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41. Bilder aus den deutschen Alpen, dem Alpenvorlande und aus Oberbayern - S. 319

1878 - Leipzig : Spamer
Bayern während der Napoleonischen Kriege; die Königskrone. 319 Zw ei brücken, standhaft ihre Einwilligung zu dem unwürdigen Länder- Handel. Friedrich aber vereinigte seine deutschen Mitfürsten zu einem Bunde, welcher den Schutz der Freiheit und Sicherheit aller Reichsglieder und die ge- meinsame Abwehr aller Unbill und Kränkungen zum Ziele nahm (1735). Als im Jahre 1793 die Hauptmächte Europa's sich zur Bekämpfung der Französischen Republik verbanden und der deutsche Kaiser Franz Ii. den Reichskrieg an Frankreich erklärte (22. März), stellte auch Bayern seinen An- theil zum Reichsheere. Bekanntlich entsprachen die Waffenerfolge den kühnen Erwartungen der Verbündeten nicht, und der Bund, welcher einen Kreuzzug für Thron und Altar angekündigt hatte, löste sich auf und die einzelnen Staaten kämpften für ihre Sonderinteressen. Nachdem Preußen sich durch den Separat- frieden von Basel (5.April1795) vom Bunde losgesagt, Baden, Württem- berg und der ganze schwäbische Kreis Waffenstillstände geschlossen und das sran- zösifche Hauptheer unter M orean bereits über den Lech bis nahe der Isar vor- gedrungen war, rief Karl Theodor seine Truppen vom Reichsheere zurück und trat iu Unterhandlungen mit dem Feinde, die zum Abschluß des Vertrages von Pfaffenhofen (7. Okt. 1796) führten. Bayern mußte die pfälzischen Lande auf dem linken Rheinufer an Frankreich überlassen und sollte dafür durch Mediatisirung von früher reichsunmittelbaren Gebieten und durch säku- larifirte Kirchengüter in Deutschland entschädigt werden. Auch Oesterreich stimmte ein Jahr später im Frieden zu Campo- formio (17. Okt. 1797) der Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich bei. Auf dem (im Dez. 1797 eröffneten) Kongreß zu Rastatt sollte der Reichsfriede vermittelt und das Entfchädiguugswerk betrieben werden. Ehe indessen ein Resultat erreicht war, standen bereits wieder die Hauptmächte Europa's — dieses Mal jedoch mit Ausnahme Preußens—unter den Waffen gegen Frankreich (1799). Abermals vereinigte Bayern seine Waffen mit den österreichischen, obgleich die bekannt gewordenen, bereits dem Frieden von Camposormio vorausgegangenen geheimen Unterhandlungen Oesterreichs mit Frankreich über die Abtretung bayerischer Gebietstheile an Oesterreich das Mißtrauen Bayerns gegen seinen Bundesgenossen rechtfertigten. Nur kurze Zeit begünstigte das Kriegsglück die Verbündeten. Während Napoleon Bonaparte bei Marengo (14. Juni 1800) Lorbern brach, drang der zweite Feldherr der Französischen Republik, Moreau, abermals in Bayern ein und entschied durch den Sieg bei Hohenlinden, zwischen München und Mühl- dors (2. Dez. 1l00), über deu Erzherzog Johann von Oesterreich den Feldzug in Deutschland. Der unglückliche Friede zu Luneville (9.Febr. 1801), von Oesterreich im Namen des Reichs mit Frankreich abgeschlossen, bestätigte die Abtretung des linken Rheinnsers. Ueberzengt, daß er vom Reiche keinen Schutz, von Oesterreich nur Scha- den zu erwarten habe, trennte der neue Kurfürst Maximilian Josef Ii. (seit 1799) von jetzt an seine und Bayerns Interessen von denjenigen des Reichs und suchte, im engen Anschluß an das mächtige Frankreich, die Sonder- interessen seines Hauses und seines Staates sicher zu stellen. Dem Bündnisse mit Frankreich verdankte er die reiche Entschädigung, welche Bayern durch den

42. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 142

1876 - Würzburg : Staudinger
Bauern ausgeübten Rachethaten war die Strafe, nachdem sie durch die Truppen des schwäbischen Bundes geschlagen und zersprengt worden waren. An den süddeutschen Bauernkrieg reihte sich der von Thomas Münzer in Thüringen, Hessen und Braunschweig erregte Bauernaufstand, durch welchen allgemeine Gütergemeinschaft durchgeführt werben sollte, der aber mit der Niederlage bei Frankenhausen sein blutiges Ende erreichte. Kaum war 1532 zu Nürnberg Religionsfriebe geschlossen, so würde die Ruhe in Deutschland durch die Wiedertäufersekte gestört, bte, seit Münzers Tod nach Holland zurückgebrängt, 1533—1535 die Stadt Münster in Westfalen zum Ausgangspunkte eines neuen Reiches Zion machen wollte, in welchem Gütergemeinschaft und Vielweiberei herrschen sollte. Der Aufstand enbete mit der Eroberung der Stadt Münster durch ihren Bischof. 22. Wodurch wurde Karl V. in Kriege gegen Frankreich verwickelt? Der König Franz I. von Frankreich, erzürnt über seine Zurücksetzung bei der Kaiserwahl und bang vor Habsburgs fast von allen Seiten ihn utnspannenber Macht, suchte nach einer Gelegenheit, diese zu schwächen und fand einen Anlaß zum Krieg, indem Karl V. Anspruch auf die durch Ludwig Xi. dem Kaiser Max I. entrissenen Teile von Burgunb erhob und zugleich zur Vertreibung der Franzosen aus Italien sich mit dem Papste ver-banb. Von den 4 zwischen Franz und Karl mit geringen Unterbrechungen 1521—1544 geführten Kriegen fallen die ersten in die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Reichstag. Im ersten würde Franz bei Pavia 1525 gefangen ur.b mußte im Mabri-ber Frieden auf Mailanb und Burgunb verzichten, den 2. (1527 bis 1529) führte Franz im Bund mit dem Papst und mit artbern italienischen Fürsten zur Befreiung Italiens von der kaiserlichen Herrschaft. In Diesem Krieg wurde Rom von den deutschen Hilfstruppen erstürmt und geplünbert. Franz mußte im Frieden von Cambray Mailanb herausgeben. 23. Woburch würde die Thätigkeit Karl’s vom Religionshader noch weiter abgelenkt? Nach dem unglücklichen Ausgang seines ersten Kriegs gegen Karl V. hatte Franz I. den eroberungsluftigen türkischen Sultan Soliman, der 1522 den Johannitern Rhobus entrissen hatte, aufgeforbert, in Ungarn einzufallen. Dieser leistete der

43. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 160

1876 - Würzburg : Staudinger
160 56. Wodurch wurde der Ausgangspunkt des ganzen Krieges zum Schauplatz seines Endes? Die Kündigung des Waffenstillstandes durch Kurfürst Max machte Baiern noch einmal zum Kriegsschauplatz. Die österrei-chisch-baierische Armee lieferte und verlor die letzte Feldschlacht des ganzen Krieges im Mai 1648 bei Zusmarshausen gegen Turenne und Wränget. Nach schrecklicher Verheerung Baierns gingen beide in die Oberpfalz, wo sich Wrangel's Unterfeldherr Königsmarck vom Hauptheer trennte, um Prag, den Ausgangspunkt des ganzen 30 jährigen Krieges, wegzunehmen. Schon hatte er sich der Kleinseite von Prag bemächtigt, als im Oktober 1648 die Nachricht vom Friedensschluß eintraf. 57. Zwischen welchen Parteien wurde Friede geschloffen? Seit dem Jahre 1643 wurde in Westfalen zwischen den kriegführenden Seilen über den Frieden unterhandelt, und zwar zu Münster zwischen Deutschland und Frankreich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Katholiken einerseits, Schweden und deuschen Protestanten anderseits. Der Abschluß erfolgte am 24. Oktober 1648. Vom Frieden ausgeschloffen blieben die zum burgundischen Kreise gehörige Freigrafschaft Burgund, weil deren Besitzer, der König von Spanien, mit Frankreich noch im Kriege lag, und das Herzogtum Lothringen. 58. Welches sind die wichtigsten Friedensbedingungen? Die Bedingungen behandelten a) religiöse, b) staatsrechtliche und c) Entschädigungsfragen. a) Die religiösen Fragen wurden dahin entschieden, daß die Bestimmungen des Paffauer-Bertrages (1552) und des Augsburger Religionsfriedens (1555) auch auf die Reformirten (Calvinisten) ausgedehnt werden sollten. Das Jahr 1624 wurde als Normaljahr festgesetzt, sowol für den Besitz geistlicher Güter als auch für den Religionszustand einer Landschaft oder Stadt. b) Staatsrechtlich wurde den Reichsfürsten die thatsächlich von ihnen jchon seit Kaiser Friedrich Ii. ausgeübte Landeshoheit nun rechtlich zugesprochen. Der Kaiser war von nun an nur mehr der sehr eingeschränkte Vorstand eines Staatenbundes; die Reichsregierung teilte er mit den Reichsitänden; diese erhielten auch die Befugniß, nach Belieben Bündnisse zu schließen, nur nicht gegen Kaiser und Reich, gegen den

