Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. V

1912 - München : Oldenbourg
Porwort V Einprägung voil Belang erscheint. Bedarf es noch des besonderen Hinweises darauf, daß die geschlossene Einheit der Sache auch eine wohltätige Förderung des münd - lichen Ausdrucks bedingt? Unzusammenhängende Begriffe und Gedanken können nur eine unzusammenhängende Rede erzeugen. Das vorwiegend induktive Vorgehen weist dein Lehrbuche von vornherein seine Stellung als Führer bei der häuslicheu Wiederholung an. Es soll, wie Hermann Wagner, dieser Altmeister geographischer Wissenschaft und erfahrene Bildner zahl- reicher Generationen geographischer Fachlehrer, mit Recht fordert, ein Kommentar der Karte sein, nicht ein systematisches Kompendium. Dem gleichen Zwecke dient die reiche illustrative Ausstattung mit Landschaftsbildern, Profilen, Diagrammen und Kärtchen. Sie sollen nicht nur zur „freundlichen Belebung" des Buches dienen sondern auch die Unter- läge für ein „System geographischer Demonstration" geben. Das räumliche Ausmaß der einzelnen Teile ist so berechnet, daß es auch gesteigerten Ansprüchen genügen dürfte. Die leichte Überschaubarkeit des Ganzen ermöglicht aber auch in bequemer Weise Kürzungen. Für einfachere Bedürfnisse dürfte die „B u ch a u s g a b e" (351 Seiteu mit 230 schwarzen Abbildungen und 12 Farben- tafeln in Leinwand 3 Mk.) genügen. ' Zu besonderem Danke verpflichtet fühlen sich die Herausgeber Herrn Universitäts- Professor Dr. Pechuel-Loesche in Erlangen für die freundliche Gewährung einer Auswahl aus feinen vielbewunderten Aquas, dann dem leider inzwischen verstorbenen Herrn Geheimrnt Univerfitätsprofesfor T h e o b a l d F i s ch e r in Marburg für die gütige Überlassung einiger Bilder aus dem afrikanischen Mittelmeergebiet, Herrn Geheimrat Universitätsprofessor Dr. Geini tz für Photographien aus der Moränenlandschaft Meck- lenburgs, Herrn Universitätsprofessor Dr. E^ i ch von Drygalski in München für Originalaufnahmen aus den beiden Polargebieten, Herrn Universitätsprofessor Dr. O. Brenner in Würzburg für wertvolle Literaturangaben über ländliche Bauweise und Herrn Professor Dr. M e r z b a ch e r in München für die Erlaubnis zur Reproduktion einer seiner kunstvollendeten Aufnahmen aus dem Tianschangebiet. Dankbar erkennen es die Verfasser auch an, daß die Verlagshandlung weder Mühe noch Kosten gespart hat, um in der Ausstattung des Buches wahrhaft Gediegenes zu bieten. Bezüglich der Aussprache geographischer Fremd namen huldigen die Verfasser dem Grundsatze, daß diese tunlichst den Forderungen unserer Muttersprache angepaßt werde, ganz besonders in jenen Fällen, in welchen die fremdländische Aus- spräche fast allgemein abgelehnt wird. Es widerstrebt uns, Wörter wie Quebec, Moutreal, New Orleans, Jamaica kwibeck, montriol, nju orlius, dscheme'.e aussprechen zu lassen. Ebenso kann es nicht Ausgabe des erdkundlichen Unterrichts sein, einen förmlichen Kursus der Aussprachebezeichnungen zu bieten. Für die Orthographie auch der geogra- phischen Eigennamen war Konrad Dudens vortreffliches Wörterbuch der deutschen Sprache maßgebend, und wo dieses nicht ausreichte, wurde S t i e l e r s Großer Handatlas, 9. Lieferungsausgabe, beigezogen. Als Quelle für die politisch-statistischen Angaben diente der Gothaische Hofkalender. Möge eine billige Kritik entscheiden, inwieweit es den Verfassern gelungen ist, das jedenfalls nicht niedrig gestellte Ziel zu erreichen. An seinem bescheidenen Teil will das Lehrbuch dazu beitragen, den erdkundlichen Unterricht au unseren Schulen anregend und nutzbringend zu gestalten und in der Jugeud ein frohmutiges Streben im Dienste des Vaterlandes zu wecken. Freising und Kitzingen, Ostern 1912. Die Verfasser.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 43

