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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 236

1868 - München : Lindauer
236 Bayern unter Maximilian I. Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen. Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben. Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli 1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch- tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg, des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal- tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren, die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze. Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen; zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian zum Bund es-Obersten ernannt. Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu- treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen, in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver- sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger- meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen, welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte, fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung, welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge- fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 336

1868 - München : Lindauer
336 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war der Feldzug von den Oesterreichern unter Erzherzog Karl in Deutschland, und von den Nüssen unter Suwarow in Italien siegreich eröffnet. Um Bayern eine Achtung gebietende Stellung zu geben, war eine Mehrung seiner Strcitkräfte um so dringender nothwendig, weil Kaiser Paul I von Rußland nach dem unglücklichen Treffen, welches seine Truppen unter Korsakow gegen die Franzosen unter Massen« bei Zürich (24. September 1799) lieferten, seine Gesinnung gegen Frank- reich änderte und seine Truppen zurückzog. Zur Mehrung des bayerischen Heeres mangelten aber die Mittel, und dieselben im Lande aufzubringen, bestand keine Hoffnung. Deshalb nahm Bayern von England Hilssgelder und rüstete mit denselben zu dem bisherigen Heere von 14,000 Mann ein zweites von 12,000 Mann. Die Verpflegung dieser Truppen übernahm England durch einen in Amberg (15. August 1800) abge- schlossenen Vertrag, in welchem es auch dem Kurfürsten den ungeschmälerten Besitz seines Gesammtgebiets gewährleistete. Die verstärkte bayerische Armee rückte nun in Verbindung mit öster- reichischen Truppen an den Mail: und Rhein, aber ein großes französisches Heer unter Moreau drängte die Verbündeten bis in's Innere von Bayern zurück. Zn gleicher Zeit war Napo- leon Bonaparte nach seiner Rückkehr vom ägyptischen Feld- zuge und seiner Ernennung zum ersten Cónsul der französischen Republik mit einer ungeschwächten Armee über den großen St.bernhard gedrungen und hatte in der Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) gesiegt. Auf die Nachricht von diesem Erfolge der französischen Waffen drang Moreau in Bayern vor, nahm (27. Juni 1800) München und bald darauf (7. Juli 1800) Landshut. Kurfürst Maximilian Iv hatte sich nach dem Falle Münchens nach Amberg zurückgezogen (27. Juni 1800) und erließ von dort aus (10. November 1800) ein Toleranz- Edikt, welches auch den Nichtkatholiken die Niederlassung in Bayern gestattete. Unterdessen hatte Oesterreich, um von dem siegreich vor- dringenden Moreau Waffenstillstand zu erhalten, den Franzosen durch die Verträge zu Parsdorf (unweit Ebersberg) vom 15. Juli und zu Hohenlinden (acht Stunden von München) vom 20. Septbr.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 338

1868 - München : Lindauer
338 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war, daß Oesterreich so hochgehende Forderungen stelle, ohne die Zustimmung Frankreichs für sich zu haben, so warb der bayerische Kursürst um die Freundschaft und Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland, des Sohnes und Nachfolgers Paul I. Oester- reichs Gelüsten fand am Petersburger Hofe allgemeine Mißbillig- ung, und bald darauf (18. August 1802) ließ Rußland und Frankreich im Einverständniße mit dem deutschen Kaiser dem Reichstage zu Re g eus bürg einen durch den französischen Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin bearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten für ihre Verluste am linken Rheinufer und über die künftige Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschüße von acht Reichsstanden, Reichs députation genannt, zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen wurde. Rach vielen Unterhandlungen erschien (am 23. November 1802) das Endresultat der Ausschuß- Berathungen in einem Hauptentschädigungsplan, dessen Inhalt der deutsche Reichstag am 25. Februar 1803 unter dem Namen des Neichsdeputations-Hauptschlusses (aus 89 Paragraphen bestehend) annahm. Der Kurfürst von Psalzbayern, welcher unter alleu Reichsständen durch den Luneviller Frieden am meisten, nämlich alle pfälzischen Besitzungen jenseits und diesseits des Rheins mit Ausnahme des Herzogthums Berg verloren hatte, erhielt dafür als Ersatz: a) die Hochftister Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichsstadt), Freysing, einen Theil von Eichstädt und Passau nebst den mittelbaren Klöstern innerhalb dieser Gebiete; b) die 13 Reichsabteien: Kempten, Ebrach, Elchingen, Irrste, Kaisheim, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen, St. Ulrich und Afra (im Hochstiste Augsburg), Ursberg, Wettenhausen, Wengen (in Ulm) und Waldsassen. Kurfürstliches Bcsitz- ergreifungspatent vorn 26. November 1802; e) die 15 Reichsstädte: Bopsingeu, Buchhorn, Dinkelsbühl, Kausbeuren, Kempten, Leutkirch (mit Heide), Memmingen, biet bis an den Lech vorzurücken, und würden zur Folge gehabt haben, Bayern ganz aus der Zahl der Mächte zu vertilgen." Ob diese Anschuldigung begründet gewesen, steht dahin; Oesterreich stellte der französischen Note die Behauptung entgegen, „daß es nur ein Vorrücken bis an die Isar mit Ausnahme Münchens beabsichtigt habe."

