir einem Korbmacher bei der Arbeit zu. Da fällt uus ein, daß anch Nobinson Körbe machen wollte. Er stellte sich nicht ungeschickt; aber unser Arbeiter versteht die Sache doch viel besser. Das wuudert uns nicht. Er hat ja die Korbmacherschule in Lichtenfels besucht, hat viel schöue Muster gesehen, hat zeichnen und allerlei kunstvolle Geflechte fertigen müssen. Jetzt zeigt er uus, wie ein Korb entsteht. Anfänglich glauben wir, er wolle einen mächtigen Schild herstellen; denn er verbindet lange, kräftige Nuten in der Milte fo, daß sie nach allen Seiten strahlenförmig auslaufen. Durch diese Strahlen zieht er wellenförmig dünnere Zweige. Es entsteht eine immer größer werdende Spirale, der Boden. Daranf nagelt er den Stöpsel (hölzerne Scheibe von der Gestalt des Bodens) oder setzt eine Form auf, die dem Innern des Korbes entspricht und biegt die Strahlen auf. Die oberen, dünnen Enden bindet er zusammen. Durch Eiuslechteu der Schienen entsteht die K o r b w a n d. Besondere Sorgfalt verwendet er auf die Her- ftelluug des Randes. Feinere Korbwaren, zu dereu Anfertigung auch spanisches Rohr, Bambus, Schilf, Palmblätter-Rippen und besonders Efparto- Gras (Spanien und Nordafrika) in Verwendung kommen, werden gebleicht, lackiert, gefärbt, bronziert, oft sogar vergoldet. Dann erst kommen sie in den Handel. 8. Die Weberei. Mehrere Jahre meiner Kindheit verbrachte ich in einem Gebirgs- dörschen. Fast aus jedem der kleineu Häuschen vernahm man den ganzen Tag hindurch eiu merkwürdiges klapperndes Geräusch. Es kam von dem Webstuhl, der beinahe die Halste des kleinen Stübcheus ein- nahm. Die meisten Leute im Dörsleiu waren mit Weberei beschäftigt.

10. Das Maingebiet - S. 18

1908 - Schwabach : Schreyer
— 18 — 8. Orte au der Schwabach nach ihrer Bedeutung: Schwabach, Kloster-Heilsbrouu, Rohr und Gustenfelden, Unter- ceichenbach — Stadt, Marktflecken, Pfarrdorf, Kirchdorf. 4. Schwabach und Kloster-Heilsbronn sonst und jetzt: Mit der Zeit ändert sich das Aussehen der Wohn- 5. Schwabacher Stadtkirche und Kirche in Kloster-Heilsbronn. Wie mau in alter Zeit die Kirchen schmückte. C. Anwendung (und zur Konzentration). 1. Übungsfragen und Aufgaben. 2. Naturkunde: Vom Tabak. 3. Aufsätze: a) Der Sturm auf Schwabach. d) Wie Kloster-Heilsbronn entstanden ist. P l a n: 1. Wie ein Graf von Abenberg im Kriege verwundet wurde. 2. Wie er auf dem Heimwege den Heilquell eutdeckte. 3. Wie er das Kloster gründete. Zwei Stunden von Schwabach liegt das Schloß Abenberg. Es gehörte zwei Brüdern, den Grafen von Abenberg. Die Abeu- berger hielten zum Kaiser und zogeu mit ihm in den Krieg. Dabei wurde einer der beideu Brüder an der Ferse verwundet und mußte deshalb das Schlachtfeld verlassen. Er ritt heim in sein Schloß. Ehe er gen Abenberg kam, mnßte er durch eine grüne Aue. In- mitten derselben standen mehrere Bäume, auf dereu Ästen die Vögel wuuderbar saugen. Unten sprndelte eine silberhelle Quelle. Da die Ferse sehr schmerzte, stieg der Graf vom Pferde und wusch die Wuude aus. Dann tauchte er seinen Strumpf iu das Wasser und zog chii wieder au. Als er im Schlosse ankam und dort vom Pferde stieg, war die Wnnde geheilt. Zum Dank dafür ließ er an der Quelle eine Klosterkirche und daneben das Mönchshans bauen. Der Graf nannte das Kloster „Heilsbronn". Nach und nach ließen sich viele Bewohner dort nieder und jetzt ist ein Marktflecken daraus ent standen. (Von einem Knaben des 4. Schuljahrs.) c. Lebensgeschichte der Schwabach.*) Ich heiße Schwabach. Du kauust heute noch meine Wiege in er-Heilsbronn finden. Ich wnrde im Münster zu Kloster- *) Derartige Themen machen dem Schüler erfahrungsgemäß große Freude. orte.