1898 - Schwabach : Schreyer
— 43 — und schaut gegen den Dom; in der andern Hand hält er einen Zettel mit der Inschrift: „Schuck, wie heiß!"*) Das Brückenmännchen soll den Baumeister der Brücke darstellen. Warum aber schaut dieser gegen den Dom? Darüber erzählt uus die Sage**) folgendes: Der berühmte Baumeister des Domes hatte mit dem der Brücke eine Wette vereinbart, daß derjenige, welcher seinen Bau früher vollende, dem Besiegten eine harte Leibesstrafe auserlegen dürfe. Er sollte ver- urteilt werden, den Eselsritt zu machen. Es war aber das kein lustiges Reiten; denn der Granschimmel war eigentlich ein Folterwerkzeug, ge- spickt mit scharfen Eisenspitzen. Wie rührten sich da Meister und Gesellen! Sichtlich schien der Dombau gesegnet. Höher und höher hoben sich die gewaltigen Mauern. Die Brücke jedoch schritt langsam vorwärts. Ins- besondere zur Frühlingszeit und nach heftigen Regengüssen, wenn die Wasser schwollen, mußte die Arbeit oftmals eingestellt werden. In seiner Not rief der Meister den Teusel zu Hilse. Dieser war schnell zur Stelle. Der Teusel versprach, die Brücke zu vollenden, wenn ihm die Seele dessen gehöre, der zuerst über die Brücke gehe. Mit schwerem Herzen ging der Meister darauf ein. Nun ging die Arbeit an der Brücke rasch vorwärts. Bald war das Werk vollendet. Am Tage der Einweihung warf der Meister, ehe jemand von dem herandrängenden Volk die Brücke betrat, seinen Hut weit iu die Fahrbahn. Bellend sprang sein abgerichteter Pudel nach, den Hut zu holen. Ter betrogene Teusel aber packte das Tier und riß ihm den Kopf ab. Das steinerne Männlein aber ließ der Erbauer der Brücke hinsetzen, dem Dombaumeister zum Spott. Jetzt wissen wir, warum das Brückenmännchen gegen den Dom schaut. Zusammenfassung: Die steinerne Brücke. Herzog Heinrich der Stolze erbaute die steinerne Brücke. Diese hat 15 Bögen und ist 300 m lang und 6 m breit. Aus der Brücke steht das Brückenmännchen. e. Das hochragendste, ausfälligste Gebäude Negensburgs ist sein stattlicher Dom. Zwei mächtige, 107 m hohe Türme streben gen Himmel. Das Gotteshaus hat eine Länge von rund 90 m, eine Breite von 40 m und eine Höhe von 40 m. Das westliche Hauptportal ist reich mit kunstvollen Steinhauerarbeiten geschmückt. Das Innere dieses Gotteshauses ist schlicht und einfach. Unter den Altären ist der silberne Hochaltar der kostbarste. — Vor mehr als 000 Jahren wurde der Grund zum Dome gelegt. Jedoch wurde der Bau durch Kriege oft unterbrochen. So standen die Türme 400 Jahre unfertig da. Erst König Ludwig I. brachte diese zur Vollendung. — Nicht weit vom Dome entfernt steht das alte Rathaus mit *) Ohne Zweifel eine Beziehung auf die Dürre des Jahres 1135, welche den Brückenbau ermöglichte. **) Nach einem Aufsatz iu: Weiß und Blau.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 62

1898 - Schwabach : Schreyer
