TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_^nsutn< Heinrich Heinrich Heinrich Otto Heinrichs Heinrichs Mathilde Lohmeyer Heinrich_I.
4 Germanien und die Germanen.
Waffen: Speer, Schild und Schwert, die schönste Zierbe des Weibes Wohnweife. war ihr langes, golbgelbes Haar. Aus Lehmerde und Holz bauten sie ihre mit Stroh gebeckten und bunt bemalten Häuser, die sie gern inmitten des Grundbesitzes errichteten.1) Städte kannten sie nicht, und selbst ihre Dörfer ^) legten sie so weitschichtig an, daß Geistige niemand sich vom Nachbarn belästigt fühlte. Sie waren gastfreund-Ergenschasten. lich^ treu, von kriegerischem Mute, ausgeprägtem Rechtsgefühl und menschlich milder Sinnesart gegen Schwache und Untergebene. Sie neigten aber auch zu Würfelspiel und gaben sich gern, „auf der Bärenhaut liegend", dem Trunke hin. Im trunkenen Zustande fingen sie dann oft Streit an. Im ganzen jedoch zeigten sie sich als ein einfaches, unverdorbenes Naturvolk, bei welchem „gute Sitten mehr vermochten als anderswo gute Gesetze."
Stellung Ihre Sittenreinheit muß ganz besonders in ihrem Verhältnis
der Frauen zum weiblichen Geschlechte hervorgehoben werden. Kein Volk kam
Er-iehunq derben alten Deutschen in der Verehrung der Frauen gleich. Daher Kinder. 9°^ es auch keine Vielweiberei. „Sie sind fast die einzigen Barbaren," -jagt ein römischer Schriftsteller, „welche sich mit je einer Häusliches Frau begnügen." Die Frau führte im Hause die unumschränkte ^ und Oberherrschaft; sie gebot den Knechten und Mägden, sie pflegte und leben!'11 = er3°S die Kinder, sie besorgte die Arbeiten in Haus und Feld. In ihrer Gegenwart setzte sich niemand; alles schwieg, wenn sie das Wort ergriff. Man sah in der Frau etwas Höheres, Heiliges, und fast göttlich verehrte man biejentgen Frauen und Jungfrauen, beuen die Sehergabe verliehen war. „Weise Frauen" ober Alruuen3) hießen die berühmten Wahrsagerinnen, beren Rat namentlich in Kriegszeiten gesucht würde. Eine der bekanntesten war Veleba, die durch ihre Siegesweissagungen die niederrheinischen Stämme zur Tapferkeit und Einigkeit in ihrem Freiheitskampfe gegen die Römer (um das Jahr 70 n. Chr.) anfeuerte.
Die Ehe würde ganz befonbers heilig gehalten; äußerst selten würde sie gebrochen. Der Ehebruch würde aufs härteste bestraft.
L-cheibung kam nicht vor; bis in bert Tod hielt das Weib die Treue, die es gelobt. Bei manchen Stämmen bürste eine Witwe nicht wieber heiraten. „Wie es nur ein Leben gebe, so müsse es auch nur eine Ehe geben." Ehen bürsten nur zwischen Angehörigen des gleichen Staubes eingegangen werben. So bestaub bei den
Sachsen noch bis zum 9. Jahrhundert das Verbot der Eheschließung
*) Sieh: Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder, Germanisches Gehöft.
2) Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 10. „Germanisches Dorf."
3) Rnna — Geheimnis; daher Alrune oder Alraune — Allwissende. Nach Einführung des Christentums wurden derartige Seherinnen später oft als „Hexen" verfolgt und verbrannt.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
— 110 —
Seiten der kahlen Felsen rinnt's herab, in allen Furchen sammelt sich's
zu Bächeu. Bald braust durch die Schlucht ein wilder Berg ström, der
Erde und Geröll mit sich sührt und manchen Felszacken untergräbt und
mit fortreißt. Nur mit größter Anstrenguug vermögen sich die Berg-
steiger vor seiner zerstörenden Gewalt zu retten. Wenn das Wetter aus-
getobt, setzen sie die Wanderung sort. Ein kalter Wind erhebt sich. Da
ist's nicht angenehm, mit durchnäßten Kleidern in den Bergen herumzn-
klettern. Alles zittert vor Kälte, und man ist herzlich froh, wenn man end-
lich eine Unterkuustshütte erreicht. Da ist gut für die Unterkunst
der Bergsteiger gesorgt. Bald brennt ein wärmendes Feuer im Ofen. In
Decken gehüllt und bereitstehende Filzsocken an den Füßen, sitzt die Gesell-
schast herum und trocknet die nassen Kleider und Schuhe. Ein warmes
Abendessen wird auch schon gerichtet; sogar gutes Bier kauu man haben.
