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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 236

1868 - München : Lindauer
236 Bayern unter Maximilian I. Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen. Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben. Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli 1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch- tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg, des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal- tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren, die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze. Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen; zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian zum Bund es-Obersten ernannt. Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu- treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen, in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver- sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger- meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen, welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte, fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung, welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge- fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 336

1868 - München : Lindauer
336 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war der Feldzug von den Oesterreichern unter Erzherzog Karl in Deutschland, und von den Nüssen unter Suwarow in Italien siegreich eröffnet. Um Bayern eine Achtung gebietende Stellung zu geben, war eine Mehrung seiner Strcitkräfte um so dringender nothwendig, weil Kaiser Paul I von Rußland nach dem unglücklichen Treffen, welches seine Truppen unter Korsakow gegen die Franzosen unter Massen« bei Zürich (24. September 1799) lieferten, seine Gesinnung gegen Frank- reich änderte und seine Truppen zurückzog. Zur Mehrung des bayerischen Heeres mangelten aber die Mittel, und dieselben im Lande aufzubringen, bestand keine Hoffnung. Deshalb nahm Bayern von England Hilssgelder und rüstete mit denselben zu dem bisherigen Heere von 14,000 Mann ein zweites von 12,000 Mann. Die Verpflegung dieser Truppen übernahm England durch einen in Amberg (15. August 1800) abge- schlossenen Vertrag, in welchem es auch dem Kurfürsten den ungeschmälerten Besitz seines Gesammtgebiets gewährleistete. Die verstärkte bayerische Armee rückte nun in Verbindung mit öster- reichischen Truppen an den Mail: und Rhein, aber ein großes französisches Heer unter Moreau drängte die Verbündeten bis in's Innere von Bayern zurück. Zn gleicher Zeit war Napo- leon Bonaparte nach seiner Rückkehr vom ägyptischen Feld- zuge und seiner Ernennung zum ersten Cónsul der französischen Republik mit einer ungeschwächten Armee über den großen St.bernhard gedrungen und hatte in der Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800) gesiegt. Auf die Nachricht von diesem Erfolge der französischen Waffen drang Moreau in Bayern vor, nahm (27. Juni 1800) München und bald darauf (7. Juli 1800) Landshut. Kurfürst Maximilian Iv hatte sich nach dem Falle Münchens nach Amberg zurückgezogen (27. Juni 1800) und erließ von dort aus (10. November 1800) ein Toleranz- Edikt, welches auch den Nichtkatholiken die Niederlassung in Bayern gestattete. Unterdessen hatte Oesterreich, um von dem siegreich vor- dringenden Moreau Waffenstillstand zu erhalten, den Franzosen durch die Verträge zu Parsdorf (unweit Ebersberg) vom 15. Juli und zu Hohenlinden (acht Stunden von München) vom 20. Septbr.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 338

