40 Innere Zustände Bajoariens unter d. Karolingern.
Gerichtsstätten änderte sich zwar nichts, aber der Personen, die
vor dieselben gezogen werden konnten, wurden allnrählig weniger.
Auch weltliche Große bekamen solche Befreiungen von der gau-
gräflichen Gerichtsbarkeit.
Die Besitzungen der Kirche sind unter den Karolingern
bedeutend vermehrt urrd durch königliche Privilegien den all-
gemeinen Verpflichtungen, die auf dem übrigen Staatsgute laste-
ten, theilweise entzogen worden, so daß sie gefreite Bezirke bil-
deten, in welchen die Inhaber ausgedehnte Rechte gerichtlicher
und finanzieller Natur auszuüben hatten. Einige Sprengel
Bajoariens, der erzbischöfliche von Salzburg xutb die bischöflichen
von Negensburg und Passau nahmen in diesem Zeiträume durch
die Eroberungen der Karolinger eine ungeheuere Ausdehnung an:
das Erzbisthum Salzburg erstreckte sich bis an die Naab in
Ungarn und an die Drau in Kroatien; das Bisthum Negens-
burg reichte tief nach Böhmen hinein bis nach Prag, das Bis-
thum Passau dis nach Mähren, Ungarn und Böhmen. Wie
dadurch der kirchliche Besitzstand Bajoariens nach Außen, so ward
er nach Innen durch Erbauung mib Dotirung von Klöstern und
Kirchen erweitert, an welcher die karolingische Herrscherfamilie
den thätigsten Antheil nahm. Zu Negensburg stiftete Hemma,
die fromme Gemahlin Ludwigs des Deutschen, in: Jahre 83 t
das Kloster zu Obermünster, zu Altötting, einem seit den
Zeiten des hl. Rupert durch ein Mnttergottesbild berühmten und
vielbesuchten Wallfahrtsort im Bisthum Passau, erbaute König
Karlmann (f 880) ein Benediktinerkloster und eine Stifts-
kirche, die aber bald nach ihrer Entstehung von den Ungarn in
Asche gelegt wurden, während die alte Mnttergottes-Kapelle mit
dem hl. Bilde wunderbar von den Flammen verschont blieb.
Neben den karolingischen Großen thaten auch die Landleute Ba-
joariens viel zur Mehrung des Kirchengutes, indem sie viele
Kirchen und Kapellen erbauten und mit Grundstücken aller Art
ausstatteten. Der Grundbesitz bildete nebst den Zehnten, die
auch von den Gütern und Einkünften der Krone entrichtet wur-
den, die Haupteinknnfts-Quelle der Kirchen; 31t ihnen kamen
noch besondere aus Schenkungeil herruhrende, wie Jagd, Fischerei,
auch schon Ueberweisung von Salz- imb Zollgefällen. Verwendet
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
236
Bayern unter Maximilian I.
Fürstenthümern versorgt waren, für deren Erhaltung großes
Interesse tragen mußte. Die ersten Eröffnungen ließ er den
Gesandten der geistlichen Kurfürsten und anderer katholischer Stände
auf dem Ncichstage zu Regens bürg vom Jahre 1608 machen.
Bald darauf schickte er einen eigenen Abgeordneten an die Höfe
von Mainz, Köln und Trier, um die Sache zu betreiben.
Den Wünschen des Kurfürsten von Mainz nachgebend, welcher
nicht gerne den Anfang machen wollte, bestrebte sich Maximilian
vor Allem, die oberländischen Stände zu einer näheren Vereinigung
zu bewegen, und nach vielfachen Bemühungen wurde am Io. Juli
1609 in München der erste Bundcsvertrag von den Bevollmäch-
tigten des Herzogs von Bayern, des Erzherzogs Leopold
als Bischofs von Straßburg und Passau, dann der Bischöfe
von Würzburg, Konstanz, Augsburg und Regensburg,
des Propstes von El lw an gen und des Abtes von Kempten
unterzeichnet. Als Zweck des Bündnisses erklärte man die Erhal-
tung des katholischen Glaubens, die Abwendung besorgter Gefahren,
die Handhabung des Religionsfriedenö und anderer Reichsgesetze.
Die Verbündeten sollten einander gegen jeden Angriff vertheidigen;
zugleich wurde ein Geldvorrath gebildet und Herzog Maximilian
zum Bund es-Obersten ernannt.