44. Deutsche Geschichte in Verbindung mit den Hauptmomenten der baierischen Geschichte - S. 180

1876 - Würzburg : Staudinger
Heer in Böhmen ein. Bevor es jedoch zu einer Schlacht kam. verstand sich besonders im Hinblick auf Rußland's Drohungen Joseph Ii. zum Frieden von Teschen 1779, durch welchen Baiern das Jnnviertel mit Braunau an Oesterreich abtreten mußte, zugleich aber auch die Tronnachfolgerechte der Herzoge von Zweibrücken bestätigt wurden. Noch einmal wiederholte Kaiser Joseph Ii. 1785 den^ Versuch, Baiern zu Oesterreich zu schlagen, indem er diesmal dem Kurfürsten Karl Theodor einen Umtausch gegen die österreichischen (früher spanischen) Niederlande und die Verleihung des Titels eines Königs von Burgund vorschlug. Auch diesmal war es Friedrich Ii. von Preußen, welcher Baierns Selbständigkeit rettete. Im Verein mit Lachsen und Hannover stiftete er den deutschen Fürstenbund, welcher die Erhaltung des Reiches in seinem damaligen Zustande zum Zwecke hatte, und welchem bald mehre andere Fürsten beitraten. Die Stiftung dieses Fürstenbundes war die letzte That Friedrich's Ii.; er starb am 17. August 1786. 94. Welches sind die wichtigsten Verordnungen Joseph's Ii. in seinen Erbstaaten? In den österreichischen Staaten benützte Joseph Ii. nach dem Tode seiner Mutter 1780 seine Machtfülle zur möglichst raschen Umgestaltung aller Verhältnisse; vor allem sollten die verschiedenen Völker zu einem Gesamtstaate mit gleicher Negierungsform und gleichen Gesetzen, sogar mit gleicher (deutscher) Göschäftssprache enger verbunden werden; in kirchlicher Hinsicht beschränkte er den Zusammenhang der österreichischen Geistlichkeit mit Nom und Hob alle nicht einem nützlichen Zwecke dienenden Kloster auf; durch das Toleranzedikt verlieh er allen christlichen Bekenntnissen und auch den Juden gleiche bürgerliche Rechte; et Hob die Leibeigenschaft und die Todesstrafe aus und strebte nach völliger Gleichheit aller Stände vor dem Gesetze. Die Hastigkeit und'gewaltthätigkeit, welche alle seine Maßnahmen bezeichnen, erregte allgemeine Mißstimmung, die endlich in den Niederlanden Empörung und Abfall herbeiführte, als der Kaiser eben (1787) zur Vergrößerung seines Gebietes im Bund mit Kath^ rina Ii. von Rußland in einen Türkenkrieg verwickelt, und auch ein Aufstand der Ungarn zu befürchten war. Kurz vor seinem Tode widerrief Joseph Ii. alle seine Neuerungen, ausgenommen die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Toleranzedikt. Er starb am 20. Februar 1790, nachdem er noch den Ausbruch der französischen Revolution erlebt Hatte.