1868 - München : Lindauer
338 Bayern unter Maximilian Iv Joseph. war, daß Oesterreich so hochgehende Forderungen stelle, ohne die Zustimmung Frankreichs für sich zu haben, so warb der bayerische Kursürst um die Freundschaft und Hilfe des Kaisers Alexander von Rußland, des Sohnes und Nachfolgers Paul I. Oester- reichs Gelüsten fand am Petersburger Hofe allgemeine Mißbillig- ung, und bald darauf (18. August 1802) ließ Rußland und Frankreich im Einverständniße mit dem deutschen Kaiser dem Reichstage zu Re g eus bürg einen durch den französischen Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin bearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten für ihre Verluste am linken Rheinufer und über die künftige Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschüße von acht Reichsstanden, Reichs députation genannt, zur Prüfung und Berichterstattung überwiesen wurde. Rach vielen Unterhandlungen erschien (am 23. November 1802) das Endresultat der Ausschuß- Berathungen in einem Hauptentschädigungsplan, dessen Inhalt der deutsche Reichstag am 25. Februar 1803 unter dem Namen des Neichsdeputations-Hauptschlusses (aus 89 Paragraphen bestehend) annahm. Der Kurfürst von Psalzbayern, welcher unter alleu Reichsständen durch den Luneviller Frieden am meisten, nämlich alle pfälzischen Besitzungen jenseits und diesseits des Rheins mit Ausnahme des Herzogthums Berg verloren hatte, erhielt dafür als Ersatz: a) die Hochftister Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht die Reichsstadt), Freysing, einen Theil von Eichstädt und Passau nebst den mittelbaren Klöstern innerhalb dieser Gebiete; b) die 13 Reichsabteien: Kempten, Ebrach, Elchingen, Irrste, Kaisheim, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen, St. Ulrich und Afra (im Hochstiste Augsburg), Ursberg, Wettenhausen, Wengen (in Ulm) und Waldsassen. Kurfürstliches Bcsitz- ergreifungspatent vorn 26. November 1802; e) die 15 Reichsstädte: Bopsingeu, Buchhorn, Dinkelsbühl, Kausbeuren, Kempten, Leutkirch (mit Heide), Memmingen, biet bis an den Lech vorzurücken, und würden zur Folge gehabt haben, Bayern ganz aus der Zahl der Mächte zu vertilgen." Ob diese Anschuldigung begründet gewesen, steht dahin; Oesterreich stellte der französischen Note die Behauptung entgegen, „daß es nur ein Vorrücken bis an die Isar mit Ausnahme Münchens beabsichtigt habe."

4. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 161

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
55. Iv. Die religis-Politische Zweiteilung Deutschlands seit 1530. 161 in zwei religis-politische Parteien, gerade zu einer Zeit, als die Trken abermals gegen sterreich anrckten. Indes konnte der Protest der Schmalkaldener die Wahl Ferdinands zum Rmischen König (welche 1531 in Kln vollzogen wurde) nicht verhindern. 2. Per Mrnerger Ketigionsfrieden 1532. Der feste Zusammenschlu hatte die Macht der Protestanten so gehoben, da der Kaiser, ungeachtet des Widerspruchs der katholischen Mehrheit, mit den Protestanten vershnliche Unterhandlungen einleitete. Diese fhrten zum Nrnberger Religionsfrieden, demzufolge den protestantischen Reichsstnden bis zur Berufung eines Konzils Religionsfreiheit eingerumt wurde; neu zutretende Mitglieder des Bundes sollten indes von diesem Zugestndnis ausgeschlossen sein. Auf Grund der erzielten Verstndigung gewann der Kaiser eine starke Kriegs-macht, die den Sultan Solirnan (nach der vergeblichen Belagerung der Festung Gnz) zum Rckzug aus sterreich zwang 1532. 3. Jernere Ausreitung des Protestantismus. Sowohl der Kaiser wie sein Bruder waren demnchst wieder mit auswrtigen An-gelegenheiten beschftigt. Nach dem Abzge der Trken 1532 war Kaiser Karl wieber aus Deutschland weggegangen, um neue Kmpfe gegen Frankreich auszufechteu. Auch unternahm er zwei Kriegszge gegen die norbafrikanischen Raubstaaten, welche im Einver-stnbnis mit dem Sultan die Ksten der italienischen und der spanischen Provinzen mit ihren Plnderungen heimsuchten und auf Malta die Johanniter bebrngten Der erste Zug, gegen Tunis gerichtet (1535), fhrte zur Eroberung der <Stadt, wobei der Kaiser Tausende von Christensklaven Befreite; erfolgloser verlief ein Unternehmen gegen Algier (1541). Zu gleicher Zeit war auch Ferdinand in neue Hndel mit den Trken verwickelt. So gewann der Protestantismus auf ein Jahrzehnt volle Freiheit der Bewegung. Allenthalben mehrten sich seine Anhnger: a) Pf alz-Zweibrcken war unter Pfalzgraf Wolfgang schon 1532 bergetreten ; b) Wrttemberg folgte 1534, indem der eben mit hessischer und bayerischer Hilfe zurckgekehrte Herzog Ulrich die neue Lehre einfhrte; c) auch Baden und Hanau, Mecklenburg und Pommern und andere Heinere Staaten schlssen sich ungefhr gleichzeitig der Reformation an. d) Einen groen Machtzuwachs erlangte die Sache der Protestanten 1539 in Norddeutschland durch den Anschlu des Kurfrstentums Brandenburg und des Herzogtums Sachsen (Meien-Dresden-Leipzig). In diesen beiden Staaten waren Kurfürst Joachim I. (f 1535) und Herzog Georg (f 1539) bis zu ihrem Tode ausgesprochene Gegner der neuen Lehre geblteben. Aber ihre Nachfolger (Kurfürst Joachim Ii. und Herzog Heinrich) waren ebenso entschiedene Anhnger derselben und fhrten 1539 in ihren Gebteten die Kirchenreform durch. Von den weltlichen Fürsten Norddeutschlands Winter, Lehrbuch der Deutsch, u. Bayer. Geschichte. I. Teil. 2. Aufl. u