3. Im Moos. Lehrmittel: Einige Stückchen Torf. a. Fahren wir mit dem Flusse weiter. Zu beiden Seiten des Stromes erblicken wir eine einförmige Ebene. Was sagt uns die Karte über die nördliche Begrenzung derselben? Der schwäbische Jura. — Im Süden? Hier wird die Ebene bald wellig. — Am linken Ufer bei Leip- heim liegt das kleine Donauried, am rechten Ufer, oberhalb Donauwörth, das großedouauried. Das Wort Ried bedeutet eiue feuchte, fumpfige Stelle des Erdbodens. Das Donauried ist nur stellenweise fruchtbar. — Auf den Ackern wächst schweres Getreide, die Wiesen geben saftiges Gras. Unter der Rasendecke liegt ein größerer Reichtum, der Tors. Eben ist der „Torfmann" mit Torfstechen beschäftigt. Wir sehen, wie er mittelst eines Stech- scheites die Rasendecke abhebt. Unter derselben erscheint die braune Moormasse. Mit kräftigem Ruck drückt der Torfmnnn das lang- stielige Torfscheit in die Moorerde. Der Hauptbestandteil dieses Werk- zeuges ist eiu rechteckig geformtes, spateuförmiges Eisenstück, dessen Seitenründer aufgebogen sind. Man erhält mittelst desselben die ge- wünschten, stets gleichgroßen Stücke Torfes. Bald liegen lange Reihen von Torfstückchen da. Diese werden nun mit einem Karren weg- gefahren und, immer 6 Stücke kreuzweise übereinander, in langen Reihen auf der Torfwiese, der sogenannten Torsmahd, znm Trocknen ansge- schichtet. Sind die oberen Stückchen dürr, dann werden die Häuscheu „umgebockt", das heißt die Stückchen werden so umgelegt, daß die unteren zum Trocknen nach oben zu liegen kommen. Sind die Torfstücke trocken, so werden sie zu Hausen von je 1000 Stück zusammengetragen und können nun verkauft werden. Bei dem Bahnhof in Leipheim sind große Torf- Magazine, von welchen der Tors im Winter mit der Eisenbahn verschickt wird. Die Arbeit des Torsmannes ist sehr anstrengend; er verlangt daher guten Lohn. Am Ende des großen Donauriedes liegt Donauwörth, wo sich von links her die Wörnitz in die Donau ergießt. Zusammenfassung: Das Ried. Zwischeu Ulm und Donau- Wörth liegt das Donauried. Dasselbe ist stellenweise fruchtbar. Es liefert auch eiu nützliches Brennmaterial, den Torf. Yb. Der Mohrenkopf im Lau inger Wappen. — Im Donau- ried liegt die Stadt Lauingen. Diese führt in ihrem Stadtwappen einen Mohrenkopf. Wie die Stadt zu diesem Wappen gekommen ist, erzählt uns folgendes Gedicht: 1. Ein Schuster war iu Lauiugen; im Frieden flickt er Schuh; im Kriege schlug er ritterlich mit seiner Klinge zu. 2. Da kamen die Hnngaren von Osten in das Land anf ihren schnellen Rossen mit Morden und mit Brand.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 86

1898 - Schwabach : Schreyer
— 8g — Maximilian eum. Darin dürfen besonders fleißige und brave junge Männer unentgeltlich wohnen und studieren. — In dieser Straße finden wir auch das Denkmal, das dem König von seinem Volk errichtet wurde. Zusammenfassung: Die Maximiliansstraße. Ein eigenartiges Gebäude, das seine Entstehung dem König Mar verdankt, müssen wir noch erwähnen: den Glas Palast. Was stellst Du Dir darunter vor? Ein großes Haus ganz aus Glas. — Mau hat zuerst einen großen Rahmenbau ganz aus Eisen errichtet und die Fenster- scheiden dann eingezogen. Man brauchte dazu 30000 Ztr. Eisen und 78000 Glastafeln; 233 m ist der Glaspalast lang. (Unser Seminargebäude hat eine Länge von nur 96 m.) Im Glaspalast werden Kunstaus- stellungeu abgehalten. Zusammenfassung: Der Glaspalast wurde unter dem Könige Maximilian erbaut. Er ist sehr groß und ganz aus Glas und Eisen. Im Glaspalast werden Kunstausstellungen abgehalten, f. Ein Geschenk unseres Prinzregenten Luitpold. Vermutungen: Vielleicht auch Bauwerke oder Denkmäler. Ihr habt recht. Unser Prinzregent schenkte der Residenzstadt eine eiserne Brücke. — Über welchen Fluß sührt wohl diese? Isar. — Mit eiuem einzigen Bogen überspannt die Brücke den rauschenden Gebirgsflnß. Wie wird man die schöne Brücke nennen? Luitp o ld b rü cke. — Die Straße, welche dahin sührt, hat den Namen „Prinzreg ent enst raß e". Sie erstreckt sich von Westen nach Osten und kommt vorüber am Englischen Garten (einer herrlichen Anlage von großer Ausdehnung, 5 km lang, 2 km breit). Auch ein schönes Denkmal ließ der Prinzregent errichten: das Arm ee-Denkmal. Wo sahen wir dieses? Feldherrnhalle. — Dort steht es in der Mitte. Ein bayerischer Krieger beschützt die Gestalt des Friedens. Zusammenfassung: Die Ln itp o ld br ü cke und das Armee- Denkmal — fürstliche Geschenke unseres Prinzregenten. Schlußzusammensassung: Unsere Wittelsbacher haben der Rest- denzstadt des Vaterlandes, „dem allgemeinen Liebling", ihre ganze Gunst zugewendet. So ist München wirklich eine herrliche Königsstadt geworden, von der gesagt werden muß: „Woher einer kommen möge — wenn er einmal da ist, fafjt es ihn schier nimmer fort." 5, Wom Hktoöerfest. Wir reden in dieser Stunde von einem großen Volks- fest in München. Seid Ihr schon aus einem Volksfest gewesen? Alle Schüler erinnern sich der großen Sedanseier vom Jahre 1895. Manche

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 92

1898 - Schwabach : Schreyer
bei günstigem Wetter den See besuchte, wird nie in seinem Leben die schönen Stunden vergessen. Hausausgabe: Sucht auf Eurer Handkarte den Nachbarsee und gebt an, was uns die Karte von ihm erzählt! Merksätze: Die Großstadt München (mit mehr als 400 000 Einwohnern) ist besonders als Kunst- und Handelsstadt, sowie als Uuiversi- tätsstadt berühmt. Ludwig I. verschönte die Stadt durch, herrliche Kirchen, Paläste, Kunsttempel und Denkmäler. — München ist ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Ginfache Skizze: München an der Isar, in der Nähe der Starnberger- und Ammer- see, sowie das Dachauer Moos. B. Begleichung. 1. München und Heimatsort. 2. München und Nürnberg: Großstädte, Handelsstädte, Eisenbahnknotenpunkte; Kunststadt, Fabrikstadt. 3. Ludwig I. und seine Schöpfungen. C. Anwendung (und zur Konzentration). 1. Darstellung der angegebenen Skizze im Sandkasten. 2. Übungsaufgaben und Fragen. 3. Lesebuch: Geeignete Stücke. 4. Aussatz: a. Im Da chauer Moos. b. Wie es im alten München ausgesehen hat. e. Die Bavaria. 6. Auf dem Oktoberfest, e. Am Starnbergersee. 5. Zum Vorlesen. Gedicht von Peter Auzinger in oberbayerischer Mundart:

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 17

1898 - Schwabach : Schreyer
— 17 — 5. Aufsätze: a. Die Kinderzeche. b. So G'sell, so! In Nördlingen ruft nachts jede halbe Stunde der Nachtwächter zum Turmwächter hinauf: „So Gesell, so!" Der Turmwächter läßt dieselben Worte hören. Das kommt von folgender Geschichte. Einst hatten die mächtigen Grafen von Ottingen mit der freien Reichsstadt Nördlingen im Ries eine Fehde. Aber sie konnten die Stadt nicht erobern. Da versprachen sie dem Thorwächter viel Geld, wenn er das Thor offen ließe. Der Thorwächter sperrte nicht zu, sondern lehnte das Thor nur au. Mit klopfendem Herzen ging er in sein Tnrmstübleiu hinaus. — Zum Glück entlief einer armen Frau ein Schwein. Es rannte grunzend an das Thor. Dieses gab sogleich nach. Die Frau erschrak ordentlich, wie sie sah, daß zur Kriegszeit nachts das Thor offen war. Zornig rief sie zum Thorwächter hinauf: „So G'sell, so!" Dann lief sie zum Bürgermeister und erzählte ihm alles. Sosort wurde das Thor zugesperrt. Als die Feinde an das Thor kamen, war es versperrt, und sie mußten mit leeren Händen umkehren. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. (Nach einem Schüleraussatz.) c. Vom Riessee. Das Ries war in alter Zeit ein See. Juraberge bildeten sein Gestade. Endlich durchbrach der See bei Harburg den Jura. Darüber erzählt eine Sage das Folgende: Als Jesus in Jerusalem ans Kreuz geschlagen wurde, besand sich dort ein Öttinger Graf. Derselbe teilte dieses traurige Ereignis seinem Bruder daheim mit. Dieser ließ ihm als Neuigkeit melden, daß der Riessee nach Süden abgelaufen sei. Der fruchtbare Riesboden und viele Versteinerungen geben heute uoch Kunde von dem Riessee. Geographie von Bayern.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 74