Eine Anzahl Matrazen mit wollenen Decken bietet den müden Wanderern
eine erwünschte Ruhestätte für die Nacht.
Z u f a m m e n s a s s u n g: Vorbereitungen zu einer Hochtonr — Gewitter
— Bergstrom — Kälte — Einkehr in der Unterkunstshütte.
Am nächsten Tag wird wieder zeitig ausgebrochen. Bald gelangen
die Wanderer an ein großes Eisfeld, das sich aus dm im Winter ge-
fallenen ungeheuren Schneemassen nach und nach gebildet hat. Diese
Eisfelder heißen Gletscher; sie sind zuweilen mehrere Stunden lang und
breit und bis zu 300 m dick. Das Gletschereis hat oft Spalten und
Klüfte. Diese müssen die Bergsteiger mit Hilfe des Bergstocks über-
springen. Gefährlicher noch ist eine Gletfcherwandernng, wenn frischer
Schnee gefallen ist und dadurch die Spalten verschneit sind. Dann wird
die ganze Gesellschaft in gleichmäßigen Abständen an dem mitgebrachten
langen Seil angeknüpft. Ein Führer geht voraus und prüft mit dem
Bergstock vorsichtig den Weg; die andern treten genau in seine Fuß-
stapfen. Bricht ja eine Person in eine Spalte ein, so wird sie durch
die übrigen gehalten. Manchmal geht's auch eine steile Eiswand hinan;
da müssen erst mit dem mitgebrachten Eispickel Stuseu gehauen werden.
Nachdem der Gletscher überschritten ist, kommt die Gesellschaft an
einen steilen, felsigen Hang. Da könnte man nicht hinaufkommen, wenn
nicht Eisen klammern sür die Füße in den Felsen geschlagen wären,
und wenn nicht außerdem zum Anhalten ein Drahtseil angebracht
wäre. Dieses Seil ist mit Eiskrystalleu besetzt und so kalt, daß es die
Hände nicht lang halten könnten. Da leisten nun die mitgebrachten
Fausthandschuhe gute Dienste.
Nun geht es eine Stunde lang auf einem fchmalen Rückeu, einem
Grat dahin, der nach der einen Seite besonders steil abfällt. Da sieht
das Auge iu schauerliche Abgründe hinunter. Den Weg kann nur ein
Schwindelfreier gehen.
Schon lange hat sich wieder die Kälte den Bergsteigern nnange-
j
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
— 63 —
3. Bei Augsburg auf dem Lechseld geschah die große Schlacht;
da hat der Kaiser Otto den Hunnen warm gemacht.
4. Da war auch unser Schuster von Lauingen dabei;
der schlug gar manchen Schädel aus einen Hieb entzwei.
5. Eiu Goliath der andre im Hunnenheer sich fand;
wohl mancher deutsche Degen erlag von seiner Hand.
6. Da kam der wackre Schuster von Lauingen daher:
„Ei, lasset mich zusammen mit diesem alten Bär!"
7. Nun ging ein scharfes Klingen der blanken Schwerter los;
es dröhnten Schild und Panzer von manchem harten Stoß.
8. Ein Hieb durchbrach den Schädel; er stürzt: Viktoria!
da lag der große Esel in seinem Blute da.
9. Und lauter Jubel schallte durchs ganze deutsche Heer!
der Kaiser selber eilet auf seinem Roß daher.
10. Und eine goldne Kette, ein Mohrenkops daran,
die hängt der deutsche Kaiser dem braven Schuster au.
11. Darnach beschloß zu Lauingen ein Hochwohlweiser Rat
Zu Ehren eines Lauinger Schuhmachers Heldeuthat:
12. „Es soll derselbe Mohrenkops Hinsort im Wappen stehn."
Und also ist zur selben Stund' in Lauingen geschehn.