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 140

1914 - München : Oldenbourg
— Ho — getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl." Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit: V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick, | von Fechenbach, oon Speth. (Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes. Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente. | Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer- diener. 5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam- \ merötener, \ Kammerlarei. 6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch. 7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer- | laset, \ btlberdtener. 8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört- 9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | ' ^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener. 2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage. 9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800). Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 18

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Einmischung Frankreichs. Charakter des Krieges: nicht mehr^, Religion^ krieg. 18 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. treue und daher behielt der Friebe den Charakter eiues Souber-friebeus. § 77. Der Schwedisch-französische Krieg 1636—1648. 1. Die sowohl vou dem Kaiser als auch vou anbereu Fürsteu au den Prager Separatfrieden geknüpfte Hoffnung, er werbe die Einleitung zu einem allgemeinen Friebensznstanb bilben, ging nicht in Erfüllung. Vielmehr entbrannte bald darauf der Kampf mit neuer Heftigkeit; er zog sich sogar noch 12 lange Jahre hin und nahm bet der immer größer werbenben Versilberung der Truppen eine so grauenhafte Gestalt an, daß die letzte Periobe des 30 jährigen Krieges zu den trübsten und unheilvollsten Zeiten gehört, welche das beutfche Volk zu erleben hatte. Die Verantwortung, die Kriegsflamme von neuem angefacht und fortwährenb genährt zu haben, hat Frankreich zu tragen, befseit leitender Minister Richelieu danach strebte, die Macht Habsbnrgs zu schwachen und Frankreichs Grenzen bis an den Rhein auszudehnen. Frankreich ermunterte Schweden zur Fortsetzung der Feindseligkeiten, ermöglichte dem hochstrebenben Bern har b von Weimar durch finanzielle Unterstützung die Werbung neuer Truppen und brachte selbst ein Heer auf, das unter Zuxeinte und Goitbe in Deutschland einfiel und namentlich im Süden große Verheerungen anrichtete. Durch die Beteiligung Frankreichs erhielt der Krieg ein anderes Gepräge. Bisher hatte es sich um den Gegensatz zwischen Katholizismus und Protestantismus gehandelt; dem unversöhnlichen Haß beiber Religionsparteien waren die ersten blutigen Scenen in Böhmen entsprungen und die ernste Gesährbung des Protestantismus durch das Restitutionsedikt war einer der Grünbe gewesen, welche Gustav Aböls zur Einmischung bestimmt hatten. Jetzt aber trat das religiöse Moment in den Hintergrund. Keine der fremden Möchte dachte mehr an Verteidigung kirchlicher Interessen; jeder war es nur um Eroberung zu tun. Der Krieg artete aus zu einem Kampf Fremder gegen Fremde; denn außer Schweden und Franzofen tauchten Wallonen, Kroaten, Ungarn, Spanier zc. als Streitende auf. Das unglückliche Deutschland bot nur den blutgetränkten Schauplatz dar, auf welchem die Leidenschaften und Roheiten der verwilderten Massen zur Entfaltung kanten. Die geworbene Soldateska sah es als ihre Hauptaufgabe an, die Vorräte der Bürger und Bauern zu verbrauchen, das Land gänzlich auszusaugen und dem nachziehenden Gegner alle Hilfsquellen zu entziehen. So ward Deutfchland mit seinen einst blühenden Gefilden und volkreichen, wohlhabenden Städten und Dörfern

7. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 20

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
20 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. 1646—1648 namentlich dem bayerischen Lande durch furchtbare Verheerungen tiefe Wunden. Der fchwedifche General Königsmark sollte die kaiserlichen Erbstaaten erobern. Er drang ins Herz von Böhmen vor und machte 1648 einen Angriff auf Prag. Schon hatte er die sog. Kleinfeite der Stadt weggenommen, da verkündeten Trompeten unter dem Geläute der Glocken dem Lande die längst ersehnte Botschaft von dem allgemeinen Frieden (Oktober 1648). Grollend zogen die Schweden von Prag ab. Sie schleppten aber reiche Beute mit heim und darunter befand sich die Handschrift von Ulfilas' gotischer Bibelübersetzung, der berühmte Codex argenteus (jetzt in der Universitätsbibliothek von Upsala). Paul Gerhardt saug: „Gott Lob, nun ist erschollen Das edle Fried- und Freudewort, Daß nunmehr ruhen sollen Die Spieß' und Schwerter und ihr Mord." § 78. Der Westfälische Friede 1648. Verhandlungen 1. Schon auf dem Regensburger Reichstag vorn Jahre 1640 zu Osnabrück und ^ ™ r , i ^ ' ns.. . Münster, kam der Wunsch nach Beendigung des Krieges zum Ausdruck. Allein die hieraus bezüglichen Beratungen verliefen resultatlos und der Kampf tobte weiter. Ernstlicher wurden die Friedensverhandlungen von 1645 an in Angriff genommen und zwar zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Schweden, die zugleich die protestantischen Stände ver- traten, und in Münster zwischen dem Kaiser und den Franzosen. Aber auch jetzt noch fehlte es den beteiligten Parteien an dem rechten Eiser. Unbedeutende Vor- und Formfragen und die Selbstsucht der auswärtigen Mächte, die mit möglichst reicher Beute den deutschen Kriegsschauplatz verlassen wollten, bewirkten eine derartige Verzögerung der Verhandlungen, daß der endgültige Abschluß des Friedens erst am 24. Oktober 1648 erfolgte. Die Friedensbestimmungen zerfallen in 3 Gruppen: 1) in solche, welche sich auf territoriale Verhältnisse, 2) in solche, welche sich auf religiös-kirchliche Verhältnisse und 3) in solche, welche sich auf verfassungsrechtliche Zustände beziehen. Territoriale Be- 2. I. Xemtormte Bestimmungen. stimmungen. a. Frankreich erhielt: das österreichische Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach, das Besatzungsrecht in Philippsburg, die Bestätigung des Besitzes der Städte und Bistümer Metz, Tonl und