Nachdem dieß geschehen, ward den drei geistlichen Kurfürsten
Nachricht ertheilt mit der Einladung, dem neuen Vereine beizu-
treten. Maximilians Vater, der alte Herzog Wilhelm, machte eine
Reise an den Rhein, angeblich um eine Brunnenkur zu gebrauchen,
in Wirklichkeit aber, um den Eifer der drei geistlichen Kurfürsten
zu beleben. Zu Mainz, wo sie sich am 23. August 1609 ver-
sammelten, erschien auch ein bayerischer Gesandter, der Jäger-
meister Lorenz von Wensin, um jede Bedenklichkeit zu besiegen,
welche die geistlichen Herren von dem Eintritte in den katholischen
Bund abhalten konnte. Die Vorstellungen, welche dieser machte,
fanden um so eher Eingang, als die gewaltthätige Behandlung,
welche sich kurz vorher der Kurfürst von der Pfalz gegen das
Hochstift Speyer erlaubt hatte, den geistlichen Fürsten die Ge-
fahr zeigte, welcher sie sich aussetzten, wenn sie ferner abgesondert
und wehrlos blieben. Am 30. August Unterzeichneten sodann die
Kurfürsten von Mainz, Köln und Trier die Urkunde ihres
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_I. Maximilian Maximilian Leopold Leopold Maximilian Maximilian Maximilians Wilhelm August Lorenz_von_Wensin August
322
Bayern unter Karl Theodor.
Ludwig Xvi von Frankreich um Vermittlung gewendet hatte.
Als Friedrich Ii eine an den Wiener Hof schriftlich erlassene
Abmahnung nicht befolgt sah, ließ er (im Juli 1778) seine
Truppen in Böhmen einrücken. Maria Theresia sah den Krieg
so ungerne, daß sie nach einigen Märschen imb unbedeutenden
Scharmützeln (im August) ihren Minister Thugut an den
König nach Kloster Braunau sandte und heimlich, ohne Wissen
ihres Sohnes, über den Frieden unterhandeln ließ. Der alte
Preußenkönig wwllte nichts aufs Spiel setzen und war zu
billigen Vergleichsvorschlägen geneigt; allein Joseph und der
ihm ergebene Kaunitz beharrten auf einer Entscheidung durch
die Waffen. Im Winter 1778 begann der Krieg auf's neue in
Oberschlesien, wurde aber, nachdem (gegen das Ende von
1778) ein Heer der russischen Kaiserin Katharina drohend an
Oesterreichs Grenzen erschienen war, vor einem entscheidenden
Treffen in den ersten Tagen des März 1779 abgebrochen. Am
7. März 1779 wurde ein Waffenstillstand geschlossen und als-
bald zu Teschen ein Congreß eröffnet, dessen Verhandlungen
der Entwurf zu Grunde gelegt wurde, den der französische Ge-
sandte zu Wien, Baron von Breuteuil, gefertigt und dabei
den Vergleichsvorschlag, den Friedrich Ii im abgclaufcnen Jahre
im Kloster zu Braunau entworfen, wesentlich berücksichtigt hatte.
Die Hauptpunkte des am 13. Mai 1779 Unterzeichneten Friedens
waren: Oesterreich erhält von Bayern das Inn viertel, d. i.
den von den Flüssen Donau, Inn, Salza und Traun umfaßten
Bezirk, gibt alles andere in Besitz genommene Land zurück und
entsagt den Ansprüchen darauf; Preußen erhält die Zusicherung
der Erbfolge in Ansbach und Baireuth, Sachsen für seine
Ansprüche sechs Millionen Gulden und der Herzog von Meck-
lenburg das Privilegium, daß seine Unterthanen von seinen
Gerichten nicht an das Reichsgericht appellircn dürfen (privile-
gium de non appellando). Salzburg, das von älteren Zeiten
her eils Millionen meistens aus Rechnungen über Salz forderte,
erhielt 430,000 Gulden, und der schwäbische Kreis, der
Donauwörth als ehemalige Reichsstadt begehrte, bekam 10,000
Gulden. Die Theilnehmer des Friedens erkannten die Erbfolge
der pfälzischen Wittelsbacher in Bayern an und sicherten den
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Extrahierte Personennamen: Karl_Theodor Karl Ludwig_Xvi_von_Frankreich Ludwig Friedrich_Ii Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia August Joseph Kaunitz Katharina Friedrich_Ii Friedrich
281
Bayern unter Maximilian Ii Emanuel.