(Alexander Schöppuer.)
c. Bei der Stadt Donauwörth erreicht das Donauried sein
Ende. Bon dieser Stadt hat uus die Geschichte folgende Schreckenstat*)
aufbewahrt:
\@§ war im Winter 1255 auf 56, als Herzog Ludwig von Bayern
wegen dringender Geschäfte aus längere Zeit verreisen mußte. Seine
junge Gemahlin Maria von Brabant ließ er aus der Burg in Schwäbisch-
Wörth zurück. Aus ihrer Einsamkeit schickte die Herzogin einen Boten
mit zwei Briefen ab. Von diesen war der eine an ihren Gemahl, der
andere an einen befreundeten Grasen gerichtet. Der Bote tras den Herog
in Heidelberg an, verwechselte jedoch aus Unachtsamkeit die Briese.
Ludwig, schon durch den Anblick des Schreibens erregt, hielt einige Aus-
drücke darin sür verdächtig. In rasender Wut eilt er spornstreichs nach
Wörth und läßt, den 18. Jänner, seine treue Gemahlin, ohne deren
Beteuerungen zu beachten, durchs Schwert euthaupteu. Noch in selbiger
grauser Nacht wurde der Leichnam der unglücklichen Herzogin ins Kloster
gebracht und der Abt aufgefordert, ihu zur Ruhe zu bestatten. Dem-
gemäß sand Maria von Brabant ihre Grabstätte in der Frauenkapelle
des Klosters. Bald erkannte der gestrenge Herr die Unschuld seiner
*) Aus: Weiß und Blau.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Otto Lauinger_Schuhmachers_Heldeuthat Alexander_Schöppuer Alexander Ludwig_von_Bayern Ludwig Maria_von_Brabant Maria Ludwig Ludwig Maria_von_Brabant Maria
— 102 —
lichte sieht der König ein Mütterlein, die Enkelin auf dem Schöße,
und lenkt sein Pferd hin, daß Roß und Reiter sie zerstampften. Und
wie der Bauersmann und sein Weib aus der Hütte trostlos treten,
um die sterbende Mutter im Hause zu betten, da hetzt der König die
schnaubenden Rüden auf sie, daß auch sie unter den Zähnen der Bestien
verscheiden. Lachenden Blicks sieht der König zu und mit ihm die
Gattin und Kinder, wie sterbende Menschen im Blnte sich winden.
Da hebt das Mütterlein mit gebrochenem Blick empor die zer-
fleischte Rechte und flucht fürchterlich im Sterben dem König und der
Königin mit ihren sieben Kindern, daß sie die Strafe der Gottheit erreiche
und in Felfen verwandle.
Und die Erde erbebt, der Sturmwind braust, als ob das Weltende
gekommen. Feuer sprüht aus dem Schöße der Erde und wandelt Vater,
Gattin und Kinder in riesige Felsen um.
So steht Watzmann, mit Gattin und sieben Kindern in riesige
Felsen verwandelt, und blickt als ewiges Wahrzeichen hinab in's Berchtes-
gadener Land.
Zusammenfassung: König Watzmann.
Setzen wir nnsern Fuß in den Ort selbst, so finden wir denselben
belebt von Tausenden von Fremden aus allen Ländern der Welt.
Sie alle sind gekommen, um die Wunder dieses Erdenwinkels zu genießen.
Der Berchtesgadener sieht die Fremden gern; sie bringen ihm Verdienst.
— An allen Fenstern, insbesondere in den großen Läden, können wir
Kunstwerke der Bild schnitz er ei in den mannigfaltigsten Formen und
Arten bewundern. Mehr als die Hälfte der Bewohner lebt von dieser
Kunst, die sie iu der unten im Thale liegenden Schnitzschule erlernen.
Berchtesgadener Holz- und Elfenbeinschnitzereien gehen durch den Handel
hinaus iu alle Welt. — Der Ackerbau kann in dem Lande, das zu 2/4
aus Felsen und Bergen besteht, und von dem i/g mit Seen und Waldungen
bedeckt ist, wenig einbringen.
Das Kgl. Schloß Berchtesgadens ist ein langer Bau. Alljähr-
lich im Herbst pflegt unser Prinz-Regent hier Hof zu halten. Zu frühe-
ster Morgenstunde zieht der hohe Herr hinaus iu die Berge, mit jugeud-
licher Frische dem edlen Weidwerk obzuliegen. Außerhalb des Marktes
betreten wir eine Banmanlage, den Luitpo l dsh ain, und hier hat
das dankbare Berchtesgadener Land dem hohen Herrn ein würdig Stand-
bild errichtet. „Auf breitem Marmorsockel erhebt sich die eherne Statue
des Regenten in schmucker Iägertracht: den federgeschmückten Hut aus
dem Haupt, ausgerüstet mit Rucksack, Doppelbüchse und Bergstock. Auf-
recht, in straffer Haltung, grüßt die Gestalt hinüber zu den Hoch-
recken der Alpen, die alljährlich erfüllt find vom frohen Getöse der
Hosjagd."