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 119

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 107. Tie Einwirkung der Französischen Revolution auf Deutschland. 119 griff in die inneren Angelegenheiten Frankreichs aus dem Wege. Anders wurde es 1792. Leopold Ii. starb; sein Sohn und Nachfolger, Franz Ii., war ein Feind der konstitutionellen Regungen des Zeitgeistes und neigte als solcher zum Kriege. Derselbe entbrannte denn auch schon wenige Wochen nach seiner Thronbesteigung. Zwei Umstände beschleunigten den Ausbruch der Feindseligkeit. 3. Durch einige Beschlüsse der Konstituierenden Nationalversamm- Urj3eejegb.e8 lnug waren verschiedene deutsche Reichs stände, wie die geistlichen Kurfürsten, der Herzog von Württemberg, die rheinischen Bischöfe 2c., welche von alters her in Elsaß und Lothringen Besitzungen hatten, sehr geschädigt worden. Sie hatten ihre Güter und alle aus der Leibeigenschaft entsprungenen Rechte verloren. Die darob von dem Kaiser und dem Reichstag erhobenen Beschwerden blieben ohne Erfolg und die angefügten Drohungen erhöhten nur die bereits eingetretene Spannung zwischen Frankreich und den deutschen Staaten. Anderseits gab das Verhalten namentlich der rheinischen Fürsten der französischen Nation Anlaß zur Unzufriedenheit, indem sie die Emigranten (Prinzen und Adelige) geistlich aufnahmen, mit Waffen unterstützten, ihnen gestatteten, Truppen zu werben und so vom deutschen Boden aus Kriegsrüftungen gegen Frankreich zu betreiben. Die Gesetzgebende Versammlung protestierte zwar gegen diese völkerrechtswidrige Begünstigung der Emigranten; aber die dem Kaiser gemachten Vorstellungen fanden ebenfalls keine Beachtung. Im Frühjahr 1792 verlangte das von Kriegslust erfüllte girou-Kriegserklärung, distische Ministerium Ludwigs Xvi. von Österreich, daß dieses seine in den Niederlanden und am Oberrhein befindlichen Truppen, welche es angesichts der drohenden Vorgänge in Frankreich zusammengezogen hatte, entlasse. Als man österreichischerseits das Ultimatum mit der Aufforderung beantwortete, zuvor „den Beschwerden der Reichsstände wegen ihrer überrheinischen Besitzungen" gerecht zu werden, erklärte Ludwig Xvi., von seinem Ministerium genötigt, an Franz Ii. den Krieg (April 1792). Mit dem Kaiser verband sich Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen. 4. Ein sofortiges energisches Vorgehen der Verbündeten würde Einfall , . . ^erdmands von dem von Parteien zerrissenen Frankreich einen empfindlichen Lto)z ^eau^^la^n’en versetzt haben. So aber überschritt Herzog Ferdinand von 1792. Brau 11 schweig, dem der Oberbefehl über das alliierte kaiserliche und preußische Heer übertragen worden war, erst im August von Luxemburg aus die französische Grenze. Voraus ging ihm ein unter dem Einfluß der Emigranten verfaßtes, höchst ungeschicktes Manifest, in welchem der Feldherr in übermütiger Sprache der Nationalversammlung und allen Anhängern der neuen Ordnung völlige Vernichtung androhte, sofern sie nicht zu ihrem legitimen Herrscher

9. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 11

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
77. Ludwigs Xiv. weitere bergriffe 16801688. 11 fr Lothringen, in Breisach fr das Elsa und in Besancon fr die Franche-Comte) und verlangte von ihnen eine Untersuchung darber, welche Gebiete etwa frher einmal zu den seit 1648 an Frankreich ge-fomincnen Lndern gehrt htten. Auf Grund der willkrlichen Urteile dieser Kammern zog Ludwig mitten im Frieden eine Reihe Deutscher Grenzgebiete (wie Germersheim, Landau, Zweibrcken, Homburg, Saar-brcken, Luxemburg, Mmpelgard und viele andere Orte) als Reunionen" an Frankreich. 3. Der Wau Strasburgs 1681. Whrend Ludwig auf einer Konferenz zu Frankfurt J bte Beschwerden der deutschen Fürsten prfen lie, nahm er am 30. September 1681 auch noch die Reichsstadt Stra brg durch einen frevelhaften berfall weg. Der Raub gelang ihm um so leichter, als die in ihrer Mehrzahl deutsch gesinnte Brger-schaft zu einer erfolgreichen Gegenwehr nicht hinlnglich gerstet war und von nirgendsher eine Untersttzung erhielt. Emprt verlangte der Kaiser, jetzt unter Zustimmung von Bayern, Hannover und einigen anderen Staaten, die Erklrung des Reichskrieges; auch Spanien und Schweden, dessen König zugleich Herzog von Zweibrcken war und dieses sein Stammland eben an Frankreich verloren hatte, machten Miene, einem Bndnis gegen ^Frankreich beizutreten. Doch die Mehrzahl!der deutschen Fürsten zeigte sich aus Gleichgltigkeit oder aus Rcksicht fr Ludwig Xiv. einem neuen Kriege abgeneigt. Der Kaiser aber wurde, nicht ohne Zuthun des franzsischen Knigs, seit 1683 durch einen Angriff der Trken in Anspruch genommen. So mute er zuletzt mit Frankreich 1684 zu Regensburg einen Waffenstillstand auf 20 Jahre" eingehen, wodurch Ludwig Xiv. im Besitze sseines Raubes gelassen wurde. 4. Werfotgung der Kugenotten seit 1685. Jschon unter Richelieu und Mazarin waren die Hugenotten in ihren politischen Rechten beeintrchtigt und alsbald auch von dem Zutritt zu staatlichen mtern ans-geschlossen worden; sie hatten sich daher zumeist dem Handel und der Industrie zugewendet. Ludwig Xiv. und seine Rte aber kamen zu dem Entschlsse, die unbedingte Herrschaft des kniglichen Willens wie ehedem auch in kirchlichen Angelegenheiten wieder zur Geltung zu bringen. Schon das Festhalten am protestantischen Bekenntnis wurde als eine Auflehnung gegen die Autoritt des katholischen Staatsoberhauptes gedeutet. So schritt man 1685 zur Aufhebung des Edikts von Nantes. Durch drckende Maregeln (Sperrung der Kirchen, ^Stras-einqnartiernngen von Dragonern, Verbot der Auswanderung) wurden die Hugenotten zum Eintritt in die katholische Kirche gezwungen. Ein Teil derselben widersetzte sich in offenem Kampfe (Krieg in den Cevennen)^ anderen gelang es, trotz der strengen Verbote, in die benachbarten protestantischen Lnder wegzuziehen, namentlich nach England, Holland, Brandenburg und Ansbach

10. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 194

1899 - München [u.a.] : Oldenbourg
194 135. Preußen und sterreich 18521865. langte und Die Vermittlung der fremden Mchte anrief (londoner Konferenz). 6. Der Wiener Ariede 1864. _ Nach ergebnislosen Ausgleichsversuchen erzwangen die Verbndeten durch Wiederaufnahme des Angriffes (khne Wegnahme der Insel Alfen am 29. Juni) nachgiebigere Verhandlungen der den Frieden, der dann Ende Oktober in Wien zu stnde kam: D nemark verzichtete auf Schleswi g , Holsteilt und ^a ueuburg und berlie den Siegern die freie Verfgung der diese Lnder. Damit aber waren Preußen und Osterreich erst bei der mi-lichsten aller Fragen angelangt, wem nunmehr die eroberten Lnder gehren sollten. Sie nahmen daher die beiden Herzogtmer einstweilen in eigene gemeinsame Verwaltung. 7. Die Gasteiner Konvention 1865. Die allgemeine Stimmung in Deutschland verlangte immer dringender die Einsetzung des Augusten-burgers zum Herzog vou Holstein und Schleswig. Preußen wollte indes an seinen Grenzen keinen neuen Kleinstaat errichten lassen und widerstrebte solchen Plnen. Andererseits aber wollte sterreich noch weniger eine preuische Besitzergreifung jener Lnder zulassen. So standen beide nahe vor der Kriegsfrage (Sommer 1865). Da einigte man sich in letzter Stunde noch zu Gastein, wo König Wilhelm als Badegast weilte, auf eine Teilung der strittigen Lnder: unbeschadet des gemeinsamen Besitzrechtes kam behufs einstweiliger Verwaltung.schleswig an Preußen, Holstein an sterreich, jedoch sollte Kiel als Bundeshafen unter preuischem Kommando stehen; fr Lauenburg, welches bereits endgltig an Preußen berging, nahm sterreich eine Geldentschdigung an. Der Vertrag rief die Mibilligung des In- und Auslandes hervor. Ja er befriedigte auch diejenigen nicht, die ihn geschlossen hatten. Der weitere Verlauf dieser Angelegenheit fhrte zum Deutschen Krieg 1866 (vgl. 1. Neuordnungen im Staatswesen. Gleich nach seinem Regierungsantritt hatte Maximilian Ii. seinem Lande viele volksrechtliche Neuerungen bewilligt, um welche in anderen deutschen Staaten noch schwere Kmpfe gefhrt wurden (vgl. S. 187, Abs. 7). Von weiteren unteren Umgestaltungen war die wichtigste die 1862 erfolgende Trennung der Justiz von der Verwaltung, was die Errichtung der Bezirksmter und 136. Maximilian Ii. von Bayern 1848 1864 (Vgl. die Stammtafel S, 226.)
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