4. Geschichte der Neuzeit - S. 39

1902 - München [u.a.] : Franz
Folgen bey dreißigjährigen Krieges rc. — Kulturzustände. 39 7. Sämtlichen Reichsständen wurde Volle Staatshoheit zu- Reichserkannt, besonders das Recht, Krieg zu führen und Bund - .ständische nisse untereinander und mit fremden Staaten. -Souveränität, nur nicht gegen Kaiser und Reich zu schließen. Folgen des Bojährtßctt Krieges für Deutschland und der Religionskriege für Europa. Durch den westfälischen Frieden hatte Deutschland seine politische Tatsächliche Einheit so gut wie verloren und sich in einen lotteren Staaten- Auflösuiig des bnnd aufgelöst, für den man nur die alten Formen des Reiches noch beibehielt. Aber wie unwichtig die eigentlichen Reichsangelegenheiten erschienen, zeigt der Umstand, daß Reichstage alter Ordnung, aus deueu der Kaiser mit den Fürsten persönlich zusammengekommen war, nach dem 30jährigen Kriege nicht mehr abgehalten wurden. Dafür gab es seit 1663 einen ständigen Reichstag zu Regensburg, der durch Abgesandte des Kaisers, der Fürsten und der Reichsstädte gebildet wurde. Da Deutschland erschöpft aus dem großen Kriege hervorging, gewannen die beiden Bürgen des west-sälischen Friedens, Frankreich und Schweden, entscheidenden Übergewicht Einfluß auf feine Geschicke. Zu dieser politischen Bevormundung Frankreichs u. durch das Ausland kam aber noch, daß das deutsche Volk auch ^tüe en§' au geistiger: Kraft für ein Jahrhundert gebrochen war und deshalb in die Nachahmutig des Auslands, besonders Frankreichs, verfiel. Den Hauptvorteil aus den großen Religionskriegen, deren letzter Monarchischer der dreißigjährige war, zog die fürstliche Gewalt. Denn an Absolutismus, tiefe lehnte sich einerseits die alte Kirche an, um ihr früheres Gebiet zurückzuerobern, andrerseits suchten und fanden auch die neuen Bekenntnisse gerade bei der Fürstengewalt Schutz vor der Gegenreformation. Infolge davon wurde in katholischen wie in protestantischen Ländern (mit einziger Ausnahme von England) die Monarchie unumschränkt, was sie in den deutschen Staaten schon wegen der allgemeinen Erschöpfung aller anderen Kräfte und Gewalten werden mußte. So folgt auf das Zeitalter der Gegenreformation das des fürstlichen Absolutismus, der je nach der Persönlichkeit seines Inhabers segensreich oder verderblich gewirkt hat. Kulturzustände während dieses Zeitalters. (Nachträge). Wissenschaft und Schule. Infolge der Pflege der humanistischen Studien (s. Humanismus S. 7 und Renaissance S. 8) und der Reformationskämpfe hatte Deutschland im 16. Jahrhundert und bis zum Anfang des großen Krieges einen so gewaltigen Aufschwung aus allen Gebieten des Wissens genommen, wie es ihn bis dahin