Während die versprochenen Truppen aus Frankreich unter
dem Marschall Villars Bayern zu erreichen strebten, brachen
des Kaisers Heere von zwei Seiten in dieses Land ein. Eine
Abtheilung, von dem Grafen von Schlick befehligt, überschritt
den Inn, die andere, dem Grafen Limburg-Styrum unter-
geordnet, drang in die Oberpsalz. Max begegnete nun, so
gut er konnte, den beiden feindlichen Feldherren, gewann manchen
Vortheil über sie und versicherte sich der Reichsstadt Regens-
burg, um das weitere Vordringen des Feindes zu hindern
(8. April 1703). Mittlerweile war der französische Marschall
Villars mit 28,000 Mann und 40 Kanonen durch den Schwarz-
wald und das Kinzinger Thal gezogen und vereinigte sich (am
12. Mai 1703) bei Tuttlingen in Schwaben mit der bayerischen
Armee. Da noch ein anderes französisches Heer, von dem Her-
zog von Vendome geführt, von Italien her gegen Oesterreich
ziehen sollte, so entwarf man den Plan, Max Emanuel solle
durch Tyrol diesem Heere entgegen gehen und nach gelungener Ver-
einigung in die kaiserlichen Erblande einfallen, während Villars
die Donau bewachte. Daher wandte sich der Kurfürst am
14. Juni 1703 mit 9000 Bayern und 5000 Franzosen nach
Tyrol, nahm die Festung Kufstein, welche den Weg in's
Land öffnete, drang ungehindert bis Innsbruck und ließ an
allen wichtigen Punkten kleine Besatzungen zurück (2. Juli 1703).
Auf dem Wege von Innsbruck nach dem Brenner stellte sich
dem weiteren Vordringen der. Bayern das Tyroler Landvolk ent-
gegen und vertilgte von den Bergen aus manchen Schlachthaufen.
Da Emanuel auch noch von kaiserlichen Truppen auf allen
Seiten angegriffen wurde, sah er sich zum Rückzüge gezwungen,
auf welchem der kaiserliche Revierförster Anton Lechleitner
bei dem sogenannten reißenden Rang gen oder Marti ns -
bühel, Zirl gegenüber, den geflissentlich zur rechten Seite des
Kurfürsten reitenden Kammerherrn Grafen Ferdinand von Arco
mit einer Kugel durchbohrte. Rach diesem Rückzüge Emanuels gingen
nicht nur alle Eroberungen in Tyrol bis auf Kufstein verloren,
sondern die Tyroler nahmen an den Grenzorten (Murnau,
Oeschelle, Schweiganger) schreckliche Rache. Max Ema-
nuels Lage ward mit jedem Tage bedenklicher, denn fünf feind-
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_Ii_Emanuel Maximilian Max Max_Emanuel Max Emanuel Anton_Lechleitner Marti Ferdinand_von_Arco Ferdinand Murnau Max_Ema- Max
336 Bayern unter Maximilian Iv Joseph.
war der Feldzug von den Oesterreichern unter Erzherzog
Karl in Deutschland, und von den Nüssen unter Suwarow
in Italien siegreich eröffnet. Um Bayern eine Achtung gebietende
Stellung zu geben, war eine Mehrung seiner Strcitkräfte um
so dringender nothwendig, weil Kaiser Paul I von Rußland
nach dem unglücklichen Treffen, welches seine Truppen unter
Korsakow gegen die Franzosen unter Massen« bei Zürich
(24. September 1799) lieferten, seine Gesinnung gegen Frank-
reich änderte und seine Truppen zurückzog. Zur Mehrung des
bayerischen Heeres mangelten aber die Mittel, und dieselben im
Lande aufzubringen, bestand keine Hoffnung. Deshalb nahm
Bayern von England Hilssgelder und rüstete mit denselben
zu dem bisherigen Heere von 14,000 Mann ein zweites von
12,000 Mann. Die Verpflegung dieser Truppen übernahm
England durch einen in Amberg (15. August 1800) abge-
schlossenen Vertrag, in welchem es auch dem Kurfürsten den
ungeschmälerten Besitz seines Gesammtgebiets gewährleistete. Die
verstärkte bayerische Armee rückte nun in Verbindung mit öster-
reichischen Truppen an den Mail: und Rhein, aber ein großes
französisches Heer unter Moreau drängte die Verbündeten bis
in's Innere von Bayern zurück. Zn gleicher Zeit war Napo-
leon Bonaparte nach seiner Rückkehr vom ägyptischen Feld-
zuge und seiner Ernennung zum ersten Cónsul der französischen
Republik mit einer ungeschwächten Armee über den großen
St.bernhard gedrungen und hatte in der Schlacht bei Marengo
(14. Juni 1800) gesiegt. Auf die Nachricht von diesem Erfolge
der französischen Waffen drang Moreau in Bayern vor, nahm
(27. Juni 1800) München und bald darauf (7. Juli 1800)
Landshut. Kurfürst Maximilian Iv hatte sich nach dem
Falle Münchens nach Amberg zurückgezogen (27. Juni 1800)
und erließ von dort aus (10. November 1800) ein Toleranz-
Edikt, welches auch den Nichtkatholiken die Niederlassung in
Bayern gestattete.