1898 - Schwabach : Schreyer
— 74 — Pfeifen der Lokomotiven, das Klirren der Ketten und Puffer, das Ächzen der schwerbeladenen Güterwagen. — Und erst die Menschenmenge in den Hallen, im Durchgang, aus dem Bahnsteig, in den Wartesälen und am Bahnhofplatz! — ähnlich auch in München. Je mehr wir uns den riesigen Ein- und Aussteigehallen nähern, desto breiter wird die Fahrbahn. Nicht nur nebeneinander laufen die Schienenstränge, auch übereinander. Der Lärm ist betäubend. Taufende von Wagen, teils in Ruhe, teils in Bewegung, sind hier zu sehen. Aussallend groß ist die Zahl der weiß angestrichenen Bier wagen. Wir lesen im Vorbeifahren : Löwen- bräu, Hackerbräu, Hosbräuhaus und andere Ausschristen. Ihr habt diese Wagen oft dnrch Schwabach fahren sehen. Gleichzeitig mit unserem Zug fahren mehrere Züge ein; andere verlassen gerade die bayerische Königsstadt. — Wer zur Nachtzeit in München einfährt, wird staunen über die Bahnhofbeleuchtung. Hunderte von elek- trifchen Bogenlampen verbreiten Tageshelle. Viele, viele Signallaternen und die Glutaugeu der Lokomotiven bringen Abwechslung in das Bild. — Schon eine Viertelstunde bewegt sich der Zug im Bahnhos. Da — ein letzter Pfiff, und bald fahren wir in die riefige Bahnh ofhalle. Weitgefpannte eiserne Bogen tragen das schwere Glasdach. — Wir steigen ans. Ungefähr 4 Stunden brauchte unfer Schnellzug von Schwabach nach München. Zusammenfassung: Einfahrt in München. .Unsere Königs- stadt hat einen sehr großen Bahnhos. 2. Mit einem ganzen Menschenstrom werden wir den Ausgängen zugeschoben. Endlich stehen wir an der äußeren Säuleuhalle. Vor uns liegt der große Bahnhosplatz. rings umgeben von riesigen Gebäuden, meist Gasthöfen. Ist das ein Leben auf diesem Platze! Fuhrwerke aller Art, Droschken, Straßenbahnwagen, Hotel-, Paket-, Hand- und Lastwagen weichen geschickt einander aus. Wenn wir uns jetzt iu das Durcheinander von Fahrzeugen wagen, müssen wir auf der Hut sein, damit uns kein Unfall zustößt. Nun haben wir genug vou dem Trubel! Aber wohin? Fächerartig führen mehrere Straßen in das Stadtinnere. Doch wir haben ja einen Plan") und finden uns bald zurecht. Zusammenfassung: Reges Leben herrscht am Bahnhvsplatz. 3. Ium Marie,»platz und zum Königsschl'oh. Wir gehen jetzt dahin, wo nnser Prinzregent wohnt. 1. Wo wird er wohnen? In einem großen und schönen Schloß, *) Während des Unterrichts entsteht eine einfache Skizze an der Wandtafel.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 87

1898 - Schwabach : Schreyer
— 87 — waren schon in Nürnberg aus dem Volksfest. Ein Schüler gibt an: Die Kirch weih ist auch ein Volksfest. — Erzählt vom Volksfest! Karussells sind da, Schießbuden, Schiffsschaukeln, eine Tierbude, Kasperl- Theater, Wachsfiguren, Handelsleute iu Verkaufsständen. Viele Leute kommen zusammen, gehen in die Schaubuden, kaufen ein. Der Lärm ist groß. Drehorgeln werden unausgesetzt gespielt. Ausrufer laden zum Besuch ihrer Budeu ein oder preisen ihre Waren an u. s. f. — Seht, ähnlich geht es auch aus dem Volksfest zu, von dem wir jetzt reden wollen. Wo wird es gefeiert? In München. — „Oktobers est" heißt es. Erkläre den Namen! — Wovon wollen wir sprechen? Vom Ok- tobersest in München.