45. Geschichte des Mittelalters - S. 57

1911 - Nürnberg : Koch
57 König nach dem Leben gestrebt zu haben und verlor sein Herzogtum: dieses kam an d as schwbische Grafen^eschiecht d er Welsen (1070), das in Bayern bemertwar. So endete 1070 das mtsherzogtum in Bayern (9471070)*). Otto von Nordheim aber begab sich auf seine Gter in Sachsen und begann den Kampf gegen den König. Maqnug, der ft e, xijl. der sich am Ausstnzotts^on Nordheim beteiligte, wurde gefangen genommen und Heinrich verlangte von ihm, da er auf sein Herzogtum verzichte. Deshalb kam es in S a ch s e n zu einem allgemeinen Auf-st a n d, dem sich auch Thringen anschlo. Otto von Nordheim stellte sich an die Spitze der Aufstndischen. Heinrich wurde von der Er-Hebung berrascht und mute fliehen. Zmr^er^fm^w^mi Stad -t e n am Rhein B u n il&&aiiuluj2ji., "Die steten Fehden der Fürsten untereinander schdigten Gewerbe und Handel, die Erwerbsquellen der Brgerschaft. Dazu kam, da weltliche wie geistliche Fürsten als Stadtherrn') durch Erhebung von Zllen und Abgaben den Auf-schwung der Städte hinderten. Fr die Städte war also eine starke knigliche Zentralgewalt von Nutzen. Aus diesem Grunde schtzten sie jetzt den König gegen die Fürsten, indem sie ihm Geld und Truppen zur Verfgung stellten. Der König gab den bedeutendsten dafr mancherlei Vorrechte, als wichtigstes die Reichsfreiheit. Sofort erhoben sich nun die Städte um ihre Stadt-Herren, insbesondere die geistlichen Fürsten, zu vertreiben. So griffen jetzt zum erstenmal die deutschen Städte entscheidend in die Geschichte ein. Das Eingreisen der Städte fhrte in dem Kampfe zwischen König und Fürsten eine Wendung zugunsten des Knigs herbei. Die Fürsten frchteten nmlich ihre Vorrechte an die Städte zu verlieren, daher traten sie in Unterhandlungen mit Heinrich ein, ja sie stellten ihm sogar Truppen gegen die Sachsen zur Verfgung. Mit ihrer Hilfe b eji e. gj ..Hiwichd. i e Sachsen, voll-stndig bei Langensalza (1075). Die Burgen in Sachsen, die die Bauern zerffort'haffen, wrden wieder aufgebaut, Macht und Ansehen des Knigs wieder hergestellt. Nun konnte sich Heinrich wider seinen zweiten Gegner wenden: das Papsttum. *) In diesem Zeitraum hatten verschiedene Geschlechter die Herrschaft in Bayern innegehabt: Mitglieder des schsischen Hauses, Ltzelburger (S. 47), der Niederlothringer Konrad von Ztfen und als letzter Otto von Nordheim. a) Die Stadtherren waren weltliche oder geistliche Fürsten, denen der Grund gehrte, auf dem eine Stadt entstanden war. Sie hatten Grund und Boden gegen eine Zinsabgabe an die Ansiedler vermietet; dies geschah besonders an Orten, wo sich Kaufleute zu Mrkten regelmig einzufinden begannen (an Pfalzen, Klstern, Burgen, Bischofssitzen). Die Mrkte" mit ihren Ab- aben bildeten dann fr den Herrn des Ortes eine willkommene Einnahmequelle; ie Stadtherrn besaen auch die Gerichtsbarkeit, die sie meistens durch eigene Vgte ausbten.

46. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 21

1898 - Bamberg : Buchner
Ferdinand I. 15561564. 21 Karl V. zog nach der vergeblichen Belagerung von Metz seine Hand fr immer von Deutschland ab. Er konnte sich zwar der Einsicht nicht verschlieen, da Deutschland um jeden Preis Frieden haben msse, aber er selbst wollte die Hand nicht dazu bieten. Die Verantwortung sr den Augsburger Religionsfrieden schob er seinem Bruder Ferdinand I. zu. Ihm bertrug er 1556 auch die Kaiserwrde, was von den deutschen 1556 Kurfrsten 1558 gebilligt wurde. Spanien samt den auereuropischen Kolonien, die Niederlande mit Luxemburg und der Freigrasschast, Mailand, Neapel und Sizilien trat er gleichfalls schon 1556 seinem Sohne Philipp Ii. ab. Er selbst zog sich ins Privatleben zurck. Karls V. Lebensziel war, die weltherrsch astliche Stellung des Kaiser-tums und die Einheit der Kirche wiederherzustellen. Als er nach 33jhrigen Mhen und Kmpfen, fast am Ziele angelangt, seine Plne scheitern sah, war er ein gebrochener Mann, nur mehr ein Huflein Medizin". Mit bewunderungswrdiger Willenskraft, seinem Wahlspruche plus ultra nachstrebend, hatte er sich bis dahin trotz seiner schwachen Natur und trotz der Qualen der Gicht aufrecht erhalten. Nun trieb es ihn fort von dem un-freundlichen Norden nach Spanien. In einem einfachen Wohnhause, das er sich neben dem Kloster San Auste (200 km westlich von Madrid) er-bauen lie, lebte er noch zwei Jahre bis zu seinem Tode 1558, als ein 1558 stiller, aber aufmerksamer Beobachter der Welthndel. Karl V., ein kaum mittelgroer Mann, hatte blondes Haar und blaue Augen; sein Gesicht, von einem Vollbart umgeben, war schmal, der Mund stets halbgeffnet, Nase und Kinn berlang. Seine Gesichtszge belebte selten ein heiteres Lcheln. Ein gemessenes, wortkarges Wesen war schon dem Jngling eigen. Stets bewies er ein eisernes Pflichtgefhl, Unerschrockenheit in Gefahren, Migung im Glck, einen angelegentlichen Eifer fr das Heil seiner Seele und fr das Wohl seiner Kirche. Unter den vielen Bildern Karls Y. sind am berhmtesten die beiden Gemlde von Tizian, aufbewahrt in Madrid und in Mnchen. Jerdinand I. 15561564 und Maximilian Ii. 1564 1576. Beide Kaiser bemhten sich, den Augsburger Religionsfrieden auf-recht zu erhalten. Ferdinand I., ein thtiger und leutseliger Fürst, suchte Katholiken und Protestanten zu vershnen und beim Tridentiner Konzil die Gewhrung des Laienkelches und der Priesterehe auszuwirken, obwohl er selbst ein berzeugter Katholik war. Sein Sohn Maximilian Ii., ein Mann von milder Gesinnung, lie trotz seiner Hinneigung zum Protestan-tismus die Rechte der Katholiken nicht schmlern.

47. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 64

1898 - Bamberg : Buchner
64 Friedrich der Groe 17401786. Der deutsche Frstenbund war das letzte Werk Friedrichs des Groen; Maria - Theresia beschlo ihr thatenreiches Leben mit dem Friedensschlu von Teschen. Der Tod der herrlichen Frau, die so mutig ihr vterliches Erbe verteidigt und zur innern Beglckung und Verschmelzung der sterreichischen Lnder so Groes geleistet hatte, wurde von ihren Unterthanen aufrichtig betrauert 1780.y 1780 Josephs Ii. Selbstregierung in sterreich 17801790: Je lnger Josephs Ii. Thatendrang zurckgehalten worden war, desto ungestmer war sein Eiser, als er mit 39 Jahren selbstndiger Herr von sterreich wurde. Sein Plan war, die verschiedenartigen Gebiete der sterreichischen Monarchie in einen Gesamtstaat zu verschmelzen: Das Deutsche sollte die allgemeine Regierungssprache werden, alle seine Unterthanen sollten die gleichen Rechte und Pflichten haben. Aber seine Anordnungen wurden teils nicht durchgefhrt, weil der Kaiser zu hastig und seine Beamten zu lssig waren, teils verstieen sie gegen alte Rechte. Indem Joseph Ii. alle Vorrechte abschaffen wollte, entfremdete er sich den Adel und die Geistlich-keit. Die Ungarn beleidigte er durch Einfhrung der deutschen Sprache; die Belgier trieb er durch Aufhebung alter Privilegien zum offenen Auf-rhr. So sah er am Ende seiner kurzen Regierung sast alle seine wohl-gemeinten Entwrfe scheitern. Doch gab er aus vielen Gebieten heilsame Anregungen; den Bauern verschaffte er Befreiung von der Leibeigen-schast, den Protestanten durch das Toleranzpatent freie Religionsbung (1781). Joseph Ii. hob 700 Klster (von 2100) auf Papst Pius Vi. konnte dagegen nichts ausrichten, obwohl er sich zu einem Besuch in Wien 1782 entschlo und grndete dafr Schulen, Kranken-, Armen- und Waisenhuser. Durch sein edles Herz und durch seinen reichen Geist ist er der Liebling des Volkes geworden. Mit Recht rhmt sein Denkmal von ihm: saluti publicae vixit, non diu, sed totus^,' 1790 Leopold Ii. 17901792: Als Nachfolger seines Bruders Josephs Ii. in der Kaiserwrde und in sterreich suchte er nach innen und nach auen die Ruhe wieder herzustellen. Belgien, das bereits von der frort-zsischen Revolution angesteckt war, suchte er durch kluge Nachgiebigkeit zu retten, und von dem Trkenkrieg, den Joseph Ii. im Verein mit Ru-land gefhrt hatte, trat er baldigst zurck^ Die Teilung Polens. Polen, ein Staat von 700 000 qkm, war dem Namen nach ein 40 Knigreich, in der That aber eine Adelsrepublik. Seit 1572 nahmen sich die Adeligen das Recht, ihren König selbst zu whlen; im Reichstag, zu dem nur die Adeligen und Geistlichen Zutritt hatten, konnte jedes einzelne Mit-glied durch seinen Widerspruch (liberum veto) einen Beschlu hintertreiben.

48. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 181

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 68. Die Kriege Karls V. mit Franz I. 181 entbrannte ein blutiger Krieg, der mit geringen Unterbrechungen von 1521—1544 dauerte. 2. Wir führen hier nur die wichtigsten Vorkommnisse desselben an. 1525 kam es bei Pnvia zur Schlacht. Karl V. erfocht mit deutschen Landsknechten unter Führung des Georg von Fruuds-b e r g einen herrlichen Sieg. Franz' I. Heer wurde vernichtet und er selbst als Gefangener nach Spanien verbracht. In dem für ihn demütigenden Madrider Frieden (1526) mußte Franz I. eidlich versprechen, seinen Ansprüchen auf Mailand zu entsagen und Burgund herauszugeben. Aber nun nahm sich der Papst, der Karls wachsende Macht in Italien fürchtete, der Sache des französischen Königs an. Er entband ihn seines Eides und Franz begann im Bunde mit dem Papste und anderen Fürsten die Feindseligkeiten von neuem (1527). Der Kampf war jetzt auch gegen den Papst gerichtet. Infolgedessen strömten viele lutherisch gesinnte Landsknechte herbei und Georg von Fruudsberg konnte bald ein stattliches Heer über die Alpen führen. Er drang bis Rom vor, eroberte 1527 die Stadt und brachte den Papst in arge Bedrängnis. In lächerlichem Aufzug verhöhnten die rohen deutschen Landsknechte das Papsttum. 1529 schloß Karl Y. mit Franz I. den Frieden zu Cambray. Derselbe hatte jedoch nur die Bedeutung eines Waffenstillstandes; denn schon in den dreißiger Jahren erfolgte der Wiederausbruch des Kampfes. 1544 gelangte das kaiserliche Heer bis in die Nähe von Paris und zwang Franz I. zum Frieden zu Cresph (bei Paris), durch den ein endgültiger Abschluß der Kriege herbeigeführt wurde. Franz I. verzichtete auf Italien, Karl V. auf Burgund (westlich der Saone). § 69. Tchmalkaldischer Krieg 1546—1547» Augsburger Interim 1548 1. Die Beendigung des Krieges mit Franz I. war von Bedeutung für das Auftreten des Kaisers in Deutschland: Auswärtige Verwicklungen, die ihn zur Mäßigung hätten mahnen können, standen zunächst nicht bevor; jetzt gab es für ihn den protestantischen Fürsten gegenüber keine Rücksichten mehr. Er war fest entschlossen, unter allen Umständen die Einheit der Kirche wiederherzustellen und die Selbständigkeit der Reichsstände zu brechen. So rückte die Entscheidung durch die Gewalt der Waffen immer näher und unvermeidlich heran, bis sie in den Jahren 1546 und 1547 erfolgte. Den Anlaß zum Ausbruch des blutigen Kampfes gab das Verhalten der protestantischen Fürsten gegen das von dem Papst auf des Kaisers Be- Verlauf. Friede zu Crespy 1544. Ursache: Streben des Kaisers nach Einheit der Kirche. Anlaß.
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