5. Geschichte der Neuzeit - S. 25

1902 - München [u.a.] : Franz
Ter Verlust von Reichsgebiet. auch wenn die angestrebte weitere Einigung nicht zustande komme. Demnach war also die augsburgische Konfession als ein zu Anerkennung Recht bestehendes christliches Glaubensbekenntnis von ^ . Kaiser und Reich anerkannt. Zugleich wurde bestimmt, daß der Bekmnwws jeweilige Landesherr (in den Reichsstädten der Stadtrat) seinen durch das Untertanen die Konfession vorschreiben dürfe, und daß den Reich, letzteren gegen das Gebot des Glaubenswechsels nur das Mittel der Auswanderung freistehe. Über die geistlichen Gebiete Geistlicher des Reiches konnte man sich jedoch nicht einigen. Die Protestanten Vorbehalt, verlangten, daß das Recht zu reformieren den geistlichen Fürsten ebenso wie den weltlichen zugestanden werde. Dagegen machten die Katholiken deu sog. „geistlichen Vorbehalt" geltend, dem zif-svlge ein geistlicher Fürst durch seinen Übertritt zum Protestautismus seine Herrschaft verlieren sollte. Hiedurch entstanden neue Zwistig-teiteu. Der Verlust von Metz, Toul und Verdun 1552. Als M oritz vou Sachsen sich gegen den Kaiser wandte, Moritz und hatte er in einem Vertrage eingewilligt, daß König Heinrich Ii. ^nn^.11; von Frankreich, der 1547 auf Franz I. gefolgt war, die zum ülstü mc^' deutschen Reich gehörigen Städte Metz, Toul und Verdun in Lothringen sowie Cambrai in den Niederlanden als „Reichsvikar" besetze. Darauf rückte ein französisches Heer über die deutsche Grenze. Nachdem Toul und Verdun zur Unterwerfung gebracht waren, erschien es vor Metz, der wichtigsten der bedrohten Städte, und besetzte dies, entgegen allen Versprechungen, die der französische Feldherr der Bürgerschaft gemacht hatte. Nach acht Tagen erschien der König, schwor in der Kathedrale, Heinrich Ii. die Freiheiten der Stadt achten zu wollen, und verlangte auch von in Metz, den Mitgliedern des Rates den Eid der Treue. Als darauf der Oberschöffe erklärte, er werde den verlangten Eid nicht eher schwören, als bis er von seinem dem Kaiser geleisteten Schwur entbunden wäre, wurde er seiner Stellung entsetzt und seine Amtsgenossen durch Drohungen zur Nachgiebigkeit gebracht. Damit war Metz 1552 französisch geworden. Noch in demselben Jahre zog Karl V. heran, um die Stadt Karl V. sucht wieder zu gewinnen, der eintretende Winter sowie Mangel Metz zurückzn-an Lebens Mitteln nötigten ihn aber, sein durch Krankheiten gewinnen, geschwächtes Heer abzuführen. Metz blieb in französischem Besitz, wurde aber wie Toul und Verdun noch als Reichsstadt betrachtet, bis alle drei im westfälischen Frieden (1648) völlig und förmlich von Deutschland an Frankreich abgetreten wurden.