*) a. Zur Zeit des Oktoberfestes sehen wir aus deu geschmückten Straßen der Stadt Leute aus allen Gegenden unseres Vater- landes, ja sogar aus fremden Ländern. Da kommen sie zusammen aus dem „Gebirg" und vom „Wald", aus dem Altmühlthal und aus dem Ries, da sieht man den Hummelbaueru und deu Rhöner, den Städter und den Landbewohner. Besonders die vielen Landleute in ihren bunten Trachten gefallen uns. Für sie gehört ja das Oktobersest zunächst. Ist doch mit demselben eine landwirtschaftliche Ausstellung ver- bnnden. Wer war fchon auf einer solchen? — Was gibt es da zu sehen? Schönes Vieh, Ackergeräte, Maschinen, Getreide u. s. w. — Manche der Bauersleute sind nicht allein zum Feste gekommen, son- dern sie haben aus ihrem Stall das schönste Tier mitgebracht. Was hoffen sie? Einen Preis zu erhalten. — Um die Hälfte des gewöhn- lichen Fahrgeldes gelangen die Besucher des Oktobersestes nach München und zurück. Viele, die sonst nie in ihrem Leben die Landeshauptstadt sehen würden, benützen diese billige Gelegenheit. Kein Wunder, wenn oft 100000 Personen von auswärts zum Oktobersest kommen! Zusammenfassung: Von wem das Oktobersest besucht wird. Das Münchener Oktobersest ist ein Volksfest, zu dem oft 100 000 Personen kommen. Besonders viele Bauersleute aus allen Gegenden unseres Vaterlandes reisen zu dieser Zeit nach München. Mit dem Oktoberfest ist eine landwirtschaftliche Aus- stelluug verbunden. b. Wie sieht es nun am Haupttag des Festes —- es dauert eine Woche — in München ans? — Vormittags ganz anders als nachmittags. In den Morgenstunden wimmelt es aus Straßen und Plätzen von Menschen. Die Menge betrachtet die Sehens- Würdigkeiten der Stadt: die Residenz, die Kirchen, die Sammlungen u. s. w. Gegeu Mittag wird es in der Stadt leer. Um so regeres Leben *) Der Lehrer sei daran erinnert, daß das Oktoberfest im Jahre 1810 flnni erstenmal gefeiert wurde und zwar aus Anlaß der Vermählung des dama- ligen Kronprinzen Ludwig mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. ith eresi enwiese!)

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 196

1898 - Schwabach : Schreyer
Ii. Die Verwaltung Va^c-rns. Skizze.") A. Darbietung. Wir reden heute davon, wie der König (Prinzregent Luitpold) unser Vaterland regiert. I. Gründliche Vorbereitung der Schüler aus das Neue durch Erinnerung an den hieher gehörigen Stoff aus der Heimat- künde des Vorjahres und zweckmäßige Ordnung des re- produzierten Wissens im Anschluß au drei Fragen. a. Wie verwaltet der Bürgermeister unsere Stadt? 1. Er schützt Eigentum und Leben der Stadtbewohner und sorgt für Ordnung und Ruhe: Polizei, Feuerwehr u. s. f. 2. Er sorgt dasür, daß der Verkehr nicht gestört wird: Straßen und Wege, Brücken, Kanäle, Straßenlaternen, Sandstrenen bei Glatteis, Schneeräumen-u. s. f. 3. Er sorgt für Bildung und Erziehung der Jugend: Schulhäuser, Lehrmittel n. f. f. 4. Er sorgt auch dafür, daß Arme und Kranke nicht Not lei- den: Krankenhaus, Pfründnerhaus, Rettungshaus, Stadtgeschenk an Hand- Werksburschen u. s. f. 5. Er trägt dazu bei, daß die Stadt verschönert wird: Krieger- denkmal, Stadtpark, Trottoirs, Alleen u. s. w. b, Wer hilft dem Bürgermeister bei der Verwaltung der Stadt? 1. Männer, welche von den Bewohnern der Stadt gewählt worden sind, die Gemeindevertretung (Magistratsräte und Gemeinde- bevollmächtigte). Sie versammeln sich oft auf dem Rathause, beraten und beschließen, was für die Stadt zu thun ist. 2. Die Beamten der Stadt: Schulrat, Baurat, Stadtschreiber, Stadtkämmerer u. s. w. *) Mit Anlehnung an Tischendorf, I. p. 126.