Zusammenfassung: Berchtesgaden.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
70
Bayern unter Welf Ii.
Habe der römischen Kirche geschenkt und sich standhaft weigere,
ihr Vermächtniß zurückzunehmen, da lösten die enttäuschten Welfen
ihre Bündnisse: der jüngere Welf trennte sich von seiner Ge-
mahlin Mathilde, der ältere Welf sagte sich vom Papste
los und gingen beide zum Könige Heinrich Iv über, der sich zu
dieser Zeit eben in Padua aufhielt. Bereitwilligst gab dieser
dem Vater Welf das Herzogthum Bayern zurück (1096—1101),
vermuthlich als erbliches Herzogthum.
Der zu Anfang des Jahres 1097 erfolgte Tod des Mark-
grafen Azzo Ii von Este lenkte bcn Blick Welfs I nach Ita-
lien , wo seine Stiefbrüder Hugo und Fulko dem väterlichen
Testamente zufolge von der ganzen Verlasscnschast des Vaters
Besitz ergriffen. Welf stieß das Testament un: und verlangte
den gesetzmäßige:: Erbtheil. Da die beiden Stiefbrüder diesen
verweigerten, zog Welf mit einer in Bayern und Kärnthen
aufgebrachten Streitmacht nach Italien, brachte dem Heere seiner
Stiefbrüder empfindliche Nachtheile bei und gewann den größer::
Theil der väterlichen Güter (1098) für sich.
Im Jahre 1100 schloß sich Welf I dem unglücklichen
Krenzzuge Wilhelms von Aquitanien nach dem hl. Lande
an, starb aber im nächsten Jahre auf der Rückkehr von diesem
Zuge zu Paphos auf der Insel Cypern (13. Nov. 1101). Er
hinterließ zwei Söhne, Welf und Heinrich, von denen ihm
jener in Bayern, dieser in den schwäbischen Grafschaften
nach folgte.
§ 45. Welf Ii (1101 — 1120), ein wegen seiner Leut-
seligkeit und Liebe zu den Künsten des Friedens allgemein ver-
ehrter Fürst, entschied sich bei dem Zwiste, der (1104) zwischen
dem Kaiser Heinrich Iv und seinem zweitgebornen Sohne,
Heinrich, ausbrach, zu Gunsten des letzter:: und stellte diesem,
als es zwischen Vater und Sohn zum Krieg kam, seine ganze
Streitmacht zur Verfügung. Der Kaiser fiel in die Hände seines
Sohnes, der ihn auf einer Versammlung zu Ingelheim unter
Androhung des Todes zur Abtretung der Regierung zwang, an-
geblich, um den Zwiespalt zwischen Staat und Kirche zu beendi-
gen. Der Kaiser entfloh nach Lüttich und fand Unterstützung
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Welf_Ii Welf Mathilde Welf Heinrich_Iv Heinrich Welf Hugo Fulko Welf Welf Welf_I Wilhelms_von_Aquitanien Wilhelms Welf Heinrich Heinrich Welf_Ii Heinrich_Iv Heinrich Heinrich Heinrich
Ober- u. Niederbayern unter Ludwig dem Bayern. 151
mit aller: Stimmen zum deutschen Könige *). Statt nun nach
altem Herkommen seinen Gegner auf den: Wahlplatze mit be-
waffneter Macht zu erwarten, führte Karl seine Truppen dem
Könige Philipp Vi von Frankreich zu und erlitt an dessen
Seite durch die Streitmacht des Königs Eduard Iii von Eng-
land bei Crecy in der Picardie (27. August 1346) eine grauen-
volle Niederlage. Sein Vater Johann, der sich an der Seite
zweier Ritter in die Schlacht gewagt, fand den Tod, er selbst
erhielt drei Wunden und rettete sich nur durch eilige Flucht.