   bis 10 von 21 weiter»  »»
21 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 21 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 3
4 0
5 13
6 0
7 5
8 5
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 2
19 3
20 0
21 1
22 1
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 1
33 0
34 2
35 1
36 2
37 5
38 2
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 5
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 7
2 0
3 14
4 14
5 21
6 17
7 2
8 0
9 6
10 1
11 6
12 17
13 9
14 0
15 0
16 26
17 10
18 3
19 6
20 0
21 26
22 1
23 1
24 4
25 0
26 0
27 2
28 23
29 2
30 1
31 0
32 1
33 0
34 0
35 2
36 4
37 0
38 1
39 8
40 32
41 1
42 4
43 2
44 3
45 19
46 3
47 0
48 7
49 11
50 3
51 1
52 4
53 8
54 28
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 3
61 5
62 1
63 0
64 2
65 1
66 2
67 0
68 2
69 2
70 13
71 6
72 2
73 36
74 2
75 16
76 37
77 39
78 1
79 5
80 2
81 4
82 15
83 1
84 2
85 1
86 2
87 17
88 0
89 0
90 0
91 25
92 29
93 15
94 23
95 8
96 5
97 0
98 9
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 14
1 8
2 0
3 4
4 0
5 0
6 17
7 1
8 4
9 1
10 1
11 0
12 11
13 8
14 3
15 0
16 0
17 0
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 5
25 31
26 1
27 0
28 2
29 24
30 3
31 1
32 3
33 5
34 3
35 1
36 3
37 0
38 3
39 1
40 1
41 1
42 1
43 5
44 0
45 0
46 1
47 38
48 0
49 0
50 7
51 6
52 8
53 0
54 1
55 6
56 0
57 0
58 0
59 9
60 0
61 0
62 2
63 0
64 2
65 1
66 1
67 1
68 0
69 0
70 52
71 3
72 7
73 0
74 4
75 5
76 0
77 0
78 3
79 0
80 0
81 28
82 9
83 2
84 1
85 0
86 2
87 1
88 0
89 6
90 11
91 4
92 9
93 7
94 2
95 10
96 5
97 0
98 1
99 3
100 6
101 1
102 13
103 0
104 3
105 6
106 0
107 3
108 0
109 2
110 0
111 1
112 1
113 1
114 2
115 2
116 1
117 0
118 0
119 13
120 0
121 1
122 3
123 4
124 0
125 3
126 0
127 5
128 0
129 2
130 1
131 12
132 3
133 8
134 1
135 1
136 14
137 3
138 0
139 37
140 1
141 0
142 17
143 3
144 0
145 0
146 0
147 4
148 1
149 0
150 0
151 5
152 2
153 0
154 3
155 0
156 0
157 0
158 1
159 3
160 1
161 0
162 0
163 0
164 11
165 2
166 0
167 3
168 4
169 1
170 0
171 2
172 12
173 29
174 0
175 7
176 0
177 1
178 0
179 0
180 8
181 0
182 1
183 154
184 1
185 2
186 0
187 1
188 5
189 0
190 0
191 0
192 0
193 4
194 1
195 2
196 4
197 0
198 0
199 17