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 471

1868 - München : Lindauer
471 Beilagen zum fünften Zeitraum. mayr seine ersten Studien zu Ingolstadt, war dann später nach Wien und Krakau gegangen und hatte sich zu Paris die Magisterwürde der freien Künste geholt. Nach Bayern zurückgekehrt wurde er 1509 zum Erzieher der beiden Prinzen Ludwig und Ernst, die jüngern Brüder des Herzogs Wilhelm Iv, bestellt und in Dienst genommen. In seinen Instructionen war er ausdrücklich angewiesen, seine Zöglinge besonders mit der deutschen und bayerischen Geschichte bekannt zu machen. Damit er aber nichts Fabelhaftes und Ungewisses lehre, wurde er angehalten, Alles „aus brief- licher Urkunde" zu schöpfen. Aventin, wie er sich nach damaliger Sitte umtaufte — zu Burghausen hieß man ihn einfach Meister Hans — ließ sich seine Pflicht angelegen sein; er entwarf eine lateinische Grammatik, die später in vielen Auflagen ihre Brauchbarkeit bekundete, trieb fleißig seine historischen Studien und verwendete die größte Sorgfalt auf seine beiden Eleven, von denen Herzog Ernst im Voraus zum geistlichen Stand bestimmt war. Diesen begleitete er auf einer Reise nach Italien (1515) und dann auf die hohe Schule zu Ingolstadt, wo Aventin eine gelehrte Gesell- schaft unter dem Namen „tzoäalitas Utoraria Bojorum“ gründete. Nach zweijährigem Aufenthalte zu Ingolstadt verließ der Prinz Ernst die Univer- sität, um die Administration des Bisthums Passau zu übernehmen. Lwmit war denn auch Aventins „Zuchtmeisterei" zu Ende. Zum Lohne erhielt er reiche Schenkungen und die Stelle eines Historiographen mit der Weisung, „alle Liebereien, Briefschaften und alle Monumente der Klöster, Abteien und Archive des Herzogthums zu durchsuchen und das gefundene Material zu verarbeiten". Zwei Jahre lang zog Aventin unermüdlich in allen Städten, Märkten und Klöstern umher, durchkroch, wie ein Biograph sagt, alle Winkel des Bayerlandes, excerpirte, notirte und sammelte alles Brauchbare und Merkwürdige und arbeitete drei Jahre lang in der Zurückgezogenheit zu Abensberg (1519 —1521) an der Sichtung des mühevoll gesammelten Materials. So entstand das gute Werk seiner „Quellen" und das spätere „Chronicon", wozu ihn wechselnde Ausflüge noch Jahre lang in land- fahrender Thätigkeit erhielten. Er war auch daran eine Geschichte Deutsch- lands auszuarbciten, als ihm neuerdings der Antrag gemacht wurde, einen adeligen Herrn auf die Hochschule zu geleiten. In dieser Stellung starb er auch am 9. Januar 1534 zu Regensburg in dem Alter von 57 Jahren. Aventin war häufig mit den Humanisten in Berührung gekommen, die seine gläu- bige Gesinnung allmälig untergruben und cs dahin brachten, daß Aventin seinem alten Glauben imgetreu wurde. Er, der früher jeden Beicht- und Eommnniontag in seinem Hauskalender bemerkte, wie er dabei mit dem Prinzen meditirt und Erbauliches gelesen — er warf nun Alles weg, forderte Glaubens- und Gewissensfreiheit, verwarf die Ohrenbeichte, schmähte den Papst in unnachsprechlicher Weise, schalt die Mönche und Nonnen als Säufer und Schlemmer, leistete aber hierin selbst ganz Erkleckliches und hatte von nun an manchen „orupuiunq und ^«nutum« im Kalender einzuzeichnen. Auch in sittlicher Hinsicht wich er von der früheren Beherrschung seiner selbst ab und war wenig bemüht, seine Verirrungen auf diesem Gebiete der Oeffentlich- keit zu entziehen. So kam er denn ebenso wenig, wie sein ihm auf diesem Wege vorleuchtender Freund Celtes je mit sich in's Klare. Während ihm der Marien- cult noch genehm war, ärgerte er sich an Wundern und Legenden, huldigte aber dabei dem größten Aberglauben und war ein gläubiger Bekenner von Teufelszauberei und sonstigem Blendwerk. Der Klerus aber, der daran Schuld sein mußte, daß er niemals den gewünschten Lehrstuhl zu Ingolstadt besteigen konnte, stach ihm immerdar unangenehin in die Augen, gegen ihn richtete jich seine volle Wuth. Eben dieser lächerliche Zwiespalt spuckt auch in seinen Schriften. Sein Bemühen, überall klassische Ausdrücke zu geben, wird oft geradezu ergötzlich, ebenso wie seine Latinisirung der deutschen Namen.