Unterdessen hatte Oesterreich, um von dem siegreich vor-
dringenden Moreau Waffenstillstand zu erhalten, den Franzosen
durch die Verträge zu Parsdorf (unweit Ebersberg) vom 15. Juli
und zu Hohenlinden (acht Stunden von München) vom 20. Septbr.
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_Iv_Joseph Maximilian Karl Karl Suwarow Paul_I_von_Rußland Bayern_von_England_Hilssgelder August Maximilian_Iv Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien England Amberg Rhein Marengo
( Bayern Amberg Bayern Oesterreich Ebersberg
338
Bayern unter Maximilian Iv Joseph.
war, daß Oesterreich so hochgehende Forderungen stelle, ohne die
Zustimmung Frankreichs für sich zu haben, so warb der bayerische
Kursürst um die Freundschaft und Hilfe des Kaisers Alexander
von Rußland, des Sohnes und Nachfolgers Paul I. Oester-
reichs Gelüsten fand am Petersburger Hofe allgemeine Mißbillig-
ung, und bald darauf (18. August 1802) ließ Rußland und
Frankreich im Einverständniße mit dem deutschen Kaiser dem
Reichstage zu Re g eus bürg einen durch den französischen
Minister Talleyrand und den russischen Kanzler Kurakin
bearbeiteten Plan über die Entschädigung der deutschen Fürsten
für ihre Verluste am linken Rheinufer und über die künftige
Gestaltung Deutschlands vorlegen, der einem Ausschüße von acht
Reichsstanden, Reichs députation genannt, zur Prüfung und
Berichterstattung überwiesen wurde. Rach vielen Unterhandlungen
erschien (am 23. November 1802) das Endresultat der Ausschuß-
Berathungen in einem Hauptentschädigungsplan, dessen Inhalt
der deutsche Reichstag am 25. Februar 1803 unter dem
Namen des Neichsdeputations-Hauptschlusses (aus 89
Paragraphen bestehend) annahm.
Der Kurfürst von Psalzbayern, welcher unter alleu
Reichsständen durch den Luneviller Frieden am meisten, nämlich
alle pfälzischen Besitzungen jenseits und diesseits des Rheins mit
Ausnahme des Herzogthums Berg verloren hatte, erhielt dafür
als Ersatz:
a) die Hochftister Würzburg, Bamberg, Augsburg (doch nicht
die Reichsstadt), Freysing, einen Theil von Eichstädt und
Passau nebst den mittelbaren Klöstern innerhalb dieser Gebiete;
b) die 13 Reichsabteien: Kempten, Ebrach, Elchingen, Irrste,
Kaisheim, Ottobeuren, Roggenburg, Söflingen, St. Ulrich
und Afra (im Hochstiste Augsburg), Ursberg, Wettenhausen,
Wengen (in Ulm) und Waldsassen. Kurfürstliches Bcsitz-
ergreifungspatent vorn 26. November 1802;
e) die 15 Reichsstädte: Bopsingeu, Buchhorn, Dinkelsbühl,
Kausbeuren, Kempten, Leutkirch (mit Heide), Memmingen,
biet bis an den Lech vorzurücken, und würden zur Folge gehabt
haben, Bayern ganz aus der Zahl der Mächte zu vertilgen."
