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1. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 43

1898 - Schwabach : Schreyer
— 43 — und schaut gegen den Dom; in der andern Hand hält er einen Zettel mit der Inschrift: „Schuck, wie heiß!"*) Das Brückenmännchen soll den Baumeister der Brücke darstellen. Warum aber schaut dieser gegen den Dom? Darüber erzählt uus die Sage**) folgendes: Der berühmte Baumeister des Domes hatte mit dem der Brücke eine Wette vereinbart, daß derjenige, welcher seinen Bau früher vollende, dem Besiegten eine harte Leibesstrafe auserlegen dürfe. Er sollte ver- urteilt werden, den Eselsritt zu machen. Es war aber das kein lustiges Reiten; denn der Granschimmel war eigentlich ein Folterwerkzeug, ge- spickt mit scharfen Eisenspitzen. Wie rührten sich da Meister und Gesellen! Sichtlich schien der Dombau gesegnet. Höher und höher hoben sich die gewaltigen Mauern. Die Brücke jedoch schritt langsam vorwärts. Ins- besondere zur Frühlingszeit und nach heftigen Regengüssen, wenn die Wasser schwollen, mußte die Arbeit oftmals eingestellt werden. In seiner Not rief der Meister den Teusel zu Hilse. Dieser war schnell zur Stelle. Der Teusel versprach, die Brücke zu vollenden, wenn ihm die Seele dessen gehöre, der zuerst über die Brücke gehe. Mit schwerem Herzen ging der Meister darauf ein. Nun ging die Arbeit an der Brücke rasch vorwärts. Bald war das Werk vollendet. Am Tage der Einweihung warf der Meister, ehe jemand von dem herandrängenden Volk die Brücke betrat, seinen Hut weit iu die Fahrbahn. Bellend sprang sein abgerichteter Pudel nach, den Hut zu holen. Ter betrogene Teusel aber packte das Tier und riß ihm den Kopf ab. Das steinerne Männlein aber ließ der Erbauer der Brücke hinsetzen, dem Dombaumeister zum Spott. Jetzt wissen wir, warum das Brückenmännchen gegen den Dom schaut. Zusammenfassung: Die steinerne Brücke. Herzog Heinrich der Stolze erbaute die steinerne Brücke. Diese hat 15 Bögen und ist 300 m lang und 6 m breit. Aus der Brücke steht das Brückenmännchen. e. Das hochragendste, ausfälligste Gebäude Negensburgs ist sein stattlicher Dom. Zwei mächtige, 107 m hohe Türme streben gen Himmel. Das Gotteshaus hat eine Länge von rund 90 m, eine Breite von 40 m und eine Höhe von 40 m. Das westliche Hauptportal ist reich mit kunstvollen Steinhauerarbeiten geschmückt. Das Innere dieses Gotteshauses ist schlicht und einfach. Unter den Altären ist der silberne Hochaltar der kostbarste. — Vor mehr als 000 Jahren wurde der Grund zum Dome gelegt. Jedoch wurde der Bau durch Kriege oft unterbrochen. So standen die Türme 400 Jahre unfertig da. Erst König Ludwig I. brachte diese zur Vollendung. — Nicht weit vom Dome entfernt steht das alte Rathaus mit *) Ohne Zweifel eine Beziehung auf die Dürre des Jahres 1135, welche den Brückenbau ermöglichte. **) Nach einem Aufsatz iu: Weiß und Blau.

2. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 62

1898 - Schwabach : Schreyer
3. Im Moos. Lehrmittel: Einige Stückchen Torf. a. Fahren wir mit dem Flusse weiter. Zu beiden Seiten des Stromes erblicken wir eine einförmige Ebene. Was sagt uns die Karte über die nördliche Begrenzung derselben? Der schwäbische Jura. — Im Süden? Hier wird die Ebene bald wellig. — Am linken Ufer bei Leip- heim liegt das kleine Donauried, am rechten Ufer, oberhalb Donauwörth, das großedouauried. Das Wort Ried bedeutet eiue feuchte, fumpfige Stelle des Erdbodens. Das Donauried ist nur stellenweise fruchtbar. — Auf den Ackern wächst schweres Getreide, die Wiesen geben saftiges Gras. Unter der Rasendecke liegt ein größerer Reichtum, der Tors. Eben ist der „Torfmann" mit Torfstechen beschäftigt. Wir sehen, wie er mittelst eines Stech- scheites die Rasendecke abhebt. Unter derselben erscheint die braune Moormasse. Mit kräftigem Ruck drückt der Torfmnnn das lang- stielige Torfscheit in die Moorerde. Der Hauptbestandteil dieses Werk- zeuges ist eiu rechteckig geformtes, spateuförmiges Eisenstück, dessen Seitenründer aufgebogen sind. Man erhält mittelst desselben die ge- wünschten, stets gleichgroßen Stücke Torfes. Bald liegen lange Reihen von Torfstückchen da. Diese werden nun mit einem Karren weg- gefahren und, immer 6 Stücke kreuzweise übereinander, in langen Reihen auf der Torfwiese, der sogenannten Torsmahd, znm Trocknen ansge- schichtet. Sind die oberen Stückchen dürr, dann werden die Häuscheu „umgebockt", das heißt die Stückchen werden so umgelegt, daß die unteren zum Trocknen nach oben zu liegen kommen. Sind die Torfstücke trocken, so werden sie zu Hausen von je 1000 Stück zusammengetragen und können nun verkauft werden. Bei dem Bahnhof in Leipheim sind große Torf- Magazine, von welchen der Tors im Winter mit der Eisenbahn verschickt wird. Die Arbeit des Torsmannes ist sehr anstrengend; er verlangt daher guten Lohn. Am Ende des großen Donauriedes liegt Donauwörth, wo sich von links her die Wörnitz in die Donau ergießt. Zusammenfassung: Das Ried. Zwischeu Ulm und Donau- Wörth liegt das Donauried. Dasselbe ist stellenweise fruchtbar. Es liefert auch eiu nützliches Brennmaterial, den Torf. Yb. Der Mohrenkopf im Lau inger Wappen. — Im Donau- ried liegt die Stadt Lauingen. Diese führt in ihrem Stadtwappen einen Mohrenkopf. Wie die Stadt zu diesem Wappen gekommen ist, erzählt uns folgendes Gedicht: 1. Ein Schuster war iu Lauiugen; im Frieden flickt er Schuh; im Kriege schlug er ritterlich mit seiner Klinge zu. 2. Da kamen die Hnngaren von Osten in das Land anf ihren schnellen Rossen mit Morden und mit Brand.

3. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 106

1898 - Schwabach : Schreyer
— 106 — 3. Die bayerischen Atpen. Die Schüler hatten die Ausgabe, auf ihrer Handkarte sich die bayerischen Alpen anzusehen. Ihre Angaben (über Lage, Flüsse, Seen, Berge, Orte) werden kontrolliert, bezw. ergänzt und richtig gestellt. a. Mergöefteigungen. Nachdem wir nun schon viele Alpengipsel aus der Ferne und in der Nähe gesehen, wollen wir einen Berg der bayerischen Alpen besteigen. Wir unternehmen eine Besteigung des Herzogen- st an des.*) 1. Wie wir uns zu unserer Bergwanderung aus- rüsten. Wir brauchen warme Kleidung; denn auf den Bergen wehen oft eisige Winde, auch Schuee fällt mitten im Sommer. Ein We t- termantel wird uus da gute Dienste leisten. Damit wir auf Wegen über lockeres Gestein einen sicheren Tritt haben, kaufen wir uns feste Schuhe mit dicken Sohlen, die mit Eisennägeln beschlagen sind. Auch ein Bergstock ist nicht überflüssig. Etwas Wäsche, Mundvorrat und was man sonst aus eine Fußwanderung mitnimmt (Nadel, Faden, Knöpfe u. f. f.) tragen wir am besten in einem Nucksack. Wer öfters Alpenberge besteigt, schafft sich auch wohl eine Klei- dnng an, wie sie die Alpenbewohner tragen: dicke Joppe, Lederhosen, die bis an die Knie reichen, Wadenstrümpfe, Bergschuhe, einen Hut mit Gemsbart und Spielhahufeder. Zusammenfassung: Ausrüstung zur B e r g s a h r t. 2. Wie wir zum Herz o g e n st and kommen. Wir sahren von München aus mit der Eisenbahn, die nns an den Starnbergersee gebrachthat. Am Westufer des Sees ent- lang fährt die Bahn weiter nach Süden. — In Penzberg steigen wir ans und besichtigen ein Kohlenbergwerk. Anch in anderen Orten der Umgegend gibt es Steinkohlenbergwerke, z. B. bei Mies- bach und Peißenberg. (Zeigen!)- - Von Penzberg aus sahren wir mit dem Omnibus oder setzen zu Fuß die Reise fort. Wir kommen über die Lois ach. Zeigen! — In welchen Fluß mündet sie? Isar. — An- sehnliche Berge steigen jetzt dicht an unserm Weg in die Höhe. Bald sind wir am Kochelsee, durch den die Loisach fließt. (Zeigen!) — Am Südufer dieses Sees liegt der Berg, den wir besteigen wollen: Der Herzogen st and. Lies aus der Karte seine Höhe! 1745 m. Zusammenfassung: Von München zum Herzogenstand. *) Nach Hermann Wagner: Eine Alpenreise.

4. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 115

1898 - Schwabach : Schreyer
bauschule. Ein Drittel aller Einwohner sind Geigenmacher. Sie treiben diese Beschäftigung aber bloß im Winter; im Sommer besorgen sie ihren Feldbau. Sie fertigen gewöhnlich nicht ganze Geigen, sondern jeder bloß bestimmte Teile, der eine Hälse, der andre Böden n. s. s. Sie arbeiten für einige Fabrikanten, die die Teile zusammenfügen lassen und die ser- tigen Geigen verkaufen. In ihren Trockenhäusern liegen große Holzvorräte iost 50 900 Geigenböden), und in ihren Magazinen kann man die Vorräte fertiger Geigen bewundern, von 4,50 J(o bis 3000 Jfa das Stück. Jährlich werden wohl 20 000 Geigen im Wert von einer halben Million in alle Welt versendet. Außer Geigen werden auch Zithern, Guitarren, Bässe und andere Musikinstrumente gefertigt. Zusammenfassung: Herstellung der Geigen. Zur Herstellung guter Geigen muß man das beste Fichten- und Ahornholz verweudeu. Aus dem gut getrockneten Holz werden die einzelnen Teile der Geige geschnitzt und dann zusammengeleimt. Sonst zogen die Mitteuwalder mit ihren Geigen hausierend durchs Land. Jetzt arbeiten die Geigenmacher für einige Fabrikanten, die die fertigen Geigen verkaufen. An 20 000 Geigen wandern all- jährlich von Mittenwald aus in alle Welt. c. Dum Höerammergauer Kasstonsspiel. Wir besuchen das Gebirgsdors Oberammergau, das durch fein Passionsspiel weltbekannt ist. Wie heißt das Dorf? Oberammergau. — Wodurch ist's Welt- bekannt? Durch sein Pafsionsspiel. — Wir kennen Orte, die durch Festspiele bekannt sind? Bayreuth, Rotheuburg, Dinkelsbühl. — Was wissen wir vom Inhalt des Rothenburgs und Dinkelsbühler Festspiels? Geschichtliche Begebenheit: Meistertrunk, Kinderzeche. — Was für ein Spiel wird in Oberammergau aufgeführt? Pafsionsfpiel. — Ein Passionsspiel! Ihr habt vielleicht schon ein ähnliches Wort gehört? Passionszeit, Passionslied. — Passion heißt aus Deutsch das Leiden; man meint damit das Leiden und Sterben unsres Heilands. Was wird also wohl der Inhalt des Passionsspiels sein? Die Geschichte vom Leiden und Sterben des Heilands. — 1. Von Mittenwald nach Oberammergau. Sehen wir uns zunächst auf der Karte den Weg von Mittenwald nach Oberammergau an! An welchem Flnß liegt Mittenwald? Isar.- Zeigen! — Und wo liegt Oberammergau? Seht her! Hier liegt's. — An welchem Flnß also? Ammer. — Zeige diefen Fluß! — Was erzählt die Karte vou ihm? Die Ammer hat eine nordöstliche Richtnng. Sie fließt durch den Ammersee. Dann heißt sie Amper. Sie ist ein linker Nebenfluß der Isar. Wir gehen von Mittenwald aus nach Nordwesten. In welches Thal kommen wir da? Lvis ach. — Hier liegen 2 Orte, die von

5. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 17

1898 - Schwabach : Schreyer
— 17 — 5. Aufsätze: a. Die Kinderzeche. b. So G'sell, so! In Nördlingen ruft nachts jede halbe Stunde der Nachtwächter zum Turmwächter hinauf: „So Gesell, so!" Der Turmwächter läßt dieselben Worte hören. Das kommt von folgender Geschichte. Einst hatten die mächtigen Grafen von Ottingen mit der freien Reichsstadt Nördlingen im Ries eine Fehde. Aber sie konnten die Stadt nicht erobern. Da versprachen sie dem Thorwächter viel Geld, wenn er das Thor offen ließe. Der Thorwächter sperrte nicht zu, sondern lehnte das Thor nur au. Mit klopfendem Herzen ging er in sein Tnrmstübleiu hinaus. — Zum Glück entlief einer armen Frau ein Schwein. Es rannte grunzend an das Thor. Dieses gab sogleich nach. Die Frau erschrak ordentlich, wie sie sah, daß zur Kriegszeit nachts das Thor offen war. Zornig rief sie zum Thorwächter hinauf: „So G'sell, so!" Dann lief sie zum Bürgermeister und erzählte ihm alles. Sosort wurde das Thor zugesperrt. Als die Feinde an das Thor kamen, war es versperrt, und sie mußten mit leeren Händen umkehren. Der Verräter aber erhielt seinen verdienten Lohn. (Nach einem Schüleraussatz.) c. Vom Riessee. Das Ries war in alter Zeit ein See. Juraberge bildeten sein Gestade. Endlich durchbrach der See bei Harburg den Jura. Darüber erzählt eine Sage das Folgende: Als Jesus in Jerusalem ans Kreuz geschlagen wurde, besand sich dort ein Öttinger Graf. Derselbe teilte dieses traurige Ereignis seinem Bruder daheim mit. Dieser ließ ihm als Neuigkeit melden, daß der Riessee nach Süden abgelaufen sei. Der fruchtbare Riesboden und viele Versteinerungen geben heute uoch Kunde von dem Riessee. Geographie von Bayern.

6. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 74

1898 - Schwabach : Schreyer
— 74 — Pfeifen der Lokomotiven, das Klirren der Ketten und Puffer, das Ächzen der schwerbeladenen Güterwagen. — Und erst die Menschenmenge in den Hallen, im Durchgang, aus dem Bahnsteig, in den Wartesälen und am Bahnhofplatz! — ähnlich auch in München. Je mehr wir uns den riesigen Ein- und Aussteigehallen nähern, desto breiter wird die Fahrbahn. Nicht nur nebeneinander laufen die Schienenstränge, auch übereinander. Der Lärm ist betäubend. Taufende von Wagen, teils in Ruhe, teils in Bewegung, sind hier zu sehen. Aussallend groß ist die Zahl der weiß angestrichenen Bier wagen. Wir lesen im Vorbeifahren : Löwen- bräu, Hackerbräu, Hosbräuhaus und andere Ausschristen. Ihr habt diese Wagen oft dnrch Schwabach fahren sehen. Gleichzeitig mit unserem Zug fahren mehrere Züge ein; andere verlassen gerade die bayerische Königsstadt. — Wer zur Nachtzeit in München einfährt, wird staunen über die Bahnhofbeleuchtung. Hunderte von elek- trifchen Bogenlampen verbreiten Tageshelle. Viele, viele Signallaternen und die Glutaugeu der Lokomotiven bringen Abwechslung in das Bild. — Schon eine Viertelstunde bewegt sich der Zug im Bahnhos. Da — ein letzter Pfiff, und bald fahren wir in die riefige Bahnh ofhalle. Weitgefpannte eiserne Bogen tragen das schwere Glasdach. — Wir steigen ans. Ungefähr 4 Stunden brauchte unfer Schnellzug von Schwabach nach München. Zusammenfassung: Einfahrt in München. .Unsere Königs- stadt hat einen sehr großen Bahnhos. 2. Mit einem ganzen Menschenstrom werden wir den Ausgängen zugeschoben. Endlich stehen wir an der äußeren Säuleuhalle. Vor uns liegt der große Bahnhosplatz. rings umgeben von riesigen Gebäuden, meist Gasthöfen. Ist das ein Leben auf diesem Platze! Fuhrwerke aller Art, Droschken, Straßenbahnwagen, Hotel-, Paket-, Hand- und Lastwagen weichen geschickt einander aus. Wenn wir uns jetzt iu das Durcheinander von Fahrzeugen wagen, müssen wir auf der Hut sein, damit uns kein Unfall zustößt. Nun haben wir genug vou dem Trubel! Aber wohin? Fächerartig führen mehrere Straßen in das Stadtinnere. Doch wir haben ja einen Plan") und finden uns bald zurecht. Zusammenfassung: Reges Leben herrscht am Bahnhvsplatz. 3. Ium Marie,»platz und zum Königsschl'oh. Wir gehen jetzt dahin, wo nnser Prinzregent wohnt. 1. Wo wird er wohnen? In einem großen und schönen Schloß, *) Während des Unterrichts entsteht eine einfache Skizze an der Wandtafel.

7. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 94

1898 - Schwabach : Schreyer
Vii. Dw deutschen Alpen. Ä. Darbietung. 1. Ml'ick auf die Atpen. Ehe wir unsere Königsstadt verlassen, besteigen wir noch einen Turm und halten Umschau uach allen Himmelsgegenden! Welchen Turm werden wir wählen? Einen der Frauentürme. — Warum? Weil diese am höchsten sind. a. Sehen wir nach Norden! Wie wird uns nach unserer Karte die Landschaft erscheinen? Eben. — Es ist dies die Hochebene, die wir aus unserem Wege nach München durchfuhren. Wenden wir uns uach Westen! Auch hier erblicken wir eine weite Ebene. — Wie ist's im Osten? Ebenso. — Nun den Blick nach Süden! Anch hier breitet sich eine Ebene aus. — München liegt also inmitten einer großen Ebene. In weiter Ferne erhebt sich ein gewaltiger Gebirgszug. Zeigen wir ihn aus der Karte! Deu Namen kennen wir schon? Alpen. — Was erzählt uns die Karte über deren Höhe? (Der Schüler liest einige Namen und Höheu ab.) Die Alpen sind höher als der Böhmerwald und das Fichtelgebirge. Sie sind das höchste Gebirge, das wir bis jetzt betrachtet. In welcher Richtung dehnen sich die Alpen ans? Westen nach Osten. — Sie reichen aber noch viel weiter nach Westen, Süden und Osten, als Ihr an unserer Karte seht. Wir besprechen nur die Alpen, die zu unserm Vaterland gehören, die deutscheu Alpen. Diese sind auf unserer Karte ersichtlich. Welchen See können wir als Westgrenze der deutschen Alpen betrachten? Bodensee. — Welcher Fluß kann die Ost- grenze bilden? Salz ach. — Wo erstrecken sich also die deutschen Alpen? Bodensee — Salzach. Aus den Alpeu kommen Flüsse, die wir ans unserer Donaufahrt kennen gelernt haben. Zeigt und nennt sie! Jller, Lech, Isar und Inn. — Welche von diesen Flüssen durchbrechen die deutschen Alpen? Lech und Inn. — In wieviele Teile werden dadurch die Alpeu geteilt? Drei. — Wo liegt der erste Teil? Bodensee bis Lech. — Lies dessen tarnen ab! Algäuer Alpen. — Wie weit reicht der zweite Teil? Lech bis Inn. — Diesen Teil nennt man bayerische Alpen.

8. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 95

1898 - Schwabach : Schreyer
— 95 — — Wo haben wir endlich den dritten Teil zu suchen? Inn und Salz ach. — Das sind die Salzburg er Alpen. Welcher der genannten Teile nimmt den größten Raum ein? Die bayerischen Alpen. Zusammenfassung: Lage und Einteilung der Alpen. München liegt iu der Mitte einer großen Hochebene. Im Süden derselben breiten sich unsere Alpen aus. Dieselben erstrecken sich zwischen dem Bodensee und der Salzach. Vou den Alpen kommen Jller, Lech, Isar und Inn. Durch den Lech und den Inn wer- den die deutschen Alpen in drei Teile geteilt. Die Algäuer Alpeu liegen zwischen k. iz. b. Betrachten wir von unserm Standort die Alpen genauer, so können wir deutlich drei sich hinter einander aufbauende Teile unter- scheiden. (Anzeichnen!) Am nächsten sehen wir eine Reihe niederer Berge. Sie sind mit Wald bedeckt, erscheinen daher unserm Auge ganz dunkel. Wir nennen diese Berge Boralpen. Hinter den Voralpen erblicken wir kahle und nackte Gebirgswände, Zacken und Gipfel, die ganz grau aussehen. Das sind die Mittelalpen. Ganz in der Ferne erspähen wir die höchsten Spitzen des Gebirges, die mit Eis und Schnee bedeckt sind. Gebt diesen selbst einen Namen! Hochalpen. Zusammenfassung: Einteilung der Alpen nach ihrer Höhe in Voralpen, Mittelalpen und Hochalpen. 2. In die Sakzönrger Alpen. In den nächsten Stunden machen wir vou München aus mit der Eisenbahn eine Reise in die Salzburger Alpen! (Hausaufgabe: Sucht auf Eurer Karte den Weg, den wir machen werden! Seht Euch genau um, was wir unterwegs alles beobachten können! Schaut Euch die Salzburger Alpeu genau au! — Die Schüler sprechen sich über ihre Beobachtungen aus; fehlerhafte Angaben werden richtig gestellt; das Brauchbare wird eingeübt.) a. Aosenheim. Lehrmittel: Kochsalz und ein Probierglas mit Wasser. Macheu wir uns nun auf den Weg! Wer will an unserer Karte der Führer sein? Nach welcher Himmelsgegend sührt uns die Bahn zu- erst? Südosten. — Wir durchfahren die große Hochebene, die sich südlich von München ausbreitet. Jetzt kommen wir an einen großen Fluß? Inn. — Zeige den Inn seiner ganzen Länge nach! Welchen Nebenfluß erhält hier der Inn? Mangsall. — Suche auf, woher diese kommt! Aus zwei Seen. — Deren Namen? Tegern- und Schlier-

9. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 109

1898 - Schwabach : Schreyer
— 109 - wir gleich aussuchen. Im Südwesten liegt der hohe Berg, den wir schon vom Starnbergersee aus sahen, die Zugspitze. Sucht den Berg auf der Karte! —Seine Höhe? 2900 m. - Die Zugspitze ist der höchste Berg Bayerns. — Hier im Süden liegt das wilde Karwän- delgebirg. (Zeigen!) Und nun die Aussicht im Norden? — Dichter Nebel bedeckt alles; wie ein weites Schneefeld liegt's vor uns. Erst gegen Mittag wird der Nebel dünner und verschwindet allmählich. Nun sehen wir unter uns am Fuße des Berges den Kochelsee. Weiter nördlich liegt eine große Ebene. Der Spiegel vieler Seen blinkt in der Ferne, hier der Starnbergersee, dort der Ammersee. Dazwischen schauen wir Wälder und Felder, eine Menge Dörfer und Städte. Zusammenfassung: Aussicht. Vor-, Mittel-und Hochalpen — Zugspitze, Karwäudel — Ebene mit Seen, Dörfern und Städten. — 5. Welche Gefahren die Besteigung eines Schneebergs mit sich bringt. Hättet Ihr wohl Lust, auch einmal einen Schneeberg, z. B. die Zugspitze, zu besteigen? Das wäre freilich viel schwerer als unsere Berg- fahrt aus deu Herzogenstand. Eine solche Bergtour (Hochtour) ist nicht nur sehr anstrengend, sondern auch gefährlich. Wer einen Schnee- berg besteigen will, muß vor allem schwindelfrei fein. Wißt Ihr noch, wie bei nnserm Gang zur Schwabachmüuduug einige Mädchen sich nicht über den schmalen Steg trauten, der nur aus einer Seite ein Geländer hatte? Das wären die richtigen Bergsteiger! Da wollen wir doch lieber eine so gefährliche Tour nicht selber ausführen; aber von ihren Mühseligkeiten und Gefahren wollen wir uns erzählen lassen. Ein weitgereister Mann, der nicht nur aus der Zugspitze gewesen, sondern auch noch höhere und gefährlichere Berge bestiegen hat, berichtet uns folgendes: „Zur Besteigung hoher Alpengipfel vereinigt sich gewöhnlich eine Gesellschaft von 6—8 Personen. Mancherlei Vorbereitungen sind zu treffen. Man braucht zunächst 2 — 3 zuverlässige Führer, zu deren Ans- rüstnng auch Eispickel und Seil gehören. Wenn die Teilnehmer ihren Anzug richten, dürfen sie seste Lederhandschuhe nicht vergessen. Auch Wein und Nahrungsmittel müssen mitgenommen werden. Bei schönem Wetter beginnt nun die Gesellschaft zeitig am Morgen ihre Wanderung. Gegen Mittag halten sie in einer Sennhütte Rast. Dann geht es weiter. Durch eine wilde Schlucht sührt der Weg zur Höhe. Da verfinstert sich der Himmel; ein Gewitter zieht heraus. Blitze zucken, krachend rollt der Donner, und in vielfachem Echo tönt sein Rollen von den Bergwänden zurück. Schutzlos ist die Gesellschaft dem Hochgewitter preisgegeben ; deun keine Hütte ist in der Nähe. In Strömen stürzt der Regen nieder; bald ist alles bis aus die Haut durchnäßt. An allen