Auf den Ruf Ludwigs Iv traten jetzt (11. September 13-16)
die Stände des deutschen Reiches, darunter die Deputirten aller
Reichsstädte, zu Speyer zusammen und-erklärten die Wahl
Karls als eine erschlichene für ungiltig, worauf dieser sich an-
fänglich zu seinem Großoheim Balduin nach Trier, und dann,
als er sich dort nicht mehr für sicher hielt, nach Böhmen
zurückzog. Ludwig ward über den Rüstungen, die er zur voll-
ständigen Demüthigung des Gegeilkönigs unternahm, von: Tode
ereilt. Am 11. Oktober 1347 überfielen ihn Schmerzen der
Eingeweide. Um sie zu lindern, ritt er auf die Bärenjagd. Da
traf ihn unweit Fürstenfeld ein Schlagfluß, der seinem Leben
nach wenigen Minuten ein Ziel setzte. Der Anger, wo er in
den Armen eines Bauern starb, heißt seit dieser Zeit die Kaiser-
wiese. Seine Leiche wurde anfänglich in der Klosterkirche zu
Fürstenfeld beigesetzt, dann aber durch die Bürger von
München nach ihrer Stadt geführt. Als sich die Augustiner-
Mönche weigerten, den Leichnam in ihre Gruft aufzunehmen,
ward er in der (damaligen) Frauenkirche**) an der Seite
*) Bei diesem Feste des Meineids siel die große Reichsfahne in den
Rhein und wurde nicht mehr aufgefunden.
**) Diese wurde im fünfzehnten Jahrhunderte niedergerissen und der
hiedurch gewonnene Platz beim Aufbau der jetzt stehenden Frauenkirche (er-
baut von 1468—1488) benutzt. Vermuthlich ließ mau beim Abbruche der
alten Frauenkirche die vorhandene Gruft unverändert stehen und behielt sie
als solche für die neue Kirche bei, woraus sich erklärt, daß sie nach Stil und
Umfang (sie hat beiläufig nur sechs Schritte in der Breite, acht bis zehn in
der Länge und zehn Schuh in der Höhe) mit dem sonstigen Bau nicht har-
monirt. Vgl. Lipowsky's Urgeschichten von München Ii. Theil S. 147—172.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_dem_Bayern Ludwig Karl Karl Philipp_Vi_von_Frankreich Philipp Eduard_Iii_von_Eng- Eduard Crecy August Johann Johann Ludwigs Karls Balduin Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Niederbayern Speyer Karls Trier Rhein
Igo
Brandenburg und die Niederlausitz
Rupert I und der Erzbischof Piligrim voll Salzburg zu
Schärding den Frieden.
Die österreichischen Herzoge erhielten Tyrol, der Her-
zog Stephan Ii von Niederbayern-Landshut erhielt nur
die der Margaretha Maultasche als Wittibgut verschriebenen Herr-
schaften Rattenberg, Kufstein, Kitzbühel, die (seit 1356)
an die österreichischen Herzöge verpfändete Festung Schärding,
Buch und Weißenhorn in Schwaben*) und die Verheißung
einer Summe von 1 16,000 Goldgulden, die aber nie be-
zahlt wurden.
Margaretha Maultasche, welche schon im Jahre 1363
(Urkunde gez. zu Botzen am 19. September 1363, zu Meran
am 1. Oktober desselben Jahres bestätigt) die Regierung Tyrols
an den Herzog Rudolf Iv von Oesterreich abgetreten und
seit dieser Zeit in Wien gelebt hatte, staxb dort am 3. Oktober
1369 und wurde im Kloster zum heiligen Kreuz beigesetzt.
Ihre Schwiegertochter Margaretha war gegen vier Jahre
früher (14. Januar 1366) zu Brünn gestorben. Diese hatte sich
im Laufe des Tyroler-Erbsolgestreitcs (26. Februar 1364) dem
Bruder Kaiser Karls Iv, dem Markgrafen Johann Heinrich
von Mähren, demselben, mit dem ihre Schwiegermutter Mar-
garetha schon vor zwei und zwanzig Jahren in putativer Ehe
gelebt hatte, antrauen lassen, damit dem Hause Habsburg in der
Behauptung Tyrols die Unterstützung des Kaisers nicht entgehe.
B.
Brandenburg und die Niederlausitz
(1351-1373)**).
§ 68. Diese Länder erhielten dem Theilvertrage von 1351
zufolge Ludwig Vi, der Römer, und sein Bruder Otto V;
*) Buch und Weißenhorn in Schwaben gehörten zum Rücklasse des
Grafen B erch told von Neyffen, dessen Erbtochter Anna 1343 mit Fried-
rich, dem Sohne Herzogs Stephan Ii von Niederbayern-Landshut, verehe-
licht war.