Ob diese Anschuldigung begründet gewesen, steht dahin; Oesterreich stellte der
französischen Note die Behauptung entgegen, „daß es nur ein Vorrücken
bis an die Isar mit Ausnahme Münchens beabsichtigt habe."
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_Iv_Joseph Maximilian Alexander
von_Rußland Alexander August Ulrich Buchhorn
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheinbundstaaten Bayern Regensburg Österreich Regensburg Wien Wien Donauuser Aspern Salzburg Berchtesgaden Schonbrunn_Jnnviertel England Wien Bayern Mantua Napoleons Tirols Norddeutschland Spanien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Franken
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— Ho —
getreuen Untertanen nicht in den Lall zu setzerr, bei Unserer etwaigen Gefangennahme Unsere Freiheit mit zu drückenden Kosten zu ersaufen . . _ Würzburg, 30 August \800. Georg Karl."
Diesmal begab sich der Fürstbischof nach Meiningen. Die Ordnung des Reisezuges teilt uns ein gleichzeitiges Schriftstück mit:
V Chaise: 6 Eeibpferbe (6 Happen) { Sürst, Gesandter 0°,, Schlick,
| von Fechenbach, oon Speth.
(Herr von Ittofell, Bofmar^ schall von Reigersberg, 6of-kaplan Leibes.
Z. Chaise: 2 Postpferde .... — Bediente.
| Zerrn Gesandten von Schlick, Chaije: . J Beichtvater, \ Kammer-
diener.
5. Chaise: , Postpferde . . . , / 2geheimeko„zlisten, ,Kam-
\ merötener, \ Kammerlarei.
6. Chaise: 4 Tier.......................— \ Küchenmeister, 3 Koch.
7. Lhoise: 2 Postpferd (neue Kalesche) j ' «‘unt-fchenf , Kammer-
| laset, \ btlberdtener.
8. Chaise: Küchenfalesche mit * Tieren i ' Küchenschreiber, 2 pfört-
9. Chaise: £ine „tourst" mit » Geren | '
^o. Chaise: Kanzleiwagen mith Tieren— \ Kanzleidiener.
2 Silberwagen mit H Tieren, \ Küchenwagen, \ Kellerwagen, \ Wagen für die Koffer, \ Ipageti für die Gardistenbagage.
9. Der Landsturm im Spessart (1799—1800).
Der kurmainzische Kanzler Frhr. v. Albini leitete bei der abermaligen Annäherung der Franzosen gegen das Mainzer Land mit großem (Eifer und seltener Ausdauer die Ausstellung des Landsturmes. Der Landsturm sollte keine regellose Freischar, sondern eine Mannschaft sein, welche nach militärischen Gesetzen einem verantwortlichen Führer, dem Amtsvogt, zu gehorchen, erkennbare Abzeicken zu tragen und bei allen Unternehmungen die allgemeinen Kriegsregeln zu beobachten hatte. Das erste Aufgebot umfaßte meist ledige Leute, das zweite verheiratete und mehr als 50 Jahre alte Männer. Da das Mainzer Crzftift noch die uralte Zenteinteilung, hatte, wurden hiernach Zentkompagnien zu je 300 Mann gebildet. Die Bewaffnung bestand anfänglich oft aus Sensen und Heugabeln, später
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: August Georg_Karl. Fechenbach Speth Chaije Koch
Die Teilnahme der Bayern an der deutschen Kolonisation. 17
gierungsbezirke Gberpfalz, Ober- und Mittelfranken, ferner Sd- und lvest-bhmen, Niedersterreich, Teile von Mhren und Krnten (Karantartien) mit den spter abgegliederten Marken Steiermark und Kram1); selbst im westlichen Ungarn, im Karstgebiet, im nordstlichen Italien treffen wir bayerische Siedler.
Die Kolonisation nahmen vorwiegend die weltlichen und geistlichen Grogrundbesitzer 2) in die Hand; Kleinbauern waren der gewaltigen Ruf-gbe nicht gewachsen. Man lie sich dabei von den verschiedensten Beweg-grnden leiten. Die unternehmungslustigen Groen rechneten aus eine Strkung ihrer finanziellen und politischen Macht, die Kleinen erhofften reichere Ertrge und mehr Selbstndigkeit; dazu kam das Bedrfnis, der wachsenden Bevlkerung Raum zu schaffen.