   bis 10 von 188 weiter»  »»
188 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 188 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 61
2 20
3 35
4 11
5 35
6 0
7 13
8 19
9 4
10 18
11 0
12 5
13 0
14 0
15 0
16 8
17 0
18 4
19 8
20 0
21 8
22 1
23 0
24 2
25 17
26 4
27 23
28 3
29 3
30 1
31 12
32 1
33 2
34 23
35 14
36 6
37 33
38 4
39 11
40 0
41 0
42 3
43 0
44 0
45 50
46 7
47 29
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11
1 75
2 1
3 45
4 78
5 38
6 46
7 86
8 26
9 283
10 6
11 24
12 64
13 211
14 4
15 19
16 177
17 327
18 33
19 63
20 74
21 102
22 2
23 74
24 39
25 69
26 12
27 9
28 69
29 225
30 16
31 2
32 45
33 1
34 29
35 39
36 45
37 40
38 62
39 86
40 61
41 99
42 121
43 39
44 82
45 112
46 291
47 1
48 22
49 21
50 7
51 62
52 28
53 11
54 115
55 3
56 23
57 0
58 24
59 35
60 145
61 14
62 2
63 5
64 12
65 17
66 57
67 34
68 52
69 48
70 30
71 85
72 52
73 284
74 165
75 70
76 125
77 272
78 17
79 17
80 17
81 16
82 98
83 30
84 60
85 71
86 77
87 68
88 9
89 0
90 22
91 72
92 280
93 39
94 228
95 18
96 261
97 7
98 88
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 27
1 15
2 2
3 23
4 9
5 16
6 19
7 26
8 25
9 38
10 12
11 1
12 25
13 16
14 5
15 3
16 27
17 1
18 9
19 21
20 0
21 1
22 2
23 1
24 20
25 33
26 23
27 3
28 10
29 96
30 97
31 6
32 3
33 58
34 6
35 10
36 7
37 3
38 5
39 23
40 263
41 3
42 7
43 21
44 17
45 0
46 7
47 66
48 2
49 31
50 26
51 27
52 27
53 3
54 76
55 220
56 3
57 5
58 40
59 52
60 11
61 10
62 19
63 3
64 12
65 7
66 1
67 24
68 7
69 0
70 81
71 17
72 32
73 5
74 23
75 14
76 1
77 18
78 5
79 24
80 60
81 95
82 15
83 2
84 7
85 3
86 2
87 6
88 30
89 10
90 13
91 87
92 19
93 28
94 4
95 16
96 6
97 14
98 9
99 16
100 47
101 3
102 26
103 31
104 3
105 20
106 17
107 8
108 1
109 7
110 8
111 12
112 10
113 1
114 3
115 3
116 10
117 1
118 11
119 14
120 2
121 10
122 5
123 8
124 14
125 16
126 7
127 43
128 1
129 3
130 1
131 32
132 8
133 13
134 3
135 3
136 89
137 5
138 1
139 44
140 8
141 3
142 23
143 15
144 35
145 14
146 2
147 38
148 77
149 1
150 36
151 20
152 17
153 3
154 13
155 7
156 11
157 13
158 11
159 5
160 4
161 32
162 0
163 4
164 24
165 50
166 11
167 3
168 13
169 3
170 3
171 23
172 48
173 113
174 8
175 61
176 29
177 38
178 0
179 29
180 17
181 2
182 53
183 433
184 8
185 4
186 2
187 2
188 9
189 4
190 1
191 89
192 11
193 7
194 29
195 6
196 22
197 6
198 8
199 90