**) Die Regenten aus dem Hause Wittelsbach während dieser Zeit waren:
Ludwig Vi, der Römer, und dessen Bruder Otto V
1351—1366 1360—1373.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Stephan_Ii_von_Niederbayern-Landshut Margaretha_Maultasche Margaretha_Maultasche Rudolf_Iv_von_Oesterreich Rudolf Margaretha Karls Johann_Heinrich
von_Mähren Johann Heinrich Ludwig_Vi Ludwig Otto Anna Stephan_Ii_von_Niederbayern-Landshut Ludwig_Vi Ludwig Otto
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg Rattenberg Meran Wien Karls Niederlausitz Schwaben Hause_Wittelsbach
162 Brandenburg und die Niederlausitz unter Otto V.
andere Tochter des Kaisers, Katharina, zur Frau, die zuvor
an den österreichischen Herzog Nudolf Ii verheirathet und seit
17. Juli 1365 Wittwe war. Nicht volle zwei Monate nach der
Vermählung Otto's V starb Ludwig Yi der Römer (14. Mai
1366) kinderlos, und des Kaisers Eidam, Otto V, hatte nun
Brandenburg und die Niederlausitz allein zu verwalten.
§ 69. Otto Y (1366—1373) kümmerte sich wenig um
die Negierung und zog sich durch seine lockere Lebensweise viele
Unruhen und Verdrießlichkeiten zu. Um Geld zur Befriedigung
seiner Vergnügungssucht zu erhalten, verpfändete er sogar seine
ordentlichen Landesgefälle und verkaufte das Münzrecht, wodurch
er allgemeine Unzufriedenheit erregte. In dem Kriege, der 1370
mit Pommern ansbrach, ermannte er sich, gerieth aber in eine
bedenkliche Lage, weil ihn sein Schwiegervater, der Kaiser Karl Iv,
ganz ohne Hülfe ließ. So zur Einsicht geführt, daß er von dem
Hause Luxemburg nichts Gutes zu erwarten habe, vertraute er
sich seinem Bruder Stephan Ii an, der sogleich seinen Sohn
Friedrich (1371) nach Brandenburg schickte. Kaum war dieser
iu Brandenburg angekommen, so stieß Otto V die Erbverbrü-
derung mit Kaiser Karl um und setzte, da er von seiner Ge-
mahlin Katharina, die von ihm getrennt (zu Prag) lebte,
keine Leibeserben zu erwarten hatte, seine Bruder und seine Neffen
als Nachfolger in der Mark ein. Friedrich half jetzt seinem
Oheim die Pommern besiegen und kehrte gegen das Ende
des Jahres 1371 nach Bayern zurück. Im Mai 1373 ging
Friedrich abermals nach Brandenburg und brachte dem von
allen Geldmitteln entblößten Otto V 200,000 Gulden, wofür
ihn dieser die Altmarkund Priegnitz verpfändete und durchsetzte,
daß dem Prinzen Friedrich und seinen Erben in der Mark ge-
huldigt wurde.
So bald der Kaiser hievon Nachricht erhielt, besetzte er die
Mark mit überlegener Macht, so daß Otto V und sein Neffe
Friedrich gezwungen waren, die Niederlansitz und Bran-
denburg mit Vorbehalt der Kurwürde an des Kaisers Söhne
Wenzel, Sigmund und Johann (17. und 18. August 1373)
abzutreten. Dagegen übergab der Kaiser die meisten seiner in
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Otto_V. Katharina Nudolf Ludwig_Yi_der_Römer Ludwig Otto Otto Karl_Iv Karl Stephan_Ii Friedrich_( Friedrich Otto Karl Karl Katharina Friedrich Friedrich Friedrich Otto Friedrich Friedrich Otto Friedrich Friedrich Johann_( Johann August
236
Bayern unter Maximilian I.
Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes
Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den
Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände
auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen.
Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe
von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben.
Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher
nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian
vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung
zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli
1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch-
tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold
als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe
von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg,
des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten
unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal-
tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren,
die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze.
Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen;
zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian
zum Bund es-Obersten ernannt.
Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten
Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu-
treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine
Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen,
in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten
zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver-
sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger-
meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen,
welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen
Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte,
fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung,
welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das
Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge-
fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert
und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die
Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Maximilian Maximilian Leopold Leopold Maximilian Maximilian Maximilians Wilhelm August Lorenz_von_Wensin August