Die slowenischen Karantanen (Winden) waren von Tassilo Iii. unterworfen worden; zu ihrer Bekehrung grndete der Herzog das Kloster 3nnichen im Pustertal. Nach der Vernichtung der Hvaren traten an die Stelle der Slovenenhuptlinge frnkische Grafen und in die Mission kam ein frischer Zug. Sdlich [der Drau christianisierte Aquileja, nrdlich der Drau Salzburg; die Benediktiner, dann auch die Tistercienser taten sich als Prediger und Kulturtrger gleichermaen hervor. Durch die Macht des Frankenreiches im Rcken gedeckt und gesttzt nahmen die Bayern die friedliche Kolonisation in Angriff; der vorbergehenden Unterbrechung durch die Ungarnstrme folgte seit dem Jahre 955 ein Neuaufleben bis ins 13. und 14. Jahrhundert. Die deutsche Kultur erwies sich hier wie im slavischen Osten berhaupt als berlegen; freilich war die Besiedlung zu ungleichmig und die Kolonistennachschbe reichten trotz mancher Anstze so wenig hin, dem Deutschtum sdlich der Drau zur Herrschaft zu verhelfen, da in der Folge die Slaven sogar vielfach wieder an Boden gewannen.
(Eine bekannte deutsche Sprachinsel in Krain ist die kleine Stadt ottschee mit Umgebung.
Gnstiger stand es in dieser Beziehung mit der weniger gebirgigen Ostmark, dem jetzigen Niedersterreich. Eine andere Grndung Tassilos, das Kloster Kremsmnster, erlangte fr die beginnende Bekehrung der auch hier in geringer Zahl ansssigen Slovenen eine hnliche Bedeutung wie 3nnichen fr Krnten; seit der (Einrichtung der Mark 796 nahm sich vor
1) Tirol gehrte, vom sdlichen Teil abgesehen, zum Herzogtum selbst, ebenso das jetzige Gber st erreich.
2) Heben den Bistmern und Klstern z. B. die Geschlechter der flribonen, tn= dechser, Dachauer, (Ebersberger, euchtenberger, (Drtenburger u. a.; ie Herzoge dagegen standen spter abseits.
Degel, Leitfaden der Bayerischen Geschichte. 2
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TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
I.
Saget imw Ztammksgerzogm is $47.
H+ Das vorgerrnanische Bauern.
Was wir heute Bayern heien, ist im Laufe der Zeiten aus verschiedenen Gebieten zusammengewachsen. Das Stammland der Monarchie, mit dem wir es bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts hinein hauptschlich zu tun haben, umfate ursprnglich im wesentlichen das Hochland zwischen Lech und (Enns, dessen Grenzen dann lang-sam nach Norden, Osten und Sden der die Vberpfalz und Deutschsterreich vorgeschoben wurden.
Die frhesten Spuren menschlichen Vaseins in Hltbaqem sdlich der Donau1) reichen vielleicht bis in die ltere, sicher aber in die jngere Steinzeit zurck? es erweisen dies Funde an der Roseninsel im Starnberger See, bei Regensburg, Straubing und anderwrts. Die neolithische Seit endete in Layern erst um 2000 v. Chr. Die Stein-, spter Bronze-roffen der vorgeschichtlichen Siedler, ihre Gerte und sonstige Reste lassen auf einen kleinen Wuchs der Bewohner schlieen- ihre Volkszugehrigkeit entzieht sich vorlufig unserer Kenntnis. Lange Jahrhunderte nachher finden mir im Alpenvorland eine Bewohnerschaft, deren hhere uere Kultur ganz die Kennzeichen der durch die volle Herrschaft des Eisens charakterisierten sogenannten La Tene*3eit trgt; es waren dies, was auch die Sprach- und Geschichtsforschung besttigt, keltische Stmme, vinde-liker und Noriker. Die vindeliker hatten die schwbisch-bayerische Hochebene inne, die Noriker saen in den Gstalpen. Ein Mischvolk unsicherer Herkunft waren die sdlich der vindeliker wohnenden Rter.
') Nrdlich der Donau, so bei Regensburg, int Iura, am sichersten im Ries fanden sich bereits Spuren des Diluvialmenschen, Reste aus der lteren Steinzeit. Degel, Leitfaden der bayerischen Geschichte. 1
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