10. Donaugebiet und Rheinpfalz - S. 112

1898 - Schwabach : Schreyer
112 b. Mittenwatd und die Heigenmacherei. Lehrmittel: Geige. Ein sonderbares Reiseziel haben wir heute; wir wandern in die Heimat nnsrer Schul geige. Was heiße ich wohl die Heimat unsrer Geige? Den Ort, wo sie her ist, wo sie gemacht wurde. — Wenn wir die Heimat unsrer Geige aufsuchen, was werden wir da alles erfahren? Wie der Ort heißt, wo er liegt, wie die Geigen gemacht werden n. f. w. — Wir werden zuerst vom Namen und von der Lage des Geigenmacherortes hören, dann von seinem Aussehen, endlich von der Herstellung der Geigen. 1. Namen und Lage des Geigen in acherorts. Den Namen des Geigenmacherorts könnt Ihr hier aus dem Zettel- chen im Innern unserer Geige lesen. Was steht daraus? Neuner und Hornsteiner, Mittenwald. — Der Marktflecken Mittenwald, das ist die Heimat unserer Geige. Zeigen! Zeige den Fluß, au dem Mittenwald liegt. Wie heißt er? Isar! •— Eine Straße führt uns vom Walchensee, den wir am Fuß des Herzogenstandes liegen sahen, nach Süden an die Isar, die hier in ihrer Jugend wild dahin braust. Ein Stück weiter aufwärts im Jfarthal liegt Mittenwald. „Der Ort wird rings von Wald umgeben fein, weil er Mittenwald heißt", so denkt Ihr Euch wohl. Es ist aber uicht so. Mittenwald liegt ans einem grünen Rasenteppich in einem freundlichen Thal, das von gewaltigen Bergen umrahmt ist. In riesenhaften Felsenmauern mit sonderbar ge- formten Spitzen und Zacken steigt das Karw ändelgebirg vor uns aus. (Vom Herzogeuftaud aus haben wir's fchon gesehen.) Ihm gegen- über liegt das W e t t e r st e i n g e b i r g. Mittenwald ist ein uralter Ort; er verdankt den Römern seine Entstehung. (Audre Römerorte?) Damals war das Thal eine große Wildnis, wo Sümpfe und Seen mit undurchdringlichen Wäldern ab- wechselten. Da dämmten die Römer die wilden Gewässer ein und bauten mitten durchs Thal eine Straße nach Norden. (Augsburg.) Sie grün- deten eine Ansiedlung und nannten sie „Mittenwald". Zusammensassunng: Namen und Lage Mittenwalds. Mittenwald liegt in einem schönen Wiesenthal der Isar, das von hohen, wilden Gebirgszügen eingeschlossen ist (Karwändel und Wetterstein). Der Ort wurde von den Römern gegründet. Da- mals war das Thal eine Wildnis. Die Römer legten eine Nieder- lassung an und hießen sie Mittenwald. — 2. Aussehen Mittenwalds. Viele von den Häusern Mittenwalds liegen in dem Wiesengrund zerstreut; nur ein Teil steht in Gassen beisammen. Diese sind aber
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