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

7. Geschichtswiederholungen in Fragen und Antworten - S. 100

1914 - München : Hugendubel
100 Frage 189, 190. d) Die Vorkämpfer der Gegenreformation wurden die Jesuiten. (Begründung des Ordens durch Ignatius von Loyola 1540. Zweck: Mission, später speziell Bekämpfung des Protestantismus. Militärisch-monarchische Organisation. Unbedingter Gehorsam gegen den Papst.) e) Um 1570 etwa wird die Angriffsbewegung des Protestantismus zum Stehen gebracht. Es beginnt, von Bayern aus, die Gegenbewegung des Katholizismus (Kölner Krieg 1583/84. Gegenreformation in Würzburg, Straßburg, Aachen; Innerösterreich=Steiermark, Kärnten, Krain). 18g. a) Wodurch unterscheidet sich die Lehre Calvins von der Luthers? b) Wodurch unterscheidet sich der Calvinismus politisch vom Luthertum? c) Welche Bedeutung hat er für die Geschichte der Reformation in Europa? a) Die Lehre Calvins unterscheidet sich von der Luthers vor allem durch die schroffe Ausbildung der Begriffe Prädestination und Gnadenwahl. b) Der Calvinismus unterscheidet sich politisch dadurch vom Luthertum, daß er politische und religiöse Organisation in eins setzte und gegenüber der Lehre des Luthertums vom leidenden Gehorsam das Recht des Kampfes gegen die andersgläubige Obrigkeit vertrat. c) In der Form des Calvinismus wurde die Reformation heimisch in den Niederlanden, Frankreich und Schottland. Der Calvinismus stellte die Helden der Glaubenskriege des 16. Jahrhunderts, während das Luthertum schnell erstarrte. (Genf das protestantische Rom.) igo. Welche Bedeutung hat die Regierung der Königin Elisabeth für England? Im Zeitalter der Königin Elisabeth (1558—1603) wird die R e f o r m a t i o n (in der Form der Hochkirche) in England endgültig eingeführt, beginnt die wirtschaftliche Emanzipation Englands im Innern (Schließung des hanseatischen Stahlhofs), sein Kampf um die Seeherrschaft (Armada 1588) und seine koloniale Ausbreitung (Raleigh, Drake; Virginia). Gleichzeitig Höhepunkt der nationalen Literatur (Shakespeare), Beginn nationaler Wissenschaft (Bacon).

8. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 45

1908 - Bamberg : Buchner
Maximilian I. und der Dreiigjhrige Krieg (1618-48). 45 um diese Zeit auch in Frankreich durch Richelieu, in sterreich durch Ferdinand Ii., etwas spter in Brandenburg durch den berhmten Kurfrsten Friedrich Wilhelm zur Herrschaft gelangte und je nach dem Charakter ihres Trgers segensreich oder schdlich wirkte. Das Bild der inneren Regierung Maximilians wre nicht vollstndig, gedchten wir nicht der verstndnisvollen Teilnahme, welche der vielbeschftigte Fürst der Wissenschaft und Kunst entgegenbrachte. Er bereicherte die hofbibliothek, lie die Schle der Klosterbchereien verzeichnen und veranlagte Bearbeitungen der bayerischen Geschichte. Ruf ihn gehen die Renaissanceschpfungen der Mnchner Residenz, die den Zeitgenossen als achtes Weltwunder" galt, und des Hofgartens zurck. Er mehrte den Bestand der Gemldesammlung besonders durch Drersche Werke- er frderte Knstler wie den schon von Ribrecht V. berufenen Maler Peter Tandid (de Witte) und andere, denen wir (Rbschn. 23) noch begegnen werden. 22* Maximilian I. und der Dreiigjhrige Arieg (Z6z8^8). Erwerbung der Aurwrde 1(623+ Wie sehr die Spannung zwischen den Religionsparteien im Wachsen war, das zeigte bald ein an sich wenig bedeutender Vorfall. Mehrjhrige konfessionelle Streitigkeiten in Donauwrth fhrten schlielich zur Verhngung der Rcht der die vorwiegend protestantische Reichsstadt; sie wurde (1607) von bayerischen Truppen besetzt und die Gegenreformation durchgefhrt. Unter dem Eindruck dieses Ereignisses bildete sich 1608 eine protestantische Union", 1609 ein katholischer Gegenbund, die (sptere) Liga". Die Union stand unter pflzischer Fhrung, die Liga grndete und leitete Maximilian von Bayern. Nach dem Tode des letzten Herzogs von Jlich (1609) erhoben sowohl Mitglieder der Union als auch Kaiser Rudolf Ii. Rnspruch auf das (Erbe; doch sollte es diesmal noch nicht zum offenen Kampfe kommen. Bedeutungsvoll wurde der bertritt von Pfalz-Neuburg zum Katholi-zismus, nicht nur fr die Neuburger und Sulzbacher Lande, sondern auch fr die sptere pflzische Geschichte (s. Rbschn. 28 a am Schlu). Der lngst vorauszusehende Rusbruch erfolgte in B hmen. Meinungsverschiedenheiten der die Ruslegung des Majesttsbriefes" fhrten zu der Gewalttat des Prager Fenstersturzes, zum Rufstand der Bhmen und der Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zu ihrem Könige. Die sterreichischen Protestanten erhoben ihr Haupt, die Ungarn emprten sich; alles schien vereint zum Sturze der Habsburger. 3n diesem Rugenblick sah

9. